STRASSEN-RAD-WM in Salzburg

Ein kleines Rollenspiel

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Davide
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Beitrag: # 415894Beitrag Davide
19.3.2007 - 19:28

Je länger das Rennen dauerte, umso mehr und mehr schwand Ryans Lockerheit. Zwar ermahnte er sich immer wieder, locker zu bleiben und nicht zu verkrampfen, aber das gelang ihm immer seltener. Nur die beruhigenden Stimme sein Teamchefs aus dem Teamwagen vermochte wieder ein bisschen die Lockerheit in seinen Beine zurück zu bringen. Aber Ryan musste schon locker bleiben und nicht verkrampfen oder hektisch werden, denn nur so hatte er eine Chance. Im anderen Fall würde er ganz schnell nach hinten durchfallen. Deshalb verpflegte er sich nocheinmal, bevor es in die letzte Runde ging. Trinken, ein Energiegel 'runter würgen und mit Cola nachspülen. Zum Glück hatte er dieses Procedere schon tausendmal gemacht, sodass dieser Vorgang schon fast von alleine ging. Aber nach 230 KM war das ganze schon etwas anders als nach 50 KM. Aber gut, immerhin war das hier die WM und bei der WM machte man schonmal Dinge, die man sonst nicht unbedingt tut. Eigentlich war es ja bekloppt zu versuchen, dem Feld mit den ganzen starken Sprinterteams davon zu fahren, nur um am Ende doch wieder eingeholt zu werden. Aber wie gesagt, es war die WM. Und dazu Ryans einzigste Chance, wenn er etwas reißen wollte. Also musste er jetzt nur einfach treten und sich nicht mehr vom Feld einholen lassen. Das hört sich doch eigentlich ganz einfach an. Oder?
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Bettini_der_Beste
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Beitrag: # 415904Beitrag Bettini_der_Beste
19.3.2007 - 20:09

Alex wusste nun, dass trotz Chaos einige Manschaften sehr aufmerksam waren. Die nächste Attacke müsste besser getimt und natürlich viel härter sein. Natürlich hatte er nicht mit 100% attackiert, sonst sähe das ganz anders aus. Er wollte den anderen zeigen, dass er auch noch dabei war und dass er durchaus Siegambitionen hat.
Paolo hatte er zwischendurch getroffen, dieser hatte ihm nur anerkennend zugenickt. Alex nickte nur zurück. Nun wusste er, dass Paolo ihn wohl als einen der härtesten, wenn nicht sogar als den härtesten Widersacher sah. Sie würden sich heute hoffentlich noch einen harten Fight liefern.

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Beitrag: # 415967Beitrag T-MobileFan
20.3.2007 - 8:10

Weiter so, Jungs! Ihr kriegt die Ausreißer noch locker und schafft es so auch, das Feld ein bisschen zu sprengen rief Tom zu seinen Leuten, die vorne erfolgreich arbeiteten und den Rückstand auf die Ausreißer verkleinerten.
Er selbst hoffte ja natürlich auf einen Sprint, bei dem er wohl die größten Chancen im Feld hatte gegen Freire und Co zu gewinnen.
Aber jetzt galt es erstmal, die führenden Ausreißer erfolgreich einzuholen.
Ob wir siegen oder verlieren, wir stehen immer hinter dir!

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ETXE
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Beitrag: # 416012Beitrag ETXE
20.3.2007 - 15:34

KILOMETER 247 (noch 18 km):

Die letzte Runde ist angebrochen, der erste leichte Anstieg ist erreicht. Die Ausreißergruppen sind zerfallen und soeben wurden Cox und Ballan wieder eingeholt.
In diesem Moment treten Vinokourov und Pedersen an. Samuel Sánchez und Steve Morabito können folgen. Und auch Ryan Cox bietet nochmal alle Kräfte auf. Fünf Fahrer nun also auf der Flucht, dahinter ein für diesen Moment etwas verdutztes Feld.
Die Belgier können vermutlich nicht mehr, schließlich haben sie sehr lange das Tempo gemacht, bei den Deutschen scheint einzig noch Jens Voigt in der Lage zu sein, Tempo zu machen, die Briten wirken konsterniert, weil ihre sonst so angriffslustigen Fahrer bisher keine Gruppe erwischt haben, die Franzosen wirken etwas lustlos. Und die Italiener? 5 Fahrer sind schon längst zurückgefallen, Rebellin, Bruseghin und Petacchi hängen am Ende des Pelotons rum. Bennati, Pozzato und Nibali wirkrn ebenfalls nicht sehr motiviert. Ballan hat sich auf der Flucht verausgabt, versucht aber noch immer, Tempo zu bolzen. Nur Bettini und Visconti können jetzt noch etwas für Italiens guten Radsport-Ruf tun.
Aber zunächst setzt sich Georg Totschnig an die Spitze des Feldes.
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*Mik* [EISEL-FAN]
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Beitrag: # 416018Beitrag *Mik* [EISEL-FAN]
20.3.2007 - 15:55

Gleich würde es zum letzten Mal bergauf gehen. Berni wurde vor wenigen Kilometern bereits von Totsche nach vorne gezogen, um auf keinen Fall jetzt im Finale noch Meter nach vorne zu verlieren. Jetzt müsste sich Totsche aber nochmal reinhängen. Schließlich galt es jetzt die Ausreißer zu stellen und auch keine mehr wegzulassen.
Berni musterte nochmal seine Sprinterkonkurrenz: Eigentlich alles mit Rang und Namen noch dabei. Lediglich Petacchi sah nicht mehr ganz frisch aus. Während er Totsche abermals per Funk motivierte, dachte er kurz daran, wie es wäre, heute zu triumphieren. Der 1. Österreichische Straßenweltmeister und noch dazu in der Heimat. Doch dann verdrängte er schnell wieder diese Gedanken und konzentrierte sich wieder vollkommen auf's Rennen.

Igor
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Beitrag: # 416019Beitrag Igor
20.3.2007 - 15:57

Es war doch zum... Kaum überließ man anderen die Verantwortung, klappte gar nichts mehr. Christophe wusste, sein Temperament ging mal wieder mit ihm durch, aber im Rennen konnte man das nie kontrollieren. Und was hatten sie schon zu verlieren? Letzte Runde, eine Gruppe ging - und sie waren nicht dabei. Also. Er schnauzte über Funk Casar und Halgand zusammen, suchte sich David und beorderte den wenigen Rest, der übrig geblieben war, an die Spitze. Doch die Motivation schien nicht da zu sein, er sah nur David, mit dem er sich seit der Tour recht gut verstand, ob die nominellen Kapitäne ihm folgten, konnte er nicht sehen. Das Tempo lag brach, also musste da was getan werden, ob nun für die Kapitäne oder um einfach nur die Nationalfarben zu zeigen. Vorne fuhr ein Österreicher - Totschnig? Noch ein Teamkollege, wenn auch nicht hier. Das würde aber die Verständigung erleichtern. Christophe nickte dem stillen Österreicher zu, als er zu ihm aufschließen konnte. Wie lange konnte er nach der langen Rennpause ein hohes Tempo fahren? Egal, er musste jetzt ein Zeichen setzen!

Über Funk erfuhr er, dass auch Pedersen den Sprung in die Ausreißergruppe geschafft hatte. Christophe tat es im Herzen weh, ausgerechnet jetzt die Verfolgung vorantreiben zu müssen, gönnte er dem jungen Dänen doch die gute Platzierung, vielleicht sogar die Medaille. Aber wer konnte schon wissen, wie dieses Rennen ausgehen würde, vorne waren ja einige Hochkaräter vertreten.

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MichelinR
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Beitrag: # 416020Beitrag MichelinR
20.3.2007 - 16:02

Ich hielt mich weiter vorne im Feld auf, da tritt ein mir vertrautes Gesicht an. Vino, ich wusste was er konnte und als dann auch noch ein Däne mitging, musste auch ich anziehn. Es müsste Pedersen sein, neben mir ein Schweizer und auch Cox ging nochmal mit. Die Gruppe war gut. Ich blickte nochmal kurz zurück, einzig ein österreichisches Trikot ganz vorne. In der Gruppe sah ich Vino an. Ein starrer Blick auch von ihm, ich habe seit der Vuelta kein Wort mehr mit ihm gewechselt. Und es blieb dabei, vorerst schwieg ich. Und auch er. Egal was zwischen uns war, erstmal zusammen fahren. Tempo bolzen, Vorsprung ausbauen. Wer sollte groß hinterher fahren? Die Teams meist mit kaum Fahrern, außer uns, aber Oscar würde doch nicht im ernst mir hinterherfahren. Meine Gedanken gingen wieder auf die Strecke. Ein Anstieg kommt noch, und im Sprint war ich sicher nicht chancenlos, aber eine frühere Entscheidung wäre besser.

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Davide
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Beitrag: # 416021Beitrag Davide
20.3.2007 - 16:02

Als Ballan und Ryan eingeholt wurden, dachte Ryan, dass es jetzt vorbei war. Eigentlich wollte er resignieren. Aber als dann mehrere Fahrer an ihm vorbeischossen, sprang er an das Hinterrad eines der Fahrer und er konnte es halten. Dann sah er erst, an wesen Hinterrad er gesprungen war. Es war das Rad von Vinokourov persönlich! Wer war noch dabei? Samu Sánchez, Morabito und Pedersen. Also waren sie zu fünft.
Jetzt bemerkte Ryan erst, wie sehr seine Beine brannten. Aber er musste an den anderen 'dran bleiben. Das war jetzt seine zweite Chance. Eigentlich war seine einzigste Chance schon vorbei gewesen, als man ihn eingeholt hatte und mit einem zweiten Versuch hatte er in diesem Moment nie und nimmer gerechnet. Deshalb steig ein unglaublicher Wille in ihm auf, diesmal durchzukommen. Zwar waren die anderen Vier wesentlich frischer als er, aber das war ihm sowas von egal. Sie hatten ihre Frische, aber Ryan seinen Willen. Und dieser Wille war stärker als alles andere!
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Bettini_der_Beste
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Beitrag: # 416034Beitrag Bettini_der_Beste
20.3.2007 - 17:15

Jetzt hatte Alex sie überrascht. Nicht am letzten Anstieg hatte er attackiert, wo sie es alle erwartet hatten, sondern schon früher. Zum Glück waren einige andere Fahrer noch mitgegangen, die Chancen um mit einem Soloritt zu gewinnen, standen wohl heute sehr schlecht, dafür waren einfach zu viele hochkarätig besetzten Mannschaften dabei. Doch als Alex sich umblickte, entdeckte er Samuel Sanchez an seinem Hinterrad. Jemand, den er nicht unbedingt mitschleppen wollte. Und Alex wusste, dass Sanchez wohl sein größter Konkurrent in dieser Gruppe sein würde. Morabito und Pedersen waren noch zu jung, zu unerfahren. Cox war schon eine lange Flucht gegangen, so war er wohl nicht mehr der frischeste. Doch Alex wusste auch, dass jeder Mann in der Spitzengruppe wichtig war, damit sie durchkommen konnten.

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hertha_andre
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Beitrag: # 416052Beitrag hertha_andre
20.3.2007 - 17:58

Plötzlich ging alles ganz schnell. Die letzte Runde war gerade eingeleitet, da ging es auch schon das erste kleine Stück bergauf. Das Loch zu zwei Fahrern - nach Martins Informationen waren es Cox und Ballan - wurde zugefahren... und dann geschah es. Aus den Augenwinkeln sah Martin, wie ein Fahrer plötzlich antrat. Auf den zweiten Blick konnte er auch erkennen, dass es ein Kasache war... vermutlich Vinokurov. Martin musste schnell entscheiden... mitgehen oder doch abwarten. Dann löste sich auch ein Spanier und in dem Moment war auch Martins Entscheidung gefallen. Er musste mit. Zu den dreien gesellte sich dann auch noch ein Schweizer und auch noch einmal Cox. Sie waren also zu fünft... Nach einer Weile konnte Martin auch die Gesichter zuordnen.

Vinokurov war ihm natürlich bekannt. Stark am Berg, stark im Flachen, ein Kämpferherz... aber nicht sonderlich endschnell!
Samuel Sanchez war der Spanier, ein hervorragender Abfahrer, wie er wusste. Im Sprint konnte er ihn aber nicht einschätzen.
Der Schweizer stellte sich als Morabito heraus. Martin kannte ihn nicht wirklich... vermutlich haben sie schon ein Rennen gemeinsam bestritten und irgendwie kam der Name ihm auch bekannt vor... hatte er vielleicht schon einen bedeutenden Sieg inder Saison geholt? Das würde für seine Endschnelligkeit sprechen, aber sicher war sich Martin nicht.
Schließlich Cox... der dürfte schon etwas platt sein. Ob er da am Ende nochmal richtig punchen könnte?

Zunächst einmal musste Martin diese Gedanken aus seinem Kopf verdrängen. Die Gruppe musste harmonieren, sich vom Feld entfernen. Es war noch ein nicht unbedingt kurzer Weg bis ins Ziel. Über den Sprint musste er sich noch keine Gedanken machen. Erstmnal galt es, alles zu geben. Wirklich alles! Die Gruppe ins Ziel zu ziehen. Taktieren konnte man später. Einiges später... hoffentlich bekam man überhaupt noch die Gelegenheit dazu!

Ein wenig grinsend darüber, dass er jetzt nach Lüttich-Bastogne-Lüttich bereits zum zweiten Mal bei einem ganz großen Rennen die Endphase entscheidend mitbestimmte, begab er sich an die Spitze der Gruppe und tat das, was er musste: Er gab alles!
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virtualprofit
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Beitrag: # 416079Beitrag virtualprofit
20.3.2007 - 19:55

Oscar zögerte einen Moment. Wenig überraschend war es Vinokourov, der mit seinem Angriff die entscheidende Phase einläutete. Etwas erstaunlicher war da schon, dass er verhältnismäßig wenige Begleiter fand. Sanchez hatte im Vorfeld angekündigt, dass er es versuchen wollte, und seinen Worten Taten folgen lassen. Er konnte seine Form ja kaum von einer Woche auf die andere verloren haben. Cox und Morabito wusste er nicht einzuordnen, den fünften im Bunde dagegen sehr wohl. Das Schlitzohr Pedersen, der es für sein Alter schon faustdick hinter den Ohren hatte. Was aber viel wichtiger war: Er selbst saß mit Boonen, Bettini und einigen anderen in einem Boot, noch war also nichts verloren.

Bei nochmaligem Durchgehen der Namen an der Spitze stolperte er in Gedanken über einige Schlüsselmomente der Saison. Sollte der aufmüpfige Pedersen ihn hier düpieren und noch mehr an Bodenhaftung verlieren? Hatte ein Sanchez, der mit unnötigen Bremsmanövern bei unbedeutenden Rennen äußerst unangenehm aufgefallen war, so eine Bühne verdient? Er funkte an die Spitze zum Asturier: Vorsicht, Samu, der Pedersen ist ein verdammt zähes Tier. Nimm erstmal die Beine hoch und versuch ihn am nächsten Anstieg abzuschütteln, im direkten Duell hast du keine Chance gegen ihn. Wir sorgen hier hinten, falls dir das nicht gelingen sollte, zur Sicherheit dafür, dass ihr nicht zu weit wegkommt.

Jeder ist sich selbst der nächste, dachte er sich, um im nächsten Moment seine noch verbliebenen Helfer sukzessive in der Führungsarbeit zu plazieren. Danach versuchte er Kontakt zu Bettini aufzunehmen: Vamos, Paolo, oder willst du um Platz 6 sprinten?

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MichelinR
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Beitrag: # 416084Beitrag MichelinR
20.3.2007 - 20:18

Oscar funkte mich an. Nun wusste ich also mit wem ich es zu tun habe. Ich funkte zurück: "Keine Sorge Oscar, noch haben wir einen Anstieg und ich bin auch kein Anfänger." Vino machte ihn da schon mehr sorgen. Doch der Kasache musste genauso viel Respekt vor mir haben, wie ich vor ihm. Ich schmiss meinen ganzen Stolz weg, fuhr zu Vino hin und flüsterte ihn ins Ohr. "Du Alex, wir haben beide keine Chance im Sprint gegen den Dänen, hauen wir am Anstieg weg. Ein letztes Mal. Ich habe dir bei der Tour geholfen, du hattest das Team bei der Vuelta, nun lass uns immerhin das mal zusammen fahren, zumindest bis zur Abfahrt." Er wollte um alles in der Welt endlich einen großen Sieg, oder zumindest eine Medaille. Der Kasache rührte sich erst nich, doch dann.....

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hertha_andre
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Beitrag: # 416111Beitrag hertha_andre
20.3.2007 - 23:18

Hektik. Ja, Hektik traf die Situation in der Spitzengruppe wohl am besten. Cox schien froh zu sein, es überhaupt in die Gruppe geschafft zu haben und fuhr freudig mit. Morabito verrichtete schweigend seine Arbeit. Sanchez aber, ja Sanchez... der fuchtelte erst immer wieder an seinem Ohr rum - er schien taktische Anweisungen zu bekommen; "Vielleicht von Oscar?" wunderte sich Martin - und fuhr danach zu Vinokurov und besprach etwas mit ihm.
Zwei Bodenheimer-Fahrer, die sich Absprachen... noch dazu genau die beiden, die am Anstieg wohl am stärksten einzuschätzen waren... kritisch!

Aber gut, was sollte er tun. Martins Chance war die Gruppe. Er hatte nicht wie Sanchez noch einen Mann hinten, der den Sprint locker gewinnen würde (und Martin wusste nur ZU gut, wie stark Oscar wirklich in Form war)... er hatte nicht wie Vinokurov diese unglaubliche Kurzzeitregeneration, mit der er schlagartig die nächste Attacke setzen konnte... Es galt also, normal weiterzuarbeiten und zu hoffen. Hoffen, dass er an an diesem letzten Anstieg die Gruppe halten konnte.

Dann wäre alles drin... alles! Ein Ergebnis wie in Lüttich... vielleicht sogar einen Tick besser... nur einen kleinen Tick. Das würde reichen!
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ETXE
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Beitrag: # 416114Beitrag ETXE
20.3.2007 - 23:33

KILOMETER 250 (noch 15 km):

Ganze 20 Sekunden beträgt der Vorsprung des Ausreisserquintetts, was in erster Linie Vino, Samú und Pedersen zu verdanken ist. Cox und Morabito halten sich etwas zurück. Der vorletzte Anstieg ist passiert worden und im Peloton kam es zu einer erneuten Attacke. Die Italiener Visconti und Bettini sind angetreten. Der Norweger Arvesen und der Franzose Dessel waren zur Stelle. Aber zwei Dutzend weitere Fahrer auch, womit eine Lücke im Hauptfeld entstanden ist.

Ausreißer - S. Sánchez (ESP), Pedersen (DEN), Vinokourov (KAZ), Morabito (SUI), Cox (RSA);

<= 20" <=

Verfolgerfeld - Visconti, Bettini (beide ITA), Totschnig, Eisel (AUT), Brajkovic (SLO), Voigt, Pollack, Zabel & Haussler (alle GER), Dessel, Voeckler und Casper (alle FRA), Barbosa (POR), O'Grady (AUS), Oliphant (GBR), de la Rosa (MEX), Barry (CAN), Borrajo (ARG), Horrillo, Freire und Vicioso (alle ESP), Ciolek (GER), van Bon (NED), Gilbert (BEL), Hunter (RSA) und Kasecha (ZIM);

<= 9" <=

Hauptfeld
Zuletzt geändert von ETXE am 21.3.2007 - 14:47, insgesamt 1-mal geändert.
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PepsiLight
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Beitrag: # 416137Beitrag PepsiLight
21.3.2007 - 9:57

Geralds Beine fühlten sich gut an.
Er war die ganze Zeit an Bettini's Hinterrad geblieben.
Neben ihm fuhr Heinrich.

"Wer soll den Sprint anziehen?", fragte Gerald Heinrich.
"Erik fühlt sich nicht so gut, er würde uns gerne beim Sprint helfen."
Bild Monaco
#28

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Beitrag: # 416153Beitrag virtualprofit
21.3.2007 - 11:39

Das also hatte Bettinis gelangweilter und nichtssagender Gesichtsausdruck auf Oscars Drängen hin bedeutet. Was blieb ihm auch anderes übrig, nachdem sein Team ihn so sträflich im Stich gelassen hatte. Nun war man also zum Handeln gezwungen. Plötzlich aber überschlug sich über Funk die Stimme von Antequera:
"Petacchi weg, Boonen weg, Eisel weg, Hushovd weg" hämmerte es förmlich in Oscars Ohren. "Deutschland sehr stark, die Franzosen überraschend auch", fügte Paco hinzu, "dazu einige deiner Teamkollegen dabei, Oscar...das ist eure Chance, lass deine Verbindungen spielen!"

Und Antequera hatte recht: Totschnig, Barbosa, Gilbert und Zabel hatten es geschafft, dazu war Pedersen an der Spitze, Fossier mischte wahrlich gut mit. Aber ihm kamen Zweifel auf, ob man auf ihre Unterstützung würde bauen können. Gilbert und Totschnig eröffneten sich nach den Problemen von Boonen und Eisel plötzlich ungeahnte Möglichkeiten, gerade letzterer würde als Lokalmatador doch nicht seine eigenen Chancen für einen Spanier opfern. Und auch bei Barbosa kamen Oscar Zweifel, schon bei der Vuelta war der Portugiese enorm stark gefahren und würde hier sicherlich sein eigenes Süppchen kochen.

Was blieb also? Bettini? Der würde wohl am letzten Anstieg noch einmal sein Heil in der Flucht versuchen. O'Grady? Der war von allen guten Geistern und Teamkollegen verlassen. Casper? Der war ohnehin überraschend dabei und wohl alles andere als daran interessiert, das Tempo am letzten Hügel noch einmal zu erhöhen. Es blieb einzig und allein Zabel, der alte Deutsche, der sich nach einem tollen Frühjahr im Fossier-Team so erstaunlich rar gemacht hatte. Lange hatten sie kein Rennen mehr gemeinsam bestritten, zuletzt war es bei der Deutschland-Tour, als Zabel dank Oscars Unterstützung so eindrucksvoll glänzte. Auch seinen Anteil an Etes Siegen bei Flandern-Rundfahrt und Tour de France schätzte er als nicht unsignifikant ein. Andersherum blendete er natürlich die Situationen aus, in denen er seine Erfolge auch Zabel zu verdanken hatte.

Es brauchte ein wenig, bis er Zabel in dem Gewirr aus deutschen Trikots ausfindig gemacht hatte: Ete, Ete, wie ein guter Wein, je oller, je doller. Beide lachten. Ich weiß ja nicht, ob eure sportliche Leitung euch informiert hat, aber wenn wir jetzt nicht handeln, machen wir es uns unnötig schwer. Mit einem Schlag können wir uns eine Handvoll Konkurrenten vom Leib halten, und ihr habt die nötige Manpower dafür. Oscar unterbrach kurz und beorderte Horrillo an die Spitze. Mir selbst fehlen die Leute, aber als Zeichen meines guten Willens kann ich Pedro für die Tempoarbeit abstellen. Wie würde Zabel, respektive seine Mannschaft, reagieren?

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Beitrag: # 416158Beitrag T-MobileFan
21.3.2007 - 12:28

Das war es wohl mit der WM Verteidigung dachte Tom, als er im abgefallenen Hauptfeld fuhr.
Allerdings wünschte er trotzdem per Funk Gilbert viel Glück, dass er vielleicht den Titel holen könnte als Landsmann.
Für Tom gings jetzt darum, zu hoffen, dass die da vorne sich nicht einig waren und das Feld wieder rankam.
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Beitrag: # 416167Beitrag Bettini_der_Beste
21.3.2007 - 13:50

Alex war überrascht, als er eine bekannte Stimme an seinem Ohr hörte. Samuel bat um Mitarbeit gegen den Dänen. Schlau, dieser Spanier, dachte sich Alex. Doch er würde nicht noch einmal auf ihn hereinfallen. Ein Wort, ein ganzes Wort hatte seine Absichten verraten. Alex wusste ganz genau, was der Spanier vor hatte. Und Alex würde nicht auch noch die Weltmeisterschaften wegen Sanchez verlieren. Nein, das würde er ihm nicht versauen.

