Die Sattlerei

Welche schöne Doyenne - schon jetzt! Bereits 75 km ist Alarm und dutzende Attacken gehen ab ... Astana macht richtig Dampf und irgendwie würde ich ihnen für die Mühe heut was gönnen.

Im Vergleich zum Fleche ist das wirklich spannend und toll anzusehen!

Mit Valverde gewinnt für mich klar der stärkste Fahrer des Rennens!
An der Saint-Nicolas aufmerksam, im Finale dann auf sich gestellt, erst das Loch zu Moreno alleine zugefahren und dann im Sprint noch Rodriguez und vor allem den stark aufkommenden Alaphilippe relativ locker im Griff gehabt.

Was Alaphilippe da aber wieder gezeigt hat, war wieder einmal ganz große Klasse. Für's Amstel hatte ich ihn vllt als ganz krasser Außenseiter im Team auf der Rechnung, aber sowohl Fleche als jetzt auch Lüttich auf Rang 2 zu beenden, das hätte ich ihm nie und nimmer zugetraut.

Fahrer des Tages für mich: G. Caruso! Was ein Edelhelfer - Chapeau!

Valverde sehr stark auch ohne Team, Gilbert tapfer und Nibali einfach dämlich seinem eigenen Mann nachzusteigen, obwohl Fuglsang vorn ist.
Tolles Resultat wieder mal für AG2R mit Bardet und Pozzovivo.
Ansonsten ein tolles Rennen und fast 1,5 h spannend ...

Ja, sehr starkes Rennen von den beiden. Für mich die beiden die stärksten. Ansonsten ein sehr interessantes Rennen mit frühen Attacken und interessanten Rennkonstellationen.

Also irgendwie sitzt bei mir der Schock der Absage des Frankfurter 1.Mai-Rennens noch tief. Die Absage war aus Sicherheitsgründen wohl absolut richtig, doch für die jedes Jahr um ihre Berechtigung kämpfende Rennen in Deutschland war das ein schwerer Schlag. Der Veranstalter Moos-Achenbach sagte gestern im HR, dass es schon positive Signale von den Sponsoren gäbe, was ein tolles Zeichen. Hoffentlich hält diese Solidarität auch wirklich ein Jahr, damit es 2016 wieder eine Veranstaltung gibt. Der Radsport in diesem Land braucht wirklich jeden einzelnen Renntag.

José Miguel hat geschrieben:Der Radsport in diesem Land braucht wirklich jeden einzelnen Renntag.

Ernst gemeinte Frage: Wofür?

Steini hat geschrieben:

José Miguel hat geschrieben:Der Radsport in diesem Land braucht wirklich jeden einzelnen Renntag.

Ernst gemeinte Frage: Wofür?

Mir fällt das jetzt auf die Schnelle ein, dass der Sport so hier neue Fans gewinnt. Das wiederum erhöht (wenn auch nur minimal) die Chance, dass die Berichterstattung der großen Rundfahrten besser wird.

Des Weiteren kann es dazu führen, dass sich ein kleines Kind für den Sport interessiert und so zum Radsport kommt. Mehr gute Deutsche führt wiederum zu mehr/bessere Übertragung im TV.

Davon dürften die meisten hier im Forum profitieren.

Steini hat geschrieben:

José Miguel hat geschrieben:Der Radsport in diesem Land braucht wirklich jeden einzelnen Renntag.

Ernst gemeinte Frage: Wofür?

FirstPlace hat es schon fast beantwortet. Weil es kaum noch Rennen gibt, bei denen sich die deutschen Fahrer präsentieren können und weil die Radsportszene in diesem Land von diesen Events in Frankfurt und eben Köln lebt. Außerdem sind engagierte Leute wie Moos-Achenbach oder Artur Tabat, die manchmal mangelnde finanzielle Mittel mit persönlichem Engagement ausgleichen, Vorbild für die vielen kleinen Vereine, die genau so um jeden kleinen Wettbewerb kämpfen müssen.

Ich hatte hier bereits ein anderslautendes Posting getippt, aber ich glaube ihr habt recht: für den Nachwuchs unterschätze ich die Bedeutung kleiner Rennen. Die müssen sich ja irgendwo austoben können. Aber ob nun ein Rennen in Frankfurt stattfindet oder nicht, halte ich für ziemlich irrelevant. Wirkliche Impulse kann am Schluss dann doch wieder nur die Tour de France geben. Dass Degenkolb ein überragendes Frühjahr gefahren ist, hat doch keine Sau mitbekommen.

Steini hat geschrieben:Aber ob nun ein Rennen in Frankfurt stattfindet oder nicht, halte ich für ziemlich irrelevant. Wirkliche Impulse kann am Schluss dann doch wieder nur die Tour de France geben. Dass Degenkolb ein überragendes Frühjahr gefahren ist, hat doch keine Sau mitbekommen.

Naja, du darfst nicht vergessen, dass im Rahmen von so großen Profirennen auch viele Nachwuchsrennen stattfinden, bei denen es für die Jugendfahrer das Jahreshighlight ist, beim gleichen Event wie die Idole fahren zu können. Aus solchen Wettbewerben ziehen gerade die ganz Jungen ihre Motivation für ein ganzes Jahr. Natürlich wird die Absage von Frankfurt den Radsport nicht in eine weitere Krise stürzen, aber bitter ist es bei so wenigen verbliebenen Rennen schon.
Gestern waren bei mir die Landesmeisterschaften von NRW praktisch direkt vor der Haustür, mussten vom ausrichtenden Verein allerdings an einem anderen Ort als der eigentlichen Heimatstadt ausgerichtet werden, weil es dort nicht möglich war, eine Strecke zu sperren. Wenn man selbst für eine solche Meisterschaft nur schwer eine Strecke findet, kann man sich vorstellen, wie es für viele andere kleine Rennen aussieht. Da ist ein Rennen wie Frankfurt, bei dem die Innenstadtbereiche einer Metropole gesperrt werden, immer ein wichtiges Signal, dass es auch anders geht und für die Kommunen durchaus lohnend sein kann.

Steini hat geschrieben:Dass Degenkolb ein überragendes Frühjahr gefahren ist, hat doch keine Sau mitbekommen.

Das würde ich mal bezweifeln. Relativ ausführliche Meldungen in den Hauptnachrichten, ein Auftritt im Aktuellen Sportstudio und im Morgenmagazin und ein paar recht lange Artikel in vielen Tageszeitungen sind schon ein Echo auf Erfolge, wie man es sich in den letzten Jahren nicht unbedingt hätte vorstellen können.

José Miguel hat geschrieben:...

Steini hat geschrieben:Dass Degenkolb ein überragendes Frühjahr gefahren ist, hat doch keine Sau mitbekommen.

Das würde ich mal bezweifeln. Relativ ausführliche Meldungen in den Hauptnachrichten, ein Auftritt im Aktuellen Sportstudio und im Morgenmagazin und ein paar recht lange Artikel in vielen Tageszeitungen sind schon ein Echo auf Erfolge, wie man es sich in den letzten Jahren nicht unbedingt hätte vorstellen können.

Das kann ich nur bestätigen. Ich bin von einigen nicht Radsportbegeisterten in meinem Bekanntenkreis angesprochen worden, wie es dazu gekommen ist und ob das wirklich ein so großer Erfolg ist, wie es dargestellt wurde.

109. Il Lombardia, Sonntag 04.10.2015
Letzte Chance für die Italiener in diesem Jahr, den Monumente-Fluch doch noch zu beenden, denn seit dem Lombardei-Erfolg von Cunego im Oktober 2008 gab es 34 Monumente ohne italienischen Sieg. Die Chancen stehen allerdings nicht schlecht, denn Nibali geht als Topfavorit ins Rennen.