L'Equipe Fossier - "Pecunia non olet"

Ein kleines Rollenspiel

Moderatoren: Escartin, ETXE, wflo

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virtualprofit
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Beitrag: # 336668Beitrag virtualprofit
16.3.2006 - 15:22

Energiepunkte:
0 Alejandro Valverde ESP (Mangahn) --> 5 Lombardei, 5 WM BZF
0 Christophe Rinero (Igor) FRA --> 5 WM BZF, 2 Lombardei, 5 Tour de France, 5 Paris-Nizza, 2 Baskenland, 1 Lüttich
0 Sylvain Chavanel (Newbie) FRA --> 2 WM BZF, 5 WM EZF, 5 D-Tour, 5 Tour de France, 3 Paris-Nizza
0 Óscar Freire Gómez (virtualprofit) ESP --> 5 MSR, 2 Flandern, 2 Roubaix, 1 Henninger, 5 San Sebastian, 5 WM Straße, 1 Lombardei
0 Martin Pedersen (hertha_andre) DEN --> 5 WM Straße, 3 San Sebastian, 5 Lüttich, 5 Henninger, 2 Baskenland

Renntage:
Oscar Freire (Tour, Vuelta) 74
Martin Pedersen (Giro, Tour) 74
Vladimir Karpets (Giro, Vuelta) 73
David Moncoutie (Giro, Tour) 72
Candido Barbosa (Giro, Vuelta) 70
Erik Zabel (Giro, Tour) 71
Philippe Gilbert (Giro, Vuelta) 70
Sylvain Chavanel (Tour) 70
Georg Totschnig (Giro, Tour) 70
Christophe Rinero (Giro, Tour) 69
Angel Vicioso (Vuelta) 63
Carlos Garcia Quesada (Vuelta) 63
Jerome Pineau (Tour) 57
Alejandro Valverde (Tour, Vuelta) 57
David Herrero (Vuelta) 54

Bisherige Rennen und Renntage: 05.-12.03. 08.-14.03. 18.03.02.04.03.-08.04.05.04. 09.04. 16.04. 19.04.23.04.25.-30.04. 01.05.06.-28.05.15.-21.05.04.-11.06.10.-18.06. 18.06.01.-23.07. 26.07.30.07.01.-09.08.12.08. 26.08.-17.09.21.09.24.09.01.10.08.10. 14.10.21.10.
DatumRennenFahrer
Paris - Nice Rinero, Chavanel, Moncoutie, Pineau, Garcia, Karpets
Tirreno Adriatico Freire, Pedersen, Vicioso, Barbosa, Gilbert, Herrero
Milano San RemoFreire, Zabel, Gilbert, Vicioso, Barbosa, Pineau, Herrero
Ronde van VlaanderenZabel, Freire, Gilbert, Pineau, Vicioso, Barbosa, Herrero
Euskal Herriko Itzulia Rinero, Chavanel, Pedersen, Garcia, Herrero, Moncoutie, Karpets
Gent - WevelgemFreire, Zabel, Gilbert, Pineau, Vicioso, Barbosa
Paris - RoubaixZabel, Freire, Gilbert, Pineau, Moncoutie, Vicioso, Barbosa
Amstel Gold RaceFreire, Rinero, Pedersen, Vicioso, Gilbert, Pineau
La Flèche WalloneFreire, Rinero, Pedersen, Vicioso, Gilbert, Pineau
Liège - Bastogne - LiègePedersen, Totschnig, Rinero, Freire, Gilbert, Pineau, Moncoutie
Tour de Romandie Totschnig, Chavanel, Zabel, Karpets, Moncoutie, Barbosa, Pineau
Rund um den Henninger TurmZabel, Rinero, Freire, Pedersen, Gilbert, Vicioso
GIRO D'ITALIATotschnig, Zabel, Rinero, Pedersen, Karpets, Moncoutie, Gilbert, Barbosa
Volta a CatalunyaFreire, Chavanel, Vicioso, Garcia, Herrero, Pineau
Critérium du Dauphiné LibéréRinero, Chavanel, Moncoutie, Pineau, Karpets, Barbosa, Herrero
Tour de SuisseTotschnig, Freire, Zabel, Pedersen, Vicioso, Garcia, Gilbert
Team-Time-Trial - EindhovenChavanel, Rinero, Karpets, Herrero, Barbosa, Pineau
TOUR DE FRANCETotschnig, Rinero, Chavanel, Valverde, Freire, Zabel, Pedersen, Moncoutie, Pineau
Kriterium GrenobleRinero, Chavanel, Freire, Pedersen, Pineau
Cyclassics HamburgFreire, Zabel, Valverde, Pedersen, Vicioso, Gilbert
Deutschland-Tour Chavanel, Valverde, Freire, Totschnig, Garcia, Vicioso, Zabel
Clásica San SebastianFreire, Pedersen, Valverde, Vicioso, Herrero, Garcia
VUELTA A ESPAÑAValverde, Freire, Garcia, Karpets, Vicioso, Herrero, Barbosa, Gilbert
WM EinzelzeitfahrenChavanel, Karpets, Barbosa, Totschnig
WM StraßenrennenFreire, Valverde, Vicioso, Herrero, Garcia, Barbosa, Zabel
Pedersen, Rinero, Chavanel, Moncoutie, Gilbert, Totschnig, Karpets
Züri Metzgete Freire, Rinero, Pedersen, Valverde, Chavanel, Gilbert
Paris - ToursFreire, Rinero, Pedersen, Zabel, Vicioso, Pineau
Giro di LombardiaValverde, Rinero, Freire, Pedersen, Garcia, Vicioso, Gilbert
WM BergzeitfahrenValverde, Rinero, Chavanel, Pedersen - Karpets - Totschnig

Der frühen Startzeit bei italienischen Rennen war es zu verdanken, dass Oscar im Fernsehen noch die letzten Kilometer der Paris-Nizza-Etappe verfolgen konnte. Und was er da sah, entlockte ihm ein heftiges Kopfschütteln gepaart mit einem breiten Grinsen.

Rinero an der Seite von Vinokourov und Popovych, das hatte selbst Oscar nicht erwartet. Er vernahm den wild gestikulierenden Ukrainer, der Rinero immer wieder zur Führung animieren wollte, was dieser jedoch lediglich mit einem Schulterzucken quittierte.

Recht so, Christophe, stell dich dumm! Lass dich bloß nicht auf einen dieser beiden Sputniks ein, die stecken doch eh unter einer Decke. Als dann Rinero mit einem trockenen Antritt tatsächlich noch beide Begleiter stehen ließ, verlor Oscar vollends die Beherrschung. Aus Selbstgesprächen wurden regelrechte Anfeuerungsschreie, obschon ihm klar war, dass dies ohnehin nichts bringen würde. Dies gepaart mit wilden Sprüngen vor dem kleinen Monitor ließen dann auch die Teamkollegen aufmerksam werden, die Oscar ungläubig anblickten. Wo war der kränkelnde Miesepeter der letzten Tage geblieben?

Es schien, als würde sich langsam alles wieder einrenken, doch es blieb die Ungewissheit, wohin Pedersen sich zurückgezogen hatte. Einige Tage lang ohne ein Lebenszeichen sorgten selbst bei Oscar so langsam für einsetzende Beunruhigung.
Zuletzt geändert von virtualprofit am 20.4.2007 - 22:15, insgesamt 24-mal geändert.

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zabelchen
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Beitrag: # 336855Beitrag zabelchen
17.3.2006 - 16:03

Während Oscar scheinbar wieder wohlgenessen war als Rinero Angriff versuchte Erik ein weiteres mal Pedersen zu erreichen...

WO IST DER KERL schrie er und hätte beinahe das Handy in die Ecke geworfen. Er schaute wieder zu Oscar der wild stürmend auf ihn zu kam. "Er gewinnt, er gewinnt, er gewinnt" schrie er nur auf Spanisch.

Erik lächelte zufrieden, wenigstens der erste Saisonsieg würde klappen nach dem Ausfall von Freire. Erik wählte die Nummer seines Co-Trainers

Hey, großartig, ich bin stolz auf euch, ne, hier läuft gar nichts rund, ne, Pedersen ist weg...ja...weg...was weiß ich wohin, er meldet sich nicht...ja...genau...ok...also, nach Nizza treffen wir uns in San Remo, genau, trainieren und weitere Rennen durchgehen...MSR?...ja, das bekommen wir hin denke ich. Ok, grüß sie alle von mir...ich bin Stolz aug Rinero..ja...sag ihm das

Jungs...eure Massagen stehen an nach dem Rennen, er lächelte Oscar zufrieden an und begleitete ihn zur Massage.
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Beitrag: # 337601Beitrag virtualprofit
21.3.2006 - 23:40

Das Wetter an der ligurischen Küste war einfach herrlich. Nach einer ausgiebigen Erkundungstour von Poggio und Cipressa steuerte man in San Remo ein kleines Cafe mit Meerblick an, trank einen Cappuccino und genoss die ersten Sonnenstrahlen des Frühlings.

Während man sich nebenbei ein wenig über das Renngeschehen in Frankreich unterhielt und sich auf den Ausgang der letzten Etappe freute, ging Oscar einmal mehr der Lektüre seiner spanischen Zeitungen nach, glücklicherweise fand er auch hier einen Zeitungsladen, der ihn sowohl mit Marca als auch AS versorgte. Plötzlich entgleisten seine Gesichtszüge förmlich, was auch den anderen nicht entging.

Das solltet ihr euch anhören, Leute! Nach Informationen der dänischen Zeitungs Ekstra Bladet wurde Martin Pedersen betrunken in einer Kopenhagener Diskothek gesehen. Nun wissen wir also, wo der Junge steckt. Das dürfte es dann wohl auch mit seiner Nominierung fürs nächste Rennen gewesen sein.

Oscar überlegte, ob er vielleicht sogar das Thema Rauswurf aus der Mannschaft anschneiden sollte, doch soweit wollte er vorerst nicht gehen, bevor er nicht die Meinung des jungen Dänen gehört hatte.

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zabelchen
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Beitrag: # 337825Beitrag zabelchen
23.3.2006 - 12:05

Erik war gerade von der Toilette gekommen als er Oscar schon wieder über Rauswurf reden hörte. Gleichzeitig wedelte er mit einer Spanischen Zeitung rum. Er riss ihm die Zeitung aus der Hand

Ich hab dir schonmal gesagt, wer wo fährt, bestimme immer noch ich. Hast du das Verstanden? Von den Abstecher nach Belgien, nach der Primavera hab ich dir erzählt?....ja...ja dein Urlaub ist gestrichen...und die Euskal Herriko Itzulia gleich mit. Du fährst in Belgien. Damit du gleich mal siehst, wer hier wem zu sagen wo er fährt. Verstanden?

Erik verschwand Wutentbrannt mit der Zeitung zu seinem Dolmetscher, mittlerweile hatte er eine Spur wohin Pedersen verschwunden war. Genauso über einen Artikel. Der Bericht würde dann wohl Klarheit schaffen.
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Beitrag: # 337838Beitrag virtualprofit
23.3.2006 - 12:50

Überrascht blickte Oscar in die Runde, seine Teamkollegen blickten nicht minder verdutzt drein. Was war denn das gewesen? Nicht nur, dass Zabel förmlich aus seiner Haut gefahren war, er hatte auch noch einfach die Zeitung mitgehen lassen.

Oscar versuchte den Vorfall vor den anderen herunterzuspielen, hielt dabei ständigen Blickkontakt zu Vicioso: Was muss dem denn über die Leber gelaufen sein? Ich an seiner Stelle wäre froh darüber, endlich Gewissheit über Pedersens Aufenthaltsort zu haben. Aber wahrscheinlich will er sich nicht eingestehen, dass er den Kleinen nicht unter Kontrolle hat.

Während er über den Deutschen redete, vergewisserte er sich immer wieder, ob er nicht doch zurückkommen würde, schließlich sollte er davon nichts mitbekommen. Und im übrigen: Welchen Urlaub will er mir denn streichen? Als könnte ich mir in dieser Saisonphase eine Pause erlauben...aber das wird wohl der Grund sein, warum er die Rennen nicht mehr aktiv im Rennsattel erleben wollte.

Ich hoffe, dass ihr auch ohne mich viel Spaß im Baskenland haben werdet. Um ehrlich zu sein: Nachdem die Organisation die Profile veröffentlicht hatte, war der Reiz an diesem Rennen für mich sowieso ein wenig verlorengegangen. Da machen mir Flandern und Gent-Wevelgem doch um einiges mehr Spaß. Vielleicht fahre ich ja sogar Paris-Roubaix mit.


Oscar lachte, doch es wirkte künstlich. Genau den Eindruck hatten wohl auch die anderen am Tisch, mehr als ein Versuch den Disput mit Zabel zu verharmlosen schien dies nicht zu sein. Doch je länger Oscar über Gent-Wevelgem nachdachte, desto mehr gefiel ihm die Idee.

