radsportnews hat geschrieben:GENF, 19.06.07 (rsn) - Rennfahrer, die sich bisher nicht durch drohende zweijährige Sperren vom Doping abhalten ließen, will die UCI künftig mit hohen Geldstrafen abschrecken. Alle 600 ProTour-Profis sollen bis zum Tour-Start am 7. Juli eine entsprechende Selbstverpflichtung unterschreiben.
Das wird die sauberste Tour aller Zeiten. Und zwar die neunte seit 1998.
radsportnews hat geschrieben:Alle ProTour-Fahrer sollen in den nächsten zwei Wochen eine Erklärung abgeben, in denen sie sich verpflichten, bei Doping-Vergehen zusätzlich zu den obligatorischen Sperren nach dem WADA-Reglement "freiwillig" eine Geldstrafe in Höhe eines Jahresgehalts zu zahlen. Beim Anti-Doping- Gipfel der UCI in Genf unterzeichneten am Dienstag als erste Fahrer der Brite Mark Cavendish (T-Mobile) und der Franzose Sandy Casar (Francaise des Jeux) die Verpflichtungserklärung.
Interessant wäre natürlich auch, wer das Geld bekommt. WADA? UCI? S.O.S.-Kinderdörfer? Bei der Deutschlandtour wüsste man, dass das Geld der ARD zusteht, aber wie regelt man das bei anderen Rennen?
radsportnews hat geschrieben:In der Erklärung mit der Überschrift "Engagement für einen neuen Radsport" verpflichten sich die Profis weiterhin, DNS-Proben abzugeben, mit der ihre Schuld oder Unschuld im großen Fuentes-Dopingskandal festgestellt werden kann. "Ich erkläre mich gegenüber der spanischen Justiz bereit, meine DNS-Probe zur Verfügung zu stellen, damit diese mit den im Rahmen der Puerto-Affäre sichergestellten Blutkonserven verglichen werden können", heißt es in der Selbstverpflichtung.
Danke, Herr Holczer. Kein Gerolsteiner ist Fuentes-Kunde, da kann man schon mal DNS-Versand quer durch Europa fordern. "Wo ist deine DNS?" - "Och, ein Großteil im Körper und ein bisschen müsste in Madrid sein. Weiß gar nicht so genau."
radsportnews hat geschrieben:Rennfahrer, die sich weigern, die Erklärung zu unterschreiben, könne man juristisch zwar nicht belangen, sagte UCI-Präsident Pat McQuaid. Es sei an den Mannschaften, zu entscheiden, was "mit denen passiert", so der UCI-Chef. Anne Gripper, die beim Weltverband für das Anti-Dopingprogramm zuständig ist, fügte an, dass Fahrer, die die Erklärung nicht unterschreiben, die Tour de France nicht fahren dürften. "Nicht aus juristischen Gründen, sondern aufgrund des öffentlichen Drucks", so Frau Gripper.
Ja, der öffentliche Druck, der ist ein willkommener Führer, wenn man sich auf juristisch fragwürdiges Gebiet begibt.
Damit ist die Öffentlichkeit (und wer die repräsentiert, wissen wir ja) nicht nur selbst sauber, sondern auch noch Auftraggeber der Sauberkeit.
Sponsoren, Teams, Manager, Betreuer und Ärzte sichern den dopingfreien Sport, können aber nicht hundertprozentig garantieren, dass die Sportler nicht doch heimlich mal... Aber das ist ja dann deren Problem, schließlich sind sie es, die unterschreiben, DNS abgeben und bezahlen.
Alles in allem ein ganz großer Schritt nach vorn.