Giro d'Italia 2009

Alles, was mit reellem Radsport zu tun hat

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Steboo0
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Beitrag: # 6768370Beitrag Steboo0
20.5.2009 - 21:36

Ich finde vorallem Tyler Farrar ist richtig stark geworden. Boasson Hagen als 7. in einem Massensprint find ich auch überraschend, der fällt in letzter Zeit sehr oft sehr gut auf.

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Time2Play
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Beitrag: # 6768375Beitrag Time2Play
20.5.2009 - 22:12

Vor allem dafür, dass er bereits recht weit vor dem Ziel als Helfer verbraucht wurde.
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Felix-Ffo
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Beitrag: # 6768454Beitrag Felix-Ffo
21.5.2009 - 11:19

Ein Brajkovic wäre für dieses heutige Zeitfahren wohl mein Geheimtipp gewesen, doch Bruyneel sagte gestern das nur Lance und Leipheimer 100% geben werden und die anderen ihre Kräfte schonen, deswegen glaube ich mal an einen Sieg von Leipheimer.

Alexxmax
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Beitrag: # 6768462Beitrag Alexxmax
21.5.2009 - 12:01

ich glaub, dass basso recht viel verlieren wird und seine träume vom sieg, sofern er noch welche hat, nach dem ZF endgültig vergessen kann. da es kein reines BZF ist, muss man ja auch wieder hinab, zwei mal sogar, und da wird er einiges aufreißen. ich weiß zwar nicht ob er beim ZF des Giro del Trentino alles gegeben hat, nehme es aber mal an. und auf 17 km 49 sekunden zu verlieren auf den klöden, der nochmal schwächer einzuschätzen ist als leipheimer, ist nicht gerade beeindruckend. bergauf wird er zu den schnellsten gehören, aber bergab (und in der ebene, auch wenns nicht lang flach ist) wohl eher nicht.

diluca wird dagegen nicht so viel zeit verlieren. in den anstiegen sicher nicht und auf abfahrten ist er sowieso stark bzw risikofreudig und, wenns dann gut geht, schnell. zugute kommt ihm, dass es eher nur kurze ebene stücke gibt, die noch dazu eher kurvenreich sind, wenn ich mir die streckenführung so anschaue.

leipheimer kann zwar aufholen, aber ganz sicher bin ich mir auch nicht, dass es auch genug vorsprung ist, um rosa auch halten zu können während den etappen bis nach rom. das dortige zeitfahren dürfte ihm eher liegen.

menchov sehe ich fast als deutlichen favoriten heute. ein guter zeitfahrer, an anstiegen recht souverän bisher und auch nicht so ein "bremser" wie basso in den abfahrten, wie man am weg nach pinerolo gesehen hat. bei der 1. gruppe nach diluca dabei.


ich hoffe, dass menchov heut rosa übernehmen kann und meine einschätzung bezüglich basso stimmt. :D


lg Alexx

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albertofan
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Beitrag: # 6768470Beitrag albertofan
21.5.2009 - 12:39

Mal was anderes:

Damiano Cunego sagt, dass er beim diesjährigen Giro 110 % gibt und trotzdem noch hinterherfährt. Tja, das kann man so oder so deuten. Entweder er ist gerade überhaupt nicht in Form, was ich nicht glaube, oder er will damit sagen, dass einige Fahrer der Radsportspitze in Sachen Doping immer noch nichts dazugelernt haben. Das tut mir persönlich echt leid für Cunego!!

Hier steht mehr: http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_56812.htm

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bayerchecker06
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Beitrag: # 6768485Beitrag bayerchecker06
21.5.2009 - 15:47

albertofan hat geschrieben:Mal was anderes:

Damiano Cunego sagt, dass er beim diesjährigen Giro 110 % gibt und trotzdem noch hinterherfährt. Tja, das kann man so oder so deuten. Entweder er ist gerade überhaupt nicht in Form, was ich nicht glaube, oder er will damit sagen, dass einige Fahrer der Radsportspitze in Sachen Doping immer noch nichts dazugelernt haben. Das tut mir persönlich echt leid für Cunego!!

Hier steht mehr: http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_56812.htm
mMn bleibt noch die Möglichkeit, dass Cunego immer mehr zum Klassiker-Spezialist wurde. Sieht man auch an den häufigeren Erfolgen bei den großen Klassikern in letzter Zeit (3.Flèche Wallone '09, 5.Amstel '09, 7.Lüttich-Bastogne-Lüttich '09, 1.Lombardia '08, 1.Amstel '08, ...). Auch wenn der Artikel auf Radsport-News.com eher auf das Doping hindeutet..
[mcol]BERGZIEGEN '09[mcol]Ballan[mcol]Gerdemann[mcol]Sanchez Gil[mcol]Nocentini[mcol]Gutierrez P.[mcol]Boom[mcol]Garate[mcol]Voeckler[mcol]Clerc[mcol]Usov[mcol]D.Martin[mcol]Hammond

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Lance Armstrong Fan
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Beitrag: # 6768499Beitrag Lance Armstrong Fan
21.5.2009 - 16:35

Warum sind eigentlich heute so wenig Leute mit ner Aeromurmel unterwegs? Wenn es nicht gerade 35° hat, dann kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass es unter dem Ding nicht zu heiß wird. Und selbst bei einem 37er Schnitt bringt ein Aerohelm noch was.
Gruß LAF

Sieger: Bayernrundfahrt 08, Lombardeirundfahrt 08, Cyclassics 08
2. Platz: Giro d'Italia 08, E3 Prijs 09, Criterium International 09,
3. Platz: Paris-Roubaix 09, Baskenland 09

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Klaus und Tony
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Beitrag: # 6768514Beitrag Klaus und Tony
21.5.2009 - 18:01

KuT nach der Seiser Alm hat geschrieben: ******-
****Basso, di Luca, Menchov
***Leipheimer
**Lövkvist, Rogers, Sastre
*Pellizotti, Simoni
Nach Alpen und Zeitfahren darf man wohl erstmals 5 Favoritensterne vergeben. Ich entscheide mich für Menchov und di Luca, Leipheimer rückt zwar auch nach oben, aber nicht ganz auf Augenhöhe.
Pellizotti ist der eigentlich Shooting Star von Woche 2 und mit Sastre gemeinsam auf dem Level, wo ich noch ernsthaft an Giro-Sieg glauben kann.
Von dort hat sich Basso, wenn auch auf sehr ordentlichem Niveau, vielleicht schon verabschiedet. Aber wer weiß, was liquigas-intern geplant ist...
Garzelli darf sich vielleicht fragen, ob er die Seiser Alm ein bisschen zu deutlich abgeschenkt hat.
(Die Ein-Stern-Kategorie ist eher Höflichkeit als ernste Giro-Ambition.)

Nach dem Zeitfahren:
*****Di Luca, Menchov
****Leipheimer
***Pellizotti, Sastre
**Basso
*Rogers, Simoni, Bruseghin, Arroyo

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José Miguel
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Beitrag: # 6768575Beitrag José Miguel
21.5.2009 - 20:12

Lance Armstrong Fan hat geschrieben:Warum sind eigentlich heute so wenig Leute mit ner Aeromurmel unterwegs? Wenn es nicht gerade 35° hat, dann kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass es unter dem Ding nicht zu heiß wird. Und selbst bei einem 37er Schnitt bringt ein Aerohelm noch was.
Ich hätte es der bessere Belüftung bei den normalen Helmen zugeschrieben, aber wenn du sagst, dass das nicht viel ausmacht, könnte ich mir noch vorstellen, dass es aus aerodynamischen Gründen in Anstiegen, bei denen man aus dem Sattel geht, Sinn macht andere Helme zu tragen, weil man da vielleicht öfter nach unten schaut. Ist aber nur eine Vermutung.

Zum Rennen an sich: Basso hat mich heute etwas enttäuscht, ihm hätte ich mehr zugetraut, jetzt dürfte der Sieg wohl unter Menchov, Di Luca und Leipheimer ausgemacht werden, da stimme ich mit KuT vollkommen über sein. Gespannt bin ich noch auf Pellizotti und allegemein auf Liquigas, die nun die Initiative ergreifen müssen.
RZ: Punktewertung Vuelta 2006 und 2008, Etappensieg TdF 2010, 2011 und Giro 2012&2014, Berg Giro 2012, 2013, 2014 / Rad-Tipp: Giro dell'Emilia, Paris-Tours 2008, Tour de Romandie 2011, Eneco-Tour 2011, WM-Zeitfahren 2011 / Frauenfussball-Weltmeisterschaft 2007 / Fussball-Bundesliga 11-12
SKI: Whitney Houston Award 10/11, 11/12, 12/13, 13/14

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Beitrag: # 6768598Beitrag Lance Armstrong Fan
21.5.2009 - 22:24

Menchov ist für mich eigentlich der Favorit, noch vor di Luca. Ich denke einfach, dass Menchov eine stärkere dritte Woche haben wird und außerdem ist das letzte Zeitfahren für di Luca zu flach und daher vermute ich, dass Menchov bestimmt noch 30 Sek. in dem Zeitfahren holen kann.
Gruß LAF

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Time2Play
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Beitrag: # 6768601Beitrag Time2Play
21.5.2009 - 22:29

Für mich ist Leipheimer der Favorit.
Ich denke einfach, dass Menchovs Team zu schwach ist, um die zahlreichen Angriffe, die es mit Sicherheit noch geben wird, abzuwehren.
Menchov wird also gezwungen sein bei Di Luca, Leipheimer, Pelizotti, Basso und co selbst mitzugehen.
Wenn seine Konkurrenten es schlau anstellen wird er irgendwann einfach kaputt sein oder sitzen bleiben und sich auf bestimmte Gegner, z.B. Di Luca konzentrieren.
Er wird einfach zu schnell isoliert sein, während Liquigas Basso, Pelizotti und Smyd (oder wie der geschrieben wird) und Astana wohl Popo und Armstrong dabei haben wird.

Warum nicht Di Luca, sondern Leipheimer?
Ich denke, dass Leipheimer im letzten Zeitfahren noch genug gegen Di Luca rausholen kann.
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Grabba
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Beitrag: # 6768606Beitrag Grabba
21.5.2009 - 22:52

Es gibt noch drei Bergankünfte. Und 40 Sekunden zwischen den ersten drei. Da ist sowieso alles möglich.

Auf Etappe 16 erwarte ich ein Angriffsfeuerwerk von Liquigas. Kommt das nicht haben die mit dem Girosieg nichts mehr zu tun. Beim Blockhaus kann so ziemlich alles passieren. Einziges Problem: Großartige taktische Spielchen sind hier überhaupt nicht möglich. Und ein, zwei Helfer dürften schon reichen. Anderseits kann man vielleicht aufgrund der Kürze ein echtes Feuerwerk abbrennen.
Bleibt dann der Vesuv, wo man auch nochmal Zeit gutmachen oder verlieren kann. Und ein Zeitfahren, bei dem ein Di Luca auch nochmal eine Minute auf einen Leipheimer verlieren kann. Aber: Di Luca könnte morgen mit einem Etappensieg 20 Sekunden holen. Wobei morgen wohl eher die Ausreißer durchkommen dürfen.

Vorteil Menchov: 34 Sekunden. Oder 40. Stark in allen Bereichen, auch im Sprint bergauf. Das ist für alle drei Bergankünfte sehr hilfreich. Befindet sich in Topform.
Nachteil Menchov: Hat nur anderthalb Helfer. Vor allem aber hatte er bis jetzt bei jeder GT, außer bei seinem echten Vueltasieg, einen schwachen Tag dabei. Den sehe ich auch bei diesem Giro noch kommen. Und dann sind 34 Sekunden zu wenig.

