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Giro d'Italia 2016

Verfasst: 5.10.2015 - 19:52
von Klaus und Tony
Man kann über jede GT-Strecke streiten, auch über die des nächsten Giro, aber eines sei deutlich gesagt:
Die 14. Etappe, ausgetragen an einem hoffentlich bilderfreudigen Mai-Samstag entschädigt für alles! Und mit "alles" meine ich die Dolomitenetappen der letzten 8 Jahre.

Eine komplette Sella-Ronda (für Ski-Liebhaber: orange) plus Giau von der coolen Südseite plus Falzarego/Valparola - mehr ist nicht zu verlangen.

Ergebnis irrevelant.

Verfasst: 5.10.2015 - 23:26
von jonas
Wenn der Mai 2016 eher frisch daherkommt dürfte diese Strecke den Organistoren aber noch einiges an Stirnrunzeln bescheren.

Verfasst: 5.10.2015 - 23:31
von FrantisekRabon
stimme dir in allem zu KuT! Das wird ein richtig schönes Spektakel und ein Fest für alle Rennrad- und Landschaftsliebhaber. Dazu noch das Bergzeitfahren auf die Seiser Alm, auch sehr gut ausgewählt.

Wobei ich sagen muss dass die Etappen Richtung Frankreich auch gar net so schlecht sind mit Bonette, Lombarde und Agnello.

Verfasst: 17.5.2016 - 15:36
von luttenberger
Sehr spannender Giro bis jetzt. Völlig offen für mich wer am Ende am Podium stehen wird. Keiner drängt sich so richtig auf, die Topfavoriten Nibali und Valverde (noch) nicht dominant, dahinter viele Co-Favoriten wie Kruiswijk, Pozzovivo, Chaves oder Uran. Amador muss man offenbar auch wieder auf der Rechnung haben und was ist mit Brambilla? Wie lange kann er sein Trikot verteidigen? Dumoulin kann man wohl abhaken, Landa nun auch. Mein TC-Kapitän Zakarin wäre für mich der Tipp schlechthin gewesen. Bis gestern. Jungels wird wohl im Gebirge etwas durchrutschen.

Eine Frage bleibt allerdings im Raum: warum hat Ulissi die Startnummer 100?

Verfasst: 17.5.2016 - 15:42
von PepsiLight
108 ist frei, habe dann mal nach Wouter Weylandt Startnummer gegoogled, die hatte er wohl damals bei seinem Sturz.

Verfasst: 17.5.2016 - 15:42
von ulle91
Weil die 108 wegen Wouter Weylandt nicht mehr vergeben wird.

Verfasst: 21.5.2016 - 17:21
von Hermi
Als Valverde heute reißen lassen musste, da dachte ich schon kurz, jetzt ist der Giro durch. Nibali als einziger Top-Favorit noch dabei, dazu sein Astana-Team mit einem soliden Eindruck.
Kruijswijk und Chaves haben das ganze jetzt aber wirklich nochmal spannend gemacht. Natürlich fehlt ihnen das große Team, um das Rennen zu kontrollieren, aber mit ihren individuellen Fähigkeiten könnte das ne richtig tolle letzte Woche werden.
Valverde würde ich auch noch nicht völlig abschreiben, ihm und Movistar insgesamt traue ich auch durchaus noch zu, fehlende Form durch eine Teamaktion auszugleichen. Das ganze kann aber auch morgen schon wieder ganz anders aussehen.

Verfasst: 22.5.2016 - 17:17
von Timisonfire
Bei Gazprom haben sie nochmal über Nacht ordentlich Öl in die Pipeline gepumpt oder was??? Das ist doch nen Witz...

Verfasst: 22.5.2016 - 17:19
von FrantisekRabon
offensichtlicher gehts kaum

Verfasst: 28.5.2016 - 10:54
von simon
Kein Contador, kein Quintana, kein Froome, kein Aru!
Passo di Gavia, Stelvio, Drei Zinnen, Mortirolo und Zoncolan allesamt nicht im Programm, doch dieser Giro bietet alles, was man von einer GT erhoffen kann!

Kruijswijk mit dem Höhepunkt seiner Karriere: Aus einem soliden "Mollema" wird der König der Berge. Zu keiner Zeit ließ er bergauf etwas anbrennen. Die Unterstützung von seinem Team beschschränkte sich auf das Allernötigste. Der Traum so jäh geplatzt in der französischen Eiswand...

