Saison 2006: Milano - San Remo (Rennen #03)

[ETXE]

Saisonrennen Nr. 3 -

Milano - San Remo (1.Mon.) - I

Rennleitung: Robert Millar
Start: Sonntag, 26.03, 17:00 Uhr

Teilnahmebestätigung: bis So., 26.03., 15:00 Uhr

(Teilnahmebestätigungen per PN an den ETXE)

-----------------------------------------------------------------------------------------

[ETXE]

<Es folgt die Bewertung der 'gespielten' Fahrer für Milano - San Remo>

*****
Paolo Bettini ITA (toursieger-2010) BRS
Óscar Freire Gómez ESP (virtualprofit) FOS
Alessandro Petacchi ITA (Klettermaxe) BRS
Erik Zabel GER (zabelchen) FOS


****
Tom Boonen BEL (T-MobileFan) ZBB
Bernhard Eisel AUT (*Mik* [EISEL-FAN]) S-W
Heinrich Haussler GER (Steini) S-W
Alejandro Valverde ESP (Kaiser Mao) MWP


***
Damiano Cunego ITA (Marco Pantani) S-W
George Hincapie USA (doubleM) MWP
Thomas Lövkvist SWE (Hannibal) S-W
Martin Pedersen DEN (hertha_andre) FOS
Davide Rebellin ITA (Ueberflieger) ZBB
Alexandre Vinokourov KAZ (Bettini_der_Beste) BRS
Jens Voigt GER (Rad-Fan) MWP


**
Lance Armstrong USA (L.A.F.) ZBB
Sylvain Chavanel FRA (Newbie) FOS
Floyd Landis USA (Henrik) MWP
Yaroslav Popovych UKR (Lancelot) ZBB


*
Ryan Cox RSA (Davide) S-W
Óscar Pereiro Sio ESP (Artifex) S-W
Christophe Rinero FRA (Igor) FOS
Marcos Serrano ESP (wassertraeger29) MWP

[ETXE]

Endgültige Startliste:


Mr. Wooper &#8211; Peppo Cycling
1 George Hincapie USA (doubleM)
2 Mirko Celestino ITA
3 Robert Förster GER
4 Koldo Gíl Perez ESP/Eus
5 Marcos Serrano ESP (wassertraeger29)
6 Leon van Bon NED
7 David Zabriskie USA


Sonnenkraft-Wasserkraft
11 Damiano Cunego ITA (Marco Pantani)
12 Fabio Baldato ITA
13 Bernhard Eisel AUT (*Mik* [EISEL-FAN])
14 Unai Etxebarria VEN
15 Heinrich Haussler GER (Steini)
16 Lars Michaelsen DEN
17 Marco Zanotti ITA


L'Équipe Fossier
21 Óscar Freire Gómez ESP (virtualprofit)
22 Erik Zabel GER (zabelchen)
23 Cândido Barbosa POR
24 Philippe Gilbert BEL
25 David Herrero ESP/Eus
26 Jérôme Pineau FRA
27 Angél Vicioso ESP


Zamano-Blazewski &#8211; Bicycle-Team
31 Tom Boonen BEL (T-MobileFan)
32 Marzio Bruseghin ITA
33 Eddy Mazzoleni ITA
34 Jakob Storm Piil DEN
35 Olaf Pollack GER
36 Yaroslav Popovych UKR (Lancelot)
37 Davide Rebellin ITA (Ueberflieger)


Team Cabeza
41 Joseba Albizu ESP/Eus
42 José Luis Arrieta ESP/Eus
43 Carlos Barredo ESP
44 Antonio Colom ESP
45 Iñaki Isasi ESP/Eus
46 Daniel Navarro ESP
47 Manuel Vazquez ESP


Team SIR
51 Thor Hushovd NOR
52 Daniel Becke GER
53 André Greipel GER
54 Andriy Grivko UKR
55 Cristian Moreni ITA
56 Gregory Rast SUI
57 Christian Werner GER