Vorteil Leipheimer: Das Abschlusszeitfahren? Gegen Menchov nicht zwangsläufig. Das Team? Ja, das zumindest.
Nachteil Leipheimer: Wo soll er die Zeit gutmachen? Er ist ja nun nicht der Fahrer, der bei GT-Bergankünften durch eigene offensive Angriffe Zeit gutmacht. Die Zeit, die er im Abschlusszeitfahren auf di Luca gutmacht verliert er in den Bergaufsprints mindestens wieder. Und gegen Menchov müsste er für die 40 Sekunden schon auf einen schwachen Tag des Russen hoffen. Ich wüsste nicht, wo der Amerikaner die Zeit rausholen sollte.

Vorteil Di Luca: Topform. Fähigkeiten im Sprint bergauf und Zeitgutschriften. Italiener. Aggressiv, offensiv. In Topform beständig. Vor allem aber kommen ihm die drei folgenden Bergankünfte sicher entgegen.
Nachteil Di Luca: Das Abschlusszeitfahren natürlich. Und der echte Edelhelfer fehlt ihm.

Fazit: Sofern Menchov ohne schwachen Tag durchkommt macht er das Ding. Daran glaube ich aber erst, wenn er mit einer Minute ins Abschlusszeitfahren geht oder nach diesem noch immer rosa trägt. Entsprechend lautet mein Siegtipp Di Luca. Die Form ist da, die Etappen liegen ihm, den Zeitfahrverlust wird er durch Bonussekunden wettmachen und an einen schwachen Tag glaube ich bei ihm nicht. Für Leipheimer sehe ich einfach keine Möglichkeiten, den Rückstand aufzuholen.
Alle anderen müssten schon taktische Wunderdinge vollbringen (oder auf einen Totaleinbruch von einem der drei hoffen), um noch eine Chance auf das Podium zu haben. Ich glaube nicht daran und sehe Basso auf vier und Sastre auf fünf.

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BlackHackz
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Beitrag: # 6768614Beitrag BlackHackz
21.5.2009 - 23:31

Für mich gibt es 4 Favoriten: Menchov, DiLuca (3 Sterne) Leipheimer (2 Sterne), Sastre (1 Stern).
Ich bin ja fast schon geneigt Sastre als auf eine Stufe mit Leipheimer zu setzen. Menchov wird bestimmt auch mal einen schlechten Tag haben und Ten Dam ist jetzt nicht der Edelhelfer, den man sich wünscht. DiLuca sieht beeindruckend stark aus, hat seine Verluste im Zeitfahren gut begrenzt und ist am nächsten an Rosa dran, falls Menchov es abgibt. Im Hochgebirge kann das natürlich alles anders aussehen und um ehrlich zu sein, mag ich DiLuca nicht wirklich, besonders wenn er so stark ist. In einem Jahr ist er der erste Favo, der abreißen lassen muss, im nächsten Jahr fährt er alles in Grund und Boden. Wie auch immer, DiLuca möchte ich noch im absoluten Hochgebirge sehen, so ganz glaube ich noch nicht an ihn.
Leipheimer hat wohl mit Abstand das stärkste Team, ist wohl aber der Schwächste der 4 Favos. Er hat DiLuca überraschend wenig Zeit im Zeitfahren abgenommen und Konkurrenz von Menchov bekommen. Einfach dranbleiben kann er für den Gesamtsieg jetzt nicht mehr, er müsste Akzente setzen. Das kann er nicht, der wird in den Bergen öfter mal einbrechen, da bin ich mir sicher.
Sastre hat kein besonders starkes Team dabei. Sastre kann auch keine Zeit im letzten kleinen Zeitfahren aufholen. Sastres einziger Vorteil ist, dass er eben Sastre ist. Letztes Jahr wurde der auch von allen unterschätzt, alle gucken auf Evans und Sastre schießt das Ding ab. Und ich behaupte mal, dass er 2005, ohne Floyd Landis' Testosteron-Attacke die Tour auch gewonnen hätte. Außerdem kennt er die Berge in Italien und den Giro, er war DER Edelhelfer für Basso im Jahr 2005, als er so stark war, dass Basso nur noch 5km vor dem Ziel übernehmen musste und plötzlich niemanden mehr am Hinterrad hatte. Und da Sastre nun nichtmal mehr für CSC fährt, sondern für ein Test-Team, wird er weiterhin unterschätzt. Außerdem ist er unheimlich konstant. Der wird auf den nächsten Bergetappen keine Feuerwerke abbrennen und vermutlich auch keine Etappe gewinnen. Aber jeder dort vorne wird einen schlechten Tag haben und ein paar Sekunden/Minuten verlieren, nur Sastre wird immer vorne dabei sein. Das ist seine große Stärke, die Unauffälligkeit. Der macht auch kein großes Aufhebens, der fährt Rennen und ist still. Ist mir unheimlich sympathisch der Spanier, vor allem weil er in sehr guter Form zum Giro gekommen ist, was als Spanier und Tour de France-Titelverteidiger alles andere als selbstverständlich ist. Das wird zu wenig gewürdigt, meiner Meinung nach. Schon allein aus diesem Grund hätte ich es am liebsten, wenn Sastre gewinnt. Zugegeben, viel spricht nicht für ihn. Er hat bereits Rückstand, er ist kein ausgezeichneter Zeitfahrer und sein Team ist auch nicht so stark. Aber von Sastre erwartet in den nächsten Tagen niemand etwas. Wäre die Vesuvio-Etappe schwerer, würde ich seine Chancen höher einschätzen und er wäre auf einer Ebene mit DiLuca und Menchov. Aber ich denke, Sastre hat gute Chancen auf den Sieg. Zumal er heute beim ZF nur 1 Sekunde auf Basso verloren hat.

