Das dritte Jahr im Radsport - Rückkehr von Phonak

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

Patti
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Beitrag: # 369614Beitrag Patti
18.7.2006 - 14:44

Wird mein 2. Lieblings Aar hinter Rotrigos :D

Patti
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Beitrag: # 369615Beitrag Patti
18.7.2006 - 14:44

Wird mein 2. Libliengs Aar hinter Rotrigos :D

Ricardo84
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Beitrag: # 369628Beitrag Ricardo84
18.7.2006 - 15:39

@ Patty: danke für das Lob! ;)
wenn irgendjemand von euch irgendwelche kritik + verbesserungsvorschläge hätte, dann nur her damit. Nehm gerne Ratschläge an, denn ist mein erster AAR und lass mir gerne weiterhelfen von erfahrenen Lesern :).


25.02.06

Heute abend stand die Abreise aus dem sonnigen Spanien an - die meisten wären gerne noch etwas geblieben, denn es war echt eine richtige schöne Sache, dieser Aufenthalt hier. Zum Abschluss stand ja noch die Vuelta Valenciana auf dem Programm, reißen konnte das Phonak-Team hier allerdings nichts. Die Hauptrollen spielten andere, hier ein kleiner Überblick über die Rundfahrt:


Etappe 1:
Eine 9-köpfige Ausreißergruppe konnte das Feld in Schach halten. Mit 1,34 Minuten Vorsprung kamen sie im Ziel an, den Sprint gewann Ruggero Marzoli - mit dabei in dieser Gruppe u.a. Gilberto Simoni und Johann Tschopp vom Phonak- Team.

Etappe 2:
50 km vor dem Ziel wartete ein schwerer Anstieg, der auch für eine Selektion sorgen sollte. Caisse d'Epargne machte Tempo, lediglich 8 Fahrer waren nach diesem Anstieg noch in der Spitzengruppe - welche auch gemeinsam ins Ziel kam, rund 2 Minuten vor dem Feld. Rodriquez Oliver von eben Caisse d'Epargne gewann den Sprint aus der Gruppe vor Sandy Casar. Mit im Favoritenkreis nach dieser Etappe dazu noch Michael Boogerd, Leonardo Piepoli und Andrei Kashechkin, der das gelbe Trikot übernahm.

Etappe 3:
Massensprint im Etappenzielort Alzira: Oscar Freire gewinnt vor Joaguin Rodriguez - Kashechkin bleibt in Gelb.

Etappe 4:
Sollte die entscheidene Etappe für das Klassement werden, am Ende eine kleine Bergankunft. Andrei Kashechkin, schon jetzt im gelben Trikot, ließ nichts anbrennen und kam alleine als erster oben an. 15 Sekunden später Michael Boogerd und Sandy Casar. Damit stand dem Gesamtsieg für Kashechkin wohl nichts mehr im Wege

Etappe 5:
Nochmal etwas für Ausreißer: Graeme Brown siegt aus einer 7-er Gruppe heraus. Veränderungen in der Gesamtwertung gab es keine mehr.

Gesamtklassement:
1. Andrei Kashechkin (Astrana) 18h46'36
2. Michael Boogerd (Rabobank) + 19''
3. Sandy Casar (Francaise des Jeux) + 40''
4. Joaquin Rodriguez Oliver (Caisse d'Epargne) +1'11''
5. Leonardo Piepoli (Saunier Duval) +1'30''


____________________________________________________________


Ein anderer Teil des Phonak-Teams war schon einen Tag vorher abgereist, um am belgischen Klassiker Gent-Lokeren teilzunehmen. Da man in der Mannschaft, allerdings keine wirklichen Kopfsteinpflaster Spezialisten im Team hat, sind diese Klassiker natürlich nur von geringer Bedeutung für Phonak. Trotzdem hat man einen klasse Erfolg landen können, mit dem wohl kaum jemand gerechnet hätte.....

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Apollo
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Beitrag: # 369637Beitrag Apollo
18.7.2006 - 16:43

Schöne Story, guter Stil. Mach weiter so und halte durch.

Eines würde mich interessieren: Auf welcher Schwierigkeitsstufe spielst Du, dass bei Dir sehr oft Außreisergruppen ankommen?

Ricardo84
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Beitrag: # 369759Beitrag Ricardo84
18.7.2006 - 22:29

@Apollo: danke, ich spiele mit der Schwierigkeitsstufe schwer, hatte mich auch schon gewundert, wieso beispielsweise bei einem Eintagesrennen wie Benidorm-Valencia, das Feld keine Ambitionen gezeigt hat, nachzufahren. Vielleicht lags einfach am Wetter, das es den Teams einfach zu heiß war ;)


26.02.06

Gent-Lokeren - Boonen dominiert vor eigenem Publikum

Bild
Tom Boonen in Siegerpose - Nach großer Arbeit seines Quick-Step Teams, entschied Boonen den
Sprint knapp für sich und verwies Tor Hushovd auf den zweiten Platz.


Wenn man die Leute in Belgien vor diesem Rennen nach dem Sieger fragte, war die Antwort einhellig: Tom Boonen. Der Sprinter-Star genießt eine unheimliche Sympathie in seiner Heimat, und heute bewies er mal wieder sein riesiges Talent. Von seinen Teamgefährten hervorragend in Szene gesetzt, ließ er es sich nicht nehmen, auf der Zielgeraden zu triumphieren. Thor Hushovd war heute ein starker Gegner, doch Boonen stach im letzten Moment aus dessen Windschatten und sicherte sich somit den Sieg. Größte Überraschung aus deutscher Sicht war der Wittenberger Bert Grabsch. Über 150km lang befand er sich in der Ausreißergruppe, wurde erst kurz vor dem Ziel gestellt und kam trotzdem noch als 6er ins Ziel - eine fantastische Lesitung des Deutschen, der sich bisher nicht gerade als Kopfsteinpflasterspezialist einen Namen gemacht hatte.

Ergebnis:
1. Tom Boonen (Quickstep) 5h36'34
2. Thor Hushovd (Credit Agricole) s.t
3. Steven de Jongh (Quickstep) s.t
4. Fabian Cancellara (Team CSC) s.t
5. Magnus Backstedt (Liquigas) s.t
6. Bert Grabsch (Phonak) s.t
7. Erik Zabel (Team Milram) s.t
8. Nico Mattan (Davitamon-Lotto) s.t
9. Servais Knaven (Quickstep) s.t
10. Juan Antonio Flecha (Rabobank) s.t


Bert Grabsch war nach diesem Auftritt selbst von sich überrascht. "Da habt ihr nun euern Klassiker-Kapitän fürs nächste Jahr", sagte er schmunzelnd zu John Lelangue. Für Bert Grabsch sind solche Ergebnisse natürlich tolle Gelegenheiten, um sich für einen Vertrag im nächsten Jahr zu empfehlen, wenn das Phonak-Team umstrukturiert wird und einen neuen Namen erhält.

Für den nächsten Tag sollte es dann erstmals ernst werden für das Phonak-Team. Der Sponsor Phonak Hearing Systems hatte nämlich die Zielsetzung ausgegeben, das Eintagesrennen "Trofeo die Lugano" zu gewinnen. Phonak ist quasi als Heimmannschaft am Start und trägt damit klar die Favoritenrolle. Man darf gespannt sein, welche Fahrer John Lelangue ins Rennen schickt, um dort erfolgreich zu sein.

