Saison 2006: Liège-Bastogne-Liège (Rennen #10)

Ein kleines Rollenspiel

Moderatoren: Escartin, ETXE, wflo

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Bettini_der_Beste
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Beitrag: # 358920Beitrag Bettini_der_Beste
16.6.2006 - 21:23

Sie hatten es geschafft. Sie hatten das Feld nun etwa halbiert. So lief wohl alles auf einen Dreikampf hinaus - Zamano, Fossier und Bodenheimer. Zamano war klar mit wem sie in das Finale mit eingreifen wollten, doch welche Karte spielte Fossier? Den jungen Pedersen? Oder den Paris-Nizza-Gewinner Rinero? Oder Oscar Freire? Nein, der Spanier fuhr gerade gefährlich nahe zum Teamwagen, so sagte es jedenfalls Alex' Funk.

Gerade erblickte Alex ein weiteres Trikot. Sonnenkraft-Wasserkraft, Startnummer 21. Es war Pereiro. Ahh, die mischten also auch noch mit - doch wohl kein Dreikampf.
Dann erkundete sich Alex per Funk über die Truppe von dem lieben Herrn Mugdawa. Er hätte am liebsten laut aufgeschrien, als er gesagt bekam, dass sie mit Lövkvist einen gefährlichen Mann in der Spitzengruppe hatten. Er fragte auch Ivan, ob der das mitbekommen hatte und er hatte.

Man, da hab ich wohl ein kleines Schläfchen gehalten, sagte Vino, woraufhin er Ivan in die Führung schickte um das Tempo nochmals zu erhöhen.

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Beitrag: # 358923Beitrag toursieger-2010
16.6.2006 - 21:27

Mit 5 Leuten hatten sie wohl die meisten Fahrer hier dabei und nachdem Sandy wieder da war, hatte er wieder zwei seiner Leute nach vorn geschickt, diesmal waren es Parra und Sanchez, und es hatte sich durchaus ausgezahlt. Ziemlich zufrieden mit der momentanen Situation rollte er kurz hinter rebellin weg und zu Alex hinüber. Als er bei ihm angekommen war, raunte er ihm etwas leise ins Ohr und nachdem beide sich angegrinst hatten, machte er sich wieder auf seinen Weg ans Hinterrad von Rebellin.
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Igor
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Beitrag: # 358942Beitrag Igor
16.6.2006 - 22:10

Es war die Art von Rennen, die Christophe hasste. Schnell, kalt und langweilig. Dazu war auch noch der durch den Tagessieg im Baskenland überheblich gewordene Däne Kapitän...was gab es als Co-Kapitän Schlimmeres?

Um dem ganzen Trubel zu entkommen ließ sich der Franzose ans Ende des ca. 30 Mann starken Feldes zurückfallen. Abgesehen von einer kurzen, angenehmen Ruhepause hatte es den angenehmen Nebeneffekt, die anderen Teams im Unklaren über Christophes Verfassung zu lassen. Außerdem stellte Christophe erfreut fest, dass die Arroganz in Person im Regenbogentrikot in den Teamwagen saß. Christophe konnte diesen Kerl einfach nicht leiden. Er wusste nicht, was als Nächstes zu tun war, lauschte auf scheinbar spontan fallende Anweisungen aus dem Teamwagen. Organisation war anders.

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Ueberflieger
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Beitrag: # 359120Beitrag Ueberflieger
17.6.2006 - 15:53

Was hatten Vinokourov und Bettini da hinter ihm nur zu flüstern, ihr großer Vorteil ist, das es zwei Topfavoriten im selben Team sind, aber Davide sah die Sache mit einer annehmbaren Gelassenheit, denn er sollte sich nicht zu sehr zurüchlehnen.
Gruß,
Ueberflieger

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Bettini_der_Beste
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Beitrag: # 359193Beitrag Bettini_der_Beste
17.6.2006 - 19:47

Was der kleine Italiener immer für Einfälle hatte, dachte Alex. Doch Alex war genauso ein Spaßvogel. Im Moment sah es nicht so aus, als sollte es eine rennentscheidende Attacke geben, alles war noch relativ entspannt. Also rollte Alex nun zu Rebellin hinüber.

"Hallo, Davide. Ich hatte seit langem keine Gelegenheit, mit dir mal wieder ein kleines Schwätzchen zu führen. Im Moment ist alles noch relativ entspannt, also halten wir es jetzt, bevor wir uns nachher als "Feinde" gegenüberstehen, okay? Sag, wie geht's dir und deiner Familie?"

