Wichtig ist nicht das WAS, sondern das WIE

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

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tobikaka
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Beitrag: # 6769701Beitrag tobikaka
27.5.2009 - 9:51

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tobikaka
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Beitrag: # 6769879Beitrag tobikaka
27.5.2009 - 23:13

Der kleine Presseraum in Nizza mit Blick auf das Meer war schmuck und gemütlich eingerichtet. Während die Helfer noch die letzten Materialien bereit machten wie etwa die Namensschilder auf das grosse, lange Pult vorne im Raum stellten, sass Eric Boyer zusammen mit Bernard Quilfen, auf den Sesseln und sprach sich noch einmal kurz ab. Immer wieder schaute er dabei auf die Uhr. Er schien auf jemanden zu warten. Einige hundert Meter vom Pressegebäude entfernt traf sich zum selben Zeitpunkt Julien Armand Lino mit zwei weitern Personen. Der einte der beiden, Sidney Morris Taylor, weilte im Kurzurlaub in Nizza. "Alte Beziehungen auffrischen" nannte er es, während der andere, bereits etwas in die Jahre gekommen Herr nicht von Linos Seite wich. Zu zweit gingen sie schliesslich auch zum Pressegebäude. Dort angekommen war der Saal mittlerweile fast voll. Nur noch ganz wenige Stühle im hintersten Teil waren frei. Es waren immer die gleichen freien Stühle. Welcher Journalist würde sich schon freiwillig ganz nach hinten setzten. Trotzdem setzte sich heute kurz bevor Eric Boyer die Konferenz eröffnete ein Mann hin.

"Meine Damen und Herren. Herzlich willkommen und vielen Dank für euer erscheinen. Wie sie alle wissen geht es bei der heutigen Pressekonferenz vor allem um die Zukunft des Teams Cofidis. Leider können ein paar Fahrer, um die es heute gehen wird, nicht dabei sein, weil sie sich in einer Rundfahrt befinden. Stellvertretend für sie ist Monsieur David La Paz anwesend. Monsieur La Paz ist Berater von diversen Sportlern, konzentriert sich jedoch vornehmlich auf Radfahrer. Er arbeitet für die Firma 'International Sports Ltd'. Weiter sind Bernard Quilfen, er war der zweite sportliche Leiter bei Paris - Nizza in unserem Team und Julien Armand Lino anwesend. Lino muss ich ihnen wohl nicht näher vorstellen. Den kennen hier wohl alle nach seinem 9, Platz in der Gesamtwertung bei Paris - Nizza."

Die Journalisten notierten sich eifrig das gesagte von Boyer in ihre Notizblöcke während sie sich stichwortartig bereits mögliche Fragen kreierten. Einzig der Mann ganz hinten im Saal sass ruhig auf seinem Stuhl. Seitdem er den Raum betreten und sich gesetzt hatte, bewegte er sich kaum mehr. Er lauschte den Ausführungen von Boyer, verzog zwischendurch einzig ein bisschen das Gesicht, mehr nicht. Im Raum schien ihn niemand zu kennen oder es wollte ihn niemand kennen. Auch er selbst würdigte den anderen Journalisten kaum einen Blick.

"Kommen wir zum Thema, worauf alle hier warten. Wie leider unschwer zu erkennen war, hatten wir bei Paris - Nizza und auch bei Tirreno - Adriatico Schwierigkeiten mit den Leistungen einiger Fahrer. Fakt ist, dass wir vom Staff und auch der Sponsoren bei beiden Pro Tour - Rennen nicht wirklich zufrieden sind. Auch wenn das Ziel, ein Top 10 Platz bei Paris - Nizza, dank Julien Lino erreicht wurde, so können wir nicht stolz auf die Leistung vieler Fahrer sein. Wir haben in den letzten Tagen mit allen Fahrer Einzelgespräche geführt um herauszufinden, wo das Problem liegt. Dabei hat sich herausgestellt, dass vor allem die erfahrenen und älteren Fahrer ein Problem mit der jungen Garde um Lino, Taaramäe und Duque haben. Die besagten drei Fahrer haben seit dem Saisonstart ihre sehr hohen Ansprüche im Team sofort klar gestellt. Die schlechten Ergebnisse sind gleichzustellen mit einem Streik der anderen Fahrer gegen die drei. Darum ist im Nachhinein auch nicht mehr verwunderlich, dass Lino sich auf ein paar Etappen selbst versorgen musste. Als Konsequenz aus den Ereignissen haben wir entschieden, die Verträge mit Julien Armand Lino, Rein Taaramäe und Leonardo Duque nach Mailand - San Remo aufzulösen. und uns von ihnen zu trennen."

Ein raunen ging durch den Raum. Es wurde allgemein mit irgendwelchen Strafen oder etwas in dieser Art gerechnet, jedoch niemals, dass sich Cofidis von den momentan erfolgreichsten Fahrern im Team trennen würde. Nun gingen die ersten Hände in die Höhe. Die Journalisten wachten endgültig auf und waren bereit, Boyer und die anderen Anwesenden zu löchern. Boyer gab den Fragen selbstverständlich statt. Er war jedoch nicht im Mittelpunkt des Interesses. Es war Lino. Immer wieder wurde er gefragt, was er zu der Aussage von Boyer halte und wie seine Sichtweise zu den Vorkommnissen sei. Lino gab zu verstehen, dass er von Anfang an, als er gemerkt hatte, zu was er bei den Profis fähig sei, seine Ansprüche nach oben korrigiert habe. Das sei ein normaler Effekt bei einem Fahrer, der gewinnen wolle. Ihn interessiere nicht, welche Leistungen ein Fahrer erbracht habe, was zählt sind die aktuellen Leistungen und das aktuelle Leistungsvermögen. Wie bei Paris - Nizza zu sehen war, war er als einziger in der Lage, dem Ziel des Sponsors Folge zu leisten und es zu erfüllen. Er war mit der Vertragsauflösen jedoch sofort einverstanden, als er den Grund hörte, warum er keine Hilfe von seinem Team erhielt. Weiter sprach davon, dass er der neuen jungen Garde angehöre und wisse, dass sie als arrogant, überheblich und respektlos, jedoch aber auch als talentiert, erfolgversprechend und ehrgeizig gelte. Auch wenn er wenn er normalerweise versuche, diesem Vorurteil zu entfliehen, so gibt es Momente, in denen es wichtig sei, seine Ansprüche klar zu definieren und durchzusetzen. Wäre es übertrieben gewesen, hätte ihn die Teamleitung viel früher an die kurze Leine genommen. Mit diesen Worten stellte Lino sein Mikrophon ab und überliess seinem Berater die letzten Fragen und Antworten. Zur Zukunft seiner drei Schützlingen wollte sich La Paz nicht äussern. "Zu gegebener Zeit, werden die nötigen Infos folgen", liess er verlauten. Weiter beantwortete er geduldig die Fragen bis Boyer die Konferenz als beendet erklärte.

