Tour de France 2010

Alles, was mit reellem Radsport zu tun hat

Moderatoren: RobRoe, Routinier, Escartin

Benutzeravatar
Antilles
Beiträge: 802
Registriert: 29.7.2008 - 15:44

Beitrag: # 6825508Beitrag Antilles
26.7.2010 - 15:15

ETXE hat geschrieben:Nettes Beispiel, allerdings folgte am nächsten Tag diese Etappe. Die Etappen nach Pau (aus den Pyrenäen kommend) kranken daran, dass die Berge doch recht weit entfernt sind. Ob es Abhilfe schaffen würde, einen Berg der vierten (dritten, wenn es die denn gibt?) Kategorie 10 km vor Etappenende einzubauen, wage ich zu bezweifeln.
Auf Pau als traditionelle Etappenankunft möchte man ja offenbar nicht verzichten (da spielt wohl auch Geld eine Rolle, logistisch muss man ja eh nach Pau gehen), also lässt kaum ein anderes Etappendesign erstellen, wenn die Tour die Pyrenäen von Ost nach West durchquert.
Ich persönlich favorisiere auch Etappen über mehrere Berge. Bergankunft oder Abfahrt vor dem Ziel ist mir egal, solange man keine 50km nach Pau fahren würde. Das Problem der Pyrenäen ist halt, dass man kaum geeignete Städte vorfindet, die lukrativ sind und auch das passende Sümmchen aufbringen könnten. Tarbes und Lourdes sind ja auch ne Ecke weg von Aubisque etc. Einzig Luchon ist ganz gut gelegen. Vielleicht denkt man auch mal über Argeles-Gazost nach?

Ein weiteres 'Problem' sind die wenigen schönen Ankünfte. Retortenorte wie Cauterets, Luz-Ardiden oder Hautacam sind nicht wirklich schön. Weiß einer wie die Tour das logistisch geschafft hat auf dem Tourmalet eine geeignete Ankunft zu schaffen? Da oben ist ja kaum Platz, hätte es gerne selbst angesehen, aber die ~10km von Bageres aus waren mir zu viel.

Für die nächste Tour wünsche ich mir eine Ankunft in San Sebastián oder Pamplona und eine Bergankunft in Andorra (Envalira und nicht Arcalis).
Aber die Alpen werden wohl wieder in den Mittelpunkt rücken. Alpe d'Huez 2011?

sciby
Beiträge: 4619
Registriert: 26.9.2005 - 15:55
Kontaktdaten:

Beitrag: # 6825510Beitrag sciby
26.7.2010 - 15:18

100 jähriges Jubiläum der Alpen nächstes Jahr. Vlt erleben wir ja Huez sogar zweimal :/
Ex-Profi Cédric Vasseur via Twitter: "Der Radsport wurde wieder einmal vor der ganzen Welt lächerlich gemacht...Bravo!!!"

Benutzeravatar
zabelchen
Beiträge: 3867
Registriert: 9.7.2003 - 13:14
Kontaktdaten:

Beitrag: # 6825511Beitrag zabelchen
26.7.2010 - 15:39

Warum wird Huez eigentlich nie überfahren? Kann man eine sinnvolle Etappe darüber und vor allem dann weiterführen oder gibt es keine gute Abfahrt und anschliessenden Etappenort bzw Bergankunft nach Huez?

Ich hoffe aber auch nicht das man Huez einmal als Bergankuft fährt und einmal als BZF oder solche Späße
Reifezeit Erfolge:
------------------------------
Giro 2010: Sieger des Bergtrikots
Tour 2010: Sieger des Bergtrikots
9 facher Etappensieger

ulle91
Beiträge: 7435
Registriert: 26.1.2007 - 18:39
Kontaktdaten:

Beitrag: # 6825513Beitrag ulle91
26.7.2010 - 15:45

Es ging mir ja auch nicht explizit um Etappen nach Pau oder in den Pyrenäen, sondern um generell 1-2 sehr schwere Bergetappen um das Klassement erst mal zu öffnen. Die sollten natürlich nicht wieder erst auf Etappe 17-20 kommen. Da hat man ja im Vergleich zu diesem (und letztem) Jahr nichts gewonnen. Ersatzweise kann man auch wieder ein zweites Zeitfahren vor den Bergen einbauen (was für die Organisatoren wohl das einfachere Mittel wäre). Wäre Menchov dieses Jahr mit 2 Minuten (die er bei einem langen Zeitfahren ja dieses Jahr scheinbar auf AC und AS gutmachen konnte) in die Berge gegangen, hätten die anderen die Initiative früher ergreifen müssen, um den Rückstand aufzuholen. So konnte man es sich diesmal (und letztes Jahr ja auch) leisten, abzuwarten. Man wird damit am Toursieger wahrscheinlich nichts ändern, aber der Rennverlauf dürfte doch durchaus interessanter werden. Mich stört dieser Showdown-Gedanke der ASO, denn eigentlich schafft man damit nur ein Low-Light (Ventoux war noch schlimmer als der Tourmalet). Wem nützt es, wenn der Toursieger zwar bis quasi zur letzten Etappe offen ist, auf den 19 Etappen vorher aber einfach nichts passiert. Dann doch lieber ein Contador, der schon auf Etappe 10 im gelben Trikot fährt, danach aber wenigstens noch angegriffen werden kann.

Alpe d'Huez kann man meines Wissens gar nicht überfahren. Der Ort bildet quasi eine Sackgasse. Das ist kein Pass sondern nur eine Straße, die den Berg hinauf führt.
BBC!

Benutzeravatar
Antilles
Beiträge: 802
Registriert: 29.7.2008 - 15:44

Beitrag: # 6825515Beitrag Antilles
26.7.2010 - 15:48

zabelchen hat geschrieben:Warum wird Huez eigentlich nie überfahren? Kann man eine sinnvolle Etappe darüber und vor allem dann weiterführen oder gibt es keine gute Abfahrt und anschliessenden Etappenort bzw Bergankunft nach Huez?
Lohnt sich einfach zu gut als Ankunft. Finde ich auch besser so. Davor Galibier und Croix-de-Fer (wie 2008) und wir haben eine starke Etappe.
zabelchen hat geschrieben:Ich hoffe aber auch nicht das man Huez einmal als Bergankuft fährt und einmal als BZF oder solche Späße
Glaub ich nicht, bzw. hoffe ich wie du. Ein BZF auf den Mont Ventoux wäre klasse, das gäbe ordentlich Abstände. Vorallem auf den letzten Kilometern. :D

Benutzeravatar
ETXE
Baskischer Chef-Ideologe
Beiträge: 7690
Registriert: 26.8.2002 - 18:17
Kontaktdaten:

Beitrag: # 6825516Beitrag ETXE
26.7.2010 - 15:51

sciby hat geschrieben:100 jähriges Jubiläum der Alpen nächstes Jahr. Vlt erleben wir ja Huez sogar zweimal :/
Das gab es bisher, glaube ich, erst einmal, nämlich 1979. Mein damaliger persönlicher Favorit hiess Joaquim Agostinho, der zumindest die erste Alpe-d'Huez-Etappe für sich entscheiden konnte, mit vielen schönen Bergen (Madeleine, Télégraphe und Galibier).
Die zweite Etappe, die Joop Zoetemelk gewann, war längst nicht so spektakulär. Hier zeigte sich auch schon das Problem, dass die Alpe doch sehr weit weg ist von anderen spektakulären Bergen. Vom Glandon oder Croix-de-Fer sind es ca. 30-35 Kilometer Abfahrt und Flachstück, ehe man in Bourg d'Oisans ist, vom Galibier ist es noch weiter und lohnt sich nur, wenn die Etappe vor dem Galibier schon schwer war.
Giro 2005 + Bergtrikot
Vuelta 2009 + Punktetrikot

sciby
Beiträge: 4619
Registriert: 26.9.2005 - 15:55
Kontaktdaten:

Beitrag: # 6825517Beitrag sciby
26.7.2010 - 15:53

Huez lässt sich sehr wohl überfahren.
Von Mizoen kann man von der Seite kommen, weiß allerdings nicht die Straßenbeschaffenheit dort. Gleiches gilt für die Auffahrt vom Lac du Verney

ETXE: Chamrousse sollte man meiner Meinung nach immer vor Huez fahren
EDIT: Nur von da sind es auch ein paar leciht ansteigende Kilotmeter und vor Chamrousse sind Berge rar
EDIT2: Ich wünsche mir persönlich Isola 2000 mit dem Bonnette davor
Ex-Profi Cédric Vasseur via Twitter: "Der Radsport wurde wieder einmal vor der ganzen Welt lächerlich gemacht...Bravo!!!"

