Herberge "De Fietser"

Ein kleines Rollenspiel

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Totschnig_Georg
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Herberge "De Fietser"

Beitrag: # 343126Beitrag Totschnig_Georg
13.4.2006 - 23:29

Meerbeke - Herberge "De Fietser", 12.4.2006, immer noch keine Uhr

Baff. Der Koffer krachte auf den Boden, Georg fiel totmüde ins Bett. Während der Zugfahrt hatte der Radrennfahrer zwar ein wenig geschlafen, hatte jedoch Angst davor, denn Zug in Antwerpen Richtung Meerbeke zu verpassen und versuchte seine Augen von der Fahrt von Toulouse nach Antwerpen offen zu halten. Daher hatte er in der Radzeitschrift geblättert, durchkämte sie nach Artikeln, die er noch nicht fünf mal durchgelesen hatte. Im Zug war ihm auch aufgefallen, dass seine Armbanduhr nicht mehr auffindbar war. Er musste sie irgendwo zwischen dem Hauptquartier der L'Equipe Fossier und dem Toulouser Bahnhof verloren haben oder jemand hatte sie ihm gestohlen. Jedoch konnte er dies wohl ausschließen. Beim Einchecken war Georg sofort etwas ins "Ohr" gefallen. Der Hotellier war kein Belgier, sondern ein Holländer, was auch den Namen der Herberge erklärte. Boy van Huizen liebte den Radrennsport und hatte Georg sofort erkannt. Deshalb war der gebürtige Amsterdamer auch nach Meerbeke gezogen.
Einige Minuten waren vergangen, Georg hatte wieder einige seiner Kräfte mobilisiert. Er tappte nach der Fernbedienung, die auf dem Nachttisch lag. Kurz Druck auf eine der Tasten ausgeübt, schaltete der Fernseher von Schwarzbild auf... Nun, es sah ganz nach einem Fernsehshop aus. Ein ungepflegter "Mann", der an einen typischen Hippie erinnerte, versuchte die Zuseher davon zu überzeugen, das sein Produkt (vermutlich ein Entsafter) das Beste der Welt war. Georg konnte er damit nicht überzeugen, woraufhin er durch das geringe Angebot an Kanälen zappte. Nach einem weiteren Flopp lief auf einem Sportsender eine Liveübertragung von der Ronde. Baguet flitzte durch das Bild, dicht gefolgt von Boonen und Eisel. Der Kommentator feuerte mit Worten auf seine Zuschauer vor den Fernsehschirmen und übertönte die Motorengeräusche der Begleitfahrzeuge und den üblichen Ton, den drehende Räder von sich gaben. Georg, der sich mittlerweile aufgerichtet hatte und gespannt auf die Mattscheibe glotzte, konnte zwischen den unaufhörbar scheinenden Worten des Kommentators auch ein ihm bekanntes Wort vernehmen: Zabel. Der Altmeister und vielleicht baldige Teamchef von Georg musste sich in der Spitzengruppe befinden. Nun war der Deutsche in einer Vollbildeinblendung zu sehen. Jedoch schien sich kein weiterer Fahrer der L'Equipe in der ersten Gruppe zu befinden. Ete trat leichtfüßig in die Pedale, schien keine Schwierigkeiten zu haben. Zumindest wirkte es so auf dem Fernsehgerät...
RPG: Georg Totschnig / AUT
Team: L'Equipe Fossier

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Totschnig_Georg
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Beitrag: # 343492Beitrag Totschnig_Georg
15.4.2006 - 10:02

Unverständliches Geschwaffel des Kommentators, tobende Fanmassen, Zabel und Eisel Rad an Rad. Wer hätte das gedacht? Ein deutsch-österreichisches Duel um den Sieg bei der Ronde. Mit diesem Tipp hätte man die Wettbüros um eine schöne Stange Geld leichter machen können. Doch jetzt war es sowohl für Profizocker, als auch für hie-und-da-Spieler zu spät. Die beiden Pros belauerten sich, keine Spur von den Verfolgern. Zabel täuschte links an, doch zog rechts an Eisel vorbei, der auf das Täuschungsmanöver eingegangen war und seinen Blick nach links gewandt hatte. War das die Vorentscheidung? Nein, denn Berni mobilisierte noch einmal seine Kräfte und konterte. Der Kommentator wurde immer lauter und lauter, sprach immer schneller, bekam beinahe keine Luft mehr. Die beiden Topsprinter näherten sich der Ziellinie und...
Fotofinish!, posaunte der Kommentator und ringte nach Luft. Schade, dass es bei Radrennen keine Unentschieden gibt, denn in diesem Fall hätte Georg nicht sagen können, zu wem er gehalten hatte. Zum einen war da sein vermutlich zukünftiger Teamchef und Teamkollege, zum anderen war da der Berni, ein Landsmann und Kumpel. Die Kamera war auf die beiden Sprinter gerichtet, die sich im Zielraum die Hände schüttelten und sich gegenseitig beglückwünschten. Die Anspannung, die zurzeit im Zielraum herrschte, war beinahe zu sehen, als plötzlich die Massen wieder zu neuem Leben erwachten. Flämische Flaggen flatterten im Wind und begleiteten die ersten Verfolger auf der Flame Rouge. Baguet drückte noch einmal auf die Tube. Es war seine einzige Chance einen dritten Platz zu erreichen, da hinter ihm mit Tom Boonen einer wenn nicht der beste Sprinter dieser Zeit lauerte. Diese ein wenig verzweifelt wirkende Tat war zwar bereits beim ersten Antritt zum Scheitern verurteilt, jedoch einen Versuch war es allemal wert. Wie erwartet überquerte Boonen als dritter die Ziellinie, dicht gefolgt von George Hincapie. Baguet konnte einen fünften Platz gegen Hammond retten. Eine kurze Einspielung von Boonen, danach konzentrierte sich das Hauptaugenmerk der Medien jedoch wieder auf die beiden Erstankömmlinge, die immer noch in Ungewissheit da standen und einfach nur auf die Anzeigetafel fixiert waren. Ein Name leuchtete auf, Boy van Huizen entglitt ein Aufschrei. Der Sieger war...
Zabel! Erik Zabel! Nun war es um den Kommentator endgültig geschehen. Es klang so, als wäre er samt Sessel nach hinten gekippt. Georg saß in seinem Bett und jubelte. Für ihn war es ein Doppelsieg. Zum einen sein Chefchen, zum andern sein Landsmann. Was konnte es Schöneres geben, mit Ausnahme eines eigenen Siegs Totschnigs natürlich? Die meisten Gäste der Herberge hatten sich das Rennen im Fernsehraum im Erdgeschoß reingezogen und feierten eine kleine Party, da auch viele Deutsche unter den Gästen waren. Georg hatte dafür keine Erklärung gefunden. Was machten so viele Deutsche hier, wenn sie das Rennen nicht live vor Ort bestaunt hatten? Über das Fernsehgerät hätten sie sich das Rennen auch zu Hause ansehen können und hätten sich die Reise gespart. Aber verstehe einer die Deutschen...
Die Siegerehrung. Ein stolzer Moment in Eisels sportlicher Karriere und Zabels Lebensgeschichte. Niemand hätte mehr mit einem Triumph des Altmeisters bei so einem wichtigen Rennen gerechnet. Doch heute war sein Tag gewesen. Boonen stand enttäuscht auf dem Siegertreppchen, blickte zu Ete hinauf. Für ihn war es bestimmt ungewohnt, nach oben zu schauen. Normalerweise blickte er auf den zweit- und drittplatzierten herab. Aber im Radsport ist eben nichts sicher. Kurzes "Shakehands" unter den Profis, danach hievte Erik seine Trophäe empor. Ein weiterer Meilenstein in seiner so eindrucksvollen Karriere. Die drei Profis verließen das Podest, Ete wurde bereits von Oscar Freire empfangen. Die beiden umarmten sich, Oscar gratulierte seinem Freund und Chef. Auch Georg hätte so gehandelt, wenn er vor Ort gewesen wäre. Die Teamstimmung und die Freundschaft unter den Kollegen beeindruckte Georg zu tiefst. So etwas hätte er sich bei seinen früheren Rennställen nicht einmal vorstellen können...
Die Übertragung wurde beendet, ein paar Highlights gezeigt, danach vom Masters in Augusta berichtet. Georg erhob sich aus dem angenehm weichen Federkernbett und beschloss eine Dusche zu nehmen und sich etwas "Leichteres" anzuziehen. Der Anzug war ihm für eine Unterhaltung mit dem großen "Ete" Zabel doch zu förmlich.
RPG: Georg Totschnig / AUT
Team: L'Equipe Fossier

