Saison 2006: Giro d'Italia (Rennen #13)

[Dani]

Als Gibo sich zwei Kilometer vor dem Ziel umsah, war er ehrlich erstaunt, dass Basso ihm nicht mehr folgen konnte. Er verschärfte das Tempo und schluckte beiläufig noch Colom. Dann sah er seine Fans jubeln und er gab nochmal Gas. Am Schluss waren es 23 Sekunden gewesen, die er gut gemacht hatte und die Zeitgutschrift war auch dabei. Er war sich zwar nicht sicher ob er die 4 Minuten noch aufholen würde können, aber er würde es sicher probieren. Zumindest Cunego wollte er in Schach halten.
Nach dem Zielstrich kümmerte er sich um seine Fans. Am Abend feierte er mit seinen Teamkollegen ein bisschen und danach ging es ins Bett, wo er sich dann allerdings noch die Aufzeichnung der Etappe ansah.

[Marco Pantani]

Das war heute leider nichts für Damiano. Er war selbst enttäuscht von sich nach dieser schwachen Leistung. Nun war er zwar immerhin auf dem Podium, was die Gesamtwertung anging, aber auf der falschen Stufe. Er hatte sich den Sieg zum Ziel gesetzt, nicht mehr und nicht weniger.
Nun, 4 Etappen vor Ende des Giros waren die Hoffnungen auf den Gesamtsieg mittlerweile gen Null gesunken.
Stark, einfach zu stark erschien Ivan Basso. Einzig Simoni konnte Basso etwas distanzieren im direkten Vergleich am Plan de Corones.
Und eben jener Simoni war auch 51 Sekunden vor Damiano auf Platz 2 in Gesamtklassement. Das war die Tatsache, die er noch ändern konnte, zumindest realistisch.
Nach außen hin musste Damiano natürlich auch seinen Teamkollegen und Fakihi gegenüber immer noch zeigen, dass er gewinnen könne. Doch mit sich selbst hatte er fast abgeschlossen, was den Sieg anging.
Jetzt galt es nur noch, eine weitere Etappe zu gewinnen und Simoni vom zweiten Platz zu verdrängen.
Fakihi hatte für die nächsten Tage einige interessanten Taktiken vorbereitet, doch natürlich kam es auf Damianos Beine an, und nicht auf irgendwelchen taktische Spierenzchen.
An diesem Abend stellte sich Damiano die Frage, während José im Bad war, ob es noch Sinn machen würde, Basso zu attackieren. Seine Attacken sollten jetzt eher Simoni gelten. Doch sollte auch das nichts werden, könnte er ja einen Großangriff auf der 20. Etappe über den Mortirolo wagen... Doch das war noch etwas weg.
Eine Etappe war jetzt noch zu schaffen, die nicht all zu schwer schien, doch trotzdem hart werden könnte. Dann die Etappen zum San Pellegrino und nach Aprica und dann waren sie schon in Mailand.
Die letzten zwei Bergetappen, da musste sich noch einmal etwas tun...

[hertha_andre]

Bisher war das kein guter Giro für Martin. Aber was sollte er angesichts seiner Form auch erwarten. Den einen erfolgreichen Ausreißversuch war er mitgegangen, aber auch da fehlten ihm am Ende die Körner, um die Etappe abzuschießen. Jetzt musste er sich noch zweimal durch die Berge quälen. Aber auch das würde er schaffen. Ein großes Ziel hatte er schließlich noch... den Etappensieg in Mailand. Eigentlich war es fast schon Träumerei, aber lächeln musste er immer, wenn er daran dachte. Er hatte die letzten Kilometer ausführlich studiert. Vielleicht könnte er es tatsächlich schaffen, den Sprintern auf den letzten Metern ein Schnippchen zu schlagen. 2 Kilometer vor dem Ziel attackieren und das tatsächlich ins Ziel fahren. Auf jeden Fall aber würde die Equipe Fossier neben der Gesamtplatzuierung von Georg Totschnig noch einmal etwas Publicity kriegen, auch wenn er es nur versuchte... etwas Zeit im Fernsehen ist doch auch was schönes

[Stephen Roche]

Stage 18 - Thursday, May 25: Sillian - Gemona Del Friuli, 210 km



Italienischer Doppelsieg

Ausreißerquintett bestimmt mehr als 200 km lang die 18. Giro-Etappe --- Fotofinish: Baldato nur Zentimeter vor Commesso --- Hunter vor Arvesen und Baguet auf Rang drei --- Petacchi und Boonen melden sich im Kampf um das Ciclamino zurück --- O-Ton Commesso: "Knappe Sache, Hut ab vor Fabio!" --- O-Ton Menchov: "Podium ist noch drin!"

Ergebnis

1. Fabio Baldato ITA S-W 5:33:20 10''
2. Salvatore Commesso ITA MAC 6''
3. Robert Hunter RSA COM 4''
4. Kurt-Asle Arvesen NOR BRS