Bodenheimer Rad+Sport
61 Paolo Bettini ITA (toursieger-2010)
62 Kurt-Asle Arvesen NOR
63 Sandy Casar FRA
64 Jimmy Casper FRA
65 Servais Knaven NED
66 Alessandro Petacchi ITA (Klettermaxe)
67 Pablo Lastras ESP


Macelleria Mamilii &#8211; Prosc. di Parma
71 Salvatore Commesso ITA
72 Luca Ascani ITA
73 Alessandro Ballan ITA
74 Mirco Lorenzetto ITA
75 Andrea Moletta ITA
76 Danilo Napolitano ITA
77 Riccardo Riccò ITA


Team Renault &#8211; West Vlaanderen
81 Cyril Dessel FRA
82 Jimmy Engoulvent FRA
83 Anthony Geslin FRA
84 Nicolas Hartman FRA
85 Björn Leukemans BEL
86 Maxime Monfort BEL
87 Wim Vansevenant BEL


Team Commonwealth
91 Michael Barry CAN
92 Julian Dean NZL
93 Robert Hunter RSA
94 Stuart O'Grady AUS
95 Evan Oliphant SCO
96 Huw Pitchard WAL
97 Bradley Wiggins ENG

[ETXE]

Milano - San Remo 2006

START:

Herzlich willkommen zum ersten Monument der Saison, der v.a. wegen ihrer Länge gefürchteten Primavera.

Und bereits kurz vor dem Start ist eine Riesenüberraschung zu vermelden: Der deutsche Trainer und Manager der Équipe Fossier, Erik Zabel, kehrt in den Sattel zurück und versucht sich an diesem Rennen, welches er immerhin schon 4 mal gewinnen konnte! Man kann nicht sagen, wie sein Trainingsstand ist, Rennkilometer hat er in diesem Jahr jedenfalls nicht in den Beinen.
Aus seinem Team kommt ein weiterer ehemaliger Sieger, der Spanier Óscar Freire, seines Zeichens dreimaliger Weltmeister.

Damit sind zwei der Topfavoriten genannt. Zwei weitere Anwärter auf den Sieg fahren im Team Bodenheimer, nämlich die beiden Italiener Paolo Bettini und Alessandro Petacchi. Diese Beiden komplettieren den Reigen derjenigen, welche dieses Rennen bereits gewinnen konnten.

Die Mannschaft Zamano-Blazewski setzt höchstwahrscheinlich auf den endschnellen Belgier Tom Boonen, aber auch Davide Rebellin könnte bei dem richtigen Rennverlauf eine Chance haben.

Das Sonnenkraft-/Wasserkraft-Team hat keinen Topfavoriten in seinen Reihen, aber mit Bernhard Eisel und Heinrich Haussler sehr gute Sprinter dabei. Und auch Damiano Cunego kann getrost zum erweiterten Favoritenkreis gezählt werden.

Bei Mr. Wooper weiß man nicht genau, wer der Mann für dieses Rennen sein könnte. Immerhin hat man einen starken Sprinter, nämlich Robert Förster, dabei. Mit George Hincapie ist noch ein Fahrer dabei, der als bester amerikanischer Klassikerfahrer gilt. Ferner ist der ProTour-Führende Mirko Celestino dabei, der sein Trikot sicherlich verteidigen möchte.

Zu erwähnen ist sicherlich noch das italienische Team "Macelleria Mamilii &#8211; Prosciutto di Parma", dessen Trümpfe Ballan, Commesso und Napolitano heißen dürften.
Einen sehr starken und kompakten Eindruck macht das britische "Commonwealth"-Team, welches eine ganze Armada von Sprintern einsetzt, von denen O'Grady und Hunter auch noch sehr viel Erfahrung mitbringen, was bei einem Rennen wie diesem einen nicht zu unterschätzenden Faktor darstellt.
Team SIR schließlich setzt auf den schnellen Norweger Thor Hushovd...
Die Spanier von "Cabeza" und die Belgier und Franzosen von "Renault" sollten allenfalls Außenseiterchancen haben.

[zabelchen]

Trainiert hatte Ete zwar, aber eher spärlich. Sicherlich für eine 200 Kilometeretappe, würde er noch ausreichend Luft haben, für 300 Kilometer? Aber gut, die ersten 200 würden eh langsam gefahren werden und es war ja nicht so das Ete das Rad im Winter vollkommen hat stehen lassen. Zumal ja auch nicht so ganz klar war was er in dieser Saison machen würde.

Als er gerade einige Begrüßungen und Schulterklopfen sowie kleine Smalltalks von weiteren Fahrern entgegen nahm rollte er auch an Marcos Serrano vorbei, der ihm Gegensatz zu den anderen weder erfreut noch überrascht war. Aber Erik hatte viel zu gute Laune und nickte dem Spanier mit einem lächeln zu, während er weiter auf den ersten Kilometern sich durchs Feld arbeitete, vor zu Oscar der es dieses Jahr vorzog recht weit vorne im Feld bleiben zu wollen.

[virtualprofit]

Das lange Warten war endlich vorbei, der Tag des Rennens angebrochen. Doch am Start in Mailand beherrschte unter den Fahrern ein Thema alles andere, überall wurde über den überraschenden Start von Zabel diskutiert. Auch untereinander tuschelten einige Fahrer und warfen dabei argwöhnische Blicke auf den Deutschen, der sich mit seiner ihm eigenen Mischung aus Gelassenheit und Frohsinn am Start in Mailand eingefunden hatte.

Dazu kursierte im Peloton das Gerücht, dass es Bestrebungen gab Zabel mit allen Mitteln vom Rennen auszuschließen. Den Betroffenen selbst schien dies herzlich wenig zu tangieren, doch Oscar ging diese Scheinheiligkeit und Hinterhältigkeit, wenn es denn wirklich so gewesen war, gehörig gegen den Strich. So wich er kurz von Zabels Seite, rollte vorsichtig an die Seite seines alten Mapei-Spezis, Paolo Bettini, und versuchte ihm einige Informationen zu entlocken: Hola Paolo! Bereit deinen Landsleuten einen Sieg zu schenken? Sah ja stark aus, was du unlängst in Frankreich abgezogen hast. Der Italiener lächelte, was Oscar prompt erwiderte: Aber mal im Ernst: Wie man hört, wollte jemand bei der Organisation den Ausschluss Zabels erwirken. Weißt du da womöglich mehr, du hast doch deine Finger überall im Spiel.

Inzwischen war Bettinis freundlicher Gesichtsausdruck verschwunden, doch Oscar setzte nach: Da muss ja jemandem gehörig der Arsch auf Grundeis gehen, wenn er sich schon solcher Mittel bedienen muss. Wieder redete der Spanier sich in Rage, versuchte sich nun aber langsam wieder unter Kontrolle zu bringen. Aber was rede ich hier, die Presse wird das Thema in den kommenden Tagen sicher Stück für Stück ans Licht bringen, das ist nicht unsere Aufgabe, wir sind hier, um ein Rennen zu fahren. Schnell wünschte er - der Anstand erforderte dies - der Grille noch viel Glück, bevor man sich langsam auf den Weg in Richtung Mittelmeer machte.

[wassertraeger29]

Nachdem Marcos die Mail an das Race-Management abgeschickt hatte musste er unverzüglich zum Start. Schnell schrieb er sich ein und stellte sich in eine hintere Reihe des Starterfeldes. Kurz nachdem der Startschuss getätigt wurde, noch innerhalb der neutralen Zone, rollte Erik Zabel an ihm lächelnd und freundlich nickend vorbei. Marcos brachte nur ein schnelles, angestrengtes Lächeln zurück. Was war denn jetzt, hatte man Zabel nicht längst aus dem Rennen genommen? Was war denn das wieder für eine Organisation?
Marcos überlegte nicht lange, ohne die bisher doch scheinbar noch gewahrte Geheimhaltung, es gab zwar Gerüchte aber etwas Genaues wusste man wohl nicht, zu beachten, lies sich Marcos zum Auto der Offiziellen zurückfallen.
"Marcos...Marcos Serrano" machte er sich am Auto bemerkbar, "wann haben Sie denn vor, den Zabel aus dem Rennen zu nehmen? Haben sie meinen Antrag denn ni..." ... "Wie abgelehnt? Fahrerlizenz, na und! Man muss uns doch rechtzeitig darüber informieren! Hier kann doch nicht jeder machen was er will" Marcos fuhr nun brüllend und wild gestikulierend neben dem Auto...

[toursieger-2010]

Dieser Spanier war schon ein seltsamer Vogel. Da kam er einfach daher, redete wirres Zeug und am Ende machte er ihm, Paolo, irgendwelche undurchsichtigen Vorwürfe um dann unter scheinheiligen Glückwünschen davonzufahren.
Paolo drehte sich kurz um, ob irgendwer diese Szene mitbekommen hatte, aber da war keiner. Er machte sich auf, um den Spanier zu finden.

Ich wünsche dir auch viel Glück für das Rennen heute.
Auch übrigends, ich wusste bis vor circa 2 Minuten noch nicht einmal, dass ihr so hochkarätige Fahrer wie Erik Zabel am Start habt.

Er merkte, wie er sich ebenso, wie der Spanier ihm gegenüber, langsam begann seinem Ärger in Worten Luft zu machen.

Ihr hattet wohl Angst es nicht aus eigener Kraft schaffen zu können. Aber mir solls egal sein, was ihr für Dinger dreht. Aber bevor du das nächste Mal jemanden so unverschämt anmachst, kannst du dich besser informieren. Bisher habe ich dich eigentlich für relativ intelligent gehalten, aber das konntest du soeben eindrucksvoll widerlegen.

Bis nachher auf der Strecke!

Mit diesen Worten bremste Paolo abrupt und ließ sich zu seinen Teamkameraden zurückfallen. Da war sein Temperament doch mehr mit ihm durchgegangen, als er ursprünglich geplant hatte. Soweit er Freire von früher her kannte, war er eigentlich ein netter Kerl gewesen. Aber sowas hätte er von ihm nicht erwartet.

Als er, immer noch auf der Suche nach seinen Teamkollegen, weiter planlos im Feld herumfuhr, sah er einen hochroten Kopf, irgendwelche lauten Geräusche ausstoßend, an ihm vorbei in die entgegengesetzte Richtung, nach vorn, fahren. Es war Marcos Serrano, der sich über irgendetwas scheinbar mindestens ebensosehr aufregte, wie Paolo sich über den Spanier erzürnt hatte.

Viel Spaß heute. Scheiß Tag bisher, findest du nicht? Hoffen wir dass das Rennen besser wird!

er war sich nicht sicher, ob seine Worte vernommen worden waren, aber es war auch mehr eine dahergesagte Floskel gewesen, denn eine ernstgemeinte Äußerung.

[wassertraeger29]

Auf der Fahrt zurück nach vorne, zu seinen Teamkollegen, hörte er auf einmal eine bekannte Stimme hinter sich, während er fluchend und erregt an einem kleinen Italiener vorbeifuhr.

"Paolo, Paolo, alter Haudegen! Was soll ich davon halten? Diese Fossiers, diese Organisation, müssen wir uns das eigentlich noch antun? Wo bleibt da der Respekt! Pfft..." Marcos setzte sich jetzt, abrupt bremsend, neben den Italiener. "Dieser Zabel, der startet doch heute, ich meine, die müssen uns doch informieren, wer da plötzlich alles mitfährt, oder? Ja. eben! Und da sitzt da so ein Schnösel und will mir, du hörst richtig, mir, irgendwas vom Radsport, also weißt du ich könnte..., am liebsten...ach Paolo." Während er in das lächelnde Gesicht Bettinis blickte, erhellte sich auch Marcos Gemüt.

[virtualprofit]

Oscar war vollkommen perplex. Da hatte er sich bei Bettini informieren wollen, war sich eigentlich keiner Schuld bewusst sich im Ton vergriffen zu haben und bekam als Quittung Feigheit, krumme Dinger, Unverschämtheit und Dummheit an den Kopf geworfen. Und das von jemandem, mit dem er sich eigentlich immer ganz gut verstanden hatte. Es schien, als wäre der Italiener mit dem falschen Fuß aufgestanden. Hunde, die bellen, beißen nicht murmelte Oscar vor sich hin. Von ungefähr kam diese Dünnhäutigkeit sicher nicht.

Gerade wollte er sich noch einmal auf den Weg zu Bettini machen, als ihm der eben noch mit der Organisation diskutierende Serrano zuvorkam. Darauf konnte Oscar jedoch verzichten, den Spanier auch noch in die Diskussion hineinzuziehen. So ging er aus dem Sattel, schickte Serrano beim Vorbeifahren noch ein kurzes Wohl auch nicht den besten Tag erwischt, wie? mit auf den Weg und orientierte sich wieder weiter nach vorne zu Zabel.

[zabelchen]

Erik bekam auf den ersten Kilometern die er bei seinen Teamkameraden fuhr einfach das grinsen nicht aus dem Gesicht. Eigentlich hatte Pedersen ihnen fast schon in die Hände gespielt. Auch wenn er beim Tirreno gegen sie gespielt hatte, so war der Rauswurf nur Gerechtfertigt. Lange hatte Erik mit Oscar zusammen überlegt wer den jetzt starten sollte und Freire kam immer wieder darauf zurück das Erik immernoch der beste Mann an seiner Seite wär.

Irgendwann hatte Ete dann nachgegeben und mit der Zeit fand er die Idee auch immer besser. Nachdem er die ersten Gesichter bei der Einschreibung sah, fand er die Idee perfekt. Nicht nur das Erik, sicherlich mit Handicap, zu einem der Topkanditaten zählte, nein, auch die Aufregung und Ablenkung könnte vielleicht im Finale dazu führen sich den ein oder anderen Psychologischen Vorteil zu erarbeiten.

Oscar kam gerade wieder von Bettini wieder

Na? Was rausbekommen?

Freire erzählte ihm die Story mit Bettini und Serrano und Erik musste lachen

Ja, dem is heut echt ne Laus über die Leber gelaufen...oder vllt sollt ich sagen ein Zabel über den Weg gefahren? Erik lachte weiter Der hat mich vorhin schon beinahe vom Rad zerren wollen, wenn ich seinen Blick richtig gedeutet hatte. Ich glaub die nächsten 200 Kilometer können noch sehr lustig werden. Ansonsten alles klar mit dir? Naja, egal was die machen wollen, die Rennlizenz steht, da kann keiner dran rütteln.

O'Grady kam gerade neben den Deutschen gefahren und man unterhielt sich kurz, was er den hier machen würde.

[ETXE]

KILOMETER 96 (noch 198 km):

Nach dem üblichen Einrollen über 60 Kilometer durchs öde lombardische Flachland verlor zuerst der Däne Lars Michaelsen (S-W) die Geduld und griff an. Er fand in Sandy Casar (BRS) und David Herrero (FOS) willige Mitstreiter, denen sich kurz darauf noch Eddy Mazzoleni (ZBB), Julian Dean (COM), Daniel Navarro (CAB) und Riccardo Riccò (MAC) anschlossen.

Diese glorreichen Sieben haben einen bereits recht beachtlichen Vorsprung von beinahe 7 Minuten aufs Peloton. Dort überlässt man den Mannen um Thor Hushovd (SIR) die Führungsarbeit, allen voran Daniel Becke und Christian Werner.
MWP und RWV haben ihre Helfer ebenfalls weiter nach vorne beordert, aber so richtig mag noch keiner seine Nase in den unangenehmen Südwind halten. Mit höherem Tempo ist vor dem Turchino wohl auch nicht zu rechnen. Schließlich sind noch annähernd 200 Kilometer zu bewältigen.

Trotz dieser scheinbaren Ruhe im Feld ist unter den Fahrern eine gewisse Hektik zu beobachten. Einige Experten führen dies auf die Teilnahme Erik Zabels zurück. Allein seine Rückkehr ins Fahrerfeld und die Art und Weise dieser Rückkehr scheint viele Fahrer etwas wuschig gemacht zu haben. Auf der anderen Seite hat es auch einige Fahrer gegeben, die dem Deutschen im Vorbeifahren auf die Schultern geklopft haben, als Zeichen des Respekts. Einige Fahrer begegneten Zabel auch mit einem freudigen Lachen.

[Lance Armstrong Fan]

Endlich ging es los! Die Live-Übertragung von Eurosport. Lance war gerade von der Rolle abgestiegen und schaltete den Fernseher ein.

"...und Mazzoleni sind vorne. Hier sehen wir Erik Zabel..."

Erik Zabel? Hatte Lance sich verhört? Nein, da war wirklich Erik Zabel zu sehen. Durfte der überhaupt starten? Wahrscheinlich schon.

"Diese Fossiers! Was sollen wir von den Franzosen noch erwarten? Komisch sind die schon! Vielleicht reaktivieren sie Bernard Hinault zu Tour?"

Aber was änderte das? Nichts. Wenn Tom gut drauf war, konnte er auch einen Erik Zabel packen.

[Lancelot]

Yaro trank gerade einen Schluck aus seiner Wasserflasche da passierte es, ein furchtbares Ziehen bis in die Eingeweide durchfuhr ihn. Was war das fragte er sich selbst. Er nahm einen weiteren Schluck und es wiederholte sich, aber jetzt hatte er es halbwegs lokalisiert. Es kam von einem der oberen Backenzähne. Ein dritter Schluck und ein nachfühlen mit der Zunge verriet ihm dann sogar welcher es genau war.

Shit, ausgerechnet jetzt, was soll das. Er hoffte er würde den Schmerz der nun nicht mehr stechend, sondern latend war aushalten können. Halt durch Zahn, ich geh auch gleich nachher zu einem Zahnarzt, aber jetzt halt durch.

[ETXE]

KILOMETER 143 (noch 151 km):

Der Turchino-Pass ist erreicht. Weiterhin liegen sieben Fahrer mit fast 8 Minuten vor dem Hauptfeld. Neben den Fahrern von SIR machen aber jetzt auch die RWV-Leute in der Tempoarbeit mit, so daß der Abstand zumindest nicht größer geworden ist. Am Turchino hat man auch Koldo Gíl gelegentlich ganz vorne gesehen. Ein Zeichen dafür, daß auch Mr. Wooper nun in die Tempoarbeit mit eingreift?

Es folgt nun die steile Abfahrt hinunter nach Voltri, dem Vorort von Genua. Ab hier führt die Strecke an der ligurischen Riviera entlang, aus dem unangenehmen Gegenwind wird scharfer Seitenwind. Da sollte man im Feld aufpassen, daß nicht möglicherweise eine Windkante entsteht und das Feld zereißt!

Wir blicken kurz vor dem Gipfel aufs Feld. Die Situation sieht entspannt aus. Alle Favoriten für einen Sprint halten sich relativ weit vorne auf, was in der folgenden Abfahrt sicherlich auch Sinn macht. Freire und Boonen fahren nebeneinander und scheinen zu flachsen. Dahinter ein angeregtes Gespräch zwischen Zabel und Stuart O'Grady. Mirko Celestino im Führungstrikot der ProTour unterhält sich mit seinem erfahrenen Landsmann Commesso, beäugt von Bettini und Petacchi. Thor Hushovd und der Österreicher Bernhard Eisel halten ebenfalls einen kleinen Plausch.
Dort sehen wir Popovych, dessen ansonsten ausdruckslose Mine nicht so entspannt wirkt. Davide Rebellin hat sich zu ihm gesellt, klopft dem Ukrainer auf die Schulter und redet auf ihn ein. Jetzt würden wir gerne Mäuschen spielen!

[Stephen Roche]

Fatum

Irgendwo zwischen Schwarzwald und Genfer See dröhnt aus den Lautsprechern eines Fernsehgerätes eine Männerstimme. ... und Mazzoleni sind vorne. Hier sehen wir Erik Zabel... Der stille Beobachter lässt eine Kuchengabel, die eben noch ein Stück Erdbeertorte zum Mund befördern sollte, wieder harabsinken. Sara, guck ma, der Ete!

