SKI 2020/21

Die Bretter, die KuTs Welt bedeuten

Moderatoren: Klaus und Tony, Henrik

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uhri
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Re: SKI 2020/21

Beitrag: # 7031644Beitrag uhri
2.3.2021 - 16:14

Shin, immerhin ist Nawrath in Nove Mesto dabei.
Bei den deutschen Damen gibt Vanessa Voigt ihr Debüt im Weltcup.
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Wölffel
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Re: SKI 2020/21

Beitrag: # 7031645Beitrag Wölffel
2.3.2021 - 16:26

Bei den Russen laufen morgen Bolshunov, Yakimushkin, Maltsev und Melnitschenko.
2023/2024: Schieder, Oehlund, Myhlback, Andersson, Schuster, Kosnjek, Sommerfeldt, Sørum, Gandler
2024/2025: -, -, (Chervotkin), Andersson, -, -, -, -, Gandler

Elnathan
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Re: SKI 2020/21

Beitrag: # 7031646Beitrag Elnathan
2.3.2021 - 17:42

Dass mit Virtual und Schumi zwei um den SKI-Sieg kämpfen, die hier sehr aktiv das Geschehen und ihre Teams beleuchten, freut mich übrigens das ganze Jahr schon. Und sollte deshalb auch einmal gesagt werden.

Rad-Schumi hat geschrieben: 1.3.2021 - 23:32 um Ersatz für die Raw Air ist es aber auch schon verdächtig lange still
Gerüchten zufolge soll Planica zwei weitere Springen am vorletzten Wochenende ausrichten.
Nachdem KaBra und Escartin das Tempo noch einmal deutlich angezogen haben, werde ich in Slowenien wohl einen mehr als passablen Kobayashi oder aber überragende Biathleten benötigen, um die 40-50 Puntke Rückstand aus den anderen Disziplinen auszugleichen. Klingt mittlerweile wieder eher schwierig.

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shin
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Re: SKI 2020/21

Beitrag: # 7031647Beitrag shin
2.3.2021 - 18:00

uhri hat geschrieben: 2.3.2021 - 16:14 Shin, immerhin ist Nawrath in Nove Mesto dabei.
Bei den deutschen Damen gibt Vanessa Voigt ihr Debüt im Weltcup.
Außerdem Sorina heute extrem stark im Freistil - mehr Punkte hätte Spitsov auch nciht geholt.

Das mit Nawrath freut mich besonders. Seine Leidensgeschichte ist echt schlimm... Der wäre normal ein 4-Rundler
Team Shin 0
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eder
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Re: SKI 2020/21

Beitrag: # 7031648Beitrag eder
2.3.2021 - 18:11

Wölffel hat geschrieben: 2.3.2021 - 16:26 Bei den Russen laufen morgen Bolshunov, Yakimushkin, Maltsev und Melnitschenko.
Schön, dass Maltsev einen WM-Einsatz bekommt, mal sehen, ob er wieder eine bessere Form hat als vor der WM :)
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uhri
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Re: SKI 2020/21

Beitrag: # 7031650Beitrag uhri
2.3.2021 - 19:03

Andersen heute im TRaining bester Norweger von der Großschanze, Riiber erstaunlich schwach. Also wird Riiber im Wettkampf wieder einen raushauen und Andersen verkacken.
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eder
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Re: SKI 2020/21

Beitrag: # 7031655Beitrag eder
2.3.2021 - 19:55

Für morgen haben sie beim Langlauf ein bisschen was an der Startreihenfolge geändert, die Topgruppe läuft von 20-50 und nicht von 30-60 wie heute
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Rad-Schumi
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Re: SKI 2020/21

Beitrag: # 7031684Beitrag Rad-Schumi
3.3.2021 - 0:29

Martin Johnsrud Sundby wird heute wohl sein letztes WM-Rennen bestreiten. Und auch nur, weil er als amtierender Weltmeister ein persönliches Startrecht hat. Der Rücken hat in den letzten beiden Jahren eine langsam ausklingende Karriere dann doch schneller beendet, als erwartet. Mit der Asthma/Doping-Geschichte gibt es einen nicht zu übersehenden schwarzen Fleck, trotzdem muss man Sundby zu den prägenden Langläufern der letzten Dekade zählen. An Cologna und Northug führt kein Weg vorbei, danach muss man dann aber anfangen, über Sundby nachzudenken.
Für mich ist er nach wie vor DER Sportler meiner SKI-Zeit. Irgendwie logisch, dass es als ehemaliges Sternchen einer aus der damaligen Zeit ist. Happonen als mein (ertauschtes) erstes großes Ding, Muranen als meine erste Dreistellige und Sundbys langjährige Weggefährten Tepes und Lindström sind mir aus der Sternchenzeit ebenfalls in bester Erinnerung. Freund hat sich in den frühen Gesetzenjahren in mein Herz gesprungen und nach drei Jahren stumpfen Immerwiederdraftens hat sich auch Jacobsen einen Platz verdient. Sundby steht aber doch über dem Rest. Insgesamt 8 Jahre hat er bei mir im Team verbracht, davon zuletzt nochmal zwei als Gesetzter. Humilein, die sein größtes Jahr betreute (danke, KuT :wink:), darf sicher ebenfalls Ansprüche anmelden, dazu kommen Jahre bei HansFuchs und Cagney und zuletzt ca. 2 Wochen bei Roche. Man sieht, wo die Auswechslung hingeführt hat :wink: Alleine ob der Zahl der Jahre vereinnahme ich Sundby für mein Team. Grund genug, für ein paar (viele) rückblickende Worte des Abschieds.

Die SKI-Karriere begann wenig spektakulär Ende 2007 mit einem 10. Platz in einem 30er-Freistil-Massenstart in Rybinsk. Durchaus verwunderlich, da er in den frühen Jahren doch klarer Klassikspezialist war. Ein weiterer Punkt kam in einem Skiathlon in Canmore dazu. Bereits ein paar Wochen vor Rybinsk war er zudem Teil eines Staffelsiegs in Beitostolen. Eines der vielen Male, in denen sich Norwegen 2 gegen Norwegen 1 durchsetzen konnte. Es folgten noch ein Sieg in einem Klassikteamsprint und ein weiterer Staffelsieg, beide wieder als Teil von Norwegen 2. Damals gab es dafür aber noch keine SKI-Punkte. Einen Teamsprint bestritt er in seiner Karriere übrigens nur noch ein weiteres Mal, aber dazu kommen wir noch. 2 SKI-Punkte also im ersten Jahr. Immerhin 23 Jahre war Sundby da schon alt und wurde von KuT noch als Johnsrud geführt.

Wenig überraschend also, dass Sundby 08/09 im Draft ohne Team blieb. So weit, die feinen Teilzeiten in den Staffeln zu analysieren waren wir damals wohl noch nicht. Die Saison begann für ihn wieder mit einem Staffelsieg. Immer noch ohne SKI-Punkte, aber immerhin erstmals als Teil von Norwegen 1. Am 30.11.2008 folgte dann aber der erste Weltcupsieg in Kuusamo über 15km klassisch. Auch zu dieser Distanz werden wir nochmal kommen. Am gleichen Tag begann dann auch unsere gemeinsame Zeit, im Wechsel für Emmanuel Jonnier. Neben dem dann fast bockigen Festhalten an ihm auch im schwachen nächsten Jahr sicher die beste Entscheidung meiner frühen SKI-Zeit. Auch wenn der nächste Einzel-Weltcupsieg und damit der der erste für mich noch fast 4 Jahre auf sich warten ließ.
Den ersten SKI-Punkt immerhin gab es schon in der Folgewoche in La Clusaz, erstmals auch bei SKI als Johnsrud Sundby. Das erste Podium für mich folgte an Silvester 2008, in Nove Mesto bei der Tour de Ski, stilecht über 15km klassisch. Mit weiteren Klassikergebnissen sammelte er insgesamt 49 Punkte in der Saison. Wichtig, weil es 34 nach dem Wechsel waren und damit die Vertragsverlängerung bei mir möglich wurde. Dazu gab es zwei Staffelsiege, weiter ohne SKI-Punkte.

