STRASSEN-RAD-WM in Salzburg

Ein kleines Rollenspiel

Moderatoren: Escartin, ETXE, wflo

*Mik* [EISEL-FAN]
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Beitrag: # 416197Beitrag *Mik* [EISEL-FAN]
21.3.2007 - 15:20

[OFF]Es sei dir verziehen, Etxe! Solang's noch rechtzeitig ist, geht's ja noch. Wenn dir das erst nach dem Rennen ein-/aufgefallen wäre, dann eher nicht ;)[/OFF]


Nur noch wenige Meter sollte es nun bergauf gehen. Berni konnte an dem Anstieg recht gut mithalten. Totsche fuhr an der Spitze weiter Tempo, um die Ausreißer wieder zu stellen. Und das sah sehr gut aus. 18 Sekunden nach vorne sollten kein Problem darstellen.
Lediglich noch Freire als Konkurrent für einen Sprint in der Gruppe. Ihn kannte er ja schon aus noch gemeinsamen Zeiten damals bei Mapei. Er war eigentlich bei jeder WM ein zu beachtender Gegner. Sein Teamkollege Haussler zwar sicher auch nicht zu unterschätzen, da er Berni diese Saison oftmals in den Schatten stellte. Doch Berni hatte da sicher einen großen Heimvorteil heute. Außerdem war es die 1. WM für Haussler bei den Profis. Das dürfte Berni einen großen Vorteil bringen. Ciolek dürfte ebenso noch nicht bereit sein für ein so großes Rennen. Bettini womöglich auch zu beachten. Wobei seine Stärke ja eher im Anstiege hochsprinten liegt, als im Schlagen eines Sprintspezis.
Folglich blieb nur noch Freire, auf den sich Berni konzentrieren musste, während Totsche die Ausreißer stellt. In der Nähe des Spaniers hielt er sich in der Folge auch auf und fragte ihn schließlich voller Selbstvertrauen: "Hola, Oscar, hast du dich schon damit abgefunden nur 2. zu werden?"

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MichelinR
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Beitrag: # 416198Beitrag MichelinR
21.3.2007 - 15:28

"So eine verdammte Sch****!" Ich konnte nicht mitgehen, Vino trat unmenschlich an. Und dieser Pedersen geht dann mit. Ich überlegte. Soll ich nun hinterherhetzen oder mich zu Freire zurückfallen lassen? Ich entschied mich zu letzteres, diese kleine Gruppe hatte eh keine Chance mehr. Ich ließ mich zurückfallen, in der Abfahrt hole ich diesen verdammten Kasachen noch ein. Dafür werde ich noch sagen, Alex wird nicht Weltmeister, niemals. Zurück in der Gruppe merkte ich wie Oscar erfreut war. Ich nickte ihm zu und fuhr wieder Tempo. Ein paar Konkurrenten kann man sicherlich noch abschütteln, diese Deutschen da und der Österreicher sind sicher nicht so stark. Außerdem musste man Boonen und die anderen weghalten. Nun ging mein Blick wieder auf die Straße und ich trat in die Pedale. Egal wie tot ich im Ziel bin, ich habe viele Monate Zeit um wieder fit zu werden. Ich will diesen Kasachen kriegen!

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Fabian
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Beitrag: # 416199Beitrag Fabian
21.3.2007 - 15:30

Steve wollte unbedingt zurück an die Spitze. Mit seiner ganzen verbleibenden Kraft hängte er sich rein und hoffte, dass Sanchez und Cox auch noch mithelfen würden, wobei Letzterem wohl nicht mehr allzu viel zuzumuten war. Von hinten nahte allerdings auch die Verfolgergruppe, aber Steve wollte sich nicht mit einem 20. Platz zufrieden geben, nein, er wollte ganz nach vorne! Und 9 Sekunden waren auch nicht alle Welt, also gab es nur eines: Vollgas!
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Davide
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Beitrag: # 416201Beitrag Davide
21.3.2007 - 15:44

