Paris-Roubaix (Weltcup #3)

Ein kleines Rollenspiel

Moderatoren: Escartin, ETXE, wflo

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Escartin
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Beitrag: # 134497Beitrag Escartin
4.6.2004 - 21:13

206 km - noch 55 km

Noch 10 Kopfsteinpflasterstücke zu absolvieren +++ Voigt, Ziegler und Eisel mit einer Minuten und 10 Sekunden Vorsprung vor Etxebarria, Sanchez, Freire, Paolini und Figueras +++ Loosli, Astarloa, Perdiguero und Beloki liegen weitere 40 Sekunden zurück +++ Defekt bei Ziegler! Was werden die Spitzenreiter jetzt tun?
"Wittgenstein pondered what time it could be on the sun (it was a nonsensical question, he concluded)." - The Economist

Artifex
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Beitrag: # 134500Beitrag Artifex
4.6.2004 - 21:29

Jens hätte am liebsten in den Lenker gebissen. Jetzt waren sie in so einer wunderbaren Situation und dann musste das passieren: Defekt bei Thomas. Plötzlich war das Trio uneinig. Jens ließ sich erstmal aus der Führung fallen um zu überlegen, was zu tun war und um zu sehen, wie Eisel reagieren würde.

Wenn dieser jetzt aufs Tempo drücken würde, müsste Jens mitgehen, sonst waren die Chancen auf einen Sieg sehr sehr gering. Andererseits wäre es für ihn wiederrum besser, wenn Thomas zurück in die Spitzengruppe gelangen würde.

Er ging in den Windschatten von Eisel und fuhr einige hundert Meter abwartend hinter dem Österreicher, doch Jens wusste, dass er nicht zu lange die Beine hochnehmen konnte - irgendwann musste er eine Entscheidung treffen.

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Destiny
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Beitrag: # 134506Beitrag Destiny
4.6.2004 - 21:53

Freire hatte die Orientierung verloren.

Auf den letzten Pflasterstücken hatte sich die Gruppe sehr gelichtet. Perdiguero war weg. Ein etxe-ondo Fahrer war weg. Der Glashäger und der andere Schinkenfreak... alle weg. Dennoch schienen die Basken noch zu zweit zu sein. Aber wer wusste das schon? Wer konnte die Trikots denn jetzt noch indentifizieren? Von den Gesichtern ganz zu schweigen. Die Basken waren jetzt jedenfalls in der Verfolgung gefragt. Freire blickte sich einmal mehr um.

Ah! Da war Paolini, sein ärgster Konkurrent für das WC-Trikot. Er fuhr hinter ihn an sein Hinterrad und beschloss auf den nächsten Kilometern hier zu verweilen.

Im moment ging es nicht über Pflaster sonder "nur" über eine belgische Straße. Hier kam er noch gut zu recht. Die über 200 Kilometer in den Beinen machten sich langsam bemerkbar und er wusste, dass er bald in den Bereich kommen würde, wo er würde beißen müssen. Doch das konnte er ja... zumindest war er gewillt sich mit aller Macht in der Gruppe zu halten.
Paco Mancebo

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Hoffi
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Beitrag: # 134509Beitrag Hoffi
4.6.2004 - 22:17

Ibans Konzentration lag jetzt hauptsächlich auf den kleinen Gesprächen mit einem der Teamschefs, der im vorderen Wagen fuhr und Iban mit Informationen fütterte. Etxe und Samu lagen immer noch in einer Verfolgergruppe mit Freie, Paolini und Figueras hinter den drei Spitzenreitern. Von den Erwartungen her gesehen war das Rennen bisher sensationell gut gelaufen - für das Team zumindest.

Auf das, was um ihn herum passierte, achtete er nur selten. Er versuchte das schmeichelhafte Tempo in dem Grupetto der Bergspezialisten zu halten und zwischendurch mal ein wenig Tempoarbeit zu übernehmen.
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Steini
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Beitrag: # 134523Beitrag Steini
4.6.2004 - 23:21

Per Funk aus dem Teamwagen erfuhr Luca, dass sein Teamkollege, Thomas Ziegler, eine Panne hatte. Luca sparte sich jedoch jeglichen Funkspruch an Jens, da ihm bewusst war, dass der Deutsche erfahren genug ist und mit derartigen Situationen umgehen kann.

Danach bemerkte Luca, dass Freire an seinem Hinterrad klemmte. Die Tatsache stimmte ihn zwar nicht sonderlich freudig doch dann dachte er sich schmunzelnd: "Sollte ich stürzen, dann fliegt Freire wenigstens mit auf die Nase." :lol:

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jonas
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Beitrag: # 134533Beitrag jonas
4.6.2004 - 23:56

Loosli hatte den Kontakt zu seinem Kapitän verloren, nun gut, dachte er sich. Jetzt muss ich wenigstens nicht mehr führen, und hängte sich ans Hintterad seiner Gruppen-Genossen.
--
Jonas

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SantiPerezFernandez
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Beitrag: # 134538Beitrag SantiPerezFernandez
5.6.2004 - 0:22

Loosli konnte nicht mehr mithalten. So war Giuliano Figueras von nun an auf sich allein gestellt.

Figueras konnte jetzt nur noch ein Ziel verfolgen: Solange wie möglich in der Gruppe zu bleiben, um dann im Schlussspurt einen möglichst vorderen Platz zu ergattern.

Doch das Rennen würde immer schwerer werden.
"Wenn dieser Code wirklich angewandt wird, darf nur Tour-Chef Jean-Marie Leblanc antreten!"

*Mik* [EISEL-FAN]
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Beitrag: # 134559Beitrag *Mik* [EISEL-FAN]
5.6.2004 - 7:19

"Mist, jetzt sind wir nur noch zu zweit! Aber wir können es schaffen.", dachte sich Eisel.
Dann sagte er zu Voigt:
"Komm, wir müssen jetzt richtig Gas geben, dass wir noch gegen diese 5er Gruppe Stand halten!"

Dann machte er wieder richtig Tempo und wartete bis Voigt auch wieder damit anfing.

Artifex
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Beitrag: # 134566Beitrag Artifex
5.6.2004 - 9:14

Jens fuhr weiter im Windschatten von Eisel und wartete auf die nächste Zeit. Er hoffte inständig, dass Thomas es schaffen würde, wieder zu Eisel und ihm aufzuschließen, denn dann könnten sie sich mit der Tempoarbeit abwechseln und somit mehr Kraft für das Ende sparen.

Gast

Beitrag: # 134598Beitrag Gast
5.6.2004 - 11:43

Beloki war klar das die Fahrer in seiner Gruppe kein Interesse mehr hatten Tempo zu machen, doch es wäre schwachsinn sich jetzt hängen zu lassen sodass andere Fahrer zu dieser Gruppe aufschließen könnten.
Euch ist schon klar das es für Platz 9 auch noch einige Punkte gibt. Also lasst euch nicht hängen!
Damit versuchte er die anderen Fahrer nochmal aufzufordern auch wenn Josepa selber im Sprint wohl keine Chance hätte wäre Platz 12 seine beste Saisonplazierung. Und wenn man geschlossen fährt dürften die anderen Fahrer nicht mehr zurückkommen.

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Escartin
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Beitrag: # 134632Beitrag Escartin
5.6.2004 - 14:31

227 km - noch 34 km

Sechs Pflasterstücke stehen noch aus +++ Eisel und Voigt an der Spitze, Ziegler 35 Sekunden zurück. Eisel macht die Arbeit im Spitzenduo praktisch allein, wie lange kann er da noch durchhalten? +++ 1,05 Minuten Rückstand für die erste Verfolgergruppe, die noch immer aus fünf Fahrern besteht +++ Es hat wieder aufgehört zu regnen, doch die Pflasterstücke sind jetzt vom Schlamm überspült. Keine schöne Aussichten für die Profis
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*Mik* [EISEL-FAN]
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Beitrag: # 134635Beitrag *Mik* [EISEL-FAN]
5.6.2004 - 14:56

"Oh, nur noch 35 Sekunden. Da lassen wir Ihn noch kommen!", sagte er zu Voigt, als Berni hörte, dass Ziegler nur noch 35 Sekunden weg war und das Feld 30 Sekunden dahinter.
Dann fügte er noch an:
"Aber sag mal deinem Kollegen, dass er sich beeilen soll, sonst kommt die 5er Gruppe!"
Dann nahm er das Tempo raus.

Artifex
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Beitrag: # 134646Beitrag Artifex
5.6.2004 - 16:55

Jens war immernoch nicht ganz schlüssig, was er machen sollte:

Der Vorsprung war nur um ein paar Sekunden weniger geworden, das war gut. Doch Thomas lag nun bereits 35 Sekunden hinter ihnen. Wenn sie jetzt auf Thomas "warten" würden, hätten sie dementsprechend auch nur noch eine halbe Minute Vorsprung auf die Verfolger. Eine schwierige Situation; doch eines half ihm: er wusste, dass er auch aus der Verfolgergruppe heraus stark genug war um heute ein Ergebnis unter den besten Fünf zu erreichen. Das gab ihm noch ein bisschen mehr Selbstvertrauen.

Jens kontaktierte Thomas per Funk: Thomas, wie fühlst du dich? Meinst du, du schaffst es wieder zu uns ran? Noch dreißig Kilometer, wenn wir hier vorne wieder zusammen sind, haben die wir besten Chancen also streng dich an!

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Destiny
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Beitrag: # 134659Beitrag Destiny
5.6.2004 - 17:53

Freire fasste in seine Trikottasche und holte ein Power-Gel hervor. Er versuchte es mit seinem matschverschmiertes Mund aufzureißen und presste es hinein. Gel mit Schlamm. Lecker.

Er hatte sich nach einer zwischenzeitlichen Schwächeperiode jetzt wieder ein wenig erholt. Wie es vorne aussah wusste er nicht, doch da Aufregung in der Gruppe herrschte nahm er an, dass etwas passiert sei.
Er hielt sich jedoch weiterhin aus der Führung heraus und hielt sich weiterhin am Ende der Gruppe im Windschatten auf.
Er sah auch garnicht ein Tempo zu machen, da die Basken noch zu zweit waren.

Seine Weggefährten sahen auch allesamt nicht mehr besonders frisch aus. Er wandte sich zu Figueras, der ebenfalls noch in der Gruppe mitfuhr. Der müsste eigentlich auch noch einigermaßen frisch sein. Eben so frisch wie man nach fast 230 km sein könnte. Vielleicht könnte er sich mit ihm zusammentun und den Basken ein Schnippchen schlagen wenn diese die Gruppe wieder nach vorne fahren würden.
Er warf dem Italiener eindeutige, fragende Blicke zu...
Paco Mancebo

Marco Pantani
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Beitrag: # 134672Beitrag Marco Pantani
5.6.2004 - 18:32

Als er Defekt hatte, und vom Rad absteigen musste, hatte Thomas unweigerlich das Bild des einen Fahrers bei der Tour, der bei einem Einzelzeitfahren nach einem Defekt sein Rad in den Straßengraben warf. So war ihm auch zumute. Er hatte nun 35 Sekunden Rückstand auf Jens und Eisel. Dabei wollte er es heute unbedingt allen zeigen. Dann hörte er Jens über Funk und antwortete prompt: "Sicher fühle ich mich gut! Hätt ich sonst mir euch mitgehalten? Wenn ich wieder rankomme schaffen wir das auch! Wollt ihr wirklich warten? Wenn wir zusammen ins Ziel fahren, lass ich dich gewinnen, aber nur wenn wir gemeinsam im Ziel ankommen!"
Thomas wollte unbedingt das Jens gewinnt. Dafür wollte er alles geben um näher an Jens und Eisel ranzukommen. Er schaltete gleich 2 Gänge höher und trat mit aller Kraft, die er aufbringen konnte.
Marco Pantani,
Ruhe in Frieden!

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HomerS
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Beitrag: # 134693Beitrag HomerS
5.6.2004 - 20:47

Miguel Angel Martin Perdiguero hatte nochmal versucht so lange wie möglich alles für Freire zu geben. Aber irgendwann war einfach Ende...

Es fiel jetzt ihm jetzt schwer sich auf dieses Rennen zu konzentrieren, die Schmerzen zu bekämpfen, denn Miguel dachte eigentlich nur an das Ende dieses Rennens und somit das Ende der Kopfsteinpflaster-Rennen für diese Saison.

