Saison 2006: Euskal Herriko Itzulia (Rennen #05)

Ein kleines Rollenspiel

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ETXE
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Beitrag: # 346788Beitrag ETXE
27.4.2006 - 12:32

[off]Hallo Mitspieler! Keine Sorge, ich werde euch nicht durch dieses Rennen hetzen. Ich habe die zweite Etappe jetzt etwas beschleunigt, weil ich niemanden 10 Kilometer vor dem Ziel ohne weitere Meldung hängen lassen wollte!
Ich werde zwar noch die dritte Etappe öffnen, hab dann aber in den nächsten Tagen wenig online-Zeit, so daß ich kaum Rennberichte werde posten können :(
Aber nur die Ruhe, spätestens Sonntag geht es in gewohnter Frische weiter. So bleibt wenigstens etwas Zeit, die zwischenmenschliche Ebene eingehender zu schildern und sym- bzw. Antipathien zu pflegen ;) [/off]
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Davide
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Beitrag: # 346800Beitrag Davide
27.4.2006 - 14:57

Ryan stand auf dem Siegerpodest und bekam sein hart erkämpftes Bergtrikot übergestreift. Danach streckte er die Arme in die Höhe. In diesem Moment musste er, warum er in der Vergangenheit so viel getan hatte, um Radprofi zu werden und warum er sich heute so geschunden hatte. Es war zwar kein Tagessieg oder gar ein Rundfahrtsieg, aber Ryan freute sich trotzdem wie ein Kind. Auch die kleinen Dinge bereichern das Leben und auch über diese kleinen Dinge freute sich Ryan.

Aber jetzt nach dem Rennen spürte er, was er geleistet hatte. Auf dem Weg zu seiner wohl verdienten Massage traff er noch Óscar und gratulierte ihm zu seinem hervorragenden dritten Platz. Obwohl dieser noch kein Rennen bestritten hatte in dieser Saison, war er schon super in Form. Und Ryan fühlte, dass er das Zeug dazu hatte, diese Rundfahrt zu gewinnen. Aber jetzt konnte Ryan sich ausruhen und genoss die herliche Massage.

Nebenbei hörte Ryan noch, dass es Thomas nicht wirklich gut auf der Etappe ergangen war und dass er nur im Grupetto das Ziel erreicht hatte. Nach der Massage wollte sich Ryan bei ihm erkundigen, was denn los war. Aber jetzt lies er sich erstmal schön die Beine durchknetten und versuchte sich zu entspannen...
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Hannibal
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Beitrag: # 346802Beitrag Hannibal
27.4.2006 - 15:19

Für das Team war es gut gelaufen, aber Thomas musste sich gerade auf den letzten Kilometern sehr quälen, vor allem die letzten Berge waren die reinstwe Qual, er hoffte allerdings, dass es nach dieser Etappe etwas besser ging und er morgen schon wieder eine Hilfe für Cox sein konnte. Denn so würde es ihm nichts bringen, da keine Hilfe und nur quälende Tage bei diesem Rennen herausspringen würden. Bis morgen warte ich noch, dan treffe ich eine Entscheidung, dachte er sich und verschwand in seinem Doppelzimmer, dass er mit Etxe und Fränk Schleck teilte. Da er quasi nachnominiert war und das Hotel nicht besonders gut war, musste er auf dem Boden in einer undichten Luftmatraze schlafen, das würde eine lustige Nacht werden...
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Davide
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Beitrag: # 346806Beitrag Davide
27.4.2006 - 15:46

Ryan kam gerade um die Ecke, um Thomas zu fragen, was heute mit ihm los war, als dieser in seinem Zimmer verschwand. Deshalb ging Ryan zur Tür, klopfte und trat nach einem kurzen Moment ein.
"Hallo Thomas! Ich habe vorhin gehört, dass es dir ziemlich dreckig ergangen ist auf der Etappe. Ich wollte mal hören, was los ist. Ich hoffe, es ist nichts ernstes."
Ryan bemerkte gerade die Luftmatraze, auf der Thomas saß.
"Was ist das denn für ein Teil. Sag' jetzt nicht, dass das dein Bett für heute Nacht ist. Dass das Hotel nicht besonders gut ist, habe ich ja schon bemerkt, aber dass sie dir soetwas geben, ist echt eine Frechheit! Da kann man ja nicht 'drauf schlafen! Das würde ich nicht über mich ergehen lassen. Ich würde mich beschweren!"
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hertha_andre
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Beitrag: # 346814Beitrag hertha_andre
27.4.2006 - 16:17