Während die Journalisten sich langsam erhoben und sich zum Buffet auf den Balkon begaben, stand der unbekannte Mann langsam auf, tippte etwas in sein Nokia N97 und bewegte sich zum Ausgang hin. Ein letztes Mal blieb er stehen, zupfte seine Krawatte uns seinen massgeschneiderten Anzug zurecht, ehe er mit einem Lächeln auf den Lippen den Saal verliess. Kaum war er draussen steckte er sich das Headset an und wählte eine Nummer - Kurzwahl 6. Als endlich der Fahrstuhl bei ihm im zweiten Stock ankam, meldete sich auch sein Telefonpartner. "Ich habe es. Nun ist alles komplett. Ich hoffe, du hast alle nötigen Vorkehrungen wie besprochen getroffen." Das waren die letzten Worte, die von ihm noch zu hören waren, bevor die Fahrstuhltür schloss und der Mann endgültig weg war.


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Nur kleine Korrekturen. Habe den Bericht nicht gross korrigiert oder durchgelesen. Fehlt mir gerade die Lust...
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Beitrag: # 6769926Beitrag tobikaka
28.5.2009 - 10:18

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Frustriert sass Sebastian in seiner Kommentatorenbox. Gestern durfte er das Zeitfahren nicht kommentieren und heute fällt der Strom aus. Sein grosser Traum vom Kommentator rückte immer in weitere Ferne. Erst jetzt merkte er, wie mühselig dieser Job wirklich ist. Der Spass verging ihm heute definitiv. Er ging nach draussen, schnappte frische Luft und liess seinem Ärger freien Lauf. "Das wars", dachte er und ging zurück in sein Hotel. Alles andere war ihm sichtlich egal.

Ergebnis 6. Etappe:
1 Luca Paolini Acqua & Sapone - Caffé Mokambo 4h44'14
2 Leonardo Duque Cofidis, le crédit en ligne s.t.
3 Óscar Freire Rabobank s.t.
4 Mark Cavendish Team Columbia - High Road s.t.
5 Samuel Dumoulin Cofidis, le crédit en ligne s.t.

Gesamtwertung:
1 Lance Armstrong Astana Cycling Team 22h40'50
2 Kim Kirchen Team Columbia - High Road + 31
3 Damiano Cunego Lampre - N.G.C + 54
4 José Iván Gutiérrez Caisse d'Epargne + 1'02
5 Fränk Schleck Team Saxo Bank + 2'02

Punktewertung:
1 Óscar Freire Rabobank 30
2 Kim Kirchen Team Columbia - High Road 29
3 Lance Armstrong Astana Cycling Team 29

Bergwertung:
1 Christophe Riblon AG2R La Mondiale 11
2 Simone Masciarelli Acqua & Sapone - Caffé Mokambo 11
3 Igor Astarloa Amica Chips - Knauf 9
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Beitrag: # 6769934Beitrag Grabba
28.5.2009 - 11:52

Häkchen bei "Glätten" setzen. Denke ich. Vllt. auch erst hochskalieren, dann Hintergrund radieren, und dann wieder zurückskalieren.

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Beitrag: # 6769977Beitrag tobikaka
28.5.2009 - 15:33

Der Anzug sass, einmal mehr. Sein weisses Mac Book unter dem Arm stach regelrecht heraus. Von sich überzeugt lief er in Richtung Empfang. Auf halbem Weg stiessen zwei weitere Personen zu ihm und begleiteten ihn. In der grossen Eingangshalle angekommen, waren die rund 14 Personen kaum zu übersehen. Jeder trug einen Anzug, jeder hatte seinen Akten- oder Rollkoffer dabei. Die Wichtigkeit dieses Treffens spiegelte sich schon nur im Auftreten der Personen dar. "Meine Herren. Heute zählt es. Das ganze Projekt hängt von diesem Treffen ab." Mit diesen Worten schritt er auf die grosse Gruppe zu und begrüsste jeden. Ohne viel zu sagen führte eine der Empfangsdamen sie in den grossen Konferenzraum und verabschiedete sich gleich wieder. Der Konferenzraum war gross, sehr gross sogar. Die Einrichtung erinnerte eher an eine grosse Lounge, als an einen Konferenzraum. In der Mitte des Raumes stand ein grosser, abgerundeter Tisch. Die grossen, mit Leder überzogenen Bürostühle rund um den Tisch erinnerten eher an die grossen Chefstühle in den alten Hollywood - Filmen. Vorne im Raum stand eine grosse Leinwand. Mit einer Handbewegung weisste er seinen Begleiter, dass sie sich setzten sollen. Seine Überzeugung war noch nie grösser gewesen. Es war ihm durchaus bekannt, dass ein geplatzter Deal heute nicht nur das Projekt gefährden könnte, sondern auch die Firma und seine Karriere.

Währenddessen, viele Kilometer entfernt:
Locker und entspannt sass Lino zusammen mit David La Paz auf der Terrasse und genoss das herrliche Frühlingswetter in Nizza. Die Sonne schien schon den ganzen Tag und keine Wolke trübte den stahlblauen Himmel. Jetzt wo auch die Öffentlichkeit über seine Zukunft informiert wurde, konnte er solche freie Tage geniessen. Er fühlte sich wieder freier. Trotz aller Lockerheit, die er gestern an der Pressekonferenz zur Schau stellte, war seine innere Anspannung enorm. Die Rennen die er quasi ohne Team fahren musste, waren sehr hart und nagten auch an seiner Psyche. "Bist du bereit für die neue Herausforderung Jul?", meldete sich La Paz nun zu Wort und versuchte ein Gespräch zu lancieren. "Ja... Ja das bin ich", antwortete Lino während er weiter in den Himmel starrte. "Was haben die anderen drei gesagt", fuhr Lino weiter um einer weiteren Frage von La Paz auszuweichen, "sind sie mit den Bedingungen ebenfalls einverstanden?" "Ja sie sind dabei. Wie abgemacht." Mit zufriedener Miene beobachtete Lino weiter das Wetter. Anfang Saison träumte er von einem einzigen Etappensieg. Doch jetzt will er mehr, viel mehr. Er ist sich durchaus bewusst, dass es ein harte Stück Arbeit werden wird. Doch er ist bereit, jeden Preis zu bezahlen. Auch das Team sollte nach seinem Gefühl jetzt stimmen.
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Beitrag: # 6770025Beitrag tobikaka
28.5.2009 - 18:39

An: [u]Leutert, Urs[/u] Cc: [u]Jeker, Fabian[/u]; [u]Personalabteilung[/u] Betreff: Kündigung hat geschrieben:Hallo Urs,

Nach den beiden frustrierenden Tagen bei Tirreno - Adriatico habe ich mich entschieden, die Kündigung einzureichen. Ein eingeschriebener Brief ist bereits unterwegs zur Personalabteilung. Ich dachte jedoch, dass ich dich persönlich darüber in Kenntnis setzte. Fabian habe ich heute Morgen informiert, habe ihn aber Cc drauf genommen. Meine Beweggründe folgende. Bei Tirreno - Adriatico habe ich gemerkt, dass mir der Beruf Kommentator doch nicht so gefällt, wie ich gedacht habe. Zudem ist das Schweizer Fernsehen nicht wirklich geeignet, um viel mit Radsport zu tun zu haben. Deshalb habe ich mich entschieden, eine Offerte vom Cervélo Test Team anzunehmen und werde in Zukunft dort in Zusammenarbeit mit Busquets Communications als Pressesprecher und Kommunikationsleiter tätig sein.

Ich möchte mich bei dir für die hilf- und lernreichen Jahre bei SF bedanken. Aber ich denke, dass dieser Schritt für mich der Richtige ist. Die Tirreno - Adriatico Etappe von heute werden Fabian und ich nicht mehr Live kommentieren. Was folgt ist eine Zusammenfassung im Sport aktuell. Das habe ich mit dir vorgängig bereits abgesprochen.

Freundliche Grüsse
Sebastian Brigger
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Beitrag: # 6770108Beitrag tobikaka
29.5.2009 - 8:57

Mit einem Sieg von Greg van Avermaet ging heute Tirreno - Adriatico 2009 zu Ende. Der Belgier vom Silence - Lotto profitierte von der Arbeit von Saxo Bank und überrumpelte auf der Ziellinie seine Gegner Leonardo Duque und Kurt - Asle Arvesen. Bis van Avermaet seinen Sieg feiern konnte, standen zuerst noch andere Fahrer im Mittelpunkt. Der Gewinner des Bergtrikots musste zuerst noch ermittelt werden. In der besten Position vor dem Start war der Franzose Christophe Riblon. Doch ihm schien heute die Kraft zu fehlen. Nachdem er in einer ersten Gruppe zusammen mit Rein Taaramäe, dem 4. in der Bergwertung vor dem Rennen und Igor Astarloa, dem Dritten, wurde er das ganze Rennen nicht mehr gesehen. Diese Gruppe hatte letztendlich keinen Erfolg und wurde nach rund 15 Kilometer wieder gefasst. Am Ende war es dann wieder Rein Taaramäe, der verantwortlich für die nächste Gruppe war. Dieses Mal war es jedoch Simone Masciarelli, der Zweite der Bergwertung, der ebenfalls in der Gruppe war. Jener Masciarelli war schon während der ganzen Rundfahrt sehr aktiv und letztendlich hatte er dann auch mehr Kraftreserven als Taaramäe um sich das Bergtrikot zu holen. Gleich nach der Bergwertung nahmen die beiden schliesslich auch die Beine hoch, die Rundfahrt war beendet für sie. Ohne die Hilfe der beiden lief die Gruppe überhaupt nicht mehr und so war es die logische Konsequenz, dass das Feld sich die Ausreisser wieder schnappte. Am Ende war van Avermaet der Schnellste. Enttäuschend war der letzte Auftritt in Italien vor Mailand - San Remo von Mark Cavendish und Oscar Freire. Beide machten heute überhaupt nicht den Eindruck, Beine für einen Tagessieg zu haben.

Gewonnen wurde Tirreno - Adriatico von keinem geringeren als Lance Armstrong. Der Texaner gewann das italienische Vorbereitungsrennen für Mailand - San Remo das erste Mal in seiner Karriere. Er deutet auch auf der Königsetappe an, dass die Klassikerfähigkeiten, die er in seinen jungen Jahren zeigte, immer noch in ihm stecken. Überragend war ebenfalls sein Auftritt im Einzelzeitfahren, wo er den Grundstein für seinen legte. Armstrong hat Tirreno - Adriatico verdient gewonnen und wird immer wie mehr ein ernst zu nehmender Konkurrent von Alberto Contador bei der Tour de France.
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Ergebnisse 7. Etappe:
1 Greg Van Avermaet Silence - Lotto 4h09'16
2 Leonardo Duque Cofidis, le crédit en ligne s.t.
3 Kurt-Asle Arvesen Team Saxo Bank s.t.
4 Stuart O'Grady Team Saxo Bank s.t.
5 Yukiya Arashiro Bbox Bouygues Télécom s.t.

Gesamtwertung:
1 Lance Armstrong Astana Cycling Team 26h50'06
2 Kim Kirchen Team Columbia - High Road + 31
3 Damiano Cunego Lampre - N.G.C + 54
4 José Iván Gutiérrez Caisse d'Epargne + 1'02
5 Fränk Schleck Team Saxo Bank + 2'02
6 Sandy Casar Française des Jeux + 2'06
7 Stijn Devolder Quick·Step + 2'11
8 Davide Rebellin Serramenti PVC Diquigiovanni - Androni Giocattoli + 2'40
9 Danilo Di Luca LPR Brakes Farnese Vini + 2'48
10 Vincenzo Nibali Liquigas + 3'02

Punktewerung:
1 Óscar Freire Rabobank 30
2 Kim Kirchen Team Columbia - High Road 29
3 Lance Armstrong Astana Cycling Team 29
4 Leonardo Duque Cofidis, le crédit en ligne 27
5 Greg Van Avermaet Silence - Lotto 26

Bergwertung:
1 Simone Masciarelli Acqua & Sapone - Caffé Mokambo 16
2 Christophe Riblon AG2R La Mondiale 11
3 Rein Taaramäe Cofidis, le crédit en ligne 9
4 Igor Astarloa Amica Chips - Knauf 9
5 Leonardo Duque Cofidis, le crédit en ligne 8
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Beitrag: # 6770496Beitrag tobikaka
31.5.2009 - 17:18