Nibali seit drei Wochen von Emotionen geplagt. Gestern die Befreiung!
Heute kommt der ganz große Wurf?
Oder hält der Mann aus Bogota dagegen und steigt auf in den Kreis der großen Sieger.

Niemand zeigte sich als Dominator, der Rennverlauf blieb immer offen und jeden Tag passierte etwas Unerwartetes.
Der Giro präsentierte sich von seiner allerbesten Seite (Sella Ronda bei Sonnenschein: Traumhaft!) und feiert den Radsport mit allen Höhen und Tiefen: Zakarin, nach seiner Slapstick-Einlage beim Zeitfahren, hebt mit über 100 km/h ab. Gute Besserung dem Honchar-Imitator.

Der Radsport groß wie lange nicht, die deutsche Öffentlichkeit schweigt: Amateurfussball ist wichtiger als der Tag der Entscheidung.

Doch wer wünscht sich schon eine ARD-Telekom Berichterstattung zurück? Die "Deutsche Brille" reduziert alles und entfernt den Spirit vollkommen.

Auf ein spannendes Finale! Fight for Pink!

Verfasst: 28.5.2016 - 11:34
von Klaus und Tony
In der Tat der beste Giro seit elf Jahren, vielleicht sogar die beste GT.

Die Gründe, die das ermöglichen, wurden auch schon oft genug genannt: Die Teams sind deutlich schwächer als bei der Tour und die Strecke deutlich attraktiver.
Gemetzel wie am Dienstag oder gestern sind nur vorstellbar, wenn ab einem möglichst frühen Zeitpunkt der Etappe keine Flachkilometer mehr kommen und es keine Teams gibt, die zu sechst feldzerstörend einen Berg hinauf heizen können.
Könnte heute also wieder klappen...

Über "die deutsche Öffentlichkeit" gibt es auch nicht viel anderes zu sagen als vor zehn oder zwanzig Jahren: Nur Fußball funktioniert auf allen Ebenen, jede andere Sportart wird bestenfalls vom rechteinnehabenden Sender gepusht.
Sechs Etappensiege ändern daran nichts und mir ist das irgendwie ganz Recht.

Dass der Giro ein italienisches Rennen ist, glaube ich übnrigens gestern gesehen zu haben: Am französischen Zielberg schien mir die Zuschauerzahl recht überschaubar.

Verfasst: 28.5.2016 - 11:53
von FrantisekRabon
Gerade aus dem letzten Argument von KuT heraus würde ich mir wünschen dass das ständige "nach Frankreich Abgedrifte" zugunsten von mehr Etappen in den Dolomiten bzw. Südtirol aufhört.

Soll aber nicht heißen, dass ich die Etappe gestern schlecht fand.

Verfasst: 28.5.2016 - 12:01
von jonas
Was man gestern auch sehr schön gesehen hat, es müssen nicht Anstiege der Form immer Länger, immer härter sein. Beide Anstiege nicht übermässig schwer, trotzdem hat sich da etwas schönes entwickelt. Auch natürlich durch das Unglück von Kruijswijk.

Verfasst: 28.5.2016 - 12:13
von Klaus und Tony
jonas hat geschrieben:Was man gestern auch sehr schön gesehen hat, es müssen nicht Anstiege der Form immer Länger, immer härter sein.
Absolut richtig.
Man sieht ja auch in anderen Sportarten (jede Wintersportart mit Langlaufski z.B.), dass moderate Anstiege fast immer schönere Rennen und meistens auch größere Abstände bringen.

Dazu haben wir mit Giau, Valparola, Mendelpass und Agnel vier entscheidende Abfahrten in einer Woche gehabt - das hat trotz des Mitleids für Zakarin, Dombrowski (gleich 2x) und Kruijswijk auch großen Spaß gemacht.

Verfasst: 28.5.2016 - 12:16
von jonas
Klaus und Tony hat geschrieben:Dazu haben wir mit Giau, Valparola, Mendelpass und Agnel vier entscheidende Abfahrten in einer Woche gehabt - das hat trotz des Mitleids für Zakarin, Dombrowski (gleich 2x) und Kruijswijk auch großen Spaß gemacht.
Abfahrten als Entscheidungsfaktor funktionieren halt auch nur wenn da nicht SKY mit 6 Mann im ersten Feld rumfährt.