Basso ist für mich bisher die Enttäuschung schlechthin. Escartin hatte hier nach der ersten schweren Bergetappe geschrieben, dass Basso zu den Gewinnern gehört, weil er zumindest die Rollen im Team bestimmt hat. Was nun? Ist Pelizotti for real, wie man so schlecht sagt? Ich halte nichts von Doppelspitzen und ich glaube auch nicht, dass Basso und Zottel sich gegenseitig grün sind, auch wenn ihre Trikots das ausstrahlen. Wenn man den Basso von vor 3 Jahren mit dem heutigen Basso vergleicht ist das ein gewaltiger Unterschied. Damals fährt Sastre ihn alleine den Berg hinauf und Basso gewinnt völlig souverän mit 1 Minuten Vorsprung auf den nächsten. Heute wird er vom Teamkollegen an einem Hügel attackiert, kommt den Berg nicht schnell genug runter und verliert sogar im Zeitfahren gegen seinen Edelhelfer-Co-Kapitän. Das wird noch spannend, was da passiert.

Zum Zeitfahren möchte ich auch noch schnell was sagen: Das habe ich so überhaupt nicht erwartet. Bergfahrer vorne, gut und schön, das war absehbar. Aber Visconti auf 15. und Scarponi auf 16? Zottel nimmt Basso fast 1 Minute ab? Garzelli auf 3? Schon komisch...
Naja, es ist angerichtet für die nächsten 1 1/2 Wochen!
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Barnetta
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Beitrag: # 6768640Beitrag Barnetta
22.5.2009 - 10:39

Einem Ivan Basso traue ich jetzt deutlich eher über den Weg als früher. Diese Schwächen, die er offenbart sind für mich nur menschlich. So gewinnt er vielleicht nicht den Giro, aber was solls!? Dass das nicht mehr der Basso von früher ist sollte eigentlich positiv bewertet werden, auch wenn er schwächer ist.

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Beitrag: # 6768672Beitrag ulle91
22.5.2009 - 14:23