09/10 folgte dann ein klarer Rückschritt. Nur 2 Top-10-Ergebnisse und 10 Punkte. Immerhin aber auch die ersten Teampunkte, die damals bei den olympischen Spielen ausgetestet wurden. Damals waren es noch 7 Punkte für die Silbermedaille. Ordentlich angelaufen von Sundby, bevor Hjelmeset die Staffel auf dem zweiten Klassikpart versenkte. Northug rettete dann als Schlussläufer die Medaille, die erste olympische für Sundby. Schlussläufer der viertplatzierten Franzosen damals übrigens Emmanuel Jonnier. Wie sich die Kreise doch schließen.
Ich war aber wie gesagt stur und schickte ihn auch 10/11 wieder an den Start. Wissend, dass Teampunkte endgültig Teil von SKI wurden, zunächst noch mit 11-5-2 Punkten in den Staffeln. Belohnt wurde das mit 2 Podien und 57 Punkten. Darunter auch 15 Teampunkte, eingeschlossen deren 11 für den Weltmeistertitel bei der Heim-WM. Dazu gab es dort Bronze über 15km klassisch.
11/12 blieb es mit erneut 2 Podien und 56 Punkten ähnlich. Wieder war ein Staffelsieg dabei. So langsam begann aber auch die Entwicklung im Freistil, eines der Podien kam immerhin aus dem Skiathlon.

Den zweiten Karriere-Weltcupsieg 12/13 gab es dann schon über 15km Freistil in Gaellivare. Beim Staffelsieg am nächsten Tag war er aber traditionell klassisch unterwegs. Bei der WM im Val die Fiemme gab es im Skiathlon zum Auftakt eine Silbermedaille. Eine von vielen Spurtniederlagen gegen Cologna. Damals ob der Vorergebnisse noch nicht wirklich absehbar, was für ein große Geschichte Einzelgold in seiner Karriere noch werden sollte. Den Rest der WM verpasste er dann krankheitsbedingt und konnte so auch nicht Teil der norwegischen Titelverteidigung in der Staffel sein. Trotzdem war es sein bestes SKI-Jahr bis dato und mit 108 Punkten reichte es gar zu Dreistelligkeit. Die Entwicklung zum Allrounder war geschafft.

13/14 setzte er dann noch einen drauf. Gleich zum Saisonauftakt sicherte er sich den Sieg in der Mini-Tour in Kuusamo. Es folgten weitere Top-10-Ergebnisse in den Distanzrennen bis zur Tour de Ski. In der Staffel von Beitostolen musste er sich nun als Teil von Norwegen 1 aber auch mal Norwegen 2 geschlagen geben. Bei der Tour de Ski ging sein Stern dann endgültig auf. Neben überraschenden Podiumsplatzierungen in beiden Sprints gab es Siege in der langen Toblach-Verfolgung, als man sich eigentlich sicher war, dass er alleine seinen Vorsprung gegen die vom (gedopten) Freistil-Spezialisten Dürr angeführte Verfolgergruppe nicht würde halten können und im Schlussanstieg zur Alpe Cermis, was gleichbedeutend mit dem Toursieg war.
Die olympischen Spiele verliefen dann etwas enttäuschend. Zum Auftakt gab es immerhin mit Bronze im Skiathlon (auch hier hinter Olympiasieger Cologna) die erste olympische Einzelmedaille. Es folgte eine schwarze norwegische Stunde im Wachstruck, wo man mit den sehr warmen Temperaturen zur Wochenmitte nicht klar kam. Das kostete nicht nur den 15er, auch in der Staffel blieb man mit Rang 4 ohne Medaille. Das gleiche Ergebnis gab es dann im 50er zum Abschluss, als er sich aus einer Vierergruppe allen drei Russen im Sprint geschlagen geben musste.
Er schlug aber mit einem Sieg beim nächsten Weltcup in Lahti zurück. In Oslo unterlag er im 50er dieses Mal Rickardsson, bevor er sich zum Abschluss in Falun auch die dritte Tour der Saison schnappte. Das bedeutete nicht nur den Sieg im Gesamtweltcup, sondern auch 186 Punkte bei SKI und den Aufstieg mit meinem Team.

Im folgenden Draft trennten sich dann unsere Wege, als ich mich (völlig zurecht wie sich herausstellte), an die Regel hielt, mit den Aufstiegshelden nicht zu verlängern und mich für Freund entschied. Sundby landete so bei humilein. Trotz Siegen bei der Mini-Tour in Lillehammer und der Tour de Ski und dem erneuten Gewinn des Gesamtweltcups (der im später ebenso wie der Tour-Sieg aberkannt wurde) kam er nicht über 130 SKI-Punkte hinaus. Wohl auch deshalb, weil er die Falun-WM krankheitsbedingt verpasste. Nicht genug für humilein, die mit ihm den Weg in die Zweitklassigkeit antreten musste.
In Oslo verlor er mal wieder im Sprint, dieses Mal gegen Roethe und Cologna, trotz meiner persönlichen Unterstützung vor Ort. Auch 6 Jahre später finde ich das noch ziemlich schade.

Im folgenden Draft verwehrte KuT uns dann (auch hier: völlig zurecht) die Sternchen-Familienzusammenführung. Sundby zeigte sich davon offensichtlich extrem motiviert und dominierte die Langlaufsaison. Erneut gewann er alle Touren (mit dem aberkannten Tour de Ski-Sieg damit schon bei 8 in Serie). 13 Siege standen am Ende zu Buche, den Gesamtweltcup gewann er mit über 1000 Punkten vor Northug und bei SKI standen nicht weniger beeindruckende 306 Punkte. Für einen, der (außer bei der Tour) nicht sprinten kann, gar nicht so übel. Das reichte natürlich auch für den zweiten Aufstieg seiner Karriere.

16/17 konnte er daran bei HansFuchs fast anknüpfen. In Lillehammer gab's zwar noch Tour-Sieg Nr. 9 in Serie, die 10 verhinderte dann aber Ustiugov bei der Tour de Ski. Ebenjenem musste er sich auch im ersten WM-Rennen in Lahti geschlagen geben. Das wilde Anspringen nebeneinander am letzten Anstieg, als Sundby strauchelte, gerade als er sich hatte vorbeischieben können, ist mir noch bestens/schlechtestens in Erinnerung. Erneut Silber gab es im 15er hinter Niskanen. Trotz seiner zweiten Goldmedaille in der Staffel (grandioses Duell der Schlussläufer Krogh und Ustiugov), langsam aber sicher war ein Fluch bei Großereignissen nicht mehr abzustreiten. Immerhin, zum Saisonausklang gab es den ersten Sieg am Holmenkollen, der für einen Norweger am Ende der Karriere auch nicht fehlen soll. Bei SKI waren es immerhin noch 244 Punkte, die den 15. Pick von HansFuchs sicher wert waren.

Diese ganz fetten Jahre waren dann 17/18 vorbei. Immerhin noch 153 Punkte, zu einem Einzelsieg reichte es aber nicht mehr. Die neue Generation mit Klaebo und Bolshunov war vorbeigezogen. Bei der Tour musste er sich allerdings, trotz Bestzeit zur Alpe Cermis, mal wieder Cologna geschlagen geben. Beim olympischen Skiathlon war es hingegen der junge Teamkollege Krüger, immerhin war Sundby aber mit Holund Teil des norwegischen 3-fach-Siegs. Im 15er verpasste er um knapp 2 Sekunden gar eine Medaille gegen Spitsov.
In der Staffel folgte dann aber zumindest das erste olympische Gold gegen McLaren-geschwächte Russen. Auch der Blick von Spitsov, nachdem er im Schlussanstieg von Klaebo abgezogen wurde, ist mir noch in guter Erinnerung. 3 Tage später trat Sundby dann zum erst zweiten Teamsprint seiner Karriere an (ich habe es ja versprochen). Eigentlich alle Nationen hatten da auf die erste Position einen Distanzläufer gestellt. Außer den Italienern, die wie üblich Nöckler schickten und gleich abgeschlagen nur 5. wurden. Sundby überzeugte und konnte vor allem auf seinem letzten Part die Russen mit Spitsow abschütteln, sodass Klaebo dann gegen Bolshunov den Sieg nur noch nach Hause laufen musste.
Auch wenn ein weiteres Großereignis ohne Einzelgold vorbeiging, mit 2 Goldmedaillen kann man von erfolgreichen olympischen Spielen für Sundby sprechen. Obwohl er in Oslo noch einmal ein Podium im 50er lieferte (zeitgleich, aber geschlagen vom ewigen Cologna) folgte bei SKI der bittere zweite Abstieg, dieses Mal mit Cagney, bei dem daraufhin sogar eine kleine SKI-Pause folgte.

