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Alles, was nicht in ein anderes Unterforum gehört

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zabelchen
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Beitrag: # 186465Beitrag zabelchen
11.10.2004 - 23:02

Nun ich schätze das ist Geschmackssache...
;) Stimmt, ist es. Trotzdem find ich andere Autoren besser, auch nicht so bekannte. Was man aber zu Tolkien dazu gesagt werden sollte. Das Buch ist von 1937 als die Idee das erste mal in ihm keimte und dann bis 1969 durchgeschrieben wurde. Was mir an Tolkin nicht gefällt ist der kleine Hobbit. Das Buch ist für mich zu kindlich geschrieben und bringt in mir keinerlei Spannung oder Emotionen hoch. Damit hat er es sich bei mir versaut.

Aber wie schon gesagt, Geschmackssache, und meine nur unbedingt.
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Matthias Zill
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Beitrag: # 186500Beitrag Matthias Zill
12.10.2004 - 8:06

Escartin hat geschrieben:
Matthias Zill hat geschrieben: John Maddox Roberts - SPQR - Serie
Großartige Bücher, kann mich dir nur anschließen. Für Fans der Antike ein absolutes Muss. Weißt du zufällig, ob Roberts noch an der Serie weiterschreibt, oder ob Decius' Karriere beendet ist?
Meines Wissens gibt es zwölf Bücher über Decius:
  • SPQR
    Die Catilina-Verschwörung
    Der Frevel des Clodius
    Der Musentempel
    Tödliche Saturnalien
    Tod eines Centurio
    Der Fluch des Volkstribuns
    Die Rache der Flussgötter
    Die Schiffe der Kleopatra
    Im Namen Caesars
    Mord am Vesuv
    Das Orakel des Todes
Hierbei ist der letzte noch nicht erschienen, sondern steht meines Wissens nur hier:
http://www.krimi-couch.de/krimis/john-m ... berts.html
Bei Amazon kann man ihn vorbestellen. :P

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Escartin
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Beitrag: # 186622Beitrag Escartin
12.10.2004 - 16:33

Danke! Freut mich zu hören, dass da noch was kommt. Auch wenn die politische Karriere Decius' wohl langsam zu Ende sein dürfte.

Kennst du die Bücher über den Detektiv Marcus Didius Falco, geschrieben von Lindsey Davis? Sind auch ganz schön zu lesen.
"Wittgenstein pondered what time it could be on the sun (it was a nonsensical question, he concluded)." - The Economist

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Kobelix
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Beitrag: # 186656Beitrag Kobelix
12.10.2004 - 17:33

zabelchen hat geschrieben:
Was mir an Tolkin nicht gefällt ist der kleine Hobbit. Das Buch ist für mich zu kindlich geschrieben
Ist ja auch ein Kinderbuch :D

Ansonsten hat sich bei mir eine Bildungslücke offenbart. Diese Bücher um Decius kenne ich nicht. Scheint ja eine "Antike-Reihe" zu sein. Um wen oder was gehts denn da?

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Matthias Zill
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Beitrag: # 186782Beitrag Matthias Zill
13.10.2004 - 7:45

Kobelix hat geschrieben: Ansonsten hat sich bei mir eine Bildungslücke offenbart. Diese Bücher um Decius kenne ich nicht. Scheint ja eine "Antike-Reihe" zu sein. Um wen oder was gehts denn da?
In SPQR geht es um Decius Caecilius Metellus. Einen Römer aus einer alten aristokratischen Römerfamilie. Das ganze spielt zwischen 70 v. Chr. und 49 v. Chr. Der Mann wandert durch den römischen Militär- und Beamtenapparat und kommt durch seine Neugierde und zum Teil unkonventionelle Art und Weise an seine Fälle. Im Laufe der Bände heiratet Decius eine Julianerin und kommt so in das Umfeld von Julius Cäsar. Roberts versteht es insgesamt sehr geschickt historisch belegte Fakten in seine Geschichte einfließen zu lassen. Das ganze ist mit einer guten Portion Humor geschrieben, vor allem wenn sich Decius mit seinem Sklaven und ständigen Begleiter streitet.

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Elefantino
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Beitrag: # 186792Beitrag Elefantino
13.10.2004 - 8:55

mein top-autor ist gore vidal. bin durch das buch "Ewiger Krieg für ewigen Frieden" auf ihn gekommen. wenn man dieses buch liest, dann kann man moore getrost in die tonne treten, denn vidal hat im gegensatz zu moore stil der beeindruckt. er beschäftigt sich mit 9/11 und tomothy mcveigh(der oklahoma-bomber) und sucht nach ursachen für leute wie mcveigh oder al-quaida und spricht dabei wirklich wichtige themen an. ganz interessant ist eine liste von kriegen und einsätzen der usa, die seit dem ww2 geführt wurden.
lustig dagegen sein offener brief an den "Herrn designierten Präsidenten", wo er bush gratuliert, wie beeindruckend er seinen gegner bezwungen hat(jeder weiss ja wie!).
alles in allem ein sehr empfehlenswertes buch, klein und leider für diese grösse etwas teuer.

er hat auch einen romanreihe verfasst über die entwicklung der vereinigten staaten, begonnen von der gründerzeit washingtons bis hin zu hier und jetzt. humorvoll beschreibt er personen dieser zeit, spinnt um sie herum geschichten und lässt randfiguren in die mitte treten. habe bereits "burr", "lincoln" und "empire" gelesen, leider fehlt mir "1876", das ist nirgendwo aufzutreiben. wenn jemand abhilfe weiss, ich höre ! :idea:

gruss Elefantino

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Kobelix
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Beitrag: # 186866Beitrag Kobelix
13.10.2004 - 12:56

Matthias Zill hat geschrieben: In SPQR geht es um Decius Caecilius Metellus. Einen Römer aus einer alten aristokratischen Römerfamilie. Das ganze spielt zwischen 70 v. Chr. und 49 v. Chr. Der Mann wandert durch den römischen Militär- und Beamtenapparat und kommt durch seine Neugierde und zum Teil unkonventionelle Art und Weise an seine Fälle. Im Laufe der Bände heiratet Decius eine Julianerin und kommt so in das Umfeld von Julius Cäsar. Roberts versteht es insgesamt sehr geschickt historisch belegte Fakten in seine Geschichte einfließen zu lassen. Das ganze ist mit einer guten Portion Humor geschrieben, vor allem wenn sich Decius mit seinem Sklaven und ständigen Begleiter streitet.
Schönen Dank erstmal. Wenn Du sagst "seine Fälle" schließe ich mal daraus, dass es sich also sozusagen um Kriminalfälle handelt die er löst.. oder seh ich das falsch? Klingt jedenfalls sehr unterhaltend. Schau ich gern mal rein.

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Escartin
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Beitrag: # 186886Beitrag Escartin
13.10.2004 - 13:42

Jo, Decius ist neben seiner politischen Karriere Detektiv, womit er bei den Mächtigen seiner Zeit nicht immer auf gegenliebe stößt, da er denen bei seinen Ermittlungen oft genug in die Quere kommt.
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José Miguel
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Beitrag: # 195304Beitrag José Miguel
11.11.2004 - 16:50

Meine Lieblingsbücher sind alle, die aus der Scheibenweltreihe stammen(Terry Pratchett). Bei denen kann man einen anstrengenden Nachmittag perfekt ausklingen lassen. Außerdem gefiel mir Stefan Zweigs "Die Schach Novelle" ganz gut.
RZ: Punktewertung Vuelta 2006 und 2008, Etappensieg TdF 2010, 2011 und Giro 2012&2014, Berg Giro 2012, 2013, 2014 / Rad-Tipp: Giro dell'Emilia, Paris-Tours 2008, Tour de Romandie 2011, Eneco-Tour 2011, WM-Zeitfahren 2011 / Frauenfussball-Weltmeisterschaft 2007 / Fussball-Bundesliga 11-12
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zabelchen
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Beitrag: # 206964Beitrag zabelchen
12.1.2005 - 23:32

Phillip Schiemann hat geschrieben:Die großen Fernsehstationen nutzen die Gunst der Stunde, beleben ein neues Reality-Format, schicken Strohmänner an alle Bahnhöfe im Ruhrgebiet, sammeln mit Kastenwagen die Junkies ein. Wichtig ist, dass nur die kaputtesten Exemplare angesprochen werden. Man händigt ihnen zehn Euro Anzahlung aus und winkt mit weiteren Zweihundert, die immer und überall in bar präsentiert werden, damit die Komparsen heiß bleiben und nicht vorzeitig abspringen. Mit der kompletten Mannschaft gehts dann zum Drehort, der Haupteinkaufsstrasse von Düsseldorf. Wir schreiben den letzten Verkaufsoffenen Samstag vor Weihnachten. Natürlich ist alles vorbereitet: High-Definition-Cams sind am Start, 24-P Bänder stehen kistenweise bereit. Mit fünfzig Mann marschiert der kaputte Club die Straße hinunter, nimmt Kurs auf den Kaufhof. Spätere High-End-Bilder, wackelig-hastige Sequenzen, gestochen scharf, Millionen von Farben: greise Omis, die erschrocken ihre Handtaschen an sich pressen, junge Männer, die wachsam und geduckt mit argwöhnischen Blicken ausweichen, um ihre Business-Dresse fürchten, kein grün-gelben-HIV-positiven-Junkie-Rotz am Helmut-Lang-Ärmel wünschen, Büdchenbesitzer, die schnell aus ihren von der Regenbogenpresse zugeklatschten Holzkästen herausspringen, die Zeitungsständer anketten, auf ihren Handys das Ordnungsamt verständigen, junge Marokkaner, die ihren Mastinos den Maulkorb abnehmen. Trotz allgemeiner Betriebsamkeit steigt die allgemeine Verunsicherung, die schwer beladene Bevölkerung riecht den Braten, wenngleich wie immer in autistischer Selbstverwirklichung versunken, irgendetwas kündigt sich da an, irgendeine Überraschung steht da an, und wenn kein christkindlicher Vorbote mit guter Kunde, so doch jedem Fall etwas prekär-spezielles, vielleicht sogar echtes Gefühlskino; vielleicht sogar mit Gewalt verbunden, in jedem fall doch so, dass man gerne dabeibleibt und zuschauen möchte, eben so, wie man es vom Fernsehprogramm gewohnt ist, einem herben Autobahnunfall mit langsam fahrender Autokinoschlange auf der Gegenfahrbahn gleich, und sei es nur, um festzustellen, wer denn nun der Schuldige war, sei es nur, um sich vom Leid des anderen in Ermangelung eigener Regungen ergreifen zu lassen, gar christlich mitzufühlen, dabei sein ist alles.
Eben betritt der kaputte Club den Kaufhof, läuft am Eingang durchs Heißluftgebläse, versteckt filmen die HD- Cams, halten jede Regung fest, bannen alles aufs Band, den dicken Wachmann, der vom vielen Rumstehen nur noch ein Schatten seiner selbst ist, jetzt unsicher aus der Wäsche guckt, seine CS-Gas-Flasche umklammert, Schweißausbrüche bekommt, schwer schluckend beiseite tritt, an seiner CS-Gas-Flasche herumplanscht, die junge Techno-Maus, die ein findiger Junkie nun über ihre lächerlichen Plateau-Schuhe straucheln lässt, die junge Mutter, die ihrem vierjährigen knatschenden Sohn von den Chupa-Chups-Lollydrehern wegzerrt, eben den Dingern, die einem den Lolly im Mund batteriebetriebener Weise automatisch drehen, eben so drehen, dass weder denken noch handeln nötig ist, um die schon vor Jahren Geschmacksgelähmte Zunge mit Glukosesirup einzusoßen.
So flaniert der Verein Richtung Rolltreppe, verdrängt rau ein paar Kunden, links stehen rechts gehen, wird außer Kraft gesetzt, ein schnauzbärtiger Verwaltungsangestellter regt sich auf, wird laut, will eben mal zeigen, wo’s langgeht und Schwupps – schon wird er gepackt, rupft zuguterletzt noch ein paar Haarbüschel aus schorfigen Köpfen und landet für sein Engagement dann doch noch zwei Stockwerke tiefer, schlägt seitlich auf schmucken Bistro-Tischchen auf, eben jenen, die den Einkauf noch netter, noch angenehmer machen sollen, eben jenen, die genau wie die alles begleitende Musik trotz noch beängstigenderer Raten bei völliger Ebbe im Portemonnaie den Kaufentscheid positiv zu beeinflussen haben. Bums.
Jetzt kommt leben in die Budde, vor allem die Schlaubergern dürfen triumphieren, ahnten sie, wussten sie doch gleich, dass hier noch was aussteht. Am Fuß der Treppe versammelt, macht sich ein kleiner Trupp zeigefreudiger Männer nun auf, dem Junkiepack nachzustellen, die Frauen nehmen Deckung, tuscheln, kichern erregt, legen Lippenstift für die Helden auf oder füttern derweil ihre Blagen ab, covern Köpfchen der Kleinen samt Zitze Komplett mit dem Cashmere-Pullunder, welcher extra gemeinsam zum Fest ausgesucht, schon vorn Bescherungstermin, ausgeführt wie ein reinrassiger Köter, den Status, die Kaste heben soll. Während die Damen der Schöpfung gegenseitig ihre Klamotten befühlen und sich falsch lächelnd Worthülsen zuwerfen, hat die Berber-Infanterie im zweiten Stock mittlerweile locker die Zentralkasse erreicht.
Diese mit Ausschlag und Schuppenflechte bedeckten schlagen jetzt ihre Glattleder-Bomberjacken, allesamt Leihstücke aus der Requisite, zur Seite und ziehen die abgesägten Schrottflinten aus den Schlaufen, klappen gemütlich die Läufe übers Knie, schieben die erhaltenen Kartuschen ein, endlich das zu tun, was ihnen allen irgendwann mal wie ein ferner Wunschtraum durch den Kopf ging, zu tun, was in Zeiten ständiger Beschaffungsproblematik eine echte, wenn auch nur kurzfristige Lösung bedeutet, aber immerhin: Sie nehmen den Kaufhof.
Und nicht nur das: Ganz so, als ob es darum ginge, wirklich ernst zu machen, nicht etwa nur wegen eines Raubüberfalls mit unerlaubten Waffenbesitzes verhaftet zu werden, legen sie direkt aus dem Handgelenk mal eben so ein halbes Dutzend der umstehenden Figuren um, bumm, bumm, bumm, schon fliegen sie geschwind durch die Gegend, fallen in die Regale, geben ihre Schwere Tütenlast frei, ihre Last, deren Inhalt, gar hübsch verpackte Präsente, nun lustig durch die Gegend purzeln.
Aufgeschreckt durch das Feuer der Artillerie nehmen die Herren der Schöpfung, eben die Rolltreppen erklommen, jetzt doch noch reiß aus, lieber abhauen, ein Faustkampf mit abgemagerten Pennern ja, eine Kugel im Wanst lieber nicht, sollen sich die Cops kümmern, dafür sind sie ja schließlich da, dafür zahlen wir ja auch Steuern , lautstarke Beschwichtigungen , erregtes sich-einander-die-Feigheit-ausreden, abgehauen, richtig gehandelt, jawohl, jetzt erstmal in die Kneipe, Bild-Reporter dabei, wie Kriegsveteranen beim Bier nun die Exclusivstory, Andy W’s berühmte fünfzehn Minuten, wenn man es selbst schon nicht glaubt, Hauptsache die anderen glauben es.
