Wünsche, Träume und Ziele - Fassa Bortolo 2004

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

Artifex
Beiträge: 1653
Registriert: 29.7.2003 - 14:32

Beitrag: # 115295Beitrag Artifex
3.2.2004 - 19:11

Also gut, endlich kann ich ein ungefähres Datum abgeben, wann ich mit den Rennen beginnen werde:

Am Montag ist Abgabetermin von so einem großen Projekt in Deutsch und ich habe in den letzten Tagen mich eher weniger damit beschäftigt, sodass ich mich in der letzten Woche nun ranhalten muss!

Nach dem 9. gehts aber auf jeden fall los!

Artifex
Beiträge: 1653
Registriert: 29.7.2003 - 14:32

Beitrag: # 115331Beitrag Artifex
4.2.2004 - 15:11

Oh man, son Mist. Mein Editor stürzt IMMER ab, wenn ich meine Database öffne!

Artifex
Beiträge: 1653
Registriert: 29.7.2003 - 14:32

Beitrag: # 116188Beitrag Artifex
13.2.2004 - 21:14

Die Mannschaftsbesprechung
Auszug aus dem Leben von Francesco Pessotto
Montag, 19.1.2004

Francesco Pessotto war unter der Woche mehrere Male beim Training zu Gast gewesen. Dort beobachtete er verschiedene Fahrer und führte Einzelgespräche. Am Sonntag hatte er sich mit dem Trainergespann zusammengesetzt und für den gesamten Kader einen klar strukturierten Trainingsplan entworfen. Zudem verkündete er, dass es am Montag, dem 19.1 eine finale Mannschaftsbesprechung geben würden.


An diesem Montag also war Francesco Pessotto als Erster in dem Konferenzraum im Fassa Bortolo – Bürogebäude, in dem die Besprechung stattfinden würde. Er verbreitete seine Unterlagen auf dem hölzernen Tisch und wartete: Nach und nach trafen die ersten Fahrer ein. Zufrieden war er darüber, dass Alessandro Pettachi rechtzeitig kam und in einem kurzen Gespräch preisgab, wie motiviert er für diese Saison sei. Etwa fünf Minuten nach dem vereinbarten Treffpunkt trafen fast alle Fahrer auf einmal ein. Sie verteilten sich auf den Stühlen, die rundherum um den Tisch aufgebaut waren. Als schließlich alle da waren räusperte sich Francesco. Er begrüßte alle Fahrer noch einmal für das neue Jahr und sagte, dass er sich auf eine gute Zusammenarbeit freuen würde. Danach hielt er einen Vortrag über mannschaftliche Geschlossenheit, die bei ihm an allerhöchster Stelle stehen würden und er erklärte den Finanzplan, was das Material angeht.

Als er verkündete, dass man in den ersten Monaten nicht die Mittel hätte um auf neues Material zu setzen, erntete er von fast jedem Fahrer ärgerliche Blicke. Danach erklärte er die Ziele für die neue Saison und schließlich hatten die Fahrer Chancen, ihre Fragen zu stellen. Als letztendlich alle Fragen aus dem Weg geräumt waren las Francesco Pessotto aus seiner Mappe vor: „Zur Tour Down Under fahren: Mauro Facci, Fabio Sacchi, Gustav Eric Larsson, Alberto Ongarato, Francesco Chicchi, Julian Sanchez Piementa, Luca de Angeli und Dario David Cioni. Auf Abruf – falls einer der eben genannten Fahrer noch erkranken sollte - befinden sich Roberto Petito und Marco Velo! Die Fahrer, die zum Aufgebot für die Tour Down Under gehören, bleiben bitte noch für einige Minuten hier, den anderen wünsch ich einen angenehmen Abend!“ Unter lautem Gemurmel und Stühlerücken verließen die anderen Fahrer Raum.

Zu den anderen sagte Francesco: „Ihr seid es also. Die, die 2004 den Saisonauftakt für Fassa Bortolo gestalten werden: Eure Flugtickets und Hotelzimmer sind bereits gebucht. Ich würde vorschlagen, dass ihr alle nach Hause zu euren Frauen und Freundinnen fahrt, eure Sachen packt und einen guten Schlaf tut, damit ihr topfit nach Australien reisen könnt! Der Flug geht morgen bereits um 6:30 vom Romer Airport. Ich denke, ich muss nicht sagen, dass ich keine Lust auf irgendwelche Verspätungen und andere Probleme haben. Ansonsten braucht ihr euch um nichts Sorgen zu machen, denn es ist bereits alles fest geplant. Die wichtigsten Instruktionen möchte ich euch jetzt schon geben: Frühstück ist mit geschlossener Mannschaft um 9:30! Um 11 Uhr folgt die Mannschaftsbesprechung. Je nachdem wieviel zu besprechen ist, werdet ihr noch eine bis anderthalb Stunden haben um euch für das Rennen vorzubereiten. Eine Stunde nach Rennende ist immer Mannschaftsbesprechung. Ich lege sehr viel Wert auf Pünktlichkeit und Einhaltung von vereinbarten Terminen, also sorgt dafür, dass ihr immer dabei hat.“

Recht bald war die Besprechung wirklich zu Ende. Francesco führte noch ein Gespräch mit dem Sponsor um das Ziel für die Tour Down Under und die Tour de Langkawi zu reden. Danach fuhr Francesco nach Hause und legte sich bald ins Bett.

Steini
Beiträge: 15385
Registriert: 12.8.2003 - 13:55

Beitrag: # 116227Beitrag Steini
14.2.2004 - 8:47

Ich frage mich immer wieder wie man so packende und geniale Berichte schreiben kann. (Liegt das an deiner 1 in DEutsch ? )Ich bräuchte etwas (eigentlich sehr viel) von deiner Phantasie und schreiberischen Klasse.

Artifex
Beiträge: 1653
Registriert: 29.7.2003 - 14:32

Beitrag: # 116235Beitrag Artifex
14.2.2004 - 11:01

8O Danke! 8O

Allerdings fand ich den Text persönlich gar nicht so gut. Er war mehr so dahingeschrieben, wenn ich ehrlich bin, als Bindestück zwischen Vorberichten und Tour Down Under :roll:

Artifex
Beiträge: 1653
Registriert: 29.7.2003 - 14:32

Beitrag: # 116765Beitrag Artifex
20.2.2004 - 20:09

Tour Down Under – Anreisetag
Auszug aus dem Leben von Francesco Pessotto
Montag, 19.1.2004

Die Maschine, in der die versammelte Mannschaft von Fassa Bortolo saßen, landete kurz vor 18 Uhr abends in Adelaide. Das Team für Australien bestand aus den acht Fahrern, zwei Technikern, einem taktischen Assistenten, einem technischen Assistenten, einem Chauffeur, zwei Physiotherapeutinnen, einem Psychologen, einem Beobachter, einem Koch und Francesco selbst. Bis auf die Fahrer kannte Francesco niemanden aus dem Stab, doch schon bald stellte er fest, das fast alle Leute ganz in Ordnung waren.

Zuerst hatte Francesco Bedenken, ob er überhaupt die Übersicht über alle Mitarbeiter behalten konnte, doch es stellte sich schnell heraus, dass jede Person seine eigenen Aufgaben schon bekommen hatte, denn bald saß Francesco alleine in dem Foyer des Hotels. Die Fahrer hatten sich in den Wellnessbereich begeben, wo sie mit den Physiotherapeutinnen einige Fitnessübungen machten. Die Techniker machten sich auf den Weg um die Räder in den Mannschaftsbus zu verfrachten, welchen der Chauffeur dann zum Fahrerlager, das mitten im Stadtinneren lag, fahren sollte. Der taktische Assistent, der – so dachte Francesco – nach ihm den höchsten Rang verbuchte, hatte es sich in seinem Zimmer gemütlich gemacht und wartete auf die Taktikbesprechung, die für 19:30 Uhr angesetzt war. Der technische Assistent hatte Francesco erklärt, dass er sich ebenfalls ins Fahrerlager begeben würde um sich mal umzuhören, welches Material die anderen Teams nutzen würden. Der Koch war gerade dabei seinen mobilen Kühlschrank in den Konferenzraum zu transportieren um sich dort an die Zubereitung des Abendessens zu machen.
Ein verschmitztes Lächeln ging über Francescos Lippen, als er spürte, wie in ihm langsam aber sicher der Lagerkoller ausbrach.

