Tagebuch eines Rennfahrers

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

Wie soll ich mein Tagebuch gestalten?

Umfrage endete am 16.8.2004 - 17:53

Ein Post = Ein Eintrag ins Tagebuch
8
31%
Ein Post = 2-3 Einträge ins Tagebuch
8
31%
Egal, ich will es einfach nur lesen
10
38%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 26

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jlmaster
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Beitrag: # 182247Beitrag jlmaster
28.9.2004 - 22:42

Jawoll!!!! SIEG SIEG
Fühl mich beim lesen mittendrin
TAFS SQUAD-> TAZ+A-MAN+FLINK
Auf Album 44 einfach grandios

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zabelchen
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Beitrag: # 182267Beitrag zabelchen
28.9.2004 - 23:40

18. März 2004

Hmm, Kater sind schrecklich. Das erste was ich heute vor der Nase hatte als ich aufwachte war meine Freundin mit einer Regionalen Zeitung. Ein kleiner netter Artikel stand über uns drin. Natürlich will ich dir das nicht vorenthalten
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Morgen geht es für 6 für uns nach Holland. Erik Breukink wartet mit einem Rennen. Chancen machen sich vor allem unsere 2 Zeitfahrer, da es doch eine kleine recht flache Rundfahrt ist sogar wahrscheinlich für eine Top 10. Platzierung. Ich gehe noch etwas Trainieren mit den Jungs um dann meinen Saisonhöhepunkt ab dem E3 Vlaanderen zu starten bis Paris Roubaix.
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Beitrag: # 182768Beitrag zabelchen
30.9.2004 - 0:45

20. März 2004

Heute war ich mit ein paar Jungs in San Remo zum Weltcuprennen. Ein spannendes Finale hatten wir erwartet, was es sicherlich auch war, doch nicht mit dem Ergebnis was wir erwartet hatten. Simone Bertoletti gewann den Auftakt des Weltcups mit seinen beiden Fluchtgefährden, setzte er sich 100 Kilometern vor dem Ziel ab und sie verdeitigten ihren Vorsprung um 34 Sekunden vor Fabio Sacchi der sich am Poggio noch vom Feld absetzen konnte. Den Sprint im Hauptfeld gewann Mario Cipollini. Wir nutzen morgen diesen Ausflug in Italien um die letzten 100 Kilometer dieses schweren Rennens noch einmal zu fahren. Schließlich sind die Anstiege hier ähnlich steil wie die Hellinge in Flandern. Zudem tut Abwechslung immer gut.
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zabelchen
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Beitrag: # 182821Beitrag zabelchen
30.9.2004 - 10:02

23. März 2004

Wir sind wieder zuhause. Das Training tat wirklich gut in Italien, zudem war es warm. In Holland sprang Platz 6 und 7 heraus. Sowohl im Zeitfahren und gleichzeitig auch im GK. Ein weiterer 6. Platz von Tim im Sprint ist noch zu verbuchen. Zudem hab ich jetzt einen wirklich Saisonhöhepunkt. Wir haben für die Flandernrundfahrt eine Wildcard bekommen. Ben, Wim, Peter, Rudi sowie die Zwillinge Bart und Gerd kommen als Helfer mit. Sven und ich dagegen sind die Kapitäne für das Rennen. Einen Platz 10. würde van Kasteren gerne sehen. Was am Ende rauskommt werden wir sehen. Ich freu mich auf alle Fälle. In der Weltrangliste sind wir im übrigen jetzt auf Platz 2, einen Aufstiegsplatz. Es wäre weit über unseren Erwartungen. Im übrigen gibt es jetzt auch Fotos von mir vom Rennen Nokerse-Koerse.
Einmal von meiner Mum:
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Und einmal von meiner Freundin kurz vor dem Ziel. Ich ganz knapp hinter Ben der sichtlich kämpft.
Bild
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zabelchen
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Beitrag: # 183171Beitrag zabelchen
1.10.2004 - 10:05

25. März 2004

Übermorgen geht es nach Harelbeke zum E3 GP. Ein schwieriges Rennen mit einem wahrscheinlichen Hochklassigem Feld.
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Ich und Ben sowie Sven sollen versuchen unsere Fahnen hochzuhalten. Der Rest rollt sich für Flandern ein. Wir warten es ab. Das Rennen sollen uns aber als Richtlinie für die Flandernrundfahrt dienen. Danach werden wir unsere Pläne konkretisieren.
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Beitrag: # 183385Beitrag zabelchen
1.10.2004 - 19:35