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hertha_andre
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Beitrag: # 338360Beitrag hertha_andre
25.3.2006 - 19:11

Martin hatte eine anstrengende, aber schöne Zeit erlebt in der letzten Woche. Er hatte sich sofort nach dem "verpassten" Start zu Nathalie abgesetzt, um bei ihr dann zwei Tage zu verbringen, bevor er sie mit nach Dänemark nahm und seinen Eltern vorstellte - irgendwie hatte es ganz schön gefunkt zwischen ihnen. Na ja, dann war er noch einen Abend mit ihr in der Disco... und da hat es dann ein ziemliches Problem gegeben - Martin hatte viel zu viel getrunken und sich auch dementsprechend benommen. Als er dann auch noch von einem Reporter geknipst wurde, ist er vollständig ausgetickt und wie wild hinter dem - nüchtern natürlich schnelleren - Reporter hinterhergerannt, nur um ihn am Ende eh nicht zu erwischen. Nathalie war darüber gar nicht amüsiert, sodass sie sofort wieder nach Frankreich zurückreiste und ihn im Regen stehen ließ. Na ja, zumindest fiel es Martin so leichter, nach San-Remo zu reisen, um Oscar dann bei der Primavera zu assistieren. Er war sich der Schuld bewusst, dass er eigentlich das Team von seinem Urlaub hätte in Kenntnis setzen sollen, aber er hatte sich schon eine ultimative Ausrede einfallen lassen...

Von daher betrat er guten Mutes den Teambus am Vorabend des Rennens, nur um gerade Oscar und Erik anzutreffen..
#87
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Beitrag: # 338380Beitrag virtualprofit
25.3.2006 - 21:35

Der Vorabend der Primavera war immer etwas ganz Besonderes. Oscar hatte sich mit Zabel zusammengesetzt, um sich eine Taktik für den nächsten Tag zurechtzulegen, doch zwangsläufig schwenkte man vom eigentlichen Thema ab und begann in Erinnerungen zu schwelgen.

Mitten hinein in die Nostalgie platzte das laute Quietschen der Bustür. Umso größer war das Erstaunen - man konnte es fast als Schock bezeichnen - als ein regelrecht fröhlicher Pedersen vor ihnen stand. Oscar musste diesen Moment erst einmal verdauen, bevor ihm ein kurzes Du hier? entfuhr. Unweigerlich kam ihm die Standpauke von Zabel wieder in den Sinn und er selbst gleichzeitig zu dem Entschluss, dass es wohl besser wäre den Bus erst einmal zu verlassen.

Ich halte meinen Mund, macht das mal schön unter euch aus. Falls es noch etwas Dringendes gibt, weißt du ja, wo du mich findest, Erik. Ansonsten wünsche dir ich einen schönen Abend!

Mit einem Augenzwinkern verabschiedete er sich von Zabel, während er Pedersen bewusst links liegen ließ, und zog sich zum Relaxen auf sein Zimmer zurück. Ungläubig schüttelte Oscar auf dem Weg mit dem Kopf: "Der Junge hat ein ausgesprochenes Talent für schlechtes Timing...diesmal lasse ich mich aber nicht von ihm aus der Ruhe zu bringen."

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zabelchen
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Beitrag: # 338551Beitrag zabelchen
26.3.2006 - 21:05

Ete setzte das gleiche Gesicht wie Oscar auf als sich Pedersenen pfeifend, fröhlich durch die Tür schlich.

Als Oscar gegangen war schaute er Pedersen an...und?
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Beitrag: # 338552Beitrag hertha_andre
26.3.2006 - 21:09

So, da bin ich... wie ist denn die Taktik für morgen?

Ich hoffe, ich habe nicht zuviel verpasst in meiner Abwesenheit... habe gehört, bei Paris-Nizza lief es gut.
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Beitrag: # 338562Beitrag zabelchen
26.3.2006 - 21:22

Erik erzählte im ruhigen Ton die komplexe Taktik unter anderen auch, das Zabel für Pedersen fahren würde...als er fertig war mit seiner Taktikerklärung schaute er den jungen Dänen an.
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Beitrag: # 338564Beitrag hertha_andre
26.3.2006 - 21:25

Wo ist der Haken? dachte Martin. So etwas würde Zabel nicht machen, wenn mit Freire alles in Ordnung ist... und das war es definitiv, er saß ja gerade noch da...

Ok, was ist wirklich die Taktik? Die Scherze können wir uns doch sparen. Denn so schön das auch wäre, macht ihr das doch eh nicht!

Martin tat ein wenig beleidigt und wartete auf Eriks Reaktion.
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Beitrag: # 338573Beitrag zabelchen
26.3.2006 - 21:37

Erik legte ihm die schon offizielle Startliste sowie einschreibe Termine auf den Tisch. Pedersen konnte noch so lange suchen, seinen Namen würde er dort nicht finden.

Wir wussten ja nicht was mit dir war, also brauchten wir Ersatz. Dein nächstes Rennen ist im Baskenland

Mit diesen Worten legte er ohne eine Miene zu bewegen die Marca von heute auf den Tisch. Aufgeschlagen mit einer Gegendarstellung zu dem Bericht von vor knapp 2 Wochen. Unter anderen auch mit mehr oder minder eindeutigen Schuldzuweisungen in Richtung Pedersen. Es rückte jedenfalls Oscar in ein wesentlich besseres Licht als dies Pedersen sein Bericht tat. Wie die Spanier und vor allem Basken damit umgehen würden, blieb vorerst allerdings abzuwarten.

Er schaute wieder zu Pedersen...
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Beitrag: # 338576Beitrag hertha_andre
26.3.2006 - 21:42

Martin war geschockt... die Primavera - eines der Rennen neben Lüttich, welches er UNBEDINGT fahren wollte, trotz seiner Helferrolle - und jetzt das! Das gibt es doch nicht.

Aber ich... ich hab dir doch die Mail geschickt, was mit mir war - und dann hatte ich doch mein Handy nur verloren, deshalb bin ich nicht rangegangen... das kannst du doch nicht ernst meinen, das ist doch ein Scherz, oder?

Flehend sah er zu Erik hin...
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Beitrag: # 338578Beitrag zabelchen
26.3.2006 - 21:48

Nein, das ist mein voller ernst. Abgesehen davon das du meine Anweisungen nicht beachtest hast, hast du dich auch noch ohne ein Ton von dir, vom Team abgesetzt. Von den Schlagzeilen die du geliefert hast mal ganz zu schweigen. Der Sponsor ist zudem Fuchsteufelswild. Du kannst also wieder nach Hause fahren, du wirst hier nicht mehr gebraucht. Trainier lieber fürs Baskenland. Und solltest du da genau solche Spielchen treiben wie hier, dann werden wir auch Ersatz für dich in Belgien finden. Verstanden? Und jetzt raus. Wir sehen uns zum Amstel Gold Race wieder
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Beitrag: # 338583Beitrag hertha_andre
26.3.2006 - 22:11

Vollkommen belämmert und mit den Tränen kämpfend schwang er sich seine Tasche über die Schulter und verließ mit gesenktem Kopf das Zimmer. Draußen angekommen, rief er sich ein Taxi und fuhr zum Bahnhof, um dann auf Kosten des Rennstalls ein Bahnticket nach Bilbao, wo er sich auf die Vuelta al Pais Vasco vorzubereiten gedachte, um zumindest dort einen guten Eindruck zu machen!
Er hatte vor, sich dort ein Zimmer zu nehmen und dann täglich etwas zu trainieren. Außerdem wollte er von dort versuchen, Nathalie noch einmal zu erreichen, aber er machte sich hier kaum Hoffnung. Und zu guter letzt hieß es noch Daumen drücken, dass Oscar Freire die Primavera ja nicht gewinnt...
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Beitrag: # 338614Beitrag virtualprofit
27.3.2006 - 2:38

Von seinem Zimmer aus hatte Oscar einen guten Blick auf den Mannschaftsbus gehabt und dementsprechend auch verfolgt, wie Pedersen unverrichteter Dinge mitsamt seinem Gepäck in ein hastig herbeigerufenes Taxi stieg und davonfuhr.

Als er dann am Abend mit Zabel beim Essen zusammensaß, versuchte er den offensichtlich hin und her gerissenen Zabel aufzumuntern, irgendwie saß ihm die Auseinandersetzung mit Pedersen quer.
Glaube mir, Erik, es war die richtige Entscheidung. Was hätten denn die anderen im Team denken sollen, wenn du in solchen Situationen keine konsequente Linie fährst? Ich bezweifle auch, dass Pedersen uns morgen wirklich geholfen hätte, gerade bei all den Vorbehalten, die die anderen ihm gegenüber nach den jüngsten Ereignissen haben. Und so ein kleiner Dämpfer kann ihm in seiner Entwicklung sicher auch nicht schaden. Es ist doch vollkommen normal, dass du in dem Alter deine Grenzen austesten willst, jetzt weiß er, wie weit er gehen darf, und wird hoffentlich dementsprechend darauf aus sein, sich im Baskenland für sein Verhalten zu rehabilitieren.

Er ging noch kurz auf die Zeitungsberichte ein, die die Teaminterna verrieten: Es war mir eigentlich schon fast klar, dass Pedersen dahintersteckt. Warum sollte ich auch so etwas verzapfen...aber er soll seine zweite Chance bekommen, er wird es dann hoffentlich besser machen. Und nun schlag dir die Sache aus dem Kopf, ab jetzt zählen nur noch die 300 Kilometer morgen, dann können wir aus eigener Kraft endgültig die letzten Zweifel beseitigen, ob du dich bei Martin falsch verhalten hast.

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Beitrag: # 338787Beitrag hertha_andre
27.3.2006 - 20:13

Das durfte doch nicht wahr sein! Martin konnte sein Pech definitiv nicht fassen. Er war extra über Nacht gefahren, damit er heute in Bilbao das Zimmer beziehen und erstmal eine lange Trainingsfahrt machen konnte - einfach nur weg von diesem verfluchten Mailand-San Remo. Und jetzt das.
Jetzt saß er in einer stickigen Bahnhofshalle fest und wartete auf den Zug nach Bilbao, der auf Grund irgendwelcher technischen probleme schon seit 7 Stunden auf sich warten ließ. Das war aber noch nicht so schlimm - viel schlimmer war der kleine spanische Mann neben ihm, der ihn vor etwa 2 Stunden angestupst und in extrem holprigem Englisch um ein Autogramm gebeten hatte. Seitdem fragte ihn der kleine ständig aus über dieses und jenes im Radsport, vor allem aber wollte er wissen, warum Martin nicht bei Mailand-San Remo am Start war. Salz war gar nichts dagegen, das war Chili in der Wunde!
Irgendwann holte diese penetrante Nervensäge dann auch noch ein Radio heraus und stellte einen englischen Sender ein, der - wie sollte es auch anders sein - das Rennen übertrug. Entnervt versuchte Martin, sich loszueisen, aber der kleine hielt ihn geradezu fest und forderte ihn auf, mit ihm das Rennen zu "genießen".
Martin fügte sich widerwillig, denn er hatte eh nichts besseres zu tun und ein klein wenig neugierig war er zugegebenermaßen doch auf die Tatsache, wie sich Zabel und Freire ohne ihn schlugen. Und so begann für Martin Pedersen, auf einem stickigen Bahnhof in Spanien mit einem übermütigen "Fan" ein Rennen am Radio zu verfolgen, bei dem er eigentlich hätte am Start stehen sollen...
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Beitrag: # 339479Beitrag Newbie
30.3.2006 - 22:46

Er stand in der Küche seines Appartments mit einem Handtuch um seine Hüften gewickelt und machte gerade Frühstück um 16:00 Uhr am Nachmittag.

Es war eine lange anstrengende Nacht geworden, und er rollte sich erst so spät aus dem Bettn weil er sich der Pflicht des Frühstückes machen entziehen wollte.

Gegen seinen Willen doch überredet worden, duschte er kalt um den Rest Alkohol zu eliminieren und machte sich an eine Arbeit die seiner Meinung nach das andere Geschlecht besser berherrschte. Sein Job war es gut Radzufahren und gut dabei auszusehen, nicht am Herd zu stehen

Beim durchzappen nebenbei, blieb er schließlich bei Milan - San Remo hängen wo gerade die Cipressa überquert wurde. Er nahm keine Notiz von dem Rennen und davon das sich sein TM sich selber aufgestellt hatte, Pedersen fehlte und einen Ex- Weltmeister der ganz gut im Rennen lag.

Drei Fossiers für den Sprint sollten eigentlich reichen.
Sylvain schlug beide Hände über den Kopf, und konnte sich trotzdem ein leichtes schmunzeln nicht verkneifen als es dann nicht so kam

Hatten die beiden Routiniers es wirklich geschafft sich gegenseitig den fast sicheren Sieg wegzu nehmen, und wo war Martin?

Er wollte sofort zum Telefon greifen und den jungen Dänen fragen, warum er nicht vorne im Spitzenfeld zu finden sei und wie es um die Stimmung von Mister Weltmeister bestellt sei, doch bevor er noch zum Hörer griff, ließ ihm einen zarte Frauenstimme keine andere wahl als in das Shhlafzimmer zurückzukehren. Das Team konnte zur Zeit warten.
RPG - Sylvain Chavanel/ L'Equipe Fossier

Igor
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Beitrag: # 340471Beitrag Igor
4.4.2006 - 16:23

Das Team konnte zur Zeit warten. Nach Paris-Nizza und seiner Kommentatorenrolle bei Mailand-SanRemo ging es ab in die Heimat zur Familie, die Christophe vermisste. Während er von seiner Freundin für die großartige Leistung bei der Fernfahrt belohnt wurde, wusste ihr gemeinsames Kind natürlich nichts von alledem...

Ohne sich groß abzumelden war Christophe gleich nach der Primavera nach Toulouse zurückgekehrt, um einige Tage mit seiner Familie zu verbringen, bevor es ins Baskenland ging. Trainieren konnte er auch alleine (hatte er das nicht schon mit dem Sieg von Paris-Nizza bewiesen? Die paar Tage im Trainingslager hatten so viel auch nicht gebracht). Außerdem konnte er sich das als Kapitän erlauben. Er, der den bisher einzigen Sieg errungen hatte. Jedenfalls würde er nicht betrunken in der Diskothek gefunden werden...in ein paar Tagen würde David Moncoutié zu ihm stoßen, bevor sie sich gemeinsam Richtung Baskenland aufmachen würden. Christophe war froh, dass mit David ein Landsmann, mit dem er sich gut verstand, dabei war, und dass Freire wohl nicht dabei war, sonst wäre Christophe einmal mehr mit David Herrero auf einem Zimmer gelandet, was sofort drastische Auswirkungen auf seine Leistung und Laune gehabt hätte. So konnte Christophe seine eigene Zimmereinteilung vornehmen (da auch Zabel bei Freire bleiben würde). Mit dem Grünschnabel Pedersen wollte er erstmal nichts zu tun haben, er hoffte, dass die einzige Verbindung zwischen den beiden das Team blieb - auch mit dem schweigsamen Russen Karpets, wo Kommunikation wohl gänzlich unmöglich gewesen wäre. Nein, das täte sich Christophe garantiert nicht an!

Wo sich Chavanel befand, war Christophe ebenso schleierhaft wie egal. Solange er Leistung brachte und sich sowohl unter- als auch überordnete, konnte er aus Christophes Sicht tun und lassen, was er wollte. Der Fall Pedersen schien dem Franzosen hoffentlich eingeleuchtet zu haben, dass zu grobe Fahrlässigkeit nicht unbestraft bliebe.

Baskenland, Ardennen, Frankfurt, Italien - so sahen die nächsten Stationen aus. Doch jetzt konnte Christophe die ganze Sache ruhig angehen - sein Soll war erfüllt. Eine Stimme ließ ihn aus seinen Gedanken hochschrecken. "Meinst du nicht, dass es Zeit ist, schlafen zu gehen?" Aber ja doch, dachte Christophe, die Betonung auf "schlafen" wohlwollend registrierend, und stand auf. Das Team konnte auf seinen Star warten.

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Beitrag: # 340732Beitrag virtualprofit
5.4.2006 - 13:20

Der Schweiß floss in Strömen, vom Hinterrad seines Vordermannes spritze ihm unentwegt Dreck ins Gesicht und vermischte sich dort mit den Schweißtropfen zu einer förmlich abartigen Flüssigkeit, das Kopfsteinpflaster schüttelte ihn kräftig durch und tat damit sein Übriges. Voller Wehmut dachte Oscar an den italienischen Frühling zurück, der belgische jedenfalls konnte nicht im entferntesten mithalten. Er verstand sowieso nicht, was jemanden dazu veranlasste, diese Wetterkapriolen als Frühling zu bezeichnen. Die Alternative Baskenland lockte zu dieser Jahreszeit zwar auch nicht gerade mit besserem Wetter, aber wenigstens waren dort die Straßen besser und vor allem sauberer.

Als er so seine Gedanken schweifen ließ, riss ihn die gellende Stimme seines Begleiters in die Realität zurück. Es war Aldag, der ihm gerade die berüchtige Muur von oben bis unten, von vorne bis hinten, von Anfang bis Ende einzuimpfen versuchte. Nachdem man bereits einige andere Passagen wie Koppenberg und Berendries besichtigt hatte, stellte Geraardsbergen den letzten, aber gleichzeitig auch härtesten Punkt auf der Tagesordnung dar. Immer wieder versuchte Oscar den Deutschen zum Aufhören zu bewegen: Rolf, bis hierhin schaffe ich es doch sowieso nicht. Doch der reagierte nur mit einem kurzen "Du wirst" und fuhr weiter.

Mittlerweile hatte wohl auch die Presse Wind von der Sache bekommen und einen Mitarbeiter nahe der Kapelle plaziert. Als die Trainingsgruppe ein weiteres Mal die Muur bezwungen hatte, stürzte der Journalist auch gleich auf Oscar zu und konfrontierte ihn mit dem Gerücht, Zabel sei sauer auf ihn. Oscar musste kurz lachen: Ich bin hier, reicht ihnen das? Dann drehte er ab und orientierte sich wieder an Aldag.

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Totschnig_Georg
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Beitrag: # 342379Beitrag Totschnig_Georg
11.4.2006 - 17:44

Flug Nr. TO 4311 von Manchester nach Toulouse, 10.4.2006, 23:12 Uhr


Entschuldigen Sie, Sir. Gibt es Probleme? - Was? Oh, nein. Alles in Ordnung vielen Dank.

