[ALT] Mapei - GB/Bricobi

Ein kleines Rollenspiel

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sys
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Beitrag: # 218989Beitrag sys
3.3.2005 - 12:22

So saßen sie nun allesamt am großen Frühstückstisch im Innenhof des Ferienhauses. Das Wetter war nicht so recht zu definieren - ab und zu schaute die warme Frühlingssonne zwischen den Wolen heraus, ein anderes Mal wehte ein frischer und kühler Wind vom Meer ins Landesinnere herein.

Lefevere wollte heute mit jedem die Leistungstests durchführen. Heute Vormittag die Stufentests mit Laktatauswertungen auf der Rolle sowie eine Videoanalyse der Tritttechnik - etwas, was Daniele schon seit Ewigkeiten nicht mehr gemacht hatte -, am Nachmittag dann Antritts- und Maximalkrafttests in natura. Der wichtigste Punkt jedoch, den Lefevere ansprach, war das nächste Rennen: Paris-Nizza. Er war der Meinung, dass speziell die Klassikerspezialisten, zu denen sich Daniele selbst dazu zählte, das Rennen zum Einrollen und Feinschliff der Form nutzen sollten.

«Ich würde auf jeden Fall gerne dort starten. Paris-Nizza war immer ein guter Einstieg in die Saison für mich», sagte Daniele. «Oder wie seht ihr das? Ich weiß nicht, ob du, Roberto, dort vielleicht schon in die Saison starten möchtest.»
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virtualprofit
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Beitrag: # 218990Beitrag virtualprofit
3.3.2005 - 12:35

Roberto war vollkommen ins Essen vertieft, als ihn plötzlich Daniele vor versammelter Mannschaft Ansprach. Ob ich...Paris-Nizza? stammelte er vor sich hin. Nach kurzer Zeit aber fand er die passenden Worte: Auf keinen Fall möchte ich jemandem den Platz wegnehmen, der unbedingt bei diesem Rennen starten möchte. Andererseits wäre es aber natürlich schon ein Vorteil, wenn ich nicht ganz ohne Rennpraxis in die anschließende Setmana Catalana ginge. Wer weiß, vielleicht stimmt die Form bei mir auch schon im ersten Rennen, bei Peter hat es ja fast vorzüglich geklappt. Zum Einrollen gibt es sicher nichts Schöneres als Paris-Nizza.

Roberto hob sein Glas Orangensaft und prostete dem Belgier für dessen 2.Platz zu. Überhaupt war die Stimmung ziemlich gut an diesem Morgen angesichts der noch anstehenden Traktierung...

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zabelchen
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Beitrag: # 219014Beitrag zabelchen
3.3.2005 - 13:37

Er hörte den beiden gespannt zu, freude sich über das nicht so schöne Wetter Als wenn du starten möchtest Roberto, dann darfst du meinen Platz gerne haben, wenn der Chef nichts dagegen hat. Vielleicht hauste ja nach vorne einen raus. Bis Flandern is auch noch ein Stück Zeit, so das ich denke andere Rennen zum einrollen nutzen zu können und hier mich noch etwas entspanne. Wirkliche Chancen hab ich dort eh nicht.
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jonas
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Beitrag: # 219049Beitrag jonas
3.3.2005 - 15:29

Aber Roberto, sprach David Loosli, du weisst schon, dass Paris-Nizza in Frankreich stattfindet und nicht in Spanien ?!?. Die Franzosen liegen Dir ja nicht so besonders.
Ein breites Grinsen war auf David's Gesicht zu sehen.
Er sprach weiter, zu Léfèvre gerichtet:

Mein Rennprogramm ist in Ordnung. Ich bin vollauf zufrieden, Chef.
--
Jonas

TIppspielhandballweltmeister 2019 :)

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sys
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Beitrag: # 219089Beitrag sys
3.3.2005 - 17:25

«Dann eröffnet ihr zwei, Chechu und Roberto, doch die Saison mit Paris-Nizza. Dazu Stefano, Fabio, Mirko und ich, um uns auf Milano-San Remo vorzubereiten - da hätten wir schonmal ein starkes Team beisammen. Fehlt nur noch der siebte Mann. Juan, wie schaut's mit dir aus? Ansonsten Rik? Marzio?»
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Lu]
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Beitrag: # 219148Beitrag Lu]
3.3.2005 - 20:26

"Hmm wieso nicht, ein bisschen einrollen würde nicht schaden. Aber grosse Leistungen sind von mir nicht zu erwarten" murmelte Juan so vor sich hin. Aber im Momment war er mit seinen Gedanken ganz wo anderst, er wusste ja nichtmal wo. Aufjedenfall sprach er kaum und hörte auch den anderen nur mit halbem Ohre zu.
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zabelchen
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Beitrag: # 219154Beitrag zabelchen
3.3.2005 - 20:38

Peter schaute in de Runde, also musste er doch nicht nach Nizza fahren, das wäre ja zu schön um wahr zu sein. Nebenbei betrachtete er Juan, machte er sich immer noch Vorwürfe? Wenn sich einer Vorwürfe machen sollte in diesem Rennen dann doch wohl Boonen, ohne diesen Wicht ist das Rennen ja einwandfrei verlaufen
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sys
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Beitrag: # 219223Beitrag sys
4.3.2005 - 9:08

"Dann fahren wir mit folgendem Aufgebot", verkündete Lefevere. "Roberto, Chechu, Juan, Fabio, Mirko, Stefano und Daniele. Vielleicht könnt ihr zwei, Roberto und Chechu, ja was in Sachen Klassement ausrichten, ansonsten konzentrieren wir uns auf Etappensiege."

"Dann machen wir heute die Leistungstests und erstellen die Trainingspläne und ab morgen steht dann Training, Training, Training auf dem Programm. Freitag abend reisen wir dann von ihr aus Richtung Frankreich ab. Ob ihr vier, Peter, Rik, David, Marzio, in der Zwischenzeit hier bleibt oder zu Hause vorbeischauen wollt, ist euch freigestellt. Ansonsten sehen wir uns in jedem Fall spätestens am Montag, den 14. wieder hier."

"Soweit alles klar? Oder noch jemand Fragen? Dann auf, fangen wir mal so langsam mit der Arbeit an..."
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zabelchen
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Beitrag: # 221005Beitrag zabelchen
9.3.2005 - 4:25

Peter hatte es vorgezogen doch in Italien zu bleiben und zu trainieren. Schnee war dann zum Trainieren alles andere als gut, und wie er von seiner Frau gehört hatte waren die Straßen vereist und glatt in Belgien. Man musste es ja nicht übertreiben. Auch Rik war mit ihm hier geblieben, genauso wie Marzio. Zusammen trainierte man. Während Marzio eher die größeren Anstiege fuhr wie in seinem Trainingsplan vorgesehen war, waren Rik und er des öfteren im Kraftraum und beim Ausdauertraining zu sehen.

Nebenbei konnte er immer noch die Ergebnisse von Paris - Nizza mitverfolgen. Wo es gar nicht so gut um die Jungs aussah. Zwar waren Juan und Daniele auf den Plätzen 10 und 11, doch beide hatten heute die Attacken mehr oder weniger verschlafen. Und auch für Roberto lief es alles andere als gut, was Peter dann aber doch eher auf das Wetter als auf die Form schliessen ließ. Zudem waren bis jetzt erst die ersten 2 Etappen gefahren. Ab morgen sollte sich das doch positiver entwickeln, wenn es ins Massiv Central ging. In der Hoffnung die Berge würden nicht alle wieder weggekürzt werden.
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Beitrag: # 222222Beitrag zabelchen
12.3.2005 - 18:48

Das halbe Hotel musste denken Peter wäre bekloppt. Immer wieder schrie er den Fernseher an Roberto sollte endlich losziehen, Sonnig war es ja, und Cuapio war nicht mehr so weit weg, immernoch 2 Kilometer zu fahren. Auch Rik war nicht minder leiser als er.

Als Roberto dann endlich Angriff schrien sie wie die wilden. Leider reichte es nicht mehr, aber wenigstens ein zweiter Platz war herausgesprungen.