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Beitrag: # 359196Beitrag toursieger-2010
17.6.2006 - 19:59

Grinsend sah Paolo zu, wir Alex wirklich überzeugend plump versuchte, Rebellin in ein Gespräch zu verwickeln, das einzige, was ihm als noch offensichtlichere Variante eingefallen wäre, war das Wetter, wobei das unter Radfahren schon wieder vernünftig ist.

Er zupfte kurz am Bremshebel und fand sich kurze Zeit später am Ende des Felds wieder. Er ließ sich noch ein wenig zurückfallen, bis ein Teamwagen, der ihm sehr vertraut vorkam. Kurz bevor er sich zum Teamwagen begab, sah er auf dem Augenwinkel ein bekanntes Gesicht hinter dem Fenster eines Teamfahrzeugs. Dann stimmt es also doch, was ich im Funk gehört habe. Naja einen Konkurrenten weniger!

Mit diesen Gedanken kam er am Teamfahrzeug an und, wie es bei Rennfahrern so üblich ist bekam er sofort, neben der Einladung sich an der Tür festzuhalten einige Trinkflaschen entgegengestreckt. Diese wies Paolo jedoch ab und flüsterte seinen Wunsch Wladimir ins Ohr, der am Steuer saß. Als Folge der Reaktion musste Paolo plötzlich sehr schnell den Wagen loslasssen, und das Gleichgewicht wiederfinden, da der Wagen keineswegs weiter geradeaus gefahren war. Nach einiger Suche bekam er aus dem Auto eine Schnur mit mehreren Konservendosen daran aus dem Auto gereicht. Diese hängte er sich um den Hals und trat wieder kräftiger in die Pedale, um sich wieder nach vorn zu Alex und Rebellin zu bringen.

Diese waren immer noch in ein Gespräch verwickelt und so konnte Paolo unbemerkt die Schnur am Sattel von Rebellins Fahrrad anbringen. Dann, unnatürlich langsam, so kam es Paolo vor, bewegten sich die Dosen Richtung Straße. Bevor sie dort auftrafen, war Paolo schon wieder im dichten Feld verschwunden, aber natürlich hatte er darauf geachtet, einen guten Blick auf Alex und seinen Gesprächspartner zu haben.
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ETXE
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Beitrag: # 359644Beitrag ETXE
19.6.2006 - 16:13

KILOMETER 224 (noch 38 km):

Die Côte de la Redoute steht auf dem Programm, aber zunächst müssen wir davon berichten, dass es vor wenigen Kilometern beinahe einen handfesten Eklat gegeben hätte. Von den Motorradkameras deutlich festgehalten, hat Paolo Bettini seinem vermutlich größten Widersacher, Davide Rebellin, eine Kette von aufgefädelten Konservendosen ans Sattelrohr gebunden.

Kaum war dies geschehen, verfingen sich die Dosen im hinteren Laufrad von Rebellins Maschine. Mit sehr viel Glück kam Rebellin zu stehen, ohne zu Fall zu kommen. Der Rennleiter griff sehr schnell ein und ließ das Feld sowie die Ausreißer anhalten. Rebellins Techniker konnten in Ruhe die Rennmaschine versorgen, der Rennarzt kontrollierte den "Argentinier" sehr genau, konnte aber keine Anzeichen eines Schocks feststellen, so daß Rebellin die Fahrt fortsetzen durfte.

Währenddessen sah man sich die Bilddokumente im Rennleiterfahrzeug sehr genau an. Anschließend rief man Paolo Bettini zu sich. Wir wissen nicht genau, was dort gesprochen wurde, allerdings haben wir den Schotten Robert Millar in dieser Saison noch nie so aufgebracht erlebt. Offenbar stand Bettini kurz vor einer Disqualifikation. Erst das Eingreifen seines technischen Direktors Laurent Jalabert konnte scheinbar diese durchaus berechtigte Maßnahme verhindern.

Jedenfalls setzten sich schließlich alle Fahrer wieder in Bewegung. Aber auch, wenn es nicht zu einer sofortigen Disqualifikation gekommen ist, so steht Bettini sicherlich weiterhin im Rampenlicht. Ich würde behaupten, daß er im Falle eines Einspruchs eines anderen Teams auch noch nachträglich disqualifiziert werden kann.

Nun aber zum aktuellen Geschehen an der Redoute. Isasi hat sie zuerst in Angriff genommen, knapp gefolgt von Lövkvist und Leukemans, das Feld aber auch schon in Schlagdistanz. Und aus dem Feld heraus kommt es zu einer Attacke. Martin Pedersen versucht es und kann sich auch um ein paar Meter absetzen. Überraschender Weise führt Robert Hunter (COM) die Spitze des Feldes aber wieder heran, doch hinten brechen jetzt einige Leute weg.

Am Kulminationspunkt sind Lövkvist und Leukemans eingefangen, nur Iñaki Isasi liegt noch vor dem Restfeld:


Isasi

<= 15" <=

Hunter (COM), Samu Sánchez (BRS), Pedersen (S-W);
Tesffashi (SIR), Jones (S-W), Vinokourov (BRS);
Oliphant (COM), Moncoutié (FOS), Casagrande (MAC), Rebellin, Simoni (beide ZBB);
Schleck, Pereiro (beide S-W), Sanchez Gíl, Mayo (beide CAB);
Monfort, Leukemans, Ghyllebert (alle RWV), Efimkin (SIR);
Evans (ZBB), Urquhart (COM);
Casar (BRS)

<= 20" <=

Lövkvist (S-W), Colom (CAB), Ghisalberti (MAC)

<= 55" <=

mehrere Grüppchen ...
Zuletzt geändert von ETXE am 21.6.2006 - 15:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag: # 360122Beitrag toursieger-2010
21.6.2006 - 13:58

Was hatte er getan, wieso hatte er nicht nachgedacht. Hätte er sich nicht denken können, was passieren würde? War ihm nicht kürzlich im Training zufällig ein Ästchen zwischen die Speichen gekommen und er war nur mit Glück einer ernsthaften Verletzung entgangen?

Wie konnte man nur so blöd sein. Das war auch in keinster Weise witzig gewesen, wie er es sich in seinem Übermut ausgemalt hatte. Ihm war, wie allen anderen Fahrern auch, der Atem gestockt, als er Rebellin mit seinem Rad kämpfen sah.

Irgendwie hatte er einen dicken Klos im Hals, während das Peloton wieder langsam an Fahrt aufnahm. Langsam, mit gesenktem Blick, um ja nicht dem vernichtenden Blick eines anderen Fahrers zu begegnen, fuhr er langsam in die Richtung, in der er Davide vermutete. Es war ja nicht nur so, dass er Davide gefährdet hatte, nein, es hätte jeden im Peloton erwischen können. Wie konnte er nur so dumm sein...

Als er bei Davide angekommen war, musste er mehrmals schlucken, bis er fähig war, überhaupt einen vernehmbaren Laut hervorzubringen. Dann sagte er mit heißerer Stimme: "Es tut mir so leid, ich bin so froh das nichts passiert ist. Es war eine Riesendummheit von mir."
er wusste nicht mehr was er noch sagen sollte. Zusätzlich zur Stimme fehlten ihm nun auch noch die Worte.

Mit Tränen in den Augen ließ er die anderen Fahrer langsam an sich vorbeiziehen. So wollte er keine Rennen mehr fahren, zumindest jetzt nicht, wie es in zukunft aussehen würde, das würden die nächsten tage zeigen.

Als er am Wagen angekommen war, verharrte er noch einige Augenblicke mit der Hand am Wagen, bevor er abstieg und im Halbdunkel des Wagens verschwand.
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Beitrag: # 360139Beitrag Lance Armstrong Fan
21.6.2006 - 14:58

Das würde Konsequenzen haben. Es war zwar nichts passiert, doch sowas durfte nicht nochmals vorkommen. Dass Millar Bettini nicht aus dem Rennen genommen hatte war für Lance vollkommen unverständlich. Der Protest des Teams Zamano würde auf jeden Fall sofort nach dem Rennen folgen.
Gruß LAF

Sieger: Bayernrundfahrt 08, Lombardeirundfahrt 08, Cyclassics 08
2. Platz: Giro d'Italia 08, E3 Prijs 09, Criterium International 09,
3. Platz: Paris-Roubaix 09, Baskenland 09

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ETXE
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Beitrag: # 360163Beitrag ETXE
21.6.2006 - 15:48

KILOMETER 242 (noch 20 km):

Nochmal zurück zu den Geschehnissen rund um die Manipulation von Rebellins Rennmaschine durch Paolo Bettini.