[Marco Pantani]

Damiano hielt sich die ganze Zeit über bedeckt im Feld. Ihm gefiel dieser ganze Trubel überhaupt nicht, und diese ganze Hektik, einfach furchtbar! Es war doch egal ob da nun ein Erik Zabel oder irgendwer anders startete. Obwohl Damiano gern mal wieder gegen den jungen Pedersen gefahren wäre, dessen Stil ihm bei Tirenno Adriatico sehr gefallen hatte, aber die Chance dem Dänen das zu sagen würde ich bestimmt noch bieten. Damiano war es jedenfalls verdammt egal, wer da für Fossier fuhr, Freire war immer noch deren Kapitän und an den mussten sich Berni und Heinrich orientieren. Außerdem gifteten sich da ständig die Spanier gegenseitig an, und dann schaltet sich da ab und zu noch nen Italiener ein. Damiano wollte sich da raus halten, sollten sich die Sprinter doch die Köpfe einschlagen, ihm war das egal. So versuchte er immer bei einem seiner Teamkollegen zu beiben, denn diese ganze Hektik würde ihn evetnuell nur in einen Sturz führen. Langsam könnte es in die entscheidene Phase des Rennens gehen, aber nur langsam. Erstmal dürfte Damiano nichts unternehmen, da Lars vorn war, doch natürlich wollte er sich dann auc an die Taktik von Fakihi halten, bei dem er sich gerade noch einmal über den Stand im Rennen informierte. Darauf hin holte er den kleinen Zettel aus seiner Trikottasche mit dem Steckenprofil...

[Lancelot]

Wie Davide es bemerkt hatte war Yaro nicht klar, war auch egal. Zahnschmerzen sagte er ihm wahrheitsgemäß. Halt durch wenns geht, wir brauchen dich nachher hatte er ihm geantwortet und dabei auf die Schulter geklopft.
Ja Davide ich versuche es, noch ist es auch erträglich und so lange ich Wasser zum kühlen habe geht es einigermaßen, erklärte er ihm.
Noch war ja auch Ruhe im Feld. Erneut griff er zur Wasserflasche.

[*Mik* [EISEL-FAN]]

Berni versteckte sich noch etwas im Peloton, unterhielt sich etwas mit den Kollegen als auch mit der Konkurrenz. So früh im Rennen wollte er sich noch nicht richtig zeigen. Seine Zeit würde wenige Kilometer vor dem Ziel kommen, sollte er noch ganz vorne sein. Jetzt hieß es aber erstmal möglichst wenig Energie verschleudern und immer schön im Windschatten fahren. Zum Glück hatte man aber neben Heinrich und ihm auch noch Damiano als Trumpf, der im Notfall bereit um alle auszustechen. Wozu es aber nicht kommen sollte, so hoffte es zumindest Berni. Schliesslich sollte heute die erste Podiumsplatzierung für ihn her. Schliesslich war die Konkurrenz heute so klein wie schon lange nicht mehr bei der Primavera. Mit diesem Gedanken fuhr er weiterhin mit guter Stimmung San Remo entgegen.

[ETXE]

KILOMETER 224 (noch 70 km):

Bislang kann man das erste Monument der Saison getrost als Langeweiler bezeichnen. Bei der zweiten Verpflegungskontrolle, die just passiert wurde, hatte die siebenköpfige Spitzengruppe nur noch 2'30" Vorsprung auf das Hauptfeld.

In 20 Kilometern stehen nacheinander die drei "Capi" an. Diese kleinen Hügel werden ein erster Vorgeschmack für die abschließenden beiden Berge, die Cipressa und den Poggio, sein. Bis dahin sind, aller Voraussicht nach, die Ausreißer gestellt und schon häufiger haben Fahrer versucht, hier eine Vorentscheidung herbei zu führen. Zumeist erfolglos...

[T-MobileFan]

Tom rollte die ersten ungefähr 220 Kilometer locker bei seinen Teamkollegen mit und versuchte so viel Kraft wie nur möglich für das Ende, wo es mit den Hügeln richtig hart werden könnte, zu sparen, um dann, falls es einen Sprint geben tut, mindestens auf Platz 2 hinter Petacchi zu sprinten können.
Vielleicht gelingt ihm ja ein Coup und er gewinnt sogar, wer weiß...