Er hatte komischerweise keine Antwort erhalten - wobei komischerweise nicht der richtige Ausdruck war. Martin verstand schon. Spätestens als er Popovychs keuchen hörte, wurde ihm klar, wie schwer es dem Ukrainer fiel, überhaupt an der Gruppe dranzubleiben. Dass man dann keine Zeit für eine lockere Diskussion hatte, war klar. Sicherlich, ihm selbst ging es nicht viel besser, aber das machte ja gerade den Reiz aus, Popovych zu ärgern.
Aber das war ja mittlerweile egal. Nach dem Rennen hatte Martin sich in den Mannschaftsbus zurückgezogen, eine Dusche genommen und sich dann aufs Sofa gelegt - wie immer mit seinem MP3-Player. Irgendwann ging es dann auch schon weiter ins Hotel, wo auch Herrero wieder zur Equipe stieß, der scheinbar eine andere Transportmöglichkeit als den Mannschaftsbus hatte, um ins Hotel zu kommen. Aber verdenken konnte Martin es ihm nicht, schließlich ist Herrero durch seine Leistung ins goldene Trikot geschlüpft und wurde dementsprechend von den Fans umringt - oder besser: Der Mannschaftsbus wurde umringt. So aber hatte er noch ein wenig Ruhe und konnte sich für morgen vorbereiten. Martin gratulierte ihm artig, schnappte sich dann aber sein Rad und fuhr noch ein wenig durch die Gegend. Er sah Fans feiern, setzte aber seinen Weg fort. In Gedanken ging er schon die nächste Etappe durch, die er selber durch seinen Angriff prägen wollte. Sein erster Sieg musste her - und welche bessere Gelegenheit konnte es dafür geben?
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ETXE
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Re: Saison 2006: Euskal Herriko Itzulia (Rennen #05)

Beitrag: # 346968Beitrag ETXE
28.4.2006 - 14:46

3. Etappe: Segura - Lerín (170 km)

Bild
BW:
- Alto de Otzaurte (2.), KM 14
- Alto de Urbasa (1.), KM 35
- Alto de Lerín (3.), KM 109
- Carcar (3.), KM 122
- Alto de Sesma (3.), KM 137
- Lerín Bergankunft (3.), KM 170 (Ziel)

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START DER ETAPPE:

Guten Tag zur dritten Etappe der Euskal Herriko itzulia. Nur sechs Bergwertungen sind heute zu bestreiten, von denen die vermeintlich schwierigsten bereits am Anfang der Etappe liegen. Bereits nach 7 Kilometern wird der Otzaurte in Angriff genommen, auf dessen Passhöhe die Grenze zwischen den Provinzen Gipuzkoa und Naffaroa (Navarra) liegt.
7,6 km lang ist der Anstieg bei einer duchschnittlichen Steigung vo 4,9%. Zumeist ist die Steigung etwas schwerer, aber zwischen Kilometer 2 und 3 des Berges liegt ein "Flachstück", dessen Steigung nur 2% beträgt.
Der dann folgende Berg der 1. Kategorie, der Urbasa, ist um einiges länger, je nachdem, wo man den Einstieg in den Berg definiert. Von Olazagutia aus sind es bis zur Passhöhe 14 Kilometer, die Bergwertung wird allerdings bereits nach 11 Kilometern abgenommen. Der Anstieg ist terassenförmig, so daß es zwar zwischendurch Steigungsprozente von fast 15% gibt, der Durchschnitt aber nur bei 4,7% liegt.