Benutzeravatar
ETXE
Baskischer Chef-Ideologe
Beiträge: 7690
Registriert: 26.8.2002 - 18:17
Kontaktdaten:

Beitrag: # 6825518Beitrag ETXE
26.7.2010 - 16:04

Meines Wissens, ich war aber schon 20 Jahre nicht mehr da, hätte man mit der Durchquerung Alpe-d'Huez' eine Art "Finestre-Etappe", sprich Schotter und sehr schmale Strasse.

Für Chamrousse gilt eigentlich das gleiche wie für die anderen Anfahrten oder gibt es mittlerweile eine Möglichkeit, auf direktem Weg (also nicht über Grenoble/Vizille) ins Tal der Romanche (?) zu gelangen?

EDIT: Isola 2000 wäre auch mal wieder nett und im Anschluss daran eine richtig schwere Seealpen-Etappe Richtung Riviera.
Giro 2005 + Bergtrikot
Vuelta 2009 + Punktetrikot

Benutzeravatar
José Miguel
Beiträge: 5881
Registriert: 3.11.2004 - 18:53
Kontaktdaten:

Beitrag: # 6825538Beitrag José Miguel
26.7.2010 - 17:49

So, mal ein kleines Fazit von mir zur diesjährigen Tour.
Die Tour hat aus meiner Sicht wirklich das versprochen, was sie gehalten hat. Auch wenn ich es persönlich sehr schade fand, dass Armstrong nicht vorne mithalten konnte, hat das Duell Contador/Schleck mich wirklich begeistert. Dass die Entscheidung letztlich mehr oder weniger über einen Defekt zustande kam, ist zwar schade, bietet aber einiges Spannungspotential, zumal mit Andy Schleck jemand auf wirkliche Augenhöhe mit Contador gekommen zu sein scheint und wenn er sich in ähnlichem Tempo wie bisher verbessert, können wir uns 2011 wieder auf ein schönes Kräftemessen freuen. Gleichzeitig muss man auch konstatieren, dass der Rundfahrertyp eines Denis Menchovs in einem Rennen mit einen der beiden chancenlos ist. Die Klasse von Schleck und Contador am Berg ist im Zeitfahren kaum zu egalisieren, erst recht nicht gegen zweitgenannten. Ähnliches gilt für Evans, der am Berg eigentlich tolle Leistungen zeigt, im Vergleich mit Schleck und Contador bleibt er aber eher blass und ihm taktisch gesehen nur das Reagieren. Perfekt wäre es, wenn Basso nochmal irgendwann zu Schleck und Contador aufschließen und das Duell zu einem Dreikampf ausweiten könnte.
Enttäuschend waren dieses Jahr einige Mannschaften, allen voran BMC und Milram. Während bei Milram mit Ausnahme von Ciolek kaum akzeptables (taktisches) Niveau vorhanden war, bestärkt mich bei BMC der seit Beginn der Saison entstandene Eindruck einer unfertigen Mannschaft. Außer Evans ist da so gut wie nichts. Für BMC kommt die ganz große Bühne einfach ein Jahr zu früh, man hätte die zweite Reihe über ein Jahr gut aufbauen und erst dann einen Topstar wie den Australier verpflichten sollen. Gefreut hat mich Bouygues Telecom, die haben nun wirklich das Optimum aus ihren Möglichkeiten heraus geholt, auch wenn ich mir persönlich gewünscht hätte, dass sich ein paar prominentere Fahrer im Kampf um das Bergtrikot engagiert hätten.

Die Strecke hat mir dieses Jahr durchaus gefallen. Die Kopfsteinpflasterpassagen fand ich sehr annehmbar und auch die Bergetappen waren schön gestaltet. Wo hier schon über die mögliche Streckenführung diskutiert wird: L'Alpe d'Huez wäre ein Traum nächstes Jahr :) , hoffentlich ist es mal wieder dabei. Davon mal abgesehen, würde ich mir mal wieder ein Mannschaftszeitfahren wünschen, aber ich fürchte fast, dass ich damit hier etwas alleine darstehe... :lol:
RZ: Punktewertung Vuelta 2006 und 2008, Etappensieg TdF 2010, 2011 und Giro 2012&2014, Berg Giro 2012, 2013, 2014 / Rad-Tipp: Giro dell'Emilia, Paris-Tours 2008, Tour de Romandie 2011, Eneco-Tour 2011, WM-Zeitfahren 2011 / Frauenfussball-Weltmeisterschaft 2007 / Fussball-Bundesliga 11-12
SKI: Whitney Houston Award 10/11, 11/12, 12/13, 13/14