"Okay, Samuel. Klingt einleuchtend. Lass uns im steilsten Stück gemeinsam attackieren."

Doch Alex hatte etwas anderes vor. Wie würde Sanchez' Gesicht bloß aussehen, wenn Alex ihn zusammen mit dem Dänen schon zu Beginn des Anstieges stehen lassen würde und dann alleine ins Ziel fahren würde? Alex war wirklich gespannt darauf.

"Ähem, Samu, wir können uns aber keine Pokerspielchen leisten. Warte bis zum steilsten Stück, da liegt Pedersens Schwäche soweit ich das beobachten konnte."

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Beitrag: # 416178Beitrag HamitonFan007
21.3.2007 - 14:27

Wer hat die selben Absichten wie ich...?
Das war momentan der einzige Gedanke von dem jungen Slowenen. Plötzlich kam ihm ein Gedanke. Bettini! Er hat die Fähigkeiten und auch die Willenskraft um an dem letztem Anstieg zu attackieren. Suchend ließ er seinen Blick schweifen. Als sein Auge Bettini erblickte erhöhte er sein Tempo um an Bettini ranzukommen.
Nachdem er an ein paar Fahrern vorbei gefahren war, sah er auch schon den kleinen Italiener. Janez sein Englisch war nicht perfekt, jedoch sprach er fließend italienisch.

Guten Tag Paolo.
Ich habe mir gedacht, das du vielleicht die selben Absichten wie ich vertretest....
Hast du Interesse?
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*Mik* [EISEL-FAN]
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Beitrag: # 416184Beitrag *Mik* [EISEL-FAN]
21.3.2007 - 14:42

Alles ging so schnell; schon war Berni abgehängt. Und das obwohl er in den vorderen Reihen des Feldes fuhr. Er konnte das ganze garnicht fassen. Dabei befand er sich in guter Form. Er funkte gleich zu Totsche, da er ihn nicht mehr sehen konnte, um zu wissen, wo er sei. Er war wie erwartet vorne dabei. Berni gab ihm sofort die Anweisung nichts für das Tempo der Gruppe zu arbeiten und sich eher auf eine Attacke vorbereiten solle; oder eben, damit Berni wieder aufschließen konnte. Als er aber auch hörte, dass so Fahrer wie Casper oder Pollack dabei waren, die er an Anstiegen locker stehen lassen müsste, regte er sich zurecht auf. Er wollte noch nicht aufgeben; nicht heute und erst recht nicht hier.
So einfach schlägt man mich hier nicht, dachte er sich kurz. Danach warf er einen kurzen Blick über das Feld, ob es überhaupt noch Sprinter hier hinten gab. Er erblickte an Konkurrenz eigentlich nur noch Boonen. Doch aufgeben gab es nicht. Er setzte sich selbst etwas an die Spitze ohne sich zu überfordern, um den anderen ein Zeichen zu setzen und forderte die Konkurrenz auf, es ihm gleich zu tun.

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ETXE
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Beitrag: # 416192Beitrag ETXE
21.3.2007 - 15:01

[OFF]Tut mir leid, ich habe bei der letzten Auflistung einen Fahrer vergessen. Lokalmatador Eisel ist selbstverständlich noch in der Verfolgergruppe. Sorry Mik[/OFF]

KILOMETER 255 (noch 10 km):

Angriff von Vino und Pedersen im Anstieg nach Elixhausen. Sánchez versucht mitzugehen, kommt aber nicht an die beiden heran.
Unterdessen kommen die Verfolger wieder näher an die Ausreißer heran.


Vinokourov, Pedersen;

<= 9" <=

Cox, Morabito, S. Sánchez;

<= 9" <=

Verfolgergruppe (u.a. Eisel, Freire, Haussler, Bettini, Brajkovic, Ciolek)

<= 12" <=

Hauptfeld
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