5. Serge Baguet BEL RWV + 00:04

6. Alessandro Petacchi ITA (Klettermaxe) BRS + 03:59
7. Tom Boonen (T-MobileFan) BEL ZBB
8. Danilo Napolitano ITA MAC
9. Thor Hushovd NOR SIR
10. Erik Zabel (zabelchen) GER FOS
11. André Greipel GER SIR
12. Stuart O'Grady AUS COM
13. Cristian Moreni ITA SIR
14. Mirko Celestino ITA MWP
15. Davide Rebellin (Ueberflieger) ITA ZBB
16. Leon van Bon NED MWP
17. Tomas Vaitkus LIT VIK
18. Olaf Pollack GER ZBB
19. Robert Förster GER MWP
20. Iñaki Isasi ESP/Eus CAB
21. Ivan Basso (Klödi) ITA BRS
22. Gilberto Simoni (Dani) ITA ZBB
23. Damiano Cunego (Marco Pantani) ITA S-W
24. Denis Menchov RUS VIK
25. Georg Totschnig (Totschnig_Georg) AUT FOS
26. Marzio Bruseghin ITA ZBB
27. Tadej Valjavec SLO MWP
28. Vladimir Efimkin RUS SIR
29. Sergio Ghisalberti ITA MAC
30. Sandy Casar FRA BRS
31. Vladimir Karpets RUS FOS
32. Francesco Casagrande ITA MAC
33. Frank Schleck LUX S-W
34. Cyril Dessel FRA RWV
35. Stefano Garzelli ITA VIK
36. Eddy Mazzoleni ITA ZBB
37. José Rujano VEN S-W
38. Maurizio Ardila COL BRS
39. Antonio Colom ESP CAB
40. Duncan Urquhart SCO COM
41. Iván Parra COL BRS
42. Christian Vandevelde USA VIK
43. Pedro Horillo ESP/Eus CAB
44. David Moncoutié FRA FOS
45. David Zabriskie USA MWP
46. Andrea Moletta ITA MAC
47. Björn Leukemans BEL RWV
48. Philippe Gilbert BEL FOS
49. Martin Elmiger SUI SIR
50. Joseba Albizu ESP/Eus CAB
51. Ryan Cox (Davide) RSA S-W
52. Gorka Verdugo ESP/Eus CAB
53. Carlos Barredo ESP CAB
54. Cândido Barbosa POR FOS
55. Christoph Le Mével FRA RWV
56. Alessandro Ballan ITA MAC
57. Jens Voigt (Rad-Fan) GER MWP
58. Thomas Voeckler FRA RWV
59. Michele Albasini SUI SIR
60. Michael Barry CAN COM
61. Francesco Masciarelli ITA MAC
62. Rik Verbrugghe BEL VIK
63. Nicolas Portal FRA RWV
64. Mark Cavendish GBM COM
65. Andrea Masciarelli ITA MAC
66. Martin Pedersen (hertha_andre) DEN FOS
67. Jakob Storm Piil DEN ZBB
68. Luis León Sanchez ESP/Eus CAB
69. Wim Vansevenant BEL RWV
70. Timothy Jones ZIM S-W
71. Daniele Bennati (Kevito) ITA MWP

72. Unai Etxebarria VEN S-W + 09:26
73. Laszlo Bodrogi HUN ZBB
74. Sven Krauss GER SIR
75. Xavier Florencio ESP CAB
76. Ludovic Martin FRA RWV
77. Vjatceslav Ekimov RUS VIK
78. Brett Lancaster AUS COM
79. Servais Knaven NED BRS

Gesamtwertung

1. Ivan Basso (Klödi) ITA BRS 74:13:30
2. Gilberto Simoni (Dani) ITA ZBB + 04:00
3. Damiano Cunego (Marco Pantani) ITA S-W + 04:51

4. Denis Menchov RUS VIK + 06:51
5. Georg Totschnig (Totschnig_Georg) AUT FOS + 07:27
6. Marzio Bruseghin ITA ZBB + 08:41
7. Tadej Valjavec SLO MWP + 17:02
8. Vladimir Efimkin RUS SIR + 17:36
9. Sergio Ghisalberti ITA MAC + 17:57
10. Sandy Casar FRA BRS + 18:07

11. Vladimir Karpets RUS FOS + 18:52
12. Francesco Casagrande ITA MAC + 21:13
13. Frank Schleck LUX S-W + 21:40
14. Cyril Dessel FRA RWV + 22:07
15. Stefano Garzelli ITA VIK + 23:19
16. Eddy Mazzoleni ITA ZBB + 28:19
17. José Rujano VEN S-W + 30:44
18. Maurizio Ardila COL BRS + 34:55
19. Antonio Colom ESP CAB + 38:06
20. Duncan Urquhart SCO COM + 40:34

21. Iván Parra COL BRS + 41:13
22. Christian Vandevelde USA VIK + 43:42
23. Pedro Horillo ESP/Eus CAB + 47:32
24. Davide Rebellin (Ueberflieger) ITA ZBB + 53:52
25. David Moncoutié FRA FOS + 58:27
26. David Zabriskie USA MWP + 1:01:20
27. Andrea Moletta ITA MAC + 1:03:27
28. Björn Leukemans BEL RWV + 1:07:57
29. Philippe Gilbert BEL FOS + 1:10:14
30. Martin Elmiger SUI SIR + 1:10:19

31. Joseba Albizu ESP/Eus CAB + 1:11:25
32. Ryan Cox (Davide) RSA S-W + 1:12:26
33. Gorka Verdugo ESP/Eus CAB + 1:14:13
34. Carlos Barredo ESP CAB + 1:15:34
35. Mirko Celestino ITA MWP + 1:16:27
36. Cândido Barbosa POR FOS + 1:18:44
37. Cristian Moreni ITA SIR + 1:21:16
38. Christoph Le Mével FRA RWV + 1:23:19
39. Alessandro Ballan ITA MAC + 1:23:51
40. Jens Voigt (Rad-Fan) GER MWP + 1:23:51

41. Thomas Voeckler FRA RWV + 1:23:53
42. Robert Hunter RSA COM + 1:24:28
43. Stuart O'Grady AUS COM + 1:26:41
44. Unai Etxebarria VEN S-W + 1:27:19
45. Michele Albasini SUI SIR + 1:27:19
46. Michael Barry CAN COM + 1:28:23
47. Francesco Masciarelli ITA MAC + 1:28:50
48. Iñaki Isasi ESP/Eus CAB + 1:31:41
49. André Greipel GER SIR + 1:34:34
50. Salvatore Commesso ITA MAC + 1:35:02

51. Rik Verbrugghe BEL VIK + 1:35:15
52. Kurt-Asle Arvesen NOR BRS + 1:35:29
53. Nicolas Portal FRA RWV + 1:36:10
54. Mark Cavendish GBM COM + 1:36:22
55. Laszlo Bodrogi HUN ZBB + 1:37:39
56. Andrea Masciarelli ITA MAC + 1:38:04
57. Martin Pedersen (hertha_andre) DEN FOS + 1:38:04
58. Jakob Storm Piil DEN ZBB + 1:40:17
59. Erik Zabel (zabelchen) GER FOS + 1:41:42
60. Serge Baguet BEL RWV + 1:42:01

61. Sven Krauss GER SIR + 1:43:17
62. Thor Hushovd NOR SIR + 1:44:07
63. Luis León Sanchez ESP/Eus CAB + 1:45:58
64. Wim Vansevenant BEL RWV + 1:46:17
65. Leon van Bon NED MWP + 1:48:11
66. Xavier Florencio ESP CAB + 1:50:52
67. Tom Boonen (T-MobileFan) BEL ZBB + 1:53:09
68. Ludovic Martin FRA RWV + 1:53:59
69. Vjatceslav Ekimov RUS VIK + 1:55:20
70. Tomas Vaitkus LIT VIK + 1:57:07

71. Olaf Pollack GER ZBB + 1:58:29
72. Fabio Baldato ITA S-W + 2:00:33
73. Timothy Jones ZIM S-W + 2:00:43
74. Daniele Bennati (Kevito) ITA MWP + 2:01:50
75. Danilo Napolitano ITA MAC + 2:08:41
76. Brett Lancaster AUS COM + 2:10:17
77. Alessandro Petacchi ITA (Klettermaxe) BRS + 2:12:13
78. Servais Knaven NED BRS + 2:18:28
79. Robert Förster GER MWP + 2:20:15

[Marco Pantani]

Stage 19 - Friday, May 26: Pordenone - Passo Di San Pellegrino (Dolomiti Stars), 224 km



Wie schon am Kronplatz erwischten wir einen Tag mit gutem Wetter. Die Sonne schien, die Temperaturen waren angenehm und nicht übertreiben warm. Auch auf den Passhöhen waren noch um die 6 Grad Celsius gemessen worden, wurde mir von Fakihi Mugdawa über Funk mitgeteilt.
Die erste Rennstunde wurde girotypisch locker gefahren. Wie auf jeder Etappe eigentlich.
Nach etwas mehr als 10 Kilometern hatte sich dann auch eine Gruppe gefunden. Mit dabei waren Stefano Garzelli (VIK), der Russe Karpets (FOS), Dave Zabriskie (MWP), Ivan Parra (BRS) und Ryan [Cox, S-W] von unserem Team. Da es nur eine 5-Mann-Gruppe war, stellte Fakihi die Taktik um und befreite Fränk [Schleck, S-W] von seiner Aufgabe, vorn mitzugehen. Der Vorsprung der Gruppe baute sich stetig aus und wuchs auf maximal 11 Minuten an. Das war am Fuße des Marmolada. Heute hatte ich mir natürlich viel vorgenommen. Natürlich besonders, Gilberto Simoni zu distanzieren. Heute wollten wir ihn schon früh aus der Reserve locken. Dafür attackierte José [Rujano] schon am Staulanza, 8 Kilometer vor dem Gipfel. Blos hatten wir das Problem, dass sowohl Basso als auch Simoni unser Ziel erkannten und fuhren José [Rujano] einfach nicht hinterher. Bassos Leute kontrollierten einfach weiter das Tempo. Zwar war José [Rujano] eine kleine Bedrohung für Basso, besonders im späteren Verlauf der Etappe, wenn er weite genug vorn wäre, um mir dann noch mal ordentlich zu helfen. Aber dass brachte Bassos Mannschaft nur dazu, etwas schneller zu fahren und die Kontrolle nicht abzugeben.
Am Fuße des Marmolada waren die 5 Ausreißer um Ryan [Cox] also 11 Minuten vor uns im Hauptfeld, dass noch etwas mehr als 40 Fahrer fasste, da sich schon ein Grupetto mit etwa 2 Minuten Rückstand gebildet hatte. José [Rujano] hatte ungefähr eine halbe Minute Vorsprung.
Das war natürlich von uns gewollt und sorgte für leichte Nervosität bei Simoni, da er unsere Taktik nicht zu verstehen schien.
5 Kilometer vor der Passhöhe des Marmolada wurde es dann richtig steil. Diese Stelle hatte ich mir ausgeguckt während des Girotrainingslagers im April und ich nutzte die Chance um anzugreifen. Bassos Mannschaft nahm die Kurve in die steile Zone des Anstiegs außen, so konnte ich schnell einige Meter zwischen mich und das Feld bringen, indem ich die Kurve innen nahm.
Fränk [Schleck] erzählte mir am Abend von Bassos verdutzten Blick, als er die Attacke sah, Simoni reagierte jedoch geistesgegenwärtig und schickte sofort Davide Rebellin und Marzio Bruseghin an die Spitze des Feldes und sofort gab es die nächste Selektion. Menchov, Simoni, Totschnig, Basso und ich waren zwar noch nicht isoliert und hatten jeder noch je mindestens 1 Helfer an unserer Seite aber die Reihen waren gelichtet. José [Rujano] kam dann mit einem Vorsprung von 15 Sekunden über den Marmolada, die Spitzengruppe hatte noch 9 Minuten. Ich selbst wurde 800 Meter vor dem Gipfel wieder von Bruseghin und somit der Gruppe um die Favoriten aufgefahren. Auf der Abfahrt kümmerte sich hauptsächlich der Norweger Arvesen (BRS) um das Tempo für meine Gruppe, Basso, Simoni und Co. achteten allerdings jetzt verstärkt auf mich. Dann kamen wir zum Pordoi. Fakihi sagte uns durch, dass José [Rujano] mittlerweile 45 Sekunden Vorsprung hatte und die 5 Ausreißer wieder 9 Minuten und 30 Sekunden. Es rollten auch einige wieder auf der Abfahrt heran. Am Pordoi gab es keinerlei Attacken von uns, wie geplant. Lediglich Totschnig und Menchov, der wirklich sehr stark wirkte testeten mal kurz an, doch Bruseghin und Fränk [Schleck] machten die Attacken wieder zunichte. Am Gipfel des Pordoi betrug der Vorsprung der Spitzengruppe , die scheinbar hervorragend harmonierte noch 8 Minuten, José [Rujano] war bei 30 Sekunden. Nur gab es jetzt für uns ein Problem mit der Spitzengruppe: Ryan hatte abreißen lassen auf dem Weg zum Pordoi und somit lies er sich nun langsam aber sicher einholen.
Auf der langen Abfahrt wurde die Gruppe dann wieder etwas größer, da wieder einige heranrollten.
Wie es aussah hatten wir uns damit abgefunden, dass die Gruppe vorne durchkommen würde, somit ging es nur noch um die Gesamtwertung. Es war eine schnelle Anfahrt für meine Gruppe geworden und so holten wir José auf der Abfahrt wieder ein. Ich verpflegte mich noch ein Mal, Fränk [Schleck, S-W] schickte ich Flaschen holen. Er war im Augenblick der letzte Mann an meiner Seite neben José [Rujano, S-W] und hatte schon einiges gegeben um Menchov und Totschnig am Pordoi zurückzuholen.
Letztendlich erreichten wir den Fuß des Passo di San Pellegrino und an diesem Punkt war die Situation so, das die 4 Mann vorn, Zabriskie (MWP), Garzelli (VIK), Parra (BRS), Karpets (FOS), mit 7 Minuten Vorsprung in den Schlussanstieg gingen. Dahinter kam Ryan [Cox, S-W], der noch 3 Minuten Vorsprung auf uns hatte. In meiner Gruppe waren noch 21 Mann. Die waren von der Equipe Fossier natürlich Georg Totschnig und sein Helfer Moncoutié. Das Zamano – Team um Simoni stellte außer Gibo selbst noch Mazzoleni und Bruseghin. Menchov und seine Mannen von Viktualia waren durch den Russen und Christian Vande Velde präsent. Ivan Basso wurde noch von seinen Bodenheimer Jungs Ardila, Arvesen und Casar unterstützt. Ich hatte noch Fränk [Schleck] und José [Rujano]. Dazu kamen noch von den anderen Teams Casagrande, Ghisalberti, Ballan (alle MAC), Horillo, Colom (beide CAB), Dessel (RWV) und der Schotte Urquhart (COM).
Die ersten Fahrer gingen schon total ein, als es in den Anstieg ging.
Bodenheimer musste sich aufgrund des Maglia Rosa noch um das Tempo kümmern, dessen Hinterrad ich mir auch suchte und mich dann von Fränk [Schleck] und José [Rujano] flankieren lies. Wir hatten uns gerade an den Tritt im Anstieg gewöhnt, da trat auch schon wieder Denis Menchov (VIK) an. Dieses Mal zuckte er nicht nur wie am Pordoi, diesmal war es ernst. Fränk [Schleck] zog sofort das Tempo für die Gruppe an und explodierte nach wenigen Metern. Glücklicherweise ging Totschnig hinterher, dann Basso, Simoni, José [Rujano], Casagrande, Colom, Mazzoleni und ich. Der Rest war schon einmal abgehängt und bei uns ging es gleich mit Tempo weiter: Casagrande trat an, aber niemand kümmerte sich um ihn. Wenn es so weiter ging, sollte Ryan [Cox] ziemlich schnell eingeholt werden und dann könnte unsere Attacke losgehen. Simoni wies Mazzoleni an, das Tempo hochzuhalten. Und dieser machte seinen Job gut, denn Casagrande kam nie mehr als 20 Sekunde weg, als nach Kilometer 8 des Anstieges sahen wir dann schon Ryan [Cox] vor uns auftauchen. José ging nach vorn, ich an seinem Hinterrad und wir holten zusammen Ryan ein, damit dieser übernehmen konnte. Geschlagene 1,5 Kilometer fuhr der Südafrikaner volles Rohr und hängte Toni Colom ab, holte Casagrande ein und ging dann völlig auf. Am Abend erzählte er mir, dass er erstmal einige Kilometer mit 6 oder 7 Km/h den Anstieg hochkroch. Wir erriechten Kilometer 11 des San Pellegrino und nun ging es los: doch nicht wie besprochen sollte José das Tempo am Anschlag halten, nein, Simoni attackierte. Doch da ich an zweiter Position fuhr war ich schnell an seinem Hinterrad, allerdings waren Basso und Menchov ziemlich stark und führten die anderen etwas heran. Sie arbeiteten sehr gut zusammen, dabei trugen sie doch andere Mannschaftstrikots, aber so kann es gehen. Für Kilometer 13 war meine Attacke geplant, doch da wurden Simoni und ich wieder eingeholt und José attackierte, um die Gruppe endgültig zu sprengen. Und es klappte, es waren nur noch Simoni, Basso, Menchov, José und ich übrig. Totschnig musste reißen lassen, somit war Menchov die letzte Bedrohung für meinen Podiumsplatz. Zu Fünft gingen wir nun auf die letzten Kilometer dieser Etappe. Basso fuhr sehr passiv, nur uns hinterher, wenn einer angriff und machte kein Tempo. Nun lag es José das Tempo hochzuhalten, bis ich ihm dann sagte, er solle sich nur noch ranhängen und bei Attacken mitgehen. Es waren noch 4 Kilometer zum Ziel und ich musste es zumindest noch einmal versuchen. Also trat ich an.
Nachdem ich den Antritt lanciert hab, sah ich mich um und sah Menchov an meinem Hinterrad. Er war heute wirklich der Beste und trat dann gleich noch mal an. Ich hatte ihm nichts mehr entgegenzusetzen und war so ziemlich am Ende als ich dann 1,5 Kilometer vor dem Ziel von Simoni, Basso und José eingeholt wurde. Basso fuhr Menchov nicht hinterher, Simoni wollte es mir zuschieben, ich konnte nicht mehr, doch das nahmen sie zum Glück nicht wahr. Also blieb alles an José hängen der bis 300 Meter vorm Zielstrich uns 3 zog, noch einen kurzen Antritt Simonis vereitelte und ich musste tief in den roten Bereich gehen. Dann holte sich Basso die Kontrolle zurück und führt unsere Gruppe ins Ziel. In der Spitzengruppe gab es Harmonie bis zur steilen Stelle an Kilometer 11 und da sorgten Garzelli und Parra für klare Verhältnisse, hingen zu erst Zabriskie und wenig später Karpets ab. Am Ende brach Garzelli allerdings vollkommen ein, er erzählte der Presse von einem Hungerast und wurde dann fast noch von Karpets eingeholt. Somit hatte Ivan Parra leichtes Spiel und fuhr ungehindert seinen Giroetappensieg ein. Somit blieb nur noch eine Bergetappe um noch irgendetwas zu verändern.

