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Leichtathletik

Verfasst: 15.6.2005 - 9:38
von Stephen Roche
Muss man auch noch einen Thread eröffnen. :roll:
zdf-heute hat geschrieben:"Power-Powell" läuft Weltrekord
Der Jamaikaner sprintet in Athen zur neuen 100-m-Bestmarke

Youngster Asafa Powell ist neuer 100-m-Weltrekordler. Der 22 Jahre alte Jamaikaner lief im Olympiastadion von Athen 9,77 Sekunden und verbesserte den von Tim Montgomery am 14. September 2002 in Paris aufgestellten Rekord um eine Hundertstelsekunde.
14.06.2005

Der Olympia-Fünfte setzte beim IAAF Super Grand Prix in der Olympiastadt bei optimalen Bedingungen seine Rekordankündigung um und verbesserte seine persönliche Bestleistung um sieben Hundertstel. Bisher war Powell mit 9,84 Sekunden drittschnellster Sprinter aller Zeiten.

Powell hatte sich eine Woche lang vor Ort auf den Rekordlauf vorbereitet. An gleicher Stelle war US-Star-Sprinter Maurice Greene am 16. Juni 1999 in 9,79 Sekunden ebenfalls 100-m-Weltrekord gelaufen.

"Ich bin sehr glücklich, dass ich bei meinem zweiten Auftritt in Griechenland diese Leistung bringen konnte. Es ist sensationell, dass ich nach Maurice Greene wieder einen Weltrekord in diesem Stadion aufgestellt habe", jubelte Powell noch ganz außer Atem. Greene (USA) hatte als Vorgänger von Montgomery vor fast genau sechs Jahren an gleicher Stelle den attraktivsten aller Leichtathletik-Weltrekorde auf 9,79 Sekunden gedrückt. Der entthronte Weltrekordler Montgomery zeigte sich sehr überrascht: "Was für ein Schock, und das zu Beginn der Saison. Das ist eine riesige Überraschung. Ich werde hart arbeiten müssen."

"Power Powell", ein Kraftpaket von 1,90 Meter und 88 Kilo, bot den rund 5000 Fans im Athener Olympiastadion eine perfekte Ein-Mann-Show - und lieferte den erhofften Weltrekord praktisch "auf Ansage". Im Vorlauf heizte der Jamaikaner Spannung und Stimmung noch einmal kräftig an: Auf den letzten 20 Metern nahm er das Tempo zurück und trudelte noch in starken 9,99 Sekunden ins Ziel.

Ein Traumstart im Finale war dann die Grundlage für die Traumzeit, die noch kein Sprinter auf der Welt jemals erreichte. Der Wind blies gerade noch regulär - bis 2,0 m/Sek. Windunterstützung, wie sie Montgomery bei seinem Weltrekord hatte, sind erlaubt. Powells Landsmann Michael Frater landete abgeschlagen mit drei Zehntelsekunden Rückstand auf Rang zwei - im 100-m-Sprint sind das Welten.


Infobox
Entwicklung des 100-m-Weltrekordes
10,6 Lippincott (USA) 06.07.1912 Stockholm
10,4 Paddock (USA) 23.04.1921 Redlands/USA
10,3 Williams (Kanada) 09.08.1930 Toronto
10,2 Owens (USA) 20.06.1936 Chicago
10,1 Williams (USA) 03.08.1956 Berlin
10,0 Hary (Leverkusen) 21.06.1960 Zürich
9,9 Hines (USA) 20.06.1968 Sacramento
9,93 Smith (USA) 03.07.1983 Colorado Springs
9,92 Lewis (USA) 24.09.1988 Seoul
9,90 Burrell (USA) 14.06.1991 New York
9,86 Lewis (USA) 25.08.1991 Tokio
9,85 Burrell (USA) 06.07.1994 Lausanne
9,84 Bailey (Kanada) 27.07.1996 Atlanta
9,79 Greene (USA) 16.06.1999 Athen
9,78 Montgomery (USA) 14.09.2002 Paris
9,77 Asafa Powell (Jamaika) 14.06.2005 Athen

Verfasst: 15.6.2005 - 9:44
von Fantast
Wie schnell war Ben Johnson nochmal bei seinem "Doping"-Rekord ? 9.74?

Besonders gefällt mir, dass es nur drei weitere Länder, neben den USA, gibt, die je den Rekord inne hatten. Kanada, Jamaika und Leverkusen :D

Verfasst: 15.6.2005 - 9:46
von keineAhnung
Bin mal gespannt, wie lange es dauert bis bei ihm die ersten Doping-Gerüchte auftauchen. :?

Leider scheint das bei der Leichtathletik immer als Begleiterscheinung zu solchen Ausnahmeleistungen aufzutauchen. Am schlimmsten ist allerdings, dass viele der Anschuldigungen dann auch noch wahr sind.

Verfasst: 15.6.2005 - 10:46
von Klaus und Tony
Ben Johnson hatte ich auch mit 9,78 im Hinterkopf gespeichert, bin aber nicht sicher.


Puuh, 2,0 Rückenwind - Glück gehabt oder gut organisiert?

Verfasst: 15.6.2005 - 10:54
von Stephen Roche
9,78 waren's in der Tat.

Verfasst: 15.6.2005 - 12:25
von ETXE
9,78 Sekunden und ein dummes Gesicht von Carl Lewis waren es allemal wert, diesen Lauf damals gesehen zu haben. Schade, daß der dumme Lewis dann doch mit Gottes Unterstützung (oder hat er selbst Johnson angeschissen?) noch Olympiasieger wurde.
Schade, denn ansonsten hätte Carl Lewis sein klägliches Angeber-Dasein in der Leichtathletik-Welt früher beendet. :D

Verfasst: 15.6.2005 - 23:19
von wassertraeger29
keineAhnung hat geschrieben:Bin mal gespannt, wie lange es dauert bis bei ihm die ersten Doping-Gerüchte auftauchen. :?
Du streust doch selber mit dieser Aussage die Gerüchte. Man sollte es doch wenigstens erstmal so hinnehmen.

Wie viel Geld hat er für den Rekord bekommen?

Verfasst: 16.6.2005 - 7:43
von keineAhnung
wassertraeger29 hat geschrieben:Du streust doch selber mit dieser Aussage die Gerüchte. Man sollte es doch wenigstens erstmal so hinnehmen.
Das hat ja wohl nichts mit Gerüchte streuen zu tun, sondern das sind die Erfahrungen aus den letzten Weltrekorden über 100m. Welcher Sprinter kam nach einem Weltrekord nicht innerhalb der nächsten Monate in Doping-Verdacht?

Verfasst: 16.6.2005 - 9:03
von Stephen Roche
Noch sind keine Verdachtsmomente da, also brauchen wir nicht darüber zu reden. Machen wir ja auch nicht bei den Weltrekorden der Kenianer, Äthiopier und der Schwedin.

Mir scheint nur, dass die einstige Königsdisziplin mehr und mehr in den Hintergrund des Interesses rückt. Das sind nichgt mehr Events wie einst die Johnson vs. Lewis, der Santa Monica Track Club vs. Mitchell, Christie vs. Amerika, Greene vs. alle. Das ist trotz der guten Zeiten momentan eher dröge Kost. Man merkt erst, wie sehr der 100m-Lauf von den Macken seiner Protagonisten lebt, wenn diese keine mehr haben. Ich bin gelangweilt.

Verfasst: 16.6.2005 - 9:23
von keineAhnung
Gerade dieses Entwicklung ist aber generell im Sport zu beobachten. Die Spitzensportler sind in der Regel aalglatt, winden sich um direkte Aussagen herum und tragen häufig ihre Emotionen in den Keller.

So geht es auch dem 100-Meter Sprint. Carl Lewis war zum einen ein begnadeter Sportler, aber zum anderen auch ein hervorragender Selbstdarsteller. Leute wie Michael Johnson (über 200m und 400m), Donovan Bailey und Maurice Green polarisierten die Leute. Entweder man mochte ihre "Ich-bin-der-Größte-und-ihr-schluckt-meinen-Staub" Art oder man wartete bei jedem Rennen darauf dass sie die Quittung dafür bekommen.

Im Augenblick sehe ich da bei Sprint keinen neuen Entertainer. Greene bringt im Augenblick nicht die Leistung für eine große Klappe. Powell ist einer der höfflichen zurückhaltenden, Montgomery muss erst mal mit seinem Doping-Verfahren fertig werden .....
Da ist wohl mal wieder ein John Drummond Liege-Boykott fällig um die Sache etwas aufzuheitern. :lol:

Alles zusammengefasst, komm ich zu dem gleichen Ergebniss wie du Stephen. Es ist im Augenblick einfach langweilig.

Verfasst: 27.6.2005 - 21:01
von Radfan
Ich weiß nicht ob einer von euch gerade eben das Meeting in Prag bestaunen durfte, es war auf jeden Fall ein bisschen sehr viel "Situationskomik" im Spiel. Erster Start-erster Fehlstart. Zweiter Start-zweiter Fehlstart und die darauf folgende Disqualifikation. Als dann alle wieder in die Blöcke zum nächsten Start gingen, find auf einmal an laute Musik einzusetzen, und eine Horde Cheerleader machte sich auf dem Rasen breit. Die Sprinter waren angesichts dieser Konzentrationsstörung natürlich entsprechend angenervt. Zwei, drei Minuten Pause, weiter gehts-natürlich mit dem nächsten Fehlstart. Als der disqualifizierte Athlet dann zur Jury ging und sich den Grund für seine Disqualifikation erklären lassen wollte, stand da nur ein schon unkompetent aussehender 20-Jähriger mit einem T-Shirt, welches die Aufschrift "Nackt sehe ich immer noch besser aus als du" trug. Ich habe selten so gelacht, dass war wirklich keine Werbung für dieses Meeting! Das ganze Publikum hat danach so dermaßen gepfiffen...

Verfasst: 22.7.2005 - 21:41
von cemor
WOW... unglaublich:

Isinbajewa springt über 5 Meter!

Ein weiterer Meilenstein in de LA

Verfasst: 23.7.2005 - 13:43
von Lance Armstrong Fan
cemor hat geschrieben:WOW... unglaublich:

Isinbajewa springt über 5 Meter!

Ein weiterer Meilenstein in de LA
Ganz verstehen tu ich das nicht. Bei ihrem letzten Weltrekord (4,95 am 16.7.) sagt sie noch sie möchte mehr Weltrekorde als Sergei Bubka haben und dann knapp eine Woche später lässt sie ganz fünf Schritte aus und spring über 5 m. Was jetzt???

Verfasst: 25.7.2005 - 2:17
von MJJE
Finde ich eigentlich besser, wenn man den Weltrekord nicht immer nur um einen cm steigert. Wer weiß, wo der jetzt bei den Männern wäre, wenn Bubka in seiner Hochzeit das maximale rausgeholt hätte?
Und zur "Verteidigung" von Isinbajewa: So wird sie immer die erste Frau sein, die über 5 Meter gesprungen ist!

Verfasst: 25.7.2005 - 10:46
von Stephen Roche
Bubka - freut mich, dass der Name mal wieder kommt - war der cleverste Athlet im Leichtathletik-Zirkus. Für ihn hat sich die Zentimeter-Steigerei richtig gelohnt, da er a) der einzige war, der annähernd in diese regionen springen konnte und b) weltrekorde damals noch richtig gut vergütet wurden.

Für Isinbajewa lohnt sich ein solches Vorgehen einfach nicht, da die Konkurrenz hier meines bescheidenen Wissens nach in relativer kurzen Abständen aufholt. Die Disziplin ist bei den Frauen bei weitem noch nicht ausgereizt.

Und ob Bubka eine 6,20 gesprungen wäre, wage ich mal zu bezweifeln.

Verfasst: 26.7.2005 - 4:02
von José Miguel
MJJE hat geschrieben:Finde ich eigentlich besser, wenn man den Weltrekord nicht immer nur um einen cm steigert.
Man kann die Sportler aber verstehen, wenn sie bei den jeweiligen Meetings den Rekord nur minimal steigern, denn Hochsprung ist nun nicht gerade der Sport, der von hohen Summen lebt, und die Sportler müssen ja auch irgendwie für ein ganzes Jahr voller Training und Wettkämpfe entlohnt werden, da finde ich es vollkommen okay, wenn Isinbajewa so Geld verdient. Man könnte es sogar ein bißchen mit den Kriterien im Radsport vergleichen.

Verfasst: 6.8.2005 - 21:17
von wassertraeger29
Leichtathletik-WM; Helsinki 2005

Bartels sichert sich überraschend Bronze im letzten Versuch beim Kugelstoßen der Männer.

T. Dibaba gewinnt die 10.000m der Frauen, die klar von den Äthiopierinnen dominiert wurden.

Der erste Weltmeister des Tages war jedoch Jefferson Perez aus Ekuador, er hat sich über 20km Gehen den Titel geholt. Der deutsche Teilnehmer immerhin auf Platz 4, überflüssige Sportart.

Verfasst: 6.8.2005 - 22:19
von simon
unsre deutsche heute eigentlich recht gut.
gleichmal eine sehr gut erkämpfte medaille von bartels.
riedel auch stark.
vlt ne medaille.
sonst in anderen disziplinen sehe ich keine chance.
vlt noch der klose beim hammerwerfen.


atmosphäre und stadion find ich richtig gut, nicht so öde wie in edmonton.

zu den 100m. der einzige star könnte bernard williams werden wenn er schneller wäre. bei show abziehen ist "hollywood-bernhard" schon weltmeister.

ich versteh nur die "hysterie" um die mockenhaupt nicht. so überragend ist ein 17. platz nun auch nicht.

Verfasst: 6.8.2005 - 22:23
von SantiPerezFernandez
Die US-Amerikaner sind mit Leonard Scott, Justin Gatlin und Shawn Crawford am Start, wie soll da Hollywood-Bernard über 100 m zum Star werden?

Verfasst: 6.8.2005 - 22:31
von RobRoe
Wer sorgt denn für Hysterie bei Mockenhaupt? Die ARD?

Leichtathletik muss man eigentlich auf Eurosport gucken. Thiele und Heinrich sind kongenial!

Verfasst: 6.8.2005 - 22:35
von Alejandro V.
@RobRoe: Ich dachte, du wolltest deinen Avatar während der WM ändern???

Klasse Leistung von Bartels und vom Holländer auf Platz zwei.