Nizza, Südfrankreich - ETXE'ONDO-Saisonvorbereitung

[Hoffi]

Zusammen mit Torsten und Paulinho, Gil, 'Patxi' Vila und Plaza war Iban im noch nasskalten Nizza eingetrofen, die baskische Mannschaft wollte sich auf die Saison vorbereiten. Während Torsten bereits intensiver trainierte - schließlich wollte er schon in Bälde, beim "Rennen zur Sonne", das hier in Nizza endet, eine adäquate Form haben -, ließen es die Spanier lockerer angehen, sie wollten die Beine für die anstehende Saison warm machen, insbesondere Iban selbst wollte sein Pensum erst im Verlauf der Saison progressiv steigern, um im Frühsommer auf italienischem Boden Topleistungen abliefern zu können.

An jedem Samstag jedoch - einen Tag nach ihrer Ankunft an der Cote d'Azur, der die Radsportsaison mit dem Omloop Het Volk einleiten sollte, klebten die sechs ETXE'ONDOs in ihrem kleinen, beschaulichen "Plage"-Hotel vor dem Fernseher und sahen sich das selektive Kopfsteinpflasterrennen an, erst am Abend wollten sie noch einmal eine kleine Runde drehen. Und bis dato war es gar nicht mal schlecht gelaufen für die Het-Volk-Delegation, die Muur stand allerdings erst in wenigen Kilometern auf dem Programm.

Und dort, dachte Iban in Anbetracht des stetig steigenden Tempos, dort wird heuer zumindet eine Vorentscheidung fallen - und dann werden Michele und Luca, eventuell gar auch Jens keine schlechte Chancen haben.

[Schnuffel_78]

Torsten war zwiegespalten...
er wollte zwar das Rennen, wie alle hier, unbedingt im Fernsehen anschauen, doch wollte er auch unbedingt trainieren... Er war einfach heiss aufs Fahren. Darum baute er sich, nach Absprache mit der Hotelleitung sein Rad auf Rolle im Raum auf und fuhr seinen Kollegen für heut Abend schon ein paar Kilometer vor, was diese zu Lachsalven zwang über ihn.
Aber er konnte nicht anders.. er sehnte seinen Saisonauftakt einfach herbei...und dieses Jahr wollte er sich endgültig bei den Profis etablieren...

[Schnuffel_78]

Nettes Finale warf Torsten in den Raum..
so schlecht war der Saisonauftakt gar nicht verlaufen fürs Team und mit Boonen und PvP hatten ja wohl auch 2 Favoriten das Rennen dominiert...
Aber jetzt stieg die Nervosität und Anspannung in Torsten.
Das nächste Rennen ist schon Paris Nizza und da musste er sich beweisen. Eine solche Verantwortung im neuen Team.. Er hoffte, er war ihr gewachsen, denn das ein oder andere hatte er in dieser Saison noch vor...

[Hoffi]

Das war es also, das erste Rennen der Saison, und es war gar nicht mal schlecht gelaufen für ETXE'ONDO, die zwei Top-Ten-Plätze hatten Paolini und Bartoli - wie erhofft - eingefahren. Iban hatte deswegen gleich eine entsprechende SMS samt Glückwünsche nach Flandern gesendet.

In Nizza, 1700 Kilometer weiter südlich, begaben sich der Rest des Teams, fünf Iberer und Torsten, nach Beendigung des Het Volks nun auf ihre beschlossene Abendrunde, auf der man Torsten dessen immense Anspannung vor dem "Rennen zur Sonne" deutlich anmerken konnte. Ganz ruhig, Torsten, sagte Iban daher zu dem Deutschen, du bist in einer exzellenten Verfassung, wir wissen das, und du weißt das auch. Wenn du einen schlechten Tag erwischen solltest, dann wäre dir niemand böse, zumindest von unserer Seite - das musst du wissen - sollst keinen Leistungsdruck zu spüren bekommen. Iban hoffte, seinen jungen Teamkollegen ein wenig zu entlasten, denn was ein zu hoher Leistungsdruck - gerade jener, den man sich selbst aufbürgt - bewirken kann, das hatte er selbst einst schmerzlich festellen müssen.

[Schnuffel_78]

Danke Iban, das tut gut zu hören.
Torsten war ihm für diese Worte wirklich sehr dankbar...
Das rennen bedeutet mir aber selber ziemlich viel, denn ich will mich in dieser Saison im Rennzirkus etablieren und will mir bei diesem Rennen selber Respekt im Fahrerfeld verschaffen.
Von daher mache ich von dieser Rundfahrt selber sehr viel abhängig. Wenigstens in den Spiegel will ich nach diesem Rennen noch schauen können und stolz auf mich sein. Ich denke, Du verstehst, was ich meine.
Wie war das eigentlich bei Dir... Dein Aufstieg vom Fahrer zum Weltklasseathleten? Ich habe Angst mich selber zu überschätzen, aber ich denke, Selbstvertrauen sollte man auch haben.
Wie soll ich meine Karriere lenken?
Ich denke, der Wechsel in Euer Team war ein riesen Schritt für mich, denn an Jens und Deiner Seite will ich wachsen, um in Eure Fussstapfen zu treten. Ich hoffe, sie werden für mich nicht zu groß sein?
Trotz aller Gedanken und Nervosität in seinem Kopf genoss Torsten die kühle Abendluft hier am Meer. etwas wärmer könnte es allerdings sein. Torsten hasste das kalte Wetter. Hoffentlich würde es wirklich eine Fahrt zur Sonne werden. In viellerlei Hinsicht für ihn...

[Hoffi]

Warum zweifelst du so, Torsten? Du hast eine Form, mit der du nur durch ein negatives Wunder auf keinen Topplatz fahren würdest.

Nach der kleinen Abendrunde und dem anschließenden Duschen, saßen Torsten, Iban und Co. abends noch ein wenig im Gemeinschaftsraum und zockten ein wenig mit Paulinhos Playstation. Nebenbei kramte Iban den Zettel hervor, auf den Jens die Namen der bei Paris-Nizza teilnehmenden Fahrer notiert hatte, er streichte "Luca Paolini", der nicht starten wollte, durch, und fügte "Koldo Gil" hinzu.

Torsten Hiekmann
Thomas Ziegler
Jens Voigt
Michele Bartoli
Angel Vicioso
Sergio Paulinho
Pablo Lastras
Koldo Gil

So dürfte die Startliste dann wohl aussehen, sagte er zu Torsten, nachdem er ihm den Zettel gezeigt hatte, jetzt wäre nur noch interessant, auf welche Etappen wir uns zudem noch fokussieren sollten, auf welchen also eine sonderbare Taktik gefahren werden soll, mal ganz davon abgesehen, dass du auf jeder Etappe dabei sein möchtest - aber wie sieht es mit Jens, Michele und Thomas aus? PN!

[Artifex]

Der "Het Volk"-Trupp erreichte Nizza nach einer anstrengenden mehrstündigen Flugreise kurz vor Mitternacht. Beim Het Volk war man in großer Eile aufgebrochen und hatte gerade noch rechtzeitig den Flug von Brüssel nach Paris erreicht.

Dort allerdings hieß es erst einmal warten, denn Flüge nach Nizza gab es nur zu drei Uhrzeiten am Tag: 7 Uhr, 14 Uhr und 21 Uhr. Nach fast anderthalb Stunden des Wartens saß die Mannschaft endlich im Flieger nach Nizza, irgendwo unter ihnen, auf einer französischen Autobahn, fuhr der Teambus der ETXE'ONDO's. Josip, ein alter, radsportbegeisterter Baske war der Busfahrer des Teams und wollte den Doppeldecker nach Paris fahren, um dort dann bis zum Beginn der "Rundfahrt zur Sonne" zu warten.
Aber zurück zu den Hauptprotagonisten, die Nizza 75 Minuten später, nach einem schnellen und problemlosen Flug, erreichten. Ganz und gar nicht problemlos war jedoch die Gepäckausgabe, bei der man wiederum fast eine Dreiviertelstunde warten musste. So summierte sich das ganze Warten und Fliegen, sodass man trotz eines schnellen Findens des Hotels erst um zehn vor Mitternacht im Hotel einchecken konnte.

Jens holte sich seinen Schlüssel von der Rezeption und ging sofort auf sein Zimmer. Selbst Mikel, der Jens davon berichtete, dass sich die anderen im Gemeinschaftsraum befinden würden, konnte Jens nicht davon abhalten, sich aus den Alltagsklamotten zu schälen und sich schnell ins gemütliche Bett zu legen. Noch bevor er einen Gedanken an das strapaziöse erste Saisonrennen verschwenden konnte, war er eingeschlafen...

[Schnuffel_78]

Torsten erfuhr im gespräch mit Iban, dass Jens sich wohl einiges vorgenommen hatte und bei Paris Nizza auf Angriff zu fahren.
Darum wollte er ihn in seinem Zimmer aufsuchen und die Kapitänsrole an ihn abtreten!
So klopfte er an seine Türe...

[Artifex]

Der Gast hatte einen geeigneten Zeitpunkt gefunden, denn Jens war gerade von seiner Morgendusche aus dem Bad gekommen und hatte sich angezogen, als es an der Tür klopfte. - Es war Thomas.