Johnny
Beiträge: 207
Registriert: 30.11.2008 - 12:11

Beitrag: # 6825539Beitrag Johnny
26.7.2010 - 17:51

Mannschaftszeitfahren gibts nächstes Jahr gleich zu beginn, habe ich bei Eurosport gehört.
"Hätten unsere Soldaten damals so schlecht verteidigt wie England, dann würden wir jetzt alle Deutsch sprechen." Daily Mail (England) nach dem 1:4 gegen Deutschland

PS
Beiträge: 8162
Registriert: 4.7.2007 - 18:51
Kontaktdaten:

Beitrag: # 6825540Beitrag PS
26.7.2010 - 17:54

Allerdings wird 2011 vom Meer in RIchtung Paris gefahren, also wohl nichts mit der schönen Kombi Isola 2000/Bonnette. Na ja meine Gedanken zur nächsten Streckenführung werde ich mal ein anderes Mal äußern wenn ich Zeit hab.
Pe Es - Sieger Giro 2010, 3. TdF 2011, 3. Giro 2013, 2. TdF 2015, 2. Giro 2017, 3. Vuelta 2017, Sieger Vuelta 2023
Etappensiege: Vuelta Etappe 18+19 2008; Giro Etappe 7 2010; Giro Etappe 19 2011; Vuelta Etappe 3+5 2011; Giro Etappe 3 2013; Giro Etappe 8 2016; Tour Etappe 9 2016; Giro Etappe 18 2017; Tour Etappe 17 2017; Vuelta Etappe 12 2018; Tour Etappe 13 2019; Giro Etappe 12 2020; Giro Etappe 14+20 2021; Tour Etappe 14 2021; Vuelta Etappe 7+15 2021

sciby
Beiträge: 4619
Registriert: 26.9.2005 - 15:55
Kontaktdaten:

Beitrag: # 6825542Beitrag sciby
26.7.2010 - 17:56

Soll ein TTT in den ersten Tagen geben. Aber nur 20-30km lang. Huez ist sicher drin
Ex-Profi Cédric Vasseur via Twitter: "Der Radsport wurde wieder einmal vor der ganzen Welt lächerlich gemacht...Bravo!!!"

Johnny
Beiträge: 207
Registriert: 30.11.2008 - 12:11

Beitrag: # 6825543Beitrag Johnny
26.7.2010 - 17:57

Korsika soll 2011 Startort der TDF werden.
"Hätten unsere Soldaten damals so schlecht verteidigt wie England, dann würden wir jetzt alle Deutsch sprechen." Daily Mail (England) nach dem 1:4 gegen Deutschland

Benutzeravatar
Antilles
Beiträge: 802
Registriert: 29.7.2008 - 15:44

Beitrag: # 6825546Beitrag Antilles
26.7.2010 - 17:57

Johnny hat geschrieben:Mannschaftszeitfahren gibts nächstes Jahr gleich zu beginn, habe ich bei Eurosport gehört.
Das hast du bei ES gehört?! :lol: Gut, dass die 'Experten' den Durchblick haben.

Mannschaftszeitfahren wäre jedoch in Ordnung, solange es nicht zu lang und ansrpruchsvoll ist. Ich verzichte lieber auf MZF und KSP, sofern wir die Alpen und Pyrenäen in vollen Zügen erleben. Isola 2000 fände ich persönlich nicht so toll. Den Col d'Izoard wünsche ich mir. :)

PS: MZF wird es wohl geben, aber kein Start auf Korsika: http://de.wikipedia.org/wiki/Tour_de_France_2011 :D
Zuletzt geändert von Antilles am 26.7.2010 - 17:59, insgesamt 1-mal geändert.

Johnny
Beiträge: 207
Registriert: 30.11.2008 - 12:11

Beitrag: # 6825547Beitrag Johnny
26.7.2010 - 17:59

Ja bei ES.

Haben aber auch gesagt, dass es ein relativ kurzes ist. ;)
"Hätten unsere Soldaten damals so schlecht verteidigt wie England, dann würden wir jetzt alle Deutsch sprechen." Daily Mail (England) nach dem 1:4 gegen Deutschland

Anonymer
Beiträge: 1737
Registriert: 27.6.2009 - 0:23

Beitrag: # 6825552Beitrag Anonymer
26.7.2010 - 18:27

Cav hat jetzt in den letzten 3 Ausgaben der Tour 15 Etappensiege geholt, aber kein einziges Mal das Grüne - das ist fast schon paradox. Zum Vergleich, Zabel hat in seiner ganzen Karriere nur 12mal bei der Tour gewonnen, dafür aber gleich 6mal das Grüne...