Es war klar, dass Ryan nach so einer langen Flucht nicht mehr in der Lage war, den unglaublichen Angriff von Vino und Pedersen mitzugehen. Aber jetzt ging es fast nur noch bergab und geschlagen geben wollte er sich nun auch nicht. Er wollte kämpfen! Mit Samu Sánchez in der Gruppe hätte sie in der Abfahrt wohl mehr Chancen gehabt, wieder nach vorne aufzuschließen. Aber dieser lies sich, warum auch immer, zurückfallen. Jetzt war er nur noch mit Morabito zusammen. Als Ryan sah, dass dieser jetzt Vollgas in der Abfahrt gab, tat Ryan es ihm nach. Er hörte aus dem Teamfahrzeug, dass es zur Spitze wie zu den Verfolgern jeweils 9 Sekunden waren. Das war nichts! Deshalb könnte es auch für sie beide möglich sein, die Lücke nach vorne zuschließen. Zwar hatten Morabito und Ryan sich nicht abgesprochen, aber er merkte, dass Morabito auch mit aller Gewalt wieder zu den beiden Spitzenreitern wollte. Als übernahm Ryan die Spitze und ging volles Tempo und Risiko, um auch zu signalisieren, dass er nicht gewillt war, sich so einfach zu ergeben!
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virtualprofit
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Beitrag: # 416203Beitrag virtualprofit
21.3.2007 - 15:50

Zwei kleine Nachrichten, die die Situation doch grundlegend veränderten...Eisel noch da, Sanchez in Problemen, so hatte es Antequera knapp formuliert. Steckt Sanchez auf? wollte Oscar von seinem sportlichen Leiter wissen, worauf er ein knappes "sí" erntete, das eine ganze Steinlawine auslöste, die von seinem Herzen fiel. Endlich bestand nicht mehr die Gefahr, seinem eigenen Landsmann hinterherzufahren. Und er konnte nach Bettinis fordernder Attacke wahrlich jeden Helfer gebrauchen...

Als Sanchez sich zu Vicioso und Horrillo gesellte, rief er dem Asturier zu: Du willst Vino, ich den Dänen! Und dann werden die Karten neu gemischt. In dem Moment unterbrach ihn Eisel, der sich offenbar auch noch einmal selbst bemerkbar machen wollte. Da er ihn nicht genau verstand, entgegnete er grinsend mit einem Augenzwinkern.

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Bettini_der_Beste
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Beitrag: # 416204Beitrag Bettini_der_Beste
21.3.2007 - 15:52

Alex war echt gemein gewesen. Kaum ging es schon ein wenig bergauf, schaute er Sanchez tief in die Augen, blickte dann kurz zu Pedersen hinüber und trat unwiderstehlich an. Es hatte geklappt, Sanchez war weggewesen. Jetzt hieß es mit dem Dänen bis nach Salzburg zu kommen und ihn dann dort abzuhängen...

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ETXE
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Beitrag: # 416208Beitrag ETXE
21.3.2007 - 16:04

KILOMETER 260 (noch 5 km):

Ladies and Gentlemen, wir haben einen unserer Experten bei der 5-km-Tafel aufgestellt, der uns hautnah von dieser Stelle am Ende der Abfahrt berichten wird!
Ich rufe Michele Bartoli! Hallo Michele, kannst du uns kurz beschreiben, wo du stehst und was du vom Renngeschehen mitbekommst? Vielleicht kannst du uns auch eine kurze Einschätzung der Situation geben.

Michele Bartoli bitte!
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Igor
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Beitrag: # 416210Beitrag Igor
21.3.2007 - 16:11

Die Ausreißer waren noch in Schlagdistanz, die Kapitäne weg, Christophe hatte seine Schuldigkeit getan. Vorne waren sie immer noch zu dritt, aber das würde wohl nichts daran ändern, dass sie mit dem Ausgang des Rennens wenig zu tun haben würden. Jetzt aus dem Hauptfeld zu attackieren war sinnlos, da die Verfolgung in vollem Gange war. Abgesehen davon, dass man sich nicht unbedingt auf Caspers Endschnelligkeit verlassen konnte. Von vorne kam die Frage nach weiteren Instruktionen. Christophe brauchte nicht lange überlegen: "Attackieren macht nur Sinn, wenn vorne keine Ausreißer mehr sind oder sie kurz vor dem Zusammenschluss stehen. Dann habt ihr freie Bahn, Cyril, Thomas. Jimmy, du wirst in einem Sprint das Bestmögliche versuchen. Wenn es zum Sprint kommt und keine Angriffsmöglichkeiten mehr bestehen, unterstützt ihr ihn natürlich, Cyril, Thomas." Christophe musste sein Lachen unterdrücken. Er konnte sich nicht ernsthaft irgendwelche Hoffnungen machen auf gute Platzierungen. Wenn das da vorne die Elite von Frankreichs Radsport war - lächerlich! Galgenhumor nannte man so etwas wohl.