27. März 2004

Verdammt, das darf doch nicht wahr sein. Ich kann nicht fassen das Triumph und Fall so nah beieinander liegen. Zwar hab ich mich sehr gut gefühlt vor dem Rennen doch legte sich das ganz schnell nach den ersten 20 Kilometern wieder und meine Beine wurden schwer und schwerer. 30 Kilometer weiter erhöhte sich das Tempo noch einmal als 7 Mann ihr Heil in der Flucht suchten. An der Stelle hatte ich wirklich Schwierigkeiten das Tempo zu halten und tümpelte am Ende des Feldes herum. Zwar beruhigte sich das Tempo wieder ein bisschen, doch wirklich Fit war ich immer noch nicht. Das nächste Highlight wartete dann am ersten Anstieg auf uns. Ein Massensturz legte fast 40 Fahrer auf die Nase, der Rest hatte Probleme Vorbeizukommen. Natürlich hatte ich soviel Glück und konnte nicht richtig Abbremsen so das ich ebenfalls auf der Nase lag. Dann ging es weiter, allerdings mit einem kleinem ziehen in der Leiste. Ich kämpfte trotzdem weiter. Die Ausreißer dagegen wurden wieder eingeholt und Ben war wieder der erste von uns beiden der Angriff. 50 Kilometer standen da noch auf der Anzeige, doch weit kam er auch nicht. Am Kappelberg war Schluss für ihn und er reihte sich erstmal wieder ins Feld ein. Jetzt war ich gefordert. Langsam fühlte ich mich auch wieder besser, zumindest glaubte ich das. Als dann Hincapie, Wesemann und Knaven angriffen versuchte ich mitzugehen. Doch die 3 waren eindeutig zu Stark, und das Feld sowieso. Schnell wurde ich wieder geschluckt, sowie das Trio vor mir kurze Zeit später. Doch dann kam einer meiner schlimmsten Momente im Profiradsport. Langsam fiel ich immer weiter nach hinten und wurde durchs Feld gereicht. Ich konnte einfach nicht mehr. Ben ging es nicht viel anders, so das er bei mir blieb und mir Windschatten spendete, den beim letzten Anstieg mussten wir auch vom Feld abreißen lassen. 10 Kilometer waren noch zu fahren, und wir verloren noch knapp 2 Minuten auf diesen 10 Kilometern. Im Ziel fiel ich fast Tot vom Rad. Meine Freundin kam gleich zu mir geeilt und fragte was los wäre. Ich schüttelte nur den Kopf und humpelte zum Teambus. Als erstes war der Arzt bei mir und schaute sich meine Verletzung vom Sturz an. Eine Prellung an der Leiste meinte er, gab mir eine Salbe, Schmerzmittel und verordnete mir 1 Tag Rennpause. Bei den 3 Tagen von de Panne soll ich wohl aber wieder starten können übermorgen. Das letzte Vorbereitungsrennen für Flandern. De Bie kam auch gleich zu mir und schaute sich das ganze an. Er meinte wir reden bei der Tour miteinander und würden dann auch mal über Flandern reden. Ich hab schon geahnt dass so was kommt. Die anderen waren auch schon bei ihm, ich bin also der letzte mit dem er ein Einzelgespräch führen will. Wir werden weitersehen.
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CSC
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Beitrag: # 183505Beitrag CSC
2.10.2004 - 11:12

Sehr guter AAR.
Gefällt mir.
Hab ihn gleich mal zum AAR des Monats gewählt.
Weiter so
ALLEZ TEAM CSC

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zabelchen
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Beitrag: # 183819Beitrag zabelchen
3.10.2004 - 10:07

28. März 2004

Heute war Brantse Pijl, Sven schaffte es auf den 5. Platz, beachtlich. Dieser 5. Platz sichert uns weiterhin den 2. Platz in der Weltrangliste. Ich hab mich heute ausgeruht, nichts gemacht und mir das Rennen von der Strecke aus angesehen. Es ist ein Wahnsinn, die Stimmung hier in Belgien ist noch ein Stück wahnsinniger als damals bei Mailand – San Remo in Italien. Ich freu mich immer mehr auf die Flandernrundfahrt. Morgen geht es dann zu den drei Tagen von de Panne. Eine 3-Tägige Rundfahrt mit 4 Etappen und einigen Kopfsteinpflasterpassagen. Vor allem die Etappe 2 und 3 sind da sehr geprägt von.
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Die erste Etappe allerdings lädt dazu ein sich das Bergtrikot zu sichern. Die einzigen drei Bergwertungen der Rundfahrt stehen auf dem Programm. Sven soll vorgehen und sich diese sichern. Es wäre vor allem für den Sponsor ein Erfolg wenn dieser das Leibchen auf unseren Schultern sehen würde. Von Punkten und Geld mal abgesehen. Ansonsten steht alles auf ein Massensprint, sollte Sven nicht durchkommen.
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Beitrag: # 183890Beitrag zabelchen
3.10.2004 - 14:44