[Stephen Roche]

Ergebnis

1. Iván Parra COL BRS 7:14:22 10''
2. Stefano Garzelli ITA VIK + 00:38 6''
3. Vladimir Karpets RUS FOS + 00:43 4''

4. David Zabriskie USA MWP + 01:24
5. Denis Menchov RUS VIK + 02:55

6. Ivan Basso (Klödi) ITA BRS + 03:07
7. Damiano Cunego (Marco Pantani) ITA S-W
8. Gilberto Simoni (Dani) ITA ZBB
9. José Rujano VEN S-W

10. Georg Totschnig (Totschnig_Georg) AUT FOS + 03:40
11. Francesco Casagrande ITA MAC
12. Eddy Mazzoleni ITA ZBB + 04:17
13. Antonio Colom ESP CAB
14. Vladimir Efimkin RUS SIR + 04:52
15. Maurizio Ardila COL BRS + 05:08
16. Marzio Bruseghin ITA ZBB + 05:17
17. Sergio Ghisalberti ITA MAC

18. Sandy Casar FRA BRS + 06:03
19. Frank Schleck LUX S-W + 06:08
20. Tadej Valjavec SLO MWP + 07:54
21. Christian Vandevelde USA VIK + 08:08
22. Cyril Dessel FRA RWV + 08:55

23. Duncan Urquhart SCO COM + 11:03
24. David Moncoutié FRA FOS
25. Ryan Cox (Davide) RSA S-W + 13:26
26. Alessandro Ballan ITA MAC
27. Kurt-Asle Arvesen NOR BRS
28. Pedro Horillo ESP/Eus CAB + 18:18

29. Davide Rebellin (Ueberflieger) ITA ZBB + 25:57
30. Andrea Moletta ITA MAC
31. Philippe Gilbert BEL FOS
32. Mirko Celestino ITA MWP
33. Cândido Barbosa POR FOS
34. Cristian Moreni ITA SIR
35. Christoph Le Mével FRA RWV
36. Jens Voigt (Rad-Fan) GER MWP
37. Thomas Voeckler FRA RWV
38. Unai Etxebarria VEN S-W
39. Michele Albasini SUI SIR
40. Francesco Masciarelli ITA MAC
41. Nicolas Portal FRA RWV
42. Martin Pedersen (hertha_andre) DEN FOS
43. Luis León Sanchez ESP/Eus CAB
44. Xavier Florencio ESP CAB
45. Timothy Jones ZIM S-W

46. Björn Leukemans BEL RWV + 32:19
47. Martin Elmiger SUI SIR
48. Joseba Albizu ESP/Eus CAB
49. Gorka Verdugo ESP/Eus CAB
50. Carlos Barredo ESP CAB
51. Robert Hunter RSA COM
52. Stuart O'Grady AUS COM
53. Michael Barry CAN COM
54. Iñaki Isasi ESP/Eus CAB
55. André Greipel GER SIR
56. Salvatore Commesso ITA MAC
57. Rik Verbrugghe BEL VIK
58. Mark Cavendish GBM COM
59. Laszlo Bodrogi HUN ZBB
60. Andrea Masciarelli ITA MAC
61. Jakob Storm Piil DEN ZBB
62. Erik Zabel (zabelchen) GER FOS
63. Serge Baguet BEL RWV
64. Thor Hushovd NOR SIR
65. Wim Vansevenant BEL RWV
66. Leon van Bon NED MWP
67. Tom Boonen (T-MobileFan) BEL ZBB
68. Ludovic Martin FRA RWV
69. Vjatceslav Ekimov RUS VIK
70. Tomas Vaitkus LIT VIK
71. Olaf Pollack GER ZBB
72. Fabio Baldato ITA S-W
73. Daniele Bennati (Kevito) ITA MWP
74. Danilo Napolitano ITA MAC
75. Alessandro Petacchi ITA (Klettermaxe) BRS
76. Servais Knaven NED BRS
77. Robert Förster GER MWP

DNF Sven Krauss GER SIR
DNF Brett Lancaster AUS COM

Gesamtwertung

1. Ivan Basso (Klödi) ITA BRS 81:30:59
2. Gilberto Simoni (Dani) ITA ZBB + 04:00
3. Damiano Cunego (Marco Pantani) ITA S-W + 04:51

4. Denis Menchov RUS VIK + 06:39
5. Georg Totschnig (Totschnig_Georg) AUT FOS + 08:00
6. Marzio Bruseghin ITA ZBB + 10:51
7. Vladimir Karpets RUS FOS + 16:24
8. Vladimir Efimkin RUS SIR + 19:21
9. Sergio Ghisalberti ITA MAC + 20:07
10. Stefano Garzelli ITA VIK + 20:44

11. Sandy Casar FRA BRS + 21:03
12. Francesco Casagrande ITA MAC + 21:46
13. Tadej Valjavec SLO MWP + 21:49
14. Frank Schleck LUX S-W + 24:41
15. Cyril Dessel FRA RWV + 27:55
16. Eddy Mazzoleni ITA ZBB + 29:29
17. José Rujano VEN S-W + 30:44
18. Maurizio Ardila COL BRS + 36:56
19. Iván Parra COL BRS + 37:56
20. Antonio Colom ESP CAB + 39:16

