Rad-WM 2007 in Stuttgart

[luxembourg]

@ luxembourg: Wo war denn dein Mann mit dem Nagel?

Über den fuhr wohl Kolesnikov...nach vier Runden drei Platten sind schon ne Leistung.

Zur öffentlichen Meinungs-Geschichte: Wenn sich die Faszination am Radsport für mich als Fan dadurch verändert, dann insofern, als dass sie (noch) größer wird. Ich lauf derzeit in Quick-Step-Jacke rum und fühle mich großartig dabei.

In den letzten zwei Runden gestern machte irgend ein Belgier mächtig Stimmung, als er mit einem hochgehaltenen Eddy Merckx-Poster durch Gegend lief und zu "EDDY, EDDY"-Sprechchören animierte.

[PepsiLight]

In den letzten zwei Runden gestern machte irgend ein Belgier mächtig Stimmung, als er mit einem hochgehaltenen Eddy Merckx-Poster durch Gegend lief und zu "EDDY, EDDY"-Sprechchören animierte.

Meinst du den im Zielbereich?

[sys]

Ich lauf derzeit in Quick-Step-Jacke rum und fühle mich großartig dabei.

Willst du nicht ads eintönige QuickStep-Maritimblau gegen die bunten Mapei-Farbklekse eintauschen?

[luxembourg]

Meinst du den im Zielbereich?

Ja, so 300 m vorm Ziel.

Damit der Post etwas mehr beinhaltet: Die nächsten beiden WMs in Varese und Mendrisio, die liegen ja ganze 15 Kilometer voneinander entfernt.


Edit @ sys: Ist das ein Tauschangebot? Hm ja, vielleicht in einigen Jahren, wenn sich Quick Step aus dem Radsport verabschiedet hat.

[Hijo Rudicio]

gegenfrage:
hat die ehrenerklärung bei der tour etwas bewirkt?
das sind doch alles nur erfindungen von irgendwelchen sesselwärmern, die meinen, sich mit so einem schwachsinn ins richtige licht rücken zu wollen, da sie ja achsotoll gegen doping kämpfen.
wie gesagt, ich habe bettini egtl noch nie gemocht (er hat halt zu oft gegen boogerd gewonnen ) aber das fand ich mal richtig gut von ihm.
er zeigt wenigstens, dass ehrenerklärungen einfach nichts bringen.

Lustig ist ja auch, dass Pat McQuaid gesagt hat, er wolle sich Kohle von Sinkewitz und Vinokourov holen (im Zusammenhang mit den zurückgehaltenen Geldern der Stadt Stuttgart), aber er im Gegenzug Bettinis Nicht-Unterschrift damit entschuldigt, dass die Erklärung rechtlich nicht bindend sei. Ziemlich aufschlussreich, was Verbruggens Sesselwärmer da sagt.
Die Veranstalter waren wohl auch deswegen so bedacht darauf, den schon im Dreck steckenden Radsport vorzuführen, weil sie sich mit Typen wie McQuaid konfrontiert sahen. Der Mann ist mindestens so peinlich wie Scharping, nur einflussreicher. Und beide müssen weg.
And thats the bottom line

Doch nicht ganz:

Wie ernst es der Stadt Stuttgart mit ihrem eisenmannharten Antidoping-Kurs ist, wird sich bei künftigen Veranstaltungen zeigen. Am Dienstag gastiert der der FC Barcelona in der Champions League beim VfB Stuttgart. Der Radprofi Jesus Manzano hat ausgesagt, dass auch die Barça-Kicker zu den Kunden des Blutmischers Eufemiano Fuentes zählen - was nebenbei auch Fuentes in einem später zurückgezogenen Interview erklärt hat. Mehr als die inoffizielle Aussage eines früheren Radprofis lag auch gegen Bettini nicht vor, sieht man von der ohnehin nicht relevanten Ehrenerklärung einmal ab. Ob die Stadt Stuttgart nun wohl versuchen wird, die Austragung des Spieles zu stoppen? Oder ein BKA-Beamter Ronaldinho nach seinen merkwürdigen Leistungsschwankungen fragt? Fragen darf man ja mal.

aus: Spiegel Online

[jonas]

Die Süddeutsche glaubt zu wissen, dass der Hämatokritwert von Stefan Schumacher bei einer Kontrolle am letzten Dienstag zu hoch gewesen sei. Der BRD und die UCI behauptet, dass die Blutwerte lediglich auffällig gewesen seien und dies seine Ursache im Durchfall resp. einer Magen-Darm Grippe von Schumacher gehabt habe. Sie wollten die Tatsache gar nicht veröffentlichen, die NADA fand dies aber veröffentlichwert.

2 Sachen.
1. Wenn Schumi's Hämatokritwert tatsächlich zu hoch gewesen ist hätte er von der UCI mit einer 15-tägigen Schutzsperre belegt werden müssen, egal was die Ursache für den hohen Wert ist. Dass der BRD und die UCI den Vorfall mal einfach unter den Teppich kehren wollten bedeutet mir nichts gutes.

2. Wenn Schumi tatsächlich krank gewesen ist (was die seltsamen Blutwerte durchaus erklären könnte) frage ich mich ernsthaft wie er ein paar Tage später mit den besten dieser Welt mithalten kann. Das geht für mich nicht auf, so eine Krankheit bedeutet für einen Sportler, der solche Spitzenleistungen erbringen muss, ein enormer Substanzverlust.

Seltsame Geschichte.

[José Miguel]

Zu Punkt 1: Er hätte dann ohne Zweifel nicht zum Rennen zugelassen werden dürfen, nur derzeit ist es bisher "nur" die Süddeutsche, die wissen will, dass der Wert zu hoch war. Hoffentlich gibt es da bald eine endgültige und nachvollziehbare Erklärung:?

Zu Punkt 2: Das ist wirklich und gerade in diesen Zeiten sehr beunruhigend, doch kann man einen solchen Substanzverlust nicht mit heutigen (legalen) Vitamin- und Aufbaupräperaten wieder halbwegs ausgleichen? Zumal wir ja auch nicht wissen, wie Schumacher gefahren wäre, wenn er nicht geschwächt gewesen wäre.

[jonas]

Schumi war einer der 5 stärksten am Sonntag, viel Potential nach oben war da nicht mehr.
Ich bin kein Mediziner, aber man kann sicherlich mit Vitaminen und ähnlichem was machen. Allerdings scheinen die Abweichungen doch relativ krass gewesen zu sein und ich kann mir kaum vorstellen, dass ein bisschen Durchfall die Blutwerte so auf den Kopf stellt. Und wenn die Krankeiht gröber war dann kann man das ziemlich sicher nicht mehr ausgleichen, vor allem weil wohl das Trainingspensum an diesen Tagen hätte reduziert werden müssen und die Form demnach auch nachgelassen hätte.

[MichelinR]

Die Kontrolle war sehr schlau gelegt von der UCI, ein paar Tage vor dem Höhepunkt der Karriere des Fahrers. Aber kann ein Fahrer so doof sein, direkt davor zu dopen, denn man weiß ja, dass die UCI dieses Jahr die Kontrollen durchaus zu klügeren Zeitpunkten auswählt.

Seltsame Geschichte.

[PS]

Im Weser Kurier kam heute die gleiche Schlagzeile. Kann natürlich abgeguckt sein aber na ja. Ich hoffe es nicht dass der Verdacht sich bestätigt.

[RJW]

Und wenn die Krankeiht gröber war dann kann man das ziemlich sicher nicht mehr ausgleichen, vor allem weil wohl das Trainingspensum an diesen Tagen hätte reduziert werden müssen und die Form demnach auch nachgelassen hätte.

In den Tagen vor dem Wettkampf muß man das Trainingspensum ohnehin reduzieren, denn die Form zwanghaft auf den letzten Drücker aufzubauen, führt nur dazu, daß man übertrainiert ins Rennen geht, und dann hinterher fährt, weil man zu müde ist. In diesem Zeitraum führt man also generell nur noch Regenerationstraining durch.
Die Blutwerte von Schumi waren auffällig, aber keinesfalls über den Grenzwerten. Bei Radsport-News.com heißt es, es seien "in mehreren Parametern abweichende Blutwerte festgestellt" worden, die auf eine Durchfallerkrankung zurückzuführen sei. Also alles hab so schlimm.

[ThunderBlaze]

Was die SZ mal wieder schreibt ist völlig realitätsfremd und entspricht nicht der Wahrheit.

[jonas]

Ach, und du hast die Wahrheit gepachtet?

Die Grenzwerte sind weniger interessant, die Abweichungen machen es aus. Mich dünkt es einfach komisch, dass der BRD und die UCI das gleich mal vertuschen wollten. Und wie bereits gesagt, ich glaube kaum, dass man mit einer "richtigen" Magen-Darm Grippe eine Medallie in einem so schweren (langen) Rennen holen kann aber ich glaube auch nicht, dass eine leichte Grippe die Blutwerte so in die Höhe treiben würde.

Das Ganze ist einfach etwas seltsam, was stimmt oder was nicht weiss ich nicht, hoffentlich erfahren wir noch mehr. Man sollte mit den genauen Blutwerten rausrücken, das würde die Sache wesentlich vereinfachen.

[ThunderBlaze]

Natürlich nicht Jonas. Aber was sie schreiben ist Blödsinn. Nichts weiter.

Das ganze kennen wir auch von der BILD. Da wird auch nur Schrott und Halbwahrheiten geschrieben. Und das kann jeder 2. deutsche bestätigen, du als Schweizer liest bestimmt nicht deutsche Printmedien.

Wir haben die Infos von WADA, NADA, BDR und UCI. Für mich langt es, es gibt die Aussagen das alle Werte unter dem normalen Wert lagen. So ist die Kiste für mich gegessen. Erst recht beteilige ich mich nicht an Vorverurteilungen oder Hexenjagden gegen Radsportler.

[ETXE]

Alles soweit klar, keine Frage. Nur eines, vergleiche die SZ bitte nicht mit der Bild-Zeitung. Als Beleg für deine Argumentation kann das nämlich ganz schön nach hinten losgehen (auch wenn die SZ sich an der allgemeinen "Hexenjagd" durchaus beteiligt hat).

[ThunderBlaze]

Weißt du ETXE, vor ein paar Monaten hätte ich dir noch zugestimmt. Mittlerweile isses mir sowas von wurscht. Für mich sind sie alle gleich, alles ein und das selbe. Ich glaub niemanden mehr. Ich hab die Schnauze gestrichen voll.

Weißt du was mich am meisten dabei aufregt? Die Fans diskutieren darüber und stechen sich dabei gegenseitig aus. Wenn ich mir so einige Foren (5-8 an an der Anzahl) so ansehe, so sieht es danach aus würden man den Nebeneffekt erzielen woll das wir uns gegenseitig fertig machen. Niemand kann ein verleugnen das dieses Thema momentan die Radsport Fans spaltet.

[T5]

Gerade die SZ ist doch gaaaanz vorne dabei, wenn es ums draufhauen geht in Sachen Radsport/Doping.
(In anderen Bereichen natürlich nicht mit der Bild zu vergleichen.)

Ich lauf derzeit in Quick-Step-Jacke rum und fühle mich großartig dabei.

Ich hatte gestern auch die Mütze auf und fands geil.

[ETXE]

Trotzdem ist die SZ in ihrer Berichterstattung immer noch etwas differenzierter. Klar gibt es da einen oder zwei Redakteure, die gerne draufprügeln, aber alles in allem ist das noch moderat und nicht so opportunistisch wie die Boulevard-Blätter oder manch Fernsehsender.

Im August gab es im SZ-Magazin z.B. einen schönen Artikel über Doping im Fußball und einen weiteren darüber, welchen Platz der Radsport letztes Jahr in der Testosteron-/Epitestosteron-Statistik belegt hat (Es war, glaube ich, Platz 6, hinter Leichtathletik, Fußball (!), Kanusport, Rudern und Gewichtheben).

Letztendlich geht es in diesem Thread natürlich immer noch um die Stuttgarter WM und ich kann mein hämisches Lachen immer noch nicht verbergen, wenn ich bestimmte Gestalten aus Politik und Sportfunktionärstum in der Glotze sehe und sie sich dort fast selbst bemitleiden.

[José Miguel]

http://www.radsport-aktiv.de/sport/sportnews_46743.htm

Oh nein, also das ruft bei mir sehr unangenehme Erinnerungen an Ullrich wach . Hoffentlich bestätigt sich die Sache mit dem Drogentest nicht, auch wenn Alkohol am Steuer eigentlich schon schlimm genug ist.

[Klaus und Tony]

Und hoffentlich gehts dem Gartenzaun gut.

Was für eine Meldung: Ein Radprofi, der Alkohol trinkt. Und dann zum Autofahrer wird. Und Unfall. Und Fahrerflucht. Undundund.

Eine Meldung ist es aber dennoch nur, weil er Radprofi ist. Passiert ist nämlich offenbar gar nix.

[jonas]

Na gut, jeder der eine WM-Medallie in einer einigermassen renommierten Sportart gewinnt und 2 Wochen später besoffen Auto fährt kommt in die Medien, das ist nun mal wirklich nichts abnormales.

Viel interessanter ist, dass die NADA-Sprecherin offensichtlich bestätigt hat, dass einige von Schumachers Blutwerten über den Grenzwerten der UCI lagen, dies im Gegensatz zum BRD der immer beteuert, dass da nichts war. Aufklärung tut dringend Not.