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Kobelix
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Beitrag: # 6827493Beitrag Kobelix
6.8.2010 - 23:03

Es geht doch überhaupt nicht darum, dass nicht mehrere gute Spieler in einem Team sein dürfen, auch wenn die Aufzählung im Artikel bis auf wenige Ausnahmen ein sehr schiefer Vergleich ist. Rodman und Pippen an Bord holen? Rodman war ein reiner Defensivspezialist und Jordan und Pippen kamen als Rookies nach Chicago... es kommt doch darauf an wie diese Teams entstanden sind. Genauso kamen Magic und Bird als Rookies zu ihren jeweiligen Teams, wenn man das aufdröselt waren in der jüngeren Vergangenheit am ehesten vielleicht die 95/96 Houston Rockets vergleichbar, die Barkley, Drexler und Olajuwon vereinten... nur waren die alle schon im herbst ihrer Karriere. Aber selbst das ist alles vorne und hinten schief, das waren eben nicht 2 der besten 5 Spieler ihrer Zeit, die auf der Höhe ihres Könnens sich mittels Free-Agency suchten. Genausowenig wie das für Kobe und Gasol gilt, oder es für Wade und Bosh gegolten hätte oder für Paul und Carmelo gelten würde.

Nun gut ich fange an mich zu wiederholen. Man muss das ja alles nicht unnötig dramatisieren. Die große Kritik meinerseits ging immer in die Richtung der unverschämten Art und Weise der Bekanntgabe. Alles andere finde ich halt schade, aber wenn sie zusammen spielen wollen, sollen sie halt, verständlich ist das natürlich, es nimmt einem nur ein bisschen von der Besonderheit, die viele als Fan an der NBA lieben. Etwas, dass es in anderen Mannschaftssportarten und Ligen eben ohnehin kaum gibt. Die großen Rivalitäten einzelner Spieler und dazu haben eben nur die wenigsten das Potential. Alles kein Problem, es gibt noch genug andere Faszination.

Dass es heute weniger Stars in der Liga gibt, wage ich übrigens auch sehr zu bezweifeln... es gibt nur mehr Teams und zeitgenössische Spieler werden eben gerne in einem anderen Licht gesehen als vergangene Helden.

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Kobelix
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Beitrag: # 6827512Beitrag Kobelix
7.8.2010 - 10:27


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Al3enkiller *Ulle*
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Beitrag: # 6827521Beitrag Al3enkiller *Ulle*
7.8.2010 - 13:27

Ja leuchtet schon ein was du sagst.
LeBron liebt ja auch die Show, aber das ging schon alles sehr weit im Vorfeld. Hier war ja auch schon alles gesagt, fand das nur ganz interessant. Fakt ist ja, dass die damals auhc einfach bessere Karten hatten, große Talente zu bekommen, was für die Playoff-Teams ja jetzt doch schwieriger geworden ist.
mfg Al3enkiller

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Kobelix
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Beitrag: # 6835299Beitrag Kobelix
20.10.2010 - 15:00

Es ist Zeit diesen Thread wiederzubeleben und ich tue dies mit einer Preview, wie sich das gehört. Nun wird das (jedenfalls von mir) nicht das Ausmaß vergangener Jahre haben, aber irgendwas sage ich zu jedem Team und wenn möglichst viele es zu einer Diskussion nutzen, freue ich mich. Weil meine Zeit knapper ist, spare ich mir das ganze Drumherum, ich liefere keine Depthchart, ich spare mir jede Statistikrecherche und überhaupt wird es keinerlei Struktur geben, außer dass ich Divisionweise vorgehe. Ich sehe das mehr als lose Gedankensammlung.

Los gehts in der Pacific Division.

Die Golden State Warriors haben endlich Nellie gefeuert. Meiner Meinung nach aber auch allerhöchste Zeit. Sein System ging hinten und vorne nicht auf, besonders das geradezu wilkürlich erscheinende durchwechseln in der Startformation und bei der Minutenvergabe an seine Spieler in quasi jedem Spiel, hat der Mannschaft sehr geschadet. Sein nachfolger Keith Smart ist als Headcoach ein ziemlich unbeschriebenes Blatt, da traue ich mir ein Urteil nicht so zu. Klar scheint aber zu sein, dass man sich vom Run and Gun Stil nicht so völlig verabschieden kann. Mit welchem Personal auch? Verteidigen kann dieses Team immernoch niemanden, dass plötzlich ein Dorell Wright zum Defensespezialisten erklärt wird, spricht Bände und irgendwie hat sich zu vielen anscheinend noch nicht rumgesprochen, dass David Lee ein lausiger Verteidiger ist. Großartiger Rebounder, sehr ordentlicher Scorer... aber ganz mies in der Defense. Ich sehe ein paar aufregende Spiele auf uns zu kommen, Monta Ellis und besonders Stephen Curry werden immer mal für ein Spektakel sorgen, aber in den Playoffs hat man nix zu suchen, die sehr dünn besetzte Bank tut da ihr übriges.

Die Los Angeles Clippers, man glaubt es kaum, haben da für mich viel bessere Chancen. Blake Griffin ist ein Monster. Man soll ja nicht so viel in die Preseason reinlesen, aber der Junge ist ein Freak. Mit Kaman und ihm hat man vielleicht das beste Rebounding der Liga. Baron Davis, ist wenn motiviert, ein klasse Pointguard und warum sollte er bei dem Team nicht motiviert sein, Eric Gordon hat bei der WM meine sehr hohe Meinung von ihm bestätigt mit Gomes und Aminu hat man gute Rollenspieler für die schwächste Position geholt, die Bank ist tief und (was immer man von del Negro halten mag) Mike Dunleavy ist nicht mehr der Coach. Der NBA-Traditionalist sträubt sich in mir, aber ich mag dieses Team sehr. Unter den üblichen Verletzungsvorbehalten für mich ein absoluter Playoffkandidat.

Bei den Los Angeles Lakers braucht man darüber natürlich gar nicht reden. Die Playoffs sind selbstverständlich, sie werden die Division gewinnen und sind auch in der Conference der Topfavorit. Der Champ (nur wegen der Perkins-Verletzung :twisted: ) hat mit Steve Blake und Matt Barnes seine Bank sinnvoll verstärkt und hofft wie jedes Jahr auf einen gesunden Andrew Bynum. Ich glaub ja nicht so dran, aber gut. Ein paar Fragezeichen gibt es dennoch. Kobe sah im letzten Jahr keineswegs so unaufhaltsam aus, wie man ihn schon gesehen hat, Derek Fisher ist inzwischen einfach ein großer Schwachpunkt in der Defense und ich persönlich bin nicht überzeugt, dass ein Championship-Ring so gut für die Zukunft von Ron Artest ist. Ist aber natürlich alles meckern auf hohem Niveau. Das ist ein hervorragendes, sehr gut gecoachtes Team, ich habe keine Zweifel, dass Kobe selbst wenn er schwächer wird, immer hochmotiviert und topfit ist, Pau Gasol ist die beste second Banana außerhalb von Southbeach und auch wenn ich die Lakers nicht leiden kann, irgendwie gehört das auch so.

Zu den Phoenix Suns gehört in den letzten Jahren ein von Steve Nash angeführtes Tempospiel und der konsequenteste Smallball der Liga. Dieses Jahr haben sie es personell für mich aber übertrieben, um nicht zu sagen verbockt. Das Team wird enorme Probleme im Rebound bekommen, Robin Lopez ist da die einzig verlässliche Größe unter dem Korb und die Wichtigkeit davon, ist gerade in einem solchen Fastbreakspiel gar nicht zu überschätzen. Man hat ein Überangebot an Smallforwards, die aber außer möglicherweise Childress nicht so übermäßig schnell sind, dass das zu enormen Missmatches beim Gegner führen wird, wäre Steve Nash nicht so gut, ich gäbe ihnen überhaupt keine Chance auf die Playoffs. Besonders zum scheitern verurteilt, scheint mir das Experiment Turkoglu. Der hat seine Stärken ganz klar, im Pick&Roll und als Ballhandler... aber mit Nash und wohl auch Dragic, braucht Phoenix ihn doch gar nicht. Klar er wird schon seinen Wert als Shooter haben, aber da hat Phoenix doch eh schon viel Qualität. Ich verstehe die ganze herangehensweise nicht, es fehlt enorm an Tiefe unter dem Korb, da Frye früher oder später die 4 spielen muss.. das wird eng dieses Jahr.

Eng wird es für die Sacramento Kings dieses Jahr noch nicht. Der Westen ist in der Breite einfach zu gut, als dass ich ihnen zutraue in den Playoffkampf einzugreifen. Dafür gefällt mir der Weg, den die einschlagen sehr gut. DeMarcus Cousins gilt zwar als Knucklehead, dafür aber klar auch als das größte Talent des Drafts nach John Wall. Unter dem Korb hat man mit ihm, Landry und Thompson eine sehr schöne Zukunft vor sich, Dalembert in einem Contract-year ergänzt sie da sehr gut... das passt. Dazu der letztjährige RoY mit Tyreke Evans, der zwar ebenfalls wohl einen kleinen Sprung in der Schüssel hat, aber mit seiner Power schnell für die nötige Selbstsicherheit bei den Kings gesorgt hat, so dass man sich bedenkenlos von Kevin Martin verabschiedet hat. Bei allem Lob ist das Team natürlich noch nicht soweit. Sie schießen viel zu schlecht von außen, auf den kleinen Positionen haben sie viel zu wenige Alternativen und selbst wenn jemand wie Benoh Udrih sich als gute Ergänzung zu Evans präsentiert hat, fehlt es im Endeffekt noch an Klasse im Team. In die Zukunft könnte man in Sacramento aber zuversichtlich schauen... wenn da nicht die Gerüchte wären, dass das Team die Stadt verlassen könnte. Bitte nicht... bitte.. nicht schon wieder.

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Alejandro V.
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Beitrag: # 6835341Beitrag Alejandro V.
21.10.2010 - 11:14

Zumindest mit Turkoglu und den Suns würde ich etwas widersprechen. etztes Jahr in Toronto wurde ihm auch schon prognostiziert, dass das nicht klappen wird und am Ende hatte er trotzdem den selben Assistschnitt, hat aber schlechter aus dem Feld getroffen. Dass er trotzdem defensiv grausam war, sein Verhalten gegenüber Toronto in keiner Weise zu verteidigen war usw., darüber muss man nicht reden. Die Frage bei Phoenix ist eben, ob sie schnell einen Big finden, der viele Punkte erzielen kann und somit Platz schafft für die zig Shooter. Oder Jason Richardson zieht noch öfter zum Korb. Keine Ahnung. So oder so, Playoffs werden sehr, sehr schwer, auch Dank der Clippers. Wobei ich da so meine Zweifel an Baron Davis habe, aber wenn der Saisonstart klappt, kann er tatsächlich motiviert sein. Wenn nicht, dürfte er wieder an der 400er-Marke kratzen, was genommene Dreier angeht.

Insgesamt aber für mich die klar schwächste der drei Divisions im Westen und es würde mich nicht wundern, wenn am Ende nur die Lakers in der Endrunde landen.
Bill Simmons über den WAS-ATL-Trade: "There's only one silver lining: the chance that Bibby and Rashard Lewis will run their high screen in Washington and immediately get attacked by cadaver-sniffing dogs."

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Kobelix
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Beitrag: # 6835347Beitrag Kobelix
21.10.2010 - 13:03

Alejandro V. hat geschrieben:Zumindest mit Turkoglu und den Suns würde ich etwas widersprechen. etztes Jahr in Toronto wurde ihm auch schon prognostiziert, dass das nicht klappen wird und am Ende hatte er trotzdem den selben Assistschnitt, hat aber schlechter aus dem Feld getroffen.
Aber mit welchen Konsequenzen? Phoenix wird sein Spielsystem nicht so ändern wie Toronto, man kann ja mal bei Herren Calderon fragen, wie ihm das letztes jahr so gefallen hat. Hedo im richtigen System ist eine Waffe, aber zu den Suns passt er für mich nicht. Soll er mit Robin Lopez sein Pick&Roll durchziehen, mit Nash in der Ecke als Spot-Shooter?

Die Davis-Bedenken sehe ich dagegen völlig ein. Man kann nur hoffen, dass del Negro Bledsoe bringt sobald Davis anfängt wilde Dreier zu werfen. Der Saisonstart wird da wohl eine große Rolle spielen.

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Kobelix
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Beitrag: # 6835364Beitrag Kobelix
21.10.2010 - 16:47

Northwest Division.

Die Denver Nuggets sind schon in einer bescheidenen Situation. Geht Carmelo? Wenn er geht, wann? Und was bekommt man noch für ihn? Oder bleibt er doch, weil es das meiste Geld in Denver gibt... sogar mit großem Abstand, wenn sich die Nuggets weigern ihn zu traden, da uns ja möglicherweise ein Lockout oder zumindest mit Sicherheit ein neues collective bargaigning agreement bevor steht. Das macht irgendwie jede Prognose auch ein bisschen albern. Mit Anthony, so er denn auch in Normalform spielt, sind die Nuggets wieder ein absoluter Playoffkandidat. Afflalo gefiel in der Preseason sehr, Harrington wird die Bank durchaus verstärken, auch Lawson sollte noch einen Spring machen. Die Gesundheit von Coack Karl scheint auch mitzuspielen... soweit alles gut. Geht Anthony, hält sich Billups für den Topscorer, was noch nie gutging und die Teamchemie scheint bei den Nuggets eh schon immer wacklig. Ich sehe ein sehr problematisches Jahr für Denver kommen, obwohl der Kader zurzeut sehr gut aussieht.

Das können die Minnesota Timberwolves nicht gerade behaupten. Ich liege ja jedes Jahr falsch, mit meiner Prognose, welches das schlechteste Team der Liga ist, aber das soll mich nicht an einem erneuten Versuch hindern. Die Timberwolves... oder wie Bill Simmons es ausdrücken würde: KAAAAAAHHHHHN. Auf jeder Position, die nicht Kevin Love innehat sind sie unterdurschnittlich bis mies besetzt. Michael Beasley muss den Topscorer geben (was einem bei allem Talent doch wirklich Kopfschmerzen bereiten sollte) und Wesley Johnson vor Cousins zu draften wird sie noch ebenso heimsuchen, wie der letztjährige Johnny Flynn Draft. Mal sehen wen sie nächstes Jahr holen... ein Jahr lang ist ja der First Round Pick, den sie an die Clippers abgegeben haben noch Top-Ten protected und weiter hinten draften sie nun ganz gewiss nicht.

Wie man richtig draftet, haben die Oklahoma City Thunder vorgemacht. (Oder eigentlich oft noch Seattle, seufz) Kevin Durant ist auf dem Weg, einer der besten 5-Spieler der Liga zu werden (der beste Scorer ist vielleicht schon), Russell Westbrook ist starker junger Pointguard.. Harden, Green, Ibaka.. ein Flop war bei den Drafts einfach nicht bei. Mal sehen wie sich Cole Aldrich macht. Ziemlich unabhängig davon, sind die Thunder ein sicheres Playoffteam und viele Experten glauben, sie sind die Einzigen, die die Lakers im Westen schlagen können.
Mir ist das ein bisschen zu viel der Vorschusslorbeeren. Ich finde das ist ein tolles junges Team, mit einem wirklich besonderen Spieler in Kevin Durant, aber die Lobhudelei habe ich auch bei New Orleans schon gehört oder bei Portland, um nur die aktuellsten Beispiele zu nehmen. Da sind schon noch ein paar Lücken im Team, Sefolosha ist ein super Verteidiger, aber bisher noch ein Totalausfall in der Offense. Jeff Green wird nie ein natürlicher Powerforward und bekam letztes Jahr doch noch das ganz große zittern als es um die Wurst ging. Die Center sind trotz des aufrstebenden Ibaka, allenfalls Ligamittelmaß, es hängt schon immens viel an Durant. Ich glaube dennoch sie haben eine Chance ganz Großes zu errreichen, aber wenn sie am Ende gegen ein gut gecoachtes erfahrenes Playoffteam ausscheiden, dass nicht die Lakers sind... ist das keine Sensation, wie es manche schon darstellen.

Zum Beispiel gegen die Utah Jazz. Jerry Sloan stellt da jedes jahr wieder ein gefährliches Team zusammen und nach dem Abgang von Boozer, steht der neue Star unter dem Korb, mit Al Jefferson schon bereit. Dessen Defensivschwächen, können die Jazz in einem Frontcourt mit Kirilenko und Millsap sehr gut verstecken und als Lowpostscorer ist er besser als Boozer. Memo Okurs Verletzung hilft zwar nicht gerade, aber ich habe eigentlich keine Zweifel, dass die Jazz auch dieses Jahr wieder in die Playoffs einziehen werden. Deron Williams zeigt immer wieder warum er ein legitimer Kandidat für den Titel des besten Pointguard der Liga ist, warum sollen die nicht irgendwann mal das ganz große Los ziehen. Mehr als ein Außenseiter sind sie fraglos nicht, aber gefährlich sind diese Jazz immer.

Und dann sind da noch die Portland Traliblazers. Vor kurzem noch als das Team mit der größten Zukunft gepriesen, aber irgendwie geht da wieder alles drunter und drüber. Kevin Pritchard muss unter dubiosen Umständen als GM gehen, mit Nate McMillan gibt es wohl zunehmend Zoff, Greg Oden schafft es einfach nicht gesund zu bleiben, Rudy Fernandez will lieber heute als morgen gehen, Andre Millar und Brandon Roy verstehen sich auf (und angeblich auch neben) nicht besonders. Schlechte Vorzeichen da in Portland. Wie die aber trotz all dieser Probleme letztes Jahr dann gespielt haben, wie sie massive Verletzungsprobleme überwunden haben... das nötigt schon Respekt ab. Zudem ist das ein qualitativ höchstwertig besetztes Team, wenn dann doch mal alle an Bord sind. Miller, Roy, Bayless und Fernandez als Guards, Batum (von dem ich immens viel halte) und Aldridge auf den Forwardpositionen, Camby und Oden und Przybilla unter dem Korb und ich habe nichtmal alle genannt. Die sind tief, talentiert... Playoffs... trotz allem.

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Alejandro V.
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Beitrag: # 6835451Beitrag Alejandro V.
23.10.2010 - 12:21

Da war ja noch was...

Sorry, wenn so wenig von meiner Seite kommt, aber stimme auch größtenteils überein. Minnesota ist einfach grauenhaft schlecht, auch wenn Ridnour eigentlich ein gutes Signing war (aber 16 Millionen für vier Jahre? Autsch.) Love ist auch sehr, sehr gut und wird wohl weiterhin die Tage runterzählen, bis er Minnesota verlassen kann und danach? Milicic sollte besser zeigen, dass er wirklich in der NBA bestehen kann, größer waren seine Chancen jedenfalls nie. Beasley kann ich gar nicht leiden, aber wenn er irgendwo sein im College liege gebliebenes Talent wiederfindet, mal sehen (und ich zucke immer noch zusammen, wenn ich daran denke, dass ich damals für Beasley statt Rose als Nr. 1-Pick war). Flynn befindet sich im Wettbewerb für den schlechtesten Starting-PG der Liga (starring Flynn, Augustin und Bibby...vielleicht auch Udrih) und alles in alllem ist das dieses Jahr eine sehr sichere Wette für das schlechteste Team.

Denver und Portland sind für mich so etwas wie die Problemkinder der Division - eigentlich mit viel Talent gesegnet, aber sehr viel Unruhe im Umfeld. In Denver logischerweise durch Athony bedingt und wenn er vor der Trade Deadline aus Denver weg ist, war's das auch mit den Playoffs. Wenn nicht, ist da irgendwie alles drin - sofern J.R. Smith mal ein paar seiner Gehirnzellen in Betrieb nimmt, sich der Frontcourt im April nicht verletzt und da auch wieder etwas mehr Energie als zuletzt ist. Portland natürlich extrem talentiert, aber der Sommer verlief eher schleppend und Matthews ist (worüber im Fantasy-Draft ja schon diskutiert wurde) ein fragwürdiges Signing. Ich mag ihn zwar und sehe - im Gegensatz zu Kobelix - auch Talent in ihm, aber 55 Millionen für den Bankwärmer von Roy? Ich befürchte einfach, dass da über kurz oder lang zu viele Spieler eine größere Rolle spielen wollen, sich von den Centern mindestens zwei wieder schwerer verletzen und damit dann die Playoffs nach einer oder zwei Runden vorbei sind. Was bei dem Potential mehr als schade ist.

OKC und Utah sind für mich recht klare Favoriten in der Division und ich denke schon, dass OKC sehr viel wird leisten können - schließlich sind die Rollenspieler um Durant und Westbrook alle sehr jung und können somit noch mehrere Schritte nach vorne machen. Alleine der Backup-Backcourt mit Maynor und Harden würde woanders (*hust* Minnesota *hust) starten und der große Hoffnungsträger für die Zukunft sein. Problem sind nach wie vor die Big Men bzw. ob man neben Ibaka einen zweiten findet, der sich nicht so einfach abkochen lässt. Vielleicht ist das Aldrich (kann ich mir sogar vorstellen), vielleicht macht Mullens den Sprung, vielleicht niemand. Dafür hängt für mich ab, wie weit OKC kommt. Die Jazz würde ich aktuell zu den drei Teams hinter LA zählen, die auf Augenhöhe sind (dazu noch Dallas und eben OKC). Mit Williams den vermutlich besten Point Guard der Liga, Jefferson als neuen Anspielpartner unterm Korb und wenn der mal das passen lernt, freuen sich auch Miles, Bell, Hayward und sonstwer. Bleibt nur zu hoffen, dass Okur schnell wieder gesund wird, weil er für das Team einfach enorm wichtig ist. grundsätzlich mag ich Utah und selbst wenn mir die Perspektive fehlt, dass sie mal eine Serie gegen LA gewinnen können (und nur darüber holt man den Westen), ist bei einer entssprechenden Konstellation daas Conference Finale denkbar.
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Kobelix
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Beitrag: # 6835452Beitrag Kobelix
23.10.2010 - 12:40

Ohne die lebhafte Diskussion bremsen zu wollen :wink:... weiter gehts:

Southwest Division.

Die Dallas Mavericks werden auch dieses Jahr zu den besten Teams im Westen gehören. Nowitzki ist aktuell ziemlich sicher der beste Powerforward der Liga, das Team ist tief und hochwertig besetzt und selbst der alte Mann Jason Kidd gehört, zumindest in der Offense, noch lange nicht in Rente. Schon bemerkenswert allerdings, wie sich der heutige Jason Kidd vom früheren unterscheidet. Das war mal der Nachfolger von Gary Payton als bester Verteidiger der Liga auf der Pointguard-Position, heute hat er keine Chance mehr in der Defense vor den jüngeren, schnellen Guards zu bleiben, aber auch in der Offense ist vom früheren Kidd nicht mehr viel zu sehen. Klar er ist weiter ein echter Spielmacher, aber der Zug zum Korb ist kaum noch da. Dafür hat er plötzlich einen höchst sicheren Dreipunktwurf, der ihm früher doch völlig abging, erstaunlich wie anders sein Spiel dadurch wirkt. (Memo an die Herren Rondo, Rose, Westbrook, Wall und wie sie alle heißen: Wenn Jason Kidd das mit ca. 68 Jahren noch lernen kann... worauf zum Geier wartet ihr: Ab in die Trainigshalle und werfen, werfen, werfen.) Aber genug des Abschweifens. Dallas wird die großen Positionen sehr gut verteidigen können und eventuell haben sie genug Shotblocker um auch ihre Probleme mit schnellen Guards etwas zu kompensieren. Nowitzki, Kidd, Terry, Marion, zwei solide Center, eine ganze Vorbereitung mit Caron Butler, der jetzt wohl auch auf seine natürliche Smallforwardposition rutscht, eine mögliche Wildcard mit Beaubois: Playoffteam und auch da gefährlich.

Die Houston Rockets sind für mich neben Denver das am schwierigsten einzuschätzende Team im Westen. Weil man einfach überhaupt nicht weiß, was die nun von Yao dieses Jahr zu erwarten haben. Die Rede ist überall von einer "harten" 24 Minuten pro Spiel Grenze, was für mich so absurd klingt, dass es erstens wahr sein wird und zweitens überaus beunruhigend ist. Da wird wirklich jemand mit eienr Stoppuhr stehen und Yao im Zweifel in der Crunchtime vom Court nehmen? brrrr. Es ist ja nicht so, dass die Rockets nicht sogar ohne Yao ein gutes Team hätten. In Houston wird überragende Teamdefense gespielt, die selbst schwächere Verteidiger wie Kevin Martin auffangen sollte, man hat eine äußerst tiefe Bank (vielleicht sogar zu tief? Da müssen ja 12 Mann ausreichend Minuten bekommen), ordentliche bis gute Scorer von jeder Position und einen guten Coach, wieso bin ich eigentlich so vorsichtig in meiner Prognose? Weil der Westen immens tief ist, weil sich ihr Spiel extrem verändern muss, je nachdem ob Yao gerade auf dem Court ist und weil ich es gerade geschafft habe über Houston zu schreiben ohne Shane Battier und Luis Scola zu thematisieren. Das ist doch Mist. Weiter.

Die Memphis Grizzlies fallen mir leichter einzuschätzen und das zeigt aber die ganze Crux im Westen. Das ist ein ziemlich gutes Team. Sie haben eine gute Balance gefunden zwischen Scorern und Teamspielern, die bis dato doch sehr schwache Bank wird durch Tony Allen und die hoffentlich anstehende Entwicklung von jungen Spielern wie Darrell Arthur stärker, Zach Randolph ist bei aller Kritik, die ich immer wieder an ihm habe einer der am schwierigsten zu stoppenden Bigmen der Liga... und eigentlich haben die Grizzlies kaum eine Chance auf die Playoffs. Im Osten wären sie für mich ein klarer Kandidat dafür, aber so sehe ich eigentlich nicht, wie sie 7 andere Teams hinter sich lassen wollen. Conley und Mayo sind ein sehr solider, junger Backcourt, gerade auch in der Defense, aber solide reicht nicht. Rudy Gay ist ein sehr guter Flügelspieler (und auch wenn man ihn üebrbezahlen musste, was soll Memphis denn machen, die kriegen auf dem FA-Markt doch niemals jemand besseren), aber eben auch kein Star, der sie ganz nach vorne bringt. Es ist ein bisschen schade, denn nach dem Gasoltrade haben die vieles richtig gemacht, aber der Sprung nach vorne wird nicht kommen.

Die New Orleans Hornets haben dagegen eine Chance auf die Playoffs und natürlich liegt das im Wesentlichen an einem Mann: Chris Paul. Nach allem was ich weiß, ist er völlig gesund und er ist gut genug mit einem Team aus überdurchschnittlichen Rollenspielern wie Ariza, West und (nicht lachen) Okafor so ziemlich jeden Gegner zu schlagen. In einer Playoffseries kann es gegen die wirklich starken Teams nicht reichen, aber so dominant wie Pointguards wie Paul (und er ist vermutlich immernoch der beste von ihnen) heute in der Liga sind, haben die Hornets immerhin eine echte Chance so eine Series zu erreichen. Interessant wird sein, ob er eine Chemie mit Marcus Thornton entwickeln kann, der letztes Saison an der Seite von Collision auf sich aufmerksam machte. In der Preseason war die Antwort darauf nämlich ganz klar "nein", aber die Saison ist lang. Im Moment spricht allerdings viel für Marco Belinelli als Starter.

Zum Schluss im Westen sind da dann noch die San Antonio Spurs. Von vielen immer wieder abgeschrieben, von mir immer wieder gelobt, manchmal auch ein bisschen zu viel. Aber dennoch, zu Saisonbeginn sind alle Stars so ausgeruht und gesund wie lange nicht. Duncan ist einen halben Schritt langsamer geworden, aber selbst so noch einer der absolut besten Bigmen der Liga. Tony Parker und Manu Ginobili hatten oft mit ihrer Gesundheit zu kämpfen, aber wenn in Topform, sind sie immernoch der dynamischste Backcourt der Liga. Der Frontcourt ist durch den endlich über den endlich in der NBA angekommen Tiago Splitter nochmal tiefer geworden, mit ihm, DeJuanBlair und George Hill hat man auch begonnen die nötige Jugend ins Team zu bringen. Dazu der beste Coach der Liga, natürlich kommen die in die Playoffs. Ob es aber für einen echten Angriff nochmal reicht, da habe dann selbst ich meine Zweifel. Dafür müsste Richard Jefferson in seinen Privatstunden mit Coach Popovych in der Offseason, nicht nur das System endlich verinnerlicht haben sondern auch individuell zu alter Stärke zurückfinden. Dafür müsste einer der Nachwuchsguards neben George Hill noch für Entlastung über die Saison sorgen, dafür müssten sie in den Playoffs immernoch so gesund und fit sein, wie zu Saisonstart... alles denkbar, alles möglich, aber wetten würde ich nicht mehr drauf.

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Beitrag: # 6835453Beitrag Kobelix
23.10.2010 - 12:50

Überhaupt kein Sorry nötig übrigens Alejandro, freue mich, dass einer mitdiskutiert, mehr Leute wären natürlich schön, aber was soll's.

Falls jemand zu faul zum lesen ist und damit ihr mir meinen Mist auch nach der Saison um die Ohren hauen könnt, hier schonmal meine Prognose (nur regulars season versteht sich) für die Western-Conference in harten Zahlen.

1. Lakers
2. Mavericks
3. Thunder
4. Jazz
5. Spurs
6. Trailblazers
7. Hornets
8. Rockets
9. Clippers
10. Suns
11. Nuggets
12. Grizzlies
13. Warriors
14. Kings
15. Timberwolves

Die ersten 5 sehe ich als gesetzt in den Playoffs, von 6 bis 12 sehe ich viele Möglichkeiten für Abweichugnen von meiner Prognose. Besonders natürlich bei Denver, bei denen ich jetzt von einem Anthony-Trade ausgehe. Mit ihm sind sie weiter oben. Schließlich die Clippers an 9... irgendwas geht da schon schief, wie immer. Vom Talent sehe ich sie in den Playoffs.

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Beitrag: # 6835471Beitrag Alejandro V.
23.10.2010 - 16:10

Tja, Houston. Mein Lieblingsteam im Westen. Ich bin wirklich gespannt, wie sie ihre zig Spieler in der Rotation unter einen Hut bringen wollen, wie sie Guards verteidigen wollen, wenn Brooks und Martin starten, aber das Team ist, wenn man sich mit der Taktik auseinandersetzt, sooo verdammt gut zusammengestellt. Brooks als Drive-and-Kick Point Guard mit Battier in den Ecken, das klappt immer. Dazu hat auch Scola den Mitteldistanzwurf, um davon zu profitieren. Dass Scola für mich ohnehin der beste Rocket-Spieler im Frontcourt ist, sollte ich vielleicht auch erwähnen: Starkes Post-Game, angesprochener Mitteldistanzwurf, dazu mittlerweile eine richtig gute NBA-Defense - nicht nur in meinen Augen war das ein großer Fehler der Spurs, ihn damals wegzuschenken. Anyway, zurück zu Houston: Martin mit kompletter Vorbereitung in der Princeton-Offense ist wie für ihn gemacht. Der einzige Shooting-Guard, der meiner Meinung nach noch besser dafür gemacht ist, ist Ray Allen. Um Screens rennen, Ball fangen, abschließen - das kriegen die Point Guards in Houston mit dem Pass hin und Martin mit dem Vollenden. Dazu viele Spieler, die oft an die Freiwurflinie gehen und von da sicher verwandeln - das kann gerade in engen Spielen den Ausschlag pro Houston geben, wenn sie den Gegner immer wieder früh an die Teamfoulgrenze treiben. Ist für mich auch sehr schwer einzuschätzen, was da am Ende rauskommt, aber sie sind für mich ein dark horse auf die Conference Finals.

Dallas sieht auch gut aus, für Dampier hat man was anständiges gekriegt und so langsam kann ich mich mit dem Gedanken anfreunden, dass sie endlich mal wieder einen tieferen Playoff-Run hinlegen können. Chandler ist, bei aller berechtigten Häme, ein guter Pick-and-Roll Center und Beaubois hat auch einen Drive zum Korb, sodass man nicht mehr extrem vom Sprungwurf abhängig ist, was nur gut sein kann. Sollte auf jeden Fall wieder für 50+ Siege reichen und dann mal sehen.

Zu den Spurs: Unterschreibe fast alles, was Kobelix geschrieben hat. Ich bezweifel einfach nur, dass das am Ende reichen wird und zwar aus folgenden Gründen: Duncan ist eben nicht mehr der Superduperstar wie früher, was mir gerade defensiv auffällt. Parker hat für mich in letzter Zeit sehr, sehr wenig gebracht und ich frage mich, was Popovich eigentlich daran hindern sollte, irgendwann George Hill den Platz in der Starting Five zu geben. Und: Das Team ist, abgesehen von den großen Positionen, sehr, sehr dünn besetzt. Man hat mit Hill quasi nur einen Backup für beide Guards, für Jefferson eigentlich gar keinen und auch der Froontcourt ist ja nicht mehr so verletzugnsunanfällig, wenn ich mir Duncan oder Blair ansehe. Da müssen zwei Spieler aus dem Nichts kommen und Splitter sofort richtig einschlagen, damit die eine realistische Chance auf einen letzten Titelrun haben.

Zu den anderen beiden Teams schreibe ich mal eher wenig, bzw. zu den Hornets nichts, weil da schon alles gesagt wurde. Bei Memphis bin ich geteilter Meinung - der Kader ist in Ordnung, aber auch nicht so extrem gut, dass es für die Playoffs reichen würde (und im Osten sähe ich sie bestenfalls an siebter, eher an achter Stelle). Zumal man mit Conley, Mayo, Young, Henry und Trick-or-treat-Allen ein leichtes Problem haben dürfte, was die Guard-Rotation angeht. Und Vasquez in der ersten Runde zu draften, war Mist. Ist zwar ein generell schwacher Jahrgang, aber da hätte man was besseres bekommen als einen viel zu kleinen Shooting Guard, der ständig den Ball in den Händen braucht und kein NBA-reifes Spiel hat. Ich frage mich immer noch, was die Grizzlies geritten hat, ihn zu draften. Und Henry passt auch kaum ins Spielsystem, den hätte ich viel lieber bei einem Contender gesehen.
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Beitrag: # 6835473Beitrag Kobelix
23.10.2010 - 16:25

Nicht, dass es eine große Rolle spielt, aber ich hätte Memphis im Osten glaube ich an 6. Ich ahne auch schon, bei welchem Team da unsere Differenz liegt, aber alles zu seiner Zeit.

Bei Parker bin ich relativ zuversichtlich, dass die Probleme doch stark an den Verletzungen lagen. Der kommt wieder, denke ich.

Wie siehst Du denn die Yao-Situation als "Houston-Fan"?

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Kobelix
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Beitrag: # 6835532Beitrag Kobelix
24.10.2010 - 13:41

Auf in den Osten.

Atlantic Division.

Die Boston Celtics sind alt und durch die beiden O'Neals wird man auch nicht jünger. Was man aber wird, ist größer und tiefer... und das ist ganz sicher kein Nachteil. Letztes Jahr hat man die Finals vielleicht deswegen verloren, weil man im entscheidenden Moment Kendrick Perkins nicht ersetzen konnte. Das Problem könnte behoben sein, denn so schlecht sahen die Neuzugänge in der Preseason nicht aus, auch wenn gerade Shaq natürlich nur ein Schatten seines früheren Selbst ist. Dennoch glaube ich, die Celtics haben das gut gemacht. Nate Robinson, Delonte West, Marquis Daniels, Glen Davis.. die beiden O'Neals... das ist schon eine sehr beeindruckende Bank und die großen Drei mögen zwar nicht mehr auf dem Höhepunkt ihrer Karriere sein, aber gerade Pierce und Allen haben noch etwas im Tank. Bei Garnett regiert bei mir das Prinzip Hoffnung, aber zumindest kann man sich bei allen drei sicher sein, dass sie alles dafür tun werden topfit zu sein. Ob es dann bei der neuen Konkurrenz für weitere Finals reicht, muss man abwarten, aber sie haben hoffentlich auch ohne Tom Thibodeau die beste Defense der Liga und wenn Rondo auch nur ansatzweise einen Jumpshot entwickeln würde, wird es jeder Gegner in den Playoffs schwer haben. Dass die Celtics diese erreichen, versteht sich von selbst.

Die New Jersey Nets sind für mich dagegen einer der großen Verlierer der Offseason. Keiner der großen Freeagents wollte dem Ruf von Mikhail Prokhorov folgen und plötzlich ist man in Gefahr das Minimum-Salary zu unterschreiten, so dass man relativ panisch das Geld in Travis Outlaw, Anthony Morrow, Jordan Farmar und Johan Petro investiert. Urks.
gerade der Outlaw-Vertrag ist eigentlich nicht zu verteidigen. Immerhin den Deal für Troy Murphy kann ich nachvollziehen. Nun ist es nicht so, dass das Team dadurch etwas stärker ist als letztes Jahr, es gibt zudem ja auch Hoffnung, dass Derrick Favors seinen hohen Draftpick doch rechtfertigt (ehrlich gesagt glaube ich noch nicht so dran, aber Hoffnung gibt es) und grundsätzlich waren die Nets eigentlich auch letztes Jahr für mich nicht so schlecht, wie es ihr Record ausdrückte. Brook Lopez ist ein großartiger junger Spieler, die Wiedervereinigung von Avery Johnson und Devin Harris dürfte zumindest für große Komödie sorgen und so werden die Nets dieses Jahr werden nicht Letzter. Ich kann mir aber noch nicht so richtig vorstellen, dass es in Playoff-Nähe geht. (Es sei denn es gibt doch noch einen Deal für Carmelo Anthony, der nicht das ganze Roster involviert)

Wahrscheinlicher scheint mir, dass Anthony früher oder später bei den New York Knicks auftaucht. Aber auch bis dahin, werden die Fans im Madison Square Garden mehr Spaß als in den letzten Jahren haben. Amare Stoudemire wird zwar unter dem verlust von Steve Nash mehr leiden als er jetzt noch glaubt, aber für die Knicks im d'Antoni System ist er fraglos ein großer Gewinn. Raymond Felton ist zudem der beste Pointguard den d'Antoni in New York bisher aufweisen konnte.. was angesichts von Namen wie Chris Duhon und Toney Douglas jetzt auch nicht die ganz große Herausforderung war. Die Stats werden kommen, was nicht darüber hinwegtäuschen darf, dass Felton bestenfallls oberer Durchschnitt auf seiner Position ist... aber oberer Durschnitt ist ja auch schon was. Gespannt kann man sein, ob Anthony Randolph den von vielen erwarteten großen Sprung macht. Wenn er ihn jetzt nämlich nicht macht, macht er ihn nie mehr. Bei Gallinari habe ich da keine zweifel, auch Turiaf wird dem Team helfen. Insgesamt ist der Osten schwach genug, dass ein ungewöhnliches Team wie die Knicks die Playoffs schaffen können.. mich würde es freuen.

Vielleicht schaffen das ja auch die Philadelphia 76ers, auch wenn ich da etwas skeptischer bin. Elton Brand scheint sein altes Niveau nicht mehr zu erreichen, Evan Turner sah sowohl in Summerleague und Preseason furchtbar aus und ich bin überhaupt kein Fan von Doug Collins. Trotzdem ist natürlich nicht alles schlecht. Jrue Holiday hat sehr vielversprechende Ansätze gezeigt, das Team ist noch sehr jung und entwicklungsfähig, gerade die Defense hat großes Potential. Sollten Holiday, Young, Speights und Hawes sich weiter verbessern und Turner meine sehr geringen Erwartungen übertreffen, sind die Playoffs in Reichweite. Iguodala wird zwar nie ein echter Star, aber ist in die Anführerrolle in Philadelphia reingewachsen. Zu blöd, dass Brands Vertrag noch drei Jahr läuft... richtig vorwärts kann es da kaum gehen.

Definitiv rückwärts geht es für die Toronto Raptors. Chris Bosh ist weg und das Team sieht auf dem Papier einfach fürchterlich aus. Andrea Bargnani als bester Spieler eines NBA-Teams? Wer ist denn der Topscorer, Linas Kleiza? Das Pointguard Duo-Calderon/Jack hat sich letztes Jahr schon eher behindert als gefördert, auf den Forwardpositionen klaffen nicht nur Löcher sondern richtige Schluchten, bei aller Sympathie für die europäische Spielweise des Teams... das kann nicht gutgehen. Vielleicht macht ja DeMar DeRozan einen großen Schritt... im Endeffekt können die Raptors aber schon auf den Draft schauen. Ein Top-5 Pick dürfte ihnen selbst mit Pech kaum zu nehmen sein.

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Alejandro V.
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Beitrag: # 6835667Beitrag Alejandro V.
25.10.2010 - 23:06

Kobelix hat geschrieben:Wie siehst Du denn die Yao-Situation als "Houston-Fan"?
Nicht, dass ich das noch vergesse ;)

Ehrlich gesagt bin ich unentschlossen. Auf der einen Seite weiß ich, dass sie ihn schon alleine deswegen nie traden werden, weil sie durch ihn zig Millionen in China verdienen. Und in gewissem Sinne will ich das auch gar nicht, weil wann hat man schon mal einen solchen Riesen im kader, der ein so lockeres Handgelenk hat und offensiv, wenn er denn die richtige Mentalität hätte, unstoppable ist? Jedes mal, wenn er seinen Shanghai Dream Shake zeigt, ist das einfach purer Genuß und erinnert in seiner Eleganz an Hakeem (obwohl der ohnehin unvergleichlich ist).

Auf der anderen Seite nervt dieses ganze Verletzungsthema eigentlich schon ziemlich. Vor allem, weil es die Leistungen der anderen Spieler ein bisschen entwertet - dieses ständige "hätte, wäre, wenn" belastet einfach nur und übertüncht, dass zum Beispiel Aaron Brooks eine Saison auf All Star-Niveau hingelegt hat oder eben, dass Luis Scola mittlerweile ein richtig starker Forward geworden ist.

Und zur 24 Minuten-Grenze: Irgendwo verständlich, weil sie nur mit ihm Chancen haben, den maximalen sportlichen Erfolg zu erreichen und der wird nunmal in den Playoffs eingefahren. Aber wie sollen die aufgeteilt werden? Man braucht Yao in der Crunchtime, weil er von den Centern der einzige sichere Freiwurfschütze ist (auf Miller ist da seit seinem Aussetzer in den Playoffs 2009 gegen Boston in meinen Augen kein Verlass mehr). Wie verteilt man die Minuten davor? Sechs Minuten pro Viertel? Man nimmt sich damit, sollte man sich tatsächlich sklavisch dran halten, eine Menge Flexibilität. Und wie die Kollegen in dem tief besetzen Frontcourt damit umgehen, dass Yao Sonderrechte eingeräumt werden usw., steht ja noch auf einem anderen Blatt. Meiner Meinung nach hat Houston eigentlich nur eine Chance, damit durchzukommen: Wenn sie von Anfang an zur Spitze im Westen gehören. Sonst entstehen da womöglich so viele Brandherde, dass man hinterher die Saison komplett versaut.
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Kobelix
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Beitrag: # 6835669Beitrag Kobelix
25.10.2010 - 23:11

Leuchtet mir alles sehr ein (nur das Scola das nicht erst geworden ist... jedenfalls nicht kürzlich) .. besonders die China Millionen.

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Alejandro V.
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Beitrag: # 6835673Beitrag Alejandro V.
25.10.2010 - 23:21

Und weil Doppelposts so schön sind: Zu den Celtics habe ich (Überraschung, Überraschung) eine ähnlich positive Meinung. Wenn sie mit Top 3-Seed in die Playoffs kommen (was bei dem Kader durchaus machbar sein solte) und solange Orlando weiterhin von Dwight Howard und Vince Carter in den Playoffs abhängig ist, sehe ich die Conference Finals eigentlich als sehr realisttisches Ziel an. Was danach kommt, wird der Verlauf der Saison zeigen, aber auf dem Papier gehören sie für mich klar zu den drei besten Teams der Liga.

Dahinter sehe ich in der Division die Knicks, die mir trotz dem Verpassen von James und Bosh in der Free Agency im Sommer sehr gut gefallen haben. Das Konzept ist für mich klar ersichtlich, für den Uptempo-Style der Knicks wurden die passenden Spieler geholt und mit Raymond Felton jemand, der im Pick-and-Roll zu den besseren Guards der Liga gehört - insofern sehe ich Stoudemires Offensivproduktion relativ ungefährdet. Dass man jetzt aber erst recht sehen wird, waas für ein schrecklicher Rebounder er ist, da die Knicks keinen einzigen physisch starken Big neben ihm haben, muss nicht stören. Dafür mit Mozgov und Randolph sehr athletische Big Men, die im Fastbreak glänzen können - selbst wenn Mozgov dem Hype nicht gerecht werden sollte, halte ich von Randolph genug, damit da zwei respektable Bigs auf dem Court stehen. Und Kelenna Azubuike halte ich für einen extrem unterbewerteten Spieler - ein Star wird er zwar nie, aber ein sehr guter Guard an beiden Enden des Courts ist er in meinen Augen schon. Wenn er sich denn nicht ständig verletzen würde. Anyway, die Knicks sind für mich gut genug, um sieben (eher mehr) andere Teams hinter sich zu lassen. Sehe da momentan eigentlich nur fünf bis sechs Teams klar vor ihnen. Und übrigens würde ich sie auch vor den Grizzlies einstufen, aber das ist ja persönlicher Geschmack.

Über den Rest der Division...Mantel des Schweigens. Von Turner war und bin ich eigentlich überzeugt, weil er am College einen so genialen Eindruck bei so grausigen Mitspielern machte. Vielleicht braucht er mehr Zeit, aber alles in allem denke ich immer noch, dass er mal ein sehr guter Spieler wird. Bei Favors bin ich mir da eigentlich auch recht sicher, aber sofortige Impact-Spieler wie Wall oder DeMarcus Cousins sind beide nicht - womit man eigentlich schon beide GMs wegen Unfähigkeit rausschmeißen sollte. Dass die Nets auch sonst wenig richtig gemacht haben (Lee UND Douglas-Roberts abgeben, Outlaw-Vertrag), weiß jeder. Besser als letztes Jahr sind sie trotzdem, Dank Murphy, Williams, Harris und Lopez. Zu Toronto sage ich besser gar nichts....zusammen mit Philly und Minnesota dürften sich die Raptors um den Titel als Fußmatte der gesamten Liga streiten.
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Kobelix
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Beitrag: # 6835718Beitrag Kobelix
26.10.2010 - 15:53

Central Division.

Die Chicago Bulls sind für mich das klar beste Team in der jetzt vermutlich schwächsten Division der Liga. Die Verletzung von Neuverpflichtung Carlos Boozer ist natürlich ein Rückschlag, aber (Vorsicht Kalauer) so ein Handbruch ist ja kein Beinbruch. Derrick Rose wird sich weiter verbessern unter dem Korb ist man sehr gut besetzt und wenn Luol Deng plötzlich nur noch der viertbeste Spieler im Team ist, kann ich mit ihm schon wieder ziemlich gut leben. Ob man in den Playoffs mit so wenig Gefahr von außen jenseits von Kyle Korver jedoch bestehen kann, muss sich erst noch zeigen. Ich habe Zweifel, aber Potential haben die Bulls allemal. Überhaupt waren sie in der Chaos-Offseason sicher einer der großen Gewinner hinter den alles überstrahlenden Heat.

Die Cleveland Cavaliers waren das... ähm.. nicht. Überhaupt nicht. Wirklich ganz und gar nicht. Ich spare mir jedenerneuten Rückblick auf "The Decision" und prognostiziere einfach, dass man diese Saison sehen wir, wie schwach das Team eigentlich besetzt war. Mo Williams soll jetzt die erste Scoring Option sein? Oh je. Für die Position von LeBron wurde Joey Graham geholt. Oh je, oh je. Und in Antawn Jamison hat man soviel Vertrauen, das Team zu führen, dass er jetzt von der Bank kommen soll. Kann man natürlich auch als Lob für JJ Hickson verstehen, der hat ja schon auch Talent. Oder vielleicht darin, dass man sich in erster Linie auf die Defense konzentriert. Sollte man auch, da ist man nicht so schlecht besetzt. Aber am im Endeffekt... das ist ein schlechtes Team und "I PERSONALLY GUARANTEE THAT THE CLEVELAND CAVALIERS WILL WIN AN NBA CHAMPIONSHIP BEFORE THE SELF-TITLED FORMER ‘KING’ WINS ONE" wird leider ein Wunschtraum von Dan Gilbert bleiben.

Bei den Detroit Pistons ist so ein Titel ja noch gar nicht soooo lange her. Dafür inzwischen genauso weit weg, wie für die Cavaliers. Man ist Lichtjahre entfernt von der Defense, die sie einst berühmt gemacht hat, es ist völlig unklar auf wen man sich in entscheidende Situationen verlassen will, die alteingessenen Richard Hamilton und Tayshaun Prince wirkten schon im letzten Jahr so, als ob sie überhaupt keine Lust auf ihre neuen Teamkameraden hätten. Und mal ehrlich, bei Charlie Villanueva und Ben Gordon kommt das jetzt so überraschend auch nicht. Die Pistons brauchen einen Neuanfang. Wenn man irgendwie Hamiltons Vertrag loswerden kann, muss man es tun und dann einfach fest die Daumen drücken, dass aus Greg Monroe und Austin Daye etwas gutes wird. Rodney Stuckey wird die vormalig hohen Erwartungen eher nie erfüllen und Jason Maxiell ist velleicht nichtmal 2 Meter groß... angesichts seiner Spielweise ein (zweiter Kalauer, ich bin in Stimmung) "Riesenproblem". Mal sehen was die Lottery bringt, die Playoffs sind weit weg.

Die Indiana Pacers haben mit dem Neuanfang immerhin schon begonnen. Darren Collison war eine tolle Verpflichtung. In New Orleans als Chris Paul Ersatz hat er völlig überzeugt und auch wenn es vielleicht noch eine Weile dauert, bis er das neue Spielsystem verinnerlicht hat... mit ihm Granger und Roy Hibbert haben die Pacers einen sehr soliden jungen Kern für ein zukünftiges Team. Für das diesjährige Team ist es eher zu früh. Die Powerforward Position ist immens schwach besetzt und so gern ich Danny Granger spielen sehe, wenn er der beste Spieler in der Mannschaft ist und es nicht um ein Fantasy-Team geht, gewinnt man eben nicht gegen die ganz großen Brocken. Da aber der Osten nach den Top-5 Teams doch bröckelt... wer weiß. Eine Außenseiterchance auf die Playoffs gebe ich ihnen.

Die Milwaukee Bucks waren dieses Außenseiterteam im letzten Jahr und haben es da überraschend in die Playoffs geschafft. Jeder scheint dieses Jahr überzeugt zu sein, dass sie das wieder schaffen. Ich nicht. Im Endeffekt, werde ich sie wohl auf einen Playoffplatz tippen, aber überzeugt bin ich da lange nicht. Ich sehe einen Shoot-first Pointguard, mit schwacher Wurfquote, einen ganzen Haufen an mittelprächtigen kleinen Flügeln, die alle vor allem gerne Scorer sein möchten und einen Center (der allerdings wirklich gut ist), bei dem es bereits in Aussicht steht, dass er die ganze Saison unter Schmerzen spielen wird. Besonders die Neuverpflichtungen Maggette und Gooden, verstehe ich überhaupt nicht. Gute Scorer, besonders Maggette, klar. Aber beide keine besonders guten Verteidiger und beide weigern sich standhaft den Ball wieder abzugeben, wenn sie ihn einmal haben. Und wie passt das eigentlich alles zu Scott Skiles, der nun wirklich nicht dafür bekannt ist, mit Egoisten klarzukommen. Für mich ist das Team extrem einseitig besetzt, ich bin sehr skeptisch, ob man diese Überraschung wiederholen kann. Die Tiefe der Bank (außer auf der Center-Position) und die Klasse einiger Einzelspieler verleitet mich dazu ihnen dennoch eine solide Playoffchance zu geben, aber ich werde nicht überrascht sein, wenn sie es nicht schaffen.

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Alejandro V.
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Beitrag: # 6835721Beitrag Alejandro V.
26.10.2010 - 16:37

An den Bucks scheiden sich unsere Geister, aber das wra ja seit dem Fantasy-Draft klar. Sie sind bestimmt kein Überteam und den fünften Platz werden sie auch nicht wiederholen können, aber das Team ist dennoch in einer qualitativ eher dünn besetzten Eastern Conference eines der besseren. Bogut hat eine super Saison gespielt, John Salmons ebenfalls (und immerhin einen 22-9 Record als Buck vorzuweisen), Brandon Jennings ist auch viel besser, als einige erwartet haben und insgesamt hat man auch viele Rollenspieler, die immerhin ihre Leistung bringen. Dazu zähle ich Delfino, der als Buck bislang die Erwartungen erfüllt hat, und Ilyasova, der für mich einer der Aufsteiger der letzten Saison war. Etwas überrascht war ich vor allem über die Verpflichtung Maggettes, aber das ist alles in allem auch ein guter Spieler, der immerhin viele Fouls ziehen wird. Solange er nicht in der Crunchtime den Ball kriegt, sehe ich da aber wenig Probleme. Und Gooden gibt ihnen immerhin einen halbwegs passablen Inside-Scorer neben Bogut, der somit etwas Raum für die Shooter (und von denen haben sie ja genug) machen wird. Dass ich trotzdem Luc Richard Mbah a Moute viel lieber mag und ihn dementsprechend auch als Starter favorisieren würde, steht auf einem anderen Blatt.

Die Warnzeichen bleiben natürlich auch mir nicht verborgen: Skiles ist ein Coach, der im dritten Jahr eher selten Erfolg hat bzw. dessen Art sich schnell abnutzt, Ridnour wird ihnen mehr fehlen, als man zugeben mag und die hervorragende Teamchemie ist durch Maggette und Gooden gefährdet. Andererseits haben sie Salmons auch einbauen können. Und alles in allem sehe ich dann eben nach den Top 5 im Osten keine drei Teams, die wirklich besser sind. Bei New York kann man drüber reden, aber sonst? Die Nets werden wohl kaum einen Riesensprung machen, Charlotte ist auch kaum besser als letztes Jahr, Indiana und Detroit (wie angesprochen) sind auch noch nicht so weit. Washington hat noch mehr Fragezeichen als die Bucks (und weniger Talent). Cleveland, Toronto und Philly sind sowieso außen vor. Selbst wenn man die Bucks nicht mag - allein nach dem Ausschlussprinzip müsste das klappen.
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Beitrag: # 6835741Beitrag Kobelix
26.10.2010 - 19:38

Dann machen wir das doch noch schnell fertig.

Southeast Division.

Die Atlanta Hawks haben sich gegenüber des Vorjahrs quasi nicht verändert. Abgesehen davon, dass Joe Johnson jetzt 120 Millionen Dollar über die nächsten 6 Jahre verdient oder wie ich es nenne: Das Ende aller Hoffnungen jemals in die Conference Finals zu kommen. Gesichert dürfte dagegen die Playoffteilnahme sein, erst recht wenn irgendwann während der Saison das überfällige Ende für Mike Bibby als Starter kommt. Ein solides Team, das gut von außen trifft, sehr ordentlich verteidigen kann und als nächstes Al Horford 80-100 Millionen Dollar geben wird. Erstaunlich wie negativ dieser Absatz klingt übrigens, nachdem ich z.B. Chicago hochgelobt habe- Gut möglich, dass Atlanta besser ist, aber welche unterschiedliche Aussichten. Na ja, immerhin gibt es noch einen neuen Coach in der NBA... wenn man meiner Prognose glaubt, werden alle 3 Rookie-Headcoaches in die Playoffs einziehen. Das ist doch auch was.

Was die Charlotte Bobcats machen ist auch ein wenig unklar. Ihre Pointguards sind DJ Augustin und die nach der Verletzung übriggebliebenen Teile von Shaun Livingston. Ihre Center sind Nazr Mohammed und der einst hier im Forum heiß geliebte DeSagana Diop. Dazwischen haben sie dann ein paar echte Basketballspieler. Ob aber Stephen Jackson und Gerald Wallace ihr immenses Niveau vom letzten Jahr halten können oder ob nicht noch eher Larry Brown irgendwann mal wieder einen seiner berühmten Rappel bekommt und das halbe Team tradet... ich kann es nicht so richtig sagen. Defensiv können die richtig gut sein, daher gebe ich ihnen eine Chance auf die Playoffs, vermute aber sie werden es diesmal vermasseln.

