Mein Quick Step AAR (Tour de France, 21.Etappe)

[Henrik]

09.07.2004


Peter Leissl: Mit einem Blick auf das heutige Profil begrüßen wir sie heute zum achten Mal dieses Jahr zur Tour. Die Etappe startet heute auf deutschem Boden und führt von Pforzheim nach Gérardmer. Für Ausreißer bietet sich heute die bisher beste Chance, oder?
Felix Beck: Ja, an den Hügeln werden sicher einige Sprinter zurückfallen und daher könnten die Ausreißer weggelassen werden.


PL: Wir steigen direkt ins Rennen ein. Vorne liegen seit 40 Kilometern diese beiden, Leonardo Bertagnolli aus der Cofidis-Equippe und Sergio Paulinho von Liberty Seguros. Sie haben noch 27 Kilometer vor sich und ihr Abstand zum Feld, das man im Hintergrund sieht, beträgt ungefähr zwei Minuten. Kann das reichen?
FB: Das kommt darauf an, ob und wann man im Feld wie reagiert.
PL: Jetzt ist das Ende des Anstiegs erreicht, Paulinho holt sich die Punkte. Morgen wird er wieder im gepunkteten Trikot starten. Ist es für Sebastien Rosseler sehr schade, dass das Trikot weg ist?
FB: Natürlich ist es schön, die Bergwertung anzuführen, aber wir haben damit gerechnet, dass es heute schon schwer werden würde und dass das Trikot spätestens morgen weg sein würde.


PL: Jetzt sind es noch 14 Kilometer, immer noch zwei Minuten Abstand. Dein Team macht jetzt gehörig Dampf. Kann das Feld die Ausreißer noch einholen?
FB: Ich glaube es nicht, aber wenn die beiden anfangen, sich zu belauern, dann ist es möglich.


PL: Das hohe Tempo fordert das nächste prominente Opfer: Jaan Kirsipuu von Credit Agricole kann nicht mehr folgen.
FB: Das ist auch schon einigen anderen Sprintern passiert. Vorne sind jetzt von denen nur noch Petacchi, Freire, Zabel und Tom Boonen.
PL: Es sind nur noch fünfeinhalb Kilometer, immer noch 1:30 min Vorsprung. Das sollte reichen.
FB: Davon gehe ich aus.
PL: Wird es noch eine Attacke aus dem Hauptfeld geben?
FB: Ich glaube nicht. Die Gesamtfahrer werden sich für morgen schonen, von den anderen wird sich keiner um einen dritten Platz oder den Zeitgewinn kümmern.


PL: Bertagnolli hat sich leicht abgesetzt, während die Kameras auf dem Hauptfeld ruhten! Noch zwei Kilometer und das wird für einen der beiden reichen.


PL: Noch 700 Meter, Paulinho kommt näher.
FB: Das wird knapp, kommt er noch vorbei?


PL: Nein! Bertagnolli gewinnt!
FB: OH, da kommt das Feld schon, Petacchi vorne. Dann Zabel und Freire. Von hinten kommt Boonen, der wird aber nicht mehr rankommen.


PL: Petacchi wird dritter! Dann Zabel vor Freire und Boonen!
FB: Damit baut Petacchi seinen Vorsprung im Kampf um Grün aus!
PL: Jetzt kommen die zurückgefallenen ins Ziel, aber alle Gesamtfavoriten waren heute im Feld.


PL: Da haben wir den Sieger und das Tagesklassement.

FB: Das gelbe Trikot bleibt natürlich bei Armstrong.


PL: Petacchi hat jetzt 16 Punkte Vorsprung auf Boonen im Kampf um Grün.
FB: Da kommt es jetzt auf jeden Zwischensprint an.