Es liegen erste Stellungnahmen des Rennleiters vor, der über "Radio Tour" bekannt geben ließ, daß man Bettini unverzüglich aus dem Rennen nehmen wollte, da der Sachverhalt eindeutig war und nur die unmittelbare Disqualifikation zur Folge haben konnte.
Allerdings habe die Teamleitung des Teams Bodenheimer unverzüglich Einspruch eingelegt, was nach den Regularien für UCI-Rennen durchaus rechtens sei. Über diesen Einspruch könne "leider erst nach Beendigung des Rennens" (OT) beschieden werden, von daher habe man den Italiener Bettini im Rennen belassen müssen, ob man nun wolle oder nicht.

Allerdings hat Bettini nach kurzem Mitrollen im Feld und kurzer Aussprache mit Rebellin von sich aus das Rennen beendet. Alles weitere wird nun nach dem Rennen bekannt gegeben.

Zur Rennsituation:
Isasi wurde erwartungsgemäß eingeholt. Eine etwa 20-köpfige Gruppe hat soeben den Ort Esneux passiert. Ihnen steht die berüchtigte Côte de Sart-Tilmann bevor, die zwar weder so steil noch so lang wie die Redoute ist, aber keine 20 km mehr vor dem Ziel eine häufig vorentscheidende Bedeutung besitzt.
Prompt kommt es zu einer Attacke von Davide Rebellin, der nurmehr 8 weitere Fahrer folgen können.


Es sind dies:
Martin Pedersen (FOS), Duncan Urquhart (COM), Óscar Pereiro, Timothy Jones, Frank Schleck (alle S-W), Iban Mayo, Luis León Sanchez Gíl (beide CAB) und Francesco Casagrande (MAC).

11 weitere Fahrer haben momentan den Anschluß an diese Spitzengruppe verloren, liegen aber weiterhin noch gut im Rennen:
Samuel Sanchez, Alexandre Vinokourov, Sandy Casar (alle BRS),
Pieter Ghyllebert, Björn Leukemans, Maxime Monfort (alle RWV),
Vladimir Efimkin, Samuele Tesffashi (beide SIR), David Moncoutié (FOS),
Robert Hunter, Evan Oliphant (COM).

Die nächste Gruppe mit Thomas Lövkvist (S-W) liegt vermutlich schon zu weit zurück, um mit dem Ausgang des Rennens noch etwas zu tun zu haben!
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Ueberflieger
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Beitrag: # 360196Beitrag Ueberflieger
21.6.2006 - 17:35

Na das läuft doch wunderbar bisher, auch wenn in Davides Weg ein paar Steine (Döschen) gelegt wurden. Den Schock überwunden, wandte sich Davides Ärger über Bettini in das Gegenteil um. Er war motiviert bis in die Haarspitzen, dass selbst eine Schnur mit Dosen ihn nicht aufhalten könnte. Aber er konnte einen großen Mitfavoriten in Form von Vinokuorov zum Teil abhängen, aber begnügen wird er sich nicht damit, denn er weiß selbst dass er es nicht auf einen Sprint ankommen lassen kann...
Gruß,
Ueberflieger

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ETXE
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Beitrag: # 360198Beitrag ETXE
21.6.2006 - 17:36

KILOMETER 255 (noch 7 km):

Wir befinden uns jetzt in St. Nicholas, einem Stadtteil von Lüttich. Hier wartet ein weiterer harter Anstieg auf die Fahrer. Die Côte de St. Nicholas ist zwar nur einen Kilometer lang, aber 11% Durchschnittssteigung sind nach über 250 gefahrenen Kilometern kein Pappenstiel.

Attacke von Óscar Pereiro! Martin Pedersen und Davide Rebellin können mithalten. Die anderen 6 Fahrer der bisherigen Spitzengruppe kommen jedoch nicht hinterher, obwohl sich Iban Mayo und Luis Sanchez Gíl alle Mühe geben, nicht abreissen zu lassen.

Der Antritt der Drei scheint eine Vorentscheidung für das Podium gewesen zu sein, denn oben an der Côte ist ihr Vorsprung bereits auf über 15 Sekunden angewachsen.
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Ueberflieger
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Beitrag: # 360202Beitrag Ueberflieger
21.6.2006 - 17:49

Das ist ja ausgezeichnet. Es läuft eigentlich viel zu glatt als das Davide es glaben könnte, aber er wird sich jetzt noch richtig reinhängen, um auch die letzten noch vor dem Ziel abhängen zu können.
Gruß,
Ueberflieger

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wflo
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Beitrag: # 360237Beitrag wflo
21.6.2006 - 19:40

"Sehr gut Oscar, nun nur nicht aufgeben."
Hatte man am Anfang die Ausreißergruppe noch verpasst, desto näher das Ende kam, desto besser wurde die Taktik umgesetzt. Zuerst zwang Unai mit seiner Attacke die anderen Teams zu Arbeiten, dann Thomas. In der letzten großen Gruppe stellte man 3 von 9 Fahrern und nun war Oscar mit 2 Mitstreitern auf dem Weg ins Ziel. Vor allem im Hinblick auf die Teamwertung sah es verdammt gut aus, und Oscar sollte durchaus auch Chancen auf den Sieg haben.

"Oscar häng dich an die anderen 2 dran, wir haben ja noch 2 Mann dahinter, da sollen die anderen ruhig arbeiten. Frank und Timothy, ihr beiden fahrt weiter aufmerksam, sollte eine Attacke gehen, ist eine von euch, besser wären beide, hinten dran. Vergesst nicht Jungs, es geht auch um Punkte in der Teamwertung, vor allem da es MWP nicht als notwendig erachtet hier zu starten!"
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virtualprofit
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Beitrag: # 360288Beitrag virtualprofit
21.6.2006 - 22:09

War das wirklich der Pedersen, der zu Saisonbeginn in Italien den Aufmüpfigen spielte? Verwundert rieb sich Oscar die Augen, als er den jungen Dänen im Fossier-Trikot am Hinterrad von Rebellin sah.

Wie viele Anläufe hatte er selbst schon unternommen, um bei diesem Rennen wenigstens einmal ganz oben zu stehen...immer wieder waren es die giftigen Anstiege, an denen ihm die letzten, die entscheidenden Körner fehlten, um noch einmal etwas zuzusetzen. Dementsprechend begeistert riss er dem Betreuer das Funkgerät aus der Hand, um seinen Teamkollegen anzufeuern.

Venga, Martin! Kein Taktieren jetzt! Wenn ihr zusammenarbeitet, kommt ihr durch. Ich weiß das aus eigener Erfahrung, wenngleich ich diese aus einem anderen Blickwinkel machen musste...und an der letzten Côte musst du dann nur noch den Kontakt halten, auf der Zielgeraden musst du keinen der beiden fürchten...

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hertha_andre
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Beitrag: # 360302Beitrag hertha_andre
21.6.2006 - 22:57

Martin traute seinen Sinnen nicht. Nein, wirklich nicht. Seinen Augen nicht, die ihm zeigten, dass er gerade mit Oscar Pereiro und Davide Rebellin an der Spitze des Starterfeldes gen Lüttich vor und mit diesen beiden den Sieg ausmachen würde. Seinen Ohren nicht, die ihn Sprechchöre der Fans hören ließen. Und seinem Gefühl in den Beinen schon gar nicht - er spürte keinen Schmerz, nichts.... er hatte im Gegenteil das Gefühl, dass er nochmal so lang weiterfahren konnte. Die Euphorie fegte alles weg; einzig der Siegeswille blieb. Er hatte es so weit geschafft, jetzt waren auch die letzten 7 Kilometer kein Problem mehr.

Noch einmal wurde er von Oscar angefeuert. Die Taktik deckte sich größtenteils mit seiner eigenen: Durchziehen und auf den Sprint warten! Pereiro würde da nichts entgegenzusetzen haben. Rebellin war da aber schon ein anderes Fahrerkaliber.

Oscar, bist du dir sicher, dass ich Rebellin im Spurt schlagen kann. Solange er den Spurt überheblich von vorne fährt, weil er versucht, mich und Pereiro an der Côte abzuschütteln, ist es denke ich kein Problem, aber ob ich selber das von vorne schaffe, halte ich für fraglich. Was empfiehlst du? Wirklich nur dranbleiben und dann aus dem Windschatten gewinnen oder an der Côte nochmal attackieren? Ich tendiere ja auch zu ersterem, aber sprich dich nochmal mit Zabel ab. Und zwar Pronto, por favor

Schon war er wieder im Wind und es tat gut zu sehen, dass auch ein Ex-Sieger wie Davide Rebellin so seine Probleme hatte, Martin zu folgen, wenn er das Tempo anschlug. Jetzt hieß es einfach durchziehen, mitarbeiten und auf Oscars Rat warten.
#87
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Beitrag: # 360334Beitrag virtualprofit
22.6.2006 - 1:53

Zabel? Der sitzt hier nicht im Auto, entgegnete Oscar. Der sollte im ersten Wagen hinter euren Verfolgern sitzen, zumindest habe ich ihn da heute Morgen beim Start noch gesehen, seitdem nicht mehr. Und über Funk kriege ich ihn auch nicht...