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hertha_andre
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Beitrag: # 416211Beitrag hertha_andre
21.3.2007 - 16:18

Das tat weh. Sehr sogar. Die Beine schmerzten so stark, dass Martin am Liebsten schreien wollte - doch er tat es nicht. Trat stattdessen lieber so schnell es ging in die Pedale.
9 Sekunden wurden ihm gemeldet... 9 Sekunden auf Morabito und Cox. Sanchez wohl schon im Hauptfeld, bei Oscar. Oscar dem feigen Hund. Andere arbeiten lassen und dann im Sprint gewinnen. So stellte er es sich vermutlich vor.
"Nicht mit mir!" dachte Martin. "Nicht mit mir..."

Vinokurov war es gewesen, der mit einem trockenen Antritt am Anstieg die anderen drei distanziert hatte. Etwas zu früh für Martins Geschmack, aber gut. Vinokurov war strark - bärenstark. Und auch er, Martin, fühlte sich noch gut... so gut es eben geht nach dieser Distanz. Klar, die Beine schmerzten... aber die Aussicht auf eine Medaille bei der WM ließ diesen Schmerz verblassen. Eine Medaille. Die hätte er sicher, wenn er mit Vino zusammen ankam. Vermutlich nicht die goldene gegen diesen alten Fuchs, aber wer weiß... selbst die war drin.

Doch zuerst mussten sie ihren nicht gerade großen Vorsprung ins Ziel retten. "18 Sekunden" bekam er gerade über den Kopfhörer im Ohr mitgeteilt. 18 Sekunden für 10 Kilometer... Nicht gerade viel, aber auch nicht gerade wenig. Vino sah stark aus, trat einen scheinbar riesigen Gang ine inem Tempo, dass Martin größte Probleme hatte, zu folgen. Geschweige denn, in den Wind zu gehen. Er tat es dennoch! Jede Sekunde zählte jetzt, jeder Meter, den sie dem Ziel näherkamen. Martin wusste, dass dies seine vermutlich einzige Chance bleiben würde... also nahm er den Knopf aus dem Ohr und fuhr, ohne sich umzublicken oder Abstände vom sportlichen Leiter einzuholen. Er fuhr einfach. Gab alles. Ohne Rücksicht auf Verluste...
#87
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Henrik
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Beitrag: # 416221Beitrag Henrik
21.3.2007 - 16:44

Guten Tag, ich befinde mich, wie gesagt, einige hundert Meter hinter dem Ende der letzten Abfahrt, von hier sind es 5000 relativ flache Meter bis ins Ziel in Salzburg, die Entscheidung naht. In wenigen Augenblicken erwarten wir die ersten Fahrer, die Stimmung hier ist bereits jetzt perfekt. Und nun werden die Zuschauer lauter, die ersten Trikots sind zu sehen, und sie stammen aus vermeintlich kleinen Nationen: Ein Kasache und ein Däne führen das Feld der Rad-Weltmeisterschaft an, zwei Fahrer, die Gegensätze verkörpern: Der erfahrene und abgebrühte Vinokurov, der seine Klasse bereits oft unter Beweis gestellt hat, auf der einen, der junge Heißsporn Pedersen, der in Lüttich sein großes Talent andeuten konnte und außerdem mit starken Leistungen im Baskenland - sowohl bei der Baskenland-Vuelta als auch in San Sebastian - geglänzt hat, auf der anderen Seite. Sie scheinen gut zusammenzuarbeiten, jetzt nähern sie sich, Pedersen scheint auf dem Zahnfleisch zu gehen, die kasachische Sphinx Vinokurov lässt sich wenig anmerken, doch auch er ist von den harten letzten Kilometern gezeichnet. Wenn sie so weitermachen, dann könnte das tatsächlich bis ins Ziel reichen, doch die Verfolger sind nah:

Ryan Cox und Steve Morabito haben nur wenige Sekunden Rückstand, seit dem letzten Anstieg sind sie sogar noch etwas näher herangekommen. Cox scheint heute wirklich bärenstark, schon lange ist er vorne, hat nie aufgesteckt, könnte das am Ende doch noch mit einer Medaille belohnt werden? Der junge Schweizer Morabito unterstützt ihn tatkräftig, und der Rückstand fällt tendenziell leicht, wie gesagt.

Aber auch das Verfolgerfeld ist schon zu sehen, mehrere spanische Trikots befinden sich hier an der Spitze, Samuel Sanchez hat in der Abfahrt viel für seinen Kapitän Oscar Freire, für den die Iberer jetzt offenbar fahren, gearbeitet, anstatt sich auf eigene Faust wieder an die Ausreißer heranzukämpfen. Daher ist auch der Abstand der Verfolger erneut zusammengeschrumpft, wenn die verbliebenen Sprinter sich jetzt zusammenschließen sollten, können sie vielleicht noch einen Massenspurt herbeiführen. Aber es sind eben nur noch 5000 Meter, die Abstände sind zwar gering, aber die Ausreißer werden sicherlich nichts unversucht lassen, um das Ziel zu erreichen.

Jetzt nähert sich auch die nächste große Gruppe mit einigen Top-Favoriten wie Tom Boonen, doch der Belgier wird seinen Titel wohl nicht verteidigen können. Die Entscheidung über seine Nachfolge bleibt weiterhin völlig offen, Pedersen hat zwar die Endschnelligkeit für einen Sieg, wie er schon mehrfach bewiesen hat, doch für Vinokurov spricht seine ungleich größere Erfahrung. Daher würde ich ihm in einem Sprint-Duell den Sieg eher zutrauen, doch noch müssen sie sich die anderen vom Leib halten. Cox ist sicher nicht mehr der frischeste, Morabito war noch nie für seine Endschnelligkeit bekannt - aber im Hauptfeld lauern noch einige Top-Sprinter, Freire und Eisel sind ja nur einige Namen. Auch von Paolo Bettini kann man sich vielleicht noch etwas erhoffen, sodass er die Fans für die weitestgehend schwache Vorstellung des italienischen Hühnerhaufens eventuell mit einer Medaille oder sogar dem Regenbogen-Trikot entschädigen kann. Doch mein Favorit bleibt Vinokurov, und damit gebe ich zurück zur Entscheidung der Straßen-Rad-Weltmeisterschaft 2006.

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toursieger-2010
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Beitrag: # 416228Beitrag toursieger-2010
21.3.2007 - 17:17

Lange mussten sich die Fahrer wohl nicht mehr quälen und die Abfahrt verschaffte ihnen eine willkomene, wenn auch nicht ausreichende Linderung der Schmerzen. Doch nun mussten noch einmal die letzten Reserven mobilisiert werden. Er wollte schauen, was nach vorne noch zu machen war, um es zumindest noch aufs Podest schaffen zu können. In der Gruppe waren für seinen Geschmack noch zu viele Sprinter. von daher musste er wohl sehen, dass sich die Gruppe noch etwas verkleinern würde.
UNd auf der Zielgeraden, die, wenn er sich richtig erinnerte etwas anstieg, würde er sich mit Alex schon ein heißes Duell liefern können, sollte er zu ihm aufschließen.
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HamitonFan007
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Beitrag: # 416280Beitrag HamitonFan007
21.3.2007 - 21:00

Er war zermürbt. Zermürbt von den Qualen die er überstanden hatte. Eigentlich wollte er nicht mehr fahren. Die Konkurrenz war einfach überlegen. Im Sprint sah er keine Chance und die Möglichkeit vor dem Ziel einen erfolgreichen Angriff fahren zu können war äußerst gering. Warum nicht aufgeben? Warum lass ich mich nicht zurückfallen?

Kraftlos ließ er seinen Blick auf den Boden gleiten. Was er dort sah, brachte ihm wieder Mut, Hoffnung und die Energie, die ihn bei seinen Heimatrennen immer so auszeichnete. Auf der Straße sah er seinen Namen mehrmals hintereinander mit Kreide geschrieben. Als er seinen Blick auf die Bürgersteige richtete, sah er Fans. Es waren nicht irgendwelche. Es waren seine! Mit den slowenischen Nationalfarben bemalt und der Flagge in der Hand standen sie am Straßenrand. Abermals fuhr Janez zu Bettini.

Paolo, lass uns versuchen von den anderen wegzukommen. Falls es zwischen uns zu einem Zielsprint kommen sollte, werde ich dir den Vortritt lassen. Ich will mich nur meinen Fans präsentieren!

Gespannt wartete er die Reaktion des kleinen Italieners ab.
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toursieger-2010
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Beitrag: # 416282Beitrag toursieger-2010
21.3.2007 - 21:10

"Janez, dort vorne, am Ende der Abfahrt kommt ein kleiner Anstieg. Dort kannst du attackieren. Wenn es gut aussieht werde ich mitkommen, und mit dir zusammen versuchen weiter nach vorn zu kommen. Aber wenn ich sehe, dass du nicht wegkommst, werde ich meine Kräfte für einen möglichen Sprint sparen."

Er hatte nicht wenig Lust hier abzuhauen und ein paar der Sprinter hinter sich zu lassen. Aber aus Erfahrung wusste er dass es nicht sehr erfolgsversprechend war hier noch einmal auszureißen. Dafür stand, gerade für die Sprinter, wohl zu viel auf dem Spiel. Aber wie so oft dachte er sich, Probieren geht über studieren. Zumal er hierbei nicht unmittelbar Kräfte verschwenden musste, sondern einige Augenblicke Zeit hatte, die Situation zu analysieren.

Aufmunterend nickte er dem Slowenen noch einmal zu bevor sie sich auf den Weg nach vorn machten.
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Steini
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Beitrag: # 416284Beitrag Steini
21.3.2007 - 21:19

Per Funk erhielt Heinrich die neusten Zeitabstände. "Erik, geh nach vorne! Wir brauchen dich als Tempobolzer! Hau alles rein!" [Off-Topic:Vorausgesetzt Zabel befindet sich noch in dieser Gruppe. ;-)], rief Heinrich ihm in der Folge zu. Dann drehte er sich nach rechts und meinte: "Gerald, du bist meine letzter Mann. Zieh mir nachher bitte den Sprint an!"

Die Antwort stand noch aus, da ärgerte sich Heinrich, dass vorher keine detaillierten Absprachen getroffen wurden. Er selbst sah sich als Kapitän des Teams, wurde von den Medien auch als solcher bezeichnet, doch war auch Gerald dieser Ansicht? Würde er sich den Ambitionen von Heinrich fügen? All diese Gedanken gingen Heinrich durch den Kopf.

Mit einem kurzen Blick nach hinten stellte er einerseits fest, dass von dort keine Gefahr mehr drohte, erkannte allerdings auch an den Gesichtszügen von Oscar Freire, dass dieser noch einiges draufhatte.

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Bettini_der_Beste
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Beitrag: # 416287Beitrag Bettini_der_Beste
21.3.2007 - 21:31

Alex hing tief über dem Lenker, um dem Wind eine möglichst kleine Angriffsfläche zu bieten. Er trat 100% in die Pedale, wahrscheinlich sogar noch mehr. Die Beine brannte, doch Alex wusste, dass sie bald die Ziellinie erreichen würden. Er sah sie förmlich immer näher kommen. Sie flogen an einem großen roten Schild vorbei. Noch 5km. Noch 5km zum Triumph. Alex wusste, dass sie durchkommen würden. Alex wusste, dass er Pedersen im Sprint schlagen würde. Alex wusste, dass dieser Glaube an seine Fähigkeiten bei der Vuelta gefehlt hatte. Und Alex wusste, dass er diesmal nicht 2. oder 3. werden würde.

HamitonFan007
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Beitrag: # 416289Beitrag HamitonFan007
21.3.2007 - 21:40

Janez ließ sich einmal kurz im Wind sehen und schon begann das Gegröle seiner Fans. Jetzt wusste er warum er bislang keine seiner Anhänger sah. Sie hatten sich alle hier versammelt, auf den letzten Kilometern.
Bei dem Anblick bekam er eine Gänsehaut und streichte über sein Nationalwappen am Trikot. Jetzt gehts los! Ein letzter Blick zu Paolo...
RPG: Denis Menchov

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ETXE
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Beitrag: # 416311Beitrag ETXE
22.3.2007 - 0:14

KILOMETER 263 (noch 2 km):

Der junge Slowene Janez Brajkovic hat es mit einer Attacke versucht, aber momentan fahren beinahe alle Fahrer am Anschlag, so daß er nicht wegkam.
Die Strecke führt noch durch wenige 90°-Kurven, ehe es auf der Zielgeraden leicht bergauf geht.
Vino und Pedersen sind immer noch vorne, obwohl Cox und Morabito dichtauf folgen und auch das Feld der schnellen Verfolger wieder sehr nah gerückt ist.
Dort sieht man einige deutsche Fahrer weit vorne, dazu Sánchez, Horrillo, Cardoso, Freire, Eisel.