Mailand, vor dem Start zum ersten Monument der Saison, der Primavera
Einmal mehr waren die Zuschauerbereiche gefüllt, während sich die Fahrer, einen nach dem anderen zum Start einschrieben. Einmal mehr fanden sich die besten Fahrer in Mailand. Die UCI hatte vor zwei Tagen sogar noch angekündigt, dass es in diesem Jahr für den erfolgreichsten Fahrer bei den fünf Monumenten einen spezial Preis geben wird. Die Anspannung lag förmlich in der Luft. Für einmal standen nicht die italienischen Fahrer alleine im Vordergrund. Kaum schrieb sich Julien Armand Lino in der Startliste ein und stieg wieder vom Podest runter, wurde er von Journalisten regelrecht belagert. TV und Radio - Sender, Zeitungsreporter. Alle wollten etwas vom jungen Franzosen, der immer noch nicht bekannt gegeben hat, bei welchem Team er nach Mailand - San Remo fahren wird.

"Julien Lino. Lüften sie heute ihr Geheimnis, wo sie nach dem Verlassen von Cofidis die Saison zu Ende fahren werden?
"Nein. Die Öffentlichkeit wird alles rechtzeitig erfahren."

"Aber Herr Lino. Das ist etwas, was die ganze Radsportwelt interessiert!"
"Wissen sie was die ganze Radsportwelt interessiert? Wer heute das erste Monument der Saison gewinnen wird. Ich glaube ihnen, dass es sicherlich sehr spannend ist, darüber zu spekulieren wo ich in Zukunft fahren werde, aber ich sage heute noch nichts. Ich habe ein Rennen zu fahren-"

"Was ist denn ihr Ziel im heutigen Rennen? Sie fahren Mailand - San Remo zum ersten Mal. Trotzdem ist es bereits ein Abschiedsrennen für sie!"
"Ich will gewinnen. Ansonsten wäre ich gar nicht erst angereist. Aber ich weiss, dass es mindestens 50 weitere Fahrer hat, die ebenfalls gewinnen wollen."

"Habe sie denn eine Chance ohne ein Team im Rücken?"
"Mein Team, das ich brauche ist hier."

"Aber sie sprechen nicht von Cofidis..."
"Doch ich spreche sehr wohl von Cofidis. Taaramäe und Duque sind mit dem genau gleichen Ziel hier in Italien. Der, der sich am Ende am besten fühlt, wird von den anderen beiden zu 100% unterstützt."

Gleichzeitig auf dem International Airport in Miami
"Schaust du die Vorbereitungsberichte für die Primavera?"
"Nein..."
"Wieso denn nicht?"
"Erstens weil hier in den Staaten kurz vor Fünf ist und zweitens weil ich gleich in Richtung Bilbao abfliege."
"Bilbao? Was willst du in Bilbao?"
"Hey, ich kann nicht einfach Rennen beobachten gehen so wie du..."
"Jaja ist ja schon gut. Das habe ich jetzt genug gehört. Aber es interessiert mich schon, was du in Bilbao machen willst."
"Jetzt enttäuscht du mich aber. Du solltest doch wissen, dass sich in Bilbao ein Center befindet. Bilbao hat mir vor zwei Tagen die ersten Ergebnisse vorgelegt. Jetzt will ich mir ein persönliches Bild davon machen."
"Und wie waren die Ergebnisse?"
"Wir haben noch viel Arbeit vor uns..."
"Ja wo ist das Problem? Wir haben auch noch viel Zeit."
"Nein haben wir nicht. Unser Zeitfenster wird immer wie kleiner. Wir müssen langsam etwas unternehmen."
"Jas, du übertreibst wieder einmal."
"Vielleicht. Aber was wenn nicht? Dave du weisst, dass wir uns keine Fehler leisten können. Wenn wir die Vorgaben nicht erreichen, fällt wieder alles auseinander. Ich habe zu viel Zeit und Geld rein gesteckt, um alles zu verlieren."
"Ja das bin ich mir durchaus bewusst. Aber trotzdem, nimm es ein bisschen lockerer. Du hast alles unter Kontrolle."
"Wenn du meinst. Ich muss jetzt Schluss machen. Der Flieger wartet."
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Beitrag: # 6770610Beitrag tobikaka
1.6.2009 - 10:01