29. März 2004

Ich glaube heute ist Weihnachten, Ostern und Silvester auf einen Tag gefallen. Doch fangen wir wie immer von vorne an. Sven hatte die Aufgabe sich das Bergtrikot zu sichern. Also griff er nach einigen Kilometern auch sofort an. Mit ihm fuhren Koehler, Korff und Fuentes sowie Stevens und machten sich so auf den Weg zum Etappensieg. 6 Minuten schafften sie es herauszufahren und Sven gewann alle 3 Bergwertungen und sicherte sich so das Wertungstrikot, da es keine weiteren Bergwertungen mehr gibt. Nach der 3 Bergwertung lässt Sven sich dann auch zurückfallen, schließlich hat er seine Aufgabe auch erfüllt und der Vorsprung war schon aussichtslos auf 2 Minuten gefallen, 35 Kilometer vor Schluss. Da die letzten Kilometer recht hügelig waren, was ich nicht wirklich erwartetet hatte schaute ich mir noch einmal die Karte an. 5 Kilometer vor dem Ziel war noch mal ein kleiner Anstieg. Ich versuchte De Bie zu erreichen und funkte ihm meine Endeckung durch. Wir hatten ihn gestern glatt übersehen und nun wollte ich seine Meinung dazu wissen. Er sagte nur, „Drüber fahren und nicht abgehängt werden, was gibt es da zu bereden?“. Ich überlegte kurz und fragte dann ob ich angreifen dürfe. Man hörte regelrecht das Zähneknirschen von ihm. Gerd, der vor mir fuhr um mir den Sprint anzuziehen, drehte sich kurz um, er musste wohl das Gespräch mitverfolgt haben. „Ja, mach was du willst, dann soll Gerd sprinten solltest du es nicht schaffen“ Ich nickte und schaute zu Gerd. Er hatte es verstanden und ging auch sofort aus der Führung um sich in eine bessere Position zu bringen. Ich dagegen ging selber in die Führung um einen besseren Punkt zu erwischen um Angreifen zu können. Das Tempo war ziemlich hoch, doch der Berg war schon in Aussicht. Ich scherte also nach Rechts aus und legte los. Ich trat was das Zeug hielt, drehte mich nach 200 Meter kurz um und sah das mir keiner folgte und sie sich kurz ansahen. Das nutze ich natürlich und zog durch. Als ich die Kuppe des Anstieges erklommen hatte drehte ich mich noch einmal um. Knapp 200 Meter hatte ich zwischen mich und die Verfolger bringen können, das Ziel war schon in Sicht und so zog ich weiter durch. Es konnte eigentlich nur noch ein guter Platz werden. Dann war auch schon die 1000 Meterflagge da. Das Feld kam immer näher, noch knapp 100 Meter hatte ich Vorsprung, Die Tafel am Rand wo die Meter Abstände standen flogen nur so an mir vorbei. 300 Meter noch, der Vorsprung war mittlerweile auf knapp 25-50 Meter geschrumpft als ich aus dem Sattel ging und lossprintete. 50 Meter vor dem Ziel erhaschte ich noch einen Blick nach hinten, der Abstand war unverändert und so riss ich die Arme nach oben und feierte unseren zweiten, und vor allem, meinen ersten Saisonsieg.
Danach war es einfach nur noch stressig. Ich wurde von unserem Masseur abgefangen der mich durch die Fragenden Reporter zu unserem Bus lotste. Zwischendurch erhielt ich einige Glückwünsche von anderen Fahrern. Auch Gerd gratulierte mir, die anderen folgten im Bus. Mir brannten die Beine und ich war völlig ausgemergelt. Das waren glaub ich die schlimmsten 5 Kilometer meines Lebens. Nach der Ungewissheit ob ich es schaffen würde fingen auch noch die Beine an zu brennen. Die letzten 2000 Meter waren nur noch reiner Wille. Nach knapp 10 Minuten kam ein Offizieller und ich sollte zur Siegerehrung.
Das war noch einmal ein besonderes Highlight. Nicht nur das ich den Etappensieg geholt hatte, Gelb, Grün und Weiß wurden mir noch übergestreift. Zwischendurch traf ich noch Sven, der das Bergtrikot hielt. Zum Schluss sind wir zur Siegerehrung des besten Teams noch einmal zusammen auf das Podium. Es war wirklich Klasse. Meine Freundin stand unten im Publikum, wie ich später sah, als sie völlig nass zu mir kam. Ich musste lachen. Schließlich merkte ich das die Flasche Sekt, welche ich auf dem Podium für das Führungstrikot bekommen hatte fast leer. Jetzt weiß ich wo der Inhalt war. Sie umarmte mich und musste ebenfalls lachen. Nach dem ganzen hin und her ging es dann zum Hotel. Nach einer ausreichenden Massage und Abendbrot war die Teambesprechung.
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Morgen ist das allererste Gebot das Trikot zu verdeitigen. 7 Sekunden hab ich Vorsprung dank der Zeitbonifikation im Ziel. Es geht recht flach daher, bis zum Schluss die letzten Kilometer des E3 Preises abgefahren werden. Das Rennen wo ich noch vor 3 Tagen solche Probleme hatte. Diesesmal steht aber die ganze Mannschaft hinter mir. Solange ich in der Spitzengruppe bleibe ist alles in Ordnung. Wir wollen das Gesamttrikot noch halten bis zum Schluss. Wenn ich es nach dem Zeitfahren noch tragen würde, wäre das aber auch für mich schon mehr als ein Wunder.
Angreifen wird morgen wahrscheinlich keiner, nur mitgehen für den Fall es bildet sich eine Spitzengruppe. Die letzten Angriffe muss ich dann selber mitgehen. Ich hoffe der Soloritt von heute steckt mir nicht so schwer in den Knochen.
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Kim Kirchen
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Beitrag: # 183981Beitrag Kim Kirchen
3.10.2004 - 19:19