Immerhin, Sundby war so frei, zu mir zurückzukehren. Mit 119 Punkte ging es zwar kaum weiter abwärts, die erhoffte Rückkehr zu vergangener Stärke gab es aber nicht. Der Blick war da schnell auf Seefeld gerichtet, Einzelgold fehlte schließlich immer noch. Mit dem Skiathlon begann es wie gewohnt. Bronze, geschlagen dieses Mal von Roethe und Bolshunov.
Der klassische 15er, zum Karrierestart noch seine Paradedisziplin wirkte wenig ideal, die besseren Ergebnisse gab es mittlerweile in der freien Technik. Es wurde aber zum Throw-Back zu seinem letzten managerlosen Rennen bei SKI. Beim Stadiondurchlauf nach 7,5km lag er schon 18 Sekunden zurück auf Rang 4 und alles schien seinen üblichen Lauf zu nehmen. Dann aber fand er die zweite Luft und begann, den Rückstand auf Bessmertnykh ohne Mütze und mit kurzen Ärmeln konstant zu verkürzen. Bei Kilometer 13 waren es nur noch 1,5 Sekunden und ich wurde langsam ziemlich aufgeregt. Bessmertnykh allerdings hatte im Vergleich mit Toenseth ein starkes Finish gezeigt, durch war die Sache also noch nicht. Schon bei der kleinen Schlussrunde durchs Seefelder Stadion sah die GPS-Messung Sundby aber um ca. 3 Sekunden vorne. Obwohl ich das Rennen, Mittwoch mittags wenig überraschend, bei der Arbeit verfolgte, musste ich die letzte Minute etwa auf und abgehen, weil ich so aufgeregt war. Am Ende waren es auch im Ziel die etwa 3 Sekunden und Sundby sicherte sich tatsächlich noch sein erstes Einzelgold. Der erste Sieg seit fast 2 Jahren und wohl auch der letzte seiner Karriere. Der Fluch war gebrochen. Trotz des dünnen Jahres war und bin ich äußerst froh, dass das in meinem Team passiert ist. In Falun folgte dann noch das wohl letzte Podium seiner Weltcupkarriere.

Über das letzte Jahr, in dem der Rücken anfing ernste Probleme zu machen, breiten wir mal den Mantel des Schweigens. Dieses Jahr war er im Weltcup wegen des Rückens (und so) dann überhaupt nicht zu sehen. Entsprechend hätte er im starken norwegischen Team natürlich keine Chance, seinen Titel zu verteidigen, hätte er nicht das persönliche Startrecht. Eine realistische Chance auf die Titelverteidigung gibt es natürlich trotzdem nicht. Er müsste schon sehr fett liefern, um überhaupt eine Chance auf Peking zu kriegen, was eigentlich nochmal sein Ziel war. So romantisch ist der Sport aber leider nicht.
Ich drücke die Daumen für ein schönes Rennen, von dem ich nach der Oslo-Absage doch schwer annehme, dass es sein letztes auf der großen Bühne wird. Schade, dass Sedowa nicht wollte und konnte und ich mir 30 Minuspunkte nicht erlauben kann. Hätte es gerne gesehen, dass es bei mir im Team zu Ende geht. Bei mir im Sport-Herzen tut es das auf jeden Fall. Und irgendwo ganz tief drin hofft natürlich auch was auf die ganz große Überraschung.

Rad-Schumi
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Re: SKI 2020/21

Beitrag: # 7031690Beitrag Rad-Schumi
3.3.2021 - 9:20

Sprach ich von Scheiße am Ski? Granerud mit positivem Test auf Covid-19. WM für ihn vorbei, ob das auch für den Rest der Norweger gilt, ist noch nicht bekannt. Das Gesundheitsamt ist aber das gleiche, das die komplette polnische Truppe bei der Tournee aus dem Verkehr gezogen hat. Mal sehen, ob die norwegischen Hygienemaßnahmen mehr überzeugen können. Ein negatives PCR-Ergebnis braucht es schon nach FIS-Regeln.

Granerud immerhin hat nur leichte Symptome, insofern kann man ohne allzu schlechtes Gewissen auch die SKI-Relevanz betrachten:
So beschissen der Zeitpunkt für ihn ist, so gelungen ist er für SKI. Weniger Springen konnte man mit einer zweiwöchigen Quarantäne zu keinem Zeitpunkt der Saison verpassen. Selbst für das von Elnathan angesprochene zweite (bzw. dritte) Planica-Wochenende würde es reichen. Wenn auch die anderen Norweger nicht starten können, sind die Auswirkungen noch kleiner. Im Team würden sie ohnehin ziemlich geschwächt sein.

