Saison '06: Txapela - Donostia klasikoa (Rennen #21)

Ein kleines Rollenspiel

Moderatoren: Escartin, ETXE, wflo

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MichelinR
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Beitrag: # 405009Beitrag MichelinR
13.1.2007 - 14:59

"Okay, dann lass ich es sein. Ich denke ich kann Paolo noch ein wenig helfen."

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virtualprofit
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Beitrag: # 405013Beitrag virtualprofit
13.1.2007 - 15:08

Oscar nutzte die Ruhe vor dem Sturm, um Herrero für seine Arbeit zu honorieren.

Spitzenmäßig, David! Ganz großer Job, den du da heute gemacht hast. Alejandro wird es dir danken, wenn seine Zeit gekommen ist. Und nun lass dich noch ein wenig von den Basken feiern!

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Beitrag: # 405015Beitrag toursieger-2010
13.1.2007 - 15:26

Mal sehen. Bisher gibt es noch keine Anzeichen, dass etwas dazwischen kommen könnte. Die Beine fühlen sich eingentlich noch ganz in Ordnung an. Mal sehen, was die anderen noch so vorhaben.
RPG: Paolo Bettini - Bodenheimer Rad+Sport

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ETXE
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Beitrag: # 405017Beitrag ETXE
13.1.2007 - 15:46

KILOMETER 180 (noch 45 km):

Der Gaintxurizketa, ein kurzer, extrem steiler Hügel, steht an. Immer noch vorne ist die Dreiergruppe Celestino, Kasecha und Popovych. Allerdings wurde im Feld sehr hart gearbeitet. Die restlichen 8 Ausreißer wurden bereits geschluckt. Nun ist man nur noch 50" hinter der Gruppe.
BRS hat viel Tempo in den knackigen Anstiegen gemacht und den Rückstand systematisch verkürzt.

Jetzt erfolgt eine Attacke eines ZBB-Fahrers. Ist das Mazzoleni? Nein, es ist Pozzato, der Sprinter! Es überrascht doch etwas, daß er seine Körner hier bereits verbraucht. Immerhin lassen jetzt ca. 20 Fahrer abreißen, allerdings ist keiner der Favoriten dabei.
Pozzato bringt 5 Sekunden Vorsprung über den Gipfel, das wird das Peloton aber locker in der Abfahrt nach Lezo wieder aufholen können. In der Stadt geht es nochmal kurz bergauf, dann etwas bergab, bevor der Jaizkibel folgt, der schwierigste Anstieg des Rennens, häufig fiel hier schon die Entscheidung bei der 'Txapela'.
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hertha_andre
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Beitrag: # 405018Beitrag hertha_andre
13.1.2007 - 15:55

Das Rennen plätscherte noch weiter vor sich hin... sicherlich versuchte der ein oder andere Fahrer, sich etwas zu präsentieren, indem er sich vom Feld absetzt, doch von Langlebigkeit waren diese Attacken nicht gezeichnet. Auch die große Gruppe vorne um Herrero und Sanchez war schon wieder Geschichte, lediglich 3 Fahrer noch vorne und auch diese würden wohl bald geschluckt werden.

Während sich das Feld also langsam aber sicher in Richtung Jaizkibel schob, wo die Vorentscheidung fallen würde und Oscar nicht allzu viel verlieren durfte, dachte Martin noch einmal an den Anruf seines Managers am Tag davor. Scheinbar hatte ein gewisses "Mr-Wopper"-Team, von denen Martin noch nie gehört hatte, ihn kontaktiert, um ihn am besten sofort aus seinem Vertrag freizukaufen. Sie boten ihm scheinbar sogar die Stelle als Kapitän für die Klassiker an.

Leider konnte sich Martin nicht genug über dieses Team informieren. Die von seinem Manager an ihn weitergeleitete E-Mail enthielt zwar die Adresse des Internetauftritts besagten Teams, war jedoch scheinbar nicht online, als Martin vorbeischaute. So würde er sich wohl Mal mit dem Teammanager treffen müssen, um genaueres zu erfahren.

