Giro 2005

[BlackHackz]

es ist nicht legitim einem Fahrer einen gewissen Stempel aufzudrücken, Di Luca hatte schließlich bei Lüttich-Bastogne-Lüttich keine Chance, warum dann Hügelspezialist?? - Nur weil er beim Amstel Gold Race und dem Flechè Wallone den Sprint des Hauptfeldes gewann?? Ist er jetzt ein Sprinter??

Naja, dennoch, toller Giro, besonders von Rujano, Basso, Di Luca und Savoldelli. Lampre hat mich endlos enttäuscht, Simoni den zweiten Platz nicht verdient. Ganz grosses Rennen von Markus Fothen. Mir gefiel auch was Robbie McEwen gemacht hat.

Ich freue mich auf die Tour de Ullrich

Den ersten Teil des oben zitierten verstehe ich überhaupt nicht. Wie definierst du denn Hauptfeld? So groß war die Gruppe nun wirklich nicht. Das war, wenn ich mich richtig erinnere eine 11-köpfige Spitzengruppe beim Amstel und beim Pfeil waren es 6-10 Fahrer ganz vorne. Er ist bis dato nunmal nur bei Hügeligen Rennen besonders positiv mit vielen Siegen aufgefallen, was mich dazu bewogen hat, ihn als Hügelspezialisten zu bezeichnen.

[RotRigo]

Danke Santi...Da muss ich überhaupt nix hinzufügen...Alles absolut korrekt!

Wie ihr seht trete ich nun auch meinen Wetteinsatz an. Da Thomas Dekker als 75. MINIMAL an den Top15 vorbeigerutscht ist, habe ich für die nächsten zwei Wochen eine neue Signatur.
Zu meiner Verteidigung: Immerhin war er im Zeitfahren zweimal unter den Top15!!

[SantiPerezFernandez]

Und auch die Rujano-Sache machen sich einige meiner Meinung nach zu leicht:

Hätte er im ersten Zeitfahren keinen Defekt gehabt, wäre er, so denke ich, nicht in die Top 5 gekommen, dann hätte ihn nämlich niemand fahren lassen.

Gewonnen hätte er sicherlich nicht, denn die meiste Zeit hat er ja auf den beiden Fluchten mit Parra geholt, welche ohne den Zeitfahrdefekt wohl kaum so erfolgreich gelaufen wären.

[BlackHackz]

Ich mag arg zu bezweifeln das es Savoldelli geschafft hätte. Ardila hat ihn den Berg hoch gezogen und ann vor allem auf dem Flachen hätte er nie und nimmer die Zeit herausgeholt alleine. Er hätte als Solist auf sich allein gestellt dort den Giro verloren.

vor allem ums Flache gings, da bin ich auch der Meinung von TU. Am Berg hat Simoni den Vorsprung zu Savo vergrößert, aber in der Ebene, als Savo die Belgier bolzen ließ, hat er über 40 Sekunden wieder gutgemacht.
Ist ja jetzt auch egal. Ich bleibe bei meiner Meinung, dass Savoldelli kein souveräner oder verdienter Sieger ist. Das ist meine persönliche Ansicht und ich fände es äußerst schade, wenn jeder diese Vertreten würde, weil das wäre ja langweilig. Ich will ja schließlich auch keinen "bekehren" sondern nur meine Sicht der Dinge schildern und diese Verständlich machen, um mich mit anderen, die andere Meinungen vertreten, darüber auszutauschen.

[ETXE]

So ein Ärger! Da ist die wichtigste Etappe des Giros und ich muß bei 35°C Fußball spielen und wegen des Ausgleichs des Flüssigkeitsverlustes verpasse ich dann auch noch den Zieleinlauf, da der blöde Vereinsheimkneipier kein Radsport mag. Grrr.

Aber diese Rundfahrt hat wieder einmal bewiesen, daß sie alle anderen in den Schatten stellt.

[Toursieger Ullrich]

Und heute hat sich der kleine sich ja auch sehr leicht gemacht. Am Berg bis ganz am Anfang null Arbeit, auf der Arbfahrt lässt er Simoni arbeiten, was diesen sicherlich enorm Kraft gekostet hat, als Di Luca dann weg fällt arbeitet er mal mit und gewinnt ''fast ausgeruht'' die Etappe in dem er Simoni der lange Zeit am Berg bis Di Luca durchgehend überniem und auf der Abfahrt arbeite, vor allem auf der Abfahrt alles gab um den Giro zu gewinnen.

[Toursieger Ullrich]

Mal was anderes:

Viele Länder haben ihre heißersehnte Fahrer bekommen. Belgien ihr Bergfahrer mit van Huffel, den wohl niemand auf der Rechnung hatte, Deutschland mit Förster ein Sprinter und Fothen ein Rundfahrer, der anders als Sinkewitz auch im Zeitfahren sehr gut ist.

[Rad-Fan]

Und auch die Rujano-Sache machen sich einige meiner Meinung nach zu leicht:

Hätte er im ersten Zeitfahren keinen Defekt gehabt, wäre er, so denke ich, nicht in die Top 5 gekommen, dann hätte ihn nämlich niemand fahren lassen.

Gewonnen hätte er sicherlich nicht, denn die meiste Zeit hat er ja auf den beiden Fluchten mit Parra geholt, welche ohne den Zeitfahrdefekt wohl kaum so erfolgreich gelaufen wären.

Ok, du hast gewonnen, du bist einfach zu gut Santi.
Hast schon Recht...aber wer weiß, ob sie Rujano nicht doch etwas fahren gelassen hätten.

Gruß Rad-Fan

[RotRigo]

Sicher nicht!

[BlackHackz]

Vielleicht doch. Denn erstens: Rujano haben alle unterschätzt.
zweitens: hat man Spitzengruppen prinzipiell fahren lassen...Der einzige Grund, warum in den Bergen die Spitzengruppen angekommen sind, ist dass die Gruppen enorm stark besetzt waren. Die bestanden eigentlich immer aus 5-6 Top Bergfahrern und die können nunmal an den Bergen einen gewissen Vorsprung herausfahren. Rujano hätte man generell sowieso fahren lassen, weil der ja am Anfang nur an der Bergwertung interessiert war, sonst nix. Virenque hat man bei der Tour ja auch immer wieder fahren lassen, obwohl der im GK ziemlich weit vorne platziert war. Nächstes Jahr wird man ihn wahrscheinlich nicht nochmal fahren lassen, damit muss er rechnen. Aber ich halte ihn trotzdem für stark genug, um das Podium mitzukämpfen, denn das hat er heute bewiesen, auch wenn er am Finestre nur hinten dran gehangen hat.

[Toursieger Ullrich]

Garate lies man ja auch fahren. Selbiges gilt für Chaucioli die daruch ziemlich nahe ans Maglia Rosa herankamen.

Und: Wer hätte denn fahren sollen?
Nach Ortisei niemand, denn CSC wäre auf keinem Fall schneller gefahren aufgrund seines Gesundheitszustandes.

Nach Livigno vielleicht Lampre, doch auch die hatten nicht mehr viele Fahrer in der Gruppe drin. Der Grund hierfür war einfach, dass die Mannschaften zu schwach besetzt waren, als dass sie noch mehrere Leute bei kleiner werdenden Gruppen dabei hatten. Eben nicht so wie Armstrong immer bei der Tour sondern es gab oft das Duell Mann gegen Mann.

[RotRigo]

Es geht nicht um Nachführarbeit... Simoni, Savoldelli und Di Luca selbst hätten auf die Angriffe sicher mehr reagiert, wenn sie eine Gefahr gesehen hätten...

[EyTschej]

So ein Ärger! Da ist die wichtigste Etappe des Giros und ich muß bei 35°C Fußball spielen

Kollege ... mir erging es auch so. Aber wenigstens habe ich ein Tor erzielen können, hehe.

Was sollen die Diskussionen um Rujano ? Hätte, wenn und aber - ein dritter Platz beim Giro ist kein Zufallsprodukt, sondern eine zu honorierende Leistung. Hugh - ich habe gesprochen.

[Klaus und Tony]

Sind wir uns einig, dass das der herrlichste Tag bei einer GT in diesem Jahrtausend war?

Natürlich hätte der Finestre bei Regen auch zum unsportlichen Fiasko werden können, aber bei Sonnenschein war das der ergreifendste Berg, den ich im Radsport je gesehen habe. Diese seichten Schwünge der "Straße" knapp oberhalb der Baumgrenze, in denen man die Gruppen auf 400 Meter Abstand noch sehen konnte - majestätisch! Die Einstellungen der Hubschrauberkamera vom Gipfel, mit den Schattenrissen der Tifosi - ergreifend! Und das über allem thronende Fort, dass mich (zumal im Piemont) an die Abtei aus "Der Name der Rose" erinnerte - Gänsehaut.

Und dazu die Dramaturgie des Rennens, in dem beinah ein U-50-kg-Fahrer eine GT gewonnen hätte, statt dessen aber, noch schöner, die Rundfahrt an den besten Abfahrer geht, der tatsächlich den Falken macht und ca. eine Dreiviertel-Minute auf der Abfahrt holt, ach, war das knapp, ach, war das schön.

[BlackHackz]

wegen dieser Verpflegung von Savo rund 10km vor dem Ziel ist aber auch nicht weiter was passiert oder?