Schwächen? Im Zeitfahren war er dieses Jahr nicht mehr der Fahrer früherer Tage. Das ist klar. Woran das liegt? Vielleicht, weil er nicht mehr bei Riis ist!? Ansonsten ist er am Berg immernoch einer der Stärksten. Ich glaube eigentlich immer noch daran, dass er der Kapitän bei Liquigas ist, da er bergauf stärker als Pellizotti ist. Rogers hat glaube ich gesagt, dass man das Zeitfahren auf den schwierigen Abfahrten zwar nicht gewinnen kann, aber sehr wohl verlieren. Wir wissen ja alle wie es um Ivans Abfahrtskünste bestellt ist. Vielleicht kam durch die komplizierten Abfahrten sein Rückstand zustande. Aber er hat 2009 ja bisher in keinem Zeitfahren wirklich überzeugt. Ihm sollte es nun aber entgegenkommen, dass es zum Schluss jetzt immer bergauf geht. Vorallem die Etappe zum Monte-Petrano sollte seine sein. Da kann er Minuten auf die anderen herausfahren. Mit Pellizotti hat man auch noch viele taktische Möglichkeiten, vielleicht schon eine Attacke von einem der beiden vor dem Schlussanstieg.
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Grabba
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Beitrag: # 6768677Beitrag Grabba
22.5.2009 - 14:44

Diese Statistik widerlegt deine Vermutung bzgl. der Abfahrten halbwegs.

Um Minuten herauszufahren muss er schon früh angreifen, am besten mit Pellizotti, und auch ein bisschen Glück haben. Denn überlegen war er am Berg dieses Jahr leider nicht mehr. Mir hat der 2006er Basso da deutlich besser gefallen.

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Beitrag: # 6768681Beitrag ulle91
22.5.2009 - 14:54

Naja 2 Minuten könnte man auch am letzten Anstieg herausfahren. Schwer genug war die Etappe davor und der Anstieg zum Monte Petrano ist ja auch nicht der leichteste. Nur ist die Frage, ob Ivan Basso das kann.
Alternativ wäre es auch möglich, Szmyd in eine Gruppe zu schicken und dann am vorletzten Berg zu attackieren, ähnlich wie Savoldelli und Di Luca zum Monte Pora. Ob das nun Basso oder Pellizotti machen, ist eigentlich egal. Aber abschreiben würde ich das Duo auf keinen Fall.
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Klaus und Tony
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Beitrag: # 6768683Beitrag Klaus und Tony
22.5.2009 - 14:55

Für Liquigas ist es sicher angenehm, noch zwei Eisen im Feuer zu haben, aber für die Gegner, also Menchov, di Luca, Leipheimer und Sastre sehe ich die Bedeutung der "zwei Liquigas" nicht so groß.
Klar ist doch: Wenn einer der beiden attackiert, muss man hinterher. Wenn Basso für Lampre und Pellizotti für ISD fahren würden, müsste man das auch.

Gute Mannschaftstaktiken entstehen selten durch "abwechselnde Attacken", sondern eher durch Tempoarbeit (Szmyd beachten!) oder - im attraktivsten Fall - durch "Relaisstationen" aus Fluchtgruppen. Liberty Seguros für Heras am Alto de la Colladiella 2005 war zum Beispiel ein Meisterwerk des Radsports.

Aber eines muss man natürlich zugeben: Wenn Ulle und Vino abwechselnd attackieren, könnte Armstrong bei der Tour zu schlagen sein.*

* Dieser Satz sollte bei ordentlichem Gebrauch der Suchfunktion ca. 73 mal in der Sattlerei zu finden sein.

Edit: Danke, ulle91, du warst eine Minute schneller. :-)

Alexxmax
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Beitrag: # 6768686Beitrag Alexxmax
22.5.2009 - 15:10

also wenn ich mir die zwischenzeiten so anschaue:
1. ZZ:
menchov 32:26
basso 33:40

2. ZZ:
menchov 52:38
basso 53:50

3. ZZ:
menchov 1:13:53
basso 1:16:10

Ziel:
menchov 1:34:29
basso 1:36:46

also hat basso auf den abschnitten verloren:
hinauf zur 1. ZZ: +0:01:04
in der abfahrt zur 2. ZZ: +0:00:08 (insgesamt +0:01:12)
von der 2. zur 3. ZZ: +0:01:05 (insgesamt +0:02:17)
hinunter ins ziel: +0:00:00 (insgesamt +0:02:17)

also hat basso gut 94% seines rückstandes an den anstiegen aufgerissen.
eigentlich überraschend.