Er selbst nahm seine Koffer und fuhr mit dem Fahrstuhl in den zweiten Stock, wo das gesamte Team seine Zimmer hatte. Auf dem Flur begegnete ihm der taktische Assistent, der sich gerade in den Konferenzraum begeben wollten. In einem klitzekleinen Gespräch einigten sich die beiden darauf, eine halbe Stunde vor Teambesprechung ein Vier-Augen-Gespräch wegen der Taktik abzuhalten. Francesco packte seine Klamotten in den Schrank und kramte seinen Laptop aus der Tasche. Aus seiner Brieftasche fischte er eine Internetcard, die er an den Laptop ansteckte. Er öffnete seinen E-Mail Eingang und stellte enttäuscht fest, dass ihm niemand geschrieben hatte. Er verfasste eine neue Mail an seinen Chef Giancalo Ferretti:

Hallo Giancalo!

Hier in Australien ist soweit alles gut. Das Hotel ist prima (du kannst dem Event-Manager ja mein Lob aussprechen), die Stimmung ist entspannt.

Francesco stoppte mit dem Tippen. Er dachte darüber nach, warum er Giancalo überhaupt eine Mail schrieb. Letztendlich einigte er sich mit seinem inneren Ich darauf, dass er nur beweisen wollte, dass er alles unter Kontrolle hatte. Trotzdem hatte er eine Frage, die ihn brennend interessierte:

Eine Frage habe ich: Wie steht mir der Taktik-Assistent gegenüber? Ich meine, wenn wir mal einer verschiedenen Meinung sind ... du weißt schon ... :-)

Werde mich morgen wieder melden,
Francesco

Artifex
Beiträge: 1653
Registriert: 29.7.2003 - 14:32

Beitrag: # 116814Beitrag Artifex
21.2.2004 - 18:56

Tour Down Under – Anreisetag – Teambesprechung
Auszug aus dem Leben Francesco Pessotto’s
Montag, 19.1.2004 – später am Abend

Der taktische Assistent, der sich Francesco gegenüber als Christiano Pelizotto vorstellte, entpuppte sich als sehr freundlich und ehrgeizig. Innerhalb weniger Minuten hatten sie besprochen, was die Ziele für die Tour sein würden und wie sie diese Ziele richtig umsetzen konnten. Es dauerte nicht lange, ehe Francesco festgestellt hatte, dass er es mit einem Mann zu tun hatte, der ein unglaubliches Fachwissen aufweisen konnte und wusste was er sagte.

Sie unterhielten sich noch ein wenig über andere Fahrer, die im fernen Italien ihr Training fortsetzten, ehe die Fahrer eintrafen. Die Physiotherapeutinnen hatten alle Arbeit geleistet, denn die Fahrer, die nach dem Flug kleinere Wehwehchen beklagt hatten fühlten sich jetzt wieder topfit.

Nachdem allmählich wieder Ruhe eingekehrt war stand Francesco auf: „Ich hoffe ihr seid alle fit, damit wir morgen, beim Saisonstart, gleich voll durchstarten können! Unsere Fans in Italien und auf dem Rest der Welt erwarten von uns, dass wir hier Akzente setzen, deswegen haben wir, Christiano und ich, auch eine relativ aggressive Taktik ausgearbeitet. Bevor wir beginnen möchte ich noch ein letztes Mal auf die Tagesbesprechung, die immer zur vollen Stunde nach jeweiligem Etappenschluss stattfindet. Diese Besprechungen halte ich für besonders wichtig, da sich die grundlegende Taktik von Tag zu Tag ändern wird, da sich das Gesamtklassement höchstwahrscheinlich von Tag zu Tag ändern wird.“ In den Augenwinkeln bemerkte Francesco wie die ersten Fahrer mit den Füßen scharten, also entschied er sich langsam zum Punkt zu kommen.

„Als Kapitän wird Fabio Sacchifahren. Von allen anderen werde ich erwarten, dass sie sich voll und ganz hinter Fabio stellen. Das Hauptziel ist es, dass wir Fabio unter die Top5 in der Gesamtwertung bringen. Wichtig wird es sein, dass Fabio bei den Massensprints immer ganz vorne im Feld ist, sodass wir in der Sprintwertung ebenfalls Punkte sammeln können. Fabio wird also versuchen in den Sprints ganz nach vorne zu fahren und an einem Tag werden wir, sobald ein günstiger Moment kommt, mit Fabio den Angriff auf das gelbe Trikot starten.

Sobald Fabio in einer guten Position im Gesamtklassement ist können wir mit einem anderen Fahrer auch an Angriffsversuchen teilnehmen, doch das werden wir klären, wenn die ersten Rennen gefahren sind!“ Francesco legte eine kurze Pause ein. Ein Fahrer räusperte sich, es war Dario David Cioni: „Und was gilt für uns andere Fahrer?“. Etwas verärgert über diese Frage antwortete Francesco: „Wir schon gesagt, ich erwarte vollste Unterstützung für das Erreichen des Ziels. Sobald diese Aufgabe erfüllt ist und jemand denkt, dass er noch nicht voll ausgelastet ist kann sich ebenfalls an den Massenspurts beteiligen. Allgemein rechne ich damit, dass alle Fahrer auf den letzten Kilometern noch mal volle Power gehen, sodass wir auch ein bisschen Prämiengeld einsacken können, denn nur dann können wir uns neues Material leisten. „

Wenig später war die Besprechung zu Ende. Alle Fragen waren geklärt, sodass Francesco die Mannschaftsbesprechung vom nächsten Morgen ausfallen ließ und Frühstück um eine halbe Stunde später ansetzte. Danach gab es Abendessen: ein leckerer und gesunder Nudelauflauf – das Spezialgericht des Kochs.

Als die Sitzung aufgelöst war, ging Francesco auf sein Zimmer und nahm ein Blatt Papier aus seiner Mappe, auf dem das Profil des Rennens vom nächsten Tag aufgezeichnet war. Mit einem Kugelschreiber kreiste er die Stellen ein, wo er einen Angriff am ehesten vermutete. Schließlich legte er sich ins Bett und schaute sich einen mittelmäßigen Spielfilm an, ehe er kurz vor Mitternacht das Licht ausmachte und in einen traumlosen Schlaf sank.

Artifex
Beiträge: 1653
Registriert: 29.7.2003 - 14:32

Beitrag: # 117249Beitrag Artifex
27.2.2004 - 15:20

Mit dem Release der PPDB 2004-Database rückt auch der Start meines AAR's näher. Wenn nichts dazwischen kommt, geht's also nächste Woche endlich los!

Ansonsten, tut es mir Leid, dass hier solange nichts mehr geschehen ist.

Artifex
Beiträge: 1653
Registriert: 29.7.2003 - 14:32

Beitrag: # 118897Beitrag Artifex
17.3.2004 - 23:24

Bild
Radsport Aktuell – Online
Newseintrag vom Montag, 21.2. – 21:12

eurosport’s „Nein“ zum Radsportmarathon

Gestern gab der eurosport-Programmchef der Radsportsparte Ralph Schulzinger das Programm für den Saisonauftakt (Tour Down Under und Tour de Langkawi) bekannt: Zwar hatten sich der Sender Live-Rechte für alle Etappen gesichert, doch heute wurde bekanntgemacht, was schon viele Leute geahnt hatten.

„Wir haben nicht genug Sendeplatz um pausenlos Radsport senden zu können“, sagte Schulzinger. „Wir möchten die Radsport-Fans aber natürlich nicht enttäuschen und deswegen haben wir eine Auswahl von Etappen getroffen, die sie in den kommenden Wochen auf eurosport sehen können.“

Von der Tour Down Under wird die Auftaktetappe, die dritte Etappe und die Schlussetappe gezeigt werden. Bei der Tour de Langkawi wird es noch eine Live-Etappe mehr geben. Am dritten Tag wird es eine Live-Sendung aus Malaysia geben. Weiter geht es dann mit der fünften und sechsten Etappe, der Königsetappe (8. Etappe) und der letzten Etappe.

Bei allen Rennen wird Karsten Migels für eurosport als Kommentator vor Ort sein. Ein Reporter von Radsport Aktuell wird ebenfalls in Australien und Malaysia sein, um sie per Liveticker und Rennbericht auf dem laufenden zu halten.

Artifex
Beiträge: 1653
Registriert: 29.7.2003 - 14:32

Beitrag: # 119312Beitrag Artifex
21.3.2004 - 16:11

Bild
Montag, 14.1.2004 – 16:31
eurosport LIVE
Tour Down Under – 1. Etappe

Adelaide – Adelaide, 160km

*LIVE*

Hallo und herzlich Willkommen im Radsportgeschäft 2004.

Bild

Mit diesen Worten und diesem Bild begrüße ich sie ganz herzlich im neuen Radsportjahr. Wir befinden uns traditionsgemäß, beim Start der Saison, in Australien. Hier ist es knapp 30° Warm und es weht ein zartes Windchen.

Die Tour Down Under ist ja eigentlich eher eine Angelegenheit für Sprinter, doch wie fast jedes Jahr versuchen auch Ausreißer hier ihre Chancen und so war es auch dieses Jahr.

Damit sie auch vollkommen im Bilde sind haben wir für sie, liebe Zuschauer, einen Rückblick zusammengestellt. Zuerst einmal möchten wir noch einen Blick auf das Profil der heutigen Etappe werfen.

Bild

Drei Sprintwertungen und zwei Bergwertungen, welche für einen Ausrissversuch sehr gut geeignet sind. Doch jetzt der Rückblick auf das bisher Geschehene:


*RÜCKBLICK*

Heute Mittag um 13:37 fiel der Startschuss für den Radsport im Kalenderjahr 2004. Zuerst war die Stimmung sehr ausgelassen; alle freuten sich, dass es endlich wieder losgeht!

Doch nach 12 Kilometern war die Glückseligkeit für manche bereits vorbei. Der Zeitfahrweltmeister David Millar höchstpersönlich startete eine Attacke. Doch drei Fahrer sprangen sofort an sein Hinterrad: Xavier Zandio (Illes Balears Banesto), Mauro Gerosa (Vini-Caldirola) und Haimar Zubeldia (Euskaltel-Euskadi).

Bild
Die vier arbeiteten gut zusammen und hatten schnell einen Vorsprung von fünf Minuten rausgefahren. Jetzt, ca. 100 Kilometer vor dem Ziel meldeten sich im Peloton die ersten Teams zur Führungsarbeit. Besonders Rabobank war hier verstärkt im Einsatz.

Das Quartett hielt sich aber noch länger an der Spitze, da vorallem David Millar und Mauro Gerosa, der auch die ersten beiden Sprintwertungen gewann, für ein hohes Tempo in der Führungsgruppe sorgten.

Bild
Dieses Bild zeigt die Gruppe an der zweiten Bergwertung, 60 Kilometer vor dem Ziel. Der Vorsprung begann langsam zu schmelzen, denn im großen Feld betätigten sich immer mehr Teams in der Tempobolzerei. Letzte Hochrechnung: Bei der letzten Sprintwertung sind die Vier vorne nurnoch zwei Minuten voraus. Hiermit zurück zu Karsten Migels ins LIVE-Renngeschehen.


*LIVE*

Ja, vielen Dank an Norbert Hansen, der diese Bilder zusammengeschnitten hat. Millar und Co. also noch ungefähr zwei Minuten vorne. Doch hinten im Feld, da wird jetzt ein irre hohes Tempo gefahren, das sind an die 47 km/h und so wird die Ausreißergruppe sicher nicht bestehen. Da vorne im Feld sehe ich Michael Rogers von Quick-Step und Andre Korff vom T-Mobile Team. Doch auch Lampre macht jetzt Tempo, sie werden im Massensprint wohl auf Jan Svorada bauen.
Bild

Die harte Arbeit im Feld hat sich also doch gelohnt: 12 Kilometer vor dem Ziel ist die Gruppe eingeholt. Sie haben tapfer gekämpft und doch nichts erreicht, aber so ist das nun mal mit solchen Ausreißergruppen, man hat es gegen das große Feld halt sehr schwer.

Doch zurück zum Geschehen. Jetzt können die Spielchen von vorne beginnen, vielleicht versucht es noch ein Fahrer mit der Flucht? Eher unwahrscheinlich bei diesen Geschwindigkeiten. Die Teams um ihre Topsprinter Cooke, Freire, Zabel & Co. haben das Feld unter Kontrolle. Hier und da zucken noch ein paar Fahrer – ich glaube da sehe ich Andre Korff im magentafarbenen T-Mobile-Trikot – aber sie können sich nicht entscheidend absetzen. Es wird wie so oft im Massensprint enden.

Jetzt sind es nur noch zwei Kilometer bis zum Ziel. Der Kampf um die guten Positionen kann beginnen. Das deutsche T-Mobile-Team wirkt etwas unbeholfen. Erik Zabel ist ganz alleine im Windkanal vorne weg. Ein seltenes Bild:

Bild
Erik Zabel führt das Feld auf die Zielgerade. Dahinter lauert Tom Boonen (Quick-Step), an dessen Hinterrad lauert Fabio Sacchi (Fassa-Bortolo). Diese drei werden flankiert von einem Fassa-Fahrer, Ongarato ist das glaub ich. Im Hintergrund ist noch Paolo Bettini im italienischen Meistertrikot zu erkennen.

Jetzt geht Zabel aus dem Sattel und lässt den Kampf beginnen. Hinter ihm springen Boonen und Sacchi ebenfalls sofort aus dem Hinterrad. Zabel führt noch, von der Seite kommt Ongarato herangepirscht... das wird knapp. Noch hundert Meter und Ongarato und Zabel liegen etwa gleich auf. Boonen abgeschlagen, jetzt kommt auch noch Tombak von Cofidis und von hinten kommt ein Alessio-Fahrer, das kann nur Baldato sein. Er rast an allen vorbei, auch an Zabel und Ongarato und ... Baldato gewinnt. Der Italiener reißt die Fäuste gen Himmel.
Bild
Er gewinnt diese Etappe, dabei war er etwa 300 Meter vor dem Ziel nur an siebter oder achter Position, doch dann ließ er alle stehen. Zweiter wird Ongarato und dann ... beim Kampf um Platz 3 zwischen Sacchi, Zabel und Tombak kann nur das Foto-Finish helfen, das war da sehr knapp. Zabel wurde es jedenfalls zum Verhängnis, dass er die meiste Zeit von allen im Windkanal hing.

Anscheinend kriegen wir jetzt doch kein Zielfoto, stattdessen die Statistiken.

*STATISTIKEN*

1. Etappe: Adelaide – Adelaide, 160km

1. Fabio BALDATO (Alessio-Bianchi) 3h.46m.26s
2. Alberto ONGARATO (Fassa Bortolo) + 0
3. Fabio SACCHI (Fassa Bortolo) + 0
4. Janek TOMBAK (Cofidis) + 0
5. Erik ZABEL (T-Mobile) + 0
6. Danilo HONDO (Gerolsteiner) + 0
7. Tom BOONEN (Quick-Step) + 0
8. Andrej HAUPTMAN (Lampre) + 0
9. Baden COOKE (fdjeux.com) + 0
10. Oscar FREIRE (Rabobank) + 0


Gesamtwertung

1. Fabio BALDATO (Alessio-Bianchi) 3h.46m.26s
2. Xavier Zandio (Illes Balears) + .0.05s
3. Alberto ONGARATO (Fassa Bortolo) + .0.8s
4. Mauro GEROSA (Vini-Caldirola) + .0.8s
5. Fabio SACCHI (Fassa Bortolo) + .0.12s
6. David MILLAR (Cofidis) + .0.14s
7. Haimar ZUBELDIA (Euskaltel) + .0.18s
8. Janek TOMBAK (Cofidis) + .0.20
9. Erik ZABEL (T-Mobile) + .0.20
10. Danilo HONDO (Gerolsteiner) + .0.20s


Sprintwertung

1. Fabio BALDATO (Alessio-Bianchi) 25 Punkte
2. Alberto ONGARATO (Fassa Bortolo) 20
3. Xavier Zandio (Illes Balears) 16


Bergwertung

1. Mauro GEROSA (Vini-Caldirola) 8 Punkte
2. Haimar ZUBELDIA (Cofidis) 6 Punkte
3. Xavier ZANDIO (Illes Balears) 4 Punkte


Jungprofiwertung: 1. (11.GK) Tom Boonen (Quick-Step) 3h.46m.26s

Teamwertung: 1. Fassa Bortolo 11h.20m.16s


*LIVE*

Morgen werden wir leider nicht live senden, allerdings werden sie auf unserer Seite – eurosport.de – alle Statistiken nachlesen können. Wir sind übermorgen wieder ab 16:30 Uhr live vom Radsport aus Australien für sie da.

Bis dahin: Alles Gute und auf Wiedersehen wünscht Karsten Migels! Machen sie’s gut!

Artifex
Beiträge: 1653
Registriert: 29.7.2003 - 14:32

Beitrag: # 119371Beitrag Artifex
21.3.2004 - 22:16

Tour Down Under – 1. Tag – Teambesprechung
Auszug aus dem Leben von Francesco Pessotto
Montag, 14.1.2004 – 18:03

Als Francesco den Teamwagen betreten hatte, wartete bereits der gesamte Teamstab auf ihn. Lediglich die Fahrer befanden sich noch im Zielbereich. Ohne ein Wort zu verlieren nahm er seinen Platz am Tisch ein. Eigentlich hätte er bei dem zweiten und dritten Platz zufrieden sein müssen, doch es gab etwas, was ihn zutiefst ärgerte und was im Fernsehen nicht gesendet wurde. Luca De Angeli hatte auf halber Strecke einen Platten gekriegt. Mauro Facci hatte sich zurückfallen lassen, damit die beiden sich zusammen wieder ans Feld heranarbeiten konnten, doch daraus wurde nichts. Stattdessen waren sie am Ende so ausgepumpt, dass sie es noch schafften im Zeitrahmen den Zielstrich zu überqueren.

Darüber war Francesco so erbost, dass er sich sofort notiert hatte, dass die beiden – Facci und De Angeli – unbedingt zurück ins Traininglager mussten um erstmal wieder die Konstanz zu erhalten in so einem Rennen mitzuhalten.
Dasselbe galt für Sanchez Piementa. Auch er fiel knapp drei Minuten zurück, weil am Ende die Kraft fehlte. Für ihn galt dasselbe: nach der Tour Down Under ab ins Trainingslager zurück.

Mit den anderen Fahrern Dario David Cioni, Gustav Eric Larsson und Francesco Chicchi konnte er zufrieden sein. Alle drei fuhren problemlos im Feld mit und konnten am Ende noch bei der Vorbereitung für einen Sprint mithelfen. So hatte er sich das vorgestellt.
Fabio Sacchi und Alberto Ongarato hatten bestätigt, dass sie die Kapitäne bei dieser Tour wären. Ihre Leistung hatte die Erwartungen fast schon übertroffen, was Francesco natürlich nicht störte. Jetzt war es wichtig beide so dicht wie möglich an den Gesamtführenden heranzufahren um am vieren oder fünften Tag die Attacke fahren zu können.

Wenn er über Sacchi und Ongarato nachdachte vergaß er beinahe wieder das Missgeschick von De Angeli und Facci. Er musste unbedingt mit den beiden reden. Noch war Fassa Bortolo die Nummer Eins in der Teamwertung, doch wenn es so weitergehen würde sicherlich nicht mehr lange. Als er merkte, dass alle anderen noch mit etwas anderem beschäftigt waren öffnete er seinen Laptop und verfasste eine E-Mail an Giancalo Feretti.

Hallo Giancalo!

Hast du die Etappe heute gesehen? Ich bin eigentlich mit allen zufrieden, außer natürlich mit Mauro Facci und Luca De Angeli. Was sie abgeliefert haben war nicht zufriedenstellend. Ich denke sie werden nach dieser Rundfahrt ins Trainingslager zurückkehren. Stattdessen kannst du schon mal Marzio Bruseghin darüber informieren, dass er sehr wahrscheinlich im Aufgebot für die Tour de Langkawi stehen wird. Genauso sollten wir hier einen Kletterer mitnehmen, um bei der Königsetappe ein Wörtchen mitreden zu können.

Das war’s erst einmal von hier,
Francesco.

Artifex
Beiträge: 1653
Registriert: 29.7.2003 - 14:32

Beitrag: # 119372Beitrag Artifex
21.3.2004 - 22:43

Bild
Radsport Aktuell - Online
Baldato - Der Mann der Stunde

Kapunda (dpa) – Auch am Ende der zweiten Etappe der Australien-Tour heißt der Sieger Fabio Baldato. Diesmal setzte sich der endschnelle Italiener von Alessio-Bianchi knapp gegen Erik Zabel und Oscar Freire durch. Damit ist Baldato auch der Führende der Gesamtwertung.

Das Rennen verlief ähnlich wie das vom vorigen Tage. Nach 23 Kilometern machten sich Niki Aebersold (Phonak) und Unai Yus (Brioches La Boulangère) auf den Weg und bildeten die Spitzengruppe, bis zum Kilometer 157 (14km vor dem Ziel). Dann folgte der Zusammenschluss, herbeigeführt von Alessio, dem Team des Gesamtführenden.

Im Endspurt hatte dann, wie auch gestern, Fabio Baldato die besten Beine und verwies Erik Zabel und Oscar Freire auf die Plätze. Topsprinter und Lokalmatador Baden Cooke (8.) enttäuschte abermals.

Statistiken

Jacob’s Creek – Kapunda, 171km

1. Fabio BALDATO (Alessio-Bianchi) 3h45m24s
2. Erik ZABEL (T-Mobile) + 0
3. Oscar FREIRE (Rabobank) + 0
4. Janek TOMBAK (Cofidis) + 0
5. Andrej HAUPTMAN (Lampre) + 0
6. Paolo BETTINI (Quick-Step) + 0
7. Tom BOONEN (Quick-Step) + 0
8. Baden COOKE (fdjeux.com) + 0
9. Danilo HONDO (Gerolsteiner) + 0
10. Thor HUSHOVD (Credite Agricole) + 0


Gesamtwertung nach 2/6 Etappen

1. Fabio BALDATO (Alessio-Bianchi) 7h.31m.10s
2. Erik ZABEL (T-Mobile) + 28s
3. Alberto ONGARATO (Fassa Bortolo) + 29s
4. Niki AEBERSOLD (Phonak) + 29s
5. Mauro GEROSA (Vini-Caldirola) + 29s
6. Oscar FREIRE (Rabobank) + 32s
7. Fabio SACCHI (Fassa Bortolo) + 33s
8. Gustav Eric LARSSON (Fassa Bortolo) + 34s
9. David MILLAR (Cofidis) + 35s
10. Unai YUS (Brioches) + 35s


Sprintwertung

1. Fabio BALDATO (Alessio-Bianchi) 50 Punkte
2. Erik ZABEL (T-Mobile) 32
3. Janek TOMBAK (Cofidis) 28


Bergwertung

1. Mauro GEROSA (Vini-Caldirola) 8 Punkte
2. Haimar ZUBELDIA (Cofidis) 6 Punkte
3. Xavier ZANDIO (Illes Balears) 4 Punkte

Jungprofiwertung: 1. (13.) Tom BOONEN (Quick-Step) 7h.31m.51s
Teamwertung: 1. Quick-Step

Artifex
Beiträge: 1653
Registriert: 29.7.2003 - 14:32

Beitrag: # 120388Beitrag Artifex
28.3.2004 - 18:03

Danke für das Lob :)

Hab eben gerade die dritte Etappe gespielt und setze mich jetzt an den Bericht. Heut abend wird das wohl eher nichts mehr. Dann morgen gegen den frühen Nachmittag so ungefähr.

Artifex
Beiträge: 1653
Registriert: 29.7.2003 - 14:32

Beitrag: # 120475Beitrag Artifex
29.3.2004 - 16:51

Bild
Montag, 14.1.2004 – 16:31
eurosport LIVE
Tour Down Under – 3. Etappe


Glenelg – Hahndorf, 93km

Herzlich Willkommen meine Damen und Herren! Auch heute begrüßt sie Karsten Migels, hier aus Australien zur Tour Down Under. Bisher hat das 160-Mann-Feld zwei Etappen hinter sich gebracht, die beide von Fabio Baldato gewonnen wurden.

Heute steht uns eine dreiundneunzig Kilometer lange Halbetappe bevor, die einige steile Anstiege aufweisen kann. Hier das Profil:

Bild

An den Anstiegen werden es wohl einige Fahrer mit einer Solofahrt versuchen, doch da die letzten 20 Kilometer fast durchgehend flach sind, wird es sehr schwer sein, den Vorsprung zu halten. Doch vielleicht kommt ja doch alles anders.

Zuerst einmal möchten wir sie mit einem kleinen Rückblick über die heutige Etappe auf den neuesten Stand bringen:

RÜCKBLICK
Gegen 15 Uhr fiel heute in dem kleinen Städtchen Glenelg der Startschuss zur Königsetappe der Tour Down Under. Es war sehr trocken und heiß, was vielleicht auch ein Grund dafür war, dass kein Fahrer sich auf eine lange Solofahrt einlassen wollte.

Beim ersten Berg sorgte das T-Mobile-Team dafür, dass kein Fahrer die Chance hatte sich vom Feld abzusetzen. Die Bergwertung ging an den jungen Schweden Gustav Larsson von Fassa Bortolo. Bei der zweiten Bergwertung, die nur wenige Kilometer später folgte, kam dann der Angriff.

Es waren Matthias Kessler von T-Mobile und Floyd Landis von US Postal. Zwei Helfer der Erzrivalen Ullrich und Armstrong schickten sich also an, diese doch recht anspruchsvolle Etappe für sich zu entscheiden.

Bild
Hier sehen wir die beiden beim Passieren der zweiten Bergwertung.

Schnell hatten sie sich ein Polster von drei Minuten herausgefahren. Auf den folgenden, flachen dreißig Kilometern schmolz der Vorsprung auf anderthalb Minuten, doch als es an den letzten Anstieg ging, waren Kessler und Landis dem Feld wieder aus den Augen gekommen.

Bild
Hier eine Aufnahme von der Tempoarbeit im Feld, in dem jetzt ein hohes Tempo gefahren wurde.

Das Feld, dass die ganze Zeit schon zu zerreißen drohte, fiel bei der letzten Bergwertung völlig auseinander. Vorne weg eine Gruppe von sechzig Mann, in der auch Fabio Baldato und Erik Zabel fuhren. Andere Sprinter wie Svorada und Tombak wurden durch das hohe Tempo am Hang jedoch abgehängt.

Durch die unermüdliche Tempoarbeit war der Vorsprung vom Führungsduo auf eine Minute gesunken. Dies war die letzte Messung, beim Erreichen der letzten Bergwertung des Tages. Damit zurück zu Karsten!


LIVE

Jetzt sind wir wieder live im Geschehen. Der Vorsprung von Matthias Kessler und Floyd Landis schmilzt von Kilometer zu Kilometer. Ich lege mich jetzt schon fest. Die beiden werden es heute nicht zu einem Etappensieg schaffen. Jedenfalls nicht als Spitzenduo. Das Feld, in dem sich jetzt vorallem Gerolsteiner um die Tempoarbeit kümmert, ist wohl zu schnell.

Die beiden vorne sind schon längst wieder in Sichtweite für das Feld, das ist vielleicht noch eine halbe Minute. Ich glaube fast, dass die beiden sich da vorne aufgeben, es sind nur noch zwanzig Sekunden. Fünfzehn.

Ja, es hatte sich angedeutet, dass diese beiden es nicht schaffen werden. Sie schafften es nie über drei Minuten und gerade auf den letzten Kilometern ließ ihre Zusammenarbeit doch arg zu wünschen übrig.

Die beiden werden jetzt, an einem klitzekleinen Anstieg vor der Abfahrt hinab nach Hahndorf, passiert und ordnen sich in der großen Gruppe ein. Hier haben wir noch mal ein Foto von den beiden - als Belohnung für die Arbeit:

Bild

Doch jetzt konzentrieren wir uns auf das Finale? Zabel oder Baldato? Oder doch jemand anderes. Vielleicht Oscar Freire von Rabobank, den habe ich da auch eben in dieser Spitzengruppe entdeckt. Ansonsten gibt es gar nicht mehr so viele Sprinter in dieser Gruppe. Die sind alle in den einzelnen Verfolgergrüppchen, welche allerdings nun schon über drei Minuten zurückliegen.

Jetzt noch sechs Kilometer und es geht hinein in das kleine australische Städtchen Hahndorf. Die Fahrer kämpfen um die richtige Position. Vorne Rabobank und T-Mobile. Doch auch der Quick-Step-Zug macht sich bereit. Für wen arbeiten die? Den jungen Tom Boonen, oder doch für die Grille Paolo Bettini, Weltcup-Sieger des letzten Jahres? Vorne entfalten sich die Sprintzüge von T-Mobile und Rabobank. Gleich, anderthalb Kilometer vor dem Ziel wird wohl der letzte Fahrer abspringen und dann wird es zum Sprint kommen.

Bild

Hier sieht man Freire und Zabel. Ooooh, die haben da einige Meter Vorsprung gegenüber Boonen, den ich da hinten sehe. Alles läuft auf das Duell Zabel gegen Freire heraus. Jetzt kommt Zabel aus Freires Windschatten. Freire geht mit, natürlich geht er mit. Sie liegen etwa gleich auf und hinten kommt Boonen ... Freire rutscht aus der Pedale! Unglaublich aber wahr, er hat keine Chance mehr auf den Sieg.

Dieser gehört wohl Erik Zabel. Der dreht sich um, setzt sich, ganz beruhigt, wieder auf seinen Sattel, denn er merkt, dass Boonen fast zehn Meter hinter ihm ist. Ganz entspannt rollt der Erik Zabel über die Ziellinie und streckt die Arme jubelnd in die Luft.

Bild

Zweiter Boonen. Dritter ist auf jeden Fall Bettini, den kann man so schön an seinem italienischen Meistertrikot erkennen. Vierter ... na ja, da war noch ein Quick-Step’ler dabei, aber auch einer von T-Mobile. Hier haben wir die Statistiken:


STATISTIKEN

Glenelg – Hahndorf, 93km

1. Erik ZABEL (T-Mobile) 2h47m36s
2. Tom BOONEN (Quick-Step) + 0
3. Paolo BETTINI (Quick-Step) +
4. Peter VAN PETEGEM (Lotto-Domo) + 0
5. Michael ROGERS (Quick-Step) + 0
6. Matthias Kessler (T-Mobile) + 0
7. Markus ZBERG (Gerolsteiner) + 0
8. Unai ETXEBARRIA (Euskaltel) + 0
9. Jose Antonio GARRIDO (Quick-Step) + 0
10. Victor Hugo PENA (US Postal) + 0

Quick-Step unwahrscheinlich stark. Mit vier Mann unter den Top 10. Für den Etappensieg reichte es dennoch nicht. Matthias Kessler wurde Sechster, nachdem er die Lokomotive für Zabel gespielt hatte und das, obwohl er bereits einen Soloritt hinter sich hatte. Baldato ging im Massensprint ein wenig unter und wurde nur 43.


Gesamtwertung nach 3/6 Etappen

1. Fabio BALDATO (Alessio-Bianchi) 10h18m46s
2. Erik ZABEL (T-Mobile) + 8s
3. Tom BOONEN (Quick-Step) + 28s
4. Alberto ONGARATO (Fassa Bortolo) + 29s
5. Mauro GEROSA (Vini-Caldirola) + 29s
6. Fabio SACCHI (Fassa-Bortolo) + 31s
7. Paolo BETTINI (Quick-Step) + 32s
8. Oscar FREIRE (Rabobank) + 32s
9. Gustav LARSSON (Fassa-Bortolo) + 35s
10. David MILLAR (Cofidis) + 35s

Die Rundfahrt wird wohl von Erik Zabel und Fabio Baldato in einem weiteren Sprintduell entschieden werden ... Es sei denn, das auf den letzten drei Etappen noch ein Ausreißer oder eine Ausreißergruppe durchkommt.


Sprintwertung nach 3/6 Etappen

1. Erik ZABEL (T-Mobile) 57 Punkte
2. Fabio BALDATO (Alessio-Bianchi) 50
3. Tom BOONEN (Quick-Step) 38
4. Paolo BETTINI (Quick-Step) 30
5. Janek TOMBAK (Cofidis) 28


Bergwertung nach 3/6 Etappen

1. Floyd LANDIS (US Postal) 8 Punkte
2. Mauro GEROSA (Vini-Caldirola) 8
3. Gustav LARSSON (Fassa-Bortolo) 8

Nachwuchswertung nach 3/6 Etappen: 1. (3.) Tom BOONEN 10h19m14s
Teamwertung nach 3/6 Etappen: 1. Quick-Step 31h0m37s

Unsere Mitarbeiter haben sich natürlich sofort auf die Jagd begeben Interviews zu kriegen. Hier ein paar Ausschnitte:

STIMMEN

Erik ZABEL (T-Mobile): Heute ist es extrem glücklich verlaufen. Im Endspurt wäre es zwischen mir und Oscar sehr eng zugegangen, doch dann ist ihm da irgendwas unterlaufen, ich habe das bei 65 Stundenkilometern nicht so richtig mitgekriegt, was da los war. Jedenfalls freu ich mich über den Sieg!

Oscar FREIRE (Rabobank): Ich hatte mich sehr auf ein Duell mit Erik gefreut. Das es so endete macht mich ein bisschen traurig, aber ich kann von Glück sagen, dass ich nicht gestürzt bin!

Fabio BALDATO (Alessio-Bianchi): Jaa, ich denke, dass T-Mobile und auch Quick-Step heute sehr stark fuhren. Quick-Step war schon fast angsteinflößend, T-Mobile hat das heute natürlich sehr schlau gemacht, durch den Ausriss von Matze Kessler und der Tempoarbeit im Feld riss dieses auseinander und so gerieten einige Sprinter, die Erik am Ende das Leben hätten schwer machen können, in eine Verfolgergruppe. Für mich selbst kann ich nur sagen, dass ich leider im Feldinneren stecken geblieben war und somit keine Chance hatte wieder um einen Etappensieg mitzumischen. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich mich immernoch in einer Situation befinde, die ich mir vorher nicht erträumt hätte.

LIVE

Damit hätten wir auch das geklärt. Mir bleibt es jetzt nur noch, mich zu verabschieden. Ich sehe gerade wie jetzt auch die letzten hier im Ziel eintrudeln. Wir sehen uns überübermorgen, am Schlusstag der Tour Down Under, wieder. Bis dahin. Tschau und Tschüss sagt Karsten Migels.

CSC
Beiträge: 821
Registriert: 11.4.2003 - 20:37

Beitrag: # 120477Beitrag CSC
29.3.2004 - 16:55

Schöner Bericht mit tollen Interviews und Kommentaren und Bildern!
Weiter so...
ALLEZ TEAM CSC

Benutzeravatar
Kaiser Mao
Beiträge: 232
Registriert: 16.8.2002 - 19:06
Kontaktdaten:

Beitrag: # 120499Beitrag Kaiser Mao
29.3.2004 - 19:05

Super Super guter AAR-... mach weiter so jung.
RPG: Alejandro Valverde

Die RPG Erfolge :

HEW Cyclassics - Sieger 2004
Amstelt Gold Race - Sieger 2005

Artifex
Beiträge: 1653
Registriert: 29.7.2003 - 14:32

Beitrag: # 120568Beitrag Artifex
30.3.2004 - 15:56

Danke, danke! Eigentlich wollte ich heute die Tour Down Under beenden. Aber dann ist leider was dazwischen gekommen.

Artifex
Beiträge: 1653
Registriert: 29.7.2003 - 14:32

Beitrag: # 120571Beitrag Artifex
30.3.2004 - 15:58

Bild
Radsport Aktuell – Online
Hushovd siegt im Massensprint

Goolwa (dpa) – Auf dem vorletzten Teilstück der Tour Down Under siegte Thor Hushovd (Credit Agricole) vor Oscar Freire (Rabobank) und Claus-Michael Möller (Alessio-Bianchi).

Bei der Kilometermarke 33 bildete sich eine Spitzengruppe mit Pinotti (Lampre), Matzbacher (Saeco) und Lotz (Rabobank). Dieses Trio hielt sich bis fünfzehn Kilometer vor dem Ziel an der Spitze. Alle Sprintwertungen gingen an den Holländer Marc Lotz, der sich damit im Gesamtranking weit nach vorne brachte.

Doch letztendlich reichte es wieder nicht für die Ausreißer, denn das Feld hatte rechtzeitig Tempoarbeit verrichtet. Im Massensprint sah Oscar Freire lange wie der sichere Sieger aus – doch er wurde etwa zehn Meter vor dem Ziel noch von Hushovd überholt.

Unley – Goolwa, 170km

1. Thor HUSHOVD (Credit Agricole) 3h47m54s
2. Oscar FREIRE (Rabobank) + 0
3. Claus-Michael MÖLLER (Alessio-Bianchi) + 0
4. Michael BARRY (US Postal)
5. Alberto ONGARATO (Fassa Bortolo) + 0

Erik Zabel wurde Achter. Gesamtführender Fabio Baldato erreichte das Ziel auf dem neunten Platz und verlor Zabel gegenüber keine Zeit.


Gesamtwertung – 4/6 Etappen

1. Fabio BALDATO (Fassa Bortolo) 14h06m41s
2. Erik ZABEL (T-Mobile) + 8s
3. Oscar FREIRE (Rabobank) + 20s
4. Marc LOTZ (Rabobank) + 22s
5. Tom BOONEN (Quick-Step) + 28s
6. Alberto ONGARATO (Fassa) + 29s
7. Mauro GEROSA (Vini-Caldirola) + 29s
8. Fabio SACCHI (Fassa) + 29s
9. Mario PINOTTI (Lampre) + 31s
10. Paolo BETTINI (Quick-Step) + 31s


Sprintwertung – 4/6 Etappen

1. Erik ZABEL (T-Mobile) 65 Punkte
2. Fabio BALDATO (Fassa Bortolo) 57
3. Oscar FREIRE (Rabobank) 41
4. Tom BOONEN (Quick-Step) 38
5. Thor HUSHOVD (Credit Agricole) 35


Bergwertung – 4/6 Etappen

1. Marc LOTZ (Rabobank) 10 Punkte
2. Mauro GEROSA (Vini-Caldirola) 8
3. Floyd LANDIS (US Postal) 8
4. Gustav LARSSON (Fassa) 6
5. Haimar ZUBELDIA (Euskaltel) 6


Nachwuchswertung: 1. (5.) Tom BOONEN (Quick-Step) 14h07m09s
Teamwertung: Quick-Step

Artifex
Beiträge: 1653
Registriert: 29.7.2003 - 14:32

Beitrag: # 120621Beitrag Artifex
30.3.2004 - 22:01

Bild
Radsport Aktuell – Online
Zabel zieht mit Baldato gleich

Bei der längsten Etappe der Tour Down Under um Willunga herum siegte erneut Erik Zabel und zieht somit in Sachen Etappensieg und Gesamtwertung mit Fabio Baldato gleich. Die beiden liegen vor dem Finale der australischen Tour mit gleicher Zeit auf den ersten Platz. Da auch beide zwei Etappensiege verbuchen konnten, geht es morgen zwischen den beiden um jeden Platz, denn der Besserplatzierte wird diese Rundfahrt gewinnen.

Alle weiteren Platzierungen entnehmen sie bitte dem Statistikteil.

Willunga – Willunga, 192km

1. Erik ZABEL (T-Mobile) 4h15m21s
2. Fabio BALDATO (Alessio-Bianchi) +0s
3. Oscar FREIRE (Rabobank) +0s
4. Tom BOONEN (Quick-Step) +0s
5. Janek TOMBAK (Cofidis) +0s

Thor Hushovd, Sieger vom Vortag wurde Sechster, die deutschen Kessler und Hondo 8. bzw. 9.

Gesamtwertung – 5/6 Etappen

1. Erik ZABEL (T-Mobile) 18h23m11s
2. Fabio BALDATO (Fassa Bortolo) + 0s
3. Oscar FREIRE (Rabobank) + 24s
4. Marc LOTZ (Rabobank) + 35s
5. Tom BOONEN (Quick-Step) + 40s
6. Alberto ONGARATO (Fassa) + 41s
7. Mauro GEROSA (Vini-Caldirola) + 42s
8. Fabio SACCHI (Fassa) + 43s
9. Mario PINOTTI (Lampre) + 43s
10. Paolo BETTINI (Quick-Step) + 45s

Durch Erik Zabels Etappensieg entsteht also ein Szenario, wie es Hitchcock nicht hätte spannender machen können. Zabel und Baldato, jeder zwei Siege, liegen genau gleich auf. Morgen wird die Entscheidung also zwischen diesen beiden fallen und da geht es um jeden Platz. Wer dieses Duell im Massensprint gewinnt, der wird auch die Rundfahrt gewinnen. Aber vielleicht kommen ja doch noch einmal Ausreißer durch. Man wird’s sehen. Seien sie live dabei, morgen um 15 Uhr auf eurosport.

Sprintwertung – 5/6 Etappen

1. Erik ZABEL (T-Mobile) 90 Punkte
2. Fabio BALDATO (Fassa Bortolo) 77
3. Oscar FREIRE (Rabobank) 56
4. Tom BOONEN (Quick-Step) 52
5. Thor HUSHOVD (Credit Agricole) 45


Bergwertung – 5/6 Etappen

1. Marc LOTZ (Rabobank) 10 Punkte
2. Mauro GEROSA (Vini-Caldirola) 8
3. Floyd LANDIS (US Postal) 8
4. Gustav LARSSON (Fassa) 6
5. Haimar ZUBELDIA (Euskaltel) 6

Nachwuchswertung: 1. (5.) Tom BOONEN (Quick-Step) 18h23m51s
Teamwertung: Quick-Step

Artifex
Beiträge: 1653
Registriert: 29.7.2003 - 14:32

Beitrag: # 120704Beitrag Artifex
31.3.2004 - 20:32

Tour Down Under – 5. Tag
Auszug aus dem Leben von Francesco Pessotto

Nachdem Francesco den Teamwagen vor dem Teambus geparkt hatte flüchtete er sofort in das Taktikzimmer. Dort wartete bereits der taktische Assistent.

„Ich habe bereits alle Wertungen für morgen zusammengestellt. Zabel und Baldato liegen genau gleich auf. Fabio und Alberto sind um 40 Sekunden dahinter. Hier hilft natürlich nur ein Angriff weiter. Ich denke man sollte erst morgen entscheiden, wie wir vorgehen, da wir erst dann wissen, ob die beiden auch fit genug sind um in einer Ausreißergruppe durchzukommen.
Auf jeden Fall sollten wir die ärztliche Überprüfung abwarten.“

Nach dieser Sinnflut von Wörtern murmelte Francesco nur ein kurzes „jaja“ und setzte sich dann an den Laptop. Zwar war ihm der Ausgang der Tour Down Under sehr wichtig, doch er hatte jetzt endlich in Gedanken den Kader für die Tour de Langkawi fertig. Er öffnete den Maileingang und stellte überrascht fest, dass Giancalo seine Mail von vor drei Tagen beantwortet hatte.

Ciao Francesco!

Du musst bedenken, dass du viele junge Fahrer mitgenommen hast. Und das sie am Anfang der Saison noch nicht topfit sind, ist auch noch nicht so schlimm. Ein paar Tage im Trainingslager werden sie schon wieder auf Vordermann bringen.

Giancalo


Francesco wusste nicht, was er dazu schreiben sollte, also schrieb er schnell die Mail mit der Aufstellung für die Langkawi-Tour.

Hallo Giancalo!

Ich habe mich jetzt entschieden. Würde mich freuen, wenn du

Fabian Cancellara
Marzio Bruseghin
Massimo Codol
Jose-Antonio Flecha
Roberto Petito
Volodomir Gustov
Fabio Sacchi
Frank Vandenbroucke

darüber informierst, dass sie im Aufgebot für die Tour de Langkawi stehen.

Fabian Cancellara, Mario Bruseghin und Frank Vandenbroucke sollten gleich am ersten Tag beim Prolog etwas reißen. Frank wird außerdem für die gesamte Tour der Kapitän sein. Auf der Königsetappe wird Frank wohl nicht ganz vorne mitfahren können, dafür wird er im Zeitfahren Vorsprung rausholen können. Eine Platzierung unter den Top5 sollte machbar sein.

Ein realistisches Ziel ist ein Etappensieg. Ich hoffe hier vorallem auf den Prolog und darauf, dass Fabian dann in guter Form ist. Vielleicht hat Fabio ja in Malaysia mehr Glück. Trenti und Flecha sind immer für ein paar Ausrisse gut, man muss sehen, wie fit sie sind und wie die Rennen verlaufen.

Bis dann,
Francesco

Artifex
Beiträge: 1653
Registriert: 29.7.2003 - 14:32

Beitrag: # 120990Beitrag Artifex
2.4.2004 - 22:51

Bild
Montag, 14.1.2004 – 16:31
eurosport LIVE
Tour Down Under – 6. Etappe


Adelaide – Adelaide, 178km

Herzlich Willkommen zur letzten Etappe der Tour Down Under. Aus dem sonnigen Australien meldet sich Karsten Migels live für sie zuhause an den Fernsehgeräten.

Heute steht uns also die Entscheidung der Tour Down Under bevor, die Situation des Rennens: Erik Zabel und Fabio Baldato liegen im Gesamtklassement jeweils mit zwei Siegen gleichauf. Das bedeutet, dass der Fahrer der dieses Duell gewinnen wird, sehr wahrscheinlich am Ende auch der Sieger der Tour Down Under sein wird. Natürlich kann auch der Fall eintreten, dass ein Ausreißer durchkommt, dazu später mehr...

Doch hier erstmal das Profil:

Bild

178 einfache Kilometer mit einer Steigung, die dreißig Kilometer vor dem Ziel vielleicht noch mal eine Chance für Ausreißer darbietet. Wie das Rennen denn bisher wirklich verlaufen ist, sehen sie in unserem Rückblick:

RÜCKBLICK

Die 160 Fahrer waren noch gar nicht lange unterwegs, da gab es schon die ersten Unruhen im Feld. Michael Rogers von Quick-Step versuchte es mit einem Ausriss und konnte sich zu diesem frühen Zeitpunkt bereits vom Feld absetzen. Sein Vorsprung pendelte sich bis zur ersten Sprintwertung zwischen vier und viereinhalb Minuten ein. Bei jener Sprintwertung jedoch, wachte das Feld auf. Vorallem T-Mobile zeigte sich jetzt vorne, man wollte den Vorsprung von Rogers nicht zu sehr wachsen lassen, schließlich hatte dieser nur 53 Sekunden Rückstand auf Zabel.

Vielleicht ging es T-Mobile auch nur darum, Erik Zabel für den Zwischensprint in eine gute Position bringen. Dort lief es auf ein Duell zwischen Cooke und Zabel heraus.

Bild

Der Unnaer von T-Mobile hatte am Ende die Nase vorn und gewann somit vier Sekunden Vorsprung auf Fabio Baldato, welcher nicht mitgesprintet war.

Das Rennen verlief eine Weile etwas ereignislos, Michael Rogers war weiterhin vorne weg, im Feld war wieder Ruhe eingekehrt, dann kam der plötzliche Angriff von Gianni Faresin aus dem deutschen Team Gerolsteiner. Drei Fahrer setzten sich an sein Hinterrad: Jérôme Pineau (Brioches), Alessandro Bertolini (Alessio-Bianchi) und Jean-Cyril Robin (fdjeux.com).

Bild

Und die Gruppe, die hier zusehen ist, harmonierte sehr gut miteinander und hatten schon bald Michael Rogers im Blickfeld.

Bild

Doch auch das Feld war jetzt in seinem Element. Der Vorsprung der Verfolger wurde von Kilometer zu Kilometer kleiner. Fünfundvierzig Kilometer ergab die letzte Rechnung einen Vorsprung von 2 Minuten und 28 Sekunden. Hiermit zurück zu Karsten Migels ins Live-Renngeschehen.


LIVE

Ja und das Tempo im Feld nimmt weiter zu. T-Mobile drückt dem ganzen jetzt seinen Stempel auf und ist im Feld ganz vorne.

Bild

Müssen sie ja auch, denn vorne ist ja immernoch der Lokalmatador Michael Rogers, der zurzeit das virtuelle Trikot des Gesamtführenden trägt.
Dort vorne sehe ich auch Marc Lotz, Führenden der Bergwertung, die er auch nicht mehr verlieren wird, falls diese Ausreißergruppe noch bis zur Bergwertung vorne bleibt.

Vorne sieht es ganz danach aus, als ob die Verfolger und Rogers gleich zusammenschließen. Da fehlt nicht mehr viel. Ja jetzt geht Rogers aus der Führung und reiht sich hinten in der Gruppe ein.

Doch der Vorsprung wird immer kleiner und kleiner, jetzt sind es nur noch anderthalb Minuten und es sind immerhin noch fast dreißig Kilometer zu fahren. Ich denke, dass auch heute unserer Ausreißergruppe nicht durchkommen wird, aber abwarten. Diese ereignislose Phase nutzen wir um uns anzugucken, was Fabio Baldato heute morgen vor Etappe sagte:

Fabio Baldato: Ich sehe dem ganzen recht optimistisch entgegen. Ich denke, dass meine Chancen auf den Sieg etwa bei 40 Prozent liegen. Erik Zabel rechne ich ebenfalls 40 Prozent an. Doch man muss auch immer mit Freire, Hushovd und anderen Sprintern rechnen. Mir ist es egal wer gewinnt, Hauptsache ich komme einen Platz vor Zabel ins Ziel um durch die Zeitbonifikation auf den ersten Platz zu rutschen.

Das war also Baldatos Statement heute Vormittag. Da wusste er aber auch noch nicht, dass Zabel durch die Sprintwertung vier Sekunden Vorsprung hat.

Doch zurück zum Geschehen: Soeben hat Bertolini von Alessio-Bianchi die letzte Sprintwertung gewonnen und jetzt passiert auch das Feld die Sprintwertung ... die Uhr bleibt bei einer Minute und drei Sekunden stehen. Das wird ganz eng für die Fünf vorne.

Das Rennen geht jetzt endgültig in die heiße Phase. Noch sind etwas mehr als zwanzig Kilometer gefahren, der Vorsprung beträgt 48 Sekunden. Doch das wird nichts, das sieht nicht gut aus für die Gruppe. Der Wind bläst da brutal von der Seite auf sie ein, so kann das ja nichts werden.

Die Führungsgruppe schon längst in Sichtweite des Feldes, das sorgt natürlich für zusätzlichen Ansporn. T-Mobile kämpft da an der Spitze des Feldes um diese Gruppe einzuholen, doch die Gesamtführung ist zurzeit nicht gefährdet, jedenfalls nicht durch Michael Rogers.

Angriff aus dem Feld! Plötzlich tumultartige Szenen, da ist ein Fassa-Fahrer vorne weg.
Er suchte den Angriff beim Zusammenschluss von Feld und Ausreißergruppe, die da jetzt vom Feld geschluckt werden und sofort nach hinten durchgereicht werden. Vorne immernoch der Fassa-Mann ... Sacchi ist das glaube ich, doch sofort sind ihm die T-Mobile Mannen im Nacken.

Bild

Sacchi aus der Führung dafür ist jetzt Ongarato vorne und versucht sich abzusetzen. Die beiden können sich natürlich nicht absetzen, dafür sind sie jetzt ganz vorne.

Fünf Kilometer noch und immernoch sind Sacchi und Ongarato vorne. Die müssen jetzt beißen ... Ich frage mich zurzeit wer da eigentlich für wen fährt, wer soll denn im Sprint vorne mitfahren. Ongarato führt das Feld unter der 3-Kilometer-Marke hindurch. Sacchi an seinem Hinterrad, dann Zabel, dann Freire, dann Hushovd. Wo ist Baldato? Der müsste eigentlich an seinem grünen Trikot zu erkennen sein ... vorne ist er jedenfalls nicht. Jetzt noch eine Rechtskurve und es geht auf die Schlussgerade. Ongarato versucht den Sprint für Sacchi anzuziehen. Hinten gehen Freire und Zabel fast zeitgleich aus dem Windschatten heraus. Zabel wieder ganz vorne, dahinter Freire.

Bild

Die letzten Hundert Meter. Es sieht gut aus für Zabel, sehr gut, denn er ist wieder mal ganz vorne.

Jetzt geht der Unnaer aus dem Sattel, beißt die Zähne zusammen, er hat den Tunnelblick, den dritten Etappensieg vor Augen. Hinter ihm Freire, dann Hondo, der sich ein heißes Duell mit Sacchi liefert. Zabel auch weiterhin noch vorne, er wird diese Etappe wohl gewinnen, aber das ist auch egal, der Gesamtsieg gehört ihm auch, denn Baldato ist weit und breit nicht zu sehen. Und Freire kommt einfach nicht mehr heran ... ZABEL SIEGT.

Bild

Zabel gewinnt seine dritte Etappe bei der Tour Down Under und somit auch die Gesamtwertung. Zweiter ist Freire, dritter glaub ich Sacchi, der sich doch noch an Hondo vorbeigeschoben hatte. Wo bleibt Baldato. DA! Da ist er. Sehr weit hinten. Was für eine Pleite für den Italiener, dabei hat er sich soviel vorgenommen.

Bild

STATISTIKEN

Adelaide - Adelaide, 160km

1. Erik ZABEL (T-Mobile) 4h08m35s
2. Oscar FREIRE (Rabobank) + 0
3. Fabio SACCHI (Fassa Bortolo) + 0
4. Danilo HONDO (Gerolsteiner) + 0
5. Alberto ONGARATO (Fassa Bortolo) + 0
6. Tom BOONEN (Quick-Step) + 0
7. Thomas BRUUN-ERIKSEN (Team CSC) + 0
8. Baden COOKE (fdjeux.com) + 0
9. Santos GONZALES CAPILLA (Phonak) + 0
10. Oscar MASON (Vini-Caldirola) + 0

Erik Zabels dritter Saisonsieg nach nur sechs Rennen. Der deutsche befindet sich also in einer unglaublichen Frühform, was man vom australischen Lokalmatador Baden Cooke nicht gerade behaupten kann.


Gesamtwertung Tour Down Under

1. Erik ZABEL (T-Mobile) 22h31m22s
2. Fabio BALDATO (Alessio-Bianchi) + 25s
3. Oscar FREIRE (Rabobank) + 36s
4. Fabio SACCHI (Fassa) + 59s
5. Marc Lotz (Rabobank) + 1m0s
6. Tom BOONEN (Quick-Step) + 1m04s
7. Michael ROGERS (Quick-Step) + 1m05s
8. Alberto ONGARATO (Fassa) + 1m05s
9. Mauro GEROSA (Vini-Caldirola) + 1m06s
10. Mario PINOTTI (Lampre) + 1m07s
11. Paolo BETTINI (Quick-Step) 1m09s
12. Claus-Michael MÖLLER (Alessio-Bianchi) + 1m09s
13. Joseba ALBIDZU (Euskatel) + 1m11s
14. Gustav Eric LARSSON (Fassa Bortolo) + 1m11s
15. David MILLAR (Cofidis) + 1m11s

Zabel mit drei Siegen also fast selbstverständlich auch Sieger der Gesamtwertung. Leider kamen wir kein Mal in den Genuss den Sieg eines Ausreißers zu sehen, weshalb die Abstände sich aus Zeitbonifikationen durch gute Plätze im Massensprint ergaben.


Sprintwertung Tour Down Under

1. Erik ZABEL (T-Mobile) 119 Punkte
2. Fabio BALDATO (Fassa Bortolo) 77
3. Oscar FREIRE (Rabobank) 76
4. Tom BOONEN (Quick-Step) 62
5. Fabio SACCHI (Fassa Bortolo) 47
6. Danilo HONDO (Gerolsteiner) 47
7. Thor HUSHOVD (Credit Agricole) 45
8. Alberto ONGARATO (Fassa Bortolo) 44
9. Janek TOMBAK (Cofidis) 40
10. Baden COOKE (fdjeux.com) 38


Bergwertung Tour Down Under

1. Marc LOTZ (Rabobank) 13 Punkte
2. Mauro GEROSA (Vini-Caldirola) 8
3. Floyd LANDIS (US Postal) 8
4. Gustav Larsson (Fassa Bortolo) 6
5. Haimar Zubeldia (Euskaltel) 6


Teamwertung Tour Down Under

1. T-MOBILE
2. QUICK-STEP + 2s
3. GEROLSTEINER + 1m59s
4. FASSA BORTOLO + 2m10s
5. RABOBANK + 2m28s

Jungprofiwertung Tour Down Under

1. Tom BOONEN (Quick-Step)
2. Michael ROGERS (Quick-Step)
3. Matthias KESSLER (T-Mobile)

Um dieser Rundfahrt ein rundes Ende zu bereiten, haben wir je ein Statement der beiden Hauptakteure dieser Rundfahrt zusammengestellt.

STIMMEN

Erik Zabel (T-Mobile); Gesamtsieger: Ich freue mich sehr über diesen Gesamtsieg. Ich bin selbst ein wenig überrascht, dass meine Form bereits jetzt so gut war, ich wusste, dass ich über den Winter hart trainiert habe, nun freue ich mich natürlich, dass ich gleich drei Etappen gewinnen konnte. Dennoch sollte man das hier nicht überbewerten. Viele Fahrer sind noch nicht in Form, Petacchi, Cipollini und O’Grady zum Beispiel waren gar nicht dabei... Ich denke nicht, dass diese Rundfahrt schon die Kräfteverhältnisse für dieses Jahr repräsentiert.

Fabio Baldato (Alessio-Bianchi); Zwei Etappensiege: Ich bin natürlich etwas verärgert über den heutigen Etappenverlauf. Ich kann gar nicht so richtig erklären, was da los war. Auf jeden Fall steckte ich plötzlich mitten drin in dem dicken Klumpen und wurde dann nach hinten durchgereicht. Die zwei Etappensiege waren aber auch ganz schön.

Jetzt wünsche ich ihnen einen schönen Restabend. Wir sehen uns bei der Tour de Langkawi in Malaysia wieder. Alle Sendezeiten finden sie dann natürlich auf eurosport.de. Bis dahin, machen sie es gut. Aus Australien grüßt Karsten Migels!

Antworten