21. Duncan Urquhart SCO COM + 48:30
22. Christian Vandevelde USA VIK + 48:43
23. David Zabriskie USA MWP + 59:37
24. Pedro Horillo ESP/Eus CAB + 1:02:43
25. David Moncoutié FRA FOS + 1:06:23
26. Davide Rebellin (Ueberflieger) ITA ZBB + 1:16:42
27. Ryan Cox (Davide) RSA S-W + 1:22:45
28. Andrea Moletta ITA MAC + 1:26:17
29. Philippe Gilbert BEL FOS + 1:33:04
30. Alessandro Ballan ITA MAC + 1:34:10

31. Björn Leukemans BEL RWV + 1:37:09
32. Mirko Celestino ITA MWP + 1:39:17
33. Martin Elmiger SUI SIR + 1:39:31
34. Joseba Albizu ESP/Eus CAB + 1:40:37
35. Cândido Barbosa POR FOS + 1:41:34
36. Gorka Verdugo ESP/Eus CAB + 1:43:25
37. Cristian Moreni ITA SIR + 1:44:06
38. Carlos Barredo ESP CAB + 1:44:46
39. Kurt-Asle Arvesen NOR BRS + 1:45:48
40. Christoph Le Mével FRA RWV + 1:46:09

41. Jens Voigt (Rad-Fan) GER MWP + 1:46:41
42. Thomas Voeckler FRA RWV + 1:46:43
43. Unai Etxebarria VEN S-W + 1:50:09
44. Michele Albasini SUI SIR + 1:50:09
45. Francesco Masciarelli ITA MAC + 1:51:40
46. Robert Hunter RSA COM + 1:53:40
47. Stuart O'Grady AUS COM + 1:55:53
48. Michael Barry CAN COM + 1:57:35
49. Nicolas Portal FRA RWV + 1:59:00
50. Iñaki Isasi ESP/Eus CAB + 2:00:53

51. Martin Pedersen (hertha_andre) DEN FOS + 2:00:54
52. André Greipel GER SIR + 2:03:46
53. Salvatore Commesso ITA MAC + 2:04:14
54. Rik Verbrugghe BEL VIK + 2:04:27
55. Mark Cavendish GBM COM + 2:05:34
56. Laszlo Bodrogi HUN ZBB + 2:06:51
57. Andrea Masciarelli ITA MAC + 2:07:16
58. Luis León Sanchez ESP/Eus CAB + 2:08:48
59. Jakob Storm Piil DEN ZBB + 2:09:29
60. Erik Zabel (zabelchen) GER FOS + 2:10:54

61. Serge Baguet BEL RWV + 2:11:13
62. Thor Hushovd NOR SIR + 2:13:19
63. Xavier Florencio ESP CAB + 2:13:42
64. Wim Vansevenant BEL RWV + 2:15:29
65. Leon van Bon NED MWP + 2:17:23
66. Tom Boonen (T-MobileFan) BEL ZBB + 2:22:21
67. Ludovic Martin FRA RWV + 2:23:11
68. Timothy Jones ZIM S-W + 2:23:33
69. Vjatceslav Ekimov RUS VIK + 2:24:32
70. Tomas Vaitkus LIT VIK + 2:26:19

71. Olaf Pollack GER ZBB + 2:27:41
72. Fabio Baldato ITA S-W + 2:29:45
73. Daniele Bennati (Kevito) ITA MWP + 2:31:02
74. Danilo Napolitano ITA MAC + 2:37:53
75. Alessandro Petacchi ITA (Klettermaxe) BRS + 2:41:25
76. Servais Knaven NED BRS + 2:47:40
77. Robert Förster GER MWP + 2:49:27

[Stephen Roche]

Rönsch-TV live

Stage 20 - Saturday, May 27: Trento - Aprica, 211 km

We have arrived! Herzlich willkommen, liebe Radsportfreunde, zur 20. Und vorletzten Etappe des diesjährigen Giro d'Italias, die die Fahrer über 211 km und vier schwere Anstiege von Trento nach Aprica führen wird. Der Tonale, der Gavia mit dem höchsten Punkt der Rundfahrt (2618 m), der Mortirolo und der 15 km lange Schlussanstieg erwarten die Fahrer - jene, die um das Klassement kämpfen, ebenso wie jene, die diesen Tag einfach nur "überleben wollen".



Apropos Klassement: Nach der achten Etappe durfte sich Ivan Basso (BRS) das maglia rosa das erste Mal überstreifen und seitdem hat er es nicht wieder hergegeben. Seine starke Vorstellung im langen Zeitfahren und die nicht minder eindrucksvolle Leistung in den Bergen hat ihm einen soliden 4-Minuten Vorsprung vor Landsmann Gilberto Simoni (ZBB) beschert. Simoni zeigte bis dato eine wechselhafte Rundfahrt, Tage, an denen er gegenüber seinen Mitstreitern Zeit gut machen konnte, wechselten sich mit Tagen ab, an denen er Zeit verlor. Unter anderem auch auf Damiano Cunego (S-W), den dritten Italiener, der das Podium fest im Visier hat und 51 Sekunden hinter Simoni auf Rang drei der Gesamtwertung liegt. Ansteigend ist die Form anscheinend bei Denis Menchov (VIK), der gestern hinauf nach San Pellegrino dem italienischen Triumvirat einige Sekunden abnehmen konnte und auch schon mal das Leadertrikot im Laufe des Giros tragen durfte. Sein Rückstand in der Gesamwertung auf Basso beträgt 6:39. Schwer werden dürfte es für Georg Totschnig (FOS), das Podium in Mailand zu erreichen, momentan trennen ihn hiervon als Gesamtfünften mehr als drei Minuten.

Spannend wird der Kampf ums Bergtrikot. Hier führt momentan der Slowene Tadej Valjavec (MWP) vor Ivan Parra (BRS), Cunego, Basso, Stefano Garzelli (VIK) und Simoni.

Der Start ist vor wenigen Augenblicken erfolgt, das Feld rollt momentan geschlossen durch die Straßen von Trento ...

[Stephen Roche]

Anmerkung: Taktiken, Pläne und spontane Einfälle werden per PN gern entgegen genommen.

[Davide]

Und am Ende kommt es knüppeldick! So etwa könnte man diesen Giro bezeichnen. Nach 19 Etappen, die für Ryan alles bereit hielten. Vom einfachen Mitrollen auf Flacheetappen, über Arbeiten bis zum Umfallen in den Bergen für den Girosieg, bishin zu dem größten Triumph in Ryans Karriere, seinem Etappensieg nach einer 200Km-Flucht als Solist in Saltara. Dieser Giro hatte eigentlich schon alles gehabt. Und dann das! Zwei Tage vor dem Ende. Soetwas hatte Ryan noch nie erlebt. Zwar war er diese Berge schon im Training gefahren und wusste, was auf ihn zu kommen würde, aber im Rennen ist noch alles viel härter. Auch hatte er jetzt 19 harte und schwere Etappen in den Beinen. Ryan erinnerte sich noch zu gut an den letzten Tag, als er Teilweise mit 6/7 Km/h den Schlussanstieg hochkroch, nachdem er alles für Damiano gegeben hatte. Wie sollte dies erst am Mortirolo werden? Ryan versuchte diesen Gedanke wegzuschieben, als das Rennen gestartet wurde, denn es war noch eine lange Zeit bis dahin. Jetzt erstmal wollte er sich auf den wenigen flachen Anfangskilometern einrollen. Dann würde es wieder losgehen ...

[Stephen Roche]

KM 12




Die Fahrer befinden sich im kleinen Örtchen San Michele all'Adige. Jens Voigt (MWP) versucht, eine Attacke zu lancieren und scheint Erfolg zu haben. Das von Bodenheimer angeführte Feld lässt ihn einige Meter gewähren. Der kurze Blick nach hinten verrät, dass weitere Fahrer versuchen wegzuspringen, wr sehen Rik Verbrugge (SIR), den Schotten Duncan Urquhart (COM) und Laszlo Bodrogi aus Simonis Zamano-Mannschaft, die zu Voigt aufschließen. Weitere Fahrer versuchen, zu dem Quartett aufzuschließen.

[wflo]

Wenn Simoni einen Mann nach vorne schickt, sollte man natürlich auch reagieren. Deshalb bekam Etxebarria den Auftrag ebenfalls zu attackieren und möglichst schnell die Gruppe zu erreichen.

[Stephen Roche]

KM 42 - Ponte Mostizzolo

Voigt, Valjavec (MWP)
Etxebarria (S-W)
Bodrogi (ZBB)
Urquhard (COM)
Verbrugge (SIR)
Isasi, Horillo (CAB)
Moletta (MAC)
Parra (BRS)

+ 1:20
Peloton

[Stephen Roche]

KM 83 - Passo del Tonale

Was für ein Tempo schlagen die Fahrer heute an?! Die zehnköpfige Spitzengruppe ist Geschichte. Vorn nur noch drei Fahrer: Parra, Valjavec und Horillo. Die restlichen sieben Fahrer um den Initiator der Flucht, Jens Voigt, sind vom Peloton gestellt, was vor allem auf die harte Tempoarbeit des Viktualia-Teams und, als auch Etxebarria zurückgefallen war, die nimmermüden Recken von Sonnenkraft-Wasserkraft zurückzuführen ist. Der Vorsprung der drei Spitzenfahrerbeträgt knapp eine halbe Minute ... genug für Valjavec und Parra, um den Kampf ums Bergtrikot auszufechten

Die erste Bergwertung des Tages ist erreicht. Soeben erreichen Sie die Bergwertung, noch führt Parra, der augenscheinlich von seinem Teamkapitän Basso grünes Licht erhalten hat, um sich das begehrte Leibchen zu holen ... Parra fährt von vorn einen kurzen Sprint .... Valjavec am Hinterrad ... schert aus ... und .... knapp, aber es müsste für den Slowenen gereicht haben, der somit seinen Vorsprung in dieser Wertung ausbauen kann ...

[Stephen Roche]

KM 92 - Ponte di Legno

Am Fuße des Gavia befinden sich die drei Spitzenfahrer, die noch immer einen knappen Vorsprung, nicht mehr als 50 Sekunden, vor der Gruppe mit allen Favoriten haben. Noch hat sich keiner der Großen eine Blöße gegeben. Das Peloton - oder besser gesagt, das, was von ihm übrig geblieben ist, wird immer noch angeführt von den S-W-Fahrern Timothy Jones und Unai Etxebarria.

Das maglia rosa ist in komfortabler Positon: vorn Parra, an Bassos Seite noch immer Casar, Ardila und - etwas überraschend - Knaven. Simoni hat noch drei Mann an seiner Seite: Mazzoleni, Bruseghin und Rebellin .

Der Berg beginnt für die Männer an der Spitze: Parra vor Valjavec und Horillo ...

[Stephen Roche]

KM 97

Das Tempodiktat von Sonnekraft-Wasserkraft zeigt Wirkung, soeben werden Valjavec und Parra gestellt (Horillo ist längst zurückgefallen). Der Kolumbianer orientiert sich gleich in Richtung Basso. Kurzer Blickkontakt - und weit er geht es. Bodenheimer hält sich komplett aus der Führung raus, hat aber auch schon Sandy Casar eingebüßt, der das Tempo, dass nunmehr Frank Schleck bestimmt nicht mehr mitgehen konnte - ebenso wie übrigens auch Jones und Etxebarria. Cunego hat somit außer Schleck nur noch Rujano an seiner Seite, der aber in den letzten Tagen sich in ausgzeichneter Verfassung präsentieren konnte.

Schleck zieht ordentlich am Lenker. Die Taktik Mugdawas offenbart sich schon am Gavia: Man will Basso, Simoni und Co. kaputt fahren, um womöglich später einen Angriff starten zu können ... doch justament greift Zamano ins Geschehen ein und löst S-W an der Spitze des Rennens ab ... Rebellin, Mazzoleni und Bruseghin, dahinter Simoni, der wiederum Basso und Cunego am Rad hat. Schleck am Ende der Gruppe, in der sich unter anderem auch noch Menchov, Garzelli sowie die Fossier-Fahrer Karpets und Totschnig befinden ... Und Rebellin ist verdammt stark heute, sein Teamkollege Mazzoleni muss(?) reißen lassen! Simoni erkennt die Situation und fährt an Rebellins Hinterrad, ein kurzer Zuruf und sie geben richtig Gas! ... Bruseghin bleibt natürlich sitzen - und Basso hat vor sich plötzlich ein Loch von 15 Metern ...

[wflo]

Das Wichtigste war nun das man so viele eigene Leute wie möglich nach vorne bekommt, ohne Basso mitzunehmen, das war natürlich einfacher gesagt als getan:
„Jose, du musst Damiano wieder ran fahren, aber nehmt ja nicht diesen Basso mit. Frank du hängst dich hinter Damiano, wenn Basso an dein Hinterrad fährt nimmst du die Beine hoch, sonst versuchst du auch in die Gruppe da vorne zu kommen. Wenn wir mit Simoni zusammenarbeiten können wir Basso vielleicht genug Zeit abnehmen.“

"Damiano, ist bei dir alles in Ordnung, sind die Beine bereit für den Sieg?"

[Dani]

Die Taktik hatte Wirkung gezeigt. Man hatte Basso verloren. Gibo brüllte Cunego zu: "Wenn wir zusammenarbeiten, dann gewinnt irgendeiner von uns den Giro. Also lass uns bis zum Schlussanstieg zusammenfahren und dann soll der stärkere gewinnen. Und leite das bitte an deinen Boss Mugdawa weiter."

[Stephen Roche]

weiterhin KM 97

Bodenheimer in Not! Parra - weg. Ardila - weg. Basso aber an Cunegos Hinterrad. Gemeinsam mit Rujano, Menchov, Totschnig, Casagrande, Karpets schließen sie zu Simoni und Rebellin auf. Von hinten kommt überraschend Ryan Cox hinzu, Verstärkung also für Cunego. Auch Bruseghin könnte den Anschluss noch schaffen. Auch Efimkin, Ghisalberti und Colom sind noch in Schlagdistanz. Auch Schleck noch in Sichtweite.

[Stephen Roche]

KM 109



Die Bergwertung am Basso di Gavio ist erreicht. Wie ein Uhrwerk arbeitet der Zamano-Zug: Davide Rebellin, der schier über sich hinauswächst, Marzio Bruseghin, selbst auf Kurs Top-6 im Gesamtklassement, und Gilberto Simoni, der versucht, dass Unmögliche möglich zu machen. Teil eins des Plans hat funktioniert: Basso ist isoliert, hält sich aber hinter den Zamanos konstant an Position vier der Gruppe. Hinter ihm drei S-W-Trikots: Cunego, Rujano und Cox. Dazu die beiden Russen Menchov und Karpets sowie und der Österreicher Totschnig.

Die Bergpunkte sind nicht von Belang, Rebellin führt die Gruppe über das Dach des Giros in 2618 Metern über NN. Die heißesten Streiter um das Bergtrikot, Valjavec und Parra sind zurückgefallen: noch hinter die Vierergruppe Ghisalberti/Schleck/Colom/Ardila, die 55 Sekunden nach der Spitze die Bergwertung passieren; hinter das Duo Efimkin/Casagrande (1:20 zurück), hinter Vandevelde, Mazzoleni und Dessel (1:45 zurück).

In diesem Augenblick gibt Vjatceslav Ekimov das Rennen auf.

[Stephen Roche]

KM 165

Was für eine Abfahrt! 56 Kilometer gingen Zamano und Sonnenkraft-Wasserkraft volles Tempo - und Risiko. Der Abstand zur Gruppe um Ardila konnte auf 1:50 ausgebaut werden, Bassos Hoffnung, noch einen Mannschaftskollegen im Anstieg zum gefürchteten Mirtrolo bei sich zu haben, zerstob im lauen italienischen Frühjahrswind.



Der Passo del Mortirolo - knapp 23 km bergauf, durchschnittliche Steigung 10,3%, maximale Steigung 18%. 1300 Höhenmeter müssen überwunden werden. Und Simoni, Cunego, ja sogar Menchov wittern ihre Chance. Die Chance, den Souveränen, den Unantastbaren doch noch das maglia rosa zu entreißen. Doch was heißt schon isoliert? Basso hat im Laufe des Giro sgezeigt, dass er keinen fürchten muss, nie hat er mehr als ein paar Sekunden verloren und nicht minder häufig ebenso Sekunden gewonnen. Es dürfte schwer werden für seine Herausforderer.

Vorn momentan Cox, gefolgt von Rebellin, Bruseghin und Rujano, an dessen Hinterrad Cunego, Basso, Simoni, Menchov, Karpets, Tostschnig. Das Tempo ist hoch. Und jetzt geht es in den Anstieg ...

... und Basso hebt den Arm, singalisiert "Defekt!". Was für ein unglücklicher Moment ...

[Dani]

So hatte sich Gibo das Rennen nicht vorgestellt. Eigentlich wollte er Basso schon am Gavia distanzieren. Dieser hatte dann jedoch keine Mannschaftskollegen mehr bei sich. Er konzentrierte sich auf die Fahrt, als ihm sein Teamleiter ins Ohr brüllte, dass Basso Schaden hatte. Er wusste, dass die Zeit gekommen war und griff an.