Toxico
Beiträge: 418
Registriert: 30.6.2005 - 13:46
Kontaktdaten:

Beitrag: # 6825553Beitrag Toxico
26.7.2010 - 18:30

Passage du Gois könnte wie 1999 sehr lustig werden und ähnlichen Einfluss nehmen wie in diesem Jahr die KSP Etappe!
Der Mont des Alouettes ist immerhin 232m hoch, das gibt nen schönen Bergaufsprint direkt zu Beginn.
MZF ist doch ok, die ersten beiden Etappen können also schon einige Zeitunterschiede bringen.

Was ich mich nur Frage, wenn der ganze Tross auf den Tourmalet passt, also alle Fahrzeuge und Übertragungsstationen, warum nimmt man dann die Ausrede Platzmangel beim Puy de Dome, viel enger ist es dort doch sicher auch nicht oder?

SMoD
Beiträge: 1872
Registriert: 1.8.2004 - 22:25

Beitrag: # 6825554Beitrag SMoD
26.7.2010 - 18:31

Die sprachen auch von 2 weiteren Einzelzeitfahren.. Korsika bewirbt sich scheinbar für 2012, zumindest hab ich das so verstanden, nächstes Jahr gibts ja wieder nen klassischen Bretagne-Start(+woche für die Sprinter?!).

Naja, genaueres wissen wir dann eh erst im Oktober..

Benutzeravatar
Belmonte
Beiträge: 69
Registriert: 8.4.2009 - 11:45

Beitrag: # 6825555Beitrag Belmonte
26.7.2010 - 18:34

Johnny hat geschrieben:Korsika soll 2011 Startort der TDF werden.
Das "soll" heißt es wäre dein Wunsch, oder?

Über die Tour 2011 ist doch schon vieles bekannt. Grand Depart ist in der Vendée mit einer 180km Flachetappe (Passage du Gois - Mont des Alouettes), am Tag darauf gibt es ein 23km MZF (Les Essarts). Steht alles schon auf letour.fr

Benutzeravatar
Antilles
Beiträge: 802
Registriert: 29.7.2008 - 15:44

Beitrag: # 6825563Beitrag Antilles
26.7.2010 - 19:05

Wollte mal meine Erfahrungen zurm Tourmalet 2010 preisgeben:

So ich war bis vorgestern in Südfrankreich und hab selbstverständlich die Tour live vor Ort gesehen. War mein erstes Mal und ich war in großer Vorfreude.

Am Vorabend vor der Pyrenäen-Etappe über den Marie-Blanque und Soulor hinauf auf den legendären Col du Tourmalet haben wir uns auf den Weg über Tarbes und den Wallfahrtsort Lourdes gemacht. Spät Abends waren wir dann am Fuße des Bergpasses, es hatte schon Stunden vorher angefangen zu regnen. In dichten Nebel gehüllt suchten wir vom Bergdorf Bageres verzweifelt nach einem Platz. In Scharen haben sich Norweger, Holländer und vorallem Basken in Wohnmobilen und PKWs mehr oder weniger gemütlich eingerichtet. Schließlich fanden wir eine Parkmöglichkeit kurz vor der Baumgrenze hinter einer dänischen Familie. Mit Englisch und des gewissen Radsportenthusiasmus war man sich gleich sympathisch. Leider mussten wir den weiteren Abend im Auto verbringen, Regen und Gewitter verhinderten eine ruhige Nacht.

Dieser Regen hielt bis in den Nachmittag des Tourtages und ging fortlaufend in Nebelschwaden über. Nach einem halbwegs gemütlichen deutsch-dänischen Frühstücks sind wir dann erstmal weiter nach oben gewandert. Unterwegs traf man zahlreiche Hobbyfahrer, die sich den Tourmalet hochquälten und von vielen angefeuert wurden. Was besonderes hatten sich die Luxemburger Fans für Andy Schleck ausgedacht, die Straße war mit der Landesflagge verziert. Neben dem Luxemburger war natürlich 'Lokalheld' Samu Sánchez ziemlich präsent auf dem Asphalt. Generell traf man alle 10m auf einen Basken mit Ikurrina.