Lancelot
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Beitrag: # 343522Beitrag Lancelot
15.4.2006 - 11:53

Georgs Handy klingelte. Ärgerlich immer dann wenn man es nicht gebrauchen kann, denn Georg stand gerade in Unterhosen da weil er sich umziehen wollte. Als er sich meldete begrüßte ihn ein ihm unbekannte Stimme.

Guten Tag H. Totschnigg, ich höre sie sind auf Teamsuche. Andererseits höre ich das sie sich mit Herrn Zabel bereits so gut wie einig sein sollen. Ist dem so? Egal, wenn dem so ist vergessen sie diesen Anruf, falls jedoch nicht warten Sie noch zwei - drei Tage bis sie die Unterschrift leisten. Wer hier dran ist, ach so entschuldigen Sie bitte, mein Name ist Yaroslas Popovych vom Team ZBB. Wie gesagt wenn sie sich noch nicht entschieden haben sollten melden sie sich doch in den nächsten Tagen einfach mal bei uns in Zürich. Vielleicht kann ich ihnen ja eine Alternative bieten. Bitte verstehen sie jedoch richtig, sollten sie sich mit H. Zabel bereits einig sein, möchte ich dies nicht als Abwerbeversuch verstanden wissen und das ganze ist hinfällig. Auf Wiederhören.
"Lohnt es sich denn?" fragt der Kopf.
"Nein, aber es tut so gut!" antwortet das Herz.

Autor: unbekannt

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zabelchen
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Beitrag: # 343630Beitrag zabelchen
15.4.2006 - 20:10

Pressekonferenzen, Interviews, Siegerehrungen, Dopingproben, lange hatte Erik dies nicht mehr hinter sich gebracht, trotzdem war er irgendwas gegen 19 Uhr fertig und konnte so endlich wieder in den Teambus steigen. Die anderen waren mittlerweile schon fertig, geduscht, umgezogen, Erik hatte dazu nur flüchtig gelegenheit für. Freire grinste immernoch wie ein Honigkuchenpferd.

Aldag, der freundlicherweise heute das Steuer des Autos übernommen hatte, erklärte das man ruhig noch feiern gehen könnte. Erik grinste zu Freire, du willst einen Flug und damit morgige Anstrengung in Spanien einer guten Feier nicht vorziehen, oder ? Schliesslich haben wir uns das alle verdient, die Strecke für Wevelgem kann man sich auch noch am Dienstag anschauen, morgen ist also Trainingsfrei. Also? Wo geht es hin? Die Franzosen und Spanier zuckten allerdings mit den Schultern.

Hey Erik, ich kenn da einen guten alten Freund hier in der Nähe, hat ne kleine Herberge, ne gute Bar

Erik grinste zu Aldag...na dann, lasst uns aufbrechen. Plötzlich klingelte das Handy. Erik hatte jetzt erstmal Zeit sich darum zu kümmern, die SMS Anzahl war auf Astronomische 143 gestiegen, er rechnete auch hier mit einem Glückwunschsanruf und nahm ab.

Flandernsieger 2006, Erik Zabel? meldete sich Erik Oh, Herr Fossier, danke schön....ja, eine wirklich großartige Leistung für unser Team...sicherlich gute Werbung Erik sah etwas überrascht zu den anderen, eine Beglückwünschung vom Chef des Teams hatte er wohl am wenigstens gerechnet. Danke nochmal...nochwas?...Totschnig?...jaja...der Name sagt mir was...morgen ein Treffen?...Meerbeke?...ja klar, können wir machen...um 9?...oh, das ist früh...nein, natürlich hab ich nichts dagegen...stimmt...ja...ich werde morgen um 9 mich mit ihm Treffen...ok

