Berger

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

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Cunego92
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Berger

Beitrag: # 6814073Beitrag Cunego92
17.5.2010 - 20:11

Informationen:
Spiel: RSM 2009
DB: RSM-News DB 2010

Ich habe schon etwas vorgeschrieben und gespielt, im Moment bin ich Anfang März. Ich wusste bisher nicht, dass man die Ringe unter den Fahrern wegmachen kann, also werden diese bei Screens bis dahin vorhanden sein. Ich werde bis ich mich selbst eingeholt habe zwei bis drei Postings pro Tag tätigen und mich dann bemühen einen drei Tages Rythmus beizubehalten, der natürlich durch Sachen wie Klausuren, Urlaub oder Privatem auch mal gestört werden kann.
Alles ist rein fiktiv und frei erfunden.


18.01.2010
Oktober bis Dezember 2009



Mein Name ist Stefan Berger und ich bin Radprofi. Heutzutage nicht das, was Schwiegermütter vor Freude hysterisch werden lässt, aber mich macht es schon relativ glücklich das von mir sagen zu dürfen.

Als ich vor 3 Jahren mit dem Radsport begann, hatte ich bereits eine schöne Zeit in der Leichtathletik hinter mir, doch um mich mehr auf die Schule konzentrieren zu können hatte ich dies dann aufgegeben. Ironischerweise ist und war Radsport, nachdem die Sucht einen gepackt hat, viel Zeitaufwändiger, aber das nur nebenbei.
Erste Erfolge in Schüler und Nachwuchs Rennen gelangen schnell, doch ehrlich gesagt hätte ich nie damit gerechnet irgendwann einen Profivertrag zu bekommen. Und schon garnicht mit achtzehneinhalb Jahren. Bei einem ProTour Team gar. Wie ich zu diesem Vertrag gekommen bin war auch ein sehr glücklicher Umstand. Über den Vater einer Freundin, Herr Balk, der im Vorstand der Firma Omega Pharma sitzt bekam ich im Spät-Herbst die Möglichkeit an einem Junioren Event in Belgien teilzunehmen. Über 3 Tage wurden Kritererien in den verschiedensten Disziplinen ausgefahren und meist konnte ich mich weit vorne platzieren, im Zeitfahren reichte es sogar für den Sieg in meiner Altersklasse.
Kurz darauf trat das Sportmanagent von Omega Pharma schriftlich an mich heran und bot mir eine Möglichkeit an für das nächste Jahr für Jong Vlaanderen-Bauknecht fahren zu können, man sei besonders von meiner kraftvollen, runden Fahrweise angetan. Sicher eine Chance aber ich war mir eigentlich im Klaren darüber, dass es dafür jetzt noch zu früh war. Vorher würde ich auf jeden Fall die Schule beenden. Dies erklärte ich dann auch Herrn Balk, natürlich nicht ohne ihm meine Dankbarkeit dafür auszudrücken, was er mir bis dahin ermöglicht hatte. Er hatte Verständnis für meine Lage und zeigte sich sogar recht angetan von meinem Verantwortungsbewusstsein. "Schauen wir mal was sich da machen lässt.", fügte er noch an seine Verabschiedung an, als er ging. Mit viel hatte ich eigentlich nicht gerechnet und so ging ich also weiter zur Schule, schnurstracks in Richtung Abitur. Interessanter Weise meldeten, in den nächsten Wochen weitere Continental-Teams. Man wird dadurch interessant, dass sich jemand für dich interessiert.

Es ging in den Dezember. Und ganz unvermittelt landeten zwei Briefe auf dem Frühstückstisch. Einer vom Herrn Balk, der Andere von Marc Sergant. Herr Balks Brief ließe sich in soweit zusammenfassen, dass das Omega Pharma Team nach Evans Weggang und der gescheiterten Verpflichtung Contadors erstens einen gewissen Spielraum im Budget habe, zweitens auf Talentsuche sei und drittens seinen Bekanntheitsgrad in Deutschland steigern wolle, weswegen neben Sebastian Lang (im vergangenen Jahr) vor kurzem auch Seven Krauss verpflichtet wurde. Naja, jedenfall hatte er sich dafür stark gemacht mir einen Vertrag zu geben, der mir die Möglichkeit lässt die Schule zu beenden und ehrlich gesagt sprach der zweite Brief stark dafür, dass es von Erfolg gekrönt war. Ich öffnete den zweiten Umschlag und hielt einen Vertrag in meinen Händen. Hört sich so geschrieben etwas platt an, war aber so. Man stelle sich vor, du sitzt gemütlich in deinem Zimmer, hörst ein bisschen Musik, lernst ein wenig für die anstehenden Klausuren und plötzlich hälst du einen Zettel in Händen auf dem steht, dass du dich mit einer Unterschrift für zwei Jahre verpflichtet, deinem liebsten Hobby nachzugehen, und du dafür Material, Ausrüstung, Trainingsbetreuung und nebenbei ein monatliches Salär von 3.000 Euro bekommst. Sicher gehen davon Steuern ab, aber ... ok.
Ich sehe jetzt mal von runterfallenden Kinnladen, zitternden Händen und einem Traumbild von mir in Gelb ab und gehen weiter zum Wesentlichen.
So ein großer Schritt will natürlich gut durchdacht sein. Eine weitere Klausel im Vertrag war, wie Herr Balk bereits angekündigt hatte, dass dem Schulabschluss nichts im Wege stehen würde. Trotz aller Freude übergab ich den Vertrag erst einmal meinem Vater, Anwalt von Beruf, und er entschied, dass wir uns, bevor ich unterschreiben solle (was das anging, hatte ich keinerlei Zweifel mehr, hallo? Lotto?!) an einen professionellen Manager wenden sollten.
Bis zum nächsten Tag war dieser in Tony Rominger gefunden, der den Vertrag mit Lotto als gut und fair befand. Herr Rominger telefonierte in dieser Zeit mehrfach ausgiebig mit mir und brachte mir erste Lektionen im Umgang mit anderen Profis und vor allen in geschäftlichen Dingen.
Zuletzt geändert von Cunego92 am 19.5.2010 - 16:35, insgesamt 1-mal geändert.

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Cunego92
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Beitrag: # 6814138Beitrag Cunego92
18.5.2010 - 14:35

18.01.2010 Dezember 2009 bis Januar 2010

Die nächsten Wochen vergingen mit Gesprächen, im privaten Umfeld und mit der Sportlichen Leitung, und vor allem viel Training. Das Team ermöglichte Svenk Krauss und mir einen einwöchigen Aufenthalt in Flandern, wo wir zusammen mit einigen anderen Profis des Teams die Pflasterabschnitte und Anstiege der Rennen erkundeten, die im nächsten Frühjar für unser Team besonders wichtig sein werden. Zu meiner Überraschung kam ich recht gut mit, ausdauertechnisch war ich bei weitem nicht auf dem Level der Anderen, aber es war schön bei Leuten mitzuhalten, die schon seit zehn Jahren Profis sind. Trotzdem trainiere ich weiterhin lieber alleine in der Eifel, schlechtes Wetter hat mir noch nie was ausgemacht.

Ende Dezember traf ich mich mit Marc Sergant in Düsseldorf. Er unterrichtete mich über anstehende Termine, das Trainingslager auf Mallorca und die anschließende Teampräsentation in Antwerpen, die von Anfang Ferbruar auf Ende Januar, kurz vor dem Grand Prix in Marseille, verschoben wurde, und sprach ein wenig über die Sportlichen Ambitionen des Teams. Nachdem der zur Saison 09 gegangene McEwen und der vor kurzem zu BMC gegangene Cadel Evan nicht gleichwertig zu ersetzen wären, wäre jetzt jeder einzelne gefragt ein wenig Last von Philippe Gilberts Schultern zu nehmen, der bei uns für die ganz großen Siege sorgen soll. Ich würde auf Mallorca ein wenig speziell getestet werden um zu schauen, wo ich dem Team helfen könne, aber wenn sich mein guter Ruf in Sachen Tempohärte bewahrheiten sollte, wäre mein Platz wahrscheinlich im Sprintzug für Greg van Avermaet, dem Gewinner der Vuelta Sprintwertung 2008. Naja ich will einfach nur Rennen fahren aber bis es dann mal so weit ist heißt es trainieren, trainieren, trainieren..

So jetzt aber zu heute..



18.01.2010 Trainingslager, Saisonplanung und erste Erfolge



8 Tage Mallorca mit der Mannschaft liegen jetzt hinter mir. Später gekommen war Matthew Loyd, der an den Australischen Meisterschaften Teilgenommen und das Straßenrennen sogar im Fotofinish vor Cadel Evans gewonnen hatte und somit zum zweiten Mal das Meisterleibchen ein Jahr lang präsentieren darf. Er ist heute Mittag mit dem Rest unserer Mannschaft für das erste ProTour Event dieser Saison, der Tour Down Under, nach Australien abgereist. Er wird unser Aufgebot, unter anderem mit Sven Krauss, anführen. Sven und ich hatten uns in den letzten Tagen hier ein Zimmer geteilt und er ist ein extrem netter Typ. Er hat mir auch einiges erzählen können, immerhin ist er bereits die Tour und den Giro gefahren und hatte bei letzterem sogar einige Tage die Intergiro Wertung angeführt. Bei unseren Ausfahrten hab ich mich immer ein wenig an ihn gehängt, aber beim Rennen auf den Puig Major habe ich ihm das Hinterrad gezeigt.
Vom Rest der Mannschaft habe ich mich noch ein wenig ferngehalten, ich bin der mit Abstand Jüngste in Team und sprachlich noch nie sonderlich begabt gewesen. Trotzdem ich fühle mich bisher durchaus wohl. Gestern Abend gab es die erste große Besprechung der Saison, in der das Frühjahr geplant und der Rest grob umrissen wurde. Philippe Gilbert und Leif Hoste werden in den Pflasterklassikern eine Doppelspitze bilden, während Philippe beim Amstel Gold Race und in den Ardennen unsere unumstrittende Nummer eins sein wird. Beim Giro wird unser Team von Francis de Greef angeführt werden, der dort für das ein oder andere Etappenergebnis sorgen und eine Platzierung unter den ersten zwanzig im Gesammtklassment einfahren soll.
Was die Tour de France angeht, haben wir da schon mehr vor. Jurgen Van den Broeck für die ersten Zehn, Van Avermaet für Grün und Gilbert auf Etappensiege, das sind die Vorgaben. Sicher schwer zu erreichen, denn ob Greg bereits so weit ist und ob Jurgen sein Potential voll ausschöpfen kann ist nicht sicher. Im Herbst bei der Vuelta bekommt Daniel Moreno, bei der Tour noch als Edel-Helfer eingesetzt, die Möglichkeit sich in Szene zu setzen und unter die ersten Zehn zu fahren.
Für mich wird die Saison am sechsten Februar in Italien, beim GP Costa degli Etruschi, beginnen und besonders Eintagesrennen beinhalten. Für die großen Klassiker komme ich noch nicht in Frage, allerdings wird die Romandie Rundfahrt mein erstes ProTour Rennen werden. Ist diese beendet werde ich mich über zwei kleine Rennen in Dänemark und den Niederlanden auf die Ende Mai stattfindende Bayern-Rundfahrt vorbereiten, wo Sebastian Lang unser Kapitän sein wird und den ich dort unterstützen soll. Nach der Bayern Rundfahrt werden dann noch der GP Schwarzwald, eine Rundfahrt in Slovenien und die Deutschen Meisterschaften kommen, bis ich dann zumindestens den Großteil des Julis aussetzen und mich erholen werde. Hier einmal mein kompletter Rennplan für die erste Saisonhälfte:


06.02 GP degli Etruschi (Ita)
20.02 Tour du Haut Var (Fra)
28.02 Kuurne - Brüssel - Kuurne (Bel)
03.03 - 07.03 Murcia Rundfahrt (Esp)
17.03 Nokere - Koerse (Bel)
21.03 Eneco Ronde van het Groene Hart (Ned)
30.03 - 02.04 Drei Tage von de Panne (Bel)
05.04 Rund um Köln (Ger)
14.04 Pfeil von Brabant (Bel)
27.04 - 02.05 Tour de Romandie (Sui)
03.05 GP Aarhus (Den)
23.05 Tour de Rijke (Ned)
26.03 - 30.05 Bayern Rundfahrt (Ger)
05.06 GP Trieberg-Schwarzwald (Ger)
17.06 - 20.06 Slovenien Rundfahrt (Slo)
25.06 Deutsche Meisterschaften EZF (Ger)
27.06 Deutsche Meisterschaften (Ger)


Also 36 Renneinsätze bis Juli und dabei alle Deutschen Rennen an denen das Team teilnimmt plus eine ProTour Rundfahrt, was will man mehr? Änderungen seien natürlich immer möglich wurde mir gesagt, aber eigentlich könnte es ja nur noch besser werden, zumal Marc mir mitteilte, dass ich eigentlich fest mit einer Teilnahme an den Vattenfall Cyclassics rechnen könne.
Sei es, wie es sei, ich melde mich wieder wenn ich wieder zu Hause bin.
Zuletzt geändert von Cunego92 am 1.6.2010 - 9:14, insgesamt 3-mal geändert.