Ricardo84
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Beitrag: # 369807Beitrag Ricardo84
19.7.2006 - 2:10

hmm, wurde jetzt ziemlich lang der Rennbericht für ein ziemliches, "billiges" Eintagesrennen. Aber da mein Sponsor hier unbedingt einen Sieg sehen wollte, hab ich mal nen ausführlicheren Rennbericht geschrieben. Sollten Rechtschreibfehler vorkommen, so schieb ich das auf die späte Uhrzeit ;)


27.02.06

"Herzlich Willkommen verehrtes Schweizer Fernsehpublikum, ich möchte sie ganz herzlich begrüßen hier im Regionalfernsehen. Für alle Radsportfreunde übertragen wir heute die letzten 30 Kilometer des Schweizer Radrennes Trofeo di Lugano."
"Auch von mir ein Grüzie, wir dürfen hier ein spannendes Finale erwarten, denn einige internationale Topfahrer, wie z.b. ein Danilo di Luca haben den Weg hierhergefunden"

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Zur gleichen Zeit im Team-Wagen von Phonak, nimmt Team-Manager John Lelangue Kontakt mit seinen Fahrern auf.
"Miguel (Perdiguero), wie fühlst du dich?"
"Bestens Monsieur, meine Beine fühlen sich prächtig an, wann gehts denn endlich los?"
"Sehr gut, 28km noch, fahrt jetzt geschlossen an die Spitze! Zampieri und Vastaranta nach vorne, Alex (Moos) und Urs (Murn), ihr bleibt bis zum letzten Anstieg bei Miguel.", gab John Lelangue durchs Mikro durch
.____________________________________________________________

"Schau an, jetzt kommt hier Bewegung ins Feld"
"Der vorletzte Anstieg beginnt und vorne scheinen Phonak und Bougyes jetzt das Rennen in die Hand zu nehmen. Für wen werden diese beiden Teams fahren?"
"Bei Phonak tippe ich auf Moos oder Zampieri als Lokalmatadoren, aber auch Perdiguero ist ein Mann für so ein Rennen, Bougyes dürfte wohl für Pierrick Fedrigo hier das Tempo machen"
"Und jetzt wird es hier schneller, hinten lassen jetzt gleich viele Fahrer auf einmal abreißen."
"Phonak jetzt mit 5 Mann vorne, und die Ausreißer werden gestellt - damit beginnt das Rennen jetzt von neuem."

Bild

"Nach diesem Anstieg wird ein kleines Flachstück folgen, bevor es dann noch einmal einen Anstieg hinaufgeht. Danach geht es dann 7km bergab in den Zielort."
"Vorne geht Zampieri jetzt raus aus der Führung und lässt sich zurückfallen, er wird hier also nicht auf Sieg fahren."
"Noch ca 30 Mann in dieser Gruppe, die jetzt die Abfahrt angeht und in kurzem den letzten, entscheidenden Hügel in Angriff nehmen wird.

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John Lelange starrte gespannt auf den Bildschirm. Sein Hemd war triefnass unter den Achseln, er musste sich zweifelslos eingestehen, dass es nicht nur die Hitze, sondern auch die Nervosität war. Diese kam weniger durch das Rennen, sondern vielmehr durch die Vorgaben des Sponsors, hier unbedingt gewinnen zu müssen.
"Hopp Jungs, noch 2km dann kommt der entscheidene Hügel. Alex du haust von unten mit hohem Tempo rein, Miguel und Urs bleiben an dir dran. Wenn Miguel dann seine Chance sieht, soll er angreifen! Auf gehts Jungs!"
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"Die Spitzengruppe kommt nun an den letzten der 4 Anstiege am heutigen Tag."
"3 Phonak-Fahrer vorne - dahinter 2 Mann von Bougyes, auch di Luca sehen wir hier noch vorne, dahinter Damiano Cunego. Die Favoriten kommen jetzt langsam nach vorne."
"Ich bin gespannt wer hier als erstes eine Attacke wagen wird, denn..."
"Jetzt Moos von vorne tritt an, Perdiguero zieht in seinem Windschatten hinterher!! Jetzt reißts das Feld auseinander!!!"
"Di Luca lässt abreißen, auch Cunego kann nicht mitgehn - Bertagnoli steigt den 2 Phonak Fahrern hinterher. Patrice Halgand mit der 81 ist noch dran an den Führenden, auch ein Mann von Lampre noch dabei."

Bild

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Alex Moos drehte sich kurz um, Miguel Perdiguero sah an seinem Hinterrad noch ganz locker aus. 4-5 Fahrer, schätzte Moos, waren noch dran, an den 2 Phonak Fahrern, sein Angriff hatte also seinen Zweck erfüllt. Und Moos hatte diese Tempoverschärfung einiges an Kraft gekostet, doch er fühlte sich immer noch ziemlich fit.
"Klasse Alex", gab John Lelangue durchs Mikro, "jetzt zieht durch ihr zwei da vorne".
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"Auch 2 Fahrer von Naturino kommen wieder zurück, ebenso wie Urs Murn von Phonak"
"Acht Mann also jetzt vorne an der Spitze - und die Fahrer, mit denen man rechnen musste, fehlen."
"Genau, weder di Luca, noch Cunego vorne. Auch Bougyes hat jetzt keinen Mann mehr vorne, bleibt mir ein Rätsel, weshalb sie da Tempo machten vorhin."
"1 Kilometer noch bis zum Gipfel. Moos fährt den kompletten Anstieg von vorne, da muss man echt den Hut ziehen vor. Ich befürchte allerdings, dass ihm im Ziel dann die Kraft fehlen wird."

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"Super, ihr seid vorne nur noch zu Acht! Einigt euch wer die besten Beine hat, und nutzt eure zahlenmäßige Überlegenheit aus.", rief John Lelangue seinen 3 Fahrern durchs Mikro zu.
Alex und Miguel schauten sich kurz an - dieser Blick sagte mehr als tausend Worte. Alex Moos hatte bis hierhin ein riesiges Rennen gefahren, doch er war am Ende. Perdiguero ließ sich kurz zurückfallen, um sich mit Uros Murn zu verständigen. Danach setzte sich Murn an die Spitze der Ausreißergruppe.
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" 4 Kilometer noch bis ins Ziel. Alex Moos jetzt am Ende der Gruppe, das war zu erwarten. Die 2 Fahrer von Naturino sind übrigens Cristian Gasperoni und Massimiliano Mori. Von hinten kommt jetzt nochmal eine Verfolgergruppe, doch das wird reichen für die 8 Fahrer vorne."
"Genau und ich denke Perdiguero wirds machen für Phonak. Er sah die ganze Zeit über frisch aus und ist ja auch als schneller Mann bekannt."
"Ich tippe auf Gasperoni, auch der hat einen guten Antritt." Jetzt noch 2000m für die Spitzenreiter. Noch eine Kurve dann geht es auf die Zielgerade."
"Murs vorne, dahinter jetzt Gasperoni - Perdiguero an dritter Stelle."
"Da ist der Teufelslappen, Murs vorne zögert. Und Moos geht!!"
Alex Moos greift an - Mori hinterher fährt das Loch zu."
"Jetzt geht Uros Murn, hinter ihm Gasperoni und Perdiguero."

Bild

"Ah und jetzt kommt Perdiguero, schau wie er sie stehn lässt!!
Klasse Antritt von Perdiguero vorbei an Gasperoni und Murn. Und Perdiguero machts!! Miguel Angel Perdiguero gewinnt den Trofeo di Lugano. Zweiter wird sogar noch Uros Murn, dann Gasperoni."
"Klasse gemacht von Phonak, die natürlich auch eine super Ausgangslage hatten, mit 3 Mann in der Spitzengruppe."


Ergebnis:
1. Miguel Angel Perdiguero (Phonak) 4h01'30
2. Uros Murn (Phonak) s.t
3. Cristian Gasperoni (Naturino) s.t
4. Massimiliano Mori (Naturino) s.t
5. Patrice Halgand (Credit Agricole) s.t


Für das Phonak Team war es zwar "nur" ein Pflichtsieg, trotzdem gab es am Abend aber eine kleine Feier. Die Vorgaben vom Sponsor hatte man mehr als erfüllt, somit konnte man nun in Ruhe weiterarbeiten. In einer Woche startet die Pro-Tour Saison mit Paris-Nizza, bis dahin wird man sich ein wenig erholen können.

Ricardo84
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Beitrag: # 370806Beitrag Ricardo84
21.7.2006 - 20:18

05.03.06

Paris - Nizza (1.Etappe) - Die Saison ist eröffnet

Bild
Er war der Mann des Tages: José Ivan Gutierrez gewann den Prolog von Paris-Nizza nicht ganz unüberraschend.

Es geht wieder los - Viele starke Fahrer sind hier in Paris an den Start gegangen. Ein Alexandre Vinoukorov startet hier z.B in seine Saison, ein Andreas Klöden, Levi Leipheimer, Denis Menchov, um weitere zu nennen, allesamt jedoch ohne Siegambitionen. Ein anderer erstklassiger Fahrer hat hier gleich mal ein Zeichen gesetzt. Der Spanier José Ivan Gutierrez von Caisse d'Epargne fuhr ein ganz starkes Rennen und siegte mit einer Sekunde vor Fabian Cancellara. Ekimov als Dritter noch 7 Sekunden Abstand, ist der Vierter schon 13 Sekunden zurück, in Person des jungen Finnes, Jukka Vastaranta von Phonak. Für die Gesamtwertung könnten vielleicht noch Jens Voigt, Oscar Pereiro und Andrei Kashechkin interessant werden, die alle nicht weit zurück liegen.

