ETXE_ONDO-gara.net ¡Das baskische Klassiker-Team! 2004

[ETXE]

Beloki kam schließlich noch in die Hotel-Bar und trank (vernünftigerweise) eine Cola. Etxe beschloss, nach einem Bier auf die alkoholfreie Variante umzusteigen. Er wollte seinen Mitstreitern kein schlechtes Beispiel geben.
Er sah sich um und bemerkte zwei seltsame Gestalten, die er in Zusammenhang mit einem niederländischen Schmierblatt brachte. Zum Glück war es unwahrscheinlich, daß einer dieser beiden baskisch sprach.
Beloki sagte , wie es seine Art war, nicht so sehr viel. Aber er hörte aufmerksam zu. Etxe und Iban führten hauptsächlich das Gespräch und Jo gab nur ab und an einen Kommentar dazu ab (<= PN).

So verging der Abend sehr schnell, man verabredete sich zum frühen Frühstück am nächsten Morgen und jeder ging auf sein Zimmer, wo Etxe auch bald einschlief...

[Hoffi]

Die Nacht war schnell beendet. Draußen vor dem Hotel hatte jemand einen kleinen Unfall gebaut. Es hatte ein wenig gescheppert. Zu laut, um Iban nicht aus dem Schlaf zu reißen. Zum Glück hatte er gestern Abend nicht all zu viel an alkoholisierten Getränken zu sich genommen.

Das Frühstück ging auch schnell über die Bühne. Es war zwar umfangreich - wie es für einen Profisportler auch sein muss -, doch geschah nichts interessantes. Einzig sprach er Etxe an: "Was ist mit einer kleinen Runde heute Morgen zum aufwärmen?"

[ETXE]

"Wie klein hast du dir die Runde vorgestellt?" fragte Etxe zurück, dann musste er rülpsen, was ihm für gewöhnlich nicht peinlich war. Die meisten Radsportler geben auf dem Rad noch ganz andere Töne von sich.

"Wie sieht es denn mit euch aus? So gut kennt ihr die Strecke ja nicht. Wir sollten sie heute morgen einmal 'langsam' abfahren und dann heute nachmittag nochmal in hohem Tempo, besonders die Anstiege..."

Sein Blick fiel auf die Zeitung, die am Haken hing. Es musste eine neue Zeitung sein, denn zunächst sagte ihm der Titel nichts. Dann blätterte er darin und sah, daß die Zeitung von Kessler herausgegeben und geschrieben wurde. Traurige Geschichte mit dem jungen und ambitionierten Fahrer, jedoch erstaunlich, wie schnell er anderweitig Fuß zu fassen versuchte. Erst jetzt fiel Etxe auf, daß das Wort Peloton falsch geschrieben war. "Peinlich für einen Ex-Fahrer!" dachte sich Etxe. Bei der Vorschau auf das Amstel Gold Race stand Davids Name an erster Stelle der Favoriten. Das gefiel ihm natürlich und er musste schmunzeln.

"Tja, Jungs, hier steht, daß wir alle zu den Favoriten des Rennens gehören. Da müssen wir ordentlich trainieren, um niemanden zu enttäuschen "

[Gast]

Von mir aus können wir das so machen. Ich bin dabei!

David und Josepa blickten zusammen Iban an und warteten auf eine Antwort. Für das nächste Rennen hatte sich das Team etwas vorgenommen und diesmal waren sie Favouriten, oder zumindest hatten sie eine bessere Ausgangsposition als bei Flandern oder Mailand-San Remo.

[Hoffi]

"Gebongt", sagte Iban, stand auf, hielt am Türrahmen noch einmal an und grinste zurück: "In einer Stunde vorne auf der Straße. Zu der 'langsamen' Runde."

Er verschwand in seinem Zimmer, guckte sich Videos von der Tour de France an. Miguel Indurain hatte gerade seinen dritten Toursieg eingefahren. Schön war sie gewesen, die Tour. Doch vermisst hatte sie Iban nicht - im Gegenteil. Die Klassiker mochte er immer mehr - die Tour umso weniger.