Trotzdem war die Fernfahrt alles andere als zufriedenstellend. Kein Etappensieg und nur Platz 14 bis jetzt für Juan. Vllt. würde ja doch noch jemand was reißen. Zumindest Peter und Rik würden auch die nächsten 2 Tage vor dem Fernseher sitzen und ihre Teamkameraden zum Sieg brüllen.
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Beitrag: # 222795Beitrag zabelchen
14.3.2005 - 20:02

Ja, das war doch was, doch noch der erste Etappensieg für Daniele. Gut, Peter würde die nächsten 3 Tage nicht mehr reden können, aber bis die jungs wieder da sind, würde es schon gehen.
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Beitrag: # 223151Beitrag sys
16.3.2005 - 10:15

Wieder in Sesto Moriano angekommen sprach man ersteinmal viel über die letzte Woche. Über Robertos verpassten Top10-Platz, die Mont Faron-Etappe und warum man es nicht schaffte, das Feld lang genug beisammen zu halten, über die am Ende doch glücklich und zufrieden stimmende Abschlussetappe und vielerlei mehr.

Bei einem der inzwischen zur Institution gewordenen Frühstücks im Innenhof des Gebäudes fiel das Gespräch auf das anstehende Milano - San Remo. Daniele ergriff das Wort.
«Also wir Italiener werden ja sowieso alle am Start stehen», began er mit einem kleinen Lächeln im Gesicht, während er in die Runde schaute. «Wie schaut's mit euch aus, Juan, Peter, Rik?»
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zabelchen
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Beitrag: # 223340Beitrag zabelchen
16.3.2005 - 21:33

Er saß beim Essen und schmierte sich gerade noch ein Brötchen. Seine Stimme war wieder einigermaßen in Ordnung. Er nickte Daniele zu.

Klar, ich würd schon mitfahren. Das Trainingslager tat gut, aber ein bisschen Rennparxis darf dann doch nicht fehlen. Und Milano - San Remo sind neben dem Criterium das perfekte zum Einrollen.

Mehr als arbeiten werd ich aber nicht. Für die Siege sind die Italiener zuständig.


Er zwinkerte zu Daniele und schob sich sein Brötchen in den Mund
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sys
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Beitrag: # 223407Beitrag sys
17.3.2005 - 10:06

«Alles klar. Können wir ja heute mittag bei der Trainingsrunde nochmal drüber quatschen. Ah, Patrick», wendete sich Daniele an den Teamleiter. «Ich würde gerne nochmal die letzten 40-50km der Strecke inkl. aller Capi abfahren. Können wir das irgendwie hinbekommen? Also schon am Donnerstag anreisen oder so?»
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Beitrag: # 223798Beitrag sys
18.3.2005 - 16:15

Der gesamte Kader für Mailand-San Remo, also Peter, Juan, Stefano, Fabio, Mirko, Marzio und Daniele selbst, waren also bereits am Donnerstag morgen aufgebrochen, um sich noch einmal die letzten Kilometer des Parcours anzuschauen.

In vollem Renntempo waren sie die Capi abgefahren, alles lief bestens - bis plötzlich: auf der Abfahrt vom Poggio, ganz am Ende, an der allerallerletzten Linkskurve der Abfahrt passierte es. Daniele hatte den Anbremspunkt etwas zu spät erwischt, es waren höchstens vier oder fünf Meter gewesen, die er zu spät bremste, doch das reichte bereits. Ein ganz leichter Sand- und Dreckfilm, der von der Küste mit dem Wind herangeweht worden war und sich auf dem Asphalt niedergelegt hatte, verminderte die Bremswirkung zudem. Die Kurve wurde enger und enger, Daniele sah, dass er den Kurvenausgang nicht mehr treffen würde, also versuchte er den Überschuss an Geschwindigkeit durch ein Mehr an Kurvenneigung auszugleichen. Eine ziemlich dämliche Idee wie ihm ein bis zwei Hundertsel Sekunden klar wurde. Das Hinterrad rutsche weg, das linke Knie machte als erstes Bekanntschaft mit der Straße, die restlichen Beinpartien, der Oberkörper und Rücken folgten unmittelbar.