Erik legte auf...Ui, Jungs, wir bekommen einen neuen Fahrer, Georg Totschnig...aber um 9? Der dicke Fossier hat echt keine Ahnung...naja, mal sehen...um 9 ist doch arg früh...aber jetzt lasst uns erstmal Feiern, auf die Rechnung von Fossier, verdient haben wir uns das allemal

Erik setzte sich neben Freire und der Bus rollte Richtung Herberge "De Fietse"...
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virtualprofit
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Beitrag: # 343655Beitrag virtualprofit
15.4.2006 - 20:56

Oscar hatte am Fenster Platz genommen und starrte inzwischen etwas nachdenklich in die flämische Landschaft. Lang und ereignisreich war der Tag gewesen, eine Menge, die es zu verarbeiten galt. So bekam er auch nur Wortfetzen von Zabels Telefonat mit, bis dieser sich mit Schwung auf seinen Platz fallen ließ und dabei Oscar aus seiner Lethargie riss.

Totschnig, fragte er Zabel, kennst du den nicht noch aus alten Zeiten bei deinem Rosa-Riesen-Rennstall? Ist der in Ordnung? Kann er uns weiterbringen? Wenn du möchtest, übernehme ich das Treffen morgen für dich, ich wollte heute Abend ohnehin etwas kürzer treten. Nicht dass du mich missverstehst, ich freue mich über den Erfolg genauso wie du, nur mache ich mir über meine eigenen Leistungen so meinen Kopf und sehe keinen Anlass, mich heute Abend gehen zu lassen, ohne auch nur eine akzeptable Saisonleistung hingelegt zu haben. Zabel indes schien die Primavera als Kontra-Argument anführen zu wollen und hatte schon zu einem "Aber" angesetzt, doch Oscar fuhr ihm über den Mund: Das geht schon in Ordnung, du lässt heute Abend schön die Sau raus, das hast du dir verdient. Ich werde den Feierlichkeiten - wenn auch mit angezogener Handbremse - natürlich trotzdem beiwohnen, mich aber dann rechtzeitig abseilen, um dann morgen der Verpflichtung des Treffens mit dem Österreicher nachzukommen. Du musst mich dann nur noch kurz instruieren, was alles zu besprechen ist, aber das sollten wir hinbekommen. Und nun zögere nicht, bevor ich es mir anders überlege...

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zabelchen
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Beitrag: # 343658Beitrag zabelchen
15.4.2006 - 21:05

Du spinnst wohl...pah, da lieber stehe ich morgen um 6 auf, als ohne dich zu feiern. Mensch, verstehst du nicht? Ohne dich hätte ich nie in Flandern gewinnen können...ohne dich wäre es nie so weit gekommen. Meinst du hättest heute ohne mich einen besseren Platz belegt? Das mit San - Remo war en dummes Missgeschick...kann jeden passieren, ansonsten? Bei Tirreno hattest du eine Krankheit, was solltest du da großartig leisten und sonst konntest du deine Kräfte noch nicht vollständig ausspielen.

Und jetzt lern endlich mal zu leben, man muss nicht immer Rennen fahren, das du nach Flandern nicht gleich ins Baskenland fährt tut dir vielleicht ganz gut. Rennen gewinnen ist nicht alles. Lass uns heute Spass haben, morgen gemeinsam zu Totschnig gehen und am Dienstag sitzt du wieder im Rennsattel. Naja gut, DU wahrscheinlich schon morgen, aber darum geht es jetzt nicht. Wenn du heute nicht mitfeierst nehm ich das als persönliche Beleidigung hin...du wolltest doch bestimmt nochmal in Spanien starten, oder?
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Beitrag: # 343659Beitrag virtualprofit
15.4.2006 - 21:16

Es waren keine wirklich guten Argumente, die Zabel ins Feld führte, aber sie verfehlten ihre Wirkung nicht. Er hatte ihm das Baskenland verweigert, und so würde er es neben der Katalonien-Rundfahrt und der Clasica San Sebastian wohl sogar mit der Vuelta a Espana wahrscheinlich wieder tun, obwohl es kaum eine bessere Vorbereitung auf die Weltmeisterschaften gab. Und das noch dazu in einem Jahr, in dem die Rundfahrt sogar in seiner Heimat Station machte...