Um Punkt 11 Uhr war Iban auf der Straße. Joseba und Etxe waren schon da ...

[ETXE]

So fuhren sie also die 'langsame' Runde. Alle schienen einigermaßen in Form zu sein, vor allem waren alle froh, endlich das KSP hinter sich zu haben.
Auf dem Rückweg fiel Etxe noch ein, was er heute morgen telefonisch ausgemacht hatte: "Nachher kommt ein ostdeutscher Reporter vorbei, der ein paar Tage bei unserem Team verbringen möchte, um seinen Lesern über uns zu berichten. Seid nett zu ihm, wir können gute Presse gebrauchen "

[zabelchen]

Nach dem Telefonat ist Markus natürlich sofort in den Zug Richtung Valkenburg gesprungen, Kosten und Spesen übernahm ja der Sponsor zwecks der guten Presse und von daher spielte er ein bisschen mit dem Laptop und vertrieb sich die Zeit. Etwa in 3 Stunden wäre er in Valkenburg. Er hoffte mit dem bissel Englisch in diesem Spanischen Team zurecht zukommen, spanisch konnte er ja sogar nicht, und mit russisch würde er wohl überhaupt nicht weit kommen, und dabei hatten sie ihm vor 20 Jahren noch gesagt wie wichtig diese Sprache sei. Aber gut, Geschichten von gestern, jetzt würde er erstmal einen weiteren Artikel für seine Zeitung schreiben und sich das Rennen hautnah ansehen. Vielleicht würde das den Alten zufrieden stellen.

In Aachen beim umsteigen füllte er noch schnell seinen Lottoschein aus und stieg in den Zug nach Valkenburg. Laut Fahrplan würde er ungefähr gegen 13 Uhr in Falkenburg ankommen, wenn alles glatt liefe eine halbe Stunde später in dem Hotel des baskischen Teams.

[zabelchen]

Angekommen in Valkenburg und reingesprungen ins Taxi war er auch relativ schnell im Hotel angekommen. Dot fragte er an der Rezeption nach dem Baskischen Team, doch die Dame am Schalter sagte ihm das das Team gerade auf einer Trainigsfahrt sei, aber wahrscheinlich bald zurückkommen würden

Also setzte er sich in angrenzende Cafe des Hotels und bestellte sich einen Cappucino. Jetzt war er also da, er ordnete nochmal seine Notizen, schaute nach Batterien und Kassetten für die Interviews und wartete dann, jetzt konnten sie also kommen.

[ETXE]

Etxe und seine Kollegen kamen vom Training zurück. Sie kamen an einem Café vorbei, wo ein Mann saß, der ihnen zuwinkte.
Ob das der Reporter war?

Sie fuhren auf das Café zu. Etxe stieg ab und fragte auf niederländisch, wer der Mann sei. Es war der Reporter, der auf Englisch antwortete...

[zabelchen]

Àls er die drei Radfahrer am Cafe vorbei radeln sah sprang er auf und lief zu ihnen, in der Hoffnung das das die richtig waren.

Einen schönen guten Tag wünsche ich den Herren, ich glaube wir waren verabredet

Versuchte er in seinem besten Englisch zusammenzukratzen

[ETXE]

"Hallo, ja wir waren verabredet!" kratzte auch Etxe sein bisschen Englisch zusammen.
"Wollen wir einen Milchkaffee nehmen?" fragte er und deutete auf das Café. "In fünf Minuten etwa?"

[Gast]

Beloki begrüßte den etwas aufgeregt wirkenden Reporter. Zwar wusste er nicht wie er sich in 5 Minuten frisch machen sollte, aber er stimmte Davids Plänen zu. Viel traute Beloki dem Reporter nicht zu, doch eventuell könnte das Team etwas positive Presse gebrauchen. Und seine Meinung über den Journalisten würde er sich natürlich für ihn typisch nicht anmerken lassen.

[zabelchen]

Markus nickte Sehr gerne, ich bestelle schonmal vor, 2?