Zwar war der Sturz noch recht glimpflich verlaufen - im Krankenhaus konnten keine Verletzungen am Knochen festgestellt werden - aber die Schürfwunden und Prellungen zogen sich von den Beinen bis in den Rücken hinauf. Daniele konnte seine ganze linke Körperhälfte kaum bewegen, ohne dass er durch die Reibung der Kleidung einen brennenden und stechenden Schmerz am Becken und Rücken verspürte.

«So ein verdammter Mist!», fluchte er. «Drei Tage vorm Rennen, warum? Warum?!» Alle Träume waren wie eine Seifenblase zerplatzt - endlich einmal bei der classicissima glänzen. Bei allen anderen bedeutenden Klassikern war er schon unter die Top10 gefahren, nur bei diesem, diesem einen wichtigen Rennen in der Heimat nicht. Heuer hätte es klappen sollen. Was hatte er nicht alles dafür getan? Noch früher als sonst hatte er mit der Saisonvorbereitung begonnen, an seinen Sprint- und Antrittsfähigkeiten gearbeitet, damit es auch ja mit dem Sprint aus einer Gruppe heraus klappte, hatte bei Paris-Nizza mit einem Etappensieg seine Form unter Beweis gestellt und alle Weichen Richtung Erfolg gestellt und nun dies. Auf der vorletzten Treppenstufe zum Ziel war er gestrauchelt, ins Wanken geraten und gestolpert.

Die Nacht verlief einigermaßen erholsam. Die schmerzlindernde und kühlende Creme, mit der er fast komplett wie eine Mumie einbalsamiert wurde, wirkte einigermaßen. Er musste zwar auf dem Bauch schlafen - kaum drehte er sich einmal um, zog der Schmerz wieder herauf - doch wenigstens konnte er überhaupt schlafen und erwachte nicht ständig vor lauter Schmerzen. Die lockere Trainingsrunde am nächsten Tag war dennoch eine Schinderei: obwohl alle nur gemächlich und locker fuhren - bloß keine unnötigen Kräfte mehr vergeuden, aber trotzdem ein wenig im Tritt bleiben - quälte sich Daniele. Er konnte zwar fahren und auch die Schmerzen waren einigermaßen erträglich, aber wirklich fit war er nicht. Er fühlte sich kraftlos, leer und phlegmatisch.

«Juan», sprach er seinen Teamkollegen während der Fahrt an. «Du musst morgen die Kohlen aus dem Feuer holen. Ich kann nicht. Ich kann zwar hier und jetzt einigermaßen schmerzfrei fahren, aber mehr auch nicht. Ich bin nicht im Vollbesitz meiner Kräfte. Vielleicht kannst auch du, Mirko, was bewegen, ich jedenfalls nicht.»
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zabelchen
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Beitrag: # 225474Beitrag zabelchen
24.3.2005 - 11:38

Wieder zuhause angekommen hieß es sich erstmal aufs Rad schwingen. Zwar war in Belgien ein Hauch von Frühling zu spüren, aber mehr als ein Hauch wr das auch nicht. Nichts desto trotz, er konnte endlich wieder über seine geliebten Kopfsteinpflaster fahren, und er merkte das das Training sich ausgezahlt hatte. Diese unsäglichen Anstiege, Kraftübungen (wie er die hasste) und die kurzen Sprints auf der Bahn machten sich summasumarum auf den kleinen Anstiegen in Flandern bemerkbar. Er flog regelrecht die Heelinge auf seiner Runde hinauf ohne auch nur im geringsten Müde zu wirken.

Am Abend schaute sich Peter dann die Ergebnisse und den Bericht der Setmana an. Ein 4 Platz im Massensprint von Juan war im Rahmen dessen was man sich vornahm. Man konnte damit leben.

Selber freute er sich schon darauf in 2 Wochen durch seine Heimat zu fahren und die jubelnden Fans Auge in Auge entgegen zu schauen, währenddessen die Schmale Gasse sich für ihn öffnete, und direkt im Anschluss den Weg, durch den er gerade gekommen war im Fahnenmeer versinken zu sehen.