Nach diesen schweren insgesamt 35 Kilometern, wird es relativ flach. Beim ersten Durchfahren vom Zielort Lerín nach 109 km wird wieder eine Bergwertung gefahren. Diese ist auch 60 km später die Bergankunft der heutigen Etappe.


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KILOMETER 8 (noch 162 km):

Wie nicht anders zu erwarten war, gibt es bereits am ersten Berg des Tages eine Attacke. Der junge Däne Martin Pedersen (FOS) hat sie initiiert und mehrere Fahrer sind mitgegangen, u.a der Inhaber des Bergtrikots, Ryan Cox (S-W) und sein bislang härtester Konkurrent Gorka Verdugo (CAB). Ein weiterer angriffslustiger Cabeza-Fahrer ist dabei, nämlich Iñaki Isasi, zwei Fahrer in den Farben von Renault sind zu sehen, Charteau und Voeckler. Ferner sind Maurizio Ardila (BRS), Sergio Ghisalberti (MAC) und Christian Werner (SIR) dabei. Neun Fahrer also hat das Feld ziehen lassen, welches auch zunächst ganz ruhig bleibt. Das Team des Mannes in Gelb hat einen Fahrer vorne, braucht also vorerst keine Nachführarbeit zu machen. Das obliegt zunächst den Teams von Serrano, Armstrong und Urquhardt, die aber sämtlich sehr ruhig bleiben. Viel ist ja auch noch nicht passiert...
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Davide
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Beitrag: # 346982Beitrag Davide
28.4.2006 - 15:39

Thomas und Ryan hatte sich am Abend zuvor noch bei der Hotelleitung über die Schlafgelegenheit - diese Matraze konnte man nicht Bett nennen - von Thomas beschwert. Erst wurde darauf verwiesen, dass das Team erst für einen Mann weniger reserviert hatte, aber als Thomas und Ryan ihrer Vorderung nachdruck verliehen hatten, war doch noch wie durch ein Wunder ein Zimmer frei, sodass Thomas ein Einzelzimmer mit einem richtigen Bett bekam. Hoffentlich würde das zu Thomas' Genesung mit beitragen.

Ryan wollte an diesem Tag seine Euphorie über das Bergtrikot nutzen und seinen Vorsprung ausbauen. Kaum war die Etappe gestartet, befand er sich auch schon in der Spitzengruppe. Aber als er sich umsah und Verdugo entdeckte, war seine Stimmung nicht mehr so gut. Lies der sich garnicht abhängen. Er klebte wie eine Klette an Ryan. Die Situation war aber nicht mehr zu ändern. Aber Ryan musste auf jeden Fall die ersten beiden Bergwertungen vor ihm gewinnen. Die gleiche Taktik wie am Vortag konnte er nicht anwenden, denn dafür waren sie noch viel zu weit vom Ziel entfernt. Ryan musste mit mit allen Mittel die Sprints um die Bergwertung gegenüber Verdugo gewinnen. Er würde alles dort 'reinlegen und dann würde er es hoffentlich schaffen. Aber wenigstens war somit noch für einen spannenden Kampf um die Bergwertung gesorgt.
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hertha_andre
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Beitrag: # 346990Beitrag hertha_andre
28.4.2006 - 16:09

Na gut, das war für Martin definitiv eine hervorragende Situation. An den ersten beiden Anstiegen konnte er sich noch etwas schonen und Verdugo und Cox die Arbeit überlassen, die ja wegen ihrem Kampf ums Bergtrikot hier alles geben würden. Außerdem hatte Verdugo ja auch noch einen Teamkollegen dabei... auf jeden Fall würden die beiden Trikotaspiranten keine Gefahr im Kampf um den Tagessieg darstellen, da sie ja in den Bergsprints genug Kräfte lassen würden. Isasi war da schon gefährlicher, und dieser erschien Martin neben Thomas Voeckler von Renault und Mauricio Ardila auch als am gefährlichsten. Sicherlich waren diese Fahrer alle gut, um die Gruppe am Laufen und vor dem Feld zu halten, aber im Finale waren sie diejenigen, die es zu schlagen galt.
"Na ja, vielleicht werde ich den ein oder anderen schon vor dem Schlusspurt los... und da bin ich ja in dieser Gruppe eh kaum zu schlagen."
Optimistisch übernahm Martin also die Führung der Gruppe und gab kurzzeitig alles, um die Ausreißer vom Feld wegzubekommen. Noch waren sie im flachen, da konnte Martin noch etwas ausrichten. Danach ließ er sich aus dem Wind fallen und wartete auf seine nächste Runde im Wind...
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Igor
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Beitrag: # 347011Beitrag Igor
28.4.2006 - 18:02