PL: Das Bergtrikot hat Sergio Paulinho zurückerobert.
Noch ein Wort zu morgen: Die ersten Berge, wird es da schon eine Vorentscheidung geben?
FB: Mit einer Vorentscheidung rechne ich noch nicht, aber es wird vielleicht einige Fahrer geben, die die Tour dort verlieren. Aber ich rechne damit, dass morgen eine Gruppe ankommt.
PL: Dankeschön, Felix, wir sehen uns morgen wieder, wenn auch Sie hoffentlich zur ersten Bergetappe wieder einschalten. Das war’s für heute, wir verabschieden uns mit den Bildern des Tages.

[Henrik]

Hi, habe die 9.Etappe heute Mittag schon gespielt und wollte eigentlich heute Abend den Bericht schreiben. Habe aber stattdessen mit der Demo gespielt => Den Bericht gibt es frühestens morgen, vielleicht aber auch noch später.
Bis dann,
Henrik

[Henrik]

10.07.2004
Peter Leissl: Wir möchten sie auch heute wieder herzlich Willkommen heißen und hoffen, dass sie uns während der nächsten Stunden begleiten werden. Ein Blick auf das Profil sagt die Bedeutung der Etappe aus, oder, Felix?

Felix Beck: Natürlich, heute könnte es einen ersten Fingerzeig auf die Bergform der Fahrer geben. Aber ich rechne nicht damit, dass ein Fahrer alleine ankommt, da es vom Gipfel des längsten und schwersten Anstiegs heute, einem der 2.Kategorie, noch 50 Kilometer flach oder bergab geht. Dort werden sicher noch einige im Feld wieder aufschließen können.
PL: Gleich bekommen wir die ersten Live-Bilder. Momentan liegen Peter Wrolich vom deutschen Team Gerolsteiner und Juan Antonio Flecha aus der Mannschaft von Fassa Bortolo 30 Sekunden vor dem Feld. Ihre fünf ehemaligen Weggefährten wurden vor kurzem eingeholt und auch für sie wird der Ausflug gleich beendet sein.

PL: Das fängt ja direkt gut an: Drei Fahrer greifen an! Das sind einer von Illes Balears einer von Cofidis, und der Mann im Bergtrikot, also Sergio Paulinho von Liberty Seguros. Der Cofidis-Fahrer ist Leonardo Bertagnolli, damit attackieren die beiden Solisten von gestern. Der andere ist Alejandro Valverde. Wird das etwas?
FB: Ich denke, dass die wieder eingeholt werden. Aber man weiß ja nie…
PL: Es sind noch 85 Kilometer bis ins Ziel nach Mulhouse und noch ungefähr 25 bis zum Beginn des bisher schwersten Anstiegs der Tour. Werden dort die Favoriten angreifen?
FB: Ich denke, dass es einer oder zwei vielleicht versuchen werden, aber der Großteil wird sich zurückhalten. Aber danach gibt es auch noch so einen schönen kleinen Hügel…
PL: Sergio Paulinho wird vom Feld wieder eingeholt, die anderen können sich leicht absetzen.

PL: Bertagnolli gewinnt die Bergwertung, hinten ist das Feld zu sehen. Das ist höchstens eine Minute.
FB: Genau 50 Sekunden.

PL: Jetzt beginnt für die Spitze der 7,5-Kilometer-Anstieg. Der Vorsprung beträgt 56 Sekunden. Das wird nicht reichen.
B: Im Feld machen jetzt Discovery und Rabobank Tempo, das wird nicht mehr lange dauern für die beiden vorne.

FB: Oh, Tom Boonen hält sich im Feld weit vorne. Die anderen Sprinter sind alle weg, das könnte heute zu Grün reichen, wenn er mit über den Anstieg kommt.
PL: Da könnte er Petacchi einige Punkte abknöpfen.

PL: Noch einen Kilometer bis zur Bergwertung, die Ausreißer sind eingeholt.
FB: Jetzt ist es schwer, noch anzugreifen und wegzukommen.

PL: Da haben wir die Bergwertung.
FB: Menchov vor Azevedo und Rasmussen.
PL: Und Tom Boonen ist noch vorne.
FB: Das ist ein großer Vorteil für ihn.

PL: Da holt Boonen sich sechs Sprint-Punkte, dahinter Heras und Armstrong.

PL: Da haben wir einen Angriff! Vorne versucht es Jan Ullrich.
FB: Dahinter kann ich den spanischen Meister, Carlos Garcia Quesada von Valenciana, erkennen. Dann der italienische Titelträger, Ivan Basso aus dem Team CSC. Dahinter folgt einer aus meinem Team, ich glaube, dass müsste Patrick sein.
PL: Ja, Patrick Sinkewitz. Und als fünfter im Bunde noch Jose Ivan Gutierrez Palacois von Illes Balears.

PL: Jetzt sind die beiden Spanier leicht zurückgefallen. Aber sie kommen wieder ran.
FB: Da haben wir den Abstand, eine Minute und sieben Sekunden.
PL: Ist das genug?
FB: Wenn die vorne gut zusammenarbeiten, können sie es schaffen.

PL: Ullrich gewinnt die Bergwertung, hinten das Feld. So groß ist der Abstand nicht.
FB: Nein, aber immerhin ist einer da, und den müssen sie jetzt verteidigen.
PL: Ich höre gerade, das Calos Sastre mit der Verfolgergruppe nicht mehr mithalten kann.

FB: Der Abstand beträgt immer noch eine Minute, und es sind noch zehn Kilometer.
PL: Von denen vorne ist für Armstrong noch keiner eine Gefahr. Der beste ist Ullrich als 20. mit 2:31 min Rückstand. Sinkewitz liegt zwei Plätze und sieben Sekunden hinter Ullrich.
FB: Jetzt kommen sie an die 5-Kilometer-Marke, immer noch über 50 Sekunden.

PL: Nur noch drei Kilometer, einer der Ausreißer wird aller Voraussicht nach gewinnen.

PL: Nur noch zwei Kilometer, Sinkewitz vorne im Wind. Rechts dahinter Gutierrez Palacois, links Garcia Quesada.
FB: Ullrich und Basso spielen wahrscheinlich keine Rolle mehr.

PL: Noch ein Kilometer, Gutierrez Palacois kommt näher! Das wird ganz knapp!
FB: Oh, Oh, der verkürzt den Abstand immer weiter! Die anderen sind chancenlos!
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PL: Sinkewitz gewinnt vor Gutierrez Palacois! Da sehen wir seinen berechtigten Jubel!
FB: Den Sprint des Feldes gewinnt Tom Boonen, damit sollte er Grün zurückgeholt haben. Der Rückstand des Feldes ist etwas größer als eine halbe Minute.
PL: Da ist jetzt die Gruppe mit Carlos Sastre. Auch Bobby Julich ist dabei.
FB: Etwas mehr als dreieinhalb Minuten hinter Patrick Sinkewitz.
PL: Jetzt beginnt die Siegerehrung.

FB: Patrick Sinkewitz jubelt und wird beglückwünscht, da sehen wir auch die ersten Zehn des Tages.
PL: Die Gesamtführung bleibt bei Armstrong.

PL: In der Bergwertung bleibt Sergio Paulinho vorne, wie lange kann er das Trikot noch behalten?
FB: Das ist schwer zu sagen, aber wenn er morgen nichts tut, ist das Trikot weg.

