Comunidad Valencia - Auf dem Weg zum Spitzenteam?

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

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Alejandro V.
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Beitrag: # 236253Beitrag Alejandro V.
1.5.2005 - 0:24

OFFTOPIC Ich kann die Screens grad nicht sehen, ich hoffe ihr aber. Werde mich, falls ihr sie ebenfalls nicht seht, dem Problem nochmal annehmen. Ich fahre jetzt zwei Wochen in Urlaub, in der zeit könnt ihr ja eure Meinung über den AAR, was ich besser machen könnte oder was ich gut mache, schreiben. Habe in letzter Zeit sehr viel Wert auf Story gelegt, hoffe das kommt bei euch gut an.

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Alejandro V.
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Beitrag: # 241276Beitrag Alejandro V.
14.5.2005 - 2:57

Auch wenn es mir eigentlich Spass macht den AAR zu schreiben...ich denke ich werde ihn beenden, da ihn ja anscheinend kaum jemand liest

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T-MobileFan
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Beitrag: # 241280Beitrag T-MobileFan
14.5.2005 - 8:49

Also ich lese ihn(auch gerne). Geb halt nicht nach jedem einen Kommentar ab, dass er mir gefällt.
Ob wir siegen oder verlieren, wir stehen immer hinter dir!

CSC
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Beitrag: # 241283Beitrag CSC
14.5.2005 - 9:02

Also ich lese ihn auch.
Ich glaub dass nicht jeder nene Komentar dazu schreibt der ihn auch liest.
ALLEZ TEAM CSC

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Dani
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Beitrag: # 241301Beitrag Dani
14.5.2005 - 10:11

Ich kann CSC und T-MobileFan nur beipflichten.
R.I.P. Andi Matzbacher

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Alejandro V.
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Beitrag: # 241379Beitrag Alejandro V.
14.5.2005 - 15:35

Na dann mach ich doch weiter..ich will ja auch net nach jedem Post n kommentar hören, aber insgesamt fragt man sich irgendwann, weshalb man das überhaupt macht, wenn nix kommt...

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Alejandro V.
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Massensprint zum Auftakt

Beitrag: # 241385Beitrag Alejandro V.
14.5.2005 - 16:11

Die zweite Etappe der Fahrt zur Sonne führte uns zuerst über drei Bergwertungen und anschließend über zwei Sprintwertungen über 166 Kilometer ins Ziel. Unser Plan für die heutige Etappe war klar: Im Feld verstecken und am Ende soll Candido um den Sieg mitsprinten. Ich glaube nicht, dass er was reißen wird, die Konkurrenz ist zu gut und zudem ist er noch außer Form.
Unsere Taktik schien aber nicht bei den anderen Teams angewendet worden zu sein, denn noch auf dem ersten Kilometer attackierten neun Fahrer: van Goolen (QST), Goubert (Ag2r), Vasseur (COF), Fedrigo (CA), Contador (LST), Bernard (RAGT), Gonzales (PHO), Brandt (LOT) und Silva (MIL). Da viele Teams vertreten waren, leistete niemand Nachführarbeit und die Gruppe fuhr weg. Die erste Bergwertung gewann demzufolge Goubert, zweiter wurde van Goolen vor Contador. Der Vorsprung wuchs weiter stark an und bereits an der zweiten Bergwertung betrug er 4'50''.


Bild


Diese sicherte sich Contador vor Fedrigo, dem wiederum van Goolen folgte. Hinten entschied sich T-Mobile jetzt die Verfolgung aufzunehmen. Bis zur dritten Bergwertung, die van Goolen vor Gonzales und Goubert gewann, wurde er schon wieder auf 3'53'' verkürzt. Ich schickte jetzt auch David Munoz zur Arbeit, er soll uns im flachen Gelände helfen. Ab der vierten Etappe ist er, so hart es auch klingen mag, wertlos für uns. Trotz des hohen Tempos wurde bei Kilometer 73 die nächste Attacke geritten:Reinerink (CHO), Ongarato (FAS), Guidi (CSC) und Eisel (FDJ) versuchten noch vor der ersten Sprintwertung zur Spitzengruppe aufzuschließen.Jedoch gelang dem Quartett dies nicht mehr, und so fuhren Gonzales, Goubert und Brandt Punkte wie Sekunden ein. Nur noch zwei Minuten trennten sie allerdings vom Peloton, dass das Quartett wieder gestellt hatte. Nach exakt hundert Kilometern geschah das, was geschehen musste. Die Spitzengruppe wurde gestellt. Rechtzeitig zur zweiten Sprintwertung also:


Bild


Die deutschen Sprinter dominierten ihn: Zabel vor Pollack und Hushovd lautete die Reihenfolge. Nun passierte auch nicht mehr viel bis zum Schlussspurt, der dramatisch ablaufen sollte: Hushovd eröffnete ihn, an seinem Hinterrad hing Zabel, an ihm wiederum McEwen. Vollkommen unbemerkt von diesen dreien startete Olaf Pollack auf der anderen Straßenseite durch. Kurz darauf lagen alle vier gleichauf, mit wesentlichem Abstand folgte McGee und Candido, der unglücklicherweise den Sprint aus dem Feld heraus starten musste. Vorne konnte Zabel nicht mehr und Pollack führte vor McEwen. Doch jetzt schien sich auszuzahlen, dass sich der Australier bei den Sprints geschont hatte: Radlängenweise zog er nun von der erschöpften Konkurrenz weg und siegte deutlich vor Hushovd. Pollack gewan das Prestigeduell gegen Zabel, der am Ende beinahe noch von unserem fantastischem Candido eingeholt worden wäre. Heute wäre für uns vielleicht der ganz große Wurf drin gewesen, aber es hat nicht sollen sein. Dennoch klopfte ich Candido sehr zufrieden auf die Schultern.

Gesamtwertung: 1. McGee
2. Gutierrez Palacios +0'08''
3. Rogers +0'14''
4. Chavanel +0'15''
5. Julich s.t.

Punktewertung: 1. McGee 39 Pkt.
2. Palacios 32
3. Hushovd 27

Bergwertung: 1. van Goolen 7 pkt.
2. Goubert 5
3. Contador 5

Nachwuchsfahrer: 1. Rogers
2. Chavanel +0'01''
3. Cancellara +0'13''

Mannschaftswertung: 1. Lotto-Domo
2. Gerolsteiner +0'06''
3. T-Mobile +0'18''

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Alejandro V.
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Letzte Chance für Sprinter

Beitrag: # 241706Beitrag Alejandro V.
14.5.2005 - 22:38

Nach dem gestrigen, relativ erfolgreichem Tag für uns erwartete die Pedaleure heute die zweite und letzte Flachetappe über 229 Kilometer sowie zwei Sprint- und zwei Bergwertungen (dritte Kategorie). Bei uns sollte wie immer Candido im zu erwartenden Massensprint mitmischen. Jedoch tat sich heute morgen ein Problem auf: Adolfo, Gutierrez Cataluna und David Munoz war übel und sie klagten über erhöhte Temperaturen. Ich vermutete eine Lebensmittelvergiftung, der Arzt wird sich das heute Abend nochmal genau angucken. Jedenfalls sollten sich die drei schonen und versuchen, im Feld zu bleiben.
Die Etappe selber war sehr ereignisarm. Es gab keinen einzigen Ausreißversuch und das Feld trottete vor sich hin. Die Top-Sprinter schienen aus ihrem Fehler von gestern gelernt zu haben und überließen Bernhard Eisel (FDJ) den ersten Zwischenspurt. Ferner durften sich Horrach (ILB) und Guesdon (Ag2r) in die Ergebnislisten eintragen. Aufregung kam bei Kilometer 95 auf, als Flickinger stürzte. Es muss ihn schlimm getroffen haben, denn trotz niedriger Geschwindigkeit im Feld kehrte der Franzose nicht mehr zurück. Beim zweiten Zwischensprint hielt sich lediglich Zabel an die gestrige McEwen-Taktik, denn seine drei Konkurrenten Hushovd, McEwen und Pollack belegten in dieser Reihenfolge die Plätze eins bis drei. Unseren drei Sorgenkindern ging es dagegen immer schlechter und langsam rutschten sie im Peloton nach hinten. Bei Kilometer 165 erwischte es Calzati (RAGT) mit einer Reifenpanne. Auch er kehrte nicht ins Hauptfeld zurück und leistete bald Flickinger Gesellschaft. Die beiden Bergwertungen gewannen jeweils kampflos zum einen Blaudzun vor Peron (beide CSC) und Cancellara, zum anderen Sinkewitz, der Markus Zberg und Schleck (CSC) mit über den Hügel zog. Rund 25 Kilometer war es dann soweit: Durch die bergwertungen zusätzlich geschwächt, fielen die drei kranken Teammitglieder zusammen mit mehreren anderen Fahrern aus dem Feld raus. Immerhin würden sie die Karenzzeit schaffen, dachte ich mir.
Nun begann endlich der Schlussspurt im Peloton. Erneut wurde er von Hushovd eröffnet, mit den anderen drei bekannten am Hinterrad. Candido fühlte sich heute nicht so gut und musste zudem, da er eingeklemmt war, aus dem Peloton heraus sprinten.


Bild


Es wiederholte sich das Spiel von gestern: Alle Sprinter, die am Zwischenspurt teilnahmen, waren früh platt. Als ersten erwischte es Hushovd und McEwen. Olaf Pollack schob sich mit letzter Kraft an dem gestrigen Etappensieger vorbei, ehe auch ihn die Kräfte verließen. Vorne dagegen zog Erik Zabel deutlich weg und gewann souverän den Sprint. Fünfter wurde McGee.


Bild


"Der Junge scheint ja verdammt gut drauf zu sein, wenn er mitsprintet", dachte ich mir. Javier war bei uns ohne Zeit- und Kraftverlust durch die beiden Flachetappen gekommen. Ab morgen gilt es dann für ihn. Ich mache mir aber Gedanken, er konnte nicht sonderlich gut schlafen und klagte über eine nicht mehr so gute Form. Langsam dachte ich, dass der Top 10 Platz wohl zu hoch gegriffen sei. Mit David Blanco haben wir immerhin noch einen Joker in der Hinterhand.

Gesamtwertung: 1. McGee
2. Gutierrez Palacios +0'08''
3. Rogers +0'14''
4. Hushovd s.t.
5. Chavanel +0'15''

Punktewertung: 1. McGee 55 Pkt.
2. Hushovd 52
3. Pollack 46

Bergwertung: 1. van Goolen 7 Pkt.
2. Goubert 5
3. Contador 5

Nachwuchsfahrer: 1. Rogers
2. Chavanel +0'01''
3. Cancellara +0'13''

Mannschaftswertung: 1. Lotto-Domo
2. Gerolsteiner +0'11''
3. T-Mobile +0'57''

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Dani
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Beitrag: # 241769Beitrag Dani
15.5.2005 - 10:13

So damit ein bisschen Kritik kommt.
Super, mach weiter so :!: :wink:
R.I.P. Andi Matzbacher

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Alejandro V.
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Beitrag: # 241790Beitrag Alejandro V.
15.5.2005 - 11:58

Danke fürs Lob ;)

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Alejandro V.
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Herbe Enttäuschung

Beitrag: # 242018Beitrag Alejandro V.
15.5.2005 - 22:23

Endlich ging es in das hügelige Terrain, was Paris-Nizza ausmacht. Ich war gespannt, wie sich Javier präsentieren würde. Bei der Mannschaftssitzung am Morgen meinte ich:"Wir müssen heute agieren, um den Rückstand von Javier zu verkürzen. David, ich erwarte, dass du immer an Javiers Seite bleibst. Greift am besten an diesem Berg hier an!" Ich tippte auf die Profilkarte. Zur Mitte des Kurses wartete ein Anstieg mit rund tausend Höhenmetern. Danach ging es ständig auf und ab, die Anstiege waren jedoch zu kurz, damit was passier. Dachte ich zumindest, denn am Abend wurden wir alle eines besseren belehrt. Aber jetzt zur Etappe:
vier Bergwertungen und zwei Sprintwertungen wurden von der Jury über 184 Kilometer verteilt. Zu Beginn verlief das Rennen ruhig und Silloniz, Artetxe (beide Euskaltel) sowie Robin (FDJ) überfuhren als erste die Bergwertung der dritten Kategorie. Ebenso erklomm das Feld die zweite Bergwertung: Guesdon, Mourey und erneut Robin (alle FDJ) lautete die Reihenfolge. Nach 36 Kilometern attackierten sechs Fahrer, die bis zur ersten Sprintwertung zweieinhalb Minuten rausfuhren:


Bild


Peron (CSC), Buffaz (RAGT), Gustov (FAS), Fertonani (PHO), Putsep (Ag2r) und Roulston (COF) versuchten ihr Glück, dass aber nicht lange währen sollte: Bereits nach 82 Kilometern wurde das Sextett wieder gestellt. Nun hatte das Feld den Anstieg erreicht, und wie verabredet attackierten Javier und David. Leider kamen sie nie richtig weg, lediglich das Peloton zerriss völlig. Immerhin gewann David die Bergwertung, Javier wurde dritter. Aitor Osa fuhr zwischen den beiden über den Pass. Kurz nach der Bergwertung boldete sich eine 38 Mann starke Spitzengruppe, gefolgt vom Peloton mit 91 Fahrern. Was jetzt kam, hätte ich mir nie träumen lassen: Es fand ein Rennen statt, das die Spreu vom Weizen trennte. David und Javier gehörten leider zur Spreu. Die erste Spitzengruppe erreichte die vierte Bergwertung (Palacios vor Trentin und Sinkewitz) mit neun Fahrern:


Bild


Die drei von der Bergwertung plus Celestino, Rebellin, Sanchez Gonzales, Paolini, Vicioso und Kirchen. Dahinter folgten mit 1'16'' Abstand zehn Fahrer:


Bild


Der Topfavorit McGee, die drei CSC-Fahrer Basso, Schleck und Julich, Pineau (BLB), Gilbert, van Petegem, Brard (CHO), Brochard und Chavanel. Dann folgte das große Feld, in das auch Javier und David zurückgefallen waren. Für uns geschah also ein Debakel, da das Peloton am Ende über sechs Minuten auf den Tagessieger verlor. In der Spitzengruppe erkämpfte sich Paolini beim Zwischensprint sechs Sekunden vor Rebellin und Celestino. Kurz nach dem Sprint fiel Sinkewitz in die zweite Verfolgergruppe zurück. Sanchez und Trentin hingen jetzt zwischen den beiden Gruppen. Die nunmehr auf sechs Mann dezimierte Spitzengruppe begann den Endspurt. Rebellin eröffnete, Celestino klebte am Hinterrad, dann kam Palacios. Die beiden Italiener brachen früh ein und Palacios zog vorbei. Vom Rest der Gruppe war nichts zu sehen. Am Ende gewann Palacios deutlich, dahinter wurde es knapp:


Bild


Celestino schob sich mit letzter Kraft an Rebellin vorbei auf den zweiten Platz. Hinter Rebellin folgten Paolini, Vicioso und Kirchen. Trentin und Sanchez wurden zeitgleich mit der Verfolgergruppe und damit mit 1'20'' Rückstand gewertet. Sinkewitz trudelte allein mit 2'55'' Rückstand ein, ehe lange nichts und dann das Peloton mit 6'03'' und Javier sowie David kam. Unsere Ambitionen waren zunichte und Javier stieg mit Weinkrämpfen vom Rad. Ich werde heute abend mit ihm reden, aber hier noch schnell die Resultate:

Gesamtwertung: 1. Palacios
2. Celestino +0'28''
3. Kirchen +0'35''
4. Rebellin +0'37''
5. Vicioso +0'38''

Punktewertung: 1. Palacios 69 Pkt.
2. McGee 66
3. Hushovd 53

Bergwertung: 1. Blanco 7 Pkt.
2. van Goolen 7
3. Sinkewitz 6

Nachwuchsfahrer: 1. Chavanel
2. Gilbert +0'19''
3. Schleck +0'30''

Mannschaftswertung: 1. CSC
2. FDJeux.com +2'52''
3. Quick Step-Davitamon +2'55''

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Alejandro V.
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Wiederaufbau Javiers und ein unerwarteter Ausgang

Beitrag: # 242333Beitrag Alejandro V.
17.5.2005 - 0:30

Im Hotel musste ich Javier trösten. Ich meinte zu ihm, dass ich ihm keinen Vorwurf machen könne. Er hat sich an die Taktik gehalten und alles probiert. Unter Tränen gestand er mir, dass er verkrampft habe, weil der Druck auf ihn zu groß war. Er sah sich nicht als Leader und schraubte seine Erwartungen zu hoch. Nach einigen Gesprächen konnten wir uns darauf verständigen, dass er noch die Top 25 anpeilen soll und ich von ihm keine Wunderdinge erwarte. Sein Ziel waren die Sponsorenrennen im Februar, wo er geglänzt hatte. Bei der morgigen Etappe soll er nur mitfahren und nicht attackieren, das ist wohl besser.
Am nächsten Morgen war er spürbar erleichtert zur Mannschaftssitzung erschienen. Die Marschroute war klar: Alle fahren für Javier und David, der eventuell sein Bergtrikot verteidigen soll. Zwei Sprints und vier Bergwertungen (3x 3.Kategorie, einmal erste) auf 215 Kilometern standen auf dem Programm. Wieder ging kurz nach dem Start eine Attacke: Cadel Evans (TMO) und Calzati (RAGT) attackierten. Von Seiten des Feldes bestand kein Interesse an Nachführarbeit, so dass die beiden biszur ersten Sprintwertung, die Evans als erster überquerte, bereits 5'43'' herausgefahren hatten. Erik Zabel wurde dritter. Die erste Bergwertung ging ebenfalls an Evans, das Hauptfeld passierte, von Nazon angeführt, 7'40'' nach dem Führungsduo den Pass. Doch nun begann der Vorsprung zu schmelzen: Bei der zweiten Bergwertung (Evans, Calzati, Fertonani(PHO) ) waren es nur noch 7'04''. Im Hauptfeld fand aber kein Ausscheidungsrennen statt, alle Sprinter waren noch an Bord. So langsam musste man aber das Tempo erhöhen, wollte man die Ausreißer noch stellen, die bereits die dritte Bergwertung erreichten:


Bild


Zur Abwechslung gewann mal wieder Evans, dritter wurde Fedrigo (CA) und vierter Cardoso (MIL). Was aber wichtiger war: der Vorsprung ging auf knapp über sechs Minuten zurück. Bis zur zweiten und letzten Sprintwertung, die der Australier als erster und Rebellin als dritter passierte, schrumpfte er sogar auf drei Minuten zusammen. Dreizehn Kilometer vor dem Ziel war es dann soweit: Das Spitzenduo wurde nach 200 Kilometern Alleinfahrt gestellt.


Bild


Die vierte Bergwertung gewann Rebellin vor den beiden Saecos Ludewig und Mazzoleni. Was aber wichtiger war: Alle Sprinter hatten nun Probleme und fielen aus dem Hauptfeld zurück. Dennoch erreichte eine große Gruppe geschlossen das Ziel. Rebellin eröffnete den Spurt, an ihm hingen McGee, Palacios, Celestino und Sanchez. Der kleine Italiener hatte sich aber übernommen, denn kurz darauf zogen alle Verfolger an ihm vorbei. Kurz darauf war aber auch McGee erschöpft, genauso Palacios und Sanchez. Dafür kamen von hinten Kim Kirchen und Philip Gilbert stark auf. Celestino, bisher zweiter, war vollkommen erschöpft und viel hinter die beiden Youngster zurück, die auch noch den bis dato führenden McGee passierten. Im Ziel siegte Kirchen vor Gilbert, McGee, Celestino und Brochard.


Bild


Unsere Fahrer kamen größtenteils mit dieser Gruppe ins Ziel, lediglich Candido wurde wie die anderen Sprinter am letzten Berg abgehängt.

Gesamtwertung: 1. Gutierrez Palacios
2. Kirchen +0'25''
3. Celestino +0'28''
4. Rebellin +0'36''
5. Vicioso +0'38''

Punktewertung: 1. McGee 86 Pkt.
2. Gutierrez Palacios 81
3. Celestino 60

Bergwertung: 1. Evans 15 Pkt.
2. Calzati 9
3. Blanco 7

Nachwuchsfahrer: 1. Chavanel
2. Gilbert +0'13''
3. Schleck +0'30''

Mannschaftswertung: 1. CSC
2. FDJeux.com +2'09''
3. Quick Step-Davitamon +3'50''

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Alejandro V.
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Es bleibt ein Zweikampf über

Beitrag: # 242433Beitrag Alejandro V.
17.5.2005 - 13:18

Nachdem gestern die Etappe ruhig verlaufen war, konnte ich mir denken, dass es heute umso härter zur Sache geht, schon alleine des Profils wegen: drei Bergwertungen der ersten und eine der zweiten türmten sich heute auf, dazu wie immer zwei Sprints bei einer Länge von 174 Kilometern. Ich gab meinen Jungs vor, heute nur Attacken mitzugehen und nicht selber zu attackieren. Außer David und Javier kann sich der Rest heute ausruhen.
Das hatte aber wohl das gesamte Peloton vor, denn die erste Rennstunde wurde in einem kümmerlichen 36er Schnitt absolviert und es tat sich nichts. Dann wurde es drei Fahrern zu bunt: Guerini (TMO), Tankink (QST) und Laurent (RAGT) setzten sich vom Feld ab und steuerten die erste Bergwertung, eine der zweiten Kategorie, a. Wie zu erwarten wurde sie von Guerini gewonnen, ihm folgten Laurent, Tankink und Arrieta (ILB). Kurz darauf erreichte das Trio den ersten Sprint, den der Italiener erneut gewann, diesmal vor Tankink. Im Anstieg zur zweiten Bergwertung löste sich Guerini von seinen Mitstreitern und passierte den Gipfel als erster mit 1'16'' auf Laurent und Tankink. Cardoso und Sabido (beide MIL) holten sich die letzten Punkte und führten das Peloton mit 1'33'' auf die Verfolger über den Berg. Nach 92 Kilometern attackierten sechs Fahrer: Arrieta, Gil (LST), Vasseur (COF), Zberg (GST), Simoni (SAE) und David, den ich wegen Simoni mitschickte. Währenddessen erreichten Tankink und Laurent wieder Guerini, der trotzdem den zweiten Sprint vor dem Franzosen gewann. Nach 124 Kilometern schloss die sechsköpfige Verfolgergruppe zur Spitze auf. Simoni und Gil blieben aber nicht lange und setzten sich sofort wieder ab. Das Feld hatte inzwischen die Spitze fast erreicht, als es zur dritten Bergwertung ging. Dort attackierten Hushovd, Jalabert (PHO), Brard (CHO) und Perez Sanchez (MIL). Lediglich Gil, Simoni und David, der heute einen sehr guten tag hatte, gingen die Attacke mit. Perez gewann schließlich die Bergwertung vor Brard, Simoni, Gil und David. Perez hatte sich leicht absetzen können, eine Minute lag er vor den Verfolgern, die wiederum eine Minute aufs peloton hatten.
Nach 150 Kilometern wurden die Verfolger gestellt und umgehend attackierte Javier. Trentin (COF), Palacios und Rebellin konnten seine Attacke kontern. zwei Kilometer später kam der Rest der Favoriten nach: Basso, Celestino und Botero. Nach einigem Wirrwarr bekam ich erst auf dem Gipfel wieder einen Überblick: Perez Sanchez lag immer noch vorn und gewann die Bergwertung, Dahinter folgten in einer Vierergruppe Trentin, Rebellin, Palacios und Basso mit 1'08''.


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1'57'' später kam die nächste Vierergruppe mit Botero, Celestino, Javier und zu meiner Überraschung auch David. Jedoch war ihr Vorsprung auf das Hauptfeld minimal.


Bild


Auf der Abfahrt zum Ziel lösten sich Rebellin und Palacios aus der Verfolgergruppe, konnten aber Perez nicht mehr erreichen, der jubelnd über den Zielstrich fuhr:


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Mit vierzig Sekunden Rückstand kam Rebellin noch vor Palacios ins Ziel. Zwanzig Sekunden danach überquerten Basso und Trentin den Zielstrich, bevor das Feld, das noch die zweite Verfolgergruppe gestellt hatte, mit 2'38'' Verspätung das Ziel erreichte. Obwohl unsere beiden Jungs noch vom Feld gestellt wurden, war ich heute sehr zufrieden. Wir waren immer präsent, fuhren offensiv und, was mir noch wichtiger war, Javier und David hatten bewiesen, dass sie zu den zehn besten Fahrern im Feld gehören. Hoffentlich schlägt sich das nochmal in Zeitgewinnen nieder.

Gesamtwertung: 1. Gutierrez Palacios
2. Rebellin +0'34''
3. Basso +2'06''
4. Kirchen +2'27''
5. Trentin +2'29''

Punktewertung: 1. Gutierrez Palacios 101 Pkt.
2. McGee 93
3. Rebellin 80

Bergwertung: 1. Perez Sanchez 20 Pkt.
2. Guerini 17
3. Evans 15

Nachwuchsfahrer: 1. Chavanel
2. Gilbert +0'12''
3. Schleck +0'30''

Mannschaftswertung: 1. CSC
2. FDJeux.com +3'49''
3. Gerolsteiner +5'27''


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Alejandro V.
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Spanier steht kurz vor dem Gesamtsieg

Beitrag: # 242696Beitrag Alejandro V.
17.5.2005 - 23:36

Nach der für uns sehr viel besseren gestrigen Etappe hatte ich für heute die Erwartungen etwas höher geschraubt. Der Sprung unter die Top 25 sollte endlich gelingen, wofür jetzt aber David vorgesehen war: Javier war sehr müde und traute sich heute nicht mehr viel zu. Die Etappe selber hatte es in sich: Sechs Bergwertungen (ex 3., 1x 2. und 2x 1. Kategorie) sowie erneut zwei Sprints standen auf dem Plan.
Zu Beginn der 187 Kilometer verlief das Renngeschehen ruhig. Die erste Bergwertung gewann Arrieta vor seinen Teamkollegen Unai und Aitor Osa. Der erste Sprint ging an den deutschen Meister Erik Zabel, der Hushovd und McGee besiegte. Bergwertung Nummer zwei gewann Unai Osa, ihm folgten Arrieta, Aitor Osa, Julich und Schleck. Der Luxemburger holte sich die dritte Bergwertung, hinter ihm passierten Totschnig und Horrach (ILB). Nach 80 Kilometern passierte endlich was: Julich attackierte und gewann kurz darauf die vierte Bergwertung.


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Das Feld wurde von Faresin (GST) und Robin (FDJ) über die bergkuppe geführt. Jetzt attackierten Ludewig (SAE) und Aitor Osa, die beide schnell zu Julich aufschlossen. Der US-Amerikaner holte sich dennoch die fünfte Bergwertung des Tages vor Ludewig, Aitor Osa, Simoni und Goubert. Die beiden letzten fuhren mit Contador in einer Gruppe und schlossen auf der Abfahrt zur Spitze auf. Mit rund einer Minute Abstand folgte eine erste große Gruppe mit David und allen Favoriten. Javier konnte dem Tempo nicht mehr folgen und lag bereits zwei Minuten hinter der Gruppe. An der sechsten Steigung des Tages war es auch um die Ausreißer geschehen. Hilflos mussten sie mit ansehen, wie Robin Cioni, Perez Sanchez und Aitor Osa an der Bergwertung keine Chance ließ.


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Auf dem Weg zum Ziel fielen noch einige Fahrer aus der Gruppe raus, so dass sich 28 Fahrer in den Schlussspurt begaben, der von Rebellin eröffnet wurd. Sanchez (EUS), Brochard, Basso und McGee folgten ihm, waren aber alle sehr schnell müde. So kam es, dass sich Palacios den Etappensieg und die Zeitmodifikation sicherte.


Bild


Sanchez und Brochard konnten sich nur äußerst knapp vor Kirchen ins Ziel retten. Rebellin wurde nur fünfter und verliert allmählich den Gesamtsieg aus den Augen. David fuhr mit der Spitzengruppe ins Ziel und rutschte so auf den 22. Rang im Gesamtklassement vor, allerdings mit mehr als acht Minuten Rückstand auf Palacios. Javier erwischte es übel: Er verlor mehr als drei Minuten und wurde in der teaminternen Wertung sogar von Javier Pascual Llorente überholt. Dennoch soll er versuchen, mit einer frühen Attacke morgen vielleicht noch das Bergtrikot zu holen.

Gesamtwertung: 1. Gutierrez Palacios
2. Rebellin +0'44''
3. Basso +2'16''
4. Kirchen +2'37''
5. Trentin +2'39''

Punktewertung: 1. Gutierrez Palacios 126 Pkt.
2. McGee 101
3. Rebellin 96

Bergwertung: 1. Perez Sanchez 23 Pkt.
2. Aitor Osa 20
3. Julich 19

Nachwuchsfahrer: 1. Chavanel
2. Gilbert +0'12''
3. Pineau +0'39''

Mannschaftswertung: 1. FDJeux.com
2. CSC +0'49''
3. Brioches la Boulangere +2'23''

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Alejandro V.
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Überraschender Gesamtsieger

Beitrag: # 242951Beitrag Alejandro V.
18.5.2005 - 19:28

Die letzte Etappe hatte es nochmal in sich: Fünf Bergwertungen, davon drei der ersten und zwei der zweiten, und zwei Sprintwertungen galt es auf der heute nur 144 Kilometer langen Etappe zu absolvieren. Bei der Mannschaftssitzung lobte ich nochmal David für seine couragierte Vorstellung gestern und erläuterte die Taktik für heute: javier sollte noch am ersten Berg ausreißen und versuchen, das Bergtrikot zu holen. Ich rechnete damit, dass eine solche Gruppe die ersten drei Berge überstehen wird. Danach sollte David versuchen, seinen Platz im Klassement noch zu verbessern, sprich: Attackieren!
Wie ich es mir gewünscht hatte, griff Javier sofort an. Zu meinem Leidwesen gingen Guerini (TMO) und Calzati (RAGT) mit, die schon ordentlich Bergpunkte gesammelt hatten. Silloniz (EUS) komplettierte die Spitzengruppe. Der T-Móbile Fahrer sicherte sich die erste Bergwertung der ersten Kategorie, an der er Calzati, Javier und Silloniz keine Chance ließ. Goubert (Ag2r) vervollständigte die Top 5 am Berg, hatte aber wie der Rest des Feldes schon 47 Sekunden Rückstand. Kurz darauf erreichte das Quartett den ersten Sprint, die Rangordnung war wie bei der vorherigen Bergwertung. Der Rückstandwuchs bis zur zweiten Bergwertung auf 3'53'' an, die diesmal Calzati vor Guerini gewann. Ansonsten blieb die Reihenfolge dahinter wie bei der ersten Bergwertung. Auf dem Weg zur dritten Bergwertung lösten sich Goubert, Simoni (SAE) und Julich (CSC) aus dem Peloton. Die Spitzengruppe konnte sich aber noch über die Bergwertung retten, die erneut Calzati vor Guerini gewann. Silloniz wurde dritter, Javier vierter und Julich fünfter. Aber schon auf der Abfahrt kam es zum Zusammenschluss der Ausreißer:


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Den zweiten und letzten Sprint des Tages gewann Calzati vor Guerini, dritter wurde Simoni. Als das Septett den vierten Anstieg des Tages in Angriff nahm, lösten sich Goubert, Simoni und Julich von ihren Mitstreitern, während Silloniz Probleme bekam und zurückfiel. Am Gipfel kam Julich vor Simoni und Goubert als erster an. Hinter ihnen nahm Guerini alleine die Verfolgung auf, da kurz zuvor mit Javier der letzte ehemalige Fluchtgefährte Guerinis gestellt wurde. Das Spitzentrio führte aber nur mit etwas mehr als einer Minute vor dem Feld. Nun sollte der große Showdown beginnen: Am fünften Berg des Tages riskierte Rebellin alles und attackierte. Brard (CHO), Celestino (SAE), David und Jalabert (PHO) sprangen mit, während Palacios Probleme hatte und in der Gruppe blieb. Relativ schnell schloss man zur Spitzengruppe, besser gesagt zu Simoni und Julich, auf. Der Rest war schon wieder zurückgefallen. So kam es, dass die fünfte Bergwertung an Rebellin ging. Hinter ihm holten sich Brard, Simoni, Celestino, Julich und mit großem Abstand David die weiteren Platzierungen. Auf der Abfahrt riss die Spitzengruppe auseinander und Rebellin fuhr einen ungefährdeten Sieg ein. 22 Sekunden hinter ihm kam Brard, der eine Minute auf Simoni hatte, ins Ziel. Julich und Goubert kamen eineinhalb Minuten hinter Rebellin ins Ziel, ehe das große Warten begann. Sechster wurde David mit 2'42'' Rückstand, zehn Sekunden hinter ihm erreichte das Feld mit Palacios das Ziel.
Ich war mit meinen Jungs heute sehr zufrieden: Eine offensive Fahrweise und ein sechster Platz in der tageswertung waren aller Ehren wert. Schade, dass David am vierten Tag so viel verloren hat. Ansonsten wären die Top 10 auf jeden Fall drin gewesen. Javier konnte sich das Bergtrikot leider nicht holen, ist heute aber auch ganz stark gefahren und kam mit der ersten großen Gruppe ins Ziel. Heute Abend treffe ich mich mit Iker im Restaurant, mal sehen wie er unsere Leistung hier einschätzt.

Gesamtwertung:1. Rebellin
2. Gutierrez Palacios +2'46''
3. Brard +3'42''
4. Basso +4'33''
5. Kirchen +4'55''
...
22. Blanco +11'01''

Punktewertung: 1. Gutierrez Palacios 126 Pkt.
2. Rebellin 121
3. McGee 101

Bergwertung: 1. Guerini 42
2. Calzati 34
3. Julich 32

Nachwuchsfahrer: 1. Chavanel
2. Gilbert +0'12''
3. Pineau +0'39''

Mannschaftswertung: 1. CSC
2. FDJeux.com +1'06''
3. Saeco +1'36''


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Unerwartete Nachricht

Beitrag: # 243445Beitrag Alejandro V.
19.5.2005 - 19:04

Am Abend saß ich mit Iker in einem schönen Restaurant mit Blick auf die Cote d'Azur. Zunächst einmal berichtete er mir von einem Gespräch mit Luis folgendes:"Luis ist sehr zufrieden mit den bisherigen Leistungen. Vor allem habe ihm gefallen, dass sich das Team immer wieder vorne gezeigt hat. Das war wichtig für ihn. Dennoch fand er es schade, dass wir nach der vierten Etappe im Gesamtklassement nichts mehr zu bestellen hatten. Er will aber neue Gelder frei machen, sollten wir beim Criterium International unter die ersten drei kommen und den GP Miguel Indurain gewinnen. Die Summe wäre so hoch, dass wir uns neues Material leisten könnten." Das hörte sich doch gut an. Ich rechnete laut vor: "Das sollte möglich sein, mit den Prämien vom Veranstalter, dann kommt bei der Katalanischen Woche noch was dazu, vielleicht auch beim Cholet...".
Iker unterbrach mich mit einer Geste und schaute mir ernst in die Augen. "Was ist denn?" fragte ich. "Heute hat der Veranstalter des Cholet Pays de Loire angerufen. Das Rennen findet zwar statt, aber aus Mangel an Geld wurden die Prämien komplett gestrichen. Es geht dort lediglich um Weltranglistenpunkte. Von denen kann Alejandro mehr als genug beim Criterium sammeln. Ich würde vorschlagen, dort nicht zu starten." Das war natürlich ein Schlag ins Gesicht. Dabei war mir der Veranstalter doch so sympathisch und mit Alejandro am Start dachte ich, er könne noch Werbeträger finden. Dem war wohl nicht so und wir müssten wohl oder übel absagen. "Aber das war es noch nicht mit den schlechten Nachrichten. Carlos Garcia Quesada war die Woche während Paris-Nizza krank gewesen und seine Form hat sich dramatisch verschlechtert. Er kommt damit wohl nicht als Kapitän für die Katalanische Woche in Betracht. Dafür ist Angel momentan sehr gut drauf, wir sollten ihm eine Chance geben."
Nichts gegen Angel, aber Carlos war um längen besser am Berg. Also die nächste schlechte Nachricht. Und warum mich Abraham nicht über die Krankheit informiert hat, würde ich auch gerne mal wissen. Iker reichte mir noch zwei Anmeldeformulare für das Amstel Gold Race und Lüttich-Bastogne-Lüttich, ehe wir endlich ungestört über private Dinge plaudern konnten.



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Gute Gespräche mit Abraham

Beitrag: # 244494Beitrag Alejandro V.
22.5.2005 - 0:19

Ich habe mich heute mit Abraham in einem kleinen Café in Valencia getroffen. Zuerst wollte ich wissen, weshalb er mich nicht über die Krankheit von Carlos informiert hat. "Ich dachte, du hast bei Paris-Nizza genug um die Ohren gehabt, da wollte ich nicht auch noch reinplatzen. Zudem meinte unser Arzt, dass ist keine große Geschichte und er könne nach zwei Tagen wieder normal trainieren." Ich schwieg kurz, ehe ich ihm antwortete:"Unser Team hat Vorrang vor allem anderen. Ich möchte, dass ich in Zukunft über sowas informiert werde. Mit unserem Arzt haben wir ja dann auch noch ein Hühnchen zu rupfen. Naja, das wird schon. Aber hast du dir schon Gedanken gemacht, wer jetzt unser Kapitän in Katalonien sein wird? Immerhin findet das Rennen hier große Aufmerksamkeit und führt zudem auf einer Etappe durch Valencia. Da müssen wir uns gut präsentieren, auch in der Gesamtwertung."
Auf diese Frage schien Abraham bestens vorbereitet zu sein, denn er hatte gleich mehrere Alternativen parat. "Die erste Variante wäre, wir nehmen keinen ausgewiesenen Gesamtwertungsfahrer mit, konzentrieren uns dafür aber auf Ausreißergruppen und ein Wertungstrikot. Möglichkeit zwei: Für uns starten eine Reihe guter, aber nicht sehr guter Bergfahrer und wir hoffen, dass einer gut durchkommt und die Top 10 erreicht." Die zweite Idee hörte sich gar nicht schlecht an, dachte ich. Jedoch war Abraham noch nicht fertig:"Wir könnten natürlich auch Javier als ausgewiesenen Kapitän mitnehmen." Da winkte ich lieber doch ab. "Javier hat auf mich bei Paris-Nizza nicht den frischesten Eindruck gemacht und meinte selbst, dass er müde sei. Außerdem hat er bisher schon vier Rundfahrten absolviert, er brauch eine Pause, um bei den Ardennenklassikern helfen zu können." Abraham nickte. "Die letzte Möglichkeit wäre, Alejandro zu nominieren. Er hätte auf jeden Fall gute Siegchancen und würde zu 99 % das Punktetrikot holen." Aber auch damit konnte ich mich nicht anfreunden. Einig waren wir uns bisher nur in dem Punkt, dass Carlos auf jeden Fall startet, um Rennkilometer zu sammeln. "Am besten ich rufe kurz Iker an, er kann uns genau sagen, was Luis erwartet.
Einen Anruf später waren wir um einiges schlauer. Wie gewohnt wollte er, dass wir uns offensiv präsentieren. Die Top 10 sind für ihn extrem wichtig und sollten erreicht werden. Letztendlich einigten wir uns auf die zweite Variante. Das Team stand somit schon zur Hälfte: Neben Carlos sollte Angel starten, der gut in Form war. Desweiteren wollten wir Eladio Jimenez dabei haben und, als Belohnung für seinen starken Auftritt bei Paris-Nizza, auch David. Mich interessiert sehr, wie er sich im Hochgebirge schlagen wird. Und die Top 10 traue ich ihm auf alle Fälle zu. Alejandro startet beim Criterium International, während Dave erst wieder zur Ronde ins Renngeschehen eingreift. Wer wohin fährt, war auch relativ schnell klar: Ich begleite das Team in Belgien und Abraham betreut die Mannschaft während der Katalanischen Woche. Ich habe mich mit Abraham gleich noch für Sonntag verabredet, um Mailand-San Remo zu gucken.



OFFTOPIC: Da ich irgendwie versuchen will, die Saison bis spätestens Ende Juli zu beenden, werde ich von weniger wichtigen Rennen oder Etappen nur in Kurzform berichten. Das bedeutet zum Beispiel, dass bei der Katalanischen Woche nur über die Berg- und Hügeletappe ausführlich berichtet wird und dass die Zeitung in einer Ausgabe mehrere kleine Rennen zusammenfasst. Das frischt den AAR, hoffe ich, auch ein bisschen auf, da die Flachetappen schwer zu schreiben sind (der und der in der Ausreißergruppe, der und der hat den Sprint gewonnen...). Außerdem soll der AAR ja über Comunidad Valencia handeln. Da ich nur Candido als Sprinter habe, weicht die Berichterstattung also zuweilen stark von der eigentlichen Handlung ab. Schreibt bitte eure Meinung, wie ihr das seht!!!!

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