Somit setzte sich Markus wieder auf seinen Platz und wartete auf Beloki und Etxebarria

[ETXE]

"Okay, sagen wir in zehn Minuten, daß wir uns wenigstens mit dem Handtuch etwas 'frischmachen' können !" sagte Etxe.
Im Weggehen flüstete er Jo zu: "Mal sehen, was er so wissen will "

[Hoffi]

Iban war heilfroh, endlich dieses Pflaster hinter sich zu haben, und freute sich dementsprechend auf diese kleinen, aber giftigen Anstiege hier an der deutsch-belgisch-niederländischen Grenze.

Nun galt es sich aber erstmal frisch zu machen und dem Reporter Rede und Antwort zu stehen. Eine kleine (oder große) Story über das Team kann ja nie Schaden. Als er nach nicht all zu langer Zeit fertig war, wartete er auf dem Flur auf seine Teamkollegen.

[Gast]

Beloki machte sich schnell frisch und betrat den Flur wo Iban scheinbar auf ihn wartete.
Das sit bestimmt genauso wie immer:
Wie fühlen sie sich? Was haben sie sich für die nächsten Rennen vorgenommen? Und es wird einem irgend ein Gerücht vorgeworfen: Simmt es das sie zu Team Pepsi-Schlag-mich-Tod wechseln wollen?

Oder was glaubst du Iban?

Beloki wartete auf eine Antwort und auf David.

[Hoffi]

"Mal sehen", sagte Iban mit gezwungenem Optimismus. "Immerhin überhaupt eine Zeitung, die sich für Radsport interessiert. So viele haben wir da ja auch nicht - zumindest siriöse. Mal sehen, was uns nun diese 'Ostdeutsche Allgemeine' auftischen kann."

[zabelchen]

Nach dem Kaffee und einigen kleineren Fragen wollte das Baskische Team noch eine Trainingsrunde fahren, Markus fragte kurzerhand ob er nicht mitfahren könne um sich vielleicht selber ein Bild des Training machen zu können. Etxebarria stimmte zu und so fuhren die 4 also durch die Berge von Holland.

Nach anfänglichen "ruhigen Tempo" legten die 3 Profis die letzten 50 km der Strecke nochmal richtig los um zu trainieren für den kommenden Samstag. Natürlich konnte Markus da nicht mehr mithalten und kam am Ende mit knapp 1 Stunde Rückstand auf die anderen wieder am Hotel an.

[ETXE]

Das war schon ein lustiger Vogel, dieser deutsche Reporter, aber bei einem soften Schnitt von 35 km/h konnte er noch mithalten. Respekt!

Auf den letzten 50 km hängten sie ihn dann aber doch ab. Somit konnte Etxe seine Kollegen nochmal alleine sprechen.
"Also, ich habe ein sehr langes Telefonat mit der UCI geführt. Sie wollen mir einen Posten andienen, und zwar den des Fahrersprechers oder, wie sie es nennen, des Ombudsmannes. Sie sind der Meinung, daß diese Position in ihrer Struktur noch fehlt. Ferner denken sie, daß einer aus dem Peloton am besten mit den Sorgen und Nöten der Fahrer vertraut ist.
Ich habe ihnen zugesagt, unter der Bedingung, daß ich beim Amstel Gold Race noch mitfahren werde. Eventuell werde ich auch noch in San Sebastian fahren, um nicht so mir nichts dir nichts aus dem Tritt zu geraten. Ich hoffe, ihr könnt mich verstehen und unterstützt mich in diesem Job!?"

[Gast]

Das ist eine Entscheidung die du alleine treffen musst und diese respektieren wir natürlich. Ich glaube da spreche ich für Iban und mich.

Begeistert war Josepa natürlich nicht von einem Ende Etxes, aber er hatte da nicht mitzuentscheiden.

[ETXE]

"Ich trainiere und fahre schon noch weiter, ich werde nur nicht mehr jedes Rennen mitfahren können. Und Kapitän werde ich nicht mehr sein, das sollte einer von euch sein. Außerdem fände ich es gut, wenn ihr mich beim nächsten Rennen noch unterstützen würdet!" sagte Etxe und merkte, daß es ihm sehr schwer fiel!