PL: Die Punkt-Führung holt Tom Boonen sich zurück. Mal schauen, was morgen passiert.
FB: Wahrscheinlich nicht so viel um Grün, denn bei der Bergankunft wird es schwer für die Sprinter. Bei Zwischensprints muss man abwarten, was die Ausreißer machen.
PL: Morgen gibt es die erste Bergankunft, hinauf nach Courchevel. Wir sind dann wieder da und verabschieden uns mit einem Blick auf die Gesamtwertung:
1 Lance Armstrong Discovery Channel Pro Cycling Team 30h09'06
2 José Azevedo Discovery Channel Pro Cycling Team + 39
3 Jaroslav Popovych Discovery Channel Pro Cycling Team + 50
4 Michael Rogers Quickstep + 1'17
5 Tom Boonen Quickstep s.t.
6 Patrik Sinkewitz Quickstep + 1'46
7 Levi Leipheimer Gerolsteiner + 1'50
8 Jan Ullrich T-Mobile Team + 1'59
9 Denis Menchov Rabobank + 2'15
10 José-Ivan Gutierrez Palacios Illes Balears - Caisse d'Epargne + 2'35
11 Michael Rasmussen Rabobank + 2'44
12 Andreas Klöden T-Mobile Team + 2'52
13 Ivan Basso Team CSC + 3'01
14 Paolo Bettini Quickstep + 3'07
15 Christophe Moreau Crédit Agricole + 3'13
16 Floyd Landis Phonak Hearing Systems + 3'20
17 Sylvain Chavanel Cofidis, Le Crédit par Téléphone + 3'27
18 David Moncoutié Cofidis, Le Crédit par Téléphone + 3'35
19 Pietro Caucchioli Crédit Agricole + 4'09
20 Rik Verbrugghe Quickstep s.t.

[José Miguel]

Spannender Schreibstil, gute Screens, Alles in Allem ein gelungener AAR!

[Smîcer]

jo, ist wirklich alles super bisher...

[Henrik]

Gestern habe ich die 10.Etappe gespielt, später gibt's den Bericht.
Henrik

[Henrik]

12.07.2004

Peter Leissl: Wir begrüßen sie heute zur ersten Etappe mit Bergankunft bei der diesjährigen Tour. Das 178 Kilometer lange 10.Teilstück führt das Feld von Grenoble hinauf nach Courchevel. Unterwegs gibt es drei Sprintwertungen und vier Bergwertungen: Der erste Anstieg, der Col de Beaufort, ist nach 51 Kilometern erklommen. Dort gibt es eine Bergwertung der 2.Kategorie. Dann folgt bei Kilometer 99 am Cormet de Roselend eine Bergwertung der höchsten Kategorie. Dann dauert es 36 Kilometer, bis eine Bergwertung ansteht: Der Cote Bourg Saint Maurice wurde in die zweite Kategorie eingestuft. Der Schlussanstieg gehört dann wieder zur höchsten Kategorie. Wie immer werde ich beim Kommentieren von Felix Beck unterstützt. Was wird heute im Hinblick auf den Gesamtstand passieren?
Felix Beck: Heute könnte es zwischen den Favoriten die ersten Zeit-Abstände geben. Wer heute einen schlechten Tag erwischt, bekommt am Schlussanstieg richtig Probleme.
PL: Wer sind deine Favoriten?
FB: Ich erwarte natürlich Namen wie Armstron, Ullrich, Heras, Basso und Menchov ganz vorne. Aber auch einige andere können heute etwas schaffen.
PL: Dann lass uns jetzt mal tippen. Ich halte Armstrong heute für am stärksten.
FB: Dann setze ich auf Menchov.

PL: Da haben wir den momentan führenden: Dein Teamkollege Juan Miguel Mercado liegt drei Minuten vor einer fünfköpfigen Verfolgergruppe mit Erik Dekker und dem Träger des Bergtrikots, Sergio Paulinho. Das Feld folgt ungefähr zweieinhalb Minuten dahinter.
FB: Die erste Bergwertung hat Juan Miguel schon gewonnen, allem Anschein nach wird er auch die zweite, zu der es noch zehn Kilometer sind, holen. Für die dritte könnte es auch noch reichen, aber spätestens im Verlauf des Schlussanstieges wird er eingeholt werden.

PL: Da hat er die Bergwertung passiert, aber der Anstieg hat sichtlich geschlaucht. Jetzt kann er sich in der Abfahrt etwas erholen.
FB: Jetzt werden Paulinho und ein anderer aus der Verfolgergruppe abgehängt.
PL: Die übrigen Verfolger haben 4:55 min Rückstand, Paulinho und sein Begleiter befinden sich nur 32 Sekunden hinter den dreien, aber auch nur etwa zehn Sekunden vor dem Feld. Die Verfolger werden auf der Abfahrt ziemlich sicher eingeholt, aber Mercado sollte die dritte Bergwertung noch holen.
FB: Jetzt sind es noch 75 Kilometer und Paulinho ist eingeholt.
PL: Die Kameras werfen einen Blick hinter das Feld und auf Alejandro Valverde, der offenbar vorne nicht mehr dran bleiben konnte.
FB: Jetzt wird wieder die Spitze des Feldes gezeigt, und die holt gerade die Gruppe um Dekker ein. Es sind keine 60 Kilometer mehr bis nach Courchevel.

PL: Mercado holt sich die Punkte bei der dritten Bergwertung und das Feld hat nur noch 2:45 min Rückstand. Der Ausflug wird nicht mehr lange dauern.
FB: Aber sein Ziel hat er erreicht, er hat bisher die maximale Punktausbeute geholt und mit einer guten Platzierung am Schluss konnte man bei ihm nicht wirklich rechnen.
PL: Aus deinem Team sind nur noch Michael Rogers und Patrick Sinkewitz in der vorderen Gruppe vertreten. Wen hättest du noch dort erwartet?
FB: Ich hätte eigentlich damit gerechnet, dass Bobby Julich noch vorne dabei wäre.
PL: Seid ihr damit in der Gesamtwertung berechenbarer geworden?
FB: Ein bisschen natürlich schon. Zu Beginn der Tour hatten wir uns mit vier Fahrern etwas ausgerechnet: Juan Miguel Mecado, Bobby Julich, Patrick Sinkewitz und Michael Rogers. Davon kommen für die Gesamtwertung jetzt Bobby und wahrscheinlich auch Juan Miguel nicht mehr in Frage. Bei Bobby hat es sich vorgestern, als er über drei Minuten verloren hat, schon nicht gut aus. Bei Juan Miguel war es mit Sicherheit richtig, auf die Bergwertung zu fahren und nicht auf die Gesamtwertung, da er im Kampf um das gepunktete Trikot mehr erreichen kann.
PL: Jetzt passiert Mercado die letzte Sprintwertung, noch eineinhalb Minuten vor dem Feld.
FB: Die letzten 30 Kilometer brechen an.

PL: Oh, Oh, Lance Armstrong, der fünfmalige Tour-Sieger, der dieses Mal seinen sechsten Anlauf starten wollte, hat schon vor Beginn des Schluss-Anstieges Probleme, dem Tempo zu folgen. Wenn er nicht blufft, könnte er seinen Traum vielleicht schon heute fast abschreiben.
FB: Aber bei Armstrong weiß man nie, wozu er fähig ist.
PL: Jetzt beginnt der Schlussanstieg und sofort fällt Armstrong zurück! Keine seiner Teamkollegen versuchen, ihn wieder heranzubringen.

PL: Jetzt wird Juan Miguel Mercado eingeholt und die erste Gruppe umfasst mit ihm 27 Fahrer. Armstrong liegt eine Minute und fünfzehn Sekunden dahinter. Das wird heute ganz hart für ihn.
FB: Immer mehr Fahrer fallen vorne zurück, jetzt erwischt es Carlos Sastre. Und leider muss auch Michael Rogers mit ihm die Gruppe verlassen.
PL: Jetzt haben wir einen Angriff! 16 Kilometer vor dem Ziel machen die Favoriten ernst!
FB: Das sind Ullrich und Heras, und auch Garcia Quesada und Patrick Sinkewitz gehen hinterher!
PL: Die Gruppe zerteilt sich jetzt, noch 13,5 Kilometer und es sieht so aus:

FB: Vorne die vier, bis zur nächsten Gruppe beträgt der Abstand etwa 200 Meter. Da kann ich drei Fahrer erkennen, dass sind Leipheimer, Menchov und Marzano von Lampre, der überrascht mich.
PL: Die drei haben wiederum 200 Meter Vorsprung vor den Verfolgern mