Wunder gibt es immer wieder, heute oder morgen...

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

CSC
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Beitrag: # 120348Beitrag CSC
28.3.2004 - 12:46

Also ich finde das du gut schreibst, ich lese deinen auch selbst regelmäßig.
aber bilder oder zeitungsausschnitte oder so würden dem Layout sehr gut tun...
Trotzdem, mach weiter!!!
ALLEZ TEAM CSC

Bamba
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Beitrag: # 120366Beitrag Bamba
28.3.2004 - 15:04

Hey Lancelot!

Wehe wenn du aufhörst! :wink:

Dein AAR ist so wie er ist GANZ GROßE KLASSE :!:

Da ich nur ein Modem habe, verzichte ich gerne auf die Bilder,
mir macht das lesen sowieso mehr spaß.

Gruß von deinem Nachbar.
"Die Herausforderung II"

In den Katakomben der 1. Division
http://www.cyclingmanager.de/phpBB2/vie ... 440#115440

Lancelot
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Beitrag: # 120417Beitrag Lancelot
28.3.2004 - 22:47

Hallo zusammen,

@RotRigo du hast grundsätzlich Recht, wenn es mir keinen Spass machen würde, täte ich es nicht, aber wenn man sieht das es offenbar niemanden interessiert fragt man sich doch irgendwann wozu diesen Aufwand?

@RotRigo und CSC, Bilder sind leider nicht drin, nicht wegen mangelndem Wepspace sondern die Kiste stürzt mir ab wenn ich während eines Rennens ALt+TAb betätige, davon ab fehlt mir vermutlich nen vernünftiges Grafikprogramm auf diesem Rechner. Bilder möchte ich aber auch aus einem anderen Grund nicht, mit ISDN dauert das ewig bis meine Kiste all die schönen Bildchen der AAR´s der anderen aufmacht und je größer der AAR desdo schlimmer wird es.

@Treble, es heisst in der Tat "der After Action Report" :D

@ll danke für die Äußerungen, auch das fehlt zwischendurch immer, nicht nur mir, sondern ich spreche da glaube ich im Namen aller die einen AAR schreiben, man braucht einfach zwischendurch Feedback.
"Lohnt es sich denn?" fragt der Kopf.
"Nein, aber es tut so gut!" antwortet das Herz.

Autor: unbekannt

Lancelot
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Beitrag: # 120419Beitrag Lancelot
28.3.2004 - 22:53

04.03.2003

Klaus Tagebuch, Eintrag v. 04.03.

Vuelta a Murcia steht ab morgen auf dem Programm, nicht ganz so heftig wie die Ruta aber auch nicht ohne. Nur eine richtige Bergetappe dafür aber ein Bergzeitfahren zum Schluss. Die dritte Etappe ist auch nicht ohne, aber da sie in einer Abfahrt endet, rechne ich mit einer größeren Gruppe im Ziel. Wir werden versuchen die erste Etappe mit einem Ausreißversuch zu gewinnen und bei der zweiten werden wir auf Jay setzen. Danach ist eigentlich nur noch Carlos mit Chancen auf eine Top 10 Platzierung.

Hab nach dem Abendessen den Jungs, neben Carlos und Adam sind Bernie, Gerard, Nic und Jay hier, die Taktik erklärt, mittlerweile vertrauen sie mir nicht mehr weil ich der Boss bin, sondern weil wir gemeinsam den ein oder anderen Erfolg hatten. Ausserdem strahlt Carlos eine Ruhe aus, die schon unheimlich ist. Durch die letzten drei gemeinsam verbrachten Tage sind wir uns viel näher gekommen. Klar ist da immer noch diese unsichtbare Mauer die einen Angestellten immer von seinem Chef trennen wird, aber wir haben zusammen Witze gerissen, haben gelacht und auch zusammen gezittert bei den letzten zwei Rennen. Carlos hat ein Auge für Rennsituationen, als ich lachte weil de la Fuente am Start wegging, lachte er nicht sondern warf einen Blick in mein Laptop um sich Jochens Daten, die ich natürlich inzwischen um die Saisonergebnisse ergänzt hatte, anzuschaun.

05.03.2003

Klaus Tagebuch, Eintrag v. 05.03. 09.00 Uhr

In der Besprechung hab ich den Jungs nochmal erklärt was Trumpf ist, für den Ausreißversuch bestimmte ich Adam. Aber er soll ihn nicht auf Biegen und Brechen forcieren, wenn es keinen gibt, gibt es eben keinen, ich sagte ihm aber auch das er auf die Zwischenspurts gehen sollte, schließlich haben wir diesen Monat noch nicht ganz viel verdient.

Klaus Tagebuch, Eintrag v. 05.03. 22.00 Uhr

Na also, wir können es ja doch noch, doch der Reihe nach. Wie zu erwarten ging eine Ausreißergruppe und Adam war dabei. 5 Mann stark. Sie schafften es einen Maximalvorsprung von 4 ½ Minuten rauszuholen. Adam sicherte sich die Sprintwertungen Nummer 1 und 2, naja es gab keinen Sprint darum, Adam fuhr einfach an der Spitze der Gruppe.

Nach dem zweiten Sprint hatte das Feld die Nase voll und machte Tempo. 4km vor dem Zwischensprint Nummer 3 verlor die Kopfgruppe dann den ersten, dank einer Reifenpanne und das war dann auch das Ende der anderen 4, 2km vor dem Sprint waren Sie ein- und überholt. Also wieder mal Massensprint. 8km vor dem Ziel, steckte Jay noch ganz am Ende des Feldes, wie er dann durch das Feld fuhr um pünklich zum Schlussprint vorn zu sein, fand ich beeindruckend. Ich schickte Bernie und Gerard nach vorn, Nic klemmte sich an Jay´s Hinterrad um ihm den Rücken frei zu halten. Bernie hob 4 km vor dem Zielstrich die Beine hoch, aber Gerard blieb vorn Jay war bis auf 5 vorgefahren und Nic war immer noch hinter ihm und dann ging die Post ab, Jo Planckaert und Tom Steels zogen den Sprint an, jedoch wie sich herausstellen sollte zu früh. Jay schoss an ihnen vorbei, doch dann kamen mit einemmal Fred Rodriguez und Jean-Patrick Nazon gefährlich von hinten auf. Am Ende wurde es richtig schönes Finish. Jay ne halbe Radlänge vor Rodriguez und der wieder ne halbe vor Nazon. Muss geil für die Zuschauer auf den Tribünen gewesen sein.

Vorhin hab ich mir dann Bernie für ein 4 Augen Gespräch auf´s Zimmer geholt. Musste ihn Fragen was heute mit ihm los war, denn nicht nur das er mir zu früh die Beine hochgehoben hatte auch schon vorher war mir aufgefallen das er nicht frisch wirkte. Er sagte mir das er er sich schlapp gefühlt hätte und jetzt würde er Halzschmerzen haben. Daraufhin schickte ich ihn zu unserem Doc. Alles in allem bin ich zufrieden, Jay hat seinen zweiten Etappensieg dieser Saison eingefahren und wir haben die erste wirklich zählbare Kohle gewonnen diesen Monat. Viel mehr erwarte ich von der Murcia schon gar nicht mehr. Carlso säh ich noch gern in den Top 10 der Gesamtwertung am Ende, aber das wird schwer, denn ich hab mir zum ersten mal die Startliste angeschaut *g* Die großen Jungs der zweiten Division sind alle hier.
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Santiago_Botero
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Beitrag: # 120423Beitrag Santiago_Botero
29.3.2004 - 0:01

klasse jetzt les ich auch :)
Alemannia Aachen forever

CSC
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Beitrag: # 120439Beitrag CSC
29.3.2004 - 12:47

Für das Problem mit den Bildern machen: Lad dir FSScreen runter oder wie das heißt.
Für das Problem mit dem Bilder Hochladen:
Ich hab Modem und lade es bei Tripod hoch, es geht gut, weil ich alles in .jpg umgeformt habe mit hilfe von paint.

Ich hoffe ich konnte dir helfen!!!
:)
ALLEZ TEAM CSC

Lancelot
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Beitrag: # 120508Beitrag Lancelot
29.3.2004 - 19:39

06.03.2003

Klaus Tagebuch, Eintrag v. 06.03, 21.15Uhr

Marie meldete mir heute morgen das Valentin wieder fit sei und mittrainiere. Im Moment schau ich mir gerade in meinem Zimmer die Berichterstattung zu Paris-Nizza im spanischen Fernsehn an, heute war dort der Prolog. Lance vor Mc Ghee und Frigo.

Die Etappe heute war 160km lang, begann erst leicht ansteigend, bevor es nach einer kurzen Abfahrt flach weiter ging. Sie enthielt drei Sprintwertungen und die erste Bergwertung der Rundfahrt. Bei km 148. Danach ging es den kleinen Hügel wieder runter um auf der Zielgraden wieder anzusteigen.

Heute morgen hab ich nochmal kurz mit Bernie gesprochen, es ging ihm etwas besser. In der Besprechung heute morgen, hab ich den Jungs gesagt was ich mir gestern abend noch überlegt hatte – kein Ausreißversuch, die Erfahrung von gestern ließ mich vermuten das es keine Chance geben würde durchzukommen, zumal das Gelände nicht unbedingt dafür gemacht war.

Dennoch ging kurz nachdem Start eine 5er Gruppe, dabei u.a. ein Goubert und ein Kohut. Also schon Jungs die man ernst nehmen muss. Sie sollten bis zur Bergwertung kommen. Carlos sah an dem Berg gar nicht gut aus, er radelte im hinteren Teil des Feldes rum. Hab ich bisher von ihm noch nicht gesehn, daher fragte ich ihn vorhin, aber Carlos beruhigte mich, er ist fit, er gab den Jungs von der Kletterfraktion nur keine Chance wegzukommen und hat es daher gar nicht erst versucht, wollte lieber Kräfte sparen. Der Kerl wird mir langsam unheimlich mit seinem Auge für Rennsituationen, denn er behielt natürlich Recht, es gab den Massensprint. Jay war leider eingeklemmt und kam erst spät frei, zu spät für ganz vorn, aber es sollte für den vierten Rang genügen. Damit ist er das gelbe natürlich los, denn die Gegner von gestern schlugen heute zurück. Nazon vor Planckaert und Rodriguez. Nazon damit in gelb und grün, welches Jay aber morgen tragen darf. Finde ich aber nicht tragisch, ob er es nun heute oder morgen verliert ist doch egal. Der Unterschied beträgt 5 Punkte in der Weltrangliste, die mich ja sowieso nur am Rande interessiert.

Hab vorhin Marie angerufen und gebeten das sie mir die Le Equipe nachschicken soll, da ich noch nicht wusste das das spanische Fernsehen Zusammenfassungen von Paris – Nizza bringen würde. Die Zeitung wird zwar mit einem Tag Verzögerung ankommen, aber egal, ich ruf sie jetzt nicht noch mal an um ihr das Gegenteil zu sagen.

07.03.2003

Klaus Tagebuch, Eintrag v. 07.03. 21:58 Uhr

Das Terrain heute war zu beginn wellig, so bis etwa km 65 dann wurde es für 10-11km flach bevor der erste Berg anstand, 11km lang und mit ordentlicher Steigung, danach ging es 10km langsam abwärts, bevor eine 5km kurze aber heftige Steigung kommen sollte, danach wieder 19km flach und ab da unmerklich ansteigend bis etwa km 135. Von dort aus ging es 10km bergan, zum Gipfel der heutigen Etappe um in eine flache etwas 18km lange Abfahrt zu münden. Die letzten 3 km waren dann wieder eben.

Den Jungs hatte ich heute morgen drei Aufgaben gegeben. 1. den ersten Sprint, hier sollte Jay versuchen, ein paar Punkte zu sammeln fürs Grüne. 2. an dem ersten Berg aufpassen das keine Gruppe weggeht und drittens natürlich der letzte Berg. Das war dann eine Aufgabe für Carlos.

Aufgabe 1 klappte schon mal nicht, Jay hatte keine Chance da die Sprintwertung nach einem kleinen Huckel kam. Aufgabe 2 gelang bedingt. Cardenas und Popovych konnten sich unmerklich lösen obwohl ich Carlos extra nach vorn geschickt hatte. Sie kamen nicht weit weg und ich war eigentlich sicher das wir sie auf der Abfahrt holen würden, doch Kraft wollte ich dafür auch nicht verschwenden. Am 2. Anstieg waren es so logischer Weise etwas über 1 ½ Minuten. Immer noch nicht tragisch dachte ich, doch auf der langen Strecke bis zum letzten Berg gelang es nicht den Abstand auf unter 30 Sekunden zu drücken. Am letzten Anstieg verpasste Carlos dann den Absprung. Valverde griff an, doch Carlos steckte in der 15 köpfigen Verfolgergruppe und kam nicht hinter Valverde her. So gingen die drei – Popovych, Valverder und Cardenas als erste in die Abfahrt. Vorsprung etwa wieder 1:30. In der langen Abfahrt vielen noch 3-4 Mann aus der Verfolgergruppe heraus darunter leider auch Carlos, der Rest verkürzte den Abstand auf 36 Sekunden Rückstand im Ziel.

Cardenas gewann vor Valverde und Popovych. Carlos wurde fünfzehnter, mit 1:07 Rückstand. In der Gesamtwertung sind es sogar 1:30 Min. und Platz 13. Bischen wenig wie ich fand, aber Carlos meinte nur, morgen ist ein anderer Tag. Die anderen kamen mit dem Hauptfeld an. Jay ist jetzt auf 19 und Adam auf 21. Bernie überraschte mich positiv, der Junge muss im Klettern noch potenzial haben, so wie der teilweise klar kommt wenn es bergan geht. Nicht das er mitkäme, aber er kommt besser klar als alle anderen.
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Lancelot
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Beitrag: # 120600Beitrag Lancelot
30.3.2004 - 18:48

08.03.2003

Klaus Tagebuch, Eintrag v. 08.03. 22:23 Uhr

Heute morgen ist die Zeitung von gestern angekommen, das hat ja schon mal geklappt.
Naja, das Ergebnis vom Prolog hatte ich ja schon im Fernsehn gesehn. Le Equipe hat sich ne neue Spielerei ausgedacht, die wählen jetzt den Teammanager des Monats. Für Februar haben Sie den Manager von Brioches gewählt, einen gewissen Louis Bamba, Portugiese glaube ich.

Für uns ging es heute von Cartagena nach Alto Cartagena.. Davor lagen 175km und zwei Berge sowie der lange Schlussanstieg hinauf zur Altstadt. Die einzige Aufgabe heute, Carlos unter die Top 10 im Gesamtklassement sagte ich in meiner Ansprache.

Doch dann sah es lange so aus als wenn dies heute nicht unser Tag sein würde. Am ersten Anstieg, 21km lang ging Jufre Pou auf und davon und holte sich die Bergwertung mit etwa 2 Minuten Vorsprung vor dem auseinandergerissenen Feld. In der Verfolgergruppe, 48 Mann stark war neben Carlos auch Bernie vertreten, bestätigte also wieder seine Leistung von gestern. Auf der Abfahrt war es dann um Jufre wieder geschehn. Wie zu erwarten zog sich das Feld nach und nach wieder zusammen. Bei der ersten Sprintwertung erlebte ich dann etwas was ich schon einmal beobachten durfte. Valverde sicherte sich die 6 Sekunden im Sprint. Am zweiten Anstieg ca. 20km lang versuchte sich dann Jufre erneut und diesmal hatte er an der Bergwertung sogar 5:45 Vorsprung. An diesem zweiten Anstieg der erst langsam begann bekam Carlos dann so nach 10 km Probleme. Ich hatte ihm noch den Rat gegeben sich in der Nähe von Cardenas aufzuhalten doch je länger der Anstieg desdo größer seine Probleme. 3, 5 km vor dem Gipfel passierte es dann, eine 22 Mann starke Gruppe mit vielen der Favoriten ging auf und davon. Seit ich Teammanager bin ist dies das erste mal das sich bei einer Bergetappe eine Kopfgruppe bildete in der ich keinen Mann hatte. Aber was halfs ich musste auf die Abfahrt hoffen und darauf das sich Carlos wieder erholen würde. Doch es gelang nicht, weder erholte sich Carlos noch kamen wir an die Gruppe heran.

Was blieb mir also übrig, ich sagte den anderen Bescheid das sie Führungsarbeit im Hauptfeld übernehmen müssen um Carlso wieder ran zubringen. Aber auch das half nichts. Die Lücke konnte nicht geschlossen werden. Wir kamen zwar näher, aber wir kamen nicht ran. Vorn schrumpfte der Vorsprung von Jufre auch langsam aber stetig, noch hatte er aber immer noch über 3 Minuten und es waren noch knapp 50km, wir befanden uns schon im Zielanstieg der aber nicht so steil war, vor allem nicht am Anfang und auch zwischendurch immer wieder Flachstücke aufzuweisen hatte. 40km vor dem Ziel halfen uns endlich die Jungs von Kelme. Valverde war nämlich einer der wenigen Favoriten die auch nicht mit vorn drin waren. So gelang es bis 30km vor Ultimo die Lücke bis auf 10-15 m zu schließen, dran waren wir aber immer noch nicht. Carlos hatte sich aber immer noch nicht ganz erholt. Die Kelmejungs brauchten noch 15km, meine waren schon völlig platt, um diese lumpigen 10-15m zuzufahren. Letztlich half uns eins dieser Flachstücke, was uns half war dann gleichzeitig das Verhängnis für Jufre Pou. Auch er wurde dort gestellt, 2 km später schlug dann das Schicksal zu. Jufre bekam auch noch einen Platten. Doch die Schicksalgöttin hatte Mitleid mit ihm, er schaffte es am Ende in der Kopfgruppe zu sein.

Ich erkundigte mich bei Carlos über Funk ob es wieder ginge und er meinte ja es geht wieder, ich sagte ihm dann, du wartest bis 5 km vor Schluss bevor du nach vorn gehst, halt dich solange in der zweiten Reihe. 5,5km vor dem Ziel kam dann der Angriff, doch diesmal war Carlos wach. Zu fünft gelang es ihnen ein Loch aufzumachen. Cardenas, Gonzales, Piepoli und Scarponi waren die anderen. Das sah richtig gut aus, sie hatten etwa 30m Vorsprung als es auf den letzten km ging. Doch Carlos ist erstens überhaupt kein Sprinter und zweitens war er nun endgültig fertig. Als das Finish begann, musste er reissen lassen und wurde von den anderen eingeholt und zum teil überholt. Am Ende wurde er siebter, direkt vorValverde mit 22 Sekunden Rückstand. Gewonnen hat wieder Cardenas.

Das Blatt hat sich also scheinbar gewendet, war es bei der Ruta noch Popovych, so ist jetzt Valverde Chef der zweiten Divison. Schaun wir mal ob Popovych morgen beim Zeitfahren die Dinge wieder gerade biegt. Unser Ziel für heute haben wir geschafft, Carlos hat sich auf Platz 9 verbessern können, das gilt es morgen zu verteidigen. 52 Sekunden hat er auf Platz 11 Vorsprung, 6 auf Platz 10. Für Platz 8 sind es 4, für Platz 7 auch nur 30 die Kiste ist noch nicht gelaufen. Mein Tip für morgen ist ganz klar Popo. 52 Sekunden Rückstand auf Cardenas halte ich für machbar auch wenn es nur 12 km sind.
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Lancelot
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Beitrag: # 120714Beitrag Lancelot
31.3.2004 - 21:09

09.03.2003

Bei Paris – Nizza, haben die Sprinter ihren Auftritt gehabt. Eric Bauman gewann vor Sebastien Hinault und Gorik Gardeyn von Lotto. In der Gesamtwertung führt jetzt Fothen vor Backstedt. Wie Le Equipe schreibt ist das Feld im Schlusssprint sogar noch um 35 Sekunden auseinandergerissen worden daher ist Fothen nun vorn.

Holla, was war das für eine Lehrstunde heute. Meinen Jungs wurde gezeigt wo der Hammer hängt. Zwischen 3.47 (Jay) und 3.55 (Adam und auch Carlos), haben sie an Rückstand kassiert. Das sind Welten. Lange sah es so aus als wenn der früh weil schlecht platzierte Rumsas das Rennen gewinnen würde. Niemand war in der Lage an seine Zeit heran zukommen, bis dann Honchar antrat, bei der Zwischenzeit hatte er schon 22 Sek. Vorsprung auf Rumsas, im Ziel pulverisierte er die Zeit mit 49 Sekunden Vorsprung. Gleich hinter Honchar kam dann Casero, bei der Zwischenzeit lag er nur 5 Sekunden zurück. Dann passierte nichts mehr bis Popo antrat. Man war der schnell unterwegs im Vergleich zu seinem Vordermann. Gespannt wartete ich auf die Durchgabe der Zwischenzeit. 4 Sekunden Rückstand auf Honchar hieß es dann. Ich wartete auf Valverde, 1.23 Rückstand auf Honchar hieß es bei der Zwischenzeit, dann kam Cardenas hoppla, dachte ich als ich die Zwischenzeit hörte, 2.23 da war ja sogar Carlos noch schneller unterwegs.

Ich wartete auf Casero im Ziel. Nein, er schaffte es nicht. 12 Sekunden Rückstand auf Honchar, dann das warten auf die Entscheidung Popovych immer noch stark unterwegs, inzwischen hatte er den dritten Vordermann ein- und überholt, aber auch er schaffte es nicht 10 Sekunden für ihn. Damit war klar, Honchar gewinnt die Etappe und Popovych vermutlich die Rundfahrt. War nur noch die Frage wie hoch er gewinnen würde. Valverde kommt mit 2.51 Rückstand und damit Platz 30 ins Ziel. Dann langes warten auf Cardenas. Sage und schreibe 4:41 Min. Das bedeutet auf jeden Fall für ihn den Absturz vom Siegertreppchen dachte ich sofort.

Dann die Endwertung der Rundfahrt. Popovych gewinnt mit 2.14 vor Casero und 2.15 vor Honchar. Dann schauten wir wo Carlos gelandet war, oh so ein Mist entfuhr es mir. Platz 11 mit 5.05 um schlappe 7 Sekunden von Platz 10 getrennt.

Einerseits fand ich es schade, andererseits sind wir wieder auf dem Boden der Tatsachen und das ist gut und richtig, denn wir drohten abzuheben, die Jungs hielten sich schon langsam für unschlagbar. Was solls, ich wusste es ja vorher, wir haben gute Sprinter, wir haben einigermaßen Bergfahrer, aber beim Zeitfahren haben wir nichts zu melden. Bald startet das erste Rennen auf Kopfsteinpflaster, auch da rechne ich uns kaum Chancen aus.



10.03.2003

Klaus Tagebuch, Eintrag vom 10.03. 09:10 Uhr

Lance Armstrong hatte bei der ersten Bergetappe von Paris-Nizza seinen großen Auftritt. 2:28 nahm er Noe, Bartoli und Frigo ab. Damit dürfte klar sein, wer die Rundfahrt gewinnen wird denke ich. Schade, nach Italien schickt Marie mir die Zeitung nicht nach.

Heute ist Reisetag, ich muss nach Italien, unser nächstes Sponsorenziel wartet auf uns. Morgen müssen wir Platz 3 bei der Troffeo dell Etna erreichen. Die Jungs hier fahren nach Hause. Niels, David, John, Lenaic, Valentin und Vasta sollten schon da sein. Für morgen bin ich eigentlich guter Hoffnung, das Rennen liegt uns glaube ich. Darum hab ich mich auch entschieden obwohl es ein Sponsorenziel ist, das Risiko zu gehen mit nur 6 Fahrern zu starten.

Dabei bin ich wirklich ungern abgereist. Im Hotel bauten sie heute morgen eine Riesenleinwand auf. Im spanischen Fernsehen übertragen sie nämlich heute abend Real gegen Bayern live.
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CSC
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Beitrag: # 120717Beitrag CSC
31.3.2004 - 21:13

jaja der Lance...
Gut geschrieben, weiter so!!!
ALLEZ TEAM CSC

Lancelot
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Beitrag: # 120818Beitrag Lancelot
1.4.2004 - 18:25

Ich weiss nicht warum das bei diesem Spielstand so ist, schließlich steuert ihn niemand, vielleicht liegts grade daran, ich weiss es nicht. Lance ist jedenfalls im Moment der mit den meisten Einzelsiegen.
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Beitrag: # 120819Beitrag Lancelot
1.4.2004 - 18:28

11.03.2003

War nen bischen kompliziert mich wieder auf den Stand der Dinge bei Paris-Nizza zu bringen, irgendwie fehlte mir da ein Tag, aber ist ja klar ich hatte immer die Zeitung vom Vortag.
Vorgestern hat Eric Baumann die zweite Flachetappe gewonnen und gestern ging das Einzelzeitfahren an Lance. Unglaublich aber wahr, 5 Etappen Paris-Nizza und nur 2 Sieger.


Das Rennen selbst lag uns wie erwartet. In der Besprechung vor dem Rennen war klar das wir auf Lenaic setzen würden. Leute die ihm den Sprint anziehen können haben wir genug hier, sollte also flutschen sagte ich ihnen, ist Lenaic eingeklemmt hat Niels freie Bahn.

Drei Hügel lagen uns im Weg auf der 183km langen Strecke. Am Anfang wollten natürlich ein paar Ausreißer gehen, doch Valentin vereitelte den Versuch glänzend. Am Anstieg zum zweite Hügel passten wir nicht so gut auf, diesmal gelang es zwei Fahrern schnell 2 Minuten Vorsprung zu gewinnen. Also blieb mir nichts anderes übrig als die Jungs aufzufordern sich an der Verfolgung zu beteiligen. Nach 25km war auch der Spuk vorbei. Dann kam Vasta zu mir ans Auto. Trainer sagte er, der dritte Hügel ist so steil, der ist was für mich. Erst wollte ich nicht, aber dann sagte ich ihm o.k. aber wir ziehn trotzdem den Sprint an, wenn wir dich dabei einholen sollten hast du halt Pech. Ihr holt mich nicht ein, sagte Vasta nur und fuhr los.

Am Hügel wartete er erst einen Moment ob noch jemand anderes angreifen würde, machte aber keiner, also zog er selbst an, 2 Leute klemmten sich an sein Hinterrad, also brach er den Versuch kurzerhand ab und setzte sich wieder in den Sattel. Dadurch bekam er 4-5 Meter Luft zwischen seinem Hinterrad und dem Vorderrad des nächsten. Als er dies bemerkte holte er zum zweiten Schlag aus. 1.30 holte er bis zur Kuppe raus. Aber er hatte noch 30 lange km vor sich. Das würde knapp werden, zumal wir selbst auch mit in die Hatz gehen würden.
Aber er hielt durch. 10km vor dem Ziel brachten wir dann wieder unsere gewohnte Taktik an und gingen mit den anderen nach vorn. Lenaic machte den Fehler zu früh zu viel zu wollen, zweimal musste ich ihn zurückpfeiffen da er schon im Wind war. Erst als John und Niels vor ihm waren ließ ich ihm wieder freie Hand. Vasta hatte ca. 1km Vorsprung als wir den Spurt durch Lenaic eröffneten. Es sollte trotzdem für Vasta reichen, Lenaic dagegen war zu früh im Wind und wurde das erste mal in dieser Saison von Niels geschlagen der zweiter wurde. Für Lenaic reichte es am Ende für Platz 4.

Zusammengefasst kann mal also sagen Ziel verfehlt. Platz 3 sollte es werden, wir haben Platz 1,2 und 4. Ich werde schon wieder überheblich ich weiss, aber ich war mir vorher sicher, das wir es schaffen würden. Die Jungs sind gut drauf, es war ein „Dorfrennen“ will heissen, die wirklichen Gegner würden nicht da sein und ich hatte die besten für den Job am Start.

4:2 für Lance. Er hat auch die zweite Bergetappe gewonnen, damit ist er jetzt wohl endgültig durch.
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Lancelot
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Beitrag: # 120912Beitrag Lancelot
2.4.2004 - 16:58

12.03.2003

Heute geht’s nach hause, am 14. treten wir dann in Holland an für das nächste unserer Sponsorenziele. Ein Etappensieg beim GP Erik Breuking. Soweit ich weiss ist die zweite Etappe die erste mit Kopfsteinpflaster in dieser Saison. Die dritte ist dann ein Einzelzeitfahren, also kommt nur die erste in Frage und dort wird es Ausreißversuche geben. Ich will mir morgen das Training anschauen, bevor ich entscheide wer mitgeht. Kai ist klar, als Holländer kann ich ihm das schlecht verwehren, aber der Rest, ich denke im Moment fast die Jungs von gestern.

Fast zwei Wochen war ich weg, bin natürlich noch ins Büro gefahren als wir da waren, zum Glück hat mir Marie nen Schlüssel gegeben, es war nämlich schon niemand mehr da.
Hab mir unsere Kontoauszüge angesehn, schon über 20 Scheine an Prämien, diesen Monat, aber wir haben auch schon 8 Rennen hinter uns und es kommen sogar noch ne Menge, aber große Gewinnchancen haben wir wohl nicht mehr diesen Monat. Wenns optimal läuft vielleicht noch 2 Siege, mehr wohl nicht. Einen für Vasta oder Lenaic und einen für Jay. O.k. vielleicht geht in Portugal noch was, aber wir werden dort nicht in Bestbesetzung antreten.

13.03.2003

Le Equipe hatte heute morgen berichet das die 7. und vorletzte Etappe von Paris – Nizza an Angel Vicioso gegangen war.

Beim Training reichte mir Jochen die Berichte über Kai und Gerard. Grad fertig geworden sagte er. Bei dem was ich über Gerard las war ich nicht weiter überrascht, er hat noch Verbesserungsmöglichkeiten am Hügel, im Prinzip also das was wir auf dem letzten Haribo km gesehn haben. Als ich mir dann den Bericht über Kai durchlas hab ich mich verschluckt und bekam einen Hustenanfall. Umir Yuri gibt ihm 81% beim Fahren und sogar 87% beim Hügelwert. Nur Vasta wurde von denen bisher am Hügel besser bewertet. Schade das er am Berg wohl nie so gut werden wird, da reichte es nicht über 68% hinaus. Beide blind gekauft und zweimal richtig gelegen.

Nachdem ich die Jungs ein wenig beobachtet hatte, entschied ich das Ludo, Niels, Gerard, Lenaic und Vasta neben Kai gesetzt sind. Nach einigem überlegen entschied ich dann das Nic und Loic das Team komplettieren sollten. Danach gab es fürmich nicht mehr viel zu tun, also entschied ich mir einen freien Nachmittag zu gönnen und meiner Hauswirtin in der Pension auf den Geist zu gehen. Die hatte nämlich einen Fernseher und die Schlussetappe von Paris – Nizza wurde live übertragen. Heute nacht würde es dann mit dem Reisebus nach Holland gehen, Marc hatte den organisiert und er wollte zur Abwechslung sogar mal wieder mitkommen. Die Autos sollten Marie und Stephane unser Teamarzt fahren, während Jochen den Stall bewachen sollte.

14.03.2003

Wie war das mit dem Hochmut? Er kommt bekanntlich vor dem Fall. Fast, wirklich fast wäre es heute soweit gewesen. Wir hatten besprochen das Niels heute mit evtl. vorhandenen Ausreißern mitgehen sollte, ansonsten wollten wir auf den Sprint von Lenaic setzen.

Als es dann soweit war und die ersten Ausreißer gingen, was machte Niels da? Er musste sich erleichtern, zwar während der Fahrt aber an mitgehen war nicht zu denken. So gingen Oriol, Guerra und Perez Arayo auf und davon. 5 Minuten holten sie bis zur ersten Bergwertung heraus. Dann ging auch noch Galletti weg und wieder passten wir nicht auf. Ich beorderte die Jungs natürlich nach vorn, aber nichts klappte, ob es an der Anreise per Bus lag, ich weiss es nicht, die Jungs bekamen die Ausreißer nicht in den Griff, erst als sich Choladade Jaques und Landbouwkrediet vorn mit einreiten, gelang es uns zumindest nicht weiter an Boden zu verlieren. Galletti schloss irgendwann zu den dreien auf, dafür musste Perez-Aroyo kurze Zeit später reissen lassen. Nach 160 km waren dann auch Guerra und Oriol müde und konnten das Tempo von Galletti nicht mehr mitgehen. Das sie ins Feld zurückfiehlen war also weniger uns als ihrer Müdigkeit zu verdanken. Galletti kam allein bis 3,5km vor dem Ziel. 3,5km und wir hätten wohl unser erstes Ziel diese Saison als unerledigt abhaken können. So kam es wie es kommen sollte. Vasta, Kai und Loic zogen den Sprint für Lenaic an, doch Lenaic war eingeklemmt und kam nicht weg, Jacky Durand hatte schon 3m Vorsprung, doch dann kam zum einen Lenaic doch noch frei und setzte hinterher und Jacky war zu früh losgespurtet, er konnte das angeschlagene Tempo nicht durchhalten, naja Jacky ist ja auch kein Sprinter. Uff sagte ich zu Marie und Marc die bei mir im Auto saßen. Was ist los fragte Marc. Was los ist Marc? Wir hätten um ein Haar verloren, wir haben doch nur wieder Glück. Wegen der Etappe morgen, sind die Topsprinter doch wieder nicht am Start, sonst hätte Lenaic keine Chance mehr gehabt so wie der eingeklemmt war.

So konnte Lenaic seinen dritten Saisonsieg einfahren und er hat erstmals in seiner Karriere ein gelbes Trikot.
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Lancelot
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Beitrag: # 121267Beitrag Lancelot
4.4.2004 - 20:57

15.03.2003

Das ist also Kopfsteinpflaster. Im Fernsehen hatte ich es ja schon mal erlebt, aber er ist was anderes wenn man Teamchef ist und zusehen muss wie die Fahrer um die Wette stürzen. 3 von den Dingern gab es heute. Das erste war kurz, nur knapp 800m und es stürzte auch nur einer. De la Fuente. Fortan fuhr er weit hinter dem Feld her. 33 Minuten sollte er am Ende verlieren.

Das zweite war dann schon heftiger. Innerhalb von 300m gab es drei Massenstürze. Beim ersten erwischte es Ludo, Vasta und Niels. Niels kam relativ schnell wieder hoch und konnte weiter fahren. Vasta mussten wir erstmal das Rad wieder richten und Ludo blieb liegen. 130m weiter dann Lenaic und Kai. Kai konnte zusammen mit Niels weiterfahren, aber auch Lenaic erwischte es so schwer das er aufgeben musste. Nochmal 170m weiter der nächste Sturz, in den wir aber nicht verwickelt waren. Anschließend waren nur noch 57 Fahrer in der Kopfgruppe. Der Rest, also über 100 Fahrer, waren in die Sturzserie irgendwie verwickelt.

Das dritte Kopfsteinpflaster besorgte uns dann den Rest. Diesmal war Gerard betroffen, ebenfalls so schwer das er aufgeben musste. Als die Jungs gerade wieder Teer unter den Reifen hatten, passierte dann noch ein Sturz. Nic war zwar nicht betroffen, wurde aber so sehr aufgehalten das er den Anschluss verlor. Nach dem dritten Feld waren es noch 29 Fahrer, die ohne Sturz durchgekommen waren, zweie sollte es anschließend noch mit Plattfüßen erwischen, darunter auch Loddo. Von uns war nur noch Loic mit dabei.

Den Sprint gewannen dann Fred Rodriguez vor Nico Sijmens, so sieht auch die Gesamtwertung aus. Loic wurde 15.

Stephane, unser Arzt meinte Lenaic, Ludo und Gerard hätten Glück gehabt, nichts schwerwiegendes. Insgesamt mussten 30 Fahrer aufgeben, mit 10% sind wir überdimensional betroffen wie ich finde. Loic ist sechster der Gesamtwertung, aber den Platz kann er morgen beim Einzelzeitfahren unmöglich halten. Ich habs ja geahnt, aber das es so eine Katastrophe werden würde hab ich nun auch wieder nicht gedacht.

Was haben wir falsch gemacht? O.k. wir waren nicht weit genug vorn beim zweiten Kopfsteinpflasterfeld, aber die Jungs sind bis auf eine Ausnahme nicht über andere Fahrer gestürzt sondern sie sind es selbst, hätte also nicht viel gebracht ausser das sie noch eine größere Katastrophe ausgelöst hätten. Einzig Vasta muss ich den Vorwurf machen, der war nun wirklich zu weit hinten, aber er ist 19, ihm fehlt die Erfahrung, also war es meine Schuld ihn nicht darauf hingewiesen zu haben. Im Gegenteil beim nächsten Mal werde ich ihn die Flucht nach vorn antreten lassen. Wir müssen also lernen und vor allem wir müssen es schnell tun.
"Lohnt es sich denn?" fragt der Kopf.
"Nein, aber es tut so gut!" antwortet das Herz.

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Lancelot
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Beitrag: # 121822Beitrag Lancelot
7.4.2004 - 18:43

16.03.2003

Ich ging völlig Ilusionslos in das heutige Einzelzeitfahren welches die Entscheidung bringen sollte. O.k. meine Jungs fuhren mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch und das war auch gut so. Entsprechend waren ihre Platzierungen so schlecht nicht. Niels wurde vierter, Kai achter. Aber es waren auch keine Spezialisten am Start, wie ich diese Tour mittlerweile hasste. Gewonnen hat Sivakov vor Guerra und Rosseler. Alles Jungs die für das Gesamtklassement uninteressant waren. Von denen die vorn waren, konnte eigentlich keiner vernünftig Einzelzeitfahren, von daher war klar es würde der gewinnen, der am besten mit den 19km zurecht kam. Im Grunde kamen alle 27 von gestern dafür in Frage. Am ehesten traute ich es Jacky Durand zu, aber auch der sollte mich persönlich enttäuschen 1.08 Rückstand für ihn auf den Sieger Sivakov. Loic fuhr ein ordentliches Rennen, wurde am ende auf 32 gewertet mit 1.12 Rückstand, was ihm einen erfreulichen 5. Rang einbringen sollte. Nicht mal das hatte ich erwartet. Gewonnen hat Andy Flickinger, der als fünftletzter gestartet war, auch er kein begnadeter Zeitfahrer, er hatte halt das Glück am besten mit dem Kurs klar zu kommen. 1.06. Rückstand sollten genügen um zu gewinnen. 2 Sekunden vor Durand und 8 vor Ballester von Kelme.

Was bin ich froh das es vorbei ist, am 19. starten wir in Belgien, beim nächsten Kopfsteinpflasterrennen. Lenaic, Gerard und Ludo sind bis dahin wieder soweit fit das sie starten können, sagt der Doc. Also brauch ich niemanden aus Lyon kommen lassen, der sie ersetzt, denn wir fahren nicht nach Hause sondern bleiben in Belgien. O.k. wir haben unser Ziel geschafft, mehr war nicht zu erwarten, mehr wollten wir auch nicht. Und wir sind gesund aus der Nummer rausgekommen, das ist das wichtigste.

17.03.2003

Zwei freie Tage, zwei Tage zum ausruhen, Kraft tanken. Die Jungs trainieren zwar nen bischen, aber nur leicht. Wichtig ist mir das wir unsere Gemeinschaft weiter festigen, uns besser kennen lernen. Jochen hab ich angerufen damit er die Jungs die in Portugal starten sollen rechtzeitig losschickt. Ich werde mit dem Flieger hinterher hetzen, während Marc und Marie mit den Jungs nach Hause fahren werden. Jochen hat dann nur noch drei Leute zum trainieren, Tomasz, Carlos und Adam.

Langsam wird es auch Zeit eine Entscheidung zu treffen wer am 1. April gehen darf. John hat gute bis sehr gute Leistungen gebracht eigentlich zu gute um ihn zu entlassen. Ludo nicht ganz so gute, aber auch er ist mir ans Herz gewachsen. Loic hat gerade im letzten Rennen unsere Ehre gerettet. Trotzdem werden 2 von den dreien gehen müssen. Enttäucht bin ich eigentlich von keinem der Jungs, einzig Valentin könnte mir mehr zeigen, er bekommt in Portugal die nächste Chance dazu.


18.03.2003

Jochen hat mir die UCI Weltrangliste geschickt, Stand bis einschl.13. März.
Wie von mir erwartet und auch erhofft ist David gestürzt als Nummer 1. Lance Armstrong führt nun vor Michele Bartoli und Dario Frigo. David ist zwar immer noch auf Platz 4, aber der Abstand zu Lance beträgt schon über 400 Punkte. Na also, das ganze fängt an sich zu normalisieren. Ist eigentlich ne blöde Idee von der UCI gewesen, führt nur dazu das mir meine Jungs abzudrehen drohen. Auch in der Manschaftswertung haben wir die Führung abgegeben. Logischer Weise auch an US-Postal.
Nur ein vernünftiges Rennen und schon sieht das ganze wieder realistischer aus. Richtig interessant wird diese Ranglistenspielerei doch frühestens nach dem Giro meinte Jochen dazu am Telefon.

Ich hab eine Entscheidung getroffen. John bekommt in Portugal von mir ein Angebot. Er muss mit dem Gehalt runter, deutlich runter, dafür werde ich ihm eine Einmalzahlung als Ausgleich anbieten. Valentin bekommt ebenfalls ein Angebot, allerdings erst nach dem ich ihm in Portugal nochmal eine Chance gegeben habe. Ludo wird gehen müssen. Sollte John annehmen erwischt es Loic. Sollte Valentin ablehnen kann er zum Saisonende gehen.

19.03.2003

Heute ging es also von Nokere nach Koerse. 202km 6 Kopfsteinpflasterfelder, 2 davon mit gewaltigen Anstiegen verbunden galt es zu überwinden.

Doch der Reihe nach, kurz nach dem Start gingen zwei Ausreißer Peers und de Vocht hießen sie. Ich belächelte sie mal wieder, denn knapp 200km Soloflucht kann doch niemand schaffen dachte ich mal wieder. Ich muss da gewaltig an meiner Einstellung arbeiten fürchte ich, denn die Jungs sollten mir beweisen das es geht und sie waren ja auch nicht die ersten denen es gelang diese Saison.

Nach 25 km dann das erste Kopfsteinpflasterfeld. Es ging relativ harmlos ab im Vergleich zu dem was ich in Holland erlebt hatte. Nur 8 Fahrer stürzten diesmal. Darunter leider der, der es in Holland als einziger geschafft hatte Loic. Er konnte zwar weiterfahren, aber er schaffte nie wieder den Anschluss ans Feld und hatte einen riesigen Rückstand im Ziel. Eins brachte dieses Feld aber doch, hatten die beiden Ausreißer vor dem Feld 51 Sekunden Vorsprung, so waren es nach dem Feld plötzlich 2.26 Minuten. Marc war es der mich darauf aufmerksam machte und plötzlich hatte ich die Idee. Marc ich glaube ich weiss wie wir heute doch noch was reißen können, wir brauchen Glück, viel Glück aber ich hab eine Idee.
Anschließend holte ich Vasta ans Auto um ihn anzuweisen zukünftig bei jedem Kopfsteinpflaterfeld anzugreifen.

Das zweite Feld kam erst nach km 113. Wieder hatten wir viel Glück, lediglich Nic stürzte und viel zurück, er schaffte später nicht nur wieder den Anschluss ans Feld, er konnte sogar noch dem Feld ins Ziel kommen. Dennoch war dieses Feld wesenltich selektiver als das erste. Nur noch 108 Fahrer befanden sich anschließend in der Hauptgruppe. Vasta griff wie vereinbart an, schaffte es aber nicht wegzukommen. Die beiden vorn hatten jetzt sogar 4.34 Vorsprung.

Das dritte Feld bei km 141 selektierte weiter auf 83 Fahrer, Vasta griff zwar an, schaffte es aber wieder nicht, da einige andere auf die gleiche Idee kamen. Ein gutes hatte das ganze dennoch, der Vorsprung der beiden Ausreißer ging auf 3.21 zurück.

Bereits 7 km später kam das 4. Kopfsteinpflasterstück, das erste mit einem Anstieg verbunden. Hier wurde die bisherige Reihenfolge nun völlig durcheinander gewürfelt. Peers konnte sich von De Vocht lösen, Vasta gelang der Absprung, ihm hetzten Gaspare von De Nardi und Jacky Durand hinterher, dahinter 4 weitere Fahrer. Durch den Anstieg wurde das Hauptfeld auf 111 Fahrer aufgestockt da die Gruppe um Nic den Anschluss schaffte. Nach der Kuppe hatte Peers 2.25 Vorsprung auf De Vocht der wieder 1.29 auf Vasta, Vasta seinerseits 1.24 auf Durand/Gaspare, die wieder 1.22 auf die nächsten 4 bevor das Hauptfeld mit nochmal 1.29 Rückstand folgte.

Bis zum fünften Feld nach 159km oder anders ausgedrückt 43km vor dem Ziel, schaffte Vasta es bis zu De Vocht aufzuschließen. An der Reihenfolge änderte sich nichts mehr, auch weitere Stürze blieben aus. Peers fuhr nun mit 2.30 Vorsprung an der Spitze.

Das letze Feld begann genau 20km vor dem Ziel, 23 lange km Zeit für Vasta/De Vocht den Anschluss zu schaffen, entsprechend forderte ich Vasta auf alles zu geben und die beiden schafften es tatsächlich. Zu dritt ging es in das Feld und noch was, nach dem Feld waren Gasparre/Durand aus dem Geschäft. 3.26 Rückstand für sie, unmöglich aufzuholen.

Zwischen den dreien musste am Schluss der Sprint entscheiden, aber das war mir schon fast egal, ich hatte eine Taktik für diese furchtbaren Kopfsteinpflasterrennen gefunden und ich hatte einen Fahrer der sie umsetzen konnte. Im Zielsprint fehlte Vasta natürlich die Kraft, aber er schaffte den zweiten Platz. Sieger wurde der der es verdient hatte Peers.
Noch wichtiger war mir allerdings das sich keiner der Jungs was getan hatte, offenbar dadurch bedingt das das Feld in Gruppen auseinander fiel blieben weitere Stürze aus.

So mein Flug nach Portugal wird gerade aufgerufen.
"Lohnt es sich denn?" fragt der Kopf.
"Nein, aber es tut so gut!" antwortet das Herz.

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Lancelot
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Beitrag: # 122056Beitrag Lancelot
8.4.2004 - 18:09

20.03. 2003

Gestresst aber glücklich angekommen. In der Besprechung heute morgen hab ich John gesagt das ich was von ihm sehn möchte auf dieser Tour. Er nahm das ganze kommentarlos auf.
Ansonsten die übliche Taktik, bei Ausreißversuchen mitgehen, ansonsten auf den Sprint von Jay setzen. Für die Ausreißer ist heute John zuständig sagte ich dann.

Genauso kam es dann auch, 5 Ausreisser gingen kurz nach Start und John hängte sich dran. Maximal 7:10 Minuten betrug ihr Vorsprung von dem sie etwa die hälfte bis ins Ziel retten konnten. John hing sie nicht wie andere unserer Jungs mit dran und wartete ab was passiert sondern er war der erste der aktiv mitarbeitete. Er wurde jeweils zweiter bei den letzten beiden Zwischenwertungen und er gewann auch, da er von den sechsen der beste Sprinter war. Er macht mir meine Entscheidung nicht leichter und unter diesen Umständen hat er zumindest gute Argumente für den bevorstehenden Vertragspoker. Den wollte ich eigentlich heute abend beginnen, aber jetzt hab ich ihn erst mal um 2 Tage nach hinten verschoben.
Gefreut hab ich mich natürlich über unseren 14. Saisonsieg, zumal ich den nun wirklich nicht erwartet habe, jetzt bin ich frohen Mutes das wir hier in Portugal auch den 15. noch schaffen.
Den 16. erwarte ich dann bei Cholet Pays de Loire.

Hab das hier grad nochmal gelesen, schon wieder hochmütig? Nein, glaube ich eigentlich nicht mehr, mittlerweile weiss ich ganz gut was die Jungs so drauf haben und entsprechend ruhiger bin ich inzwischen geworden. Selbst wenn wir diesen Monat nicht noch 2 Siege schaffen sollten sehe ich kein Problem darin, die Saison ist noch lang.

Das allerdings ist das eigentliche Problem vor dem ich die größte Angst habe, halten wir bis September, Oktober durch und kriechen wir dann auf dem Zahnfleisch daher?

21.03.2003

Die gleiche Taktik wie immer Chef fragten mich die Jungs. Jepp, sagte ich, heute wird’s nen bischen hügeliger, aufpassen müsst ihr vor allem beim ersten Berg. Wenn da keiner wegkommt ist heute Jay angesagt. Yannick du bist heute für die Ausreißer zuständig, mitgehn wenn geht ansonsten sehn das das Feld dran bleibt. So jedenfalls ungefähr meine Ansprache heute morgen.

Die Jungs mögen Profis sein, ich der Teamchef bin jedenfalls nach wie vor ein Amateur. Sonst würde ich mit meinen Einschätzungen nicht so daneben liegen. Das Rennen war jedenfalls in mehrfacher Hinsicht völlig anders als von mir prognostiziert.

Es ging natürlich eine Ausreißergruppe, jedoch war Yannick nicht in der Lage mitzugehn, noch dies zu verhindern. Yannick ist bestenfalls ein Mitläufer, ein Häuptling ist er nicht, wird er nicht, ihm daher Häuptlingsaufgaben zu geben, ist völlig daneben. David passte zum Glück auf und verhinderte das die Ausreißer wegkamen.

Am ersten Berg, einem ca. 10km langen sanften aber stetigem Anstieg, waren es dann zum einen John, zum anderen wieder David die Flagge zeigten und damit offenbar den Bergcracks die Lust nahmen es zu versuchen. Denn hätten sie es versucht, wir hätten sie nicht halten können. Yannick und auch Valentin enttäuschten mich in dieser Phase des Rennens ganz klar, wir tragen das gelbe, da muss die Manschaft zeigen das sie es behalten will, das zeigt man aber nicht wenn man sich am Ende des Feldes aufhält.

Später versuchten es nochmal 12 Mann wegzukommmen, wieder versagte Yannick völlig, aber die 12 waren eh nur angetreten um die Spurtwertung zu gewinnen, danach hoben sie die Beine hoch, ansonsten hätte es lustig für uns werden können. So kam es zur Massenankunft.

Und da täuschte ich mich wieder, die Sprintvorbereitung klappte überhaupt nicht, keiner vorn und Jay völlig eingeklemmt, spät konnte er sich dann lösen und wenigstens noch dritter werden. Gewonnen hat Fred Rodriguez vor Jo Planckaert. Sei ihm gegönnt, er hat diese Saison schon öfter gezeigt was er drauf hat. Ist sein zweiter Sieg wenn ich mich richtig erinnere. Morgen werde ich Valentin auf Herz und Nieren prüfen, hab ich auch lange nicht, das letzte mal in Quatar und das ging ja bekanntlich völlig in die Hose.

So jetzt wird ich mich mal erkundigen ob hier im Hotel jemand weiss ob ich morgen irgendwie an bewegliche Bilder von Mailand – San Remo rankommen kann.
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Lancelot
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Beitrag: # 122150Beitrag Lancelot
9.4.2004 - 6:01

:frown:
sch.......... ich versuche jetzt seit zwei Stunden meinen Spielstand wieder zu laden, scheint hin zu sein. Das wars dann wohl auch für diesen AAR

Dann fang ich eben sofort nen neuen an. :)
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Fabian
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Beitrag: # 122178Beitrag Fabian
9.4.2004 - 11:08

Kannst mir den Spielstand ja mal schicken. Auf irgendeine Art und Weise hab ich schon einige Spielstände meiner Kollegen wieder hingekriegt. Wenn du das willst, schick mir ne PN und ich werd dir meine Mailadresse geben.

Lancelot
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Beitrag: # 198962Beitrag Lancelot
30.11.2004 - 19:03

21.03.2003 18.15 Uhr, Lyon Bürogebäude von Trousseliers S.A.R.L.

René Trousselier saß über dem neuesten Finanzbericht seiner AG. Der Aktienkurs stagnierte in letzter Zeit obwohl es dem Unternehmen blendend ging. Das Telefon unterbrach ihn in seinem Studium und als er abhob meldete ihm seine Sekretärin das ein gewisser Robert Lejoeff, Sportreporter der Le Equipe ihn zu sprechen wünsche. Er stutzte kurz, dann meinte er zu ihr das dies Gespräch wohl nur für seinen Sohn Marc sein könne. "Geben Sie ihm das Gespräch, er ist der Sportexperte in unserem Unternehmen" wies er dann an, legte auf und wandte sich wieder seinem Finanzbericht zu.

Marc nahm das Gespräch an. "Lejoeff, Robert Lejoeff ist mein Name, ich bin Sportreporter bei der Le Equipe" meldete sich die Stimme am anderen Ende der Leitung. "Und" fragte Marc "und was kann ich für Sie tun?" "Ich möchte Sie zunächst darauf aufmerksam machen das dieses Gespräch auf Band aufgezeichnet wird, ferner möchte ihnen gern einen Artikel unserer morgigen Ausgabe vorab vorlesen". Marc stutzte, was war los?

Das vorlesen des Artikels dauerte eine ganze Weile und am Ende sagte Lejoeff "Wir möchten Ihnen gern vorab die Gelegenheit zu einem Kommentar geben".
"Nein oder doch schreiben Sie das die Firma Trousselier in ihrer Funktion als Sponsor diesen von Ihnen geäußerten Anschuldigen nachgehen wird. Wir sind in keinster Weise in diese Sache verstrickt und werden für den Fall der Richtigkeit ihrer Anschuldigungen entsprechende Konsequenzen ziehen. Danke für die Vorabinformation".

Marc legte auf, natürlich war er im Bilde, doch woher hatte Lejoeff seine Informationen - egal, sie entsprachen dem was auch seine Privatdedektive bereits vor Wochen ermittelt hatten. Die Frage war wie bekam er seinen Kopf aus dieser Schlinge? Denn das dieser in dieser Schlinge ebenfalls drin war, war ihm klar. Wenn herauskam das er es seit Wochen wusste würde die Schlinge zugezogen werden. Er war sich sicher das auch das nicht lange auf sich warten lassen würde. Sein Kopf war gleichbedeutend mit dem des Unternehmens und das durfte auf keinen Fall passieren. Was ihn selbst betraf, so gab er sich keinen Ilusionen hin, sein Vater würde ihn enterben, würde ihn aus dem Unternehmen rausschmeissen. Was ihm mehr Kopfschmerzen bereitete war das er damit auch seinen Vater als Chef des Familienunternehmens kompromitieren würde, er würde mit seinem Vater reden müssen, ihm alles gestehen, was anderes blieb wohl nicht übrig oder doch?
Zuletzt geändert von Lancelot am 1.12.2004 - 15:43, insgesamt 1-mal geändert.

Lancelot
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Beitrag: # 198974Beitrag Lancelot
30.11.2004 - 21:02

21.03.2003 19.15 Uhr, Lyon Bürogebäude von Trousseliers S.A.R.L.


Eine Stunde später betrat sein Vater sein Büro. "Kommst du mit nach hause" fragte er.
"Eigentlich wollte ich noch ein paar Sachen aufarbeiten, aber" er blickte zur Uhr, "das kann auch bis morgen warten, ich mache auch Feierabend".
Eigentlich hatte er nichts zu tun, das einzige was er in der letzten Stunde getan hatte, war darüber zu sinieren wie er seinen Kopf oder besser den der Firma aus der Sache heraushalten könne.

„Schön“ sagte sein Vater, „dann können wir ja zusammen fahren, laß deinen Wagen am besten hier stehen. Übrigens was wollte eigentlich dieser Journalist vorhin?“ In Marcs Hirn machte es Klick, was wusste sein Vater? Woher wusste er überhaupt das er mit einem Journalisten gesprochen hatte? Was weiss er? Marcs Hirn arbeitete auf Hochtouren, ja klar das Gespräch war von Vaters Sekretärin gekommen, er sah seinen Vater an und versuchte möglichst sein Gesicht im Zaum zu behalten, dann traf er eine Entscheidung.

„Der Journalist, ja darüber müssen wir wohl reden fürchte ich“. Dann erzählte er seinem Vater was Robert Lejoeff ihm am Telefon erzählt hatte und auch was er geantwortet hatte. Während er sprach war auf dem Gesicht seines Vater keine Reaktion zu erkennen, einzig das er sich setzte war als Reaktion zu deuten. Als Marc fertig war, entstand Schweigen im Raum. 20 Sekunden vergingen, 30 Sekunden und niemand sagte etwas. Marc wartete das es los ging, das sein Vater anfangen würde zu schreien, zu toben, doch nichts. Einzig Schweigen erfüllte den Raum.
Zuletzt geändert von Lancelot am 1.12.2004 - 23:08, insgesamt 1-mal geändert.

Lancelot
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Beitrag: # 199087Beitrag Lancelot
1.12.2004 - 16:42

Nach einer endlos scheinenden Minute sagte sein Vater „und was hast du von alledem gewusst? Wie tief steckst du mit drin? Nein wie tief stecken wir mit drin?“ Marc war verblüfft diesen Teil hatte er ausgespart, aber seinem altem Herrn konnte man nichts vormachen erkannte er wieder einmal. Also erzählte er auch dies. Nachdem er erneut schwieg sagte sein Vater „Junge, ich weiss das du diesen Sport liebst, irgendwie hast du das von deinem Urgroßonkel Louis geerbt, aber ich weiss auch das du ein Trousselier bist. Trousseliers lassen sich nichts vormachen und es hätte mich schwer gewundert, wenn du diese Geschichte nicht längst gekannt hättest. Warum bist du nicht zu mir damit gekommen?“

Marc schwieg, er schaute seinen Vater an, zum einen verblüfft darüber das er ihn so gut kannte, zum anderen darüber das das befürchtete und gefürchtete Donnerwetter ausblieb. Enterbt er mich jetzt fragte er sich. Sein Vater fuhr fort „Du konntest nicht zu mir kommen, aber du hättest es tun müssen, Junge du hättest wirklich damit zu mir kommen müssen, die Konkurrenz wird sich über uns kaputt lachen, die werden das richtig ausschlachten. Wir müssen etwas tun, heute noch am besten. Wo steckt dieser Schulze jetzt?“In Portugal“ antwortete Marc, „Ich will ihn sprechen sofort, nein er soll nach Lyon kommen, mach einen Termin bei Auber für morgen Mittag, dieser Schulze soll sofort zurück fliegen“.

René Trousselier erhob sich und verließ das Büro, als die Tür schon fast geschlossen war überlegte er sich es noch einmal anders und öffnete die Tür nochmals so weit das er Blickkontakt mit seinem Sohn aufnehmen konnte „über dich unterhalten wir uns sobald die Sache geregelt ist“ sagte er mit einem Unterton der Marc nichts gutes verheißen ließ. Dann schloss sich die Tür endgültig. Von einer gemeinsamen Heimfahrt war keine Rede mehr.

Marc blieb noch einen Augenblick sitzen. Er griff zum Telefon und rief bei Auber an, doch auch nach 10 maligem klingeln nahm niemand den Hörer ab, so legte er wieder auf, räumte noch ein wenig seinen Schreibtisch auf und fuhr nach Haus. Den Abend verbrachte er mit zwei Flaschen Rotwein um dann ins Bett zu fallen.
Zuletzt geändert von Lancelot am 1.12.2004 - 23:04, insgesamt 1-mal geändert.

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