Moderner Radsport, das Double und andere Substanzfragen

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BlackHackz
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Beitrag: # 6827703Beitrag BlackHackz
9.8.2010 - 11:13

Basso hatte 2006 auch allerbeste Chancen Giro und Tour zu gewinnen. Aber bei der Tour durfte er ja nicht mehr dabei sein. Sein Edelhelfer wurde dann 3. oder 4. (da sehe ich nicht mehr durch) und der beste Fahrer in den Bergen. Das sagt schon Einiges.

Contador hat schon lange das ganze Jahr über Rundfahrten gewonnen.
2008 die Castilla y Leon, Baskenlandrundfahrt, den Giro, die Vuelta.
2010 schon die Algarve Rundfahrt, Paris Nizza, Castilla y Leon, dann war er bei den Ardennenklassikern gut dabei, hat 2 Etappen der Dauphine gewonnen und bekanntlich die Tour. Was spricht also dagegen, wenn er darauf verzichtet, im Februar schon Rennen zu gewinnen und erst im Mai damit anfängt? Ich würde es Contador durchaus zutrauen und ich finde es wirklich bemerkenswert, dass er sich sowas vorgenommen hat. Er weiß, dass er aus Armstrongs Schatten nicht ganz rauskommt. 8 mal hintereinander wird er die Tour nicht gewinnen, selbst 7 mal wird jetzt schon ziemlich schwer. Aber wenn er bei 3 Rundfahrten in einer Saison aufs Podium fährt, vielleicht sogar 2 davon gewinnt, dann steht er sofort auf einer Stufe mit Armstrong. Wenn er alle 3 gewinnt, dann steht er auf einer Stufe mit Merckx. Das ist durchaus ein lohnendes Ziel. Einzig Schleck kann Contador das Wasser reichen und der konzentriert sich wohl nur auf die Tour. Episch wäre es, wenn alle beide versuchten, 3 Rundfahrten in einer Saison zu gewinnen.
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ulle91
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Beitrag: # 6827707Beitrag ulle91
9.8.2010 - 12:18

Zwei Rundfahrten in einem Jahr hat Contador doch 2008 schon gewonnen. Dass das heutzutage möglich ist, hat er also bewiesen, auch wenn er zwischen Giro und Vuelta viel Zeit zur Regeneration hatte. Bei drei Rundfahrten wird das natürlich bedeutend schwieriger. Das Argument, dass er ja das ganze Jahr schon Rundfahrten gewonnen hat, ist für mich nicht überzeugend. Eine Algarve-Rundfahrt oder die Vuelta a Castilla y Leon gewinnt ein Fahrer der Klasse eines Contadors auch mal im Vorbeigehen. Dazu muss er nicht in Topform sein. Wenn er allerdings Giro, Tour und Vuelta gewinnen will, muss er gegen Basso, Ricco (Giro), A.Schleck, Menchov (bei einem zeitfahrlastigen Kurs) (Tour) und eventuell Valverde/Samuel Sanchez(Vuelta) bestehen, die aber alle jeweils zu den Rundfahrten nur ein Mal top vorbereitet sein müssen. Ich glaube nicht, dass er eine der Rundfahrten gewinnen kann, wenn er nicht sehr gut in Form ist.
Oder anders gesagt: Er muss von Mitte Mai bis Ende September sehr gut drauf sein. Wie man das Vorhaben trainingstechnisch angehen sollte, muss jemand sagen, der sich in der Materie besser auskennt. Schafft man es, zwischen Giro und Tour noch mal eine kurze Pause zu machen und einen neuen Formaufbau anzusetzen oder eher zwischen Tour und Vuelta oder gar nicht? Riis & Co. werden es wissen.

Sicherlich wird es kein Spaziergang, die drei Rundfahrten in einem Jahr zu gewinnen, aber mit Riis hat er wohl einen der besten Teammanager an seiner Seite, der scheinbar aus vielen Fahrern noch ein paar Prozent/-mille an Leistung herauskitzeln kann und auch taktisch immer den einen oder anderen Kniff kennt. Dass es unmöglich ist, will ich (noch) nicht sagen, er wird auch eine gehörige Portion Glück brauchen (Stürze, Windkanten, Ausreißergruppen :P ), aber alles in allem mir gefällt die Idee, auch mal etwas neues zu versuchen. Was hat er schon zu verlieren?
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BlackHackz
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Beitrag: # 6827714Beitrag BlackHackz
9.8.2010 - 13:52

Also die Baskenlandrundfahrt gewinnt man sicher nicht im Vorbeigehen.
Paris-Nizza auch nicht. Und so wie er dieses Jahr bei den Ardennenklassikern gefahren ist, hatte er durchaus auch eine gute Form (zumal ihm die längeren Berge ja etwas mehr liegen).
Er war also dieses Jahr im März bis Ende April in guter Form und dann wieder im Juni bis Ende Juli. Da die Saison noch nicht zu Ende ist, weiß man nicht was noch kommt. Sicher scheint aber, dass Contador mit mehr als einem Höhepunkt in der Saison leben kann. Das ist nicht selbstverständlich.

Den Giro 2008 hat er, vom Zahnarzt kommend, gegen einen überragenden Ricco gewonnen. Was Ricco mit dem Feld bei der Tour gemacht hat, dürfte noch jedem in Erinnerung sein (so lange, wie er eben durfte). Aufgrund des ziemlich spontanen Einsatzes beim Giro war seine Form also nicht überragend, er hat trotzdem gewonnen. Der Knackpunkt wird sein, und da stimme ich dir zu, eine relativ gute Form von Mai bis September zu halten. Dass eine relativ gute Form bei ihm ausreicht um GTs zu gewinnen, hat man nicht zuletzt dieses Jahr gesehen.
Ich halte es also durchaus für möglich, dass er bei allen 3 Rundfahrten auf dem Podium landet und warum nicht als 1.?
Bei Basso hat es 2005 auch für Platz 2. bei der Tour gegen Armstrong gereicht, nachdem er beim Giro ziemlich überlegen war, aber am Stelvio wegen Krankheit über eine halbe Stunde verloren hat.
Gut, die Vuelta ist noch eine Rundfahrt mehr, aber die ist in den letzten Jahren auch nicht immer sehr viel besser besetzt gewesen als Paris-Nizza oder die Castilla Leon ;)
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Ciolek 4 Win
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Beitrag: # 6827715Beitrag Ciolek 4 Win
9.8.2010 - 13:57

Wenn ich es einem zutraue, dann Contador. Giro und Tour sollte machbar sein für ihn und bei der Vuelta fehlen, wie BlackHackz gesagt hat, die ganz großen Namen. Vor allem solange Valverde noch gesperrt ist, hat er auch dort noch bessere Chancen, selbst ohne Topform. Härtester Konkurrent ist dort vermutlich S.Sanchez.

Anonymer
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Beitrag: # 6827717Beitrag Anonymer
9.8.2010 - 14:11

Ich würde das Triple auch ausschließen. Contador kann jede der 3 Kombination aus 2 GTs sicher gut fahren und wahrscheinlich auch gewinnen, aber 3x3 Wochen auf Topniveau sind doch etwas zu viel. Und die Konkurrenz ist ja stark, Basso, Sanchez, Schleckx2, Menchov können einen formschwachen Contador klar schlagen.

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Antilles
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Beitrag: # 6827720Beitrag Antilles
9.8.2010 - 14:43

Ich glaube nicht mal, dass Alberto das Triple überhaupt in Angriff nimmt. Zu abstrus die Idee von Riis, kam ja gleich das Dementi vom Spanier. Ein Double Tour-Vuelta ist für ihn absolut machbar, da die Vuelta traditionell die letzten Jahre eher schwächer besetzt war bzw. einige die Rundfahrt als Vorbereitung für die WM sahen.

Das Double Giro-Tour wäre mMn schon sehr schwer zu verwirklichen. Pantani war der letzte dem ein solches Kunststück gelang und das war ja fast eine andere Radsport-Epoche.

Triple - auf jeden Fall nicht
Vuelta/Tour - vorstellbar
Giro/Tour - schwer zu verwirklichen

Dennoch, wäre ich in seiner Haut würde ich nach einem erfolgreichen Double Giro/Tour auch noch die Vuelta in Angriff nehmen. Andy Schleck wird sie wahrscheinlich nie auf GK fahren und großartig zu verlieren hätte er nichts. Sollte er gewinnen, macht er sich unsterblich!

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Ciolek 4 Win
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Beitrag: # 6827723Beitrag Ciolek 4 Win
9.8.2010 - 15:13

Das Dementi kam von seinem Bruder. Er hat kurz darauf gesagt, dass er es versuchen würde.

ulle91
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Beitrag: # 6827734Beitrag ulle91
9.8.2010 - 16:57

BlackHackz hat geschrieben:Sicher scheint aber, dass Contador mit mehr als einem Höhepunkt in der Saison leben kann. Das ist nicht selbstverständlich.
Das ist doch gerade der springende Punkt. Mehrere Höhepunkte sind ja kein Problem. Zwischen April und Juli ist doch genug Zeit, um erst eine kleine Pause zu machen und dann wieder von vorn den Trainingsaufbau zu beginnen. Im Mai 2010 ist er bspw. kein Rennen gefahren. Die Zeit hätte er in einer Triple-Saison einfach nicht.

Übrigens bin ich eher nicht der Meinung, dass es heutzutage so ungewöhnlich ist, mehr als einen Höhepunkt zu haben. Das geht mit Evans los, der schon bei der Tour Down Under auffallend gut gefahren ist, um dann Tirreno-Adriatico, die Ardennen und den Giro stark zu fahren. Bei der Tour war er dann auch noch im gelben Trikot. Valverde war/ist auch ein Mann, der das ganze Jahr über sehr starke Leistungen gezeigt hat. Joaquin Rodriguez, Vinokourov, Samuel Sanchez. Das sind alles Fahrer, die über (fast) die gesamte Saison immer wieder Siege einfahren und trotzdem bei den Grand Tours vorn dabei sind. Die Jan-Ullrich-Monofixierung gibt es heutzutage doch nur noch bei wenigen. Das hat mit dem Contador-Vorhaben aber jetzt eigentlich nichts zu tun.

Was ich eigentlich sagen wollte: Gegen mehrere Höhepunkte hat ja niemand etwas, wenn dazwischen genug Zeit zur Erholung/Training bleibt. Bei dem Triple hat er die Zeit ja eben nicht, die Zeit zwischen Mai und September muss eigentlich ein einziger Höhepunkt sein. Dass man das schaffen kann, weiß man solange nicht, bis es bewiesen ist. Herrlich.

Ob Contador den Giro 2008 nun wirklich so unvorbereitet in Angriff genommen hat, wie es behauptet wurde, wage ich zu bezweifeln, v.a. weil man vorher doch immer wieder Gerüchte darüber gehört hat, dass Astana nicht doch mitmachen würde.
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Antilles
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Beitrag: # 6827736Beitrag Antilles
9.8.2010 - 17:15

ulle91 hat geschrieben:Was ich eigentlich sagen wollte: Gegen mehrere Höhepunkte hat ja niemand etwas, wenn dazwischen genug Zeit zur Erholung/Training bleibt. Bei dem Triple hat er die Zeit ja eben nicht, die Zeit zwischen Mai und September muss eigentlich ein einziger Höhepunkt sein. Dass man das schaffen kann, weiß man solange nicht, bis es bewiesen ist. Herrlich.

Ob Contador den Giro 2008 nun wirklich so unvorbereitet in Angriff genommen hat, wie es behauptet wurde, wage ich zu bezweifeln, v.a. weil man vorher doch immer wieder Gerüchte darüber gehört hat, dass Astana nicht doch mitmachen würde.
Klar verneint dies niemand, nur ist es ein Unterschied ob man zwei bzw. drei dreiwöchige Rundfahrten in Kauf nimmt oder ob man die drei Rennen durch die Ardennen fährt und dann eine GrandTour in Angriff nimmt.

Dieses Kunststück ist nur wenigen Fahrern gelungen und mir persönlich wäre es schon eine Überraschung wenn jemand in der Zukunft Giro und Tour in einem Jahr gewinnen sollten. Das ist in dieser Zeit schon etwas sehr ungewöhnlisches! Die Ardennen sind weiß Gott nicht so schwer wie eine große Rundfahrt. Der Vergleich hinkt also. Bei Klassikern musst du auf den Punkt zu Bestform und Selbstvertrauen kommen, während du diese/s bei Giro, Tour oder Vuelta auf die letzte Woche hin aufbaust.

Basso und Evans sind mit dem Double Giro/Tour ziemlich aufgeflogen gewesen. Contador und A. Schleck traue ich dieses Unterfangen noch am Ehesten zu, doch glauben kann ich eher nicht daran.

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Belmonte
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Beitrag: # 6827737Beitrag Belmonte
9.8.2010 - 17:30

Mich würde mal interessieren wie sich die Konkurrenz, vor allem die spanische, verhält, wenn Contador wirklich das Triple in Angriff nehmen würde. Beim Giro dürfte er auf voll dagegenhaltende Italiener treffen. Auch die Tour wird ihm sicher nicht geschenkt. Nun die Vuelta: Würde z.B. ein Evans die Tour komplett sausen lassen um dann bei der Vuelta anzugreifen? Wie sieht es mit den Sanchezzes, Sastre oder Rodriguez (oder irgendwann wieder Valverde? ) aus? Lassen die Contador dann den Vortritt um ihm das Unglaubliche zu ermöglichen sollte er Giro und Tour schon gewonnen haben?

ulle91
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Beitrag: # 6827739Beitrag ulle91
9.8.2010 - 17:35

Antilles hat geschrieben:Klar verneint dies niemand, nur ist es ein Unterschied ob man zwei bzw. drei dreiwöchige Rundfahrten in Kauf nimmt oder ob man die drei Rennen durch die Ardennen fährt und dann eine GrandTour in Angriff nimmt.
Wo habe ich die Dinge miteinander verglichen?
Antilles hat geschrieben:Basso und Evans sind mit dem Double Giro/Tour ziemlich aufgeflogen gewesen.
Beide waren ja auch krank/gestürzt/verletzt. Inwieweit explizit das Giro/Tour-Double an den Krankheiten schuld ist (körperliche Beeinträchtigung durch Extrembelastungen), kann wohl niemand sagen. Förderlich für die Gesundheit ist es sicher nicht gewesen.


Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Fahrer, wenn er schneller fahren könnte, freiwillig zurücksteckt, nur damit ein anderer Fahrer etwas "episches" erreichen kann. Was wären das für Sportler?!
Und so ganz nebenbei: Sastre wird bei den GTs kein ernstzunehmender Kontrahent mehr sein.
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Tobinho
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Beitrag: # 6827766Beitrag Tobinho
9.8.2010 - 22:37

Ich traue es Alberto zu. Wenn nicht er,wer dann? Ziemlich sicher bin ich mir das er zwei GT´s gewinnen würde und eine "nur" auf dem Podium beendet. Wie schon erwähnt gibt es viele Fahrer die das ganze Jahr konstant gute Leistung bringen. Wieso sollte das nicht auch möglich sein wenn man sich nur auf die GT´s beschränkt? Ein Farrar ist 2009 auch bei allen drei GT´s gestartet und hat um Tagessiege gekämpft. Bei der Vuelta hats dann ja auch geklappt. Obwohl man dazu sagen muss das Farrar nur die Tour zuende gefahren ist,beim Giro war nach Etappe 15 Schluss und bei der Vuelta nach Etappe 12. Aber allein der Versuch von Contador ist schon sehr lobenswert. Was hat er zu verlieren? Richtig,nichts. Alleine sowas zu versuchen bringt Respekt. Auf dauer sollten auch Armstrong 7 TDF-Siege ein erreichbares Ziel für ihn sein.

P.S.: Ich werde mal beim RSM versuchen,im Karrieremodus mit Contador alleine drei GT´s zu fahren,mak gucken was dabei rauskommt.