Toll :!: 8)

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zabelchen
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Beitrag: # 184011Beitrag zabelchen
3.10.2004 - 22:07

30.März.2004

Heute ging es also das erste mal in einem Führungstrikot auf die Strecke. Schon beim Einschreiben gab es eine Menge Rummel um mich, Autogramme schreiben, Photos machen, ich brauchte knapp 10 Minuten länger als sonst, aber was soll ich sagen, ich genoss die Situation. Auf der Strecke dann normaler Alltagstrott, diesesmal jedoch in einem ruhigem Feld. Wir mussten also nicht arbeiten, den zum Ausreißen hatte heute anscheinend keiner Lust. So begann das Rennen erst nach 120 Kilometern als am 2 Anstieg sich ein Sturz ereignete. Doch nicht weiter bewegend. Über die KSP-Anstiege ging es dann trotzdem in ruhe weiter. Dann, am vorletzte, Ksp-Stück ereignete sich wieder ein Sturz, diesesmal jedoch mit verheerenden Folgen. Durch den Sturz wurde die Strasse versperrt so das nur 43 Fahrer ungehindert weiterfahren konnten. Sofort gingen wir in die Führung, denn einige Aspiranten auf den Gesamtsieg waren hinten am Sturz beteiligt. Das Team arbeitete auch wirklich gut, so das sich unsere Gruppe immer mehr verkleinerte und die Gruppe hinten nicht mehr rankam. Der letzte Anstieg sollte dann wieder mir gehören. Auf einen Sprint konnte ich mich nicht verlassen, schließlich brauch ich die Zeit für das Zeitfahren. Das Team arbeitete auch hier hervorragend mit. Sie zogen mir das Tempo an, ich ging aus dem Sattel und das Team lies sofort das Tempo schleifen. Bis die anderen reagieren konnten war ich schon über den Hügel geflogen und schon wieder auf der Abfahrt. Als ich mich umschaute hatte ich knapp 500 Meter Vorsprung. 1 Minute sagte mir De Bie, die ich dann mit 45 Sekunden ins Ziel rettete. Bis auf Gerd konnten sich auch alle in der Spitzengruppe halten so das wir weiterhin einige Eisen im Feuer halten konnten. Wesemann wurde zweiter noch vor Backstedt. So ging es also wieder zu den Siegerehrungen. 4 Mal durfte ich auf das Treppchen, das andere mal war Sven oben für sein Bergtrikot.
Am Abend bei der Teambesprechung gab es noch eine kleine Überraschung. Wir bekamen neues Material und das nicht zu knapp. Mavic stellte uns unterschiedliche Räder zur Seite, für das Zeitfahren, Berge und Flachräder. Von Gios gab es Rahmen und Catlike stellte uns die Helme zur Verfügung. Jetzt sind wir eigentlich für alles ausgerüstet. Einzig eine Zeitfahrmaschine fehlt uns noch, doch glaub ich auch das die noch vor den größeren Rundfahrten noch kommen wird.
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Bei der Teambesprechung ging es um die nächste Etappe. Das Ziel war klar, Das Trikot zu halten so gut wie es geht. Die Etappe selber ist etwas leichter, zwar mit mehr Anstiegen insgesamt aber alle kleiner und die Ksp-Stücke sind auch fast immer flach, wenn auch etwas länger. Das wird uns aber nicht daran hintern am letztem Stück zu Attackieren.
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Beitrag: # 184344Beitrag zabelchen
4.10.2004 - 22:16

31.März.2004

Hmm, eigentlich sollte das ein leichtes Rennen werden, doch der Regen tat sein übriges zu diesem Kurs dazu und so hatte es sich mit einer gemütlichen Spazierfahrt durch Belgien. Die ersten Stürze ließen bei dieser Schmierseife auch nicht lange auf sich warten. 50 Kilometer nach dem Start ereignete sich ein Massensturz, jedoch wartete das Feld noch so das die gestürzten schnell den Anschluss wieder schafften. Umso länger das Rennen dauerte umso mehr Fahrer machten auch Bekanntschaft mit dem Asphalt. Ich blieb Gott sei dank unverschont und konnte so weiter vorne mitfahren. Nach 120 Kilometern dann der entscheidende Sturz, Einige unsere Mannen waren mit darunter, trotzdem fuhren wir weiter, 37 Mann begleiteten Gerd, Jaak, Jan, Wim und mich. Am vorletzten Ksp-Stück merkte ich wie das Tempo des Feldes sehr nach unten ging. Einige hatten wohl Angst jetzt noch Bekanntschaft mit dem Glitschigen Untergrund zu machen. Ich funkte zu De Bie und fragte nach Etappensiegnummer 3. Er lachte nur und meinte „Du unersättlicher“. Ich fuhr also langsam nach vorne und wartete auf die letzten 10 Kilometer. Dann war es soweit. Ich trat an und war wie die letzten 2 Tage weg. Keiner konnte/wollte mir folgen. Diesesmal schrumpfte der Vorsprung aber wieder langsam so das ich, zwar klar, trotzdem aber ohne Zeitgewinn über die Ziellinie rollte. Sicherlich eine tolle Tour bisher. Auch unsere Fahrer waren wieder komplett unter den ersten 25. Der Sponsor wird zufrieden sein. Am Ende wieder die Siegerehrung die mir nach wie vor, obwohl ich langsam Übung drin haben müsste, eine Gänsehaut beschert. Es ist und bleibt ein Tolles Gefühl wenn dir Hunderte Menschen zujubeln. Wenn das in 4 Tagen in Flandern doch auch nur so wäre. Im Hotel am Abend nach Massage und Abendessen kam es noch zur Teambesprechung.
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Ein 12 Kilometer langes Zeitfahren. Ich hab 1.20 auf Wesemann Vorsprung und 1.40 auf Magnus Backstedt der ein recht guter Zeitfahrer ist. Ich hab ehrlich gesagt Angst. Wir gingen noch mal den Kurs durch, jeden kleinen Anstieg. Zuhören konnte ich trotzdem nicht. Die 3 Etappensiege waren schön, doch wenn ich morgen im Zeitfahren den Rundfahrtsieg noch vergeige hab ich auch nicht wirklich was gekonnt.
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Beitrag: # 184679Beitrag zabelchen
5.10.2004 - 22:29

01.April 2004

Erster April, und irgendwie fühle ich mich auch so. Ich warte nur noch das mir jemand sagt…APRIL APRIL…nur irgendwie will sich dazu keiner bereit erklären. Ich bin wieder zuhause, hab ruhe verordnet bekommen für die Flandernrundfahrt. Aber als erstes muss ich erstmal dieses Rennen verdauen. Das ich kein guter Zeitfahren bin, weiß ich ja, aber das die anderen so gut sind. Es ging alles recht gut los. Unsere Fahrer kamen recht gut durch. Jan war sogar lange Zeit auf Platz 2 hinter Rich, wurde dann aber noch durchgereicht auf dem 11. Platz. Dann kam ich. Wesemann und Backstedt waren vor mir gestartet. Es fing auch ganz gut an. Die ersten 3 Kilometer liefen gut, dann wurden die Beine schwerer, an der ersten Zwischenzeitmarke hatte ich knapp 1 Minute Rückstand. Das würde allerdings noch reichen und vielleicht würden Backstedt und Wesemann noch einbrechen. Aber nur vielleicht denn sie taten es nicht. Ich dagegen schon. 2.37 hatte ich am Ende auf Michael Rich verloren, Backstedt dagegen nur 3 Sekunden auf den Sieger. Damit war die Sache für mich gelaufen. Am Ende war ich auf Platz 6, noch hinter 3 Teamkameraden. Denn wenn uns schon nicht der Gesamtsieg bleibt, dann haben wir doch zumindest das beste Teamergebnis. Platz 2,3,4,6 und 12 konnten wir unser eigen nennen. Sprint, Berg, Jugend und die Mannschafswertung gingen ebenfalls in unsere Richtung. Platz 1 in der Divisionswertung mit knapp 300 Punkten Vorsprung kamen als Nebenprodukt noch mit hervor. Alles andere als schlecht, doch wirklich Happy bin ich wie gesagt trotzdem nicht. Gefeiert über die Siege wird aber erst nach der Flandernrundfahrt wenn wir mal 2-3 Tage Rennpause habe. Morgen fahren einige von uns nach Frankreich, für die anderen geht es nach Belgien bzw. dürfen sich zu Hause etwas ausruhen.
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Beitrag: # 184721Beitrag zabelchen
6.10.2004 - 8:52

02.April 2004

Mittags: Na ja, die Niederlage hab ich schon wieder einigermaßen verdaut. Gemacht hab ich heute trotzdem nicht. Nachher fahr ich noch zu den Eltern von Maggie. Ich habe ihnen Versprochen mit in den Fahrerbereich zu nehmen, ihr Vater hat sich gefreut wie ein kleines Kind. Ich werde mir dann selber morgen noch mal die Muur anschauen und einige male rauf fahren. Wim und Sven schauen dann morgen vorbei und wir fahren die letzten 100 Kilometer in einem ruhigen Tempo ab bevor es dann am Sonntag losgeht. Ich bin schon richtig aufgeregt. Mein erstes wirklich großes Rennen mit zig Zuschauern an der Strecke und ner Menge Fernsehteams. Hoffentlich setz ich nicht alles in den Sand, den Sven ist eigentlich nur so die Notlösung für unser Vorhaben.
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Beitrag: # 185021Beitrag zabelchen
6.10.2004 - 22:56

3. April 2004

Vormittags: Gestern war ich zu Tot um dir zu schreiben. 10 mal bin ich die Murr noch einmal hinaufgeklettert. Es wird wohl wirklich der Anstieg sein der alles entscheidet, für die im Feld verbliebenen Fahrer. Der Wetterbericht hat gutes Wetter angesagt, aber irgendwie bin ich davon noch nicht so recht überzeugt und glaube es erst wenn ich es sehe. Hab ich dir gesagt das wir bei Paris – Roubaix nicht eingeladen wurden? Schade, aber für einige Frühjahresklassiker stehen wir noch drin, die neben Rund um Köln noch auf mich zukommen werden. So, ich muss erstmal Schluss machen. Wim und Sven kommen gerade.
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Zenical
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Beitrag: # 185747Beitrag Zenical
9.10.2004 - 20:41

absolut geiler aar! immer weiter so und viel glück mit deinem fahrer

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Beitrag: # 186131Beitrag zabelchen
10.10.2004 - 23:20

3. April 2004

Abends: Noch knapp 15 Stunden, dann ist es soweit und der Startschuss fällt. Nachdem ich mit Wim und Sven die einzelnen Anstiege noch mal durchgegangen bin steht unsere Planung jetzt fest. Bei der Teambesprechung hatte auch keiner was dagegen, nur waren wir uns alle einig das an der Muur wohl der entscheidende Angriff kommt, und wir versuchen wollen mit so vielen Leuten wie möglich dabei zu sein.
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Die Bilder von der Siegerehrung sind eingetroffen. Das von mir hat meine Mutter vom Fernseher abgeschossen, das von Sven hat meine Freundin gemacht.
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Ich mit dem Führungstrikot
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Sven mit Bergtrikot
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Beitrag: # 186154Beitrag zabelchen
11.10.2004 - 7:12

4. April 2004

Morgens: Das erste was ich heute unter die Nase gehalten bekam war eine Ausgabe der Zeitung die mich unerwartet mit 2 Sternchen ausstatte. Nur 4 Fahrer waren vor mir. Ich lass mir die Startlisten durch und musste mich doch etwas wundern. Wo waren Fahrer wie PvP oder Museeuw? Aber gut, weniger Konkurrenz für mich. Jetzt erstmal gut Frühstücken und dann auf zur Rennstrecke.
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Beitrag: # 186462Beitrag zabelchen
11.10.2004 - 22:52

Abends: Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll weiterzuberichten, und vor allem nicht wie, aber ich glaube ich fange einfach von vorne an. Nach einem guten Frühstück machten wir uns gegen 8 Uhr los zum Startpunkt in Brügge. Zig tausend Fans standen dort und jubelten uns zu. Ich hatte für die Familie von Magdalena noch ein paar Pässe besorgt damit diese sich ungestört im Fahrerbereich bewegen können. Es ist mittlerweile irgendwas gegen 9 Uhr als zum Einschreiben aufgerufen wird. Die Jungs und ich sind alle sehr aufgeregt. Schließlich ist es für uns alle das erste Weltcuprennen, und dann noch eines der bedeutesten. Wir gehen auch alle, teilweise geschlossen zum Einschreiben. Zu jedem wird ein kleiner Satz gesagt und ihn kurz vorgestellt. Klar wird bei den Stars wie Hincapie und Wesemann wesentlich mehr gejubelt als bei uns, trotzdem lässt mich diese ganze Atmosphäre vor der Kirche eine Gänsehaut bekommen. Als wir wieder bei unseren Rädern sind um uns noch etwas vorzubereiten, eine Kleinigkeit zu essen und uns noch mal über den Kurs unterhalten fängt es an zu regnen. Das schlimmste was uns eigentlich passieren kann. Wir überdenken noch mal alles und beschließen uns nicht nur in der Mitte des Feldes aufzuhalten sondern vorne um von irgendwelchen Stürzen weitgehend verschont zu bleiben. Unser Ziel ist auch klar. Ein Platz unter den Top 10, mit allen mitteln und wenn der Rest sich dafür bis zu Erschöpfung fährt. Ich bin nach wie vor der erste Mann. Sven greift als erstes an. Ben geht kurz vorm Berendries und ich gehe an der Muur, sollte sich bis dahin nichts ereignen. Sollte auch nur einer der Topfavoriten, mit Namen Wesemann, Hincapie, Bortolami, Dekker oder Knaven zucken und versuchen wegzugehen wird versucht mitzugehen. Ansonsten muss alles versucht werden um diesen Ausreißer wieder zurückzuholen. Gegen 9.55 gehen wir alle an den Start. Ich verabschiede mich von meiner Freundin die mir noch mal sagt wo sie stehen. Am Start, an der Muur und im Ziel. Ich nicke und begebe mich zum Start. Als ich dort angekommen bin haben sich schon einige der 160 Fahrer aufgestellt. Ich rolle neben Astarloa und O’Grady. Dieser schaute mich an und meint: „Hey Guy, warst du nicht der in de Panne, der im Zeitfahren alles verlor“ Ich schaue ihn an und antworte „Jaja, genau der“ Oh Gott, soweit hatte sich das also schon herumgesprochen, oder war er dabei und ich hatte ihn nur übersehen? „Die Etappensiege waren gut gefahren, wie alt bist du?“ „18“ Antworte ich. Er nickte. „Viel Glück, bei diesen Wetter, bei uns in Australien ist es viel schöner, ich hasse das Wetter“ und lächelte. Ich lächelte zurück. Dann kam der Startschuss und er setzte sich nach vorne. Ich war erstmal Puff, hatte ich gerade von Stuart O’Grady ein Kompliment erhalten? Einem Tour de France Etappensieger? Ich konnte es nicht glauben. Langsam setzte ich mich Geistesabwesend in Richtung Spitze. Ben fuhr neben mich und fragte ob alles in Ordnung sei. Ich nickte nur. Die erste Kopfsteinpflasterpassage stand auf dem Programm und das es ein hartes Rennen beweisen würde zeigte der Sturz nach gerade mal 10 Kilometern. Auch Pieri und Hammond waren davon betroffen doch Saeco und Mr. Bookmaker ließen sich zurückfallen und machten das Tempo um ihre Fahrer wieder ins Feld zu bringen. Inaudi hatte sich derweil abgesetzt und schon knapp 2 Minuten Vorsprung herausgefahren. Ich bezweifelte jedoch das dieser Ausreißversuch von Erfolg gekrönt wäre, immerhin waren noch knapp 230 Kilometer zu fahren. Nach 50 gefahrenen Kilometer griffen 4 weitere Fahrer an. Sie kamen auch an Inaudi heran, jedoch nicht weiter als 4 Minuten vom Feld weg. Im hinterem Teil des Feldes dagegen waren einige Pannen und Stürze zu vermelden unter anderem auch Tafi und Vainstains. Von beiden hörte man im weiteren Rennverlauf nichts mehr. 100 noch zu fahrende Kilometer und die Ausreißergruppe ist wieder gestellt. So geht es den Knokteberg nach oben. Zwar wird das Feld immer kleiner, doch ist unser Team immer noch zusammen. Rabobank und Relax machen gemeinsam vorne Tempo und zermürben so langsam das Feld. Dann kommt der Boigneberg. Sven ist jetzt