Auf jeden Fall schmeichelte es ihm sehr, dass sein Talent bereits erkannt wurde, was ihm natürlich einen zusätzlichen Motivationsschub gab. Nicht nur wollte er dies untermauern, nein, eine gute Platzierung in San Sebastian könnte auch seinen Marktwert erhöhen...
#87
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ETXE
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Beitrag: # 405164Beitrag ETXE
14.1.2007 - 16:54

KILOMETER 190 (noch 35 km):

Die Hälfte des Jaizkibel-Anstiegs ist absolviert. Die letzten Ausreißer wurden nach 3 Kilometern im Anstieg eingeholt, kurz vor dem Flachstück. Sehr stark die Tempoarbeit von Garcia Quesada und Vicioso. Auch Samú Sánchez hat nochmal Tempo gemacht, bevor er zurückfiel. Vinokourov hat etwa 1 Kilometer lang mitgemischt und fiel ebenfalls zurück. Und auch Ardila und Rubiera aus dem BRS-Team sind nicht mehr dabei in der Spitze. Nur noch Pablo Lastras kann Bettini unterstützen.

Attacke! Es ist ein Cabeza-Mann. José Luis Arrieta. Er nimmt die Beine in die Hand und gibt ordentlich Gas. Valverde setzt nach, Edgardo Simón und Alex Coutts gehen trotz ihres Fluchtversuchs auch noch mit. Weitere Fahrer setzen nach. Rebellin dabei, Bettini dabei, Casagrande auch.
Es sind doch noch gut 30 Fahrer, die mitgehen können. Von den bekannten Fahrern sind noch nicht viele abgehängt worden. Eisel und Bennati sind ganz hinten, in der Gruppe davor Vinokourov, Ardila und Rubiera. Steve Morabito ist auch in dieser Gruppe. Popovych, Jones, Kasecha und auch Quesada, der nun seine Arbeit erledigt hat.

Fast in Schlagdistanz zur Spitze verbleibt eine Gruppe um die Ex-Ausreißer Herrero, Celestino, Sánchez, Moletta und Monfort. Eddy Mazzoleni befindet sich ebenfalls in dieser Gruppe. Bruseghin, Charteau, Ballan.

Und jetzt tritt vorne Arrieta nochmal an, es geht so langsam auf die Bergwertung zu, die Steigung wird jedenfalls wieder etwas geringer.
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virtualprofit
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Beitrag: # 405178Beitrag virtualprofit
14.1.2007 - 18:02

Oscar nahm inzwischen nur noch grobe Umrisse wahr. Es machte doch einen himmelweiten Unterschied, ob man dieses Beinahe-Hügelchen bei einer gemütlichen Trainingsfahrt erklomm oder sich mit beinahe 200 Kilometern in den Beinen im Renntempo einen gefühlten Hochgebirgspass hinaufkämpfen musste.

Er konnte Pedersen in seiner Nähe erkennen, der auf ihn überraschenderweise einen recht lockeren Eindruck machte. Alles nur Bluff? Das würde er diesem Jungspund eigentlich nicht zutrauen. Wer sonst noch um ihn herum fuhr, entzog sich seiner Kenntnis, nicht unbedingt, weil diese Fahrer nicht seiner Fossier-Equipe angehörten, sondern eher, weil es Pedersen war, dessen Gesicht sich bei Oscar nach einem turbulenten Rennjahr quasi eingebrannt hatte. Ein weiteres Fossier-Trikot leuchtete auch noch vor ihm auf, er vermutete Vicioso oder gar Herrero, der nach seiner langen Flucht wohl noch neue Kraftreserven entdeckt hatte...

Valverde jedenfalls konnte es nicht sein. Der turnte dem Funkverkehr nach zu urteilen munter an der Spitze herum und machte seine Sache großartig. Die Namen Bettini und Rebellin fielen immer wieder, was ihn irritierte. Hatte er die nicht eben noch in seiner Nähe gesehen? Oder war er da einem Irrtum aufgesessen?