Oben ist jetzt Endstation, die Wocheneinnahmen stehen als meterlange Geldbombenbatterie auf dem Tresen der ZK, rechts die Aufzüge, links die Umkleiden, eben kommt ein Pärchen total Verwahrloster mit Perücken und Nubuk-Jäckchen herausgesprungen, sehr fidel, sehr grotesk, alles ein Riesenspaß. 24P-Impressionen, perfekte Beleuchtung, superscharf: Eine Junkie-Mutter setzt den Flachmann an, die Hälfte rinnt ihr über den Hals. Über ihre Schulter legt ein Aussätziger an, einen der Herrenabteilungs-Päderasten zu erlegen, feuert die Kanone ab, lautester Krach. Der Mutter fliegt das Trommelfell raus, dank Mündungsfeuer steht sie gleich halb in Flammen, das Spiritus-Honig-Gemisch flämmt ihr flink hübsche Schneisen in die nicht vorhandene Frisur, schnelle gekräuselte Rauchentwicklung, spitzer Schrei und ehrliches erstaunen beim Schützen. >> Du musst die Augen noch aufkriegen, das ist das wichtigste <<, lallt eine der Pin-Point-Pupillen, stolpert zum Tresen, der Kumpel setzt nach, wittert Beschiss. >> Wo sind meine zweihundert Euro? << weint er, blutverkurstetes T-Shirt, die bepissten Beinkleider auf halb acht
>> Kriegen wir noch <<, stammelt Nummer eins, kindlich, liebenswert nickend, >> hundert pro. <<
Draußen ist jetzt alles abgeriegelt, Sirenen, Menschenmassen, alle am Fenster, Status, Hubschrauber, Megaphonansagen, Fernsehteams, Scharfschützen, Presseteams, Fotografen, Nutznießer, Trittbrettfahrer. Eben landen die Fallschirmspringer, kugelsichere Westen, neues Material, viel leichter, Motorradhauben, Tarnfarbe, Lederhandschuhe, Mag-Lites, Sturmgewehre. Auf Kommando seilt sich der Trupp jetzt ab, schwupp, schwupp, drei Sätze nach unten und mit Schwung durch die Scheibe, GSG 9 Springteufelparade, rien ne vas plus. Aber es kommt noch besser, jetzt kann Hollywood endgültig einpacken: Die Junkie-Bande, verstreut Fünfzig vom übelsten, zieht angesichts der gerade aus der Herrenoberbekleidung antanzenden Staatsmacht die Reißleine, schiebt sich unisono, wie von Ron Demol höchstpersönlich choreographiert, das Schießeisen ins Maul und Bäng! – kurze dreizehn, spritzt ihre kaltschale straight an die Decke, Blütenkelche poppen auf im Mai, schicken Tuff! Tuff! Ihren Lebensstaub gen Himmel, elende, schöne, geile, verzweifelte Verschwendung. Überall tropft jetzt das Hirn von der Decke, quadratmetergroße Hartfaserplatten, von Hypophysen gezeichnet.
Standbilder: kopflose Berber, bizarr ins Regal drapiert, junge Frauen von vierzig Kilo, abszessreiche Arme, der Hals nur noch Sockel für den kopflosen Unterkiefer. Schwenk nach oben, Zoom in die Totale, Still: die Reste mangelhafter Schulbildung, schlechter Kindheitserinnerungen und der generelle Speicherplatz für karmatische Verstrickungen aller Art, hier als Plasmateppich flächendeckend verteilt, kollektiv ans Gebälk gesprühnebelt, echt phatt.
Die Sturmtruppen indessen, immer noch in Hockstellung, Kanonen im Anschlag, schießen ein paar Ladungen Tränengas ab, ballern sinnlos hinterher, vielleicht lässt sich ja doch noch der ein oder andere aufs Konto schreiben, mal gucken. Nichtsdestotrotz: keine Vernehmung mehr möglich.
Am gleichen Tag die Gewissheit, die Wahrheit, wenn auch alles nur sorgfältig fürs Volk inszeniert: Die Fünfzig sind Gesandte einer neuen Vereinigung, deren Oberhaupt von den Cayman-Islands aus weltweit Theater angezettelt hat. Dagegen muss vorgegangen werden, es handelt sich um gefährliche Sektenanhänger, überall unter uns. Nach diesen Subjekten muss gezielt gesucht werden, dazu braucht es die Mitarbeit der Bevölkerung, ein Hinweis genügt, man wird der Sache auf den Grund gehen.
Jedes Volk kriegt die Story, die es verdient. Fröhliche Weihnachten.
So, mal Werbung nebenbei, dafür is sowas ja auch da.

Phillip Schiemann
Über Kunst
2002 Erschienen.

Düsseldorfer Undergroundschriftsteller und beschreibt die Lage in Deutschland 2005
Schiemann ist als Möbelpacker auf Geldsuche. Während er des weiteren Kunstramsch versucht unter die Leute zubringen und sich mit Lesungen über Wasser zu halten probt er noch mit seiner Band. Mit den völlig heruntergekommenen Typen versucht er trotzdem einige Konzerte auf die Reihe zu bekommen. Durch Kontakte und Deals schaffen es „ Philipp Schiemann und die Bangladesh Motherfuckers“ endlich eine Tour zustande zu bringen. Als diese dann beginnt, verändert sich im Jahre 2005 vor Weihnachten die Politische Situation in Deutschland. Die Regierung wechselt auf Rechts und dementsprechend wechselt auch das Verhalten der Menschen.
www.schiemann.org für weitere Informationen, oder fragen an mich, ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit
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juan antonio flecha
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Beitrag: # 206995Beitrag juan antonio flecha
13.1.2005 - 14:18

Hab auch wieder ein neues gefunden :)

"Die Orks" von Stan Nicholls finde ich richtig gut. Um ehrlich zu sein auch besser als HdR
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José Miguel
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Beitrag: # 207000Beitrag José Miguel
13.1.2005 - 14:35

juan antonio flecha hat geschrieben:Hab auch wieder ein neues gefunden :)

"Die Orks" von Stan Nicholls finde ich richtig gut. Um ehrlich zu sein auch besser als HdR
Ich habe das Parallelbuch "Die Zwerge" gelesen und muss sagen, das mich das Buch auch teilweise mehr mitgerissen hat als "Der Herr der Ringe".
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Lancelot
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Beitrag: # 207014Beitrag Lancelot
13.1.2005 - 16:29

Wenn ihr mal wirklich tolle Fantasy lesen wollt, holt euch George R.R. Martin - Das Lied von Eis und Feuer. Bis jetzt 6 Bände, der siebte erscheint dieses Frühjahr.

Mittelalter ähnliche Zustände, aber in einer Fantasy Welt.

Inhalt: Der König stirbt und in den 7 Königslanden geht der Streit um die Thronfolge los.

Ansonsten

Tom Clancy - die gesamte Ryan Story wobei der letzte nicht mehr die Qualtität erreicht hat wie seine Vorgänger.
Rainbow Six das hier irgendwo schon mal erwähnt wurde ist sogar eins der schwächsten Bücher die Clancy bisher geschrieben hat.
"Lohnt es sich denn?" fragt der Kopf.
"Nein, aber es tut so gut!" antwortet das Herz.

Autor: unbekannt

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Lance Armstrong Fan
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Beitrag: # 207021Beitrag Lance Armstrong Fan
13.1.2005 - 16:49

Ja Tom Clancy ist echt gut aber was mich an ihm nervt ist, dass die bücher auf den ersten 100-200 seiten soooo was von langweilig sind. da muss man sich echt überwinden um weiterzulesen. Dann werden sie aber immer packend und fesseln einen wirklich.

Für alle denen eine solch lange Vorgeschichte zu lange dauert empfehle ich Clive Cussler bei seinen Büchern (z.b. Hebt die Titanik) ist spannung von der ersten bis zur letzten Seite garantiert!!!
Gruß LAF

Sieger: Bayernrundfahrt 08, Lombardeirundfahrt 08, Cyclassics 08
2. Platz: Giro d'Italia 08, E3 Prijs 09, Criterium International 09,
3. Platz: Paris-Roubaix 09, Baskenland 09

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kampfknirps
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Beitrag: # 207038Beitrag kampfknirps
13.1.2005 - 17:30

Also:

TOm Clancy= Top, mich stört das Vorgeplänkel nicht sonderlich
Tolkien= Sehr Gut, nur etwas zu langatmig
Karl May=Super zu lesen und man kann sich alles bildlich vorstellen, muss man aber mögen
Der Schwarm, Frank Schätzing=Klasse

Bleibt noch:

HENNING MANKELL und seine Kurt Wallander Krimis.
Es gibt nix besseres, absolut Fesselnd und Wallander ist verdammt menschlich. Dazu hat er selber Probleme und ist nicht der Gute-Laune-Polizist Brunetti von Donna Leon
Dein Auto ein Japaner, deine Pizza italienisch, deine Demokratie griechisch,dein Urlaub türkisch, deine Zahlen arabisch, deine Schrift lateinisch, und dein Nachbar -
nur ein Ausländer?

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Beitrag: # 207046Beitrag wassertraeger29
13.1.2005 - 17:45

Mal ne andere Frage mehr in Richtung Sachbücher, hat jemand schon "Das Methusalem-Komplott von Frank Schirrmacher" (dem FAZ Herausgeber) gelesen oder hat jemand irgendwelche Erfahrungen damit, ich hab in letzter Zeit ein paar gute Interviews von ihm gelesen(und gesehen) bin aber noch am Überlegen ob ich mir sein Buch kaufe...!

Ansonsten bin ich für Tolkien, Mankell und Co...

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juan antonio flecha
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Beitrag: # 207111Beitrag juan antonio flecha
13.1.2005 - 21:21

kampfknirps hat geschrieben:Also:

TOm Clancy= Top, mich stört das Vorgeplänkel nicht sonderlich
Tolkien= Sehr Gut, nur etwas zu langatmig
Karl May=Super zu lesen und man kann sich alles bildlich vorstellen, muss man aber mögen
Der Schwarm, Frank Schätzing=Klasse

Bleibt noch:

HENNING MANKELL und seine Kurt Wallander Krimis.
Es gibt nix besseres, absolut Fesselnd und Wallander ist verdammt menschlich. Dazu hat er selber Probleme und ist nicht der Gute-Laune-Polizist Brunetti von Donna Leon
Der Schwarm werde ich demnächst lesen. Hab bisher nur gutes gehört :D
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MichaelBoogerd
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Beitrag: # 210394Beitrag MichaelBoogerd
31.1.2005 - 17:06

Mein Tipp: Tom Calncy´s
Operation Rainbow (mit Spiel)
Ehrenschuld
Red storm rising( wie heißt dass nochma auf deutsch?)
Im Auge des Tiegers
Shuffle up and deal

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zabelchen
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Beitrag: # 6711176Beitrag zabelchen
25.6.2008 - 17:06

Hat jemand "Feuchtgebiete" von Charlotte Roche gelesen?...ich hab mir mal das Hörbuch besorgt...und bin noch beim ersten Kapitel und...einigermaßen angewiedert. Nennt mich Prüde, aber das ist doch schon etwas...sehr Merkwürdig, geht das das ganze Buch so?
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Valva2999
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Beitrag: # 6711194Beitrag Valva2999
25.6.2008 - 17:47

http://www.welt.de/kultur/article167800 ... ebiet.html

Habe bis jetzt nur mal das erste Kapitel im Radio gehört und naja - warum sollte man dafür Geld ausgeben? Es ist einfache ekelhaft, ob man der Autorin Geltungsdrang unterstellen kann, weiß ich nicht. Aus der Sicht eines Mannes scheint es auch schwer zu beurteilen, doch ich tue es einfach mal.

Die Kritik in der Welt ist ganz gut (meiner Meinung). Auch interessant sind die darauf folgenden Lesermeinungen. Die Männer stimmen dem männlichen Verfasser des Artikels zu, Frauen können das Buch verstehen. Jedem wie ers mag...
Die Schleck-Brüder haben auf der Tour-Fahrt nach Paris ein besonderes Ziel: Hamburger bei McDonalds und dazu zwei oder drei Bier.
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BlackHackz
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Beitrag: # 6711198Beitrag BlackHackz
25.6.2008 - 17:56

Seid ihr nicht eh viel zu jung, das Buch zu lesen :twisted:
Also jedes Anatomie-Buch ist "ekliger". Außerdem kennt ihr glaube ich Charlotte Roche nicht so recht. Ich habe noch nicht viel davon gelesen, aber widerlich ist es eigentlich nicht. Ich halte es sogar für empfehlenswert, wenn man...naja...ausgiebige sexuelle Erfahrungen hat. Nennen wir es mal so :lol:
Und die Welt ist nunmal kein unkritischer Beobachter von einem Buch von Charlotte Roche, das sollte man doch immer im Hinterkopf haben!
Segui il tuo corso, e lascia dir le genti!

"Wer will, dass die Welt so bleibt, wie sie ist, will nicht, dass sie bleibt." (E. Fried)

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