Mailand - San Remo 2009

Italien präsentierte sich wieder einmal von seiner schönsten Seite. Strahlend blauer Himmel und um diese Jahreszeit angenehme 15 Grad. Grundsätzlich war alles für eine perfekte Primavera angerichtet, wenn da nicht der Wind gewesen wäre. Er machte es den Fahrern gleich von Beginn weg das Rennen noch schwerer, als es zu werden schien. Mit den ersten Attacken des Rennens ging auch das Feld das erste Mal in die Brüche. Dafür verantwortlich waren Quick - Step und Lampre. Auf der Verfolgung der Ausreisser überraschten sie viele Fahrer und das Feld wurde gleich in drei Gruppen gesprengt. So machten sie alle favorisierten Teams daran, entweder den Vorsprung noch länger gross zu halten oder den Rückstand wieder wett zu machen. Geschafft wurde es am Schluss schliesslich dank dem Team High Road, dass ihre Kapitäne, Mark Cavendish und Kim Kirchen von ganz hinten nach vorne führen mussten. Ein Sieger dieser fast 30 Kilometer dauernden Aktion war zu diesem Zeitpunkt nicht zu sehen, sollte sich später jedoch noch herausstellen. Nach dem Zusammenschluss liess das Feld auch die Fahrer ziehen, die sich vor dem Feld austoben wollten. So entwischte eine 16-köpfige Gruppe und wurde lange nicht mehr eingeholt. Was sich in dieser Zeit ereignete, war der Höhepunkt und hoffentlich das Ende einer skandalösen Zeit im französischen Radsport. Samuel Dumoulin, der kleine französische Sprinter, stürzte in der Spitzengruppe fahrend auf der Abfahrt vom Passo del Turchino und musste aufgeben. Dies löste gleiche eine Kettenreaktion bei Romain Villa und Bingen Fernandez, die sich ohne sichtbaren Grund ebenfalls aus dem Rennen verabschiedeten. Wenn auch insgeheim mit einer solchen Aktion gerechnet wurde, war sie doch höchst erstaunlich.
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Je näher das Feld schliesslich dem Ziel kam, desto näher kam es auch den Ausreisser. Nach dem 'Le Manie' war das Feld schliesslich wieder vereint und das Rennen wurde neu lanciert. Beim 'Capo Berta' versuchten sich schliesslich John Gadret, Enrico Gasparotto und Rein Taaramäe. Ohne Erfolg. Saxo Bank hatte die Verantwortung im Feld an sich gerissen und liess niemanden mehr weg kommen. Bjarne Riis, der Taktiker, liess sein Team sogar so fahren, dass sich das Feld einmal mehr an diesem Tag in seine Einzelteile zerlegte. Einerseits wegen dem Wind, anderseits, weil das Tempo so hoch war, dass die Kraft einiger Fahrer nicht mehr ausreichte um dran bleiben zu können. Trotz den Bemühungen von Saxo Bank bliebe die Gruppe bei der 'Cipressa' jedoch noch knapp 20 Mann gross. Viele der grossen Favoriten wie etwas Cavendish, Freire, Valverde, Kirchen oder Nocentini waren jedoch bereits abgehängt. Die Entscheidung brachte schliesslich der 'Poggio'. Von seinem Team in eine perfekte Situation gebracht setzte sich Fränk Schleck vom Feld ab und liess keine Zweifel aufkommen, dass er heute einer der stärksten Fahrer war. Niemand vermochte seinem Antritt am Poggio zu folgen und als er nach der Abfahrt über eine Minute Vorsprung hatte, wussten alle, dass der Sieg so gut wie vergeben war. Schliesslich setzte sich Schleck mit einem Solosieg und 58 Sekunden Vorsprung auf den Weltmeister Alessandro Ballan durch und holte sich das erste Monument des Jahres in überzeugender Art und Weise.
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Ergebnis Mailand - San Remo:
1 Fränk Schleck Team Saxo Bank 7h07'41
2 Alessandro Ballan Lampre - N.G.C + 58
3 Matti Breschel Team Saxo Bank s.t.
4 Juan Antonio Flecha Rabobank s.t.
5 Stijn Devolder Quick•Step s.t.
6 Kurt-Asle Arvesen Team Saxo Bank s.t.
7 Stuart O'Grady Team Saxo Bank + 1'48
8 Fabian Cancellara Team Saxo Bank s.t.
9 Jens Voigt Team Saxo Bank s.t.
10 Karsten Kroon Team Saxo Bank s.t.
11 Damiano Cunego Lampre - N.G.C s.t.
12 Julien Armand Lino Cofidis, le crédit en ligne s.t.
13 Tom Boonen Quick•Step + 3'25
14 Daniele Bennati Liquigas s.t.
15 Leonardo Duque Cofidis, le crédit en ligne + 3'52
16 Martijn Maaskant Garmin - Slipstream + 4'23
17 Marcus Burghardt Team Columbia - High Road s.t.
18 Svein Tuft Garmin - Slipstream s.t.
19 George Hincapie Team Columbia - High Road s.t.
20 Kim Kirchen Team Columbia - High Road + 5'23
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Beitrag: # 6771283Beitrag tobikaka
7.6.2009 - 20:21

"Mr. Miles, willkommen in Bilbao. Wir sind sehr erfreut, dass sie unser Zentrum als erstes Besuchen kommen."
"Beeilen wir uns Mr. Gonzalez. Ich habe nicht unbegrenzte Zeit zur Verfügung."
"Aber natürlich. Folgen sie mir bitte. Ich habe alle Ergebnisse in meinem Büro. In 30 Minuten versammeln sich alle Fahrer im Konferenzraum Eins. Sie können sie dann informieren."
Der Himmel war bewölkt, als Jason Miles das Zentrum betrat. Die neugierigen Blicke missachtete er und folgte Mr. Gonzalez in sein Büro. Er genoss den Augenblick nicht erkannt zu werden. Wie immer. Etwas so grosses auf die Beine zu stellen, zu leiten und trotzdem seit einem Jahr nicht erkannt zu werden. Im Büro angekommen musste Miles feststellen, dass er sich definitiv nicht mehr in den Staaten befand. Das Büro von Gonzalez war klein, zwar schmuck und mit Stil eingerichtet, aber sehr klein. Miles setzte sich auf den vom Spanier angebotenen Stuhl vor dem Schreibtisch. Dieser stand zentral im Raum. Regale hinter und neben dem Schreibtisch zeugten vom wenigen Platz, mit dem der Spanier zu kämpfen hat. Jeder Zentimeter wurde ausgenutzt um einen Ordner, ein Buch oder gar nur eine Mappe abzulegen. Gonzalez brachte Miles die Ergebnisse und liess ihn kurz alles überfliegen, bis er das Wort ergriff.
"Mr. Miles. Ich bewundere ihre Arbeit sehr. Was sie hier und in den anderen Zentren auf die Beine stellen, ist ein absoluter Glücksfall für die Nachwuchsfahrer. Ich bin überzeugt, dass wir bereits jetzt ein paar Fahrer haben, die später den Sprung zu den Profis schaffen können und auch in Zukunft werden..." Weiter liess Miles den Spanier nicht ausreden. Mit einer Handbewegung unterbrach er ihn und deutet mit einem Nicken auf einen Namen. "Darren Holmes. Der hat überragende Werte. Ist er verwandt mit diesem Derek Holmes, der für Silence - Lotto fährt?". Gonzalez bewegte kurz die Maus, um den Bildschirmschoner des Computers zu deaktivieren und suchte sich die Akte von Holmes heraus. "Ja", antwortete er schliesslich, "er ist der jüngere Bruder von Derek Holmes." Mit einem zufriedenen Nicken widmete sich Miles wieder seinen Daten. Die Zeit verstrich, ohne dass er auch nur ein Wort sagte. Schliesslich legte er die Blätter auf den Tisch und blickte zu Gonzalez auf. "Sie wissen, dass ich mir einen Fehltritt nicht leisten kann. Zu viel Geld steht auf dem Spiel und zu viel Geld habe ich bereits investiert. Im nächsten Monat findet in Spanien der 'Ciclismo Junior Cup' statt. Ich werde dafür sorgen, dass die Fahrer daran teilnehmen werden. Ich weiss, dass sie laut den Ergebnissen noch nicht bereit sind. Aber ich will sehen wie sie reagieren, wenn sie ins kalte Wasser geworfen werden. Was ich brauche sind starke Charaktere, die sich immer zu helfen wissen. Einen Kapitän wird es nicht geben. Der Fahrer, der sich am stärksten fühlen wird, wird unterstützt. Sie tragen die Verantwortung." Verwundert sah Gonzalez seinen Chef an. Er wusste nicht was das sollte. "Aber Mr. Miles. Ich dachte sie wollten noch mit den Fahrern reden. Oder mir wenigstens ein Feedback geben." Miles musste schmunzeln. Er ahnte bereits, dass so etwas kommen würde. "Mr. Gonzalez. Eines müssen sie wissen. Wenn mir etwas nicht passt, werde sie es sofort erfahren. Bin ich zufrieden, werden sie nicht jedes Mal ein Lob von mir erhalten, denn ich erwarte von ihnen, dass sie die verlangten Ergebnisse liefern. Ich kann ihnen nur zustimmen, dass es hier vielversprechende Fahrer hat. Aber ich zweifle noch ein bisschen daran, wie sie sich in Rennen verhalten werden. Denn aus diesen Daten heraus, ist für mich zu lesen, dass die Fahrer nicht immer den nötigen Biss haben. Das muss sich ändern. Sonst werden sie ihr erstes Ziel nicht erreichen." Miles stand auf, faltete die Blätter und schob sie in die Innentasche seines Jacketts. "Wenn sie mich jetzt entschuldigen würden. Ich muss weiter. Sie werden von mir hören." Die bedenken von Gonzalez waren in seinen Augen zu sehen. Sie waren unübersehbar. "Mr. Gonzalez. Hören sie auf, sich Sorgen zu machen. Ich hätte sie niemals auf diesen Posten gesetzt, wenn ich ihnen nicht vertrauen würde. Ich weiss, dass sie einen Weg finden werden. Es ist nicht wichtig was sie machen, sondern wie. Denken sie immer daran." Mit diesen Worten verabschiedete sich Miles und ging wieder. Das Wetter hatte sich in dieser kurzen Zeit auch nicht gebessert. Seine Laune dafür schon. Die Ergebnisse waren besser als zuerst angenommen.
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Beitrag: # 6771333Beitrag tobikaka
8.6.2009 - 10:36

Von: Miles, Jason An: Gonzalez, Santiago Cc: Banner, Anthony Betreff: Rennen der Nachwuchsfahrer Anhang: [url=http://img195.imageshack.us/img195/3101/terminplan.png]Terminplan_Rennen.xls[/url]; [url=http://img248.imageshack.us/img248/8489/oncebanestomini.png]Vorschau_Trikot.png[/url] hat geschrieben:Guten Tag Herr Gonzalez,

Ich habe Ihnen versprochen, mich noch bezüglich des Rennens nächsten Monat zu melden. Im ganzen Terminplan hat es noch eine kleine Änderung gegeben. Ich habe gestern noch mit dem Präsident der IOCR (International Organisation for Cyclingraces) gesprochen. Das IOCR organisiert unter anderem Rennen in Kolumbien, Brasilien, Venezuela, den USA, Frankreich, Spanien, Portugal und Italien. Er hat mir diverse teilnahmen an Rennen in Kolumbien, Brasilien Frankreich, Spanien, Portugal und Italien zugesichert. So kann das Team in 5 Tagen in Kolumbien bei der Ciclismo al Columbia starten. Diese Rundfahrt dauert 9 Tage und hat neben zwei Zeitfahren auch 5 harte Bergetappen. Ich weiss, dass es sehr kurzfristig ist, aber das ist eine Möglichkeit mehr, die mentalen Stärken der jungen Fahrer zu testen. Trek ist bereits daran, neue Räder nach Kolumbien zu senden. Diese sollten bei eurer Ankunft bereits dort sein. Auch die Trikots werden von Nike gleich in euer Teamhotel gesandt. Im Anhang finden Sie ein Photo mit dem Entwurf. Für euer Trainingscenter in Spanien konnte ich bereits Sponsoren finden. Auf die Lizenz warte ich zwar noch, die UCI hat mir aber versichert, dass sie rechtzeitig erteilt werden sollte.

Für Marco Meredi und Diego Lopez Arales sind auch ein paar Bahnrennen im Terminplan. Ich wäre sehr glücklich darüber, wenn Sie diese Rennen bestreiten könnten. Das Hauptaugenmerk sollte für Marco Meredi auf den nationalen Meisterschaften und auf der Juniorenweltmeisterschaft. Diego Lopez Arales sollte sich besonders auf die Juniorenweltmeisterschaften konzentrieren.

Die Ziele für jeden Fahrer werde ich Ihnen noch vor dem Start der Ciclismo al Columbia mitteilen. Ich vertraue Ihnen Mr. Gonzalez. Ich weiss, dass Sie das Team im Griff haben und die Jungs dank Ihnen bereit sind für Rennen. Bitte bestätigen Sie die Termine und schicken Sie mir den Terminplan, ergänzt mit den Terminen für die Kraft-, Konditions- und Medizintests zurück.

Falls Sie noch Fragen haben, so wenden Sie sich doch umgehend an mich. Ich stehe jederzeit zu Ihrer Verfügung.

Freundliche Grüsse
Jason Miles
Geschäftsführer Sports4Life Ltd.
Zuletzt geändert von tobikaka am 8.6.2009 - 15:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Rene75
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Beitrag: # 6771372Beitrag Rene75
8.6.2009 - 15:07

Alles gut und schön, nur ein Frage: Warum beginnst du in der "Sie" Form, schwenkst dann auf "Du" um, um später wieder "Sie" zu schreiben :?: 8O Da blicke ich nicht ganz durch, aber sonst gefällt mir dein AAR sehr gut.

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tobikaka
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Beitrag: # 6771430Beitrag tobikaka
8.6.2009 - 18:59

@Rene: Blöder Fehler.. Danke für den Hinweis. Sollte jetzt korrigiert sein oder?
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Beitrag: # 6776968Beitrag tobikaka
7.7.2009 - 10:01

Von: Miles, Jason An: Gonzalez, Santiago Cc: Banner, Anthony Betreff: Zielsetzung Ciclismo al Columbia hat geschrieben:Guten Tag Herr Gonzalez,

Wie versprochen stelle ich Ihnen noch die Zielsetzung für die Ciclismo al Columbia zu.