Ergebnis:
1. José Ivan Gutierrez (Caisse d'Epargne) 8'15''
2. Fabian Cancellara (Team CSC) + 1''
3. Viatcheslav Ekimov (Discovery Channel) + 7''
4. Jukka Vastaranta (Phonak) + 13''
5. Joost Posthuma (Rabobank) + 13''
6. Antonio Colom (Caisse d'Epargne) + 13''
7. Michael Rogers (T-Mobile) + 14''
8. Sandy Casar (Francaise des Jeux) + 14''
9. Piotr Mazur (Saunier Duval) + 15''
10. Benoit Vaugrenard (Francaise des Jeux) + 16''
Zuletzt geändert von Ricardo84 am 21.7.2006 - 22:04, insgesamt 1-mal geändert.

Ricardo84
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Beitrag: # 370815Beitrag Ricardo84
21.7.2006 - 20:42

06.03.06

Paris - Nizza (2.Etappe) - Sprintelite in Paris

Bild
Eine Zentimeterentscheidung war es im Finale zwischen Tom Boonen und Erik Zabel. Auch wenn es nur
zu Rang 2 reichte, der Deutsche zeigt, dass er noch nicht zum alten Eisen gehört.


Ohne große Mühe brachten die Sprinter-Teams das Feld geschlossen zur Zielgerade. Der Top-Favorit Tom Boonen konnte sich erwartungsgemäß durchsetzen, doch Erik Zabel machte es ihm schwerer als gedacht. Erst in allerletzter Sekunde schob sich der Belgier noch an "Ete" vorbei. "Damit dürfte ich endgültig bewiesen haben, dass ich durchaus noch Rennen gewinnen kann", sagte ein gutgelaunter Erik Zabel im Ziel. Aus deutscher Sicht erwähnenswert, das Fabian Wegmann, beileibe kein Sprinter, immerhin einen Thor Hushovd hinter sich ließ, und auf Rang 4 landete. Nebenbei rückte der junge Finne Jukka Vastaranta auf Rang 3 der Gesamtwertung vor. 3 Zwischensprints gewann der Phonak-Fahrer aus einer Ausreißergruppe heraus und kommt damit bis auf 4 Sekunden ans gelbe Trikot heran.

Ergebnis:
1. Tom Boonen (Quickstep) 4h28'05
2. Erik Zabel (Team Milram) s.t
3. Isaac Galvez (Caisse d'Epargne) s.t
4. Fabian Wegmann (Gerolsteiner) s.t
5. Thor Hushovd (Credit Agricole) s.t

Gesamtklassement:
1. José Ivan Gutierrez (Caisse d'Epargne) 4h36'20
2. Fabian Cancellara (Team CSC) + 1''
3. Jukka Vastaranta (Phonak) + 4''


John Lelangue war zufrieden mit dem bisherigen Rennverlauf. Jukka Vastaranta hatte einen bärenstarken Prolog gefahren, und war nun ganz nah dran am gelben Trikot. Sollte Vastaranta morgen nochmal der Sprung in eine Ausreißergruppe gelingen, so besteht eine reele Chance, dass er ins gelbe Trikot schlüpfen könnte. Für die Gesamtwertung setzt man im Phonak-Lager wohl auf Alexandre Moos. Für ihn ist es allerdings das erste Rennen dieses Jahr, weshalb man nicht allzuviel erwarten dürfte.
Währendessen ließ ein junger Deutscher die Radsportwelt aufhorschen mit seinem Sieg bei der Vuelta a Murcia. Konstatin Schubert vom Team Regiostrom-Senges gewann diese 5-tägige Rundfahrt, immerhin vor einem gewissen Sergio Paulinho. Man wird gewiss noch von diesem jungen deutschen Talent hören.

Ricardo84
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Beitrag: # 370863Beitrag Ricardo84
21.7.2006 - 22:59

07.03.06

Paris - Nizza (3.Etappe) - Vastaranta überrascht alle

Bild
Der junge Finne Jukka Vastaranta genießt seinen Triumph - die Presse ist schon an ihm dran.


Nach nur 5 Kilometern setzten sich 10 Fahrer ab - darunter Viatcheslav Ekimov, Jörg Ludewig, Jukka Vastaranta und Joost Posthuma. Caisse d'Epargne schickte Efikim als Aufpasser hinzu. Vastaranta setzte sich in den zwei Sprintwertungen des Tages durch - damit war er 50km vor dem Ziel im virtuellen gelben Trikot. Immer wieder Ludewig an der Spitze der 10-er Gruppe, dezimierte sich diese 30km auf 5 Fahrer: Mugerli, Ludewig, Ekimov, Efikim und eben Vastaranta. Das Feld hinten zog zwar das Tempo an, allerdings sollte es eine ganz knappe Sache werden. 6km vor dem Ziel betrug der Vorsprung von den Führenden noch 45 Sekunden. Die erste Attacke vorne setzte dann Jörg Ludewig. Ekimov fuhr das Loch zu und im Moment des Zusammenschlusses, kam der Vorstoß von Jukka Vastaranta. Keiner konnte folgen und so zog der Finne davon. 28 Sekunden rettete er ins Ziel und gewann damit überraschend diese dritte Etappe. Den Massensprint des Feldes entschied Hushovd für sich. Im Zielbereich begann nun die Jagd auf Vastaranta. Seine Interviews waren nun begehrt klar, er hatte neben dem Taggessieg auch das gelbe Trikot, das Punktetrikot, das Bergtrikot und das U25 Trikot übernommen - was ein unglaublicher Tag für ihn.
Seine Phonak-Teamkollegen eilten alle zu ihm, jeder einzelne fiel ihm in die Arme. Vastaranta war den Tränen nahe, an seinem wohl größten Tag in seiner bisherigen Radsport-Karriere. Hier Ausschnitte aus seinem Interview, gemeinsam mit seinem Teamchef John Lelangue:

Jukka Vastaranta: "Ich bin überglücklich und einfach nur sprachlos. Ich hätte nie ihm Leben damit gerechnet, diese Etappe zu gewinnen. Geplant war es die zwei Zwischensprints zu gewinnen und so vielleicht in Gelb zu schlüpfen. Das es nun so ausgegangen ist - da werd ich eine Nacht brauchen, um das zu verdauen."
John Lelangue: "Ich freue mich riesig für diesen sympatischen Jungen. Es ist unglaublich, in welch toller Verfassung er sich zur Zeit befindet. Doch man soll ihn jetzt nicht gleich zu den Favoriten für diese Rundfahrt zählen. Diese zwei Etappen haben ihm eine Menge Kraft gekostet, die nächsten Tage werden sehr hart für ihn. Doch wir werden alles dran setzen, dass Gelbe Trikot so lange wie möglich zu verteidigen."

Ergebnis:
1. Jukka Vastaranta (Phonak) 4h45'13
2. Thor Hushovd (Credit Agricole) + 28''
3. Tom Boonen (Quickstep) s.t
4. Erik Zabel (Team Milram) s.t
5. Stefan Schumacher (Gerolsteiner) s.t

Gesamtklassement:
1. Jukka Vastaranta (Phonak) 9h21'25
2. José Ivan Gutierrez (Caisse d'Epargne) + 36''
3. Fabian Cancellara (Team CSC) + 37''

Ricardo84
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Beitrag: # 370885Beitrag Ricardo84
22.7.2006 - 0:19

08.03.06

Paris - Nizza (4.Etappe) - 8 Sekunden fehlen am Schluss

Bild
Initierte den Angriff am Berg und gewinnt auch noch den Sprint aus
der Favoritengruppe heraus - Andrei Kashechkin mit einer ganz starken Vorstellung am heutigen Tag.


Gestern hieß der strahlende Sieger Jukka Vastaranta. Heute fehlten ihm genau 8 Sekunden, um das Gelbe Trikot zu verteidigen. Kurz vor dem Ziel stand ein schwieriger Berg auf dem Programm, danach nur noch 19 km bergab ins Ziel, schon vom Papier her also eine mehr als schwierige Aufgabe für den jungen Finnen. Bis zum letzten Anstieg konnte Phonak die Kontrolle behalten, dann aber war man den Angriffsfeuerwerk nicht gewachsen. Angel Vicioso begann den ersten Angriff, Alexandre Vinoukorov setzte die zweite Attacke. Der Mann in Gelb war zu diesem Zeitpunkt bis auf Alexandre Moos isoliert - trotzdem hielt er sich vorne dabei. Dann aber waren aller guten Dinge drei und der dritte Astana-Mann griff an. Andrei Kashechkin zog mit einem Riesenantritt davon - David Moncoutie stieg hinterher. Diese zwei Fahrer waren als erste auf dem Gipfel und stürzten sich in die Abfahrt. Währendessen hatten sich auch Frank Schleck, Stefan Schumacher und José Ivan Gutierrez von der Groupe Maillot Jeune gelöst. Vastaranta selbst stieg Schleck hinterher, musste aber reißen lassen und ging mit einer knappen Minute Rückstand in die Abfahrt. Die drei Verfolger kamen an Kashechkin und Moncoutie ran, das Feld aber musste sich geschlagen geben. Im Sprint war Kashechkin dann klar der Stärkste - Moncoutie wurde Zweiter, Schumacher Dritter. Dann schaute man auf die Uhr: 36 Sekunden betrug der Vorsprung von Vastaranta auf Gutierrez. Und es reichte nicht. 44 Sekunden nach dem Sieger kam die Gruppe um den Mann in Gelb ins Ziel, das Gelbe geht somit an José Ivan Gutierrez. Tapfer gekämpft und doch verloren - als Trost bleibt voerst das Punktetrikot, sowie die Führung in der Nachwuchswertung.

Die Favoriten für die Gesamtwertung scheinen indes langsam ans Licht zu kommen. José Ivan Gutierrez als Gesamtführender machte einen guten Eindruck, bärenstark aber auch die Leistung von Kashechkin und Schleck. Und als Dritter der Gesamtwertung liegt Stefan Schumacher mit nur 15 Sekunden Rückstand auch gut im Rennen.

Ergebnis:
1. Andrei Kashechkin (Credit Agricole) 4h17'38
2. David Moncoutie (Cofidis) s.t
3. Stefan Schumacher (Gerolsteiner) s.t
4. José Ivan Gutierrez (Caisse d'Epargne) s.t
5. Frank Schleck (Team CSC) s.t
6. Jerome Pineau (Bouygues Telecom) + 44''
7. Pierrick Fedrigo (Bouygues Telecom) s.t
8. Laurent Brochard (Bouygues Telecom) s.t
9. Patrice Halgand (Credit Agricole) s.t
10. Cyril Dessel (AG2R) s.t

Gesamtwertung:
1. José Ivan Gutierrez (Caisse d'Epargne) 13h39'39
2. Jukka Vastaranta (Phonak) + 8''
3. Stefan Schumacher (Gerolsteiner) + 15''
4. Andrei Kashechkin (Credit Agricole) + 18''
5. Frank Schleck (Team CSC) + 27''
6. David Moncoutie (Cofidis) + 28''
7. Antonio Colom (Caisse d'Epargne) + 57''
8. Sandy Casar (Francaise des Jeux) + 58''
9. Chris Horner (Davitamon-Lotto) + 1'00''
10. Alexandre Moos (Phonak) + 1'01''


Als Jukka Vastaranta erfuhr, dass ihm 8 Sekunden fehlten, brauchte er erstmal den Trost von John Lelangue. Vastaranta hat heute wieder ein starkes Rennen gefahren, nie im Leben hätte man von ihm eine solche Leistung, am Berg erwartet. Allerdings darf man die Befürchtung haben, das Vastaranta die Kräfte schwinden und er noch durchgereicht wird, im weiteren Verlauf der Rundfahrt.

Ricardo84
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Beitrag: # 370901Beitrag Ricardo84
22.7.2006 - 2:10

08.03.06

Tireno - Adriatico (1.Etappe) - Freire sprintet am Schnellsten bergauf

Bild
Dreikampf in Tivoli: Oscar Freire (rechts) setzt sich hauchdünn durch gegen Alessandro Petacchi (links) und Luca Paolini (hinten).

Zum Auftakt des Tireno-Adriatico hatten die Sprinter den Vortritt. Die leicht ansteigende Zielgerade war genau nach den Wünschen von Oscar Freire, der Petacchi und Paolini auf die Plätze 2 und 3 verwies. Zuvor war Manuele Mori 400 Meter vor dem Ziel eingeholt worden. Für das Gesamtklassement hatte diese Etappe keine großen Selektionen gebracht, aber mit Freire, Paolini und Perdiguero zeigten sich 3 Mann vorne, die ganz oben auf der Favoritenliste stehen.

Ergebnis:
1. Oscar Freire (Rabobank) 4h02'11
2. Alessandro Petacchi (Team Milram) s.t
3. Luca Paolini (Liquigas) s.t
4. Miguel Angel Perdiguero (Phonak) s.t
5. Bernard Eisel (Francaise des Jeux) s.t

Gesamtklassement
1. Oscar Freire (Rabobank) 4h02'11
2. Alessandro Petacchi (Team Milram) + 4''
3. Luca Paolini (Liquigas) + 6''

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Beitrag: # 371021Beitrag Ricardo84
22.7.2006 - 13:52

Während das Phonak-Team zurzeit voll im Rennbetrieb ist, arbeitet Floyd Landis weiter an seiner Form. Gestern gab er ein Interview für eine renommierte Sportzeitung, wo er auch über seine Form und seine Ziele sprach.

Bild Kampfansage von Floyd Landis Bild


Bild
Startet mit einem großen Ziel in die Saison: Endlich die Tour de France zu gewinnen.

Reporter: Herr Landis, sie gelten mittlerweile als der große Kapitän im Phonak Cycling Team, wie kommen sie mit diesem Druck zurecht?
Floyd: Erstmal muss ich sagen, dass es immer besser ist mit mehreren Team-Leadern in eine Saison zu gehen. Wir haben mit Santiago Botero, Miguel Angel Perdiguero und Koldo Gil weitere sehr starke Fahrer in unserem Team. Und im Endeffekt entscheidet dann die Leistung, wer als Chef in ein Rennen geht.

Reporter: Sie haben in diesem Jahr noch keine Rennkilomter gesammelt. Reicht die Form noch nicht aus oder machen ihnen Verletzungen zu schaffen?

Floyd: Nein bisher läuft alles prima, ich habe bewusst entschieden dieses Jahr später einzusteigen. Ich brauche nicht soviele Rennkilometer im Frühjahr, die Form zur Tour werd ich mir noch rechtzeitig holen.

Reporter: Was an ihrer Vorbereitung hat sich geändert im Vergleich zu früher? Welche Unterschiede gibt es hier z.B. im Vergleich zum US Postal Team (Ex-Discovery Channel)?
Floyd: Ich war vorher immer bei amerikanischen Teams, von daher war es schon eine Umstellung, als ich zu Phonak kam. Aber die Unterschiede in der Vorbereitung sind sehr gering, ich mache nicht viel anders als vor 2 Jahren auch. Aber man kann sagen, das ich mich noch nie so zielgenau auf die Tour de France vorbereitet habe, wie es dieses Jahr der Fall sein wird.

Reporter: Wird ihre Phonak-Mannschaft den Tour de France Kader nach ihnen ausrichten, so wie es US Postal etwa jahrelang für Lance Armstrong machte?
Floyd: Man kann unser Team, schlecht mit Us Postal von damals vergleichen. Mit Armstrong hatten wir damals einen Fahrer, der klarer Topfavorit für die Tour war, und die ganze Saison war nur auf seinen Toursieg ausgelegt. Hier gibt es auch noch andere Rennen, wo das Team erfolgreich sein will. Trotzdem hoffe ich natürlich, dass ich Unterstützung bekommen werde, denn ohne eine starke Mannschaft kann man die Tour de France nicht gewinnen.

Reporter: Armstrong, Basso, Ullrich und Mancebo sind nicht bei der Tour de France dabei. Wen sehen sie nun in der Favoritenrolle und was haben sie sich vorgenommen für die Tour?
Floyd: Als Topfavorit sehe ich mich selbst. Ich weiß, dass ich die Fähigkeiten habe, diese Tour zu gewinnen, wenn ich verletzungsfrei durch die Vorbereitung komme. Aber die Konkurrenz ist trotzdem noch da, Andreas Klöden von T-Mobile ist stark, Carlos Sastre ist am Berg vielleicht der Stärkste, Alejandro Valverde natürlich, Evans und Leipheimer darf man auch nicht unterschätzen.