dran und schafft es auch sich zu lösen. Knapp 1 Minute kann er herausfahren. Die nächsten Hellinge kann er den Vorsprung auch halten. Kurz vor dem Berendries dann, als Ben sich gerade für seinen Ausreißversuch wappnet gehen Dekker, Mattan, Bortolami sowie Hincapie aus dem Sattel. Ben springt sofort hinterher und auch ich schaffe, nach kurzem Zögern noch den Anschluss, mit mir am Hinterrad noch Steffen Wesemann. Natürlich stockt das Engagement der Fahrer als gewahr wird das sich die kompletten Favoriten in der Spritzengruppe befinden. So geht Ben auch als einziger und erster in die Führung. Wir können uns es einfach nicht leisten wieder zurück zu fallen ins Hauptfeld. Bis zur Muur holen wir Sven ein und Ben schafft es einen Vorsprung von knapp 2 Minuten herauszufahren. De Bie sagt mir das ich es auf alle Fälle noch einmal versuchen soll. Da meine Beine auch recht fit wirken versuche ich alles und greife an der Muur an. Hinauf zur Kathedrale sind es eigentlich nicht mal 2000 Meter, trotzdem ist es wohl, auch durch den Untergrund eine der härtesten Steigungen. Oben kann ich einen kurzen Blick auf meine Freundin werfen was mich nur noch mehr anspornt. Zwar kann ich eine kleine Lücke reißen, doch schaffe ich es nicht mich wirklich zu lösen. Am letzten Anstieg schaffen Hincapie, Wesemann und Mattan den Anschluss. Ich schaue mich um, und betrachte meine Chancen. Gegen Mattan werde ich wohl keine Chance im Sprint haben. Wesemann ist zu beachten, Hincapie schlagbar. Mit diesen Gedanken geht es auf die letzten 5000 Meter. Der Vorsprung zu der Gruppe mit Dekker, Bortolami und Ben ist ausreichend so das die ersten Taktischen Spielchen anfangen. Als erstes versucht es Hincapie wegzukommen, ich schaffe es das Loch zuzufahren. Dann greift Wesemann an. Hincapie fährt das Loch wieder zu. Der weiße Lappen ist schon in Sicht und ich versuche noch mal mein Glück. Etwa 300 Meter vor dem Ziel haben sie mich wieder. Wesemann sprintet an mir vorbei. Ich versuche mich noch an ihm dranzuhalten doch auch Mattan ist eindeutig zu schnell für mich. Noch knapp 50 Meter doch mich verlässt die Kraft und ich muss mich auch Hincapie geschlagen geben. Als ich über den Zielstrich fahre bin ich trotzdem Überglücklich, mehr als ich mir eigentlich auch nur gewagt hatte vorzustellen. Zu diesem Ergebnis kommt aber noch das Ben auf Platz 7 landet und Sven sich vor dem Hauptfeld auf Platz 8 ins Ziel rettet.
Als nächstes ging es erstmal in den Bus, natürlich nicht ohne eine Menge Glückwünsche hinzunehmen. Nach Siegerehrung und Dopingprobe auch wieder nach Hause. Irgendwie fand ich es im nachhinein schade, hätte ich vielleicht 100 Meter gewartet hätte ich vielleicht 1-2 Plätze weiter oben gestanden, aber gut, hätte wenn und aber, ein Platz 4 bei der Flandernrundfahrt ist mehr als beachtlich. Natürlich hat das auch Konsequenten. Im Weltcup stehe ich jetzt auf Platz 8, ohne realistische Chancen dies zu verteidigen. Platz 121 in der Weltrangliste sowie Platz 1 in der 2. Division mit knapp 600 Punkten Vorsprung vor Platz 2. Als nächstes stehen für mich Rennen wie Pino Cerami, Rund um Köln und der Flandern Scheldeprijs an bevor ich mich dann erstmal in einen längeren Urlaub bis zur Friedensfahrt und zum Rennen Rund um den Henninger Turm begeben darf.
Reifezeit Erfolge:
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Giro 2010: Sieger des Bergtrikots
Tour 2010: Sieger des Bergtrikots
9 facher Etappensieger

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Kim Kirchen
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Beitrag: # 187931Beitrag Kim Kirchen
15.10.2004 - 22:03

Boah 8O ! Man fühlt sich mitendrin!

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Jimpanse89
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Beitrag: # 187959Beitrag Jimpanse89
15.10.2004 - 22:53

Hmm, für einen Fahrer der 3 Etappen bei "Drei Tage von de Panne" gewinnt und vierter bei der Flandern Rundfahrt wird ist ein Gehalt von 3000€ pro Monat doch recht mager.
Fußball Europameister '04

7 Reifezeit-Etappensiege, davon je ein Sieg in Paris und Madrid.

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