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hertha_andre
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Beitrag: # 405180Beitrag hertha_andre
14.1.2007 - 18:13

Jetzt wurde es also langsam ernst. Zwar hieß es weiterhin "Lächeln, locker wirken", aber die Beine wurden schon schwerer. Merklich schwerer. Um nicht zu sagen: Sie waren schwer!
Der Jaizkibel war eben doch kein 0815-Hügel und nach 190km hatte er definitiv mehr Ähnlichkeit mit den 21 Kehren hinauf nach L'Alpe d'Huez als mit allem anderen.
Umso mehr überraschte es Martin, wie viele Fossier-Fahrer sich noch in Schlagweite zur Spitze befanden. Valverde, der ganz vorne das Loch zu irgendeinem baskischen Cabeza-Mann zufuhr. Freire, der an Martins Hinterrad den Anstieg erklomm und den endlich einmal kein Rückenleiden zu plagen schien, wenn es mal nicht über dessen Lieblings-Terrain, die Ebene, ging. Vicioso und Herrero müssten auch noch irgendwo in der Gruppe sein, die sich auf etwa 30 Fahrer reduziert hatte. Hoffte er. Glaubte er.


Es hieß also beißen. Einen kleinen Rückstand würde man in der Abfahrt wieder gutmachen können, aber zu viel durfte man Bettini und Rebellin und wie sie nicht alle hießen nicht geben. Oder man durfte sie ihnen geben, aber dann wollte Martin in ihrer Gruppe dabei sein. Er drehte sich also zu einem im Gesicht rot angelaufenen Oscar um und schrie, nein doch eher keuchte, ihn an:

Komm schon, alter Mann. Ein bisschen schneller muss es noch gehen.

Dann ging Martin auch schon in den roten Bereich. Die Muskeln schmerzten, alles zog, während er versuchte, auf den letzten Metern des Jaizkibel wieder in die Nähe von Rebellin und Bettini zu kommen.
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Mangahn
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Beitrag: # 405189Beitrag Mangahn
14.1.2007 - 18:51

Mann, mann mann. Immer ich. Arrieta konnte als Plan doch bestenfalls die Bergwertung haben. Der würde die nächsten 30 Kilometer doch am Stock gehen, oder? Dran bleiben war jetzt so wichtig. Wie oft hatte Freire mir das eingebleut?

Oft genug, offensichtlich. Die Vuelta war nah und die Form passte halbwegs. Verdammter Spanier da vorn. Der schien wohl auch für die Vuelta bereits zu sein. Vielleicht war sein Formhöhepunkt sogar früher eingestellt.

Das einzige, was mir in diesem Moment auftrieb gab, war die Tatsache, der ich überhaupt die Kraft übrig hatte, diese bösen Gedanken zu denken.

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Mangahn
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Beitrag: # 405291Beitrag Mangahn
15.1.2007 - 14:02

Also, holz der Teufel. Wenn wir wirklich wegkommen, dann kommt die verdammt steile Abfahrt gefolgt von zwei buckelchen. Sollte mir eigentlich liegen. 8) Wird sind doch am Jaizkibel, oder? Das muss er sein, er ist so verdammt lang!

Wie groß wohl eine Verfolgergruppe wäre? Und wo zur Hölle steckt Freire? Muss ich mir jetzt also auch noch selbst den Sprint anziehen?

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ETXE
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Beitrag: # 405308Beitrag ETXE
15.1.2007 - 14:57

KILOMETER 206 (noch 20 km):

Alto de Jaizkibel (1.) / KM 194
1. José Luis Arrieta (CAB)
2. Alejandro Valverde (FOS)
3. Alexandre Botcharov (VIK)

4. Alex Coutts (COM) +5"
5. Patxi Vila (MWP)
6. Edgardo Simón (AME)

... 27 Verfolger (Lam (AME); Bettini, Lastras (beide BRS); Albizu, Horillo, Mayo (alle CAB); Urquhart (COM); Pedersen, Freire, Vicioso (alle FOS); Casagrande, Ghisalberti, Riccò (beide MAC); Gíl (MWP); Halgand (RWV); Efimkin, Grivko, Mgeladze, Moreni (alle SIR); Etxebarria, Pereiro, Schleck (alle S-W); Astarloza, Garzelli, Menchov (alle VIK); Evans, Rebellin (beide ZBB)) +12"

... 18 Verfolger (u.a. Mazzoleni (ZBB), Sánchez (BRS), ...) +57"

... 15 Verfolger (u.a. Morabito (MWP), Vinokourov (BRS), ...) +2'22"

Auf der Abfahrt vom Jaizkibel kam es zu einem Sturz von Alejandro Valverde, als er in der Abfahrt ein paar Sekunden Vorsprung herausgefahren hatte. Der Sturz verlief zwar glimpflich, aber Valverdes Rad musste zweimal gewechselt werden. Er selbst zeigte an, daß alles okay sei. Allerdings konnte man in dieser Situation nicht auf ihn warten, was er selbst auch sofort signalisierte. Somit fiel der Spanier in die Gruppe um Sánchez und Mazzoleni zurück.