Reporter: Also darf man ruhigen Gewissens, sein Geld auf einen Toursieger Floyd Landis setzten?
Floyd: (lacht) Ich kann euch nur sagen: Setzt alles Geld was hier habt!

Ricardo84
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Beitrag: # 371060Beitrag Ricardo84
22.7.2006 - 16:00

09.03.06

Paris - Nizza (5.Etappe) - "Ete" kann doch noch gewinnen

Bild
Viele hatte ihn schon abgeschrieben: Zu alt und zu langsam. Heute belehrte er seine vielen Kritiker
eines besseren und setzte sich immerhin gegen einen Tom Boonen durch.


Die Gesamtfavoriten machten sich einen gemütlichen Tag heute. Dafür liefen parallel zwei spannende Rennen ab. Zum einen hielten sich die Sprinter vorne, um am Ende den Tagessieg mitzunehmen. Dazwischen gab es einen packenden Kampf um das Bergtrikot. Lorenzo Bernucci, bildete zusammen mit Ekimov das Ausreißer-Duo, sammelte unterwegs fleißig Punkte und erst am letzten Berg, kam das Feld heran. Der Träger des Bergtrikots, Matteo Carrera sicherte sich dort die Bergpunkte, und blieb nur knapp vor Bernucci.
Dann ging es auf die Zielgerade. Zabel von vorne und er legte einen solch tollen Antritt hin, das Tom Boonen nicht mehr an ihm vorbei ziehen konnte. Lobenswert auch der vierte Platz von Jukka Vastaranta, dem Gesamtzweiten, der sich bei dieser Rundfahrt unheimlich entwickelt hat.

Ergebnis:
1. Erik Zabel (Team Milram) 4h39'04
2. Tom Boonen (Quickstep) s.t
3. Thor Hushovd (Credit Agricole) s.t
4. Jukka Vastaranta (Phonak) s.t
5. Stefan Schumacher (Gerolsteiner) s.t

Gesamtwertung:
1. José Ivan Gutierrez (Caisse d'Epargne) 13h39'39
2. Jukka Vastaranta (Phonak) + 8''
3. Stefan Schumacher (Gerolsteiner) + 15''
4. Andrei Kashechkin (Credit Agricole) + 18''
5. Frank Schleck (Team CSC) + 27''

Morgen steht dann 15km vor dem Ziel ein schwerer Anstieg an, da werden wir wohl wieder einen Kampf Mann gegen Mann erleben. Der Wetterdienst meldete schwere Gewitter für morgen über der Strecke, von daher könnte es ein echter Höllenritt für die Fahrer werden.

Ricardo84
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Beitrag: # 371169Beitrag Ricardo84
22.7.2006 - 21:01

09.03.06

Tireno - Adriatico (2.Etappe) - Phonaks belgisch/spanisches Duo

Bild
Vier Fahrer vor dem Feld - Tagessieger Perdiguero, Teamgefährte Axel Merckx, Patrik Sinkewitz von T-Mobile,
sowie der junge Belgier Maxime Monfort, griffen an der letzten steilen Rampe erfolgreich an.


Dass es an diesem Hügel Angriffe geben wird war klar, waren es vom Gipfel nur noch 8km bis ins Ziel. Discovery Channel raste mit hohem Tempo hinauf, dann kam der Angriff von Phonak. Axel Merckx initierte und Perdiguero zog in seinem Windschatten mit, Patrik Sinkewitz und Maxime Monfort konnte ebenfals die Attacke der beiden Phonak Fahrer mitgehen. Im Feld allerdings keine Reaktion - Entweder wollte oder konnte man diese Attacke nicht beantworten. Und im Ziel waren es immerhin 46 Sekunden Vorsprung plus Zeitgutschrift. Und diese knappe Minute im Gesamtklassement muss man einem Miguel Angel Perdiguero erst einmal abnehmen, denn dieser zählte schon vor dieser Etappe zu einem der großen Favoriten. Von daher war man schon entäuscht, dass Leute wie Boogerd und Hincapie nichts entgegen zu setzen hatten.

Ergebnis:
1. Miguel Angel Perdiguero (Phonak) 4h08'50
2. Maxime Monfort (Cofidis) s.t
3. Axel Merckx (Phonak) s.t
4. Patrik Sinkwitz (T-Mobile) s.t
5. Andrea Noe (Liquigas) + 46''
6. Michael Boogerd (Rabobank) s.t
7. Filipp Pozzato (Quickstep) s.t
8. Francisco Perez Sanchez (Caisse d'Epargne) s.t
9. Peter van Petegem (Davitamon-Lotto) s.t
10. Giuliano Figueras (Lampre) s.t

Gesamtklassement:
1. Miguel Angel Perdiguero (Phonak) 8h10'51
2. Maxime Monfort (Cofidis) + 4''
3. Axel Merckx (Phonak) + 6''
4. Patrik Sinkewitz (T-Mobile) + 10''
5. Oscar Freire (Rabobank) + 46''

Für Phonak war das natürlich ein Rennen nach Maß. Man hat nun zwei Trumpfkarten in der Gesamtwertung, was natürlich weitere taktische Möglichkeiten bringt. John Lelangue, der das Rennen im Fernsehen verfolgte, stellte nach diesem Rennen auch klar, dass man diese Rundfahrt gewinnen möchte. "Perdiguero und Merckx sind zwei ausgezeichnete Rennfahrer, wenn keiner von den Zweien am Ende vorne stehen sollte, dann hätten wir etwas falsch gemacht."

Ricardo84
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Beitrag: # 371201Beitrag Ricardo84
22.7.2006 - 22:53

10.03

Paris - Nizza (6.Etappe) - Schwere Stürze auf der Abfahrt

Bild Bild
Schlimme Bilder auf der nassen Abfahrt: Links rutscht Björn Leukemans auf dem nassen Asphalt aus, rechts sieht man den jungen Finnen Jukka Vastaranta im Moment seines Sturzes. Beide rissen noch mehrere Fahrer zu Boden und die Stürze hatten schlimme Folgen.

Das Ergebnis war am Ende dieses Tages fast zweitrangig. Viel mehr war man bestürzt darüber, welche Ausmaße diese Etappe angenommen hatte. Schon am letzten Berg merkte man, dass kaum einer eine Attacke wagte, alle womöglich vor dem Respekt, mit Tempo die folgende, glitschige Abfahrt in Angriff nehmen zu müssen. So fuhr man komplett über den Berg und ließ es in der Abfahrt locker angehen - trotzdem konnte man die Katastrophe nicht verhindern. Der erste Sturz wurde von Björn Leukemans von Davitamon-Lotto ausgelöst, er stürzte nach einer Kurve mitten im Feld und riss 7 weitere Fahrer mit zu Boden, allesamt mit Schwürfwunden versehen, konnten diese jedoch das Rennen fortsetzen. Der nächste Sturz sollte weitaus schlimmere Folgen haben. Beim Anfahren einer engen Kurve rutschte der junge Finne, Jukka Vastaranta, aus und kam zu Fall. Dieser Sturz wirkte eine Kettenreaktion aus und 34 (!) weitere Fahrer konnten einen Sturz nicht verhindern. Diesmal ging es nicht so glimpflich aus, am schlimmsten erwichte es den Franzosen Laurent Brochard. Er stürzte mitten im Getümmel und zog sich einen Patellasehnenriss zu - seine Saison ist damit erstmal beendet. Kai Reus aus dem Rabobank-Team musste mit Oberschenkelhalsbruch das Rennen aufgeben, und auch Phonak hatte einen Ausfall zu vermelden. Steve Zampiere brach sich einen Halswirbel und muss auch die nächste Zeit pausieren. Jukka Vastaranta, der Gesamtzweite, kam mit schweren Prellungen und einer Handverletzung davon. Er konnte sich zwar ins Ziel retten, aber seine Gesamtplatzierung ist dahin und es ist mehr als fraglich , ob er diese Rundfahrt beenden wird. Auch T-Mobile war geschockt, als Andreas Klöden auf dem Asphalt lag. Zum Glück scheint sich der Deutsche nichts außer ein par Schürfwunden zugezogen haben.