Das sollte heute hoffentlich eine ruhigere Etappe werden. Pedersen hatte, wie geplant, seine Attacke gleich am ersten Berg gesetzt und war gut weggekommen, da Fossier natürlich nichts tat, trotz Führungstrikots. Selbiges fuhr gerade vor Christophe, er sollte Herrero den Rücken freihalten. Dieser hatte sich gestern nicht mehr einkriegen können, nachdem er stundenlang irgendwelche Interviews gegeben hatte. Der Baske hatte seine Arbeit getan. Im Gegensatz zu ihm, der an den letzten Anstiegen völlig einbrach. Zu hohes Tempo. Sollte Christophe wieder in den Trott der letzten Jahre verfallen? Nachdem er bei Paris-Nizza so geglänzt hatte?! Dreitagesfliege? Gut, dass Christophe hinter Herrero fuhr, sonst müsste er öfters das höchstwahrscheinlich grinsende und plappernde Gesicht des Basken sehen. "Hey!", rief da irgendeine Stimme und riss Christophe, der die Kurve fast nicht erwischt hätte, aus seinen Gedanken. Einen Schockmoment später reihte er sich wieder ein. Sollte er aussteigen? Was ging ihn Herrero an? Auch heute fühlten sich die Beine nicht besonders an. Die Form von Paris-Nizza schien verflogen, war es da nicht das Beste, einfach vom Rad zu steigen und einen Neuaufbau zu starten? Schon jetzt verspürte Christophe die große Kraft, mit der der Teamwagen ihn nach hinten zog...

Artifex
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Beitrag: # 347029Beitrag Artifex
28.4.2006 - 20:44

Oscar war guter Dinge, als der dritte Tag in Angriff genommen wurde. Am zweiten Tag lief alles nach Plan, die Ankunft mit der fünfköpfigen Spitzengruppe war für ihn zufriedenstellend. Im Finale hatten sich Samu Sanchez und Armstrong als die Stärkeren erwiesen und hatten den Sieg unter sich ausgemacht. Pereiro hatte über diese Situation am Vortag noch einige Gedanken verloren, wollte sich jedoch am dritten Tag voll und ganz auf die ausstehenden Schwierigkeiten der Itzulia konzentrieren und mögliche Selbstzweifel gar nicht erst aufkommen lassen. Es gab zwar ein Risiko, dass es hier sein erstes Saisonrennen war, doch Óscar versuchte, auch diesen Aspekt auf ein Mindestmaß an Bedeutung zu verringern. Er rief sich einfach immer wieder in Gedanken, auf das Rennen zu achten und alles andere abzuschalten.

Vorne fuhr erneut Ryan, der bei der "Itzulia" sowohl auf der Straße als auch neben selbiger sehr engagiert auftrat. Der Junge machte seine Sache definitiv gut, dachte Óscar bei sich, aber diesen Eindruck hatte er schon vor diesem Rennen durch das Verfolgen der Fernsehübertragungen bekommen. Im Hotel hing Cox vor allem mit Lövkvist herum, dem jungen Schweden ging es wahrlich nicht gut und zusammen mit Cox kümmerten sich die beiden um eine bessere Unterkunft, damit sich Lövkvist wieder ordentlich erholen konnte. Ob das neue Bett etwas gebracht hatte oder nicht würde sich später zeigen, aber in jedem Fall war Óscar froh, dass er sich als Rennkapitän auf seine Leistung konzentrieren konnte und nicht auch noch auf seine Mitstreiter Acht geben musste.