Die Orlando Magic vermasseln in dieser Hinsicht natürlich nichts. Die Playoffs sind todsicher, Dwight Howard und beliebige 4 Shooter hätten da schon eine gute Chance. Und so beliebig sind die bei den Magic gar nicht. Die Magic gehören zu den drei besten Teams im Osten, sie können verteidigen, sie können scoren, sie sind tief besetzt... ein Team wie geschaffen für die regular season. Man wird sich in Orlando allerdings noch gut an die letzte Playoffserie gegen die Celtics erinnern. Dwight Howard kann so ein Spiel in der Offense nicht gewinnen, Vince Carter wäre selbst in seinen besten Tagen da nicht die Lösung gewesen... die Magic sind nah dran, aber nicht nah genug. Allerdings... die Magic haben sehr interessante Tradechips. Carters Vertrag läuft aus, Brandon Bass und Marcin Gortat würden anderen Teams mehr helfen. Vielleicht sehen wir nach der Tradedeadline noch die verbesserten Orlando Magic und einen echten Contender. Viel fehlt nicht.

Ein Contender sind die Washington Wizards sicher nicht. Für mich aber nach reiflicher Überlegung ein Playoffkandidat. John Wall wird ein Klassepointguard, mal wieder einer der noch nicht besonders gut werfen kann, aber das ist ja gerade in Mode. Dafür ist er groß und pfeilschnell, von der spielweise ein wenig ein Rondo-Klon. In der Defense sicher noch nicht so weit, aber zumindest von der Helpside ist er auch da gefährlich. Sollte Flip Saunders die 3 Guard Lineup mit Arenas und Hinrich konsequent duchziehen, bin ich positiv gestimmt. Ich glaube das kann funktionieren, auch wenn CR7 vor Jahren noch auf die Barrikaden gegangen wäre, wenn Hinrich was anderes spielt als Pointguard. Natürlich gibt es aber jede Menge Fragezeichen. Können Andray Blatche, Yi Jianlian und JaVale McGee
wirklich einen Frontcourt zusammenhalten? Kann da außer Hinrich überhaupt jemand Teamdefense spielen? Wird Josh Howard richtig gesund und kommt halbwegs in Form? Und am wichtigsten: Gibt es irgendeine Chance, dass Gilbert Arenas weitesgehend Skandalfrei und als produktiver Scorer durch die Saison kommt? Merkwürdiger Weise kann ich mir das vorstellen. Mehr Bauchgefühl als begründete Hoffnung aber.

Tja und dann waren da noch die Miami Heat. Ich spare mir eine weitgehende Analyse. Wer sich ein bisschen für die NBA interessiert, hat die ganze Offseason lang so ziemlich jede mögliche Meinung gehört oder gelesen. Von "Sie schlagen den 72 Siege Rekord der Bulls" bis "Die Teamchemie kann nie stimmen und sie können keine Bigmen Verteidigen" war alles dabei. Das zustande kommen dieses Teams habe ich lang und breit diskutiert, ich mochte es nicht, ich mag es immernoch nicht. Dazu war ich immer ein Fan von systematisch zusammengestellten Teams, Spielern die sich in ihren Fähigkeiten ergänzen, Coaches die ein System perfektioniert haben. Die Pistons, die Spurs, die Celtics, die Lakers (die mag ich natürlich nicht, dennoch zählen sie fraglos dazu) alle Champions der letzten Jahre hatten das. Mein Gefühl im Moment: Brauchen die Heat nicht. LeBron James und Dwyane Wade sind, wenn sie denn beide gesund sind (das ist natürlich nicht selbstverständlich, gerade bei Wade), zu gut. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie 70 Spiele gewinnen, dafür ist das Team nicht tief genug und die Liga insgesamt zu gut und natürlich hochmotiviert Miami zu ärgern. Ich glaube auch, dass zumindest die Lakers und die Celtics Miami vor Schwierigkeiten stellen werden. Aber am Ende glaube ich, dass die Heat Champion werden. Sie werden geradezu an der Freiwurflinie leben, sie haben genug Spieler die offene Würde treffen werden (einer davon ist Chris Bosh), James und Wade sind beides auch sehr, sehr starke Verteidiger, so dass die Perimeterdefense zumindest in den Playoffs unmöglich zum Problem werden kann... ich glaube die wenigen Schwächen die sie haben sind zu wenig. Ich glaube wir stehen vor einer neuen Dynasty. Ich hoffe ich habe unrecht... aber ich bin sehr gespannt.

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Kobelix
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Beitrag: # 6835742Beitrag Kobelix
26.10.2010 - 19:44

Eastern Conference

1. Miami Heat
2. Orlando Magic
3. Boston Celtics
4. Atlanta Hawks
5. Chicago Bulls
6. New York Knicks
7. Washington Wizards
8. Milwaukee Bucks
9. Charlotte Bobcats
10. Philadelphia 76ers
11. Indiana Pacers
12. New Jersey Nets
13. Detroit Pistons
14. Cleveland Cavaliers
15. Toronto Raptors

Die Saison kann losgehen! :D

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CristianoRonaldo7
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Beitrag: # 6835745Beitrag CristianoRonaldo7
26.10.2010 - 20:03

Da ich nur wirklich wenig abweichender Meinung von Kobelix war, habe ich mich nicht weiter eingebracht. Aber zu zwei Dingen muss ich mich dann doch äußern.
Kobelix hat geschrieben: Sollte Flip Saunders die 3 Guard Lineup mit Arenas und Hinrich konsequent duchziehen, bin ich positiv gestimmt. Ich glaube das kann funktionieren, auch wenn CR7 vor Jahren noch auf die Barrikaden gegangen wäre, wenn Hinrich was anderes spielt als Pointguard.
Hinrich spielt nicht zum ersten Mal quasi als 3er. Vor ein paar Jahren in Chicago, als es dort auch für Hinrich nicht besonders gut lief, experimentierte Skiles (?) mit einer 3-Guard-Lineup. Duhon, Gordon und Hinrich, wenn ich mich recht entsinne. Sonderlich erfolgreich war dieser Versuch nicht. Ob es daran lag, dass Duhon und Gordon noch kleiner als Hinrich sind und nicht sonderlich gute Verteidiger sind oder daran, dass Hinrich diese Aufgabe nicht bewältigen kann, weiß ich nicht. Aber skeptisch bin ich jedem Fall, vor allem da Hinrich PGs besser verteidigen kann. Nur leider musste/durfte er das schon lange nicht mehr. Zudem ist er nun nicht so ein schlechter Ballverteiler, dass er nur abseits des Balls spielen müsste, was er mit Arenas und Wall auf dem Court zwangsläufig machen wird.
Kobelix hat geschrieben:Man ist Lichtjahre entfernt von der Defense, die sie einst berühmt gemacht hat, es ist völlig unklar auf wen man sich in entscheidende Situationen verlassen will, die alteingessenen Richard Hamilton und Tayshaun Prince wirkten schon im letzten Jahr so, als ob sie überhaupt keine Lust auf ihre neuen Teamkameraden hätten.
Bei Rip mag das sein, aber über Prince möchte ich letzte Saison nicht urteilen. Er war zum ersten Mal richtig verletzt. Die langen Postseason-Runs und Teilnahme an den US-Try outs hinterließen einfach Spuren. Jetzt hat er einen Sommer mal frei gehabt. Sollte sich Prince Spiel diese Saison nicht wieder zurückmelden, würde mich das überraschen. Aber um die Pistons ist es derzeit nicht gut bestellt. Mittlerweile gebe ich die Schuld daran Dumars. Wieviel er dafür kann angesichts des Besitzer-Wechsel sei dahin gestellt, aber die Richtung, die derzeit eingeschlagen wird, ist nichts halbes und nichts ganzes. Weder ein Rebuild ist es noch ernstzunehmendr Versuch nochmal zum Contender zu werden. In den letzten Jahren wurde soviele falsche Entscheidungen getroffen (Rip-Contract-Extension, Villanueva-Signing, Billups-Trade), dass das jetzige Management Probleme hat, diese auszubessern ohne klar und deutlich zu machen, dass Fehler gemacht wurden. Wenn keiner die Größe besitzt, dass zuzugeben, wird sich in Detroit nicht viel tun.

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