Deutscher des Jahres 2010

Die Radsport-Auszeichnungen der Saison

Moderatoren: wassertraeger29, Escartin

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Wer war der beste Deutsche im Jahr 2010?

Marcus Burghardt
1
2%
Andre Greipel
28
46%
Danilo Hondo
11
18%
Andreas Klöden
1
2%
Paul Martens
11
18%
Tony Martin
9
15%
Fabian Wegmann
0
Keine Stimmen
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 61

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Escartin
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Deutscher des Jahres 2010

Beitrag: # 6840405Beitrag Escartin
1.1.2011 - 12:25

Wer war der beste Deutsche im Jahr 2010?
"Wittgenstein pondered what time it could be on the sun (it was a nonsensical question, he concluded)." - The Economist

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José Miguel
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Beitrag: # 6840420Beitrag José Miguel
1.1.2011 - 12:53

Greipel hat natürlich durch seine massive Siegesanzahl hier die klare Favoritenrolle inne. Meine Wahl ist allerdings auf Tony Martin gefallen, weil er sich trotz starken Problemen zu Beginn der Saison nicht hat beunruhigen lassen und letztlich im zweiten Teil der Saison mit dem Sieg bei der Eneco-Tour und der Bronzemedaille im Zeitfahren doch noch seine Stärken souverän ausgespielt hat.
RZ: Punktewertung Vuelta 2006 und 2008, Etappensieg TdF 2010, 2011 und Giro 2012&2014, Berg Giro 2012, 2013, 2014 / Rad-Tipp: Giro dell'Emilia, Paris-Tours 2008, Tour de Romandie 2011, Eneco-Tour 2011, WM-Zeitfahren 2011 / Frauenfussball-Weltmeisterschaft 2007 / Fussball-Bundesliga 11-12
SKI: Whitney Houston Award 10/11, 11/12, 12/13, 13/14

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Klaus und Tony
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Beitrag: # 6840428Beitrag Klaus und Tony
1.1.2011 - 13:01

Ich gebe zu, dass man eigentlich Greipel wählen müsste.

Aber Hondo hat mir in seiner Altersrolle auch sehr gut gefallen. Im Doppel mit Petacchi so ziemlich das sympathischste, was die fettbeinige Meute zu bieten hat.

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Escartin
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Beitrag: # 6840431Beitrag Escartin
1.1.2011 - 13:05

Ich stimme für Paul Martens. Greipel und Martin mögen zwar die glänzenderen Resultate haben, gemessen an den Erwartungen haben sie aber eher enttäuscht. Von Martens habe ich eigentlich fast gar nichts erwartet, aber er hat gute Resultate ín einer beeindruckenden Konstanz geliefert. Schön, dass beim GP Wallonie auch noch ein prestigeträchtiger Sieg herausgesprungen ist.
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Timisonfire
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Beitrag: # 6840433Beitrag Timisonfire
1.1.2011 - 13:14

wie erbärmlich, dass der deutsche meister es nicht mal in die auswahl zum besten deutschen geschafft hat :D
für mich war dies eigentlich degenkolb. aber aus obiger liste entscheide ich mich für greipel.

ulle91
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Beitrag: # 6840460Beitrag ulle91
1.1.2011 - 16:35

Die meisten Siege und auch ein Pro-Tour-Rundfahrt-Sieg: Greipel.
BBC!

sciby
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Beitrag: # 6840467Beitrag sciby
1.1.2011 - 18:30

Ein ehemaliger Topsprinter, nach Dopingsperre in hohem Alter ohne jegliche Erwartungen zurückgekehrt und zu einem echten Allrounder geworden, der am Berg in Ausreißergruppen oftmals der überraschend stärkste war und Petacchi immer perfekt aus dem Wind gehalten hat, Hondo, das war deine Saison.
Ex-Profi Cédric Vasseur via Twitter: "Der Radsport wurde wieder einmal vor der ganzen Welt lächerlich gemacht...Bravo!!!"

Skâl
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Beitrag: # 6840612Beitrag Skâl
4.1.2011 - 12:00

Mir fällt die Wahl wirklich schwer. Keiner war wirklich herrausragend in diesem Jahr.

Burghardt hatte lediglich eine starke Tour de Suisse. Seine wenigen Ergebnisse: 5. Katar-Rundfahrt, 7. Oman-Rundfahrt, 22. Mailand-San Remo, 20. Flandern-Rundfahrt, Sieg auf zwei Etappen und in Punktwertung Tour de Suisse. Auf gut deutsch, der hat in der Wahl hier nix zu suchen.

Klar, Greipel hat ne Menge Siege eingefahren. Aber erstens ist das seine Aufgabe als Sprinter und zweitens fehlt's an großen Ergebnissen. Zu nennen sind eigentlich nur die Tour Down Under, und die eine Etappe beim Giro d' Italia.

Hondo war wirklich stark dieses Jahr, ich bin zu einem echtem Fan geworden. Sympathisch ist er auch. Eigene Ergebnisse (auch nach seinen Aufgaben gesehen) hat er auch herrausgefahren. Zu nennen sind hier: Etappensieg Sardinienrundfahrt, 9. Flandernrundfahrt, 2. Platz Etappe Tour de Romandie, 2./3./4./5. Platz Etappen Giro d' Italia, seinen Kapitän zu zwei Etappensiegen und Grünem Triko bei der Tour de France geführt, seinen Kapitän zu einer Etappa bei der Vuelta Éspana geführt, 2. Coppa Bernocchi und 14. Platz Paris Tours.

Andreas Klöden hat starke Helferdienste gezeigt, aber nichts selbst erreicht.

Martens, meiner Meinung nach neben Hondo, der deutsche der Saison. Zum Kapitän bei Rabobank aufgestiegen durch folgende Platzierungen: 8./8./8. Platz auf Etappen Andalusien-Rundfahrt, 2. Platz auf Etappe Tirreno-Adriatico, 15. Platz und seinen Kapitän zum Sieg geführt bei Mailand-San Remo, 8. Platz E3 Prijs, 4. Platz bei Brabantse Pijl, 11. Amstel Gold Race, 14. Lüttich-Bastogne-Lüttich, zwei Top10 Etappen Kalifornien-Rundfahrt, 9. Prolog Dauphiné, 6. GP Jef Scherens, 4. Paris-Brüssel, Sieg GP Wallonie, 4. GP Beghelli. Was wäre gewesen, wenn Martens nicht auf der zweiten Etappe der Dauphiné gestürzt und lange ausgefallen wäre.

Martin fehlte in diesem Jahr die Konstanz. Klar er ist der zweitbeste Zeitfahrer der Welt und ist momentan der einzige der einen Cancellara in dieser Disziplin bezwingen kann, aber Martin kann und will mehr. Gemessen an seinen eigenen Erwartungen war die Saison bestenfall mittelmäßig bis schlecht. So kann er die Wahl zum besten Deutschen der Saison auch nicht gewinnen trotz einiger top Ergebnisse: 3. Platz ZF Andalusien-Rundfahrt, 5. Platz Etappe Paris-Nizza, Sieg ZF Kalifornien-Rundfahrt, 3. Platz Prolog, Sieg ZF, 6.Platz GK Tour de Suisse, Sieg ZF + 4. Straßenrennen Deutsche Meisterschaft, 2. Prolog + ZF Tour de France, 2. Platz Etappe + Sieg ZF + Sieg GK Eneco Tour, 3. ZF WM.

Was zum Teufel mach Fabian Wegmann in dieser Wahl?! Der war doch die ganze Saison irgendwie immer krank und konnte bei keinem seiner angestrebten Highlights vorne mitmischen. Seine Top Ergebnisse:
6. Trofeo Magaluff, 4. Platz Etappe Andalusien-Rundfahrt, STURZ, Highlights Ardennenklassiker: 25. Amstel Gold Race, STURZ bei Fléche Wallone, 16. Lüttich-Bastogne-Lüttich, Sieg Rund um den Finanzplatz Eschborn Frankfurt, Highlight Giro d' Italia: Ausstieg wegen Rückenproblemen nach 8 Etappen, Highlight Tour de France: Erkältung (immerhin ein 3. Platz auf der Bummeletappe), 3. Platz GP Jef Scherens, 7. GP Quebec, 14. Platz WM-Straßenrennen in Geelong.
Was soll ich großartig sagen, Wegmann kann Spitzenergebnisse einfahren wenn er gesund bleibt. Und genau hier liegt das Problem, was ich aus der Distanz mitbekomme, hat Wegmann nicht die beste gesundheitliche Konstitution und eine gewisse Erkankungsneigung. Dazu kamen in diesem Jahr noch unglückliche Stürze, ich wünsche mir von dem Sympathen, denn das ist er auf jeden fall, ein besseres Jahr 2011!

Also für wen entscheide ich mich nun. Die Wahl muss letztendlich zwischen Greipel, Martens und Hondo fallen.
Wie ich schon sagte fehlen Greipel die großen Ergebnisse. Sicher fährt er diese in 2011 ein, da er nicht mehr hinter Cav steht sondern gegen ihn. Greipel kann bester Deutscher werden! Greipel kann Cav schlagen, davon bin ich mehr als überzeugt!
Martens hatte mitte der Saison eine Verletztung die ihn lange zum Pausieren zwang. Trotzdem war er stark, noch ein bisschem mehr Glück am Rennende und er steht vorne!
Hondo, als Anfahrer verpflichtet, seine Aufgabe bravourös gemeistert, eigene Ergebnisse eingefahren, sich zwei Jahresvertrag gesichert in einem ProTeam...das ist mein Mann. Die jungen Wilden sind nicht mehr so jung (Greipel 29, Martens 26, Martin 26, Burghardt 29), haben trotzdem noch mehrere Jahre Zeit ihre Siege in diesem Award zu holen. Also hat Hondo auch noch einen gewissen Altersbonus bei mir.

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Zum Abschluss muss ich die Wahl zum Deutschen Radfahrer 2010 ein bisschen kritisieren:
Wo ist z.B. ein Voigte, (ein Ciolek) oder ein Sinkewitz? Alle gewinnen die Wahl hier sicher nicht, wären aber deutlich bessere Lückenfüller als Burghardt oder Wegmann, wenn man schon eine bestimmte Anzahl an Fahrern zu Auswahl erreichen will? Und warum nimmt man nicht mal einen jungen Fahrer mit rein? Degenkolb fällt mir ganz spontan ein, oder Kittel. Beide haben für ihre Verhältnisse eine klasse Saison gefahren und beide haben, das wissen wir alle, noch ein wahnsinns Entwicklungspotenzial. Beide haben sich einen Vertrag in einem Profi Team gesichert. Warum setzt man diese Awards nicht ein bisschen nach Anspruch und Ergebnissen gleich?

Mag sein dass ich falsch liege, aber die Awards sollen einen doch auch dazu bringen die Saison nochmal zu durchdenken, die Erlebnisse zu rekapitulieren. Ich fänds top ein oder zwei junge Fahrer (ja ich geb zu andere Länder nicht so gut im Blick zu haben), solange die Ergebnisse für ihre Ansprüche stimmen, mit in die Wahl zum Fahrer des Jahres zu nehmen.

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LG
Skâl

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