Flucht des Jahrzehnts

[Escartin]

Bemerkenswert, dass im gesamten Jahrzehnt kein einziges Monument von einem frühen Ausreißer gewonnen wurde. Wer einen Beweis für die Wirksamkeit des Funks sucht wird kaum einen eindeutigeren finden. Stattdessen war Paris-Tours einige Jahre lang das Rennen schlechthin für lange Fluchten. Ansonsten bleiben vor allem GT-Etappen in Erinnerung.

Eine naturgemäß subjektive Auswahl der zehn Fluchten, die mich am stärksten beeindruckt haben.

[Klaus und Tony]

Offenbar hast du "Fluchten" und "Heldentaten" zwei Kategorien gegönnt, obwohl es viele Schnittstellen gäbe. Das ist aber auch in Ordnung, weil man auf diese Weise an zwanzig statt nur an zehn besondere Radsporttage erinnert wird.
Die Mischung aus Geographie, Überraschung und Reifezeit-Sieg lässt mich Sella wählen - trotz der berechtigten Einwände, die da möglich sind.

[sciby]

Hier fehlt jetzt Landis. Sonst kann es für mich nur Sella sein, auch wenn es uninteressant ist, möchte ich nur anmerken, dass alle Aufgelisteten gedopt waren.

[Escartin]

Wenn ich Erbsen zählen darf: Ich folge hier so ein bisschen der Reifezeitdefinition. Landis war für mich keine "Flucht", weil er sich am Saisies im direkten Duell mit den Konkurrenten abgesetzt hat.

http://autobus.cyclingnews.com/photos/2 ... tour0617/9
http://autobus.cyclingnews.com/photos/2 ... our0617/10
http://autobus.cyclingnews.com/photos/2 ... our0617/12

Bei allen ausgewählten Fluchten sind die Ausreißer einem tatenlosen Feld weggefahren. Kann man aber sicher drüber streiten, auch Hamilton ist da ja ein Grenzfall.

Die Dopinganmerkung mag zwar stimmen, offiziell ist es aber bei mehreren Kandidaten nicht.

[Routinier]

Ist das nicht in allen Wahlen der Fall, sciby?

Nach den bisherigen Wahltendenzen in anderen Kategorien ist es wohl nicht schwer voraus zu sehen, wer hier die meisten Stimmen wird sammeln können.

Keine leichte Wahl, aber für mich ist es die Gruppe nach Pontarlier, die lange Zeit die Geschichte dieser Tour bestimmte und zwei Fahrer unter die Top-6 brachte, die dort niemand erwarten konnte.

[sciby]

Nunja, gerade hier fiel mir diese "Dominanz" auf.

Okay man kann es sicherlich eher als Attacke als Flucht bezeichnen, da man ja hinterhergegangen ist und Phonak bewusst die Gruppe auseinandergefahren hat, nur eben sehr früh.

[ETXE]

Javier Otxoa ganz knapp vor Sella. Das spätere Schicksal Javiers hat den Ausschlag gegeben.

[Escartin]

200km in der Flucht, eingeholt werden und einfach nochmal attackieren und die neuen Gegner wieder loswerden. Das habe ich davor nicht und danach nicht wieder gesehen. Daher: Erik Dekker, 2004.

http://www.youtube.com/watch?v=0xGpjOfYLG0

Schlechte Bildqualität aber trotzdem äußerst sehenswert.

Auf Platz zwei bei mir Otxoa, auf Platz drei Verbrugghe.
Hamilton hat mich ehrlich gesagt nicht nachhaltig beeindruckt. Habe das mit der Verletzung schon 2003 für eine Legende gehalten. Entweder man ist gehandicapt, dann ist man nicht vorn, oder man ist vorn, dann ist man nicht gehandicapt.

[Fus87]

Otxoa. Einer der ersten Radsportmomente, an die ich mich erinnern kann. Und ich habe es dem kleinen Basken damals schon so sehr gegönnt - Armstrong kam näher und näher, aber gereicht hat es doch noch so gerade.

Auch ohne das spätere Schicksal Javier Otxoas zu berücksichtigen war das großer Sport.

[wodka]

Eindeutig Dekker. Eine ähnliche Leistung hat Casar bei der TdS 2003 vollbracht. Gut in Erinnerung aufgrund der knappen Entscheidung habe ich auch noch die Fluchten von Vogondy bei der Tour 2008 und Roux bei der Vuelta 2009.

[Grabba]

Da ich Hamilton an anderer Stelle nicht wählen durfte tue ich es natürlich hier.

Was mir hier allerdings fehlt: