Saison 2006: TOUR DE FRANCE (Rennen #18)

[hertha_andre]

Die Schlussetappe. Endlich. Die zweite große Landesrundfahrt des Jahres und Martin hatte beide beendet. In seinem ersten Profijahr. Für ihn war das eine gewisse Errungenschaft.
Dazu hatte er seinen Teil am Erfolg der Mannschaft hier in Frankreich. Klar, mehr als Helferaufgaben waren es nicht. Er konnte am Berg nicht mit den stärksten mithalten und daher Rinero, Chavanel, Totschnig und Valverde dort nicht unterstützen. Doch trotzdem... er fühlte sich wohl bei dem Gedanken, dass auch ein klein wenig von Martins Arbeit zum Gewinn des gepunkteten Bergtrikots beitrug.

Doch jetzt galt es erstmal, noch die Schlussetappe zu Ende zu bringen. Getrunken hatte er im Vergleich zu einigen Teamkollegen noch keinen Champagner, das hatte er auch nicht vor. Vielmehr wollte er sein Glück ein zweites Mal auf die Probe stellen. Beim Giro d'Italia fehlten ihm am Ende wenige Meter zum Etappensieg, den sich der heranspurtende Petacchi noch vor ihm, Martin sicherte. Die Attacke auf den letzten Metern war trotzdem ein Achtungszeichen.
Und zumindest das wollte er auch dieses Mal wieder auf den letzten 2-3 Kilometern setzen, vielleicht sogar erst bei der Flame Rouge. Er würde die Rennsituation abwarten müssen. Vielleicht erfüllte sich dann sein Wunsch vom Etappensieg doch noch...
Und selbst wenn nicht; er tat zumindest das, was eines seiner Vorbilder stets selbst bis zum bitteren Ende vollzog - er kämpfte wie Jakob Storm Piil!

[Davide]

Die letzte Etappe ein Grand Tour, insbesondere bei der Tour de France, war immer die Entspannteste und Angenehmste von allen. Bei Bummeltempo wurde gescherzt, gelacht und sich unterhalten. Bei manchen Fahrern wurde sogar der Champagner 'rausgeholt. Auch posierten die Trikotträger und Sieger der Wertungen für die Kameras der Journalisten. Allgemein war es immer eine sehr lockere Atmosphäre.

Das Bummeltempo nutze Ryan, um neben Rinero zu fahren und ihn anzusprechen.
"Herzlichen Glückwunsch, Christophe, zum Bergwertungstrikot. Steht dir gut! Du hast es dir verdient! Du warst einfach der Konstanteste in den Bergen. Glaubst du, du schaffst es noch an Virenque heranzukommen? Schließlich sind wir gewöhnt, dass Jahr für Jahr ein Franzose das Trikot holt, meistens der Gleiche. Wäre doch Schade, wenn sich das ändern würde!
Achja, auch wenn ich schon geschlagen bin in der Wertung, glaube nicht, dass du die letzten Punkte ohne Kampf holst!"

[Henrik]

Es war die letzte Etappe der Tour, wie immer eigentlich eine schöne Angelegenheit. Eigentlich. Denn Carlos wollte der sein, der heute geehrt wurde, und sein Knie erinnerte ihn noch immer, wenn auch nicht zu schlimm, an die Art und Weise, wie er diese Chance vergeben hatte. Doch trotzdem: Inzwischen realisierte er langsam, was er geleistet hatte, dass er Lance Armstrong an den Rand einer Niederlage gebracht hatte, dass er in den Bergen eindeutig der Stärkste gewesen war. Die Glückwunsche, die er dem Amerikaner jetzt überbrachte, kosteten ihn dennoch Überwindung. Aber zu einem wahren Champion gehört eben auch, dass er verlieren kann. Und seine Mannschaft hatte, genau wie er selbst, im Grunde genommen großes geleistet - nicht zum letzten Mal in dieser Saison, wie er sich schwor.

[Stephen Roche]

Tja, Mr. A., was haben wir erlebt? Einen neuen Nationalhelden für die Franzosen mit Rinero, zwei sogar, wenn man den Bastille-Sieger Chavanell mit zählen möchte. Einen Amerikaner, die Rede ist natürlich von Big Lance, der wieder in Paris in seiner Farbe strahlen wird, der aber auch gezeigt hat, dass das Alter nicht spurlos an ihm vorübergeht, dass er ein Mensch aus Fleisch und Blut ist, mit Schwächen, mit Emotionen - wie auch immer man im Einzelnen dazu stehen mag. Einen Spanier, Sastre, der den Fehdehandschuh soweit geworfen hat, dass der Patron sich ganz ordentlich strecken musste, um ihn aufzuheben. Dazu mit Vino einen erstklassigen Allrounder. Mit Cunego einen jungen Desperado (obwohl Italinier), der mittelfristig die Tour dominieren könnte. Und und und ...

[Igor]

Es war reine Erleichterung, die Christophe durchflutete. Erleichterung über den Gewinn der Bergwertung - er hatte es noch nicht richtig begriffen, auch wenn es schon einige Tage her war. Erleichterung darüber, dass die Tour endlich vorbei war - obwohl es eine schöne Zeit war. Erleichterung darüber, dass nach einem lästigen Kriterium der lang ersehnte Urlaub anstand. Zeit, um seine Gedanken zu ordnen. Um das Geschehene zu verarbeiten. Zeit für die Familie. Die er heute wieder sehen würde.

Dementsprechend gut gelaunt war Christophe auch am Start und auf den ersten Kilometern, die traditionell zäh dahinflossen. Für das Fernsehen. Für ein paar Pläuschchen. Wie zum Beispiel mit Ryan Cox, der einer seiner härtesten Konkurrenten im Kampf um das Bergtrikot gewesen war.

Christophe lachte. "Vielen Dank, du hast aber auch klasse gekämpft! Hast es mir wirklich nicht leicht gemacht!" Er zwinkerte. "Virenque?" Fast hätte Christophe laut aufgelacht, doch der Anstand verbot es ihm. "Der wird für mich immer unerreicht bleiben. Ich bin glücklich und überrascht zugleich, dass es in diesem Jahr so gut geklappt hat. Ich weiß noch nicht, wie es für mich weitergeht. Es war ein sehr anstrengendes Jahr, und es ist nichtmal zu Ende. Geht es für mich weiter, dann sicherlich nicht so wie in diesem Jahr. Aber vorher muss ich noch zwei Bergwertungen gewinnen!" Er lachte wieder. Es würde einer seiner schönsten Tage werden, dessen war er sich sicher.

[Lance Armstrong Fan]

Die Anspannung der letzten Wochen, nein eher letzten Monate fiel nun von Lance ab. Er hatte für sein Ziel hart trainiert und er war froh nur noch wenige Kilometer vor Paris zu sein.
Manche Leute würden sagen, dass für ihn ein Toursieg nach dem anderen doch langweilig sein müsste, doch dem war nicht so.
Er musste hart für diesen Sieg kämpfen, vielleicht härter als je zuvor. Doch es hatte sich gelohnt. Er fuhr durchs Peloton und suchte seine Kameraden.

"Formationsfahren vor dem Feld", rief er einem jeden zu.

[ETXE]

Roche war offenbar fertig mit seinem ersten Statement, aber A. hatte das womöglich nicht mitbekommen, jedenfalls starrte er gerade auf den Monitor mit dem Renngeschehen, das alles andere als spannend war.
Millar schaute auf den Moderator und auf Stephen Roche. Keiner von beiden schien momentan etwas sagen zu wollen. Nach einer 5-sekündigen (oder war es noch länger) Pause versuchte er, das Schweigen zu brechen.

"Mir ist noch einiges aufgefallen, neben den Dingen, die Stephen bereits erwähnt hat. Ich denke da an Pereiro, der gezeigt hat, daß er ein guter Rundfahrer ist. Oder an Bettini, der unheimlich viel getan hat und der jetzt in Grün fährt, obwohl er nicht gerade ein Supersprinter ist. Ich denke aber auch an etliche Helfer, die große Leistungen gezeigt haben. Simoni zum Beispiel, der sich als Giro-Sieger ganz in den Dienst von Armstrong gestellt hat, Mazzoleni, der sich für Lance den Allerwertesten aufgerissen hat.
Moncoutié! Ohne ihn hätte sich Rinero schwerer getan, das schöne Bergtrikot zu holen. Manche Helfer haben sogar ihre Kapitäne übertrumpft. Hesjedal oder Devolder und Garzelli ..."

An dieser Stelle war A. wieder bei der Sache. "Eine schöne erste Einschätzung, meine Herren. Leider muß ein kleiner Fernsehsender wie der unsere auch auf ganz profane Art sein Geld verdienen. Etwas Werbung und dann sind wir gleich wieder live zurück vor den Toren der Stadt der Liebe!" "Uuuuund Cut!" brüllte er gleich hinterher ...