Aber Miguel stimmte Joseba Beloki zu, was er mit einem Nicken andeutete. Er wollte nicht mehr in den roten Bereich gehen, auch wenn er da schon mehrmals dran gekratzt hatte heute, aber das Rennen ordentlich beenden, mit der bestmöglichen Platzierung. Er nahm sich vor, auch einen Teil der Führungsarbeit zu übernehmen. Käme er mit dieser Gruppe an, könnte er mit seinen Fähigkeiten im Sprint wohlmöglich siegen, sofern seine Beine dann noch einen Sprint hergeben sollten...
Herbert Finken (Tasmania Berlin) begrüßt seinen Gegenspieler:"Mein Name ist Finken, und Du wirst gleich hinken."

Man riecht sich später,
HomerS :lol:

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Kim Kirchen
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Beitrag: # 134722Beitrag Kim Kirchen
6.6.2004 - 1:39

Jaksche hatte irgendwie verpennt sich anzumelden. Deshalb stand er jetzt am Ziel und wartete ungeduldig auf die "Arrivée"

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Beitrag: # 134736Beitrag Artifex
6.6.2004 - 10:11

Ok, Thomas, erwiderte Jens per Funk. Wir halten das Tempo jetzt weiterhin dosiert, aber lange geht das nicht mehr gut!

Er hatte heute das Gefühl siegen zu können. Er fühlte sich stark genug um jetzt zu attackieren und dem jungen Österreicher möglicherweise davonzufahren; doch irgendetwas sagte ihm, dass es besser wäre auf Thomas zu warten.

Wenn das ein Fehler sein würde, müsste er ihn auf die eigene Kappe nehmen. Er hatte die Entscheidung getroffen, dass sie "warten" würden und nun musste er damit leben...

Er hoffte, dass Thomas es schaffen würde.[/i]

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Escartin
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Beitrag: # 134821Beitrag Escartin
6.6.2004 - 15:44

Km 244 - noch 17 km

Mit der Kreuzung von l`Arbre wartet jetzt das letzte schwere Pflasterstück auf die Fahrer. Wen sich hier niemand absetzen kann, wird die Entscheidung wohl erst im Velodrom von Roubaix fallen. +++ Voigt, Ziegler und Eisel weiterhin an der Spitze, mit exakt 28 Sekunden Vorsprung auf die Verfolger. +++ Aus der Verfolgergruppe ist Sanchez durch Sturz zurückgefallen und fährt ein einsames Rennen auf Position acht. +++ Die Gruppe von Beloki und co. liegt inzwischen fast drei Minuten zurück.
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Marco Pantani
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Beitrag: # 134825Beitrag Marco Pantani
6.6.2004 - 15:54

Thomas ließ sich aus der Spitze zu Jens zurückfallen für eine kurze Taktikbesprechung: "Hey Jens! Versuch es doch jetzt. Wenn du angreifst und ich Eisel kurz den Weg abschneide hast du ein Loch gerissen und da muss er erstmal wieder rankommen wenn ich nix mache!" Thomas wartete ob Jens auf seinen Vorschlag einging oder nicht.
Marco Pantani,
Ruhe in Frieden!

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Destiny
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Beitrag: # 134827Beitrag Destiny
6.6.2004 - 15:56

Freire hatte gerade noch ausweichen können als sich Sanchez vor ihm der Länge nach auf die Kauleiste legte. Ein hoch auf die Helmpflicht!

Doch es hatte anscheinend schlimmer ausgesehen, wie es war. Freires Knopf im Ohr hatte schon längst den Dienst quittiert.
Er hatte keine Informationen über jegwede Abstände und so fuhr er etwas weiter nach vorne in der Gruppe zu Etxebarria und fragte wortkarg: "Wieviel? Samuel ok?"

Würde er sich nach dem nächsten Pflasterstück noch in dieser Gruppe befinden würde er sich wohl Platz 4 im Velodrom sichern können. Würde man die Ausreißer gar wieder einholen dann...

Oscar war körperlich wie wohl fast alle um ihn herum fast am Ende, doch geistig war er jetzt wieder voll da. Er wollte versuchen sich selbst auch noch einmal in die Führungsarbeit mit einzuschalten.

Neben dem ganzen Schlamm hatte er nun auch Blut geleckt...
Paco Mancebo

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