Kapitän --> Aitor Txurruka
Auch wenn er im Zeitfahren nicht der stärkste ist, so erwarte ich von ihm eine Platzierung unter den Top 5 in der Gesamtwertung. Aitor ist der einzige, der bereis auf Profiniveau gefahren ist und sollte somit über die nötige Erfahrung verfügen. Die Klasse in den Bergen dazu hat er.

Co - Kapitän --> Darren Holmes
Darren ist am Berg nicht so stark wie Aitor, dafür umso besser im Zeitfahren. Er soll auf eigene Rechnung fahren dürfen, so lange Aitor seine Hilfe nicht benötigt. Ziel: Top 10 in der Gesamtwertung plus ein Sieg bei einem der beiden Zeitfahren.

Sprinter --> Marco Meredi
Klar ist, sobald die Berge kommen, muss auch er Aitor unterstützen. Dazu erwarte ich von ihm in den Zeitfahren zwei Top 10 Ergebnisse und ein Top 5 - Platz auf der Flachetappe.

Bergfex --> Ricardo Solares
Ricardo soll sich besonders auf das Bergtrikot konzentrieren. Es geht mir dabei in erster Priorität nicht ums das Trikot als solches, sondern ich will, dass er beweist, dass er ein Rennen lesen kann und sich mit der richtigen Gruppe absetzten kann.

Edel - Wasserträger --> Diego Lopez Arales
Von Diego erwarte ich vor allem in den Zeitfahren zwei sehr gute Platzierungen. Als Bahnspezialst sollte er in der Lage sein ganz vorne mitzumischen. Dazu ist er der Edelhelfer von Marco Meredi.

Wasserträger --> Antonio Garcia / Moreno Garica / Alberto Flores
Diese drei Fahrer sollen sich in den Dienst der Mannschaft stellen und vor allem Aitor Txurruka und Darren Holmes unterstützen.

Team - Ziele
- 1 Fahrer unter den Top 5 der Gesamtwertung
- 2 Fahrer unter den Top 10 der Gesamtwertung
- 2 Etappensiege
- 3 weitere Top 10 Etappenplätze

Ich wünsche Ihnen viel Glück für die Rundfahrt und denke, dass Sie die Ziele ohne weiteres erreichen können.

Falls Sie noch Fragen haben, so wenden Sie sich doch umgehend an mich. Ich stehe jederzeit zu Ihrer Verfügung.

Freundliche Grüsse
Jason Miles
Geschäftsführer Sports4Life Ltd.
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Andi91
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Beitrag: # 6776972Beitrag Andi91
7.7.2009 - 10:38

Heisst er nicht Amets Txurruka?

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Beitrag: # 6776983Beitrag tobikaka
7.7.2009 - 11:29

Fiktiver Fahrer, übernommen aus meinem alten AAR (fiktiver Bruder von Amets Txurruka) ;)

Liste der fiktiven Personen in meinem AAR
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Beitrag: # 6776984Beitrag Andi91
7.7.2009 - 11:39

Achso ;)

commandercharly
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Beitrag: # 6777251Beitrag commandercharly
7.7.2009 - 23:24

Sehr schön geschrieben. Ist zwar etwas verwirrend mit den ganzen Personen, aber ich werde den AAR natürlich ausführlich weiter lesen.

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Beitrag: # 6791500Beitrag tobikaka
27.9.2009 - 21:36

Langsam öffnete er seine Augen. Er blinzelte, versuchte sich zu erheben, es blieb beim Versuch. Sofort wurde er festgehalten. So halb nahm er die vielen Bewegungen und Stimmen um sich herum wahr, doch er erkannte, noch verstand er irgendetwas. Sein ganzer Körper schmerzte und er war sich nicht einmal sicher, ob er wirklich jeden Teil seines Körpers spürte. Langsam hob er seine Arme, bewegte seine Finger. Doch beim Versuch seine Beine anzuheben fuhr ihm ein stechender Schmerz durch den ganzen Körper. In diesem Augenblick wurden die Stimmen um ihn herum lauter, dennoch verstand er kein einziges Wort. Er versuchte es noch einmal seine Beine anzuheben. Wieder zuckte sein ganzer Körper vor Schmerz zusammen. Er begann zu verzweifeln, wollte schreien, fragen was mit ihm los sei, wo er denn war. Die Töne blieben in seinem Hals stecken. Bis auf ein kleines Hauchen kam nichts aus seinem Mund heraus. Noch einmal wollte er etwas sagen, merkte aber gleich wieder dass es nichts werden würde und liess es bleiben. Die Aufregung um ihn herum nahm nicht ab, das merkte er. Alles wussten was los war, alle ausser ihm. Er konnte es fast nicht mehr aushalten. Tränen liefen ihm über das Gesicht. Tränen der Verzweiflung, der Wut aber auch des Schmerzes. Es wurde heller vor seinen Augen. Einmal mehr versuchte er diese zu öffnen und etwas zu erkennen. Dieses Mal klappte es tatsächlich ein wenig. Bis auf ein grelles Licht das im direkt ins Auge schien, konnte er jedoch nichts erkennen. Dafür glaubte er jetzt eine vertraute Stimme gehört zu haben. Im Zeitlupentempo drehte er seinen Kopf in die Richtung des Klanges. "Jason, ...verstehst... deine Hand", war alles was er verstand. Intuitiv hob er seine Hand ein Stück an und trotzte den Schmerzen. Er hielt die Hand so lange oben, bis er die Berührung einer anderen Hand spürte, die seine wieder ablegte. Er wusste jetzt immerhin, dass er nicht alleine war. Jemand bekanntes war neben und bei ihm. So schlief er wieder ein.
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Beitrag: # 6803977Beitrag tobikaka
12.2.2010 - 8:26