Die beiden wechselten ein paar Worte, hauptsächlich ging es dabei ums "Het Volk", dann jedoch, plötzlich und ziemlich unerwartet stürzte Hieke mit seinem "Problem" auf Jens ein. Sein junger Landsmann wollte die Kapitänsrolle an Jens abtreten. Jens überlegte einmal kurz, ob er richtig gehört hatte und schüttelte dann entschieden den Kopf. Kommt nicht in Frage, Thomas, sagte Jens. Das wird dein Rennen, dein Einstand in die Saison deines Lebens, versuchte er seinen Teamkollegen aufzubauen - erfolglos. Hieke machte irgendwie einen nervösen Eindruck. Jens dachte eine Weile nach, dann holte er den Zimmerschlüssel und schloss das Zimmer ab, ehe er zusammen mit Torsten herunter in den Frühstückssaal ging. Kein anderes Teammitglied befand sich dort, im Grunde genommen war niemand da, also entschieden sich die beiden für einen Fensterplatz in der Ecke des Saals. Nachdem jeder sich am Buffet das Tablett gefüllt hatte, setzten sie sich an ihre Plätze. Jens nahm einen Schluck Kaffee und begann dann zu sprechen.

Thomas, wo ist dein Problem?, fragte Jens, redete dann aber ohne eine Antwort abzuwarten weiter: Warum zerbrichst du dir darüber so einen Kopf? Du hast doch die Qualitäten, um bei einer solchen Rundfahrt vorne mitzufahren. Wir alle wissen das! Nur die Presse vielleicht noch nicht, aber gerade deshalb willst du diese Saison doch angreifen, oder? Du willst dich doch weiterentwickeln, oder? Ja? Gut. Du entwickelst dich nur weiter, wenn du Aufgaben übernimmst. Du kannst nur zu einem Siegfahrer werden, wenn du versuchst, auf Siege zu fahren. Du musst dir was zutrauen Thomas, dann kannst du dein ganzes Potenzial ausschöpfen. Also mach dir bloß keinen persönlichen Druck, denn wir stehen alle zu hundertzehn Prozenz hinter dir. Erstens wissen wir, dass du ein klasse Fahrer bist und zweitens haben wir glaub ich alle schon einmal diese Phase durchgemacht. Er schaute zu seinem Gegenüber. Hieke saß da, die Augen auf seinen Teller gerichtet.

Du hast ein riesengroßes Potenzial, Torsten. Also, lass es nicht an so etwas scheitern. Glaub an deine Stärke, dann gelingt dir diese Saison der ganz große Durchbruch! Ein oscarreifer Schlussspruch, fand Jens und musste fast ein wenig über sich selbst lachen. Doch er beherrschte sich, er wollte Torsten zeigen, dass er es ernst meinte und nahm daher lieber einen weiteren Schluck Kaffee.

[Schnuffel_78]

Mehrfach musste Torsten Jörg äh Jens (sorry insider ) Darauf hinweisen das er nicht Thomas hieß...
Danke Jens, vielleicht ist es einfach nur meine Nervosität, vielleicht habe ich einfach nur einen schlechten Ta, vielleicht habe ich Angst vor der Verantwortung.
Du und Iban, ihr habt schon genug Erfahrung, mir fehlt sie noch. Darum will ich von Euch lernen! Wollen wir nicht über etwas reden, eine Doppelspitze für die Rundfahrt? Das würde mir auch den Druck nehmen. Wenn Du Dich in eine gute Position fährst, werde ich mich für Dich opfern und wenn meine Chance kommt bist Du an meiner Seite?
Torsten blickte Jens tief in die Augen und wurde innerlich nervös. Einem Fahrer wie Jens machte man nicht ein solches Angebot, eigentlich sollte er zu ihm aufblicken und auf ein solches warten. Trotzdem schaffte er es, sich nichts anmerken zu lassen und wartete auf eine Antwort...
Hier konnte man Freunde fürs Leben gewinnen oder verlieren und er würde sein Wort halten, sollte Jens im Leadershirt fahren, würde er alle Ambitionen fallen lassen. Er wusste, in einem solchen Team mit solchen Leuten würde auch er noch seine Chance bekommen.
Jens, antworte endlich ging ihm durch den Kopf, der Augenblick wurde zu einer Ewigkeit...