[jonas]

Wird wohl eine Busse absetzten, mehr nicht.

[Dedy Valverde]

wegen dieser Verpflegung von Savo rund 10km vor dem Ziel ist aber auch nicht weiter was passiert oder?

Na, das wär ja auch mal was: "Ey, du hast 10km vorm Ziel gesoffen, also hat Simoni jetzt gewonnen!"

@Klaus und Tony: Besser hätte mans nicht sagen (schreiben) können!

[Hoffi]

Es ist müßig, darüber zu spekulieren, wie Rujano abgeschnitten hätte, wenn die zeitintensiven Defekte in Florenz nicht gewesen wären und wie Lampre und CSC demzufolge auf jenen Bergetappen mit einem Rujano in einer Spitzengruppe reagiert hätten, aber auch wie der Venezuelaner selbst agiert hätte, wenn er nicht den massiven Zeitverlust im Zeitfahren hätte hinnehmen müssen und nicht mit der Intention des Maglia-verde-Gewinns gestartet wäre, sondern seine Fahrweise sogleich auf einen Podestplatz justiert hätte.

Fakt ist, dass er drei Wochen konstant auf hohem Niveau absolviert hat, in der letzten Woche einer der besten (wenn nicht gar der beste) Kletterer war und beachtliche Ansätze im Kampf gegen die Uhr aufwies - und zwar im Fothen-Alter. Weshalb er im kommenden Jahr zwangsläufig zum Kreis der Mitfavoriten zählt, sofern er 2006 nicht in Magenta fährt.

[Toursieger Ullrich]

Die beste GT jemals die ich sah!

Sie schlug sogar noch die Tour 2003, wo es ähnlich spannend um den Tour Sieg ging, wo man nach den Alpen auch noch über 5 Gesamtsiegfavoriten nennen konnte.

Ich habe gerade nachgeschaut: Es waren nach Gap noch 5 innerhalb 2 Minuten! Armstrong, Vinokourov, Mayo, Mancebo und Hamilton. Dazu noch Ullrich danach mit einem gigantischen Zeitfahren. Doch die Sprints waren eher eintönig.

Beim Giro das völlig anders.
Toller Kampf ums Maglia Rosa zwischen Di Luca und Bettini,

Kampf ums Blaue Trikot mit einem tollen Sven Krauss, dazu noch Zanini und Bettini. Die Wertung ist immer noch nicht entschieden.

Das Ciclamino auch noch nicht entschieden. Da geht es auf der letzten Etappe noch zwischen 3 Leuten heiß her, nämlich zwischen Bettini, Di Luca und Petacchi.

Nur das Bergtrikot weniger spannend.

Dafür tolle Bergetappen mit tollen Außreiser und Attackierer. Rujano Guillen vor allem hielt einem immer im Atem, sein Teamkollege Parra oft dabei gewann 2 Etappen. Simoni der bei jeder Etappe Savoldelli versuchte aus dem Rosa zu ziehen und Basso mit seiner auferstehung in Limone Piemone und seine wohl beste Etappe zum Zoldo Alto hoch wo Savoldelli dann gewann. Dann noch zu erwähnen die tolle Etappe nach Pistoia, wo es bereits bei den Favoriten heiß herging und Basso, Gontschar und Garzelli erste Abstände schlucken mussten.

2 Spannende Zeitfahren die von CSC domininiert wurden und immer knapp waren. Hätte es in beiden keine Berge gegeben hätte der Falke nicht so gut abgeschnitten aufgrund den Abfahrten und vielleicht dann nicht den Giro gewonnen.

Tolle Flach bzw. Hügeletappen wo man selten wusste wie das Rennen zu Ende gehen werden würde und es selten klare Massensprints gab.

[Radfan]

Ich fand insgesamt das ganze Selle-Italia-Team klasse. Es gab doch fast keine Etappe, in der kein Selle-Fahrer eine Attacke gefahren wäre. Mir zehnmal lieber als ein Bougyes-Team, das vom Papier her vielleicht gleich stark besetzt war, aber absolut nichts macht, die ganze Zeit nur langweilt und schlich und einfach überflüssig ist. Die Taktik hat zwar auch Schattenseiten (siehe Russel van Hout, der ist auf einer Flachetappe mal einen langen Ausreißversuch alleine gefahren, und ist dafür jetzt GK-Letzter) Aber auch Sonnenseiten- José Rujano. Auf jeden Fall viel viel besser als ein Team das im absoluten Mittelmaß versinkt!

[TeamTelekom]

Sind wir uns einig, dass das der herrlichste Tag bei einer GT in diesem Jahrtausend war?

Ohne jeden Zweifel JA