So fuhr Óscar diese dritte Etappe, ließ sich von Zeit zu Zeit die Ereignisse und Abstände der Ausreißer durchsagen und fuhr gemütlich sein Pensum herunter. Und er war wach, hellwach, denn er wusste, dass er sich nach der langen Pause keine Fehler erlauben durfte.

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ETXE
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Beitrag: # 347130Beitrag ETXE
29.4.2006 - 15:07

KILOMETER 35 (noch 135 km):

Am Otzaurte konnte Ryan Cox sich knapp vor Verdugo und Ghisalberti durchsetzen, Pedersen holte dort den letzten Bergpunkt. Die vermeintlich schwierigste Bergwertung des Tages wird gerade ausgefahren. Cox und Verdugo belauern sich und keiner achtet auf Anthony Charteau, der auch eine Kategorie-1-Bergprämie für sein Team holen möchte.
Charteau, Cox, Verdugo, Ghisalberti, Ardila, Voeckler ist schließlich die Reihenfolge am Wertungsstrich. Der Vorsprung des Südafrikaners auf den Basken beträgt nun 8 Punkte.

Ein paar Kilometer geht es noch leicht wellig bergauf, bis die eigentliche Passhöhe erreicht ist, dann folgt eine rasante Abfahrt nach Zudaire, wo es dann zusehends flacher wird. Erst 20 Kilometer danach, hinter Lizarra, wo man den Fluß Ega überquert, geht es wieder bergauf, allerdings ohne Bergwertung.

Das Peloton bleibt weiterhin sehr ruhig. Die MWP-Fahrer Celestino und Valjavec sowie ZBB-Mann Bruseghin führen das Feld am Berg an, aber man geht nicht volles Tempo.
An der Bergwertung zeigt die Uhr "+03:23" an! Damit läge Ryan Cox momentan in der Gesamtwertung vorne, Voeckler wäre Zweiter und Verdugo Dritter.
Zuletzt geändert von ETXE am 29.4.2006 - 17:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag: # 347138Beitrag Lance Armstrong Fan
29.4.2006 - 15:55

Lance war zufrieden. Das Feld rollte dahin , die Ausreißer verbrachten ja nur ihre Kräfte. Sollte es keine Angriffe geben, wäre es Lance nur recht. Seine Beine waren heute schon noch sehr schwer, aber es beunruhigte ihn gar nicht, da der eigentliche Saisonhöhepunkt erst Anfang Juli kam. Alles vorher wäre eine vorweggenommene Zugabe.
Gruß LAF

Sieger: Bayernrundfahrt 08, Lombardeirundfahrt 08, Cyclassics 08
2. Platz: Giro d'Italia 08, E3 Prijs 09, Criterium International 09,
3. Platz: Paris-Roubaix 09, Baskenland 09

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ETXE
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Beitrag: # 347294Beitrag ETXE
30.4.2006 - 14:25

KILOMETER 115 (noch 55 km):

Der Zielort Lerín wurde ein erstes Mal passiert, der Schlußanstieg wurde in kompletter Länge überquert. Bei diesem Bergsprint konnte Gorka Verdugo ganz knapp Ryan Cox bezwingen und Charteau konnte noch einen Punkt einfahren. Die anschließende Abfahrt führte zur ersten Meta Volante des Tages. Es gab einen richtigen Sprint, den Martin Pedersen vor Voeckler und Werner für sich verbuchen konnte.
Aber, und das ist wohl eine Folge der letzten Tage, Verdugo und Cox sprinteten nicht mit und konnten die entstandene Lücke nicht mehr aufholen.

Nun liegt also eine nur noch 7 Fahrer umfassende Gruppe vorne. Im Niemandsland dahinter fahren Cox und Verdugo, die sich sicherlich vom Feld einfangen lassen. Das Feld hat den Abstand nach ganz vorne zwischen dreieinhalb und vier Minuten einpendeln lassen. Abwechselnd haben ZBB's Dekker und Bruseghin sowie MWP's Landis und Celestino das Tempo gemacht, hin und wieder tauchten auch COM's Hesjedal und Lancaster an der Spitze des Feldes auf.