Für die WM bleibt zu hoffen, dass das nicht zu einem norwegischen Massen-Exodus führt. Noch hört man nichts, aber dass die Langlauf-Führung nicht zimperlich sind, wenn sie nicht an das Hygienekonzept glauben, haben wir hinreichend gelernt.

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Klaus und Tony
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Re: SKI 2020/21

Beitrag: # 7031691Beitrag Klaus und Tony
3.3.2021 - 10:05

Es gibt auch Gerüchte über ein Abreisen Italiens. (Das würde mich dann mit Kostner treffen.)

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Re: SKI 2020/21

Beitrag: # 7031692Beitrag eder
3.3.2021 - 10:11

Klaus und Tony hat geschrieben: 3.3.2021 - 10:05 Es gibt auch Gerüchte über ein Abreisen Italiens. (Das würde mich dann mit Kostner treffen.)

Alle Italiener sind auf jeden Fall bisher gar nicht bei beiden Kombi-Trainings gestartet
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Re: SKI 2020/21

Beitrag: # 7031693Beitrag Klaus und Tony
3.3.2021 - 10:13

Das stimmt nicht, gestern waren sie schon da.

eder
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Re: SKI 2020/21

Beitrag: # 7031694Beitrag eder
3.3.2021 - 10:16

Klaus und Tony hat geschrieben: 3.3.2021 - 10:13 Das stimmt nicht, gestern waren sie schon da.
Ja sorry, bei den beiden heutigen Trainings meinte ich
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Re: SKI 2020/21

Beitrag: # 7031695Beitrag PepsiLight
3.3.2021 - 10:39

Es gab mehrere Tausend Tests und eine Handvoll davon ist positiv. Und nun soll das System schuld sein? Also bitte.

Sofern es kein falsch positiver Test ist:
Da hat der gute Herr Granerud wohl halt mal nicht aufgepasst und ein paar wichtige Regeln (wie so vieles andere) nicht ganz so ernst genommen. Wie die Jungfrau zum Kinde ist er sicher nicht an das Virus gelangt.
Ist natürlich ein bisschen blöd, ein paar Tage vor dem wichtigsten Springen der Saison bzw. seiner Karriere.

Dass es gerade ihn trifft, ist jetzt aber aufgrund seines Charakters auch nicht so überraschend.
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Re: SKI 2020/21

Beitrag: # 7031696Beitrag Rad-Schumi
3.3.2021 - 10:44

Auf der Pressekonferenz der norwegischen Skispringer wurde schon mal klargestellt, dass das Frauen-Team nicht betroffen ist, auch wenn Lundby wohl gestern bei einer Pressekonferenz auf Granerud getroffen ist. Mental fühlen sie sich aber belastet.
Auch bei den Männern scheint man von keiner weitergehenden Quarantänepflicht auszugehen, da die Rede schon von den Trainings und der Verteilung des freigewordenen Startplatzes war. Einzig der Pressesprecher hat sich freiwillig in Quarantäne begeben, da gibt es auch ein gemeinsames Bild mit Granerud ohne Maske von gestern. Man steht und stand in Kontakt mit den lokalen Behörden. Ob die schon endgültig entschieden haben, kann ich dem Ticker aber nicht entnehmen. Da der positive PCR-Test erst heute morgen mitgeteilt wurde, behaupte ich mal: Nein.

Einen falsch positiven Test kann man, da PCR bestätigt, wohl ausschließen. Den Rest lasse ich mal unkommentiert, Pepsi. Die Welt ist so natürlich einfacher.