Die Stewardess nickte kurz, marschierte den engen Gang zwischen den Stuhlreihen hinab, bis zu einem älteren Mann, der nach einem Aspirin verlangte. Was man nicht so alles wahrnahm, wenn man zu viel Zeit hatte. So erging es in diesem Moment dem elegant gekleideten Mann in Reihe 13, auf Sitz b, direkt neben dem Gang. Er schien nervös zu sein, richtete seinen Blick immer wieder und immer kürzer werdenden Abstände auf seine Armbanduhr. Neben ihm schlief eine typisch britische Lady, die leider Probleme mit ihrer Nasenhöhle hatte und erträglich laut schnarchte. So ein Aspirin wäre gar nicht so übel..., sagte der Mann leise zu sich selbst. Es war ein Nachtflug von Manchester nach Toulouse. Der schlafberaubte Mann hatte ein anstrengendes einwöchiges Trainingslager hinter sich. Er war Profirennradfahrer oder war zumindest einmal einer gewesen. Während seiner Abwesenheit löste sich sein Team aus dem Vertrag mit ihm, wollte jedoch noch die Kosten für das Trainingslager, welches seine Zeitfahrkünste drastisch steigerte, übernehmen. Ihm war klar gewesen, dass sein Vertrag ganz und gar nicht wasserdicht gewesen war, jedoch vertraute er seinem Teammanager. Ein Fehler, wie er enttäuscht über seine schlechte Menschenkenntnis feststellen musste. Seine Frau und seine Kinder wussten noch nichts davon. Er selbst war eines Abends nach seinem Training in seinem Hotelzimmer von einer Nachricht auf dem AB überrascht worden. Es tut mir wirklich leid, Georg, doch der Vorstand hat beschlossen, sich mehr um die Jugend zu kümmern. Wir können uns einen so starken Fahrer wie dich einfach nicht leisten, wenn wir unser Vorhaben in die Tat umsetzen möchten. Ich kann mich nur wiederholen. Es tut mir unheimlich leid. Viel Glück noch in deiner weiteren Karriere. Der Radfahrer stützte seine Hände auf seine Oberschenkel, legte seinen Kopf in die Handflächen. Was hätten Sie denn gemacht, wenn ich noch älter wäre? Hätten Sie mich dann erschossen? - Wie meinen, Mister... Die Stewardess durchforstete die Passagierkartei. Totschnig? - Oh, tut mir leid. Ich... habe ein wenig laut gedacht. Ich hoffe, ich habe die anderen Passagiere nicht gestört? - Keineswegs. Ein nettes Lächeln breitete sich auf den schönen Gesichtszügen der jungen Flugbegleiterin aus. Es stimmte auch Georg etwas fröhlicher. Während die junge Dame abermals den Gang auf- und abging, dachte der Radrennfahrer an seine Kinder, seine Frau, seine Freunde. Er würde sie noch länger nicht sehen können. Er wollte ihnen nicht als gebrochener Mann entgegentreten. Dank seines treuen Agenten konnte er sich nach Toulouse begeben, zum Sitz des Profirennstalls "L'Equipe Fossier", unter der Führung des Topsprinters Erik Zabel. Als Georg die SMS seines Agenten las, konnte er seinen Augen kaum trauen. Dass der Erik eines Tages einen eigenen Rennstall besitzen würde, damit hatte er nie gerechnet.

Ding, ding

Meine Damen und Herren, wir werden in wenigen Minuten in Toulouse landen. Bringen Sie Ihre Sitze in eine aufrechte Position und schnallen Sie sich an. Vielen Dank. Ladies and gentleman, we will...

Die britische Lady schreckte hoch, riss an Georgs Arm. Oh, I'm really sorry. - No problem. Georg griff sich den Gurt und schnallte sich an...


Toulouse, 11.4.2006, 9:43 Uhr

Willkommen, Monsieur Totschnig. Der Vorstand erwartet Sie bereits. Georg nickte kurz, ein Lächeln auf dem Gesicht. Einen kurzen Fußmarsch später stand er vor einer mahagoniroten Tür. Konferenzraum, stand auf dem Etikett. Ich denke, hier bin ich richtig. Georg versuchte sich noch etwas zu lockern, fasste sein letztes Fünkchen Stolz und klopfte an die Tür.

... ... ... nichts.

Hm..., dachte Georg, wollte sich bereits auf den Weg zur nächsten Tür machen, als eine rauhe Stimme "Herein" rief. Die vergoldete Türklinge ließ sich leicht drehen und entriegelte so den Schließmechanismus. Georg drückte drückte die Tür nach Innen, trat in den Konferenzraum...[/i]

Gesperrt