Tour de France 2012

[Sale1896]

Und wen interessiert das weiße Trikot?

Ein Etappensieg ist viel mehr Wert als das weiße Trikot.

[Time2Play]

Das seh ich irgendwie anders. Das weiße Trikot sagt für mich aus, wie es ja auch gedacht ist, wer der beste Jungprofi ist. Wer also möglicherweise in ein paar Jahren mit um den Tour de France Sieg fahren kann. Einen Etappensieg erreichen immer so einige Fahrer, das weiße Trikot allerdings nur einer. Ich finde, dass alle Trikots wichtiger sind als ein Etappensieg, wobei man wohl auch hier unterscheiden muss, um welche Etappe es sich handelt. Gibt natürlich traditionell prestigeträchtige Etappen, die möglicherweise wichtiger sind, als das Bergtrikot zu gewinnen.

[José Miguel]

Taaramae hat sich wohl ganz auf Ausreißversuche verlegt. Zumindest hat er Angriffe in den Pyrenäen angekündigt und gestern war er am Anfang auch in einer Spitzengruppe, die sich dann allerdings nicht behaupten konnte. Cofidis wird sicherlich hinter dieser Taktik stehen, denn nach dem Ausfall von Moncoutié muss man mit einem anderen Fahrer alles für einen Etappensieg versuchen und Taaramae ist in den Bergen der einzige aus der Mannschaft, der das kann.

[Sale1896]

Das seh ich irgendwie anders. Das weiße Trikot sagt für mich aus, wie es ja auch gedacht ist, wer der beste Jungprofi ist. Wer also möglicherweise in ein paar Jahren mit um den Tour de France Sieg fahren kann. Einen Etappensieg erreichen immer so einige Fahrer, das weiße Trikot allerdings nur einer. Ich finde, dass alle Trikots wichtiger sind als ein Etappensieg, wobei man wohl auch hier unterscheiden muss, um welche Etappe es sich handelt. Gibt natürlich traditionell prestigeträchtige Etappen, die möglicherweise wichtiger sind, als das Bergtrikot zu gewinnen.

Sehe ich anders. Du darfst nicht vergessen, es ist Cofidis und für die zählt nur der Etappensieg. Was haben die davon, wenn Taaramae 2 oder 3 der Jungprofiwertung wird, aber die keinen Etappensieg haben? Du kannst Cofidis, Europcar, Saur-Sojasun und wie sie alle heißen nicht mit Sky,BMC oder Liquigas vergleichen. Für die Franzosen ist der Etappensieg das wichtigste - nach dem gelben Trikot. Ein anderes Team sagt wahrscheinlich lass ihn ums Weiße kämpfen wir haben noch andere für den Etappensieg, aber Cofidis hat nunmal nur einen, der realistisch gesehen eine Etappe holen kann.

[hajk]

Taaramae hat sich wohl ganz auf Ausreißversuche verlegt. Zumindest hat er Angriffe in den Pyrenäen angekündigt

Gibts eine Quelle dafür?

Finde es komisch, weil er nach der ersten ergetappe gesagt hat, dass er das weiße Trikot auf jeden Fall haben möchte.

Hatte ihn zudem als Riesenrundfahrertalent in Erinnerung gehabt, aber auch bei der Vuelta letztes Jahr war er im Klassement ganz schwach und dieses Jahr bei der Tour ebenso - da hat er sich wohl tatsächlich auf Etappen spezialisiert. Schade eigentlich.

[Time2Play]

Komisch nur, dass er auf der ersten Bergetappe dann mit den Favorieten mitfährt, anstatt sich zu schonen. Und dass er sich im Zeitfahren voll reinhängt, um eine gute Platzierung zu erzielen (ohne eine realistische Chance auf den Sieg).
Ich denke schon, dass er es auf das weiße Trikot abgesehen hatte. Als er aber nach dem Ruhetag zwischen 10 und 20 Minuten verloren hat, hat man die Taktik wahrscheinlich umgestellt und geht jetzt auf einen Etappensieg. Da das weiße Trikot nun doch relativ unwahrscheinlich ist und ein 2. bzw. 3. Platz halt wirklich nicht mehr viel wer ist in dieser Wertung.

[Sleazy]

Auf der estnischen Sportseite sport.delfi.ee gibt Taaramae täglich Interviews, dort dreht sich die komplette Berichterstattung selbstverständlich nur um ihn.

In einem Interview nach der Etappe nach La Toussuire (als er 26 min verlor) sagt er zum Beispiel, dass es sein Traum war in Paris auf dem Treppchen zu landen und er nun auf Etappensiege geht...

[wassertraeger29]

Den Tourmalet so wegzuschenken ist schon fahrlässig, wenn man Knees und Hagen da hochfahren lässt und damit Wiggins Berghelfer "frisch" an den Col du Peyresourde bringt, dann braucht man sich nicht wundern, wenn Sky dann "so stark" ist.
Wenn die Herausforderer nur auf einen Einbruch oder die Abfahrten warten, haben sie den Toursieg sicherlich nicht verdient.

[taAgeR]

Den Tourmalet so wegzuschenken ist schon fahrlässig, wenn man Knees und Hagen da hochfahren lässt und damit Wiggins Berghelfer "frisch" an den Col du Peyresourde bringt, dann braucht man sich nicht wundern, wenn Sky dann "so stark" ist.
Wenn die Herausforderer nur auf einen Einbruch oder die Abfahrten warten, haben sie den Toursieg sicherlich nicht verdient.

Was sollen die denn schon großartig machen? 76 km bis zum Ziel sind einfach zu weit für einen Kapitän und Sky würde einem Basso usw. gar nicht hinterhergehen. Es ist ja nicht so, dass Nibali, VdB und Evans deutlich stärker am Berg wären als Wiggins...

Teejay wäre durchaus eine Möglichkeit, aber ob er Rogers und Porte so Distanzieren kann, dass er Sky in Bredouille bringen kann?

[Hermi]

Evans verliert kurz vor dem Gipfel des Col d'Aspin den Anschluss. Das dürfte die Antwort sein, warum BMC bisher nichts gemacht hat...

[wassertraeger29]

Was sollen die denn schon großartig machen?

So wie sie es jetzt machen, Sky darf nicht ausgeruht in voller Mannschaftsstärke zum letzten Anstieg kommen.

[Time2Play]

Soviel dazu, dass Wiggins zu früh in Form ist und Evans einen perfekten Formaufbau hat

[Timisonfire]

ich wusste doch, dass heute iwas anders ist als früher bei der tour. und jetzt weiß ich auch, warum es heute oft so langweilig ist: weil es den direkten kampf der favoriten kaum noch über längere strecken gibt. meist nur kurz vorm ziel.

habe gerade dieses video von ullrichs rolle damals gesehen. und bei 3:35 sieht man, dass es die abfahrt vom 3.letzten berg der etappe war. 2 schwere anstiege kamen also noch und trotzdem waren die favoriten schon alle isoliert. heute wäre an dieser stelle der etappe noch eine gruppe von 30 leuten zusammen und knees und hagen würden noch tempo machen

hach, das waren noch zeiten

https://www.youtube.com/watch?v=jPsktl4 ... r_embedded#!

[Livestrong]

ich wusste doch, dass heute iwas anders ist als früher bei der tour. und jetzt weiß ich auch, warum es heute oft so langweilig ist: weil es den direkten kampf der favoriten kaum noch über längere strecken gibt. meist nur kurz vorm ziel.

habe gerade dieses video von ullrichs rolle damals gesehen. und bei 3:35 sieht man, dass es die abfahrt vom 3.letzten berg der etappe war. 2 schwere anstiege kamen also noch und trotzdem waren die favoriten schon alle isoliert. heute wäre an dieser stelle der etappe noch eine gruppe von 30 leuten zusammen und knees und hagen würden noch tempo machen

hach, das waren noch zeiten

https://www.youtube.com/watch?v=jPsktl4 ... r_embedded#!

Wer sich diese Zeiten zurückwünscht,der soll dann nicht wie ein heuschlericher Dopingnörgler als erster aufschreien wenn es einen positiven Dopingfall gibt.

Wäre die Fuentes Affäre nicht gewesen,gäbe es die spannenden Rennen wie 2001 heute auch noch.

Es erscheint dir so langweilig,weil es keinen deutschen TOP Fahrer und kein deutsches TOP team da vorne gibt.

[Gerolsteiner M.Fothen]

Na vielleicht geht heute ja doch noch was!
Starke und große Gruppe geht weg mit Rolland dazu ekliges Wetter für die Spannung wäre es sehr gut.

[Alexxmax]

also jemandem zu sagen, warum derjenige es langweilig findet ist schon dreist.
und jetzt mal eine "gewagte" theorie: es liegt nicht am doping, dass früher der großkampf der favoriten früher entbrannt ist. es liegt an der höheren leistungsdichte. und die hat nichts mit doping zu tun, das gabs flächendeckend in den meisten teams schon in den 90ern. es hängt damit zusammen, dass sport- und trainingswissenschaftlich auf einem deutlich höheren niveau gearbeitet wird. was früher armstrong und noch wenige andere kapitäne an unterstützung durch trainer, techniker, ärzte (und ich red jetzt nicht von doping sondern von leistungsmessung, -auswertung, etc) hatten haben jetzt alle teams durchgehen für jeden fahrer. da steigt logischerweise die dichte, es ist kaum möglich dass sich einige wenige so hervortun können.

dieses ewige gemeckere, dass das am doping liegt ist schlicht unreflektiertes und demnach oberflächliches betrachten der radsportentwicklung nach dem motto "gewinnt wales den rugby-grand slam, stirbt ein papst". reines betrachten von jahreszahlen und kein betrachten der genauen veränderungen, die sich im sport abgespielt haben!