Er schloss die Augen und träumte
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Kaiser Mao
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Beitrag: # 228647Beitrag Kaiser Mao
4.4.2005 - 16:50

Quälend langsam suchte er nach Worten die er in die Email schreiben konnte. Alejandro wollte sich also tatsächlich beim Staresemble von Mapei bewerben. Ein gewagtes unterfangen, immerhin ist seine Vorgeschichte mittlerweile nicht mehr die beste. Dennoch ließ sich der positiv denkende Spanier nicht weiter entmutigen und fing an zu schreiben :

" Sehr geehrtes Mapei Team,

mein Name ist Alejandro Valverde und ich hoffe sie werden mich noch vom letzten Jahr kennen. Ich wollte mich um ein Platz in ihrem gloreichen Team bewerben, dass zum jetzigen Saisonzeitpunkt schon viele Erfolge vollbringen konnte.
Ich denke ich könnte ihr Team in postiver Hinsicht erweitern, denn meine Teamfähigkeiten und Gewinnermentalität habe ich letztes Jahr unter Beweis gestellt. Dort habe ich lange Zeit um die Weltcupwertung gekämpft und ebenso die HEW Cyclassics gewonnen.
Ich hoffe sie können mich gebrauchen

schöne Grüße
Valverde "


Damit hatte er das auch geschafft. Da er jede Minute sowieso nur ungeduldig warten würde, tat er endlich das was er schon lange vorher hätte tuen sollen. Trainieren
RPG: Alejandro Valverde

Die RPG Erfolge :

HEW Cyclassics - Sieger 2004
Amstelt Gold Race - Sieger 2005

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sys
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Beitrag: # 229179Beitrag sys
6.4.2005 - 18:46

Sehr geehrter Herr Valverde,

wir haben Ihre Anfrage erhalten und diese sorgfältig diskutiert. Sicherlich sind Sie ein uns nicht unbekannter Mann und wir fühlen uns von der Anfrage eines solch großartigen Sportlers geehrt.

Dennoch müssen wir Ihnen leider eine Absage erteilen. Lassen Sie mich Ihnen zunächst versichern, dass diese Absage in keinerlei Zusammenhang weder mit Ihren sportlichen Leistungen noch mit Ihrer Person steht.

Wir haben lange Zeit, Ihre Erfolge und Fähigkeiten studiert und sind dabei zu dem Ergebnis gekommen, dass Sie von Ihrem Fahrertyp her nicht in unsere Teamkonzeption passen würden. Wie Sie sicherlich selbst wissen, liegen Ihre Spezialfähigkeiten auf dem Gebiet der Etappenrennen und am Berg, speziell bei den südländisch-sonnigen Rennen in Spanien. Wir vom Mapei-Team suchen derzeit jedoch für unseren zwölften, noch vakanten Platz einen tempoharten, endschnellen Mann für die klassischen Rennen wie z.B. Liège-Bastogne-Liège, Fléche Wallone oder Paris-Tours.

Um es salopp zu sagen: Sie sind sicherlich ein großer Sportler, ein riesiges Talent, jedoch leider sind nicht der Typ von Fahrer, den wir derzeit suchen. Wir hoffen, Ihnen die Gründe unserer Entscheidung in verständlicher Form dargelegt zu haben und Sie als ebenbürtigen Konkurrenten im Trikot einer anderen Equipe bei den großen Rennen der Saison wiedersehen zu können.

Mit sportlichen Grüßen,
Patrick Lefevere
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Kaiser Mao
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Beitrag: # 229215Beitrag Kaiser Mao
6.4.2005 - 21:33

Nach den eifrigen Trainingstagen hat Alejandro wieder mehr die Form eines Radsportlers angenommen. Wichtig war das er erstmal wieder frischen Sauerstoff tankte und wieder die Bewegungen machte. Die Rostbestände scheinen langsam weg zu gehen.