Ca. 2km weiter oben war für die Fans eine große Leinwand errichtet worden, sodass der Rennverlauf genau verfolgt werden konnte. Ein großer Schreck war der Sturz von Samu Sánchez, der glücklicherweise weiterfahren konnte. Man verbrachte die Zeit bis zur berüchtigten Tour-Karawane mit Smalltalk über Radsport, Lokalpatriotismus und Gott und die Welt.

Einige Zeit bevor dann die ersten profissionellen Gipfelstürmer den Tourmalet in Angriff nahmen, stand die angesprochene Tour-Karawane auf dem Plan. Zahlreiche Sponsoren-Wagen bretterten den Pass hoch, Vittel und co. erinnerten an den rheinischen Karneval mit ihren 'Wurfgeschossen'. Ich selber bin nun stolzer Besitzer einiger 'Bergtrikot-Mützen' und eines MickeyMouse-BD (Comic, Sonderausgabe zur Tour).

Nachdem alle 'Karnevalswagen' den Weg passierten trottete auch schon ein laustarkes motorbetriebendes Korso an. Motorräder und Autos kündigten die Ankfunt der Tour-Helden an. Unter frenetischem Jubel umkurvten Andy Schleck und Alberto Contador unsere 200m-Gerade, den Tour-Teufel Didi Senf konnte man im Hintergrund noch erblicken (einer der wenigen Deutschen). Sekunden danach kamen die weiteren Helden. Menchov mit dem starken Katalanen Joaquim Rodríguez am Hinterrad und Sturzopfer Samu Sánchez. Auch die lebende Legende Lance Armstrong war nicht weit abgeschlagen. Jeder dieser Fahrer war wohl bekannt, sodass es ein einmaliges Erlebnis war neben diesen Fahren zu stehen, welche man ansonsten nur aus dem Fernsehr kennt.

Dank, dem im Grupetto fahrenden Jens Voigt, war mir dann auch der Abstand der beiden führenden zu dem Rest bekannt. Seine norddeutsche Stimme war kaum zu überhören. Lustig war die Tatsache als so gut wie einziger die deutschen Fahrer (Fabi Wegmann, Christian 'Kneesi' Knees anzufeueren. Die doch immer erstaunt nach Nennung ihrer Namen zu einem schauten. Neben den Deutschen waren auch Ivan Basso und Iñaki Isasi relativ erheitert von meinem freaky Outfit (dazu gibt es heute Abend noch Bilder).

Den Rest der Etappe sahen wir dann noch bei freundlichen Andalusiern, die ein paar Meter weiter einen Fernsehr aufgestellt hatten. Da war zwar die Hölle los, trotzdem bekam man den Verlauf doch gut mit, vorallem nach einem lautstarken 'Aupa Cádiz'. :D

Die Abfahrt vom Tourmalet war dagegen ein Albtraum, jeder wollte weg. Wir standen gute zwei Stunden auf der Stelle, vorallem weil den offiziellen Fahrzeugen auf der linken Seite der Weg freigemacht werden musste.

Alles in allem war das eine einzigartige Erfahrung, nächstes Jahr gerne wieder. Vielleicht in den Alpen oder wieder in meinen geliebten Pyrenäen.

Mein Wunsch für 2011:
- Ankunft im 'spanischen' Baskenland
- Alpe d'Huez
- Bergzeitfahren
- Andorra
- MZF
- keine sinnlosen Bergetappen à la 2009 ou 2010!

Benutzeravatar
Alejandro V.
Beiträge: 4718
Registriert: 9.4.2005 - 23:28
Kontaktdaten:

Beitrag: # 6825565Beitrag Alejandro V.
26.7.2010 - 19:12

Wobei hier kurz zu erwähnen sei, dass die Passage du Gois laut Eurosport-Kommentatoren nicht im eigentlichen Rennen, sondern direkt zu Etappenbeginn während des neutralisierten Starts überquert werden soll.

Ansonsten zur Alpendiskussion: Möglich wäre auch eine Etappenankunft in Les deux Alpes mit dem Galibier davor (also wie 1998). Liegt immerhin direkt am Fuß der Abfahrt vom Galibier, auch wenn die vorher natürlich etwas lang ist. Oder man probiert sich an einer ähnlichen Etappe wie 1996 über Iseran und Galibier nach Sestrieres. Dürfte allerdings schwer werden, da die Tour wohl von Süden aus kommt.
Bill Simmons über den WAS-ATL-Trade: "There's only one silver lining: the chance that Bibby and Rashard Lewis will run their high screen in Washington and immediately get attacked by cadaver-sniffing dogs."

Antworten