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Re: SKI 2020/21

Beitrag: # 7031697Beitrag PepsiLight
3.3.2021 - 10:51

Rad-Schumi hat geschrieben: 3.3.2021 - 10:44 Den Rest lasse ich mal unkommentiert, Pepsi. Die Welt ist so natürlich einfacher.
Es ist aber tatsächlich sehr einfach, du hast es ja sogar selber aufgelöst/bestätigt:
Rad-Schumi hat geschrieben: 3.3.2021 - 10:44Einzig der Pressesprecher hat sich freiwillig in Quarantäne begeben, da gibt es auch ein gemeinsames Bild mit Granerud ohne Maske von gestern.
Da war ihm der Wettkampf im Vorherein wohl nicht wichtig genug, um dauerhaftes Abstandhalten und Maskentragen (egal bei welcher Kontaktperson) zu gewährleisten.
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Re: SKI 2020/21

Beitrag: # 7031700Beitrag eder
3.3.2021 - 10:58

Offiziell: Italien zieht sich von der WM zurück wegen eigenen positiven Tests im Mitarbeiterstab

https://www.fondoitalia.it/2021/03/03/n ... covid.html
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Re: SKI 2020/21

Beitrag: # 7031701Beitrag Rad-Schumi
3.3.2021 - 11:18

Die Verwirklich des unvermeidbaren Risikos einer Großveranstaltung in Pandemie-Zeiten beim Einzelnen abzuladen, den es trifft, ist einfach, Pepsi. Auch wenn derjenige sich noch idealtypischer hätte verhalten können. Und offensichtlich charakterlich zu Infektionen neigt, welchen Zusammenhang auch immer Du da zu was auch immer hergestellt hast.

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Klaus und Tony
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Re: SKI 2020/21

Beitrag: # 7031702Beitrag Klaus und Tony
3.3.2021 - 11:34

Amy Baserga (SUI, 20 J.) gewinnt nach dem Sprint auch die Verfolgung bei der Biathlon-Junioren-WM.

Vielleicht interessiert sich hier ja jemand dafür, schweizerische Damen, die keine Lust auf Alpin haben, auf ihrem mühsamen Weg zur Weltspitze zu begleiten...

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Re: SKI 2020/21

Beitrag: # 7031704Beitrag virtualprofit
3.3.2021 - 11:48

Paradebeispiel für Karma. Was bislang so eindrucksvoll gelaufen ist, schlägt im Lenz mit eindrucksvoller Wucht zurück...da ich den SKI-Gesamtsieg für mich eh abgeschrieben hatte, spielt das hier nun auch keine so große Rolle mehr. Dass es ausgerechnet den stärksten Mann der Saison zum Höhepunkt trifft, ist bitter für ihn, kaum für mich.

Die Infektion nun mit dem Charakter eines Sportlers zu verknüpfen, halte ich auf der einen Seite auch für fragwürdig. Ich stelle ja auch nicht die Intelligenz z.B. von Karlsson in Frage, weil sie vom Pech verfolgt den falschen Türrahmen erwischt. Ähnliches ist Diggins diese Saison auch regelmäßig passiert, nur mit weniger Konsequenzen.
Auf der anderen Seite kann ich mich natürlich auch nicht davon freimachen, noch nie über den Charakter von Sportlern geurteilt zu haben, ohne sie persönlich zu kennen. Bei Bolshunov tut selbiger aber auch genug mit dem Mäki-Inzident und dem kürzlichen Ignorieren von Retivykh im Zielraum nach dem Team-Sprint. :)
Dass mit Virtual und Schumi zwei um den SKI-Sieg kämpfen, die hier sehr aktiv das Geschehen und ihre Teams beleuchten, freut mich übrigens das ganze Jahr schon. Und sollte deshalb auch einmal gesagt werden.
Henne-Ei-Problem. :) Ich glaube ja, dass wir eher das Geschehen so detailliert beleuchten, weil wir vorne mitspielen, und nicht um den Sieg kämpfen, weil wir so aktiv sind.
Trotzdem danke für das Feedback, weil Schumi und ich uns schon gegenseitig vor Augen gehalten haben, dass wir die anderen Mitspieler mit unseren Romanen hier eher nerven dürften.

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Klaus und Tony
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Re: SKI 2020/21

Beitrag: # 7031705Beitrag Klaus und Tony
3.3.2021 - 12:04

Wenn man die Startzeiten der Geschlechter fair auf die Wochentage verteilt (nach dem Motto: Warum immer die Männer zum Abschluss des Tages?), können recht enge Terminkalender entstehen:

Die Langläuferinnen laufen im Engadin am Samstag um 15:30 h die 15 km klassisch, um am Sonntag dann 8:15 h am Start der 30-km-Freistil-Verfolgung zu stehen.

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