Pedersen hat die Geduld verloren und versucht eine letzte Attacke, doch Vino hängt sich dran und kommt mit mehr Schwung aus der Kurve und tritt nun seinerseits kurz an. Pedersen kämpft um den Windschatten ...
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Davide
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Beitrag: # 416336Beitrag Davide
22.3.2007 - 13:36

Tunnelblick! Ryan war nur noch fixiert auf die zwei Mann vorne! Sonst hatte er sein Gehirn ausgeschaltet! Er hörte nichts mehr, spürte nichts mehr und dachte schon lange nichts mehr. Er wollte mit aller Macht wieder nach vorne aufschließen. Komme, was wolle! Deshalb sah er nur noch die zwei Fahrer vor ihm. Bis zu ihnen war es nicht mehr viel. Er musste es einfach schaffen! Deshalb trat er so sehr in die Pedale, wie er nur konnte. Morabito realisierte er auch kaum noch. Wenn Ryan hinter ihm fuhr, blickte er förmlich durch ihn hindurch. Tunnelblick! Treten, treten, treten, ... !
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virtualprofit
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Beitrag: # 416340Beitrag virtualprofit
22.3.2007 - 13:54

Die Ausreißer in Sichtweite und doch so fern. Pedersen und Vinokourov hatte man im Sinn, doch die Realität war, dass da immer noch ein zweites Duo vor ihnen lag. Wieder meldete sich Antequera, der im Teamwagen kurz vor dem Herzstillstand stehen musste: "Jetzt ist es vorbei mit der trauten Zweisamkeit da vorne, sie verlieren die Nerven! Zu früh, das ist eure Chance!"

Eine fast einen Kilometer lange Gerade gab es noch bis zum Teufelslappen, die musste man nutzen, um zumindest Cox und Morabito den Garaus zu machen und gleichzeitig die beiden Führenden in Schlagdistanz zu holen. Spätestens an der Eisenbahn-Unterführung war es Zeit, die Deutschen mit einem Antritt zu überrumpeln und an der Spitze abzulösen. Er setzte nun all seine Hoffnungen in Sanchez, Horrillo und Vicioso. Sie waren seine Leadout-Männer für den Mirabellplatz, die das scheinbar Unmögliche doch noch möglich machen sollten.

*Mik* [EISEL-FAN]
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Beitrag: # 416356Beitrag *Mik* [EISEL-FAN]
22.3.2007 - 15:23

Nur noch 2 Kilometer, dann wäre es endlich geschafft. Berni spürte schon die Anstrengung und vor allem die Schmerzen der letzten gut 250 Kilometer. Doch diese versuchte er so gut es ging zu verdrängen. Jetzt musste er kämpfen. Doch was tat man nicht alles für ein WM-Rennen. Schließlich wäre selbst eine Medaille der größte Erfolg seiner Karriere, der mögliche Titelgewinn dagegen einfach nur noch unbeschreiblich. Er fuhr schon seit einigen Kilometern bereits nur noch am direkten Hinterrad von Freire, den er als klar stärksten Konkurrent ausmachte. Totsche schon nicht mehr vorne. Berni also leider auf sich gestellt.
Die Deutschen holen die vier Spielverderber da vorne schon noch ein!, dachte er sich und motivierte sich nochmal selbst für den kommenden "Massen"sprint.

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hertha_andre
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Beitrag: # 416357Beitrag hertha_andre
22.3.2007 - 15:24

"So ein Mist!" fuhr es Martin durch den Kopf. Er hatte sich versteuert. Aber vollkommen. Ausgerechnet jetzt, in der Endphase. Die Kurve schlecht genommen. Davor extra noch einmal richtig angezogen, alles gegeben, sogar unbeabsichtigt ein kleines Loch zu Vinokurov gerissen. Dann aber kam diese Kurve. Martin war zu schnell, verbremste sich, musste erst wieder beschleunigen. Vinokurov war vor ihm, da war das Loch entstanden. Und das 2 Kilometer vor dem Ziel, 1km vor dem Teufelslappen.

"In kleinen Schritten denken!" befahl er sich selbst. Erstmal ankommen mit Vinokurov, dann an den Sprint denken. Doch dazu musste er zuerst einmal Vinos Hinterrad wieder erwischen. Das Loch zufahren. Und dazu musste er kämpfen. Die Beine übersäuerten, Martin gab alles. Er wusste nicht, wie viel Vorsrung sie noch auf Cox und Morabito hatten, ob die überhaupt noch die ersten Verfolger waren oder andere... er wusste nur, dass er, wenn er hier eine Medaille wollte, unbedingt wieder an Vinokurovs Hinterrad kommen musste. Unbedingt.

Also trat er in die Pedale, als ob es um sein Leben ging. Ignorierte den Schmerz so gut es ging (er glaubte dennoch, dass das schmerzverzerrte Gesicht den Fernsehzuschauern gefallen musste). Versuchte alles, und...
#87
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