Es war eine komische Situation: Lag man sich vor nicht einmal einem Vierteljahr nach allen Regeln der Kunst in den Haaren, so legte Pedersen auf einmal gesteigerten Wert auf Oscars Rat. Seht erstmal zu, dass ihr durchkommt, alles andere ist zweitrangig. Du solltest aber bedenken, dass das hier kein Kindergeburtstag wie in der U23 ist, konnte Oscar sich eine Spitze nicht verkneifen. Rebellin und auch Pereiro werden jeden Fehler nutzen, den du machst, also biete ihnen keine Angriffsfläche. Schau dir auf dem letzten Kilometer erstmal an, was die anderen beiden machen, die wollen schließlich auch durchkommen. Solltest du dich dazu in der Lage fühlen, bin ich allerdings der letzte, der dir vorschreibt nicht zu attackieren...

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Dani
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Beitrag: # 360338Beitrag Dani
22.6.2006 - 6:53

Davide war auf dem Vormarsch und Gibo hatte seine Arbeit getan. Er war erleichtert, dass Davide nichts passiert war und das er nun wieder auf Siegeskurs war.
Es erboste ihn jedoch gewaltig, was dieser kleine Olympiasieger getan hatte. Er zwang sich jedoch nichts zu sagen.
R.I.P. Andi Matzbacher

Igor
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Beitrag: # 360421Beitrag Igor
22.6.2006 - 13:31

Christophe hatte genug. Genug vom Rennen, genug von diesem Wetter, genug von diesem Land, genug von dem Gespräch Freires und Pedersens, die sich scheinbar in aller Ruhe beratschlagten. Der Franzose riss sich die Ohrstöpsel aus dem Ohr, stieg vom Rad und hielt Ausschau nach einem Teamwagen - vergeblich. Seufzend stieg er wieder aufs Rad und rollte gemütlich Richtung Ziel. Weit und breit war auch kein Mitstreiter vom Rennen in Sicht, also ließ Christophe es ruhig angehen.

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hertha_andre
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Beitrag: # 360450Beitrag hertha_andre
22.6.2006 - 14:50

Martin beschloss, erstmal auf Oscars Rat zu hören, gemeinsam mit den anderen den letzten Kilometer in Angriff zu nehmen und dann aus der taktisch günstigen zweiten Position zu sehen, was die anderen beiden machen würden. Danach - und natürlich auch gemessen daran, wie sich seine eigenen Beine fühlten - konnte er dann das weitere Vorgehen planen oder eher sofort ausführen.

Am schwierigsten war es im Moment aber, nicht ins Träumen zu verfallen. Letztes Jahr war es der größte Erfolg seines Lebens gewesen, dieses Traditionsrennen in der Klasse der U23-Fahrer zu gewinnen. Jetzt aber stand er kurz davor, dies zu wiederholen (oder zumindest das Podium zu erreichen) - jetzt aber bei den Profis. Was für ein Werdegang...

Du darfst nicht Träumen! Du darfst nicht Träumen! Fahr einfach weiter!!! ermahnte Martin sich zum wiederholten Male selbst.
#87
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Beitrag: # 360834Beitrag ETXE
23.6.2006 - 14:19

KILOMETER 260 (noch 2 km):

Ans, der Stadtteil der Zielankunft. 61 Starter waren es, drei Fahrer sind übrig geblieben, die das Rennen, den ältesten aller Klassiker, noch gewinnen können.

Momentan ist es noch flach, aber bald geht es noch einmal bergauf. Die drei Fahrer belauern sich sehr aufmerksam, müssen aber immer noch etwas aufpassen, daß die Verfolger nicht noch einmal herankommen, was aber sehr unwahrscheinlich ist.

Wer hat die besten Chancen? Pereiro muß es wohl mit einer Attacke versuchen, er dürfte vermutlich keine Chancen im Sprint haben. Die hat hingegen der junge Däne Pedersen, letztes Jahr Gewinner der U-23-Ausgabe dieses Rennens. Er sollte eigentlich der beste Sprinter des Spitzentrios sein. Allerdings ist auch Davide Rebellin ein ganz passabler Sprinter, v.a. wenn es bergauf geht. Rebellin kann aber auch attackieren.
Die Frage ist jedoch, ob jetzt noch eine Attacke erfolgreich sein würde?
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