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arkon
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Beitrag: # 6827770Beitrag arkon
9.8.2010 - 23:11

um mal aus der verdeckung zu kommen und ein paar argumente anzuführen warum ich nicht daran glaube:
- es gibt den radsport schon länger. und gerade noch zu zeiten, als training noch nach gefühl und wellenschlag erfolgte konnte ein guter fahrer wesentlich stärker dominieren als das heute der fall ist. und trotzdem hat es nie jemand geschafft. anquetil, merckx, coppi, keiner von denen.
- darüber hinaus: diese liste mit den triple-platzierung zeigt vor allem eine sache: zwei gts kann man auf gutem niveau bestreiten, aber in der regel scheiterts bei der dritten. und das muss noch nicht einmal die vuelta sein (sastre bringts auf 43+4+3).
- man mag einwenden das auf der liste die topplatzierungen allesamt von eher zweitklassigen rundfahrern (wenn überhaupt) eingenommen werden und ein ausnahmefahrer wie contador das zeug hätte diese lücke zu schließen. aber: keiner der fahrer oben auf der liste musste sich bei mehr als einer gt ernsthaft gegen die konkurrenz verteidigen. der fünfte platz ist immer noch etwas anderes als der erste. der kraftaufwand ist ungleich höher. gerade wenn es contador ist, der selbstverständlich in jeder gt IMMER der gejagte ist.
- ich habe mal einen bericht gelesen anno 200...5? 6? von basso, in der er sein programm zwischen tour und giro beschrieben hat. es reicht nämlich eben genau nicht für eine pause (wie schon von diversen vorrednern erwähnt). müdigkeit ausschütteln, locker training fahren und dann gehts schon wieder in den form feinschliff. und das zweimal in folge? ich glaube einfach nicht daran. obwohl mir hier auch der sachverstand fehlt ein solides urteil zu fällen.

ich lehne mich aus dem fenster und sage nein. und unterstreiche das mit einem halb belustigten kopfschütteln.
wer keine ahnung hat - einfach mal die fresse halten

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Daniano
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Beitrag: # 6827782Beitrag Daniano
10.8.2010 - 2:17

arkon hat geschrieben: - darüber hinaus: diese liste mit den triple-platzierung zeigt vor allem eine sache: zwei gts kann man auf gutem niveau bestreiten, aber in der regel scheiterts bei der dritten. und das muss noch nicht einmal die vuelta sein (sastre bringts auf 43+4+3).
Ich muss da an Bruseghin 2008 denken (3+24+10), wobei bei der Tour erst Cunego der "Kapitän" war.

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BlackHackz
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Beitrag: # 6827785Beitrag BlackHackz
10.8.2010 - 8:11

sastre bringts auf 43+4+3
Dabei muss man bedenken, dass Sastre als Edelhelfer für Basso 43. geworden ist. Und was für ein Edelhelfer er war. Er hat das ganze Feld völlig zerpflückt, bis nur noch 3-4 Fahrer an Basso dran waren. Dann brauchte Basso nur übernehmen und er hat den Rest abgeschüttelt. Auch zur Tour war Sastre nur als Edelhelfer eingeplant und wurde trotzdem starker Zeitfahrdefizite 4. als stärkster in den Bergen. Zur Vuelta war er dann nicht mehr ganz so überlegen, aber der 3. Platz war trotzdem stark. Also im Prinzip hat er in diesem Jahr (2006) eine unglaubliche Leistung vollbracht. Was beim Giro möglich gewesen wäre weiß man natürlich nicht, aber ohne seine Abfahr- und Zeitfahrschwäche, die ihn das Tourpodium gekostet haben, wäre er vermutlich bei allen 3 GTs auf dem Treppchen gelandet (ohne Basso, aber das ist in Bezug auf den Giro reine Spekulation).
Contador ist ein sehr kompletter Fahrer. Er hat keine signifikante Schwäche und kann auch GTs gewinnen, wenn er nicht der stärkste Fahrer ist. Er hat 2008 sowohl beim Giro, als auch bei der Vuelta, wo Leipheimer ihm sehr nahe gekommen ist, die Nerven behalten und ist taktisch clever gefahren.

Ich kann natürlich nicht sagen, dass er alle 3 GTs gewinnen kann oder bei allen aufs Podium fährt. Aber ich würde mich sehr freuen, wenn er es versucht, weil das den Radsport ein großes Stück interessanter machen würde (da würde ich mir sogar mal die Vuelta anschauen). Und ehrlich gesagt sehe ich jetzt nichts, was der ganzen Sache 100%ig im Wege stehen würde. Klar ist es schwer, die Form das ganze Jahr über so hochzuhalten. Ist es unmöglich? Vielleicht, aber es ist doch mal nett, dass es jemand ausprobiert.
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