[sciby]

Größere LEistungsdichte? Und wieso kommen dann die ersten drei der Gesamtwertung zusammen mit über einer MInute Vorsprung auf der "Königsetappe" an?

[taAgeR]

Größere LEistungsdichte? Und wieso kommen dann die ersten drei der Gesamtwertung zusammen mit über einer MInute Vorsprung auf der "Königsetappe" an?

Schau dir 2004 an hinauf zum Plateau de Beille, da hatte Ullrich als 6ter glaub ich über 2min 30sek. Rückstand auf Basso. Mancebo und Klöden (3 und 4) hatten knapp über einer Minute.

Edit:
Nachgeschaut:
1 L.ARMSTRONG (US POSTAL -... - USA)
à 6h04'38''
2 I.BASSO (TEAM CSC - ITA)
m.t.
3 G.TOTSCHNIG (GEROLSTEINER - AUT)
à 01'05''
4 A.KLÖDEN (T- MOBILE - ALL)
à 01'27''
5 F.MANCEBO (ILES... - ESP)
m.t.
6 J.ULLRICH (T- MOBILE - ALL)
à 02'42''

[hajk]

Ich würde mal sagen, das liegt einfach an den Fahrertypen und Fähigkeiten, im Endeffekt führt das also wieder aufs Doping zurück.

Wenn man sieht, das ein Evans oder Sastre die Tour gewannen, die zu Armstrong Zeiten mal in der Top-Ten waren, sieht man auch, dass das Leistungsvermögen der Fahrer gesunken ist, was eben für einen saubereren Sport spricht.

Leider wirft das meiner Meinung nach auch ein dunkles Licht auf die Leistungen von Sky und Nibali, die Evans so viel Zeit abnehmen, obwohl dieser letztes Jahr das Maß aller Dinge war. Kann natürlich auch Motivations und Altersgründe haben, doch gerade Froome kommt mir mal wieder zu sehr aus dem Nichts und auch Nibali habe ich noch nie SO stark in den Bergen gesehen.

[Time2Play]

Froome - Vuelta
Nibali - Giro/Vuelta

Beide kamen nicht wirklich aus dem nichts, Nibali konnte seine Klasse bisher nur bei der Tour nicht umsetzen. Und so stark ist Wiggins auch nicht in den Bergen, Nibali ist auch nicht plötzlich zum Überfahrer geworden, er sieht einfach im Verhältnis zu einem schwächelnden Evans und einem Froome der nur bei Wiggins auf dem Schoß sitzen darf, recht stark aus. Es fehlen einfach Contador und Schleck, dann würde man richtige Maßstäbe setzen können. Ohne ist das ganze etwas schwer einzuordnen.

[Alexxmax]

@sciby: größere leistungsdichte ist leicht erkennbar, wenn man sich nur ein, zwei etappen mit verstand ansieht. wenn ein kapitän angreift holen 2-3 helfer den zurück, wie evans nach la toussuire. früher war das meist nur durch das aufopfern der gesamten helfer möglich, wenn überhaupt. einzelne fahrer stechen aus der "breiten masse" nicht mehr so heraus.

@hajk: schwer unsaubere argumentation... ein, zwei fahrer als maßstab für die stärker der konkurrenz über mehr als ein jahrzehnt zu nehmen... puh^^
zwar ist vorallem sastre recht konstant gewesen, aber auch das kann ja kein maßstab sein. andersherum könnte man sagen: cunego hat den giro 2004 gewonnen, kommt jetzt bei keiner GT unter die top5, also ist das leistungsniveau gestiegen. oder es wird mehr gedopt. oder er hat aufgehört zu dopen. oder was weiß ich, was man noch für schlüsse daraus ziehen könnte.
das einzige, wie man bestimmen kann, ob die leistung der fahrer wirklich steigt oder sinkt ist sich die leistung genau anzusehen. was treten die spitzenfahrer in den bereichen von 2 bzw. 4 mmol/l und was für einen pulsdrift haben sie. vielleicht noch die maximalleistung oder wenns wen interessiert die vo2_max-werte. nur kommt man an die werte halt schwer heran. ohne diesen aber aussagen über die entwicklung der höchstleistungen der jeweiligen jahre treffen zu wollen ist einfach nicht möglich.
auch die auffahrtszeiten sind kein maßstab da die auch von den jeweiligen streckenführungen, der taktik und anderen einflussfaktoren wie dem wetter beeinflusst werden und deshalb keinen guten vergleich ermöglichen.