[Stephen Roche]

Stephen wandte sich in der Werbepause an den Schotten. Schon mal mit einem FIAT in den Alpen gewesen? Und etwas leiser: Dreckssender.

Nach dem nächsten lauten Action aus A.s Kehle (vielleicht hätte man doch auf K. setzen sollen?), fuchtelte der Regieassistent, der sich die letzten anderhalb Stunden auf dem Beifahrer ruhig verhalten hatte, hektisch mit einem Zettel herum. "Kat. IV" stand darauf in übergroßer Kleinkinderschrift.

Zugleich nahmen A.s Kommentatorenbemühungen Fahrt auf: KM 42 ... Bergwertung in wenigen Augenblicken ... Rinero mit vorn dabei ...

[Mangahn]

Um ihn herum nur fröhliche Gesichter. O Mann. Selbst Rhinero schien heute von innen heraus zu strahlen. Nicht auszuhalten.
Was hatten sie schon erreicht? Lange ums Bergtrikot gekämpft und dann wenigstens nicht verloren. Klar. Vielleicht, ja vielleicht die Pro Tour Mannschaftswertung so gerade gerettet. Aber sonst?

Valverde selber war mit hohen Ambitionen nach Straßburg gekommen und mußte schon nach kurzer Zeit feststellen, daß er diese einfach nicht halten konnte. Wie sehr hatte es geschmerzt das vor sich selbst zuzugeben? Wie sehr der Spott Alexandre´s?
Anschließend hatte er versucht, die Anspannung hochzuhalten und als Edelhelfer die Berg- und Mannschaftswertung zu holen. Für Totschnig da zu sein. Aber wo war der Österreicher, als es darauf ankam? Im Gruppeto, wollte man meinen. Knapp 9 Minuten Rückstand auf den Führenden ist sicher nicht akzeptabel. Drei Minuten weniger wäre zwar immer noch nicht das Podium gewesen, aber zumindest die Mannschaftswertung. Wenn man es genauer nimmt, hätten 82 Sekunden auf der 17. Etappe gereicht, da Chavanel in der Form seines Lebens ja auch problemlos mitgekommen wäre.
Auch ein Freire zur rechten Zeit hätte es richten können. Aber der gute Mann mußte seinen Rücken schonen.

Wenn er jetzt diese Parade da vorn von Armstrong und Konsorten sah wurde ihm schlecht.
Mh, warum mußte man die eigentlich ansehen? Vielleicht sollte man diese Hügelwertung mal für ein paar Kilometer alleinfahrt nutzen? Ihm das Lachen aus dem Gesicht treiben? Allein die Vorstellung an das vor Wut häßliche Gesicht des Angebers schafte es schon fast, ein Lächeln auf seine Lippen zu zaubern. Rechtfertigen könnte man das bei dieser Tour sicher. Und wer weiß, wer ebenfalls noch Lust auf ein bißchen Sport hatte?

Er zog das Tempo an.

[ETXE]

"... und Cox ebenfalls. Die beiden härtesten Gegner um den Bergpreis zeigen sich auch an diesem Hügel ganz vorne. Und Valverde, Rineros, wie soll man sagen, Edelhelfer. Der Franzose gewinnt auch diese Bergwertung knapp vor dem Südafrikaner und dem Spanier. Doch, während Rinero und Cox es bei diesem kleinen Bergsprint bewenden lassen, geht Valverde nicht vom Gas und nutzt den kleinen Vorsprung vor dem Feld zu einer Art Attacke.
Nun lässt Armstrong seine Helfergarde 'aufmarschieren'. Es ist vermutlich nur eine Frage von wenigen Kilometern, bis sie Valverde wieder einholen?"

Holla, was konnte sich dieser A. in Rage reden? Gerade wollte Robert noch etwas zu Stephen sagen, etwas wie "Ein FIAT, zum Glück noch nicht, aber die Rennleitung fährt SEAT", doch just in diesem Augenblick fand A. eine gelungene Überleitung, um seine "Experten" wieder einzubeziehen.

"Valverde ist das Stichwort. Für ihn muß diese Tour eine große Enttäuschung gewesen sein? Mr. Millar, wie haben Sie das gesehen?"

Erwischt! Was sollte er darauf denn antworten? Also erstmal räuspern.
"Hrrrmm, entschuldigung, hrrrm! Man muß natürlich bedenken, daß Mr. Valverde bislang eine sehr schwierige Saison hatte. Im Frühjahr war er leicht verletzt und hatte enormen Trainingsrückstand. Dann kam der Teamwechsel. Und plötzlich, obwohl er alles andere als in Bestform war, wird er als Kapitän bei der Tour aufgeboten. Aber es gab von Tag zu Tag einen Anstieg der Formkurve, was sich deutlich in seinen Leistungen ausdrückte. Jetzt liegt er auf Platz, ähhhh, Elf! Das ist nach solch verkorkster erster Tourwoche und den durchwachsenen Pyrenäen doch aller Ehren wert! Ich denke, Valverde hat die besten Radler-Zeiten noch vor sich. Das gibt nächstes Jahr einen ganz heißen Tanz mit Cunego ...

A.: "Danke vorerst. Mr. Roche, haben Sie dem noch etwas hinzu zu fügen?

[Stephen Roche]

Ich? Was? Stephen war gerade dabei sich ein weiteres Glas Champagner einzugießen und hatte die Bergwertung nicht richtig mitbekommen.

Tanz? Natürlich wird der ein oder andere heute das Tanzbein schwingen. Oh Gott, Moderatoren-Chargon aus Grace Kellys Zeiten ... Aber lassen sie uns lieber über Radsport plaudern. Valverde sieht verdammt gut aus, der ist ja nur 11. im Gesamtklassement, der will es nochmal wissen. Die nächsten Jahre gehören ihm und Cunego. Die beiden haben ihre besten Jahre noch vor sich ...

Der Assistent auf dem Beifahrersitz hielt wieder einen Zettel hoch: DESCHAWÜ. Valverde erreicht den kleinen Ort Deschawü, fuhr Stephen deshalb fort, viele, viele Fans, die die Straße säumen ...

[ETXE]

"Äh, Wir machen schnell etwas Werbung!" A. brüllte diesen Satz fast in sein Headset. "Nein, die Regie in Paris sagt mir gerade, daß wir noch drei Minuten haben. Mr. Millar, reden wir etwas über junge Fahrer. Bei dieser Tour waren sehr viele Jungprofis, Fahrer unter 25 Jahren also dabei!"

Robert war noch etwas irritiert. Gerne hätte er auch ein Glas Champagner getrunken, schon, um seinen Kater zu bekämpfen. Aber in Anbetracht desen, daß er die Siegerehrung nüchtern durchführen wollte, mußte er vorerst mit zwei Aspirin vorlieb nehmen, welche der junge Mann auf dem Beifahrersitz ihm gereicht hatte.
Jungprofis? Robert kramte einen Zettel hervor, auf dem er sich gestern abend noch etwas notiert hatte.
"Ja, ..., ähem, also, ..., 108 Fahrer sind bei dieser Tour an den Start gegangen, genau ein Viertel davon, also 27 Fahrer, sind in der U25-Wertung gewesen. 88 Fahrer beenden die Tour in Paris und es sind immer noch genau ein Viertel der Fahrer, also 22, Jungprofis. Das ist eine beachtliche Bilanz.
Natürlich sind die meisten dieser Jungprofis noch nicht so weit, eine dreiwöchige Rundfahrt gewinnen zu können. Aber es besteht die Aussicht, daß da etwas nachwächst. Allen voran natürlich Cunego, dann der Russe Efimkin und, für mich besonders erfreulich, der kleine Schotte Alex Coutts, ein Fahrer von echtem Malz und Wasser, wie wir Schotten so zu sagen pflegen...

"Und jetzt WERBUNG!" A. atmete tief durch.

"Wie geht es eigentlich deinem Sohn, Stephen? Ist er sehr enttäuscht gewesen, als er aussteigen musste?" Robert wollte die kurze Pause zu einem kleinen Gespräch mit Roche nutzen. Dabei schaute er etwas neidisch auf dessen Schampus.

[Stephen Roche]

Ich habe ihn vor Kurzem gesprochen, er trainiert fleißig, will wohl die Vuelta gewinnen. Lächeln. Auch ein Gläschen? Spült die Aspirin besser runter. Stephen drückte ein Knopf. Eine Klappe öffnete sich, geräuschlos und von hinten angestrahlt kam eine Pyramide mit kleinen, gülden ummantelten Kugeln heraus. Rocher? fragte er den Schotten.

[Davide]

Nach der Bergwertung, die Rinero gewann, liesen er und Ryan sich nebeneinander wieder zurück ins Feld fallen.
"O.K., diese Wertung geht an dich. Die Nächste hole ich mir aber! Und ich hoffe, dass war nicht dein letztes Rennen für dieses Jahr. Ich persönlich werde mich nach der Deutschland-Tour auch erst einmal ein wenig erholen und dann will ich mal schauen, was im Laufe des Jahres noch geht. Auch wäre ich nicht abgeneigt, wenn wir uns nächstes Jahr wieder im Kampf um die Bergwertung treffen."

[ETXE]

"Oh, sehr gerne. Im Gegensatz zu früher kann man sich das ja heutzutage erlauben, ohne dafür eine halbe Stunde mehr trainieren zu müssen."

Wirklich erstaunlich, was dieses Auto alles zu bieten hatte!

Währenddessen bekam A. irgendwelche Regieanweisungen oder sowas durchgesagt. Dann rief er wieder das mittlerweile bekannte und beliebte "ACTION!"

"Valverde wurde gerade wieder eingefangen. Nun zeigt sich das komplette Team Zamano-Blazewski in beinahe perfekter Windkantenfahrt vorne. Immer wieder schön anzusehen. Bis zur nächsten Bergwertung haben wir noch etwas Zeit.
Mr. Roche, gab es bei dieser Tour die ganz große Überraschung oder wen haben Sie als Überraschung registriert?"

[Stephen Roche]

Lassen wir die bereits benannten Namen beiseite, dann ist vor allem Ryder Hesjedal hervorzuheben, der einen bemerkenswerten 10. Platz einfahren wird, noch vor Simoni, Valverde und Sanchez, um nur einige zu nennen. Negativ ist die wiederholte Motivationslosikeit Oscar Freires aufgefallen, der dösend und mit barbusiger Begleitung am Strand fotografiert wird, während die Kollegen hier strampeln ... und schließlich müchte ich den Namen Menchov in die Runde werfen: Alp d'Huez gewonnen - und dann kam gar nichts mehr. Ein Rätsel für mich.

[Lance Armstrong Fan]

"Ok Jungs. Alle sind da. Fahren wir mal zu neunt nebeneinander, denn ohne euch hätte ich das nicht geschafft", rief Lance allen zu.

Als eine Kamera nah an ihn herangefahren kam rief er in die Kamera:

"Wir haben das Gepunktete nicht bekommen, dafür holen wir uns heute noch das Grüne."
Ein breites Grinsen war auf seinem Gesicht zu sehen.

[ETXE]

"Und wen oder was sehen Sie als Überraschung der Tour, Mr. Millar?"

"Ich habe Stephen wenig hinzu zu fügen. Mich hat ein wenig überrascht, wie stark Sandy Casar war! Gerade in den Alpen hat er nochmal aufgedreht und hat eine bessere Platzierung zugunsten Vinokourovs opfern müssen. BRS hat mich als Team überrascht. Vino sagte mal in einem Interview, die Teamwertung sei nicht wichtig und jetzt gewinnen sie diese so ganz nebenbei.
Schön fand ich auch, daß die sogenannten kleinen Teams so gut mitgehalten haben. Hervorheben möchte ich da das mittel- und südamerikanische Team. Sie waren in fast jeder Fluchtgruppe vertreten und manche Einzelergebnisse waren wirklich respektabel.

Robert blickte auf den Monitor und sah, daß Armstrong mit seinem Team eine Art Schaulaufen veranstaltete. Er sah zu Roche rüber und zuckte nur mit den Schultern. Das konnte und wollte er nicht kommentieren!

[Stephen Roche]

Tja, er hat es wieder geschafft, Lance Armstrong. Wieder im richtigen Moment topfit, wieder die Nerven behalten, wieder mit einem ganz starken Team: Simoni, Evans, Popovych als Edelhelfer, Mazzoleni, der dazu noch um die Bergwertung mitgefahren ist, Boonen immer noch mit Chancen auf Grün ... schon eine Klasse für sich. Apropos Grün: die erste Sprintwertung müsste in wenigen Kilometern erreicht sein.

[ETXE]

Erst kommt noch die zweite Bergwertung, Stephen! sagte Millar. Und ein Blick auf den Monitor zeigte auch, daß die Phalanx von ZBB bereits wieder Geschichte war. Und wieder sah man Rinero und Cox einen kleinen Hügel hinauf sprinten.
Rinero machts wieder. Nein, Cox holt sich die letzte Bergwertung. Dritter wird Parra. Ja, der Cox macht das fast so wie ich früher! Ultimativer Punch bei 7% Steigung!"

[T-MobileFan]

Tom ließ sich grad wieder ins Feld zurückfallen, nachdem das Schaulaufen des Teams vorbei war und konzentrierte sich auf die Sprintwertung, die bald folgen würde.
Heute werde ich das grüne gewinnen! rief er zu Lance mit einem Grinsen.