Das will ich dann wirklich nicht riskieren, antwortete er, und beleidigen will ich dich schon gar nicht. Aber du musst mir dann gestatten, dass ich dich morgen begleiten darf, schließlich soll der Totschnig gleich merken, wie hier im Team die Rollen verteilt sind. Oscar konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Aber mehr als ein Gläschen Champagner ist heute nicht drin. Und du musst mir noch etwas versprechen: Roubaix wird nicht dein letztes Rennen sein, auf eine tragende Säule wie dich kann die Mannschaft einfach nicht verzichten. Du siehst ja, dass es noch geht, warum also diese Begabung hinter dem Lenkrad verkümmern lassen...

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zabelchen
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Beitrag: # 343662Beitrag zabelchen
15.4.2006 - 21:19

Erik lachte Das mit Roubaix überlegen wir, wenn es soweit ist, das mit dem Glässchen Champus...naja gut...das mit dem Hosen anhaben...soll ich dich wirklich vor ihm rund machen?

Erik lachte Aber lass uns darüber morgen Gedanken machen, wir sind gleich da
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Totschnig_Georg
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Beitrag: # 343668Beitrag Totschnig_Georg
15.4.2006 - 21:55

Wasserperlen kämpften sich durch die kleinen Löcher des Duschkopfes, setzten auf Georgs Brust auf. Der Pro stemmte einen Arm gegen die Duschkabine, schloss die Augen und dachte über das Angebot Popovychs nach. Was war nur geschehen? Vor kurzem noch wurde er einfach so aus dem Kader seines Teams verbannt und nun wurde er von zwei glorreichen Rennställen umworben. Zwar war dem Österreicher von Anfang an klar, dass er sich für die L'Equipe Fossier entscheiden und seine Meinung auch nicht durch ein schönes Sümmchen umzustimmen sein würde, trotzdem machte es ihn nachdenklich. Auch das Zamano-Blazewski-Bicycleteam war sehr renomiert, mit Popovych hatten sie einen ausgezeichneten Rundfahrer, mit Hincapie einen Klassikerspezialisten, der immer für einen Sieg gut war, in ihren Reihen. Was man nicht alles bei einer Sportübertragung und einem kurzen Telefonat herausfinden konnte...

Das Angebot war wahrhaft schmeichelhaft, trotzdem hatte er sich längst entschieden. Alleine die außergewöhnliche Teamstimmung hatte ihn beeindruckt. Morgen, um 9 Uhr, so wurde es ihm mitgeteilt, würde er sich mit dem deutschen Altmeister Erik Zabel unterhalten. Zweifellos eine sehr große Ehre, auch für einen Routinier wie Totschnig, der in der Zwischenzeit aus der Dusche gestiegen war und sich mit einem Handtuch seine nassen Glieder trocknete oder es zumindest versuchte.

Georg war froh, diesen anstrengenden Tag endlich überstanden zu haben und segelte wie eine Feder in sein Bett, deckte sich mit der Daunendecke zu. Bis jetzt war es ihm nicht aufgefallen, doch aus der Nähe erkannte er, dass es sich bei dem Muster auf der Bettwäsche nicht um wie anfangs geglaubt Blumen, sondern um kleine Radfahrer handelte. Boy war tatsächlich in den Radsport vernarrt und schämte sich nicht, dies seinen Gästen aufzudrücken. Obwohl die meisten Gäste vermutlich selbst Radsportfanatiker waren. Als Georg bereits seine Lider geschlossen hatte und in die Welt der Träume zu entgleiten drohte, fuhr ein Wagen vor. Um die Uhrzeit?, fragte sich der Österreicher müde und erhob sich aus seiner Schlafpose. Er zog sich einen Bademantel über und trat an das Fenster, durch welches man einen guten Ausblick auf die Straße, die an der Herberge vorbeiführte, hatte. Es war zweifelsohne ein Bus, der vorgefahren war. Der Buschauffeur parkte unter einer Straßenlaterne, woraufhin Georg die Aufschrift auf dem Bus lesen konnte. Das ist doch nicht... Er rieb sich verschlafen die Augen und musterte noch einmal den Bus. Die L'Equipe Fossier!
RPG: Georg Totschnig / AUT
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