Sportlich gab es dann auch noch etwas zu vermelden.
Eine 5-er Gruppe war bereits nach 10 Km ausgerissen, Georg Totschnig, Patxi Vila, Cadel Evans, Stijn Devolder und Iker Camano. Devolder ließ am letzten Anstieg reißen, zu 4t ging es also in die Abfahrt. Dann passierte es auch hier, Iker Camano war in einer Kurve zu schnell und stürzte über die Leitplanken, Georg Totschnig erwischte es an der selben Stelle. Den Sieg machten also Patxi Vila und Cadel Evans unter sich aus - der Lampre-Mann Vila hatten die schnelleren Beine und gewann vor dem Australier. Beide spielen in der Gesamtwertung jedoch keine Rolle mehr.
Die Favoriten fürs Klassement belauerten sich heute, Zeit gutmachen konnte keiner. Ausgeschieden aus den Favoriten sind Vastaranta und Frank Schleck, die nach ihren Stürzen natürlich Zeit einbüßen mussten.

Ergebnis
1. Patxi Vila (Lampre) 5h09'18
2. Cadel Evans (Davitamon-Lotto) s.t
3. Stijn Devolder (Discovery Channel) +1'06''
4. David Extbarria (Astana) +1'37
5. Angel Vicioso (Astana) s.t
6. Antonio Colom, (Caisse d'Epargne) s.t
7. Davide Rebellin (Gerolsteiner) s.t
8. Stefan Schumacher (Gerolsteiner) s.t
9. Leonardo Bertagnoli (Cofidis) s.t
10. Pierrick Fedrigo (Bouygues Telecom) s.t

Gesamtklassement:
1. José Ivan Gutierrez (Caisse d'Epargne) 13h39'39
2. Stefan Schumacher (Gerolsteiner) + 15''
3. Andrei Kashechkin (Credit Agricole) + 18''
4. David Moncoutie (Cofidis) + 28''
5. Antonio Colom (Caisse d'Epargne) + 57''


Im Phonak-Team herrschte eine niedergeschlagene Stimmung am Abend. Steve Zampieri hatte es ganz schön erwischt, er wird die nächsten Tage im Krankenhaus verbringen müssen. Jukka Vastaranta ging es nicht viel besser, er ist zwar noch im Rennen, hat aber den Körper mit Blutergüssen übersät, zudem noch eine Verletzung an der Hand. Hier wird man sehen müssen, ob er die letzten zwei Etappen noch durchhalten kann. Auch Gregory Rast war in den Massensturz verwickelt, er kam allerdings recht glimpflich davon. "Unverantworlich", nannte es John Lelangue, "das man die Fahrer bei so einem Sauwetter, eine solche Abfahrt herunterschickt."
Zuletzt geändert von Ricardo84 am 22.7.2006 - 23:56, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag: # 371209Beitrag bayerchecker06
22.7.2006 - 23:28

Wie machst du die Bilder aus dem Spiel? :cry:
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Beitrag: # 371216Beitrag T-MobileFan
22.7.2006 - 23:35

1 Thread weiter oben stehts... :roll:


Bisher ganz guter AAR, mach weiter so.
Zuletzt geändert von T-MobileFan am 23.7.2006 - 0:26, insgesamt 1-mal geändert.
Ob wir siegen oder verlieren, wir stehen immer hinter dir!

Ricardo84
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Beitrag: # 371237Beitrag Ricardo84
23.7.2006 - 0:05

@checker: yo guck in den thread oben drüber, da isses prima erklärt
@t-mobilefan: danke, cooles wappen!!! :D


10.03.06

Tireno - Adriatico (3.Etappe) - Die Spreu trennt sich vom Weizen

Bild
Paolo Bettini lässt seine Mitstreiter mit einem trocken Antritt stehen - in der Gesamtwertung
rückt der erfahrene Italiener durch diesen Sieg vor, bis auf Rang 2.


Paolo Bettini war der Mann des Tages - er verschärfte am letzten kurzen Anstieg das Tempo, so dass sich eine 8-er Gruppe absetzen konnte. Kurz vor dem Ziel war es dann erneut Bettini, der sich mit einem tollen Antritt, von der Spitzengruppe lösen konnte. Oscar Freire wurde Zweiter, vor Teamkollege Michael Boogerd und dem Gesamtführenden Miguel Angel Perdiguero. Vorne mit dabei waren dazu noch Mazze Kessler, Luca Paolini, Ardila als dritter Rabobank-Mann und überraschend auch Alessandro Petacchi. Auch wenn sich nach dieser Etappe schon eine Tendenz zeigte, wer in guter Form hier ist, noch ist alles offen im Gesamtklassement. An der Spitze ist es nun ganz eng, was uns spannende Etappen versprechen wird.

Ergebnis:
1 Paolo Bettini (QUICKSTEP - INNERGETIC) 4h39'45
2 Oscar Freire (RABOBANK) + 18''
3 Michael Boogerd (RABOBANK) + 26''
4 Miguel Ángel M. Perdiguero (PHONAK HEARING SYSTEMS) s.t.
5 Matthias Kessler (T-MOBILE TEAM) s.t.
6 Alessandro Petacchi (TEAM MILRAM) s.t.
7 Luca Paolini (LIQUIGAS) s.t.
8 Mauricio Ardila (RABOBANK) s.t.
9 Axel Merckx (PHONAK HEARING SYSTEMS) + 1'07''
10 Joaquin Rodriguez Oliver (CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS) + 1'37''
11 Giuliano Figueras (LAMPRE - FONDITAL) + 1'44''
12 Filippo Pozzato (QUICKSTEP - INNERGETIC) s.t.
13 Alessandro Ballan (LAMPRE - FONDITAL) s.t.
14 Kim Kirchen (T-MOBILE TEAM) s.t.
15 Heinrich Haussler (GEROLSTEINER) + 2'01''
16 Evgueni Petrov (LAMPRE - FONDITAL) + 2'08''
17 Juan Antonio Flecha (RABOBANK) s.t.
18 Francesco Bellotti (CREDIT AGRICOLE) s.t.
19 George Hincapie (DISCOVERY CHANNEL PROCYCLING TEAM) s.t.
20 Jakob Piil (TEAM CSC) s.t.

Gesamtklassement:
1 Miguel Ángel M. Perdiguero (PHONAK HEARING SYSTEMS) 12h51'02
2 Paolo Bettini (QUICKSTEP - INNERGETIC) + 20''
3 Oscar Freire (RABOBANK) + 32''
4 Axel Merckx (PHONAK HEARING SYSTEMS) + 47''
5 Alessandro Petacchi (TEAM MILRAM) + 50''
6 Michael Boogerd (RABOBANK) + 52''
7 Luca Paolini (LIQUIGAS) s.t.
8 Matthias Kessler (T-MOBILE TEAM) + 56''
9 Mauricio Ardila (RABOBANK) s.t.
10 Maxime Monfort (COFIDIS, LE CREDIT PAR TELEPHONE) + 1'46''


John Lelangue, der immer noch bei seiner Mannschaft in Paris-Nizza verweilt, war mit diesem Rennen nicht ganz zufrieden. Perdiguero verteidigte zwar sein gelbes Trikot, konnte aber Bettini nicht folgen. Axel Merckx verpasste gar den entscheidenen Moment und kam nicht mal in diese Spitzengruppe rein. Er verlorn knapp eine Minute auf Bettini. Trotzdem sieht es nicht schlecht aus für Phonak, noch hat man alle Trümpfe in der Hand.

Ricardo84
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Beitrag: # 371256Beitrag Ricardo84
23.7.2006 - 1:26

11.03.06

Paris - Nizza (7.Etappe) - Es bleibt weiterhin spannend

Bild
Er war einer der auffälligsten Fahrer dieser Rundfahrt: Erst stürmte Jukka Vastaranta sensationell ins
gelbe Trikot, dann sein gestriger Sturz - heute hatte der junge Finne große Probleme


Nach der gestrigen hektischen Etappe, ging es heute sehr ruhig zur Sache. Im Kampf um den Gesamtsieg gab es auch heute keine Veränderungen, damit wird man sich also morgen auf einen spannenden Tag freuen dürfen. Heute war dadurch der Weg frei für andere Protagonisten. Mit Stephane Goubert, Robert Hunter, Lorenzo Bernucci, Josep Jufre Pou und David Canda waren 5 Leute, in der entscheidenen Ausreißergruppe vertreten. Bald allerdings waren es nur noch derer vier, denn Robert Hunter musste an einem, der vielen kurzen Anstiege abreißen lassen. Das Feld hinten ließ die Ausreißer gewähren, so dass die Spitzengruppe dann begann zu taktieren. Stephane Goubert griff 5km vor dem Ziel an und brachte ein gutes Stück zwischen sich und seine 3 Verfolger. Doch diese drei rafften sich noch rechtzeitig zusammen und begannen die Verfolgung. Auf der Zielgerade eröffnete dann David Canada den Sprint - Lorenzo Bernucci kam aus seinem Windschatten herausgeschossen und überspurtete auch noch Stephane Goubert. Der Tagessieg geht damit an T-Mobile.
Von den gestern gestürzten Fahrern hatten vor allem Andreas Klöden und Jukka Vastaranta zu kämpfen. Beide kamen erst spät nach dem Feld in den Zielbereich.

Ergebnis:
1 Lorenzo Bernucci (T-MOBILE TEAM) 4h36'25
2 Stéphane Goubert (AG2R PREVOYANCE) s.t.
3 David Canada (SAUNIER DUVAL - PRODIR) s.t
4 Josep Jufre Pou (DAVITAMON - LOTTO) s.t.
5 Stefan Schumacher (GEROLSTEINER) + 6'12''
6 Michael Albasini (LIQUIGAS) s.t.
7 Serguei Ivanov (T-MOBILE TEAM) s.t.
8 José Iván Gutierrez (CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS) s.t.
9 Erik Zabel (TEAM MILRAM) s.t.
10 Sandy Casar (FRANÇAISE DES JEUX) s.t.

Gesamtklassement:
1 José Iván Gutierrez (CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS) 28h12'15
2 Stefan Schumacher (GEROLSTEINER) + 15''
3 Andrey Kashechkin (ASTANA) + 18''
4 David Moncoutié (COFIDIS, LE CREDIT PAR TELEPHONE) + 28''
5 Antonio Colom (CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS) + 57''
6 Sandy Casar (FRANÇAISE DES JEUX) + 58''
7 Chris Horner (DAVITAMON - LOTTO) + 1'00''
8 Alexandre Moos (PHONAK HEARING SYSTEMS) + 1'01''
9 Thomas Dekker (RABOBANK) s.t.
10 Sylvain Chavanel (COFIDIS, LE CREDIT PAR TELEPHONE) s.t.

Die Rückstände im Klassement sind also gering, damit wird es morgen ein offenes Rennen geben. Bei Phonak hofft man, das Alexandre Moos vielleicht sich noch etwas nach vorne schieben kann, der während dieser Rundfahrt sich immer besser fühlte.

Ricardo84
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Beitrag: # 371260Beitrag Ricardo84
23.7.2006 - 2:06

11.03.06

Tireno - Adriatico (4.Etappe) - "Berni" Eisel schlägt die Großen

Bild
Bernard Eisel mit starkem Antritt: Der Össterreicher lässt der starken Konkurrenz keine Chance.

Planmäßiger Tag für die Sprinter - so kann man diese Etappe schnell zusammenfassen. Früh eine Fünfergruppe weg, die Sprinterteams begannen rechtzeitig ihre Arbeit, so dass es am Ende ohne Probleme zu einem Massensprint kam. Francaise des Jeux hatte einen Großteil der Arbeit mit verrichtet, so konnte man damit rechnen das Eisel gute Beine haben sollte. Dass es dann gleich für den Sieg reicht, war schon überraschend, hinsichtlich der starken Konkurrenz wie Alessandro Petacchi, Daniele Bennati oder Oscar Freire. In der Gesamtwertung vielleicht erwähnenswert, dass Paolo Bettini mit seinem dritten Rang im Sprint, 4 Sekunden Zeitbonifikation erhält, und somit bis auf 16 Sekunden an Perdiguero im Gesamtklassement herankommt.

Ergebnis:
1. Sandy Casar (FRANÇAISE DES JEUX) 5h04'15
2. Alessandro Petacchi (TEAM MILRAM) s.t
3. Paolo Bettini (QUICKSTEP - INNERGETIC) s.t
4. Allan Davis (ASTANA) s.t
5. Daniele Bennati (LAMPRE - FONDITAL) s.t

Gesamtklassement:
1 Miguel Ángel M. Perdiguero (PHONAK HEARING SYSTEMS) 12h51'02
2 Paolo Bettini (QUICKSTEP - INNERGETIC) + 16''
3 Oscar Freire (RABOBANK) + 32''
4 Axel Merckx (PHONAK HEARING SYSTEMS) + 47''
5 Alessandro Petacchi (TEAM MILRAM) + 47''
6 Michael Boogerd (RABOBANK) + 52''
7 Luca Paolini (LIQUIGAS) s.t.
8 Matthias Kessler (T-MOBILE TEAM) + 56''
9 Mauricio Ardila (RABOBANK) s.t.
10 Maxime Monfort (COFIDIS, LE CREDIT PAR TELEPHONE) + 1'46''


Für Phonak gab es dann noch etwas Schmerzhaftes zu vermelden. Fabrizio Guidi stürtze 20km vor dem Ziel und zog sich dabei einen Bruch des Steißbeins zu. Damit ist er neben Steve Zampieri der zweite Fahrer, den es ganz schön erwischt hat. Für Guidi ist diese Verletzung eigentlich eine Krönung, für seine bisherige verkorkste Saison.

Ricardo84
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Beitrag: # 371278Beitrag Ricardo84
23.7.2006 - 5:01

12.03.06

Paris - Nizza (Letzte Etappe) - Tag der Entscheidung


Bild

7 anstrengende Tage haben die Fahrer hinter sich. Von Anfang an waren die Siege hart umkämpft, im Klassement sind die Abstände noch gering, so dass heute noch alles passieren kann. Der 135km lange Kurs um die Stadt Nizza herum, bietet auch Gelegenheit, für Attacken aufs gelbe Trikot. 50 Kilometer vor dem Ziel beginnt der Anstieg hinauf nach La Turbie - 20km vor dem Ziel wartet dann noch der Col d'Eze auf die Fahrer. Wir werden gleich LIVE ins Renngeschehen einsteigen, 35 Kilometer haben die Fahrer noch in etwa zu absolvieren.

"Herzlich Willkommen zur entscheidenen Etappe der 64. Auflage der Fernfahrt Paris-Nizza. Bisher haben sie noch nichts verpasst, die Favoriten sind noch geschlossen im Feld. Einzig Leonardo Piepoli fährt vor dem Feld, doch er hat in der Gesamtwertung nichts mehr zu melden."
"Caisse d'Epargne kontrolliert hier schon seit geraumer Zeit das Rennen, für ihren Mann in Gelb, José Ivan Gutierrez. Nach dieser Abfahrt wird es noch ein kurzes Flachstück geben, bevor es dann los geht mit dem Kampf um den Rundfahrt-Sieg."

Alexandre Moos hielt sich mitten im Feld. An seiner Seite war nur noch Johan Tschopp, der jedoch auch schon ziemlich mitgenommen aussah. Der Rest des Phonak-Teams war bereits zurückgefallen. Moos ist als 8. des Gesamtklassements nur 1 Minute zurück, allerdings befindet er sich erst im Formaufbau, so dass er diese Rundfahrt ohne große Ziele anging.

"Das Feld nähert sich jetzt dem Col d'Eze, deutlich in die Länge gezogen, was auf ein ordentliches Tempo hinweist. Jetzt kommen die Fahrer langsam in den Berg hinein. 4 Caisse d'Epargne Fahrer noch vor dem Mann in Gelb. Oscar Pereiro fährt hier nun mit hohem Tempo unten in den Berg hinein."
"Hinten gibt es sofort einen Schnitt im Feld, ein Großteil der Fahrer muss hier schon abreißen lassen."

Johan Tschopp war schon nicht mehr an seiner Seite. Alexandre Moos hatte selbst Mühe hier dran zu bleiben an dem Caisse d'Epargne Zug, vor ihm kamen zwei-drei Fahrer fast zum stehen, was ihn unnötig Kraft kostete um das Loch wieder zu schließen. Zwanzig Fahrer schätzte er die Gruppe etwa groß, er war ziemlich am Ende davon.