[Hoffi]

Jens hat Recht.
Iban hatte die letzten Wortfetzen von Jens' Überzeugungsversuchen noch verstanden, eins und eins zusammengereimt und war zu den Beiden gestoßen. Du bist reif für eine große Kapitänsrolle, Torsten, du hast das Potenzial, das hast du schon etliche Male unter Beweis gestellt - wie gesagt: Wir stehen hinter, komme, was kommen mag.

Off: Vier Punkte für Jens und Torsten und somit die zweitmeisten hinter Jaksche - daraus lässt sich doch einiges machen ...

[Artifex]

Argh, dachte Jens und lief tomatenrot an. Den Namen Torsten mit Thomas verwechselt, sowas peinliches. [Off-Topic: Naja, jetzt sind wir quitt. ] Er entschuldigte sich bei TORSTEN, aber trotzdem, es war irgendwie beunruhigend. Sowas passierte Jens in Vergangenheit recht häufig, erste Anzeichen von Alzheimer!? - Er hoffte nicht.

Jens haderte im Kopfe gedanklich immer noch mit dem peinlichen Fehler, da hatte sein Gegenüber eine Frage gestellt. Torsten saß da immer noch sehr nervös, selbst Jens' - für seine Verhältnisse - aufbrausende Rede hatte seinem Landsmann nicht wirklich weiterhelfen können.

Könntest du die Frage noch einmal wiederholen?, bat Jens und Torsten tat es sofort darauf. Jens brauchte nicht lange zu überreden. Aber sicher, ich habe keine Problem damit. Ich wollte mich sowieso in deine Dienste stellen, zumindest auf den ein, zwei Etappen, auf denen ich gerne attackieren würde. Aber ansonsten, Torsten, mach dir da keinen Kopf, das gesamte Team steht hinter dir. Ohne Einschränkung! Er nickte Torsten aufmunternd zu. Du bist der Kapitän, was passiert, wenn ich im Gesamtklassement in eine bessere Position gerate, dann können wir weiter sehen, aber ich finde es wirklich klasse, dass du mir deine Hilfe anbietest! Er nahm einen Bissen Brot. Torsten, du bist sowohl menschlich als auch sportlich gesehen eine große Persönlichkeit und deshalb wirst du diese Saison auch den absoluten Durchbruch erlangen!

[Schnuffel_78]

Torsten schrak auf, Iban hatte er nicht kommen bemerkt und direkt merkte er sich seine eigene Nervosität an
Danke Iban, das glaube ich auch und ich bin froh das zu wissen und solche Rückendeckung zu bekommen, aber mir wäre etwas Druck genommen, wenn wir das mit der Doppelspitze für das Rennen hin bekämen. Ich werde voll auf Sieg fahren und mich als Kapitän versuchen zu beweisen, aber sollte Jens sich mit einer erfolgreichen Attacke in eine bessere Ausgangsposition bringen, werde ich mit voller Kraft hinter ihm stehen.
Ich finde, dass ist fair und richtig unter Männern und wir sollten für den Erfolg des Teams selber zurückstecken können. Im Laufe einer Saison gleicht sich so etwas auch aus und nur so werden wir auch Vertrauen in uns Gegenseitig gewinnen.
War es für Euch nie so, dass ihr leichter in eine Rundfahrt gegangen seit, wenn ihr wusstet, da ist noch jemand, der notfalls für euch in die Bresche springt?

[Artifex]

Jens wusste auf diese Frage keine richtige Antwort, deshalb versuchte er es mit einem halben Ausweichmanöver und hoffte, dass Torsten darauf eingehen würde.

Torsten, ich kann deine Bedenken verstehen, aber dafür, dass du noch jung bist und nichts zu verlieren hast, gehst du das Ganze glaub ich irgendwie falsch an. Selbst wenn du deine Ziele nicht erreichen solltest und es keinen gibt, der die Kohlen aus dem Feuer holt, dann wird dir niemand den Kopf abreißen!

Jens vertilgte das Brötchen mit zwei großen Bissen und dachte dabei über seine Aussage nach. Aber im Prinzip hast du ja Recht, Torsten. Eine zweite Option ist immer gut und aus diesem Grund werde verspreche ich dir, dass ich für dich in die Bresche springe - genauso, wie es jeder aus dem Team machen würde.

Die Bedenken Torsten sorgten bei Jens persönlich dafür, dass seine Lust auf Paris-Nizza mehr und mehr stieg. Er spürte irgendwie, dass das Team gefestigt war und das man bei Paris-Nizza den ersten Coup landen könnte.

[Schnuffel_78]

Danke Etxe!
ging Torsten wieder durch den Kopf...Ihm hatte er es zu verdanken, in dieses Team gekommen zu sein und das es die beste Entscheidung war, die er treffen konnte stellte sich bei einem Frühstück raus.. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht..
Ich werde mich bei Deinem Rennen für Dich zerreissen David!

Torsten tunkte ein Stück Brot in Olivenöl sah Jens an und nur ein Wort kam ihm in den Kopf
Danke
Er sah auch Iban an und auf seine Reaktion und dann reichte er Jens die Hand hin...
Danke. Ich glaube, der Sponsor sollte uns in Nizza freudig empfangen... Reissen wir ihnen den Arsch auf?
Jetzt musste er richtig grinsen...

[Artifex]

Genauso machen wir's! Jens lachte und schüttelte Torstens Hand. Let's get ready to ruuuuuuuuuuuuumble! schallte es durch den Saal. Gäste, die sich verwundert umsahen, gab es zum Glück nicht, lediglich ein junger Küchenmitarbeiter drehte sich verwundert um, wendete sich dann aber wieder dem Waschen von Kaffeetassen zu.

Vorher essen wir aber noch auf, oder? Jens lachte wieder. Die Stimmugn war jetzt gut, genauso wie sie immer sein muss. Er stand auf, ging zum Buffet und holte ein paar Brötchen sowie Kaffee an den Tisch. Auf diesen moralischen Erfolg musste angestoßen werden - "leider" nur mit Kaffee.

[Schnuffel_78]

Mir bitte Orangensaft
rief er Jens hinterher und beschäftigte sich weiter mit Weißbrot und Olivenöl...
Das mediterrane Klima musste man einfach lieben. Allein deswegen war Paris Nizza schon ein schönes Rennen.
"Die Fahrt zur Sonne", klingt ja irgendwie schon nach Urlaub...
Apropos
Jens, Iban. Wie sieht die Planung nach Paris Nizza aus. Soll ich in Italien oder Spanien an den Start gehen? Ansonsten würde ich gerne ein kleines Trainingslager auf Korsika für mich einschieben?Wohnen könnten ein Mechaniker und ich dort bei einer Freundin. Auf das Team kämen also keine Kosten zu.

[Artifex]

Nach Paris-Nizza? Jens überlegte und versuchte in Gedanken seinen Terminkalender hervorzuholen. Da wollte ich mich eigentlich auf das Criterium International vorbereiten, als Höhepunkt der Vorbereitung Milan-SanRemo nutzen und dort für einen Massensprint arbeiten und die richtige Rennhärte kriegen.

Wo dieser Ort ist, darüber hab ich mir noch gar keine Gedanken gemacht. Vielleicht hier? Eigentlich ist es hier ja ganz nett und vielleicht kommt in den nächsten Tagen ja auch die Sonne mal richtig raus. Jens schaute misstrauisch aus dem Fenster. Seit er auf den Beinen war, also nun ungefähr drei Stunden, hatte sich am Himmel eine graue Wolkendecke zugezogen, die Bezeichnung "Fahrt zur Sonne" erschien Jens in diesem Zusammenhang etwas paradox. Er überlegte, ob er in Paris bei der Rennleitung anrufen sollte.

Naja, warten wir erstmal die Rundfahrt ab, dann sind wir ja alle zusammen wieder hier und können uns über die nächsten Rennen aussprechen. Apropos alle zusammen: Wo sind eigentlich die anderen? Luca, Thomas, Michele?

[Schnuffel_78]

Kein Interesse bei der Anfahrt auf SanRemo Deinem Namen als Ausreißerkönig gerecht zu werden?
Torsten sah Jens fragend an, aber das Rennen war sehr früh und sehr lang, vielleicht lag es daran, aber Torsten traute Jens dort auch Erfolg zu. Eigentlich sollte es doch sein Profil sein...

[Artifex]

Mal sehen, die Classicima ist doch ziemlich lang und es kommt nur selten zu dem Durchkommen von Ausreißern, da die italienischen Teams einfach zu aufmerksam fahren, versuchte Jens zu argumentieren. Außerdem, ich denke, ich sollte meine Kräfte nicht unnütz verschleudern, denn kurz darauf findet das Ardennen-Kriterium statt und dort will ich dann wirklich ganz vorne mit dabei sein!

Das Criterium International..., Jens versank in Träumen, die nur ein lautes Geräusch von einem zu Boden gefallenen Teller aus der Küche stoppte. Jens sah sich seine beiden Teamkollegen an. Sie hatten aufgegessen, genau wie er. Was haltet ihr von einer kleinen Morgentour? Oder wollen wir noch auf die anderen warten?

[Schnuffel_78]

Die Trainingsfahrt war optimal verlaufen. Jetzt stand Torsten unter der Dusche. Gleich sollte das Team nach Paris aufbrechen und er beeilte sich...