Die Fahrer bewegen sich jetzt wieder Richtung Süden, werden in Karakarra (Carcar) ein weiteres Mal die Ega überqueren, dort gibt es einen weiteren bösen Stieg, dann geht es Richtung Westen, wo in Lodosa der Ebro erreicht wird.
Bisher sieht es relativ gut aus für die Ausreißer, die Frage ist nur, was passiert, wenn man im Feld Ernst macht ...
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Davide
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Beitrag: # 347301Beitrag Davide
30.4.2006 - 14:49

Am ersten wie auch am zweiten Berg konnte Ryan vor Vedugo die Punkte holen. Nur am zweiten Berg hatte Ryan nicht auf Charteau geachtet, sodass dieser an diesem Berg als Erster die Punkte geholt hatte. Aber das war weniger schlimm, da Ryan immerhin vor Verdugo über den Berg kam, als dass dieser ihm an der nächsten Steigung ganz knapp die Punkte wegschnappte. Aber beide musste wohl ihren Ausritten Tribut zollen, sodass sie nach der ersten Meta Volante nicht mehr an die Gruppe aufschließen konnten. So würden beide keine Punkte mehr holen und Ryan konnte für einen weiteren Tag sein Trikot tragen. Nun da klar war, dass beide nicht mehr nach vorne aufschließen würden, ließen sie es ruhig angehen und würden wohl auch bald vom Feld geschluckt. Nun hieß es, Kräfte für die nächsten Tage sparen. Der Kämpf um das Bergtrikot würde die folgenden Etappen noch andauern, sodass es völlig sinnlos war jetzt nochmal mit aller Kraft wieder nach vorne zu kommen, wo man bei der erstbesten Attacke sowieso gleich wieder abgehängt würde. Also war das Motto: Kräfte sparen.
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hertha_andre
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Beitrag: # 347305Beitrag hertha_andre
30.4.2006 - 14:55

Martin ließ sich stetig mit neuen Informationen über die Rückstände versorgen. Er wusste, dass Voeckler in seiner Gruppe ein Risiko für sein eigenes Team darstellen würde, welches ja in Führung lag. Diesen musste er also loswerden, denn auch die restlichen Teams mit Fahrern in den Top 5 würden sich bedroht fühlen und Tempo machen.
Er legte sich also seinen Plan zurecht. In dem Moment, in dem das Feld anfängt, Tempo zu fahren, würde Martin sich lösen und von den Kraftreserven zehren, die er am Berg gespart hatte, als Verdugo, Cox und wie sie nicht alle heißen das Tempo in seiner Gruppe übernahmen. Solo ins Ziel zu fahren wäre schon etwas schönes... und 50 Kilometer Alleinfahrt traute sich Martin durchaus zu - auch wenn weniger nett wären.
Er funkte also nach hinten:
"Sobald hinten richtig Tempo gefahren wird, mache ich mich solo auf den Weg. Aber verhindert das bitte so lange wie möglich, ich brauche den Vorsprung! Heute will ich endlich auch mal was gewinnen!"
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Beitrag: # 347344Beitrag ETXE
30.4.2006 - 18:23

KILOMETER 138 (noch 32 km):

Die Spitzengruppe erreicht in Bälde das Städtchen Sesma. Kurz hinter Karakarre und gerade gab es weitere Kategorie-3-Anstiege. Zunächst holten sich Ghisalberti, Charteau und Ardila die Punkte. Die selben Fahrer lagen auch am Alto de Sesma vorn, nur daß diesmal Ardila vor Ghisalberti und Charteau lag. Dazwischen "sprinteten" die Fahrer um die zweite Meta Volante. Voeckler hauchdünn vor Pedersen und Werner lautete hier das Ergebnis.

