Juli der Monat "des Radsport" bei ARTE
> Freitag, 4. Juli 2003, um 22.10 Uhr
Die Karawane
Werbe-Spektakel Tour de France
Dokumentation von Philipp Engel
ARTE/HR, Deutschland 2002, 59 Min.
Erstausstrahlung
Wenn die "Tour de France" durchs Land rollt, das größte Radrennen der Welt, dann ist die Show für die meisten der 15 Millionen Zuschauer am Straßenrand nach einer knappen Minute zu Ende. So schnell rauscht das Feld vorbei. Aber das Radrennen ist ohnehin für viele nicht mehr als eine Zugabe, denn das wirkliche Ereignis beginnt lange vorher und dauert bis zu einer halben Stunde. Es wird "Die Karawane" genannt und ist ohne Zweifel die größte rollende Werbeshow diesseits und jenseits des Atlantik... Drei Wochen lang ist die Kamera dabei, wenn die Animateure von ihren Wagen nach Zuschauern angeln und ihr Produkt mit Spaß und Kreativität verkaufen. Die Dokumentation beleuchtet aber auch die Schwierigkeiten der Organisation, die Steuerung der Karawane über Satellitennavigation sowie die Logistik hinter den Kulissen.
> Montag, den 7. Juli 2003, um 22.25 Uhr
Abenteuer Tour de France
Dokumentarfilm von Jean-Christophe Rosé
ARTE France, Frankreich 2001, 99 Min.
1. Juli 2000 - der erste Tag der Tour de France: Es ist Vormittag, der 23-jährige Schotte David Millar trainiert ein letztes Mal vor dem Start des Einzelzeitfahrens, während Jean-Marie Leblanc, der Direktor der Tour de France, letzte Hand anlegt. Um 17.42 Uhr geht David Millar an den Start. 19 Minuten und 2 Sekunden später bricht er am Ziel erschöpft zusammen, doch er hat es geschafft: Mitten im rasenden Jubel streift er sein erstes gelbes Trikot über. Drei Tage später muss David Millar das schwer erkämpfte Trikot wieder abgeben. Sein Traum zerschlägt sich, doch für COFIDIS und die anderen Protagonisten des Films geht das Rennen weiter... Bei der Einfahrt in Paris ist die Stimmung melancholisch. Die Schlussetappe erinnert an eine letzte Ehrenrunde in festlicher Atmosphäre. Jeder ist mit den Gedanken bereits bei der nächsten Tour de France.
> Mittwoch, den 9. Juli 2003, um 20.45 Uhr
Ferdy Kuebler, der Adler von Adliswil
Dokumentation von Anne Cuneo
ARTE/SSR, Schweiz 2003, 55 Min.
Erstausstrahlung
Ein Porträt des ältesten noch lebenden Siegers einer Tour de France: Ferdy Kübler, geboren am 24. Juli 1919 in der Nähe von Zürich. Der "Adler von Adliswil", auch der „verrückte Pedaleur“ genannt, prägte durch seine Persönlichkeit und sein Temperament den Radsport der Nachkriegszeit. Seine Karriere ist einzigartig: Aufgewachsen in bescheidenen Verhältnissen, arbeitete er als Knecht auf einem benachbarten Hof, dann als Austragejunge für eine Bäckerei und für ein Uhrengeschäft an der Zürcher Bahnhofstrasse. 1940 wurde Kübler Radprofi, wobei seine Karriere erst nach dem Krieg richtig begann. 1950 gewann er die Tour de France, ein Jahr später wurde er Straßenweltmeister in Italien. Insgesamt war Kübler neunmal Schweizer Meister und dreimal Tour-de-Suisse-Sieger. Von rund 2200 Profirennen gewann er 400.
Pressekontakt: Gabriele Dasch - Tel. 00 33 / (0)3 88 14 24 18 - Fax 00 33 / (0)3 88 14 23 50 –
g-dasch@arte-tv.com ARTE G.E.I.E. 4, quai du Chanoine Winterer Boîte postale 20035 F-67080 Strasbourg Cedex - Postfach 1980 D-77679 Kehl
ARTE-Programminfo Tour de France Seite 2 ___________________________________________________________________________
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> Mittwoch, den 16. Juli 2003, um 20.45 Uhr
Fausto Coppi
Eine italienische Geschichte
Dokumentarfilm von Jean-Christophe Rosé
ARTE France, Frankreich 1996, 89 Min.
„Der größte Fahrradchampion aller Zeiten", das war und ist für viele Insider immer noch, der Titel von Coppi. Er steht für eine andere Dimension des (Fahrrad-)Sports und ist das Symbol eines durch den Sport vereinten Europas, das lange bevor der Europagedanke in der Politik der Staaten Gestalt annahm entstand. Geboren wurde er 1919 in ärmlichen bäuerlichen Verhältnissen im italienischen Castellania (Piemont). Seine Karriere begann mit einem Blitzstart, als er bereits 1940 den Giro d'Italia gewann. Nach dem Kriegseintritt Italiens, wenige Tage nach dem Ende des „Giro", wird seine Karriere jäh unterbrochen: Er wird eingezogen, nach Afrika geschickt und gerät in englische Gefangenschaft. 1945 fängt er noch einmal von ganz vorne an: Er ist mittlerweile 26 Jahre alt, angetrieben von dem Wunsch, die verlorene Zeit einzuholen und zu siegen - und mit einem schier unglaublichen Talent zum Radfahren gesegnet.
> Freitag, den 18. Juli 2003, um 22.10 Uhr
Go, Pafadnam !
Dokumentation von Oriol Gispert und Lluís Jené
ARTE/Canal Plus/RTBF, Spanien 2003, 57 Min.
Erstausstrahlung
Hamado Pafadnam lebt in Burkina Faso. Eigentlich ist er Schafhirte. Doch heute gehört er zu den Radrennfahrern seines Landes und träumt davon, die „Tour du Faso“ zu gewinnen. Durch eine glückliche Fügung erhält er die Möglichkeit, nach Spanien zu reisen, um sechs Monate lang mit dem besten spanischen Amateurteam zu trainieren und Rennen zu bestreiten.
Hamado muss sich an ein völlig neue Verhältnisse anpassen. Die Umstellung von der flachen Landschaft Burkina Fasos auf das baskische Bergland ist für den Rennfahrer kein Leichtes. Alles ist fremd, auch die Sprache, die Religion, das Klima und das Essen. Der Aufenthalt in Spanien, weit weg von seiner Heimat und Familie, wird für Hamado zu einer persönlichen Herausforderung.
Nach Ablauf der sechs Monate hat Hamado nicht nur seine sportlichen Leistungen verbessert. Durch den Austausch mit seinen Teamkameraden und mit anderen Menschen beginnt er, Europa und die westliche Gesellschaft besser zu verstehen. Seine Gesprächspartner bringt er dazu, einige ihrer Vorurteile über Afrika abzulegen. Bei seiner Rückkehr steht zwar nicht unbedingt fest, dass er die Tour gewinnen wird, doch Hamado weiß, dass er etwas viel Wichtigeres erreicht hat.
> Mittwoch, den 23. Juli 2003, um 20.45 Uhr
Anquetil - Poulidor
Aus: Die großen Sportduelle
Dokumentationsreihe von Marc Silvera
ARTE France, Frankreich 2002, 52 Min.
Von 1961 bis 1969, also fast 10 Jahre lang, teilte das Duell der beiden großen Radrennfahrer Frankreich in zwei Lager. Natürlich beherrschte Anquetil mit seiner beeindruckenden Reihe von Siegen den Kampf der beiden Sportler, doch für die Franzosen war Poulidor, der ewige Zweite, der Favorit.
Höhepunkt des Wettkampfes war die Tour de France des Jahres 1964. Am 12. Juli, als die beiden auf den Bergstrecken des Puy de Dôme gegeneinander antraten, riss ihr Duell die Kluft, die Frankreich - politisch wie sportlich - spaltete, noch weiter auf. In diesem von De Gaulle beherrschten Frankreich der 60er Jahre stand Anquetil schematisch gesehen für das aufkommende neue Bürgertum, während sein Widersacher Poulidor für die einfachen Leute, die „Loser“ in die Pedale trat. Beide entstammen derselben sozialen Schicht, haben aber von Anfang an unterschiedliche Wege eingeschlagen.
Während der Tour de France 2001 erzählten Raymond Poulidor und Raphaël Géminiani, der damalige Teamchef des 1987 verstorbenen Jacques Anquetil, von dem spannenden Duell.