Bankrott. Konkurs. Kein Geld. Alles verloren. So langsam wurde er sich bewusst, was das für ihn hiess und trotz allen schonenden Übermittlungsversuchen seiner Psychiaterin war es jedes Mal wieder ein Schlag mit dem Hammer. Kein weicher, dehnbarer Gummihammer, nein ein harter, überdimensional grosser Vorschlaghammer. Alles verloren. Die Worte hallten in seinem Kopf umher. Er solle sich doch daran erfreuen, dass es um seine Gesundheit wieder gut stehe und er sein Leben so weiterführen könne wie bisher. Wie bisher? Klar, er kann essen, trinken, laufen, lachen, sprechen, Sport machen wie bisher. Aber sein Leben leben wie vorher? Sein Privatjet existiert nicht mehr, seine sieben Autos werden von irgendwelchen fremden Personen gefahren. Sein neues Heim ist eine 3 ½ - Zimmer Wohnung mitten in New York. Seine täglichen Aktivitäten beschränken sich auf die Sprechstunden bei seiner Psychiaterin und der Physio. Auf der Suche nach Arbeit ist er zwar, aber seine Chancen im gleichen Markt von einmal Fuss zu fassen, sind in etwa so gross, wie ein 1,55 Meter kleiner Mann, der beste Spieler der NBA wird. Wer will schliesslich schon einen Mann einstellen, dessen weltweites Unternehmen Konkurs und zu Grunde ging? Blindes Vertrauen war sein grösster Fehler, blindes Vertrauen in seine Geschäftsmitglieder, seinen engsten Kumpel und seine Finanzberater. Was bleibt ist ein grosses Loch, ein grosses Loch auf seinem Bankkonto und in ihm. Auch wenn er für seine Verhältnisse nirgends steht, so kann er von Glück reden, dass er überhaupt noch am Leben ist. Mit einem unglaublichen Frust im Magen, viel zu viel Alkohol im Blut versuchte er eine Mauer mit seinem Aston Martin zum Einsturz zu bringen. Ein monatelanges Koma, Knochenbrüche und der Verlust von allem, was ihm in seinem Leben etwas bedeutet waren das ernüchternde Ergebnis. Sports4Life Ltd. gehört der Geschichte an, seine Radakademien gehören irgendjemandem, der sich kaum für die Sportler als solches interessiert und nur den Profit im Auge hat und seine Freunde verabscheuen ihn. Freunde. Es ist beinahe ein Fremdwort für ihn geworden. Sein bester und zu diesem Zeitpunkt einziger Freund, hat ihn schamlos betrogen, Gelder veruntreut, hinter seinem Rücken Rennen geschmiert mit Firmengelder und war damit massgeblich am Untergang der Firma beteiligt. Sonst hatte er nie jemanden anders. Seit jungen Jahren galt sein Leben dem Aufbau seiner Firma. Der Sport, die Sportler, sie waren seine Freunde und jetzt will ihn niemand mehr kennen. Sein Traum, sein Leben, seine Vision. Alles hatte sich in Luft aufgelöst. Alles verloren.
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Beitrag: # 6804555Beitrag tobikaka
15.2.2010 - 9:12

“How Far Are You Prepared To Go To Save Someone You Love?” Diesen Satz hat er kürzlich gelesen und er will ihm nicht mehr aus dem Kopf. Auch wenn er ihn noch nicht so richtig einordnen kann. Auf der einen Seite sind da die Gefühle zu seiner Psychiaterin. Die für ihn einzige Person, die ihm Farbe in sein so trist und grau gewordenes Leben gibt. Schon nur der Gedanke an sie reicht ihm, um zu lächeln, um einen kurzen Moment wieder das Gefühl von Glück, Zufriedenheit und Freude am Leben zu erleben. Auf der anderen Seite der Radsport, in den er sich bereits vor Jahren verliebt hat. Alles in seinem Leben hat er ihm untergeordnet. Er ist zu seiner Familie geworden, seiner Familie die er jetzt nicht mehr sehen kann, die ihn nicht mehr sehen will. Ohne das er etwas dafür kann. Aber vergessen kann er ihn ebenso wenig, wie einfach wieder zurück zu kehren. Da stellt sich für ihn wieder die Frage, wie weit er zu gehen bereit sei, um jemanden zu retten, den man liebt. Aber müsste es nicht der Radsport sein, der ihn retten sollte?

Bedrückte Gedankengänge an einem tristen Herbsttag. Der Nebel hängt über ganz New York, die Blätter an den Bäumen in den Parks haben ihren goldenen Glanz verloren. Für Jason ein weiterer Stich mitten in sein zerlöchertes Herz. Während er, dick eingepackt mit Schal, Mütze und hochgezogenem Kragen, durch den Park schlendert. In sich eingekehrt, totale abgeschottet zur Aussenwelt. Der Frage nach dem Wieso oder dem Warum stellt er sich nicht – nicht mehr. Ihm fehlt die Kraft, die Lust und auch der Grund. Tränen rinnen seine Wange runter. Tränen der Wut, der Verzweiflung, der Hilflosigkeit. Niemals hat er sich träumen lassen, dass je einmal so tief sinken würde. Er hat es sich gar nicht vorstellen können, so tief zu sinken. Unmöglich erschien es ihm und jetzt steht er da, alleine in einem grossen Park im noch grösseren New York. Überdimensional erscheint ihm seine Umwelt. Er als kleine, graue, unbekannte Maus umgeben von Mausefallen, die nur noch darauf warten, ihm den endgültigen Todesstoss zu verpassen. Seine Psychiaterin hat ihn vor solchen Momenten gewarnt. „Den depressiven und negativen Gedanken keinen Einhalt geben“, hatte sie gesagt. Leichter gesagt als getan. Wie kämpft man gegen etwas an, das einem egal geworden ist? Alleine ist er sowieso bereits. Wer würde ihn vermissen, wäre er nicht mehr hier? Er setzt sich auf eine, vom Nebel und Frost, angefeuchtete Bank. Dass sein Hinter dabei nass wird, stört ihn nicht. Mit einem glasigen und ausdruckslosen Blick beobachtet er die wenigen Leute, die ebenfalls mit ihm im Park sind. Hundehalter und Jogger überwiegen. Verständlich, denn bei diesem Wetter gibt es freilich kaum gute Gründe, in den Park spazieren gehen. Doch hat er etwas Besseres zu tun? Hat er einen guten Grund, nicht in den Park spazieren zu gehen? Eigentlich sieht er in seinem Leben gar keinen Grund mehr, um etwas zu tun. Er tut nur noch das, was sein Hirn ihm gerade befiel. Und das war einmal mehr weinen. Wie ein Häufchen Elend sitzt er auf seiner Bank und weint vor sich hin, während vor seinen Augen einmal mehr die schönen Bilder vergangener Tagen vorbei flitzen. Vor ein paar Monaten wäre er in einem solchen Moment der Schwäche aufgestanden und Stärker zurückgekehrt als vorher. Jetzt wird er mit jedem Moment schwächer und schwächer und schwächer. Seine Bereitschaft, jemanden zu retten ist jenseits des Nullpunktes und seine Hoffnung, von jemandem gerettet zu werden? Die hatte nie wirklichen Bestand…
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