Die Gruppe liegt immer noch fast 3 Minuten vor dem Feld. Und immer noch sieht es dort sehr gemütlich aus, wobei man sagen muß, daß das Tempo dort schon sehr hoch gehalten wird. Der gefährlichste Fahrer vorne ist Voeckler mit etwas mehr als 2 Minuten Rückstand aufs Gelbe. Von daher kann im Peloton immer noch sehr berechnend gefahren werden.
Zuletzt machten Evans, Mazzoleni und Valjavec das Tempo. Bei den letzten beiden Bergwertungen spannte sich Koldo Gíl vors Peloton, um ein halbwegs hohes Tempo zu garantieren. Und auch Unai Etxebarria hielt gelegentlich die Nase in den Wind.
Während Cox und Verdugo sich ins Feld zurückgezogen haben und noch gut mitkommen, haben 8 Fahrer hinten den Anschluß verloren, darunter auch Floyd Landis, der allerdings lange im Wind fuhr, und Sylvain Chavanel, der auch heute wieder etwas lustlos wirkt.

Die einzig verbleibende Bergwertung gibt es erst im Ziel, doch sind vorher noch zwei Anstiege zu bewältigen, die es durchaus in sich haben, v.a. nach einer so langen Flucht, wie sie die Ausreißer bereits hinter sich haben. Die letzte Meta Volante nahe Diekaztelu könnte auch durchaus eine Bergwertung sein.
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Beitrag: # 347455Beitrag wassertraeger29
1.5.2006 - 0:52

Bei der ersten Zieldurchfahrt, hoch nach Lerín, sah sich Marcos die Steigung genau an.
Irgendwie plagte ihn das Gefühl, dass dort noch etwas versucht werden würde. Nach seinen Erkenntnissen zog sich der Ansteig lange hin, trotz der relativ kurzen Strecke die man aufwärts zurückzulegen hatte. Ich muss in jedem Fall aufmerksam fahren nachher, notierte sich Marcos in Gedanken.

Währenddessen war Landis zurückgefallen, Marcos hatte ihn zwar arbeiten lassen, aber nicht überfordert. Das Team würde ihn bei der Tour de France brauchen, deshalb sollte er keine Kräfte verschleudern.

Der Rest des Teams präsentierte sich, wie auch in den vergangenen Tagen, sehr stark und aufmerksam. Marcos hatte das Gefühl, dass er seine Kameraden im Verlauf des Tages nochmal brauchen würde.

Möglichst gelassen wirkend, fuhr er nun im vorderen Teil des Feldes, während es mal wieder eine der zahlreichen Steigungen zu erklimmen galt.

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Beitrag: # 347457Beitrag ETXE
1.5.2006 - 1:08

KILOMETER 155 (noch 15 km):

3% Steigung gelten unter Radsportlern als flach, für die Ausreißer, deren Vorsprung auf den letzten Kilometern wiederum etwas geschrumpft ist, hat es diese Steigung aber in sich. Noch 500 m bis zur Meta Volante und danach geht es immer noch 1,5 km bergauf. Anschließend wartet eine Abfahrt, die immer wieder kleine Gegenanstiege zu bieten hat, ehe in Lerín die kleine, heftige Zielrampe auf Betonplatten wartet.
Thomas Voeckler versucht, den Zwischensprint zu holen, aber Martin Pedersen und Christian Werner ziehen noch vorbei.
Der Däne setzt sich gar nicht erst in den Sattel, sondern nutzt die Wertung zu einem Angriff und es gelingt ihm, eine Lücke zu reißen. Voeckler und Werner hatten sich kurz in den Sattel gesetzt und konnten nicht mehr reagieren. Isasi und Ghisalberti bemühen sich, aber auch sie können die Lücke nicht schließen. Auf der Kuppe des Hügels hat der Däne 10 Sekunden Vorsprung auf seine vorherigen Mitstreiter.