"Pereiro sieht richtig stark aus, wie er für seinen Kapitän hier den Berg hinauffliegt! So macht man es den anderen Favoriten schwer zu attackieren - die Hälfte des Anstieges haben sie hinter sich und immer noch kein Angriff."
"Nun wird Leonardo Piepoli gleich eingeholt vom rasenden Feld. Unglaublich mit welchem Tempo, sie diese Steigung in Angriff nehmen."

Alex Moos arbeitet sich mühsam Position um Position nach vorne, nach seinen anfänglichen Problemen, fühlte er nun wieder Kraft in den Beinen.
Er fuhr vorbei an Andrei Kasheckin, den man vielleicht als Topfavoriten einschätzen konnte. Doch mit einem kurzen Blick in die Augen sah Moos, das auch er ganz schön am Leiden war. Moos war nun etwa an fünfter Stelle der Spitzengruppe, direkt vor ihm fuhr der Mann in Gelb - José Ivan Gutierrez. Sein Tritt sah auch nicht mehr rund aus, aber im Sog seiner Teamgefährten fuhr er dem Gesamtsieg entgegen. "So einfach mache ich es ihm nicht", dachte sich Moos.

"Jetzt endlich ein Angriff - Alex Moos beendet dieses Abtasten und fliegt an den Caisse d'Epargne Fahrern vorbei. Bislang machte er nicht den besten Eindruck bei dieser Rundfahrt, aber das sieht wirklich sehr locker aus."
"Und Moreau geht hinterher - Christophe Moreau in seiner typischen Art, die Zunge weit draußen, versucht er ans Hinterrad von Moos zu kommen."

Bild

"Jetzt bin ich gespannt wie der Mann in Gelb reagiert, Pereiro lässt sich jetzt aus der Reihe fallen, er scheint platt - verständlich"
"Colom jetzt der einzige verbliebene Helfer bei José Ivan Gutierrez. Kashechkin an dritter Stelle, er schien so stark bisher, doch jetzt bekommt auch er Probleme."

Seine Beine brannten, schon nach wenigen Metern merkte er, dass das nur ein Vorbereitungsrennen für ihn war. Längst war er noch nicht so spritzig - aber mit einem Blick nach hinten, wurde seine Motivation schnell mehr. Nur Christoph Moreau war noch an ihm dran, das Feld mit Colom und Gutierrez an der Spitze, hatte er doch ein wenig distanzieren können.

"35 Sekunden - zwischen Moos, Moreau und dem Favoritenfeld, wird uns jetzt angezeigt."
"1,01 liegt Moos in der Gesamtwertung zurück. Moreau 1,02 - die beiden darf man also nicht weglassen."
"Aber José Ivan Gutierrez sieht nicht gut aus. Kashechkin nun an der Spitze des Feldes, versucht das Tempo zu erhöhen."
"Und Alex Moos jetzt am Gipfel, nun stürzt er sich mit Christophe Moreau in die Abfahrt. 15 Kilometer sind es von nun an noch bis ins Ziel."

Moos war froh, dass es nun endlich bergab ging, auf den letzten Metern musste er ganz schön kämpfen, das hohe Tempo durchzuhalten. Nun wird es sich auszahlen, dass mit Moreau ein zweiter Mann vorne ist, denn gemeinsam hat man es hier um einiges leichter, als Einer alleine.

"Jetzt le Groupe Maillot Jeune am Gipfel"
"45..46..47..48 Sekunden beträgt der Rückstand auf die beiden Spitzenreiter. Damit sind Moos und Moreau ganz nah dran am gelben Trikot."
"Das stimmt, allerdings wird es schwer jetzt in der Abfahrt noch die fehlende Zeit herauszufahren"

"54 Sekunden wird jetzt als Abstand gemeldet - die scheinen durchaus Zeit gut zu machen in der Abfahrt, unglaublich."
"Also so wie das aussieht, wird das hier um Sekunden entschieden werden"

2000 Meter noch für Moos und Moreau. Bis hierhin klappte die Zusammenarbeit super. Moreau schien nun keine Führung mehr übernehmen zu wollen, er blieb im Windschatten des Schweizers. Moos drehte sich um, forderte den Franzosen per Handzeichen auf, doch dieser schüttelte den Kopf. "Zieh durch Alex", rief René Savary ihm durchs Mirko zu. "Du musst Tempo fahren, dass ist die einzige Chance die du hast, um die Tour zu gewinnen."

"Jetzt erreichen die Spitzenreiter die 1000m-Marke. Moos vorne, Moreau lauert dahinter. Der Franzose jetzt natürlich in der günstigeren Ausgangsposition."
"Und vielleicht entscheidet dieser Sprint am Ende über den Sieger dieser Rundfahrt - denn es kommen ja auch noch 6 Sekunden Zeitbonifikation hinzu."
"Moos geht jetzt aus dem Sattel, um schnell auf einem möglichen Antritt von Moreau antworten zu können."
"Er fährt schön an der linken Seite, sodass er nur nach links gucken muss, um Moreau im Auge zu behalten - und Jetzt da kommt Moreau!!"
"Moos hält dagegen, Seite an Seite fahren sie jetzt auf die Zielline zu. Ganz enge Entscheidung hier im Finale! Und es ist: Alexandre Moos!! Moos müsste hier vorne sein, auf jeden Fall eine ganz enge Entscheidung."
"Ja knappe Sache, aber Moos war einfach einen Tick schneller"
"Und jetzt müssen wir die Uhr im Auge behalten - mit Abzug der Zeitbonifikation hätte Moos im Falle des Sieges, 55 Sekunden noch Rückstand auf Gutierrez.
"Da schießt jetzt das Feld heran - das Gelbe Trikot leuchtet weit vorne, José Ivan Gutierrez kämpft."
"Und es wird ganz eng 53..54..55..56..57..58..59..1'00..1'01 - Jetzt kommt Pierrick Fedrigo ins Ziel, dahinter der Mann in Gelb als Fünfter. Das gibt es nicht - es reicht für Alexandre Moos! Der Schweizer müsste damit, der Sieger von Paris-Nizza sein."
"Genau und das wäre natürlich einen riesen Überraschung, denn die großen Favoriten, das waren andere."
"Hier wird jetzt das offizielle Tagesergebnis eingeblendet"

Ergebnis:
1 Alexandre Moos PHONAK HEARING SYSTEMS 3h48'03
2 Christophe Moreau AG2R PREVOYANCE s.t.
3 Pierrick Fédrigo BOUYGUES TELECOM + 1'01
4 Ruggero Marzoli LAMPRE - FONDITAL s.t.
5 José Iván Gutierrez CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS s.t.
6 Ángel Vicioso ASTANA s.t.
7 Andrey Kashechkin ASTANA s.t.
8 Laurent Lefèvre BOUYGUES TELECOM s.t.
9 Antonio Colom CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS s.t.
10 John Gadret AG2R PREVOYANCE s.t.

Gesamtklassement:
1 Alexandre Moos PHONAK HEARING SYSTEMS 32h01'13
2 Christophe Moreau AG2R PREVOYANCE + 5
3 José Iván Gutierrez CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS + 6
4 Stefan Schumacher GEROLSTEINER + 21
5 Andrey Kashechkin ASTANA + 24
6 David Moncoutié COFIDIS, LE CREDIT PAR TELEPHONE + 34
7 Antonio Colom CAISSE D'EPARGNE - ILLES BALEARS + 1'03
8 Chris Horner DAVITAMON - LOTTO + 1'06
9 Sylvain Chavanel COFIDIS, LE CREDIT PAR TELEPHONE + 1'07
10 Thomas Dekker RABOBANK s.t.

Bild

"Damit steht also tatsächlich fest: Alexandre Moos gewinnt die Fernfahrt Paris-Nizza und fängt José Ivan Gutierrez um 6 Sekunden ab. Christophe Moreau wird sogar noch Zweiter - Zentimeter haben ihm gefehlt zum großen Triumph heute."

Punktewertung:
1. Jukka Vastaranta PHONAK HEARING SYSTEMS 82
2. Stefan Schumacher GEROLSTEINER 81
3. Erik Zabel TEAM MILRAM 77

Bergwertung:
1 Lorenzo Bernucci T-MOBILE TEAM 36
2 Stijn Devolder DISCOVERY CHANNEL PROCYCLING TEAM 25
3 Bradley Mc Gee FRANÇAISE DES JEUX 25

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