und im vergleich zu diluca:
1.ZZ:
diluca 33:19
basso 33:40

+0:00:21
2.ZZ:
diluca 53:24
basso 53:50

+0:00:05
(insgesamt: +0:00:26)
3.ZZ:
diluca 1:15:39
basso 1:16:10

+0:00:05
(insgesamt: +0:00:31)
Ziel:
diluca 1:36:23
basso 1:36:46

-0:00:08
(insgesamt: +0:00:23)


das heißt soviel wie:
auch auf diluca hat er größtenteils bergauf verloren.
von der 3. ZZ ins ziel hat er sogar aufgeholt. ob das daran liegt, dass diluca sich am anfang vielleicht etwas übernommen hat oder dass basso auf dem flachstück, dass recht bald nach der 3. ZZ gekommen ist, einfach besser ist, kann man nicht aufgrund der ZZen feststellen.
sehr wohl aber, dass basso bergauf langsamer ist als menchov und diluca.

ich würde menchov gegenüber diluca etwas im vorteil sehen.
in anstiegen kann er recht gut mithalten, im sprint dann sogar schlagen, also wird diluca nicht viel rausholen können bei den bergankünften.
ein wirklich starkes team haben beide nicht und das könnte leipheimers größter trumpf sein. sowohl menchov als auch leipheimer werden im letzten zeitfahren noch was auf diluca gut machen. nur muss leipheimer auch was probieren um an menchov vorbeizukommen. vielleicht wird das team dabei helfen, aber wirklich glauben tu ich nicht daran.
mit angriffen menchov aus der ruhe bringen zu wollen ist für astana allein unmöglich. der nächstbeste nach leipheimer ist armstrong mit 6:34 rückstand.
mit horner wäre es möglich gewesen, so wohl eher kaum. also bringt dieser vorteil relativ wenig.

liquigas mit zottl und basso hat da schon eher möglichkeiten, nur bleibt die frage offen, ob pellizotti an den schwereren anstiegen mitkommt, falls tempo gebolzt wird. auf der 5. etappe hat er abreißen lassen müssen. wenn das wieder passiert sind die chancen für liquigas selbst für das podium nur sehr gering.

da müssen sie auch erst an sastre vorbei, der für mich rauf zum monte petrano zu den favoriten zählt. vielleicht gewinnt er nicht, ich glaube nicht, dass er dort zeit verlieren wird. falls einer der 1. 3 einbricht würde ich ihm auch die größten chancen aufs podium zugestehen.


mMn ist menchov der sieg nur noch zu nehmen, wenn er einbrechen sollte, was ich allerdings bezweifle. warum, weiß ich nicht, aber ich hoffe, ich habe damit genauso recht wie mit meiner prognose für menchov bezüglich des zeitfahrens.



Alexx

ah, die statistik hat schon jemand gepostet^^
naja, is halt die auswertung in 2 fällen auch da

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BlackHackz
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Beitrag: # 6768690Beitrag BlackHackz
22.5.2009 - 15:30

Schön zu sehen, dass ich in Bezug auf Sastre recht hatte. Den beachtet in den letzten Posts wieder mal niemand. Das ist sein größter Vorteil. Gibts hier jemanden, der auswendig weiß, auf welchem Platz Sastre im GK ist und wieviel Rückstand er hat? Hands down...

Wenn man einem von Liquigas noch Chancen zurechnet, dann darf man doch Sastre nicht aus den Augen verlieren, zumal der immerhin amtierenden Tour de France-Sieger ist und in Alpe d'Huez sowohl Menchov, CERA-Kohl, als auch alle anderen Großen dermaßen in Grund und Boden gefahren hat, dass ihnen die Ohren geschlackert haben. Sastre ist zudem ein Mann der letzten Woche in Rundfahrten und traditionell dann am stärksten, wenn er am wenigsten beachtet wird.
Ich wette auf Sastre...
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Beitrag: # 6768693Beitrag Grabba
22.5.2009 - 15:38

Noch zwei solche Posts und ich glaube auch dran.

(Vierter und ziemlich genau zwei Minuten?)

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