Dann las er die Meldung von Mapei. Er war gegnickt keine Frage aber was sollte man machen Leben geht weiter und vielleicht schafft er es ja doch noch irgendwie
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Beitrag: # 230146Beitrag RedRobi
10.4.2005 - 12:46

Fillipo war kein Unbekannter, 23 Jahre zählte er, einer dieser goldenen 81er-Generation, die neben ihm auch Cunego, Sella, Chavanel, Cancellara und viele andere hoffnungsvolle Talente hervorgebracht hat. Den Radsport hatte er in der letzten Zeit eher am Bildschirm als auf dem Sattel verfolgt. Schuld daran war eine schwere Knieverletzung, die ihm über 2 Monate außer Gefecht setzte. Nun aber, Anfang April, stieg er das erste Mal seit langem wieder auf sein Rennrad und fuhr einige Kilometer. Leicht viel es ihm nicht, noch spürte er seine Beine, sein Gewicht und seinen Kopf. Diese erste Trainingsfahrt endete schon nach einer knappen halben Stunde, dennoch war er sich sicher, dass wieder das Niveau erreichen könnte, welches der junge Italiener vor seiner Verletzung vorzeigen konnte. Allein zu trainieren fällt wohl nur Einzelkämpfern leicht, Italienern aber sicher nicht. Da lagt sein Problem: Er hatte kein Team, wo er sein Talent unter Beweis stellen konnte, bei denen er seine Teamfähigkeit aufblitzen lassen konnte, und wo er von alten Haudegen etwas lernen konnte. Pozzatto galt als ein hart arbeitender, zielstrebiger Profi, diese Tugenden mussten nun wieder in den Vordergrund rücken. Pippo studierte die Ergebnislisten der aktuellen Rundfahrt im Baskenland, und sofort viel ihm ein Name ins Auge. Mapei. Dort begann seine noch junge Karriere, die hatten ihn damals entdeckt und gefördert. Er überlegte nicht lange, suchte sich etwas zu schreiben und begann eine Bewerbung an Mapei - GB/Bricobi zu verfassen:
An:
MAPEI S.p.A.
Via Cafiero, 22
20158 - Milano

Absender:
Fillippo Pozzatto


Sehr geehrter Herr Lefevere, sehr geehrtes Mapei-Team,

seit geraumer Zeit bin ich leider arbeitslos und halte mich mit gelegentlichem Training fit. Ich würde mich deshalb gerne für ihr Team bewerben, um dort meine Karriere fortsetzen zu können und dem Team zu maximalem Erfolg zu verhelfen. Ich gehe davon aus, dass Ihnen meine Fähigkeiten bekannt sind und würde mich deshalb freuen, wenn sie meine Bewerbung akzeptieren.

Mit freundlichem Gruß
F.Pozzatto
Anstatt sich nun auf die Couch zu legen, und auf eine Antwort der Mannschaft zu warten, ging Pippo lieber radeln.
RPG: Filippo Pozzato

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Beitrag: # 230271Beitrag sys
10.4.2005 - 18:49

Sehr geehrter Herr Pozzato,

wir freuen uns zunächst, Ihnen eine Einladung zu einem Probetraining machen zu können. Bitte erscheinen sie am kommenden Montag Morgen um 10:00 Uhr im Innenhof unserer Mailänder Teamzentrale; Adresse und Anschrift dürften Ihnen ja bekannt sein. An diesem Tag wird eine Gruppe von talentierten Nachwuchsfahrer unserer Espoirs-Equipe eine reguläre Trainingseinheit absolvieren. Im Anschluß daran, werden wir mit Ihnen persönlich individuelle Leistungs- und Formanalysen durchführen.

Wir würden uns freuen, Sie an diesem Tag empfangen zu dürfen.

Mit sportlichem Gruße,
Patrick Lefevere
Anbei an diese offizielle Einladung legte Lefevere ein zweites, handschriftlich verfasstes und persönlich adressiertes Papier.
Ciao Pippo,

freut mich, dich wieder an Bord begrüßen zu dürfen. Lange nichts mehr voneinenader gehört. Hoffe, du hast die Zeit gut über die Runden gebracht.

Ich bin optimistisch, dass wir dir einen Vertrag anbieten können. Wir werden dich wahrscheinlich eine ganze Woche hier in Mailand behalten, wenn du nichts dagegen hast. Danach sehen wir dann weiter.

Wenn wir wieder konzentriert zusammenarbeiten, bin ich mir hundertprozentig sicher, dass du dich weiterentwickeln wirst. Du weisst, dass es mich besonders freut, mit so jungen und talentierten Fahrern zusammen zu arbeiten.

Bis Montag,
Patrick
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