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Beitrag: # 6814319Beitrag Cunego92
19.5.2010 - 16:33

22.01.2010


So meine Freunde, seit gestern Abend bin ich jetzt wieder zu Hause und ich muss sagen, irgendwie vermisse ich das Wetter auf Mallorca. Die Stadt versinkt im Regen, Temperaturen um fünf Grad und Dämmerung ab 16 Uhr. Wenn ich jetzt hier ein Rennen fahren würde fänd ichs gut, so aber eher bescheiden.
Auf den letzten drei Tagen des Trainingslagers waren wir nochmal richtig hart rangenommen wurden, denn die Mannschaft soll bereits früh für Erfolge sorgen. Allmorgentlich haben wir uns die Finalaufzeichnungen der Tour Down Under angesehen und es gibt durchaus gutes zu berichten. Bereits auf der ersten Etappe, die der Däne Matti Breschel von Saxo-Bank gewann, konnte Jan Bakelandts durch Zeitbonifikationen das Trikot des besten Jungfahrers für einen Tag erobern. Schon auf der zweiten Etappe wären die Sprinter fast von einem Ausreißer geschlagen wurden, erst vier Kilometer vor dem Schluss wurde Juan Antonio Flecha nach 80 Kilometiger Alleinfahrt vom Feld eingefangen, aus dem dann Pipo Pozzato den Spurt gewann. Unser schneller Mann Jürgen Roelandts erreichte auf Etappe eins den sechsten und bei der Zweiten den vierten Rang. Gegen diese Konkurrenz durchaus aller Ehren wert.

Heute morgen habe ich mir dann auf meiner guten, alten Couch das Finale der dritten Etappe angesehen. Und es hat sich gelohnt.
Bereits zu Beginn waren wir mit Sven in der Gruppe des Tages vertreten. Die Gruppe konnte allerdings sich nicht wirklich vom Feld lösen, zu Beginn der Übertragung waren die sechs keine fünf Minuten vor dem Feld und dieses hatte das Tempo schon soweit erhöht, dass sie sich nicht weiter absetzen konnten. Im hügeligen Finale ergriffen dann nacheinander Kroon, Txurruka und der junge Liquigas Fahrer Sagan, der nebenbei bemerkt noch jünger ist als ich, die Initiative und konnten sich in der Folge auch von der ehemaligen Spitzengruppe absetzen, aus der ihnen nur Sven folgen konnte. Zu viert kamen sie auf die letzten zehn Kilometer, als fast zeitgleich Sagan stürzte und sich eine weitere Gruppe aus dem Feld absetzen konnte. Auch in dieser Gruppe waren wir vertreten, mit unserem Australischen Meister Lloyd und Tom Stubbe sogar doppelt. Auf den letzten Metern entbrannte zwischen den beiden Gruppen, die mehr und mehr zerfielen, eine wilde Verfolgungsjagd. Kurz vor dem Ziel waren dann nur noch Kroon, die Spanier Txurruka und Luis León Sánchez und Matthew beisammen. Kroon trat als erster an, an seinem Hinterrad der Spanier und an desses Matthew, während Txurruka abreißen lassen musste. Der BMC Profi war deutlich zu früh angetreten, doch zwischen Sánchez und Matthew sollte es ganz knapp werden.
Obwohl unser Mann der deutlich schnellere auf den letzten Metern war, konnte der Spanier knapp vor ihm gewinnen und somit auch die Gesammtführung übernehmen. Sven hatte sich die Kräfte im Finale gut eingeteilt und kam noch vor Pierrick Fédrigo auf Platz fünf an.
Mit Matthew auf Platz zwei, Sven auf Platz fünf und Tom auf Rang neun, der in einer vierer Gruppe kurz vor dem Hauptfeld ins Ziel gekommen war, haben wir vor der wohl entscheidenden fünften Etappe übermorgen nach Hahndorf eine großartige Ausgangsposition. Für mich steht als nächstes die Teampräsentation am 29ten in Antwerpen an, bis dahin quäle ich mich noch ein wenig durch den Regen..


Die ersten Zehn der Tour Down Under nach der dritten Etappe:
1. Luis Léon Sánchez CAISSE D'EPARGNE 9h54'32"
2.Matthew Lloyd OMEGA PHARMA-LOTTO + 4"
3.Karsten Kroon BMC RACING TEAM +5"
4.Amets Txurruka Ansola EUSKALTET-EUSKADI +25"
5.Sven Krauss OMEGA PHARMA-LOTTO +39"
6.Pierrick Fédrigo BBOX-BOUYGES TELECOM +40"
7.Peter Sagan LIQUIGAS-DOIMO +54"
8.Tom Stubbe OMEGA PHARMA-LOTTO
9.Aitor Pérez Arrieta FOOTON-SERVETTO
10.Simone Masciarelli ACQUA&SAPONE-CAFFE MOKAMBO


Bild
Matthew Lloyd, kanpp geschlagen von Luis Léon Sánchez

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Cunego92
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Beitrag: # 6814508Beitrag Cunego92
20.5.2010 - 16:27

30.01.2010


Einen schönen guten morgen aus dem herrlich kalten Antwerpen.
Gestern fand hier unsere Teampräsentation statt. Der Sponsor hatte geladen, viele Journalisten und Fans waren gekommen und so war es ein recht vergnüglicher Abend. Die Ziele für die anstehende Saison wurden bekanntgegeben, die Fahrer einzeln begrüßt und unsere Australien Truppe wurde ausgiebigst gelobt.
Neben dem zweiten, dem fünften und dem siebten Gesammtrang war für uns noch das Bergtrikot durch Jan Bakelandt und der Etappensieg auf Abschnitt fünf durch Jurgen Van Goolen herausgesprungen. Dieser hatte sich, nachdem Jan sich aus einer Spitzendruppe heraus die erste Bergwertung und damit das Trikot gesichert hatte, auf der letzten Abfahrt, des zweimal zu überwindenden Willunga Hills, an Stijn Devolders Hinterrad gehängt und diesen dann im flachen Finale im Sprint geschlagen. Den Sprint aus der ersten Verfolgergruppe gewann Spitzenreiter Sánchez und sicherte sich damit den Gesammtsieg.
Das abschließende Rundstreckenrennen durch Adelaide gewann Pozzato, vor Hutarovich von Fdjeux, Roedlandts und dem Britten Marc Cavendish, der zwei Tage zuvor die vierte Etappe gewonnen hatte. Im Finale der letzten Etappe gab es zahlreiche Stürze, unter anderem betroffen war, der bis dato auf Rang vier liegende, Amets Txurruka, der später im Interview meinte, dass solche abschließende Stadtkurse doch besser außerhalb der Wertung stattfinden sollten.
So oder so, ein beeindruckender Auftritt von Omega Pharma-Lotto, immerhin waren wir auf jeder Etappe unter den ersten Zehn, haben eine Etappe und das Berktrikot gewonnen und mit Matthew Lloyd den Australischen Meister aufs Podium seiner Heimatrundfahrt gebracht. Die Maßnahme der Teamleitung die Sieben in der Vorbereitung härter ranzunehmen hat sich mehr als ausgezahlt.
Marc Sergant umriss nocheinmal kurz den Rennplan des Teams für die nächsten Tage und Wochen, bevor dann endlich der vergnügliche Teil des Abends anstand: Zusammen mit den Teamköchen bekochten wir die Gäste und so schlecht wird es nicht gewesen sein, denn die Stimmung war bis spät in den Abend super. Zwar sah ich mich ob meiner Sprachprobleme noch ein wenig isoliert und musste meine Gespräche vorerst auf Sven Krauss, der in der Gesamtwertung der Down Under Rundfahrt noch auf Platz 33 abgerutscht war, und Sebastian Lang beschränken. Aber Philipp Gilbert gesellte sich in den ruhigeren Minuten zu uns und mit ihm konnte ich mich auch ganz gut auf Englisch unterhalten. Nichtsdestotrotz werde ich mein Französisch in den nächsten Wochen mal ein wenig aufpolieren.


Nebenbei der Ausgang der Tour Down Under:
1.Luis Léon Sánchez CAISSE D'EPARGNE 19h13'13"
2.Matthew Lloyd OMEGA PHARMA-LOTTO +9"
3.Karsten Kroon BMC RACING TEAM +10"
4.Pierrick Fédrigo BBOX-BOUYGUES TELECOM +45"
5.Jurgen Van Goolen OMEGA PHARMA-LOTTO +59"
6.Peter Sagan LIQUIGAS-DOIMO
7.Tom Stubbe OMEGA PHARMA-LOTTO
8.Aitor Pérez Arrieta FOOTON-SERVETTO
9.Simone Masciarelli ACQUA&SAPONE-CAFFE MOKAMBO
10.Filippo Pozzato TEAM KATUSHA +1'02"


Sprintwertung:
Filippo Pozzato TEAM KATUSHA


Bergwertung:

Jan Bakelandts OMEGA PHARMA-LOTTO


Nachwuchswertung:

Peter Sagan LIQUIGAS-DOIMO



Bild
Der zweite Saisonsieg für Omega Pharma-Lotto

Morgen steht unser Team beim ersten Europäischen Eintagsrennen um Marseille an den Start, während der reine Rennauftakt in Europa heute schon mit der ersten Etappe der Rundfahrt durch Kalabrien ansteht. Ich für meinen Teil werde noch ein paar Tage an meiner Form basteln und dann am fünften Februar runter nach Italien fliegen und dort meine Saison beginnen.
Zuletzt geändert von Cunego92 am 22.5.2010 - 3:22, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag: # 6814667Beitrag Cunego92
21.5.2010 - 17:21

31.01.2010

Aussenseitersieg in Marseille

Bild
Shane Kline vom Bissel Pro Cycling Team hat den Französischen Saisonauftakt, den Grand Prix Cycliste la Marseillaise, gewonnen. Er setzte sich im Sprint gegen den Deutschen Sven Krauss (Omega Pharma-Lotto) durch, nachdem sich die beiden sich aus einer Spitzengruppe abgesetzt hatten.

Den Sprint um Platz drei entschied der Franzose Fabien Bacquet vom Big Mat-Auber 92 Team. Der 20 Jährige Kline, der seinen ersten Erfolg als Profi feierte, und sein sieben Jahre älterer Begleiter setzten sich mit elf weiteren Fahrern nach 40 von 129 Kilometern vom Feld ab. Schnell wuchs der Abstand auf über fünf Minuten an, den das Hauptfeld mit den Favoriten Fédrigo, Voeckler und Elmiger nicht wieder zufahren konnte. Am letzten Anstieg setzten sich dann der Deutsche und der Amerikaner von den restlichen Ausreißern ab und fuhren einen maximalen Vorsprung von 50 Sekunden heraus, der auf den letzten Kilometern zwar schrumpfte, aber trotzdem ausreichte. Aus dem Verfolgerfeld gab es auch am letzten Anstieg keine Angriffe mehr, man beschränkte sich darauf um die verbliebenen Positionen zu sprinten.

Ergebnis Grand Prix Cycliste la Marseillaise:
1.Shane Kline BISSEL PRO CYCLING TEAM 3h33'02"
2.Sven Krauss OMEGA PHARMA-LOTTO
3.Fabien Bacquet BIG MAT-AUBER 93 +24"
4.Jean-Marc Bideau BRETAGNE-SCHULLER
5.Nadir Haddou BIG MAT-AUBER 93




05.02.2010


Morgen ist es endlich soweit!
Knapp 180 Kilometer durch die Provinz Livorno mit nur einem wirklichen Anstieg. Mit Greg Van Avermaet, Kenny Dehaes und Leif Hoste sind wir wirklich stark aufgestellt, wenn es um den Sieg geht und auch die Helferriege ist mit Sebastian, Mario Aerts und mir durchaus erwähnenswert. Wer von den anderen Teams morgen an den Start gehen wird ist noch nicht sicher, aber mit Sicherheit wird alleine schon der Sieger der letzten 5 Jahre, Alessandro Petacchi, schwer zu schlagen sein. Naja mal schauen, wir sind optimistisch.
Den Italienischen Saisonauftakt in Kalabrien hat Jonny Hoogerland von Vacansoleil für sich entschieden. Der junge Slovake Sagan, der schon in Australien stark gefahren ist, wurde hinter Luca Paolini dritter der Gesammtwertung und gewann dazu zwei Etappen. Starker Typ.
Bei einer anderen Rundfahrt, der Etoile de Bessèges die gerade stattfindet, hat Tom Boonen die ersten beiden Etappen vor Jürgen Roedlandts gewonnen und führt damit, nachdem das Feld auf der dritten, mehr selektien, Etappe zusammen ankam, die Rundfahrt an und wird sie wohl auch gewinnen. Es wäre stark, wenn Jürgen den zweiten Rang halten könnte, aber er wird sicher auf mehr aus sein.

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Cunego92
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Beitrag: # 6814808Beitrag Cunego92
22.5.2010 - 17:49

06.02.2010 GP Costa Degli Etruschi


Bild
177 Kilometer, zumeist flach, bis auf einen Anstieg zu Beginn. Topfavororit Petacchi, also wird Lampre schon den Sprint herbeiführen. Greg und Kenny aus dem Wind halten und wenn möglich in Gruppen gehen.
Das waren die Vorgaben, die der fürs Rennen verantwortliche Sportliche Leiter Marc Wouters uns mit auf den Weg gab. Für mich hieß das eigentlich nur bei unseren Kaptänen bleiben und ab und zu mal Wasser holen. Gesagt, getan, von Anfang an hiel ich mich in der Mitte des Feldes auf, während Mario (Aerts) sich bemühte in eine Gruppe zu springen.
Da war er allerdings nicht der einzige, immer wieder traten neue Fahrer an, unter ihnen auch der Giro Sieger von 2004, Damiano Cunego. Das daraus resultierende hohe Tempe im Feld tat besonders im Anstieg schon etwas in den Beinen weh und die Gruppe zog sich in die Länge. Kurz vor der Kuppe waren alle wieder gestellt und Mario ließ sich kurz zu uns anderen zurückfallen. Bittererweise traten genau in diesem Moment fünf Fahrer an, die ihr Glück versuchten, und man ließ sie gewähren.
Ungefähr 20 Kilometer später, die fünf Flüchtigen waren bereits fast vier Minuten weggefahren, kam im Funk eine verhaltene Hektik auf. Lampre war mit Lorenzo Bernucci und Vorarlberg, die mit Siedler und Haselbacher auch zwei schnelle Männer dabei hatten, mit Schwab vertreten. Wir verließen uns darauf, dass es noch andere Teams geben müsste, die an einem Sprintfinale interessiert wären und blieben ersteinmal passiv.
Bild
Dehaes, Hoste , Van Avermaet, Berger

Das Rennen lief ruhig vor sich hin, die Ausreißer vergrößerten den Vorsprung ein wenig und das Irische An Post Team, von Nico Eeckhout, und das Schweizer Atlas BMC Team kontrollierten im Feld das Tempo.
42 Kilometer vor dem Ziel, An Post hatte den Abstand zur Spitzengruppe auf knapp dreieinhalb Minuten reduziert, attackierten fünf Fahrer aus dem Hauptfeld. Hektisch warf ich Greg einen Blick zu, doch er beschwichtigte mich mit einer Geste. Mario fuhr neben ihn und die beiden unterhielten sich. Da daraufhin keine neue Anweisung kam, denke ich sie kamen zu dem Schluss, dass nichts zu unternehmen sei. Über Funk bekam ich nur mit wie Marc Wouters Sebastian kritisierte, der zu diesem Zeitpunkt fürs Mitgehen in neuen Gruppen zuständig war, doch einfach den Moment verpennt hatte.
Langsam wurde es kritisch. Da sie mit Wisler einen Mann in der zweiten Gruppe hatten, hatte sich Atlas aus der Nachführarbeit verabschiedet und die An Post schienen schon erschöpft. Als der Vorsprung bis 30 Kilometer vor dem Ziel nur um 20 Sekunden gesunken war, beorderte Marc, Sebastian und Mario in die Führung um erstens die Spitzengruppe und zweitens die um 1'45" enteillte Verfolgergruppe zu stellen. Ich wurde dazu abkommandiert, noch ein letztes Mal für alle neue Flaschen zu holen.
Wegen des hohen Tempos und der Unruhe im Feld brauchte ich recht lange dafür, und als ich dann alles abgeliefert hatte, hieß es schon "Alle außer Greg und Kenny in die Führung.".
Bild
Ich versuchte alles zu geben und mit Erfolg. Knapp zehn Kilometer vor dem Ziel hatten wir die Verfolgergruppe gestellt und lagen noch eine knappe Minute hinter der Spitzengruppe. Allerdings hatten wir vier die Arbeit auf den letzten zehn Kilometern beinahe alleine erledigt und so waren wir recht entmutigt, als links an uns vorbei neue Fahrer antraten. Doch diesmal war einer von uns dabei, denn Greg hatte genug vom stillsitzen und zog mit. "Wenn es noch geht häng dich hinter Leif und zieh Kenny den Sprint an!", kam von hinten die Anweisung an mich. Doch Hoste verließen fünf Kilometer vor dem Ziel die Kräfte und er scherte aus. So blieb mir nichts anderes übrig Kenny aus dem Wind und für uns die gute Position zu halten.
Durch hartnäckige Tempoarbeit seit dem letzten Angriff hatte Lampre das Feld pünktlich zum Schluss wieder zur Gruppe um Geg nach vorne gebracht. Mit einer Sensenbewegung der linken Hand signalisierte ich Kenny, dass ich platt war und entließ ihn in den Sprint. Weiter vorne ging Eckhout praktisch den ganzen Sprint von vorne, gefolgt von Greg, dahinter Patacchi. Von seiner Flucht geschwächt gelang es Greg nicht mehr vorbeizuziehen, ganz im Gegensatz zu Petacchi. Mit überlegener Geschwindigkeit zog er an den beiden Belgiern vorbei und konnte schon weit vor dem Ziel die Arme in die Luft recken.
Bild
Greg Platz drei, Kenny Platz acht und ich selber auf Rang 40, ich war zufrieden, auch wenn Marc es nicht war. Hätten wir einen Mann in eine der beiden Gruppen zu Beginn bekommen, hätten wir mehr Kräfte für den Schlusssprint sparen können, doch ich bezweifel, dass Greg Petacchi hätte schlagen können.
Mein nächstes Ziel ist die Tour du Haut Var in Frankreich. Ein viel selektiveres Rennen als das heutige, ich hoffe ich kann meine Mannschaft gut unterstützen. Als Kapitän wird für uns dort Jelle Vanendert an den Start gehen, ein junger Fahrer mit großem Potential, wie ich denke.

Ergebnis GP Costa Degli Etruschi:
1.Alessandro Petacchi LAMPRE-N.G.C 4h11'58"
2.Nico Eeckhout AN POST-SEAN KELLY TEAM
3.Greg Van Avermaet OMEGA PHARMA-LOTTO
4.Nicolas Sanderson AMORE&VITA-CONAD
5.René Haselbacher VORARLBERG-CORRATEC
6.Michael Matthews TEAM JAYCO-SKINS
7.Luca Paolini ACQUA&SAPONE-CAFFE MOKAMBO
8.Kenny Dehaes OMEGA PHARMA-LOTTO
9.Sebastian Siedler VORARLBERG-CORRATEC
10.Bernardo Riccio CDC-CAVALIERE
...
40.Stefan Berger OMEGA PHARMA-LOTTO
Zuletzt geändert von Cunego92 am 23.5.2010 - 21:41, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag: # 6814932Beitrag Cunego92
23.5.2010 - 17:29

17.02.2010

Nach eineinhalb Wochen voll mit Lernarbeit, Klausuren und nur kleinen Ausfahrten ging es heute für mich endlich wieder richtig los und ja, es lief ganz gut. Wie übrings auch für unsere Einsatzgruppen bei den vergangenen Französischen Rundfahrten. Jürgend Roedlandts hatte bei der Bessèges Rundfahrt den zweiten Rang halten können und hatte nebenbei auch die U-25 Wertung gewonnen. Tom Boonen hat die Rundfahrt gewonnen, der Shimano Fahrer Huguet wurde dritter. Abgerundet wurde unser gutes Abschneiden in Süd-Frankreich von Mickael Delage auf Platz neun der Endabrechnung. Bei der Mittelmeer Rundfahrt gewann Staf Scheirlinckx die Bergwerung, während Charles Wegelius hinter Rojas Gil von Caisse, dem Quick Step Profi Malacarne und Charteau von Bbox Platz vier in der Gesammtwertung erringen konnte. Mit Daniel Moreno auf Platz sechs konnte sich ein weiterer Lotto Profi unter den ersten Zehn platzieren.
Hier die Rundfahrt Ergebnisse der letzten Wochen:


Etoile de Bessèges:
1.Tom Boonen QUICK STEP
2.Jürgen Roedlandts OMEGA PHARMA-LOTTO
3.Yann Huguer SKIL-SHIMANO
...
9.Mickael Delage OMEGA PHARMA-LOTTO
Bester Jungprofi: Jürgen Roedlandts OMEGA PHARMA-LOTTO

Mallorca Rundfahrt (Inoffizielle Gesammtwertung):
1.Kim Kirchen TEAM KATUSHA
2.Samuel Sánchez Gonzales EUSKALTEL-EUSKADI
3.Joaquin Rodriguez Oliver TEAM KATUSHA

Katar Rundfahrt:

1.Jimmy Casper SOUR-SOJASUN
2.Amets Txurruka EUSKALTEL-EUSKADI
3.Nico Eeckhout AN POST-SEAN KELLY TEAM

Giro della Provincia di Grosseto:
1.Preben Van Hecke TOPSPORT VLAANDEREN-MERCATOR
2.Alexandre Botcharov TEAM KATUSHA
3.Francesco Gavazzi LAMPRE-N.G.C

Mittelmeer Rundfahrt:
1.José Joaquin Rojas Gil CAISSE D'EPARGNE
2.Davide Malacarne QUICK STEP
3.Anthony Charteau BBOX-BOUYGUES TELECOM
4.Charles Wegelius OMEGA PHARMA-LOTTO
...
6.Daniel Moreno OMEGA PHARMA-LOTTO
Bergwertung: Staf Scheirlinckx OMEGA PHARMA-LOTTO

Übermorgen gehts runter nach Frankreich zu meinem zweiten Renneinsatz dieses Jahr, da sich Jelle verletzt hat wird Philippe sein Saisondebüt nach vorne verschieben und uns in Frankreich anführen. Ich freue mich auf meinen ersten Einsatz mit unserem Capitano.
Zuletzt geändert von Cunego92 am 24.5.2010 - 12:52, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag: # 6814941Beitrag ScÔtt
23.5.2010 - 18:03

Mit der "Ä" Taste kannst du die Kreise unter den Fahrern weg machen
"Wenn du Kritik vermeiden willst: tu’ nichts, sag’ nichts, zeig’ nichts." Stephen Roche

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Beitrag: # 6814943Beitrag Cunego92
23.5.2010 - 18:08

Ich habe schon etwas vorgeschrieben und gespielt, im Moment bin ich Anfang März. Ich wusste bisher nicht, dass man die Ringe unter den Fahrern wegmachen kann, also werden diese bei Screens bis dahin vorhanden sein. Ich werde bis ich mich selbst eingeholt habe zwei bis drei Postings pro Tag tätigen und mich dann bemühen einen drei Tages Rythmus beizubehalten, der natürlich durch Sachen wie Klausuren, Urlaub oder Privatem auch mal gestört werden kann.
Erster Post :)

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valverde_a
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Beitrag: # 6815029Beitrag valverde_a
23.5.2010 - 22:22

Habe mir gerade den ganzen AAR durchgelesen und muss dir erst einmal ein großes Lob aussprechen --> tolle Idee, die du auch bisher gut umgesetzt hast, super Schreibstil, weiter so! Ich hätte mir aber am Anfang dann doch gewunschen, dass du zuerst bei Jong Vlaanderen unterkommst, das wäre etwas realistischer gewesen, auch wenn das mit einem ProTour Team natürlich auch möglich wäre, aber mit Jong Vlaanderen wäre das iwie spannender gewesen. Nichtsdestotrotz werde ich den AAR sicherlich auch in Zukunft weiterverfolgen, da ich ihn bis jetzt als sehr gelungen empfinde!

Achja, zwei Anliegen noch.. Finde iwie, dass du zu viele Erfolge feierst, mit welchem Schwierigkeitsgrad spielst du? Vielleicht wäre es nicht schlecht, wenn du da noch eine Stufe raufgehst, sonst befürchte ich, dass Berger in dieser Saison noch die Bayern-Rf oder ähnliche Rennen gewinnt :D

Und noch eine Kleinigkeit - da du gemeint hast, dass Sagan (26.01.1990) jünger ist als Berger. Gleich in den ersten Zeilen hast du geschrieben, dass er mit 18,5 Jahren einen Profivertrag bekommen hat.. Wenn das für den Jänner 2010 gegolten hat, müsste er ja in der Mitte des Jahres 19 werden, wäre dann also ein 91er und damit jünger als Sagan. Wie alt ist Berger also wirklich? Hab ich das falsch verstanden mit 18,5 Jahren, also ist er schon ein 90er, bzw gar 89er oder schon ein 91er? Ist etl. unwichtig, aber wäre dennoch interessant zu wissen xD

Viel Spaß weiterhin beim Schreiben!

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Cunego92
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Beitrag: # 6815039Beitrag Cunego92
23.5.2010 - 23:46

Danke für dein Lob, eigentlich mach ich das um meinen, wie ich finde umständlichen, Schreibstil zu verbessern. Zu den Erfolgen kann ich jetzt (im Spiel 19.03) sagen, dass der Schwierigkeitsgrad (schwer) durchaus ausreicht, da Ergebnisse zwar schon da sind aber die Siege nicht gerade im Überfluss vorkommen. Die ersten Siege stammen echt daher, dass die Leute, die in Australien waren, besondere Trainingspläne haben.Im Übrigen will ich jetzt bereits loswerden, da es bald aktuell werden wird, dass ich nach bestem Können spiele und nicht irgendwie rausnehme oder ähnliches. Bei meinen Spielfähigkeiten anscheinend auch garnicht nötig :D


Die Sache mit Jong Vlaanderen habe ich mir echt überlegt, als ich den AAR geplant habe, aber da wäre es irgendwie Storytechnisch zu arm geworden. Und zwar, da ich a) nicht an den großen Events hätte teilnehmen können, den meisten zumindest, und b) wäre der Stefan Berger, den ich mir gedacht habe dort schon einer der Siegfahrer gewesen. Das wäre natürlich auch interessant gewesen, aber es passt nicht so zu ihm.
Zum Thema Sagan, das ist natürlich ein Easteregg von mir und in keinster Weise damit zu begründen, dass er in der RSM News DB zum Saisonstart 17 ist und ich es versäumt habe mal eben bei Wikipedia nachzusehen. :) Berger ist am 07.04.1991 geboren.


20.02.2010 Tour du Haut Var

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Ich glaube das nennt man eine Klatsche.
Mit Philippe Gilbert und Matthew Lloyd hatten wir heute zwei Fahrer dabei, die durchaus für uns ein gutes Ergebnis rausholen könnten.
Matthew schaffte es sogar zu Mitte des Rennens zusammen mit Mickael Delage in eine 18 köpfige Spitzengruppe. Mit unter anderem Steve Morabito und dem ehemaligen Französischen Meister Nicolas Vogondy war die Gruppe durchaus dazu prädistiniert durchzukommen, doch es sollte anders kommen.
Am Cote des Tuilleres, 35 Kilometer vor dem Ziel griffen plötzlich mehrere Fahrer aus dem eine Minute zurückliegenden Feld und zogen an der Spitzengruppe vorbei, aus der nur Matthew folgen konnten. Die prominentesten Fahrern dieser neuen Gruppe waren Jens Voigt und Thomas Voeckler, die vorne auch die meiste Arbeit machten. Matthew, der ursprünglich mithalten konnte fiel einige Kilometer wieder ins Feld zurück, in dem außer mir nur noch Philippe war. Er atmete schon seit längerem sehr schwer und sah garnicht gut aus, dennoch bejahte er meine Frage, ob er nocheinmal etwas probieren würde.
Als dann 10 Kilometer vor dem Ziel eine Gruppe um Frank Schleck und Jussi Veikkanen attackierte war es dann so weit. Philippe ging von meinem Hinterrad aus mit und ich dachte schon "So das wars für heute.", und wollte die Beine hochnehmen, aber kurze Zeit später tauchte vor mir wieder ein Omega Pharma Trikot auf. Sofort versuchte ich mich vor ihn zu spannen, um ihn für den Sprint unserer Gruppe in Position zu bringen, aber meine Beine machten da einfach nicht mit. Komischer Weise entfernte sich Philipp, während ich zurückfiel nicht weiter von mir, nicht einmal als es auf die Zielgerade ging. Auch er schien völlig leer zu sein. Auf den Plätzen 46 und 54 trudelten wir ins Ziel.
Vorne gewann Jens Voigt im Zweiersprint gegen Voeckler, nachdem die beiden sich auf den letzten Kilometern von ihren Begleitern gelöst hatten. Schöner Erfolg für Jens, aber für uns ganz sicher kein gutes Ergebnis.
Bild

Tour du Haut Var:
1.Jens Voigt TEAM SAXO BANK 4h53'26"
2.Thomas Voeckler BBOX-BOUYGUES TELECOM
3.Luis León Sánchez CAISSE D'EPARGNE +39"
4.Jussi Veikkanen FRANCAISE DES JEUX
5.Benoit Vaugrenard FRANCAISE DES JEUX
6.Karsten Kroon BMC RACING TEAM
7.Serge Pauwels SKY PROFESSIONAL RACING
8.Jonathan Hivert SAUR-SOJASUN
9.Fränk Schleck TEAM SAXO BANK
10.Jerome Coppel SAUR-SOJASUN
...
54.Stefan Berger OMEGA PHARMA-LOTTO


Philippe war im Ziel etwas geknickt, doch er sagte so früh in der Saison könne sowas ja mal passieren, auch wenn er das Rennen gerne zum zweiten Mal gewonnen hätte, und ein Anderer von uns hätte ja mitgehen können. Ja sicher, ein Ander. Zum Glück war ich nicht der Einzige, der außer ihm noch im Feld war und musste nicht den ganzen Tag für ihn Wasser holen... der hat Nerven. Er wird in einer Woche beim ehemaligen Het Volk, dem Omloop Het Nieuwsblad, wieder ins Renngeschehen eingreifen, ich einen Tag später bei Kuurne-Brüssel-Kuurne. Hoffentlich werden in Kuurne bereits die Favoriten für den April ins Geschehen eingreifen. Ich kann es einfach kaum erwarten Leute wie Tom Boonen, oder Fabian Cancellara kennenzulernen.

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Cunego92
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Beitrag: # 6815188Beitrag Cunego92
25.5.2010 - 17:49

27.02.2010 Omloop Het Nieuwsblad

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Nachdem ich früh aufgestanden bin und eine ausgiebige Runde gedreht habe, hab ich mich gemütlich mit einem Teller Nudeln auf die Couch gefläzt und im Tv die letzten Kilometer der Eurosport Übertragung angesehen. Und siehe da, 40 Kilometer vor dem Ziel lag Philippe drei Minuten vor dem, noch ungefähr 50 Fahrer starken, Hauptfeld. Den Aussagen der Kommentatoren konnte ich entnehmen, dass er sich bereits an der Mauer von Geradsbergen, knappe 90 Kilometer vor dem Ziel, abgesetzt hatte und seit dem das Rennen alleine bestimmte.
Bild
Phillipe Gilbert solo vornweg

Im strömenden Regen schien er sich recht wohl zu fühlen setzte damit ein starkes Ausrufezeichen nach seinem enttäuschendem Auftritt in Frankreich. Im Feld arbeiteten vornehmlich BMC und Landbouwkrediet für ihre Kapitäne Kroon und Amorison. Letzterer setzte dann auf dem vorletzten Pavé Abschnitt eine starke Attacke. Obwohl Staf Scheirlinckx und Mathew Hayman alles gaben konnten sie nicht an sein Hinterrad springen und versuchten nun gemeinsam an ihn heranzukommen.
Amorison zog ein unglaubliches Tempo durch und konnte den Abstand zu Philippe schnell verkürzen, man sah unserem Leader an, dass er noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war. Immer mehr Fahrer versuchten sich zu diesem Zeitpunkt, knappe 20 Kilometer vor Ende, vom Feld zu lösen, doch das BMC Team gab alles um das immer kleiner werdende Feld zusammen zu halten.
An der Spitze fing Amorison Gilbert gute 10 Kilometer vor dem Ziel ab und nach kurzem Kampf musste mein Teamkollege ihn ziehen lassen, während von hinten der Sky Profi Hayman mit Staf an seinem Hinterrad näher kam. Auch die letzte Kopfsteinpflasterstrecke brachte Amorison unbeschadet hinter sich und es war klar, dass ihm der Sieg nicht mehr zu nehmen war. Mit über einer Minute Vorsprung fuhr er im Ziel in Gent ein und leiß sich feiern. Nach Philippe auf Platz zwei gewann Staf eine weitere Minute hinter ihm den Kapf um Rang drei und komplettierte damit das rein belgische Podium. Zwei Podestränge und dazu Wilfried Cretskens auf Platz sieben sind natürlich schön, aber es wird Marc Sergant doch schon etwas wurmen, dass ganz oben jemand vom kleinen Nachbarn aus der zweiten Liga steht. Philippe hingegen wird mit seiner Formsteigerung innerhalb nur einer Woche sehr zufrieden sein, seinen Sieg von 2006 nicht wiederholt zu haben wird ihn nicht zu sehr wurmen.
Bild

Omloop Het Nieuwsblad:
1.Frédéric Amorison LANBOUWKREDIET-COLNAGO 5h47'"
2.Philippe Gilbert OMEGA PHARMA-LOTTO +1'03"
3.Staf Scheirlinckx OMEGA PHARMA-LOTTO +2'00"
4.Mathew Hayman SKY PROFESSIONAL CYCLING TEAM
5.Maarten Wynants QUICK STEP 3'25"
6.Bert de Waele LANBOUWKREDIET-COLNAGO
7.Wilfried Cretskens OMEGA PHARMA-LOTTO 4'07"
8.Björn Leukemans VACANSOLEIL PRO CYCLING TEAM
9.Nicolas Portal SKY PROFESSIONAL CYCLING TEAM
10.Karsten Kroon BMC RACING TEAM +4'53"


Noch einen Grund nicht(!) zu jubeln ist unser Abschneiden in Andalusien. Die Vuelta Ciclista a Andalucia war dieses Jahr erschreckend schlecht besetzt und so war die Vorgabe im Süden Spaniens ganz klar gewesen, sowohl Etappen, als auch die Gesamtwertung zu gewinnen, allerdings war es anders gekommen. Im Prolog Platz zwei durch Peraud, bei der Zweiten (dritten, wenn der Prolog als Etappe zählt) wurde Jean Christophe nach langer Flucht 5 Meter vor dem Ziel vom Feld in Form von Footons Sprinter Cardoso gestellt. Den nächsten Abschnitt konnte zwar Gerben Löwik im Sprint einer Spitzengruppe gewinnen, doch im Laufe der abschließenden Bergetappe konnten unsere, deutlich stärker einzuschätzenden, Kapitäne Daniel Moreno und Carles Wegelius dem Footon Kapitän Capecchi nicht folgen und mussten sich mit den Plätzen zwei und drei zufrieden geben. Dies bedeutete in der Gesammtwertung Platz zwei für Daniel und vier für Charles. Uns scheint ab und zu der letzte Tick zu fehlen.

Vuelta ciclista a Andalucia:
1.Eros Capecchi FOOTON-SERVETTO 16h32'16"
2.Daniel Moreno OMEGA PHARMA-LOTTO 1'39"
3.Janick Wisler ATLAS PERSONAL-BMC +1'48"
4.Charles Wegelius OMEGA PHARMA-LOTTO +1'53"
....
6. + Sprintwertung Gerben Löwik OMEGA PHARMA-LOTTO +3'12"


Ich muss dann mal einen Zug erwischen, bis morgen.

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Beitrag: # 6815403Beitrag Cunego92
26.5.2010 - 20:57

28.02.2010 Kuurne-Brüssel-Kuurne

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Über 181 Kiliometer, achte Anstiege und zehn Kopfsteinpflasterpassagen ging heute mein erstes Rennen im Heimatland meines Teams. Als Kapitän war Leif Hoste mit dabei, unterstützt von Wilfried Cretskens, Glenn D'Hollander, Sven, Mir und Jurgen Van den Broeck.
Es war stark regnerisch und mit sieben Grad recht kalt. Mit anderen Worten perfekt. Die Pavéabschnitte waren mir, teils aus vergangenen Rennen, teils aus Trainingsfahrten, schon gut bekannt und bereits am Morgen hatte ich mir Einiges vorgenommen. Doch auch Konkurrenz war vorhanden, Roger Hammond, Andreas Klier, Karsten Kroon, sowie der Viertplatzierte des gestrigen Rennens Mathew Hayman, waren durchaus zu beachten.

Nach wenigen Kilometern ging es dann allerdings ersteinmal los mit den ersten Stürzen und Reifenpannen. De la Fuente (Astana) stieg aus, wie auch Lloyd (Cervélo) und einige mehr erlitten schon früh Rückstand. Bis auf eine Reifenpanne von Jurgen, 17 Kilometer nach dem Start,blieben wir glücklicherweise von derlei Unbill verschont. Cervélo führte das Team in den ersten Anstieg mit Pflaster und schon riss das Feld, wie uns gemeldet wurde, in mehrere Teile auf und es dauerte mehrere Kilometer, bis das Feld wieder geschlossen war.
Eine kleine Gruppe um den Spanier Arrieta setzte sich ab und fuhr auf den nächsten Kilometern einen kleinen Vorsprung heraus. Ich ließ mich irgendwann zurückfallen, holte Wasser und wollte nach vorne fahren, doch genau in diesem Moment war das Feld auf die erste flache Kopfsteinpassage gefahren. Erst auf der Abfahrt der folgenden Steigung erreichte ich meine Teamkameraden an der Spitze der Gruppe und Sven grinste mir zu. Klassischer Anfängerfehler, der zwar etwas Kraft gekostet hatte, aber nicht weiter tragisch.
Das Rennen lief relativ ruhig weiter, abgesehen von zahlreichen Stürzen und Schäden.
Kurz vor einer Kombination langer Pavéanstiege, 72 Kilometer vor dem Ziel, bekam ich von hinten einen Funkspruch:"Fühlst du dich gut? Sehr gut. (Ich hatte nicht "Ja." gesagt) Setz dich ab und versuch Vorsprung rauszufahren. Die anderen Teams werden dann ein wenig arbeiten müssen. Später könnten wir dich noch für Taktische Variante brauchen." Auch wenn ich nervös wurde, ich war einverstanden und fuhr mit erhöhtem Tempo in den Hügel hinein. Ich setzte mich ein wenig vom Feld ab und als ich kurz vor der Kuppe war, ging ich aus dem Sattel und trat noch einmal richtig an. Die Abfahrt lief klasse und am Fuße der nächsten Hellig hatte ich die Dreiergruppe, zwei Minuten vorraus, eingeholt und ließ sie sofort stehen. Sie hatten einfach nicht mehr die Kraft um mit mir mitzuhalten.
Bild
Ein, von einem Fan geschossenes, Bild meiner Attacke

Aus der 20-köpfigen Gruppe bekam ich mit, dass es wieder eine Reihe von Stürzen gegeben hatte und, dass das Tempo in Folge dessen etwas eingeschlafen war. 60 Kilometer vor dem Ziel war ich knappe eineinhalb Minuten in Front, tendenz steigend. Ich hielt ein hohes Tempo, ohne allerdings zu nahe an den roten Bereich zu gehen, immerhin wartete ich darauf, dass sich aus der Verfolgergruppe ein paar Fahrer um Leif lösten. Dies passierte aber nicht. Den Gipfel des letzten Anstiegs, 33 Kilometer vor dem Ziel überquerte ich drei Minuten vor dem von Sky und Cervélo angeführten Hauptfeld.
"Hammond, Sturz auf letzter Abfahrt." Ein Satz der Hoffnung bei mir schürte. Ich war schon recht erschöpft allerdings würde Cervélo jetzt der wichtigste Helfer für Andi Klier fehlen. Zehn Kilometer später fingen meine Beine an zu ziehen. Die lange und starke Belastung tat ihnen garnicht gut. Die Verfolger kamen immer näher. Informationen aus dem Wagen zufolge waren mir 17 Fahrer auf den Fersen, darunter Sven, Wilfried und Leif.
Elf Kilometer noch und nur eineinhalb Minuten waren verblieben. Ich teilte Marc im Wagen mit, dass ich jetzt alles auf die nächsten Kilometer setzen und alles geben wolle. "Leif wird gleich wegfahren, bleib ruhig und versuch ihn zu unterstützen, wenn er zu dir aufschließt.", also gab er nicht mehr viel auf meine Möglichkeiten. Also kontrolliert weiterpowern, wenn davon jetzt noch die Rede sein konnte. Ich war komplett durchnässt und hatte eindeutig zu wenig gegessen...
Bild
Zuversicht und Pessimismus wechselten sich immer wieder in mir ab, unabhängig von irgendwelchen Informationen aus dem Ohrstecker. Da hörte ich schon lange nicht hin, doch als ich mich an der fünf Kilometermarke das erste Mal seit längerem umsah, blickte ich fast in das Gesicht von Kroon. Hinter einer kleinen Lücke erkannte ich eine kleine Gruppe weiterer Fahrer, dabei auch Trikots von uns. Kroon zog an mir vorbei, ging kurz vor mir wieder in den Sattel und so klemmte ich mich an sein Hinterrad. Unter großen Anstrengungen galang es mir direkt hinter ihm auf die Zielgerade einzubiegen. Doch nach 70 Kilometer Alleinfahrt hatte ich einfach nicht mehr die Kraft an Kroons Rad zu bleiben, und mit einem Blick unter der Achsel durch sah ich Hayman immer näher kommen. Mit letzter Kraft wuchtete ich mich über den Zielstrich. Ich war völlig ausgepumpt. Ein Betreuer nahm mich in Empfang und klopfte mir auf die Schulter. Auch Leif und Wilfried waren in der Gruppe um Hayman gewesen, Leif war Siebter und Wilfried Sechster geworden. "Guten Job!", lobte Leif mich, na da sachter was..
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Kuurne-Brüssel-Kuurne:
1.Karsten Kroon BMC RACING TEAM 5h10'21"
2.Stefan Berger OMEGA PHARMA-LOTTO
3.Mathew Hayman SKY PROFESSIONAL CYCLING TEAM
4.Björn Leukemans VACANSOLEIL PRO CYCLING TEAM
5.Arnaud Coyot CAISSE D'EPARGNE
6.Wilfried Cretskens OMEGA PHARMA-LOTTO
7.Leif Hoste OMEGA PHARMA-LOTTO
8.Kevin Hulsmans QUICK STEP
9.Murilio Fischer GARMIN-TRANSITIONS 1'09"
10.Sébastien Chavanel FRANCAIS DES JEUX


Was ein Ding! Schade, dass ich geschluckt wurde, aber trotzdem. Ein klasse Ergebnis. Nur von Karsten Kroon geschlagen, stärkster aus meinem Team. .. lustig, im letzten Kommentar schrieb ich etwas darüber, dass uns oft etwas fehlen würde und heute.. naja bei Omega Pharma stehen bisher zwölf zweite Plätze drei Siegen gegenüber, aber wir sind noch früh im Jahr und wir fahren weit vorne mit, und das zählt.
Aber nicht nur in Belgien wurden heute Rennen gefahren. In Almeria fuhr Gerben Löwik auf einen starken vierten Rang. Der Sieg ging an Ángel Vicioso, vor Nico Sijmens und Alessandro Bertolini. Greg van Avermaet auf sechs und Oliver Kaisen auf sieben komplettierten unser starkes Auftreten in Spanien. Den Großen Preis von Lugano gewann Quick-Steps Cataldo, vor Nicki Sörensen und Nicolas Roche, der Sardinien Klassiker ging an Brambilla von De Rosa, dem Designa Kokken Fahrer Firsanov und Bernatonis von Atlas Personal-BMC.
Johnny Hoogerland, der schon in Kalabrien triumphierte, hat auch die Sardinien-Rundfahrt gewonnen. Er scheint wohl an seine Vorjahresform anknüpfen zu können.
Bild
Ángel Vicioso gewinnt den Classica Almeria

Für mich ein denkwürdiger Monat, der heute zuende geht. Am 03.03 geht es für mich bei der Murcia Rundfahrt weiter. Bis dahin
Zuletzt geändert von Cunego92 am 28.5.2010 - 3:03, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag: # 6815539Beitrag Cunego92
27.5.2010 - 22:24

04.03.2010 Zwei Tage in Spanien

Gerade ist die zweite Etappe der diesjährigen Austragung der Vuelta Ciclista a Murcia zuende gegangen. Meine Aufgaben hier sind die Vorbereitung der Sprints zu üben, unseren Kapitän, Daniel Moreno, so gut es geht in den Bergen zu unterstützen und im Zeitfahren ein passables Ergebnis herausgefahren. Teil eins wurde bereits gestern und heute mit recht guten Resultaten bewältigt. Es kam jeweils zu Massenankünften. Gestern hingen wir mit unserem Zug ein wenig hinter dem Landbouwkrediet Zug zurück, und als ich den Sprint für Jürgen Roedlandts, an dessen Hinterrad Greg klebte, anzog, war mir klar, dass es wohl nichts werden würde, aber trotzdem gab ich alles und zog auch selber durch. Am Ende stand die Plätze zwei, vier und neun, für Jürgen, Greg und mich zu Buche. Immerhin für mich ein Platz unter den ersten zehn, aber ehrlich gesagt war es schon ein wenig bitter, dass Greg seine Qualitäten nicht voll hatte auspielen können und so Ángel Vicioso gewinnen konnte.
Heute ein ähnliches Bild. Wie bei Etappe eins ging früh eine Gruppe, (Jelle Vanendert konnte sich daraus das Bergtrikot sichern) die dann eingeholt wurde und ein Angel Vicioso, der unseren Zug düpierte. Wie gestern fuhr ich hinter Matthew Lloyd auf die letzten Meter und zog den Sprint an. Leider war ich nicht in bester Verfassung und musste schon früh an Jürgen übergeben. Er brachte Greg so weit wie er konnte und scherte dann aus. Ich dachte schon, dass es heute gelingen würde, aber Vicioso zog auf den letzten Metern an ihm vorbei. Irgendwas war noch nicht richtig abgestimmt. Die Geschwindigkeit stimmte, aber das Timing war noch nicht perfekt. Gestern zu spät, heute zu früh.. naja bei der fünften Etappe ist ja noch eine Gelegenheit für uns da.
Bild
Links die Vorbereitungen und Rechts der Schlusssprint der ersten Etappe

Wenigstens hatte unser Team gestern was in Belgien zu feiern:
Staf Scheirlinckx hatte sich kurz vor dem Ziel in Fayt le Franc aus dem Feld abgesetzt und so Le Samyn vor David Kopp und Philippe, der einen starken Schlusssprint gefahren ist, gewonnen. Das wäre damit Sieg Nummer vier für uns, hoffen wir, dass bei Paris-Nizza oder Tirreno-Adriatico noch der ein oder andere hinzu kommt.

Morgen geht es 16 Kilometer gegen die Uhr, mal schauen was sich da so holen lässt. Bis dahin meine Freunde
In einem Nest aus leeren Bierflaschen, Pizzakartons und Bildzeitungen sitze ich da. Das befleckte Telekom Trikot spannt sich um meine Plautze. Ich greife zum Telefon: "Du Sciby, warum ist denn der Ulle schon wieder nicht dabei?", frage ich traurig.
"Der trainiert immer noch für sein Comeback."
"Die Welt ist ungerecht." denke ich als Vinokourov die Startrampe runterfährt und eben noch die Blutbeutel mit der Aufschrift «Jan» verstecken kann. "Wie gut, dass wir die selbe Blutgruppe haben"

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Beitrag: # 6815796Beitrag Cunego92
29.5.2010 - 17:34

05.03.2010 Zeitfahren

16 flache Kilometer, kein mir bekannter Zeitfahrer dabei, bei uns auch nicht. Alle außer Daniel hatten die Anweisung sich zu schonen, ich war allerdings nicht sonderlich geneigt mich daran zu halten. Bei durchaus Sommerlichen Temperaturen setzte ich mich auf die Rolle und beobachtete die Betriebsammkeit im Start und Ziel Bereich. Die Mechaniker, die Betreuer und sogar jemand, der schon drei Mal bei der Vuelta unter den ersten Zehn war, Ezequiel Mosquera. Ob er wohl schon in Form ist? Außer Daniel, Gomez Marchante und ihm käme sonst niemand wirklich für den Rundfahrtsieg in Frage, ähnlich wie heute sind auch in Sachen Gesamtwertung nicht allzuviele Fahrer anwesend, die für gute Ergebnisse bei Rundfahrten bekannt sind. Kurz bevor ich auf die Strecke ging wurde mir mitgeteilt, dass im Ziel der Australier Ben Day, von Fly V Australia, vor den Spaniern Rodriguez und Degovia vom Xacobeo Rennstall, in Führung läge.
Schön und gut, dachte ich mir und ging auf ein Zeichen des Starters auf den Kurs. Es war wie erwähnt ein wenig zu warm, aber meine Beine fühlten sich dennoch recht gut an.
Über die Fahrt an sich ließe sich nicht wirklich viel sagen, ich fühlte mich zwar gut, aber kam nie wirklich in Tritt. Im Ziel war ich dann 24ster mit 53 Sekunden Rückstand. Erwähnenswerter ist, dass ich zu diesem Zeitpunkt Bester des Teams war. Dies änderte sich zwar, als Jürgen eine Sekunde schneller fuhr als ich und es schoben sich noch ein paar andere vor mich. Aber im großen und ganzen ein durchaus gelungener Einstand im UCI Zeitfahr Zirkus. Gewonnen hat am Ende Ben Day, der die Gesammtwertung allerdings nicht übernehmen konnte, da Ángel Vicioso nur 17 Sekunden langsamer fuhr und damit sogar noch den dritten Etappenrang belegen konnte.
Bild
Meine Wenigkeit, kurz vor dem Tagesziel

Murcia Rundfahrt Etappe 3:
1.Ben Day FLY V AUSTRALIA 19'54"
2.Gustavo Rodriguez XACOBEO GALICIA +5"
3.Ángel Vicioso ANDALUCIA-CAJSUR +17"
...
30.Stefan Berger OMEGA PHARMA-LOTTO +53"

Gesamtwertung:
1.Ángel Vicioso ANDALUCIA-CAJSUR 8h44'30"
...
26.José Angel Gomez Marchante ANDALUCIA-CAJSUR +1'11"
54.Ezequiel Mosquera XACOBEO GALICIA +1'41"
66.Daniel Moreno OMEGA PHARMA-LOTTO 1'45


Ein recht entspannter Tag, morgen wird es allerdings hart werden dafür zu sorgen, dass Daniel möglichst weit vorne landen wird.
In einem Nest aus leeren Bierflaschen, Pizzakartons und Bildzeitungen sitze ich da. Das befleckte Telekom Trikot spannt sich um meine Plautze. Ich greife zum Telefon: "Du Sciby, warum ist denn der Ulle schon wieder nicht dabei?", frage ich traurig.
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Beitrag: # 6815829Beitrag Cunego92
29.5.2010 - 22:39

06.03.2010 Murcia-Rundfahrt

Bild
Obwohl uns klar war, dass der letzte Anstieg wohl nicht ausreichen würde um Daniel ganz vorne im Gesammtklassment platzieren zu können, hatten wir uns dennoch vorgenommen zumindest die Etappe heute zu gewinnen. Deshalb platzierte sich Jelle sofort nach Start in der Gruppe des Tages, 18 Fahrer stark. Während im Feld Andalucia das Tempo nicht übermäßig hoch hielt, sicherte er sich die erste Bergwertung.
Was auffiel war, dass bei Andalucia sowohl Gomez Marchante, als auch Vázques durch die Führung gingen, sie schienen alles für Vicioso geben zu wollen. Wir scharten uns um Daniel und Matthew und so ging es dann in den letzten Anstieg des Tages, an dem zwei Bergwertungen ausgefahren wurden. Sobald es bergan ging griffen immer wieder Fahrer aus dem Feld an, aber das mittlerweile mörderische Tempo durch die spanischen Kletterer verhinderte, dass sie sich entscheident hätten absetzen können. Die Spitzengruppe, in der Jelle mittlerweile am meisten arbeitete, hielt sich gut, bei cirka zwei Minuten.
Am Ende des kurzen Flachstückes, kurz nach der vorletzten Bergwertung, trat dann der Mann im Leadertrikot an. Daniel war sich sicher, dass dieser bergauf keine Gefahr sei und wies Matthew an mitzugehen. Doch der konnte Viciosos Tempo nicht folgen und ließ sich wieder ins Feld zurückfallen. Das Feld war mittlerweile auf vielleicht 40 Mann geschrumpft und auch ich fuhr schon seit längerem nahe am roten Bereich.
Bild
Matthew Lloyd im Australischen Meistertrikot, Vicioso in Gelb, davor Ben Day und die Spitzengruppe

Dann zogen fast drei Kilometer vor dem Gipfel Pidgornyy, Rujano und der Xacobeo Fahrer Rodriguez an. Daniel ging hinterher und ich konnte endlich die Beine etwas hochnehmen. Zusammen mit einem Saur Profi fuhr ich ein gleichmäßiges Tempo bis zum Gipfel, den das Feld bereits einige Sekunden früher überquert hatte. Auf der Abfahrt ließ ich es dann kurzzeitig richtig krachen und informierte mich dabei über den Stand an der Spitze. Vicioso hatte alles hinter sich gelassen und lag alleine in Front. Eine Minute dahinter war Jelle als letzter Fahrer aus der Spitzengruppe auf der Verfolgung, ein paar Sekunden dahinter eine Gruppe um Daniel, die wiederrum etwa eine Minute Vorsprung auf die Gruppe hatte, auf die gerade aufrollte.

Ángel Vicioso feierte an der Spitze seinen dritten Etappenerfolg, vor Pidgornyy und Rujano. Jelle war auf den letzten Metern von der Verfolgergruppe eingeholt worden, kann sich sich aber mit dem sicheren Bergtrikot trösten. In der nächsten Gruppe hielten Matthew und ich nicht wirklich mit rein, sondern rollten eher aus. Das war ganz schön hart gewesen und hier waren nicht annähernd die Besten im Klettern mit dabei. Von Marchante und Mosquera war im Finale nicht viel zu sehen gewesen, schade eigentlich.
Bild


Murcia Rundfahrt Etappe 4:
1.Ángel Vicioso ANDALUCIA-CAJSUR 3h52'30"
2.Ruslan Pidgornyy ISD-NERI +1'09"
3.Jose Rujano ISD-NERI
4.Jelle Vanendert OMEGA PHARMA-LOTTO
5.Daniel Moreno OMEGA PHARMA-LOTTO
6.Gustavo Rodriguez XACOBEO GALICIA
7.Martin Mares PSK WHIRLPOOL-AUTHOR
8.Manuel Vásquez Hueso ANDALUCIA-CAJSUR
9.Matt Crane UNDITEDHEALTHCARE BY MAXXIS
10.Davide Ricci Bitti ISD-NERI

Gesamtklassment:
1.Ángel Vicioso ANDALUCIA-CAJSUR 12h36'40"
2.Gustavo Rodriguez XACOBEO GALICIA +1'57"
3.Ruslan Pidgornyy ISD-NERI +2'25"
4.Martin Mares PSK WHIRLPOOL-AUTHOR +2'33"
5.Jose Rujano ISD-NERI +2'40"
6.Davide Ricci Bitti ISD-NERI +2'43"
7.Matt Crane UNDITEDHEALTHCARE BY MAXXIS +2'49"
8.Jelle Vanendert OMEGA PHARMA-LOTTO +3'07"
9.Daniel Moereno OMEGA PHARMA-LOTTO +3'14"
10.Manuel Vásquez Hueso ANDALUCIA-CAJSUR +3'26"
....
28.Stefan Berger OMEGA PHARMA-LOTTO +4'23"

In Italien hat heute Luca Paolini Strade Bianchi, vor Belohvosciks von Ceramica und dem ISD Profi Visconti gewonnen. Hier steht morgen noch eine recht flache Etappe und in Frankreich startet Paris-Nizza.
In einem Nest aus leeren Bierflaschen, Pizzakartons und Bildzeitungen sitze ich da. Das befleckte Telekom Trikot spannt sich um meine Plautze. Ich greife zum Telefon: "Du Sciby, warum ist denn der Ulle schon wieder nicht dabei?", frage ich traurig.
"Der trainiert immer noch für sein Comeback."
"Die Welt ist ungerecht." denke ich als Vinokourov die Startrampe runterfährt und eben noch die Blutbeutel mit der Aufschrift «Jan» verstecken kann. "Wie gut, dass wir die selbe Blutgruppe haben"

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Beitrag: # 6815955Beitrag Cunego92
30.5.2010 - 20:40

07.03.2010 Fast

Bild
Heute war die letzte Chance für uns aus unserer Sprintüberlegenheit auch endlich einen Sieg zu machen und Marc Wouters stimmte uns auf der Etappe auch ordentlich drauf ein. Allerdings hatten Daniel und ich einen Spezialauftrag: Daniel sollte sich kurz vor der letzten Bergwertung, knappe zehn Kilometer vor dem Ziel, aus dem Feld absetzen und ich sollte ihm da den Rücken frei halten. Sprich, wenn jemand Sprintschnelles mitgeht, sollte ich mich dranhängen und Daniel den Sprint lancieren, eventuell könnte er sich durch einen Abstand und eine eventuelle Zeitbonifikation noch im Gesammtklassment verbessern.

Zu Beginn vertrat Matthew Lloyd unsere Interessen in einer Ausreißergruppe und sicherte sich auf dem Weg den ein oder anderen Berg- bzw Sprintpunkt. Doch der Auftritt dieser Gruppe war dann 30 Kilometer vor dem Ziel auch beendet und das Feld bereitete sich auf den letzten Hügel der Rundfahrt vor, der steil beginnen und zum Ende hin flacher auslaufen sollte.
Während unsere schnellen Männer in der Mitte des Feldes sich langsam für den Sprintzug orientierten, fuhr ich mit Daniel am Hinterrad fast ganz vorne in den Anstieg rein. Kaum wurde es flacher sprintete er von hinten an mir vorbei und brachte schnell Boden zwischen sich und das Feld. Gerade als ich dachte, dass keiner mitgehen würde und ich mich dafür bereithalten könnte, mich vor unsere Sprinter zu spannen flog das Gelbe Trikot rechts an mir vorbei. Es waren noch knappe sieben oder achthundert Meter bis zur Wertung und ich ging mit. In der Abfahrt schlossen wir zu Daniel auf und begannen uns in der Führung abzuwechseln.
Nach zwei, drei Kilometern ging der spanische Spitzenreiter allerdings immer kürzer durch die Führung, bis er nur wenig später garnicht mehr mitführte. Ein Blick nach hinten erklärte, weshalb.
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Wir waren praktisch eingeholt, ich warf Daniel einen fragenden Blick zu, doch er schaute nur entschlossen zurück und gab weiter Stoff. Ich war schon ziemlich leer und wollte mich eigentlich zusammen mit Vicioso zurückfallen lassen, doch der ging plötzlich wieder hinter Daniel her. Also musste ich noch einmal auf die Zähne beißen und mich hinten ranhängen. Daniel war der Einzige von uns Dreien, der noch Kraft, oder im Falle des Spaniers Lust, besaß, also fuhr er das alleine von vorne. Aber es schien vergebens, kurz vor dem Ziel wurden wir von den Sprintzügen eingeholt.
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Ein Blick über die Schulter sagte mir, dass Jürgen, mit Greg an seinem Hinterrad, schon fast an mir dran war. So hielt ich hartnäckig Vicosos Hinterrad, während Daniel resignierte und sich zurückfallen ließ. Mein Vordermann eröffnete den Sprint sehr früh. Nur eine Lücke von drei, vier Metern klaffte zwischen mir und Jürgen, so hoffte ich, dass ich ihm es ermöglichen würde sich ranzusaugen. Es ging immer näher in Richtung Ziel und Jürgen schrie mir irgendetwas zu. Ich konnte es nicht verstehen, so blieb ich weiter auf meiner Position. Während ich alles gab blickte ich zurück und erwartete, dass sie an mir dran waren, aber die Lücke war immernochnicht geschlossen und Jürgen scherte schon aus. "Dann versuch ich es.", dachte ich mir und versuchte an Vicioso vorbeizugehen, doch der Spanier zog knallhart durch und gewann. Ich blickte nach links und rechts, und sah, dass zwei Leute mich überholt hatte.
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"Ich hab dir doch zugerufen machs selbst!", blaffte mich Jürgen im Ziel an. Ich wusste garnicht, was ich antworten sollte, ich hatte halt nichts falschmachen wollen und ich hätte es doch eh nicht geschafft vorbeigehen zu können. "Mach dir nichts draus..", sagte Greg und klopfte mir auf die Schulter. Auch er sah geknickt aus, denn immernoch war ihm dieses Jahr kein Sieg gelungen. Hm.. immerhin habe ich mit Platz vier heute meine zweite Platzierung unter den ersten Zehn hier erreicht. Das ist doch schonmal was.


Murcia Rundfahrt Etappe 5:

1.Ángel Vicioso ANDALUCIA-CAJSUR 3h16'35"
2.Steven Caethoven LANBOUWKREDIET-COLNAGO
3.Greg Van Avermaet OMEGA PHARMA-LOTTO
4.Stefan Berger OMEGA PHARMA-LOTTO
5.Klaas Lodewyck TOPSPORT VLAANDEREN-MERCATOR
6.Jürgen Roedlandts OMEGA PHARMA-LOTTO
7.Candido Barbosa PALMEIRAS RESORT-PRIO
8.Jonathan Cantwall FLY V AUSTRALIA
9.Jake Keough UNITEDHEALTHCARE BY MAXXIS
10.Koen Barbé LANBOUWKREDIET-COLNAGO

Gesamtwertung, keine Änderungen.

Sprintwertung:
1.Ángel Vicioso ANDALUCIA-CAJSUR

Bergwertung:
1.Jelle Vanendert OMEGA PHARMA-LOTTO

Nachwuchswertung:
1.Matt Crane UNITEDHEALTHCARE BY MAXXIS
...
3.Stefan Berger OMEGA PHARMA-LOTTO +1'34"

Bevor ich mich in auf den Weg zum Flieger mache ist noch anzumerken, dass David Millar den Prolog von Paris-Nizza, vor Gustav Erik Larsson und Alexandre Vinokourov, gewonnen hat. Unser bester Mann in Frankreich war heute Jean-Christophe Peraud. Der Französische Meister im Einzelzeitfahren kam acht Sekunden hinter Millar auf Platz acht, Sebastian zwei Sekunden langsamer auf Platz elf. Francis de Greef hat sich die "Bergzwischenzeit" gesichert und wird morgen im Bergtrikot auf die erste Etappe gehen. Da es erst übermorgen wieder Bergpunkte gibt wird er auch das Trikot bis dahin sicher haben.
In einem Nest aus leeren Bierflaschen, Pizzakartons und Bildzeitungen sitze ich da. Das befleckte Telekom Trikot spannt sich um meine Plautze. Ich greife zum Telefon: "Du Sciby, warum ist denn der Ulle schon wieder nicht dabei?", frage ich traurig.
"Der trainiert immer noch für sein Comeback."
"Die Welt ist ungerecht." denke ich als Vinokourov die Startrampe runterfährt und eben noch die Blutbeutel mit der Aufschrift «Jan» verstecken kann. "Wie gut, dass wir die selbe Blutgruppe haben"

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Cunego92
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Beitrag: # 6816042Beitrag Cunego92
31.5.2010 - 20:35

08.03.2010 Paris-Nizza

Zweihundert, zum großen Teil flache, Kilometer hatten meine Mitarbeiter heute durch den Süden Frankreichs zu überwinden. Das winden im warsten Sinne des Wortes, denn das Finale, das ich mir im Fernsehn ansah war richtiggehend sturmgepeitscht. Die Gruppe des Tages um Paul Voss war lange gestellt, der Solist Nuyens hatte 20 Kilometer vor dem Ziel aufgegeben und sich zurückfallen lassen und so ging es ein leichtes auf und ab durch recht enge Strassen in Richtung Ziel.
Zur Linken der Quick Step/Sour Zug, in der Mitte der Katusha Express und auf der Rechten Straßenseite versuchte das AG2r Doppel Ravard und Mondory sein Anhängsel, bestehend aus dem Mann in Weiß, Boasson Hagen und Altmeister Petacchi, loszuwerden. Und irgendwo dahinter Kenny Dehaes, Mickael Delage und Jurgen Van den Broeck, die mehr oder weniger die Verbindung zum Hauptfeld darstellten. Die AG2r Abteilung hing noch ein wenig zurück als der Sprint begann, Jimmy Casper ging als erster Topsprinter in den Wind und schien stehen zu bleiben, Breschel, Pozzato einer nach dem anderen ging raus und prktisch sofort ein. Nicht aber Boasson Hagen. Der Norweger zog durch, machte seinen kleinen Abstand wieder wett und sah schon wie der sichere Sieger aus. Doch dann ging Petacchi aus seinem Windschatten heraus und sicherte sich am Ende fast schon überlegen seinen zweiten Saisonsieg. Und das erst im dritten Einsatz in diesem Jahr, wie der gewohnt gut informierte Kommentator dem Publikum mitteilte.
Während der Wiederholung des Sprints wurde mein Fernsehr schwarz und "Eurosport.exe hat einen Fehler festgestellt" leuchtete auf. Technik von heute.

Bei einem Blick aufs Resultat im Internet fiel mir auf, dass Jurgen sich einen zehnten Platz erkämpft hatte und, dass das Feld trotz kleiner Lücken in einer Sekunde gewertet wurde. Beides schön.

Paris-Nizza Etappe 1:
1.Alessandro Petacchi LAMPRE-N.G.C 4h54'03"
2.Edvald Boasson Haben SKY PROFESSIONAL CYCLING TEAM
3.Tom Boonen QUICK STEP
4.Stéphane Poulhies SAUR-SOJASUN
5.Jimmy Casper SAUR-SOJASUN
6.Wouter Weylandt QUICK STEP
7.Matti Breschel TEAM SAXO BANK
8.Lloyd Mondory AG2R LA MONDIALE
9.Hayden Roulston TEAM HTC-COLUMBIA
10.Jurgen Van den Broeck OMEGA PHARMA-LOTTO

Gesammtwertung:
1.Edvald Boasson Haben SKY PROFESSIONAL CYCLING TEAM 5h06'05
2.David Millar GARMIN-TRANSITIONS +2"
3.Alexandre Vinokourov ASTANA +3"
4.Gustav Erik Lasson TEAM SAXO BANK
5.Kim Kirchen TEAM KATUSHA +6"
6.Thomas Löfkvist SKY PROFESSIONAL CYCLING TEAM
7.Sylvain Chavanel QUICK-STEP +7"
8.Jean-Christophe Peraud OMEGA PHARMA-LOTTO +10"
9.Tony Martin HTC-COLUMBIA +11"
10.Svein Tuft GARMIN-TRANSITIONS

Sprintwertung:
1.Edvald Boasson Haben SKY PROFESSIONAL CYCLING TEAM 37 Pts
2.David Millar GARMIN-TRANSITIONS 25 Pts
3.Alessandro Petacchi LAMPRE-N.G.C 25 Pts

Bergwertung:
1.Francis De Greef OMEGA PHARMA-LOTTO 4 Pts
2.Sebastian Lang OMEGA PHARMA-LOTTO 2 Pts
3.Jean-Christophe Peraud OMEGA PHARMA-LOTTO 1 Pts


Von nun an wird es jeden Tag bergiger, mal schauen, ob Jurgen, wie geplant, unter die ersten Zehn oder Fünf fahren kann.
In einem Nest aus leeren Bierflaschen, Pizzakartons und Bildzeitungen sitze ich da. Das befleckte Telekom Trikot spannt sich um meine Plautze. Ich greife zum Telefon: "Du Sciby, warum ist denn der Ulle schon wieder nicht dabei?", frage ich traurig.
"Der trainiert immer noch für sein Comeback."
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Cunego92
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Beitrag: # 6816072Beitrag Cunego92
1.6.2010 - 8:30

09.03.2010 Paris-Nizza

Das schlechte Wetter bestimmte auch die heutige Etappe des Rennens zur Sonne und einige Fahrer fielen durch Sturz oder Schaden bereits heute aus der Gesammtwertung. Die Prominentesten Opfer waren Haimar Zubeldi und Tony Martin, bis dato stellvertretend im Trikot des besten Jungprofis.
Sportlich wurden die ersten 90 Kilometer von meinem Teamkollegen Christophe Brandt bestimmt, der solo unterwegs war, bis er erst von einer Gruppe um Jean-Christophe und Markus Burghardt, dann vom Feld, eingeholt sowie durchgereicht wurde. Als auch diese Gruppe gestellt war, war die Etappe fast beendet, es stand nur noch der letzte Hügel an. Kurz vor der Bergwertung griffen einige Fahrer an, unter ihnen auch Jurgen. Auf der folgenden Abfahrt schienen nicht alle Fahrer volles Risiko gehen zu wollen, denn bis auf Romain Feillu, Luca Paolini und eben Jurgen fielen alle Anderen wieder zurück ins jagende Feld.
Bild
Van den Broeck auf der Jagd nach Paolini und Feillu

Aus diesem eröffneten die Sprinter früh ihren Kampf, um die Flüchtigen noch stellen zu können. Während Paolini und Jurgen im Finale die Kräfte verließen, konnte sich der junge Franzose behaupten. Er siegte mit gutem Abstand vor den Italienern Gasparotto und Petacchi, der damit das Grüne Trikot übernimmt. Auch in der Bergwertung gab es eine Änderung, der Däne Nicki Sörensen wird morgen im gepunkteten Leibchen an den Start gehen dürfen.
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Paris-Nizza Etappe 2:

1.Romain Feillu VAVANSOLEIL PRO CYCLING TEAM 4h48'10"
2.Enrico Gasperotto ASTANA
3.Alessandro Petacchi LAMPRE-N.G.C
4.Tom Boonen QUICK STEP
5.Peter Sagan LIQUIGAS-DOIMO
6.Filippo Pozzato TEAM KATUSHA
7.Yevgeni Nepomnyachsniy ASTANA
8.Lloyd Mondory AG2R LA MONDIALE
9.Jurgen Van den Broeck OMEGA PHARMA-LOTTO
10.Matti Breschel TEAM SAXO BANK


Ich bin wieder soweit erholt, die letzten Tage in Spanien haben mich doch arg geschlaucht. In acht Tagen werde ich bei Nokere-Koerse an den Start gehen. Jelle Vanendert wird dort die Kaptänsrolle übernehmen, ich soll in Gruppen gehen und Jelle im Finale beistehen. Mit Jürgen hatte ich versucht über unseren kleinen Zusammenstoß zu reden, aber er schien mir nicht interessiert. Mal sehen wie das weitergeht, es war doch nur ein Missverständnis..


10.03.2010 Paris-Nizza / Tirreno-Adriatico

207 Kilometer zwischen Saint-Julien und Aurillac hatten Jurgen und co heute in Frankreich zu überstehen und dieses Mal spielte das Wetter einigermaßen mit. Christophe war wieder in auf der Flucht gewesen und hat sich heute das Bergtrikot gesichert und eine beruhigende Führung in der Wertung herausgefahren. Als seine Gruppe 30 Kilometer vor dem Ziel von einer 25-köpfigen Gruppe um Jurgen und die meiste Favoriten gestellt wurde, zeigte er nocheinmal starken Einsatz, indem er Verpflegung für Jurgen holte und sich für einige hunter Meter vor ihn spannte. Jurgen schien einen schlechten Tag erwischt zu haben, denn als sich aus der Gruppe einige Fahrer um Prologsieger Millar lösten konnte er nicht folgen und hatte sogar stark damit zu kämpfen an der Gruppe dranzubleiben. An der letzten Rampe kurz vor dem Ziel löste sich Sylvain Chavanel aus der Millar Gruppe und gewann den so dritte Etappe solo. Hinter ihm kamen Christophe Moreau und David Millar auf den Plätzen an, kurz dahinter fünf weitere Fahrer und eine halbe Minute später die erste große Gruppe, in der Jurgen als 25ster gerade noch so gleich gewertet wurde. Der Verlierer des Tages war Edvald Boasson Hagen, der mehr als vier Minuten verlor und somit aus dem Rennen um den Gesammtsieg ausscheidet. Die Tatsache, dass Jurgen mithalten konnte ist insofern noch beachtlicher, als das der Zweitbeste unseres Teams heute Jean-Christophe war, acht Minuten zurück. Ich denke es wird recht schwer für Jurgen im Kampf um eine gute Endplatzierung werden, wenn er auf den nächsten Etappen auch früh isoliert sein wird.

Paris-Nizza Etappe 3:
1.Sylvain Chavanel QUICK STEP 5h03'33"
2.Christophe Moreau CAISSE D'EPARGNE +35"
3.David Millar GARMIN-TRANSITIONS
4.Nicolas Roche AG2R LA MONDIALE +49"
5.Thomas Löfkvist SKY PROFESSIONAL CYCLING TEAM
6.Samuel Sánchez Gonzales EUSKALTEL-EUSKADI
7.Pierre Rolland BBOX-BUYGUES TELECOM
8.Andy Schleck TEAM SAXO BANK
9.Francesco Masciarelli ACQUA&SAPONE-CAFFE MOKAMBO +1'15"
10.Sandy Casar FRANCAIS DES JEUX

Gesammtwertung:
1.Sylvain Chavanel QUICK STEP 14h57'45"
2.David Millar GARMIN-TRANSITIONS +35"
3.Christophe Moreau CAISSE D'EPARGNE +56"
4.Thomas Löfkvist SKY PROFESSIONAL CYCLING TEAM +58"
5.Samuel Sánchez Gonzales EUSKALTEL-EUSKADI +1'14"
6.Nicolas Roche AG2R LA MONDIALE +1'15"
7.Andy Schleck TEAM SAXO BANK +1'18"
8.Alexandre Vinokourov ASTANA +1'21"
9.Kim Kirchen TEAM KATUSHA +1'24"
10.Pierre Rolland BBOX-BOUYGUES TELECOM +1'27"
...
21.Jurgen Van den Broeck OMEGA PHARMA-LOTTO +1'52"


Bei Tierreno-Adriatico stand heute eine recht ruhige Flachetappe an, Jan Bakelandts war in einer Gruppe vertreten, die aber wieder gestellt wurde. Im Sprint konnte Greg sich das Hinterrad von Mark Cavendish sichern und sprintete von da auf einen guten zweiten Platz hinter Oscar Freire und eben vorr dem Britten. Ein durchaus guter Auftakt in Italien, mal schauen, vielleicht springt in den nächsten Tagen dort noch ein Etappenerfolg für ihn oder einen Anderen heraus.

Bild

Tirreno-Adriatico Etappe1:
1.Oscar Freire RABOBANK 3h22'14"
2.Greg Van Avermaet OMEGA PHARMA-LOTTO
3.Mark Cavendish TEAM HTC-COLUMBIA
In einem Nest aus leeren Bierflaschen, Pizzakartons und Bildzeitungen sitze ich da. Das befleckte Telekom Trikot spannt sich um meine Plautze. Ich greife zum Telefon: "Du Sciby, warum ist denn der Ulle schon wieder nicht dabei?", frage ich traurig.
"Der trainiert immer noch für sein Comeback."
"Die Welt ist ungerecht." denke ich als Vinokourov die Startrampe runterfährt und eben noch die Blutbeutel mit der Aufschrift «Jan» verstecken kann. "Wie gut, dass wir die selbe Blutgruppe haben"

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Beitrag: # 6816256Beitrag valverde_a
2.6.2010 - 16:03

Cunego92 hat geschrieben:[...]"Eurosport.exe hat einen Fehler festgestellt"[...]
das hat mich sehr amüsiert ;) Gute Idee in so einem Falle :D

Die Story gefällt mir weiterhin super! Sehr realistisch auch mit den Rennverläufen, auch wenn ich fast noch immer der Meinung bin, dass du zu erfolgreich bist, kann mich an keine Etappe bisher erinnern, in der du keinen Fahrer in den Top 10 hattest! Aber gut, man verliert ja nicht gerne absichtlich ;) Nein, aber tolle Story! Werde weiterhin mit Freude weiter lesen, gefällt mir richtig gut!

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Beitrag: # 6816293Beitrag Cunego92
3.6.2010 - 10:55

Danke, danke :) Hm, ja ich komm oft unter die ersten Zehn, aber ich hab auch schon gut mögliche Siege durch Fehler liegengelassen. (soll heißen ich bin der Meinung, dass ich bisher zu wenig gewonnen habe, spiele weiterhin auf schwer.) Der mit Eurosport.exe war eigentlich recht flach hab ich mir gedacht, aber ich war sauer :P Leider kommt eine derartige Fehlermeldung immer an Stelle der Wiederholungen, wenn ich nebenbei Musik höre. Garnicht mehr feierlich sowas.

11.03.2010 Paris-Nizza / Tirreno-Adriatico

Paris-Nizza 2010 wird für Omega Pharma-Lotto ganz sicher keine Erfolgsgeschichte mehr.
Auf der heutigen Etappe war erst Christophe schon kurz nach der ersten Bergwertung aus der Spitzengruppe zurückgefallen, dann Jurgen 50 Kilometer vor dem Ziel und bei der entscheidenden Attacke hinten beim Auto gewesen. Nach und nach fuhren über 30 Fahrer aus dem Feld heraus, und später dann zusammen in den kurzen giftigen Anstieg, zehn Kilometer vor dem eigentlichen Schlussanstieg, rein. Bis auf die Katusha Doppelspitze Rodriguez/Pozzato, waren alle Topfahrer vorne drin und so war es klar, dass wenn er sich im Gesamtklassment verbessern wollte, Jurgen an beiden Anstiegen Boden gut machen musste. Mit einem kräftezehrenden Spurt kam er am vorletzten Anstieg und der darauf folgenden Abfahrt bis zur Spitzengruppe vor, doch als in dieser am Schlussberg die Stärksten des Tages angriffen, konnte er nicht mehr zulegen. Unwiederstehlich zog Kim Kirchen die letzten beiden Kilometer alleine von vorne durch und nach und nach mussten seine Verfolger abreißen lassen, was dazu führte, dass die Spitzengruppe auseinanderriß. Im Übrigen sehr zu Jurgens Leidwesen, denn mit 1'34" Rückstand auf Platz 21 heute hat er wohl alle Möglichkeiten in der Gesamtwertung verloren, selbst der zehnte Platz ist jetzt eineinhalb Minuten weg. Eine nette Anekdote am Rande ist noch, dass wir mit weitem Abstand letzter in der Teamwertung sind.. naja kann passieren.

Paris-Nizza Etappe 4:
1.Kim Kirchen TEAM KATUSHA 4h42'37"
2.David Millar GARMIN-TRANSITIONS +9"
3.Alexandre Vinokourov ASTANA +17"

GK:
1.Sylvain Chavanel QUICK STEP 19h43'47"
2.David Millar GARMIN-TRANSITIONS +13"
3.Kim Kirchen TEAM KATUSHA +49
4.Christophe Moreau CAISSE D'EPARGNE +56"
5.Alexandre Vinokourov ASTANA +1'09"
...
10.Linus Gerdemann TEAM MILRAM +1'31"
...
19.Jurgen Van den Broeck OMEGA PHARMA-LOTTO +3'01"


Ähnlich, wenn auch nicht genauso schlecht lief es in Italien. Zwar konnte Mario Aerts die erste Bergwertung gewinnen und das Rennen lange aus einer Spitzengruppe heraus bestimmen, aber Jelles Angriff an der letzten Bergwertung acht Kilometer vor Schluss, war bereits kurze Zeit später beendet und Greg konnte aufgrund fahrerischer Fehler auf den letzten Kilometern nicht mehr in den Sprint eingreifen. Am Ende stand auf der haben Seite Platz zehn heute durch Jelle und weiterhin das U-25 Trikot für Greg, was er allerdings spätestens übermorgen wieder los sein sollte.
Es bleibt zu hoffen, dass sich unsere Resultate bei den beiden Rundfahrten noch ein wenig verbessern werden.

Tirreno-Adriatico Etappe2:
1.Daniele Bennati LIQUIGAS-DOIMO 4h16'48"
2.Oscar Freire RABOBANK
3.Tomas Vaitkus TEAM RADIOSHACK
In einem Nest aus leeren Bierflaschen, Pizzakartons und Bildzeitungen sitze ich da. Das befleckte Telekom Trikot spannt sich um meine Plautze. Ich greife zum Telefon: "Du Sciby, warum ist denn der Ulle schon wieder nicht dabei?", frage ich traurig.
"Der trainiert immer noch für sein Comeback."
"Die Welt ist ungerecht." denke ich als Vinokourov die Startrampe runterfährt und eben noch die Blutbeutel mit der Aufschrift «Jan» verstecken kann. "Wie gut, dass wir die selbe Blutgruppe haben"

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