Meta Volante (Irún-Letxunborro):
1. Bettini (BRS)
2. Rebellin (ZBB)
3. Botcharov (VIK)

In 4 Kilometern wartet mit dem Gurutze die letzte Bergwertung, ein 1 Kilometer langer Anstieg mit durchschnittlich 5% Steigung. Hier sollten die Kletterer etwas wagen, wenn sie eine Chance auf den Sieg haben wollen.
Der letzte kleine Hügel, der Miracruz, 3 Kilometer vor dem Ziel, ist nur 350 Meter lang und vermutlich nicht selektiv genug.
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MichelinR
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Beitrag: # 405310Beitrag MichelinR
15.1.2007 - 15:03

Samy sah aufeinmal Valverde. Er musste gestürzt sein. Das ist natürlich bitter. Samy gab ihm eine seiner Flaschen, für ihn war der Tag fast schon vorbei. Doch Tempo fahren konnte er für ihn nicht, doch eigentlich wollte er das. Paolo hatte so aber einen Konkurrent weniger. Er schaute Valverde an. Sollte er für ihn fahren oder nicht, er wusste um die Freundschaft zwischen Valverde und Vino. Sein Herz siegte über seinen Verstand und er fuhr an die Spitze der Gruppe und fuhr Tempo. Er versuchte sich, aber auch Valverde wieder an die Gruppe vor ihnen ran zu führen. In Grenoble blockierte er noch Konkurrenten, jetzt half er ihnen. Er wusste es war das Falsche, aber er konnte nicht anders.

eisel92
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Beitrag: # 405322Beitrag eisel92
15.1.2007 - 15:22

Hey, Alejandro! Alles klar bei dir? Tut mir echt Leid für dich, heute hättest du etwas erreichen können.
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Mangahn
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Beitrag: # 405334Beitrag Mangahn
15.1.2007 - 15:34

Boah!
Klar hatte ich den anderen signalisiert, es ist alles in Ordnung. Ich hatte ja bisher auch keinen Bruch feststellen können. Trotzdem ist so ein Sturz in der Abfahrt doch immer ein Schock. Das Adrenalin in meinem Körper gehörte raus, doch das zittern hörte nicht auf.

Eine Minute zurück? Mh, Sanchez da vorn machte eine super Arbeit und ich mußte doch einfach die Wut loswerden, die in mir steckte. Ein Sturz in der Abfahrt! Wenigstens gab es einen Grund dafür. So ein saudoofer Stein, in der Kurve, also nur bedingt unvermögen. Jetzt aber los!

Ich reihte mich hinter Samuel ein und signalisierte ihm, dass noch nicht aller Tage Abend war!

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virtualprofit
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Beitrag: # 405358Beitrag virtualprofit
15.1.2007 - 17:12

Die Abfahrt, insbesondere der Fahrtwind, hatte wieder für etwas Abkühlung gesorgt, es gelang Oscar nun wieder zu erfassen, was rund um ihn geschah. Doch dass er Valverde mitsamt dem Teamwagen am Straßenrand stehen sehen musste, hätte er sich lieber erspart. Die Taktik jedenfalls war damit total über den Haufen geworfen.

Nun war es an ihm sich irgendwie noch einmal zusammenzureißen. Bettini, Rebellin, Pereiro, sie würden es garantiert noch einmal versuchen. Aber er suchte auch die Nähe von Garzelli, Mayo und Moreni, die noch einiges an Manpower an ihrer Seite hatten. Sollte eine Gruppe gehen, wollte er zumindest starke Koalitionspartner im Boot wissen, mit denen man gemeinsam den Zusammenschluss wieder herbeiführen konnte. Zudem beruhigte es ihn noch Pedersen und Vicioso an seiner Seite zu wissen.

Da vernahm er über Funk die Kooperation zwischen Sanchez und Valverde. Durfte man Valverde doch noch nicht abschreiben? Könnte er tatsächlich zum Zünglein an der Waage werden?

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hertha_andre
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Beitrag: # 405359Beitrag hertha_andre
15.1.2007 - 17:14

Jaizkibel vorbei. Gurutze und Miracruz to go. Das schwerste Stück der Strecke war geschafft. Jetzt kamen nur noch die nicht ganz so steilen Hügel, an denen Martin eigentlich mit fast jedem mithalten kann. Dies schien ihm jetzt auch zuzufallen. Mithalten! Mitgehen bei Attacken. Valverde war nicht mehr da, irgendjemand musste eventuelle Gruppen also abdecken. Das war Martin.

Er orientierte sich im Feld immer mehr in Richtung Rebellin. Bettini konnte sich zur Not auch auf einen Spurt verlassen und dort hinter Freire, dem vermeintlich stärksten Sprinter der großen Gruppe, einen vermutlich ungefährdeten zweiten Rang holen. Rebellin hatte diesen Punch am Ende eigentlich nicht. Er musste also attackieren. Und dann musste Martin beißen. Dranbleiben. Nicht ablassen. Die Gruppe schaffen, die dann entstehen würde. Dann war alles drin... Alles! Auch der Sieg!
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Beitrag: # 405533Beitrag ETXE
17.1.2007 - 0:07

KILOMETER 215 (noch 10 km):

Alto de Gurutze (3.) / KM 210
1. Koldo Gíl (MWP)
2. Ricardo Riccò (MAC)
3. Martin Pedersen (FOS)

Koldo Gíl ist es gelungen, mit seiner Attacke das Feld nochmals auseinander zu reißen. 17 Fahrer hegen noch ihre Siegchancen. Dies sind Botcharov und Menchov von VIK, Moreni von SIR, Casagrande und Riccò von MAC, Urquhart von COM, Arrieta und Mayo von CAB, Davide Rebellin von ZBB, der angeschlagen wirkende Óscar Pereiro von S-W, Gíl und Vila von MWP, Freire, Pedersen und Valverde von FOS sowie Bettini und Sánchez von BRS.
Ja, Sie haben richtig gehört. Valverde und Sánchez haben den Anschluß nach vorne wieder geschafft, sie sehen aber nicht so aus, als könnten sie noch im Sprint bestehen.

Dahinter befindet sich noch eine 7-köpfige Gruppe, die noch Tuchfühlung zur Spitze hat. Arquimedes Lam (AME), Mikel Astarloza (VIK), Alex Coutts (COM), Patrice Halgand (RWV), Cadel Evans (ZBB), Frank Schleck (S-W) und Sergio Ghisalberti (MAC) haben hinter dem letzten Hügel etwas den Kontakt verloren. Die Fehrer dahinter haben nichts mehr mit dem Sieg zu tun.



Meta Volante (Oiartzun):
1. Botcharov (VIK)
2. Moreni (SIR)
3. Rebellin (ZBB)
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Beitrag: # 405535Beitrag hertha_andre
17.1.2007 - 0:33

Auch der Gurutze war geschafft. Martin war gut dabei, fuhr selbst das Loch zu Gil zu und bereitete damit den Weg für die Gruppe, die sich jetzt gebildet hatte. Er schätzte sie auf gut 15 Mann stark, mit Oscar als eindeutig stärkstem Sprinter in der Gruppe. Das Ding musste er jetzt nach Hause fahren, wenn nicht noch einmal Attacken gingen. Rebellin, Bettini... auf einen Sprint konnten die sich doch nicht verlassen, oder?

Sollte Martin eventuell sogar selbst was riskieren. Nein, eher nicht. Nur kontern. Wenn die gefährlichen Leute noch gingen. Ranhängen, im Sprint gewinnen. Hinten konnte Valverde das Loch dann für Oscar versuchen zuzufahren, sonst musste Martin es richten.

Oder doch attackieren? Für Oscar den Sprint lancieren? er war überfordert. In Lüttich gab es eine klare taktische Marschroute. Alles war auf ihn, auf Martin Pedersen zugeschnitten. Hier aber gab es jetzt mehrere Optionen. Valverde, der nach dem Sturz aber wohl nur Helfersdienste würde leisten können auf den letzten Kilometern.
Freire, der mit guter Form aus den Cyclassics kam und hier in Spanien motiviert genug sein dürfte, den Sieg zu holen. Aber war er wirklich noch in Topform, sodass ihn Jaizkibel und Gurutze nicht zu sehr zugesetzt haben? Eigentlich müsste er den Sprint gewinnen. Eigentlich!

Aber Martin war eben auch noch da. Und so schlecht fühlte er sich nicht.

Oscar? Wie gehts weiter? Soll ich weiterhin nur auf Attacken lauern oder es auch einmal selbst probieren? Fühlst du dich halbwegs gerüstet für den Sprint oder muss ich die Kohlen doch aus dem Feuer reißen?
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Beitrag: # 405539Beitrag virtualprofit
17.1.2007 - 5:39

Halt bloß still! zischte Oscar den Heißsporn an. Wenn du jetzt die Gruppe attackierst und dann leer ausgehst, lachen uns alle dafür aus, wie leichtfertig wir unsere Position verspielt haben.

In diesem Moment war Oscar das Team allerdings leidlich egal. Es ging ihm um die Clasica. Nur einmal, im Jahre 2000, war er so dicht dran, doch damals war es Erik Dekker, der seine Träume zerstörte. Nun war der Sieg beim bedeutendsten spanischen Eintagesrennen, und das auch noch so nahe der Heimat, zum Greifen nahe.

Wir haben vor dem Rennen genau über die Aufgaben gesprochen. Höchsten Respekt, dass du den Jaizkibel so gut überstanden hast. Aber nun ist es an dir, Attacken von Fahrern wie Rebellin oder Pereiro unschädlich zu machen und nicht erst zu provozieren. Ich hoffe, ich habe mich klar genug ausgedrückt!

Dann orientierte er sich zu Valverde, um mit ihm die Marschroute für die letzten 10 Kilometer zu besprechen: Weiter so wie geplant...und Pedersen: Habe ich das nicht vorhergesagt?

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Beitrag: # 405569Beitrag ETXE
17.1.2007 - 14:00

KILOMETER 222 (noch 3 km):

Etliche Attacken gingen auf den letzten Kilometern. Arrieta hat es versucht, Mayo, Koldo Gíl, Moreni, Casagrande und Urquhart. Bettini hat es zweimal versucht. Martin Pedersen hat die meisten Attacken neutralisiert.

Jetzt sind sie am Alto de Miracruz. Ricardo Riccò tritt an. Bettini und Rebellin reagieren. Und Óscar Freire hängt sich hinten dran.
Der Rest schafft es nicht mehr und sie nehmen etwas die Beine hoch.
Somit sind sie nur noch zu viert. Riccò macht ein enormes Tempo, aber Rebellin und Freire bleiben dran, im Gegensatz zu Bettini, er hat seine Körner wohl bei den letzten beiden Attacken schon verbraucht.

Riccò, Rebellin oder Freire? Wer macht das Rennen?
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Beitrag: # 405576Beitrag hertha_andre
17.1.2007 - 14:40

Go, Oscar, go!

brüllte Martin in das Mikrofon. Er hatte sich doch an die vorgegebene taktische Maßgabe gehalten und das Feld für Oscar zusammengehalten. Jetzt hatte sich also die finale Gruppe gebildet und Oscar war bei dem Trio mit dabei, welches den Sieg wohl unter sich ausmachen würde. Auch Bettini war dort ursprünglich dabei gewesen, aber der musste abreißen lassen.

Im Interesse einer eigenen guten Platzierung versuchte Martin noch einmal, sich mit einer Attacke vom Rest seiner Gruppe zu lösen und eventuell noch das Loch zu Bettini zuzufahren. Natürlich darauf bedacht, keine eventuellen Konkurrenten zu Oscar ranzufahren, aber der war wohl eh zu weit vorne.

Er schaute sich also noch einmal kurz seine Konkurrenten an, ging aus dem Sattel und trat an. Es tat weh. Die Schmerzen, die seine Beine ihn spüren ließen, waren fast unmenschlich und bringen würde es vermutlich auch nicht viel. Er wollte sich aber nicht sagen lassen, dass er es nicht versucht hatte. Erst nach einigen Metern wagte er es, auf- und zurückzuschauen, wie sich die Rennsituation verändert hatte...
#87
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