Auch im Feld scheint es jetzt leicht zu bröseln. Nachdem Cadel Evans und Koldo Gíl lange für das Tempo gesorgt haben, können sie nur noch mit Mühe und Not das Ende des Pelotons halten; und so wie ihnen geht es etlichen Fahrern. Rubiera, Mazzoleni, Rujano, Parra, Verdugo, Quesada, Schleck, Moncoutié, Lövkvist, Dekker, Popovych, sie alle zeigen, daß sowohl die heutige Etappe als auch die bisherige Rundfahrt ihren Tribut zollen. Evan Oliphant, Unai Etxebarria und Patxi Vila führen jetzt das Feld an, das sich nun langgezogen den Hügel hinauf zieht.
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Hannibal
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Beitrag: # 347504Beitrag Hannibal
1.5.2006 - 12:01

Thomas winkte nach dem Teamwagen, er hatte es nicht mehr nötig, sich mehr zu quälen als nötig und bei dieser Rundfahrt konnte er weder Cox noch Pereiro großartig helfen. So hielt er sich bei dem Wagen mit der Aufschrift Sonnenkraft - Wasserkraft fest und ließ sich noch etwas ziehen, ehe er sich dann in den Wagen setzte. Er würde gleich zurückfahren in die Schweiz, wo er nun einen ja inzwischen Dritt-Wohnsitz besaß. Dort würde er natürlci hweiter trainieren und sich auf die nächsten Rennen vorbereiten.
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Beitrag: # 347525Beitrag ETXE
1.5.2006 - 14:01

KILOMETER 165 (noch 5 km):

Die 5-km-Marke ist erreicht. Schon jetzt kann man sagen, daß Martin Pedersen der Mann des Tages ist. Wenn er nicht noch im Schlußanstieg einen Einbruch erlebt, wird er diesen Tagesabschnitt gewinnen. Zuletzt hatte er über 30 Sekunden Vorsprung vor Voeckler, Isasi und Co. und immer noch mehr als anderthalb Minuten vor dem Feld, in dem jetzt Valverde, Etxebarria und Simoni das Tempo für ihre Kapitäne kontrollieren. Auch Vinokourov und Rinero lassen sich immer wieder kurz vorne blicken, aber eher, um das Tempo leicht zu verschleppen. Allerdings sieht der Kasache beinahe so aus, als könnte er jeden Moment attackieren.
23 Fahrer umfasst das Feld noch und es hat den Anschein, als würden sich die Gesamtwertungsfahrer so langsam ihre Positionen vor dem kleinen, gemeinen Schlußanstieg suchen.

Währenddessen hat der Schwede Thomas Lövkvist, der bei Paris-Nizza noch so sensationell gut gefahren ist, das Rennen beendet. Bereits gestern hat er sich mit Magen-Darm-Problemen über die Etappe gequält. Nun ging wohl nichts mehr. Schade, er galt für einige Experten als Geheimtipp!
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Beitrag: # 347526Beitrag hertha_andre
1.5.2006 - 14:03

Er bekam nur noch die Info: "Hinten fahren sie jetzt richtig!" aus dem Ohstöpsel mit und war auch schon auf und davon. Der Sprint kam ihm dafür sehr gelegen, denn so dachten sich die anderen, dass er es vorerst nur darauf abgesehen hatte... aber natürlich zog er durch und war vor allem glücklich, als er sah, dass Voeckler nicht mitkam.
Jetzt galt es für Martin, seinen eigenene Rhythmus zu finden... 15 Kilometer waren noch zu fahren und der Vorsprung betrug bereits 10 Sekunden auf Ghisalberti. Martin schaltete nochmal einen Gang runter, um im Berg seine Spritzigkeit ausspielen zu können. Früher hatte er immer davon geträumt, eine Trittfrequenz wie Lance Armstrong zu erreichen, und auch, wenn ihm das nicht gelungen war... schnell in die Pedale trat er immer noch. Das kam ihm im Anstieg natürlich sehr gelegen... auf der Abfahrt danach würde er sehen müssen, inwiefern er seinen erarbeiteten Vorsprung halten kann. Es würde schwer werden - sehr schwer, aber die Aussicht auf seinen ersten Profisieg beflügelte ihn extrem.
Rechts, links, rechts, links... er trat und trat und flog förmlich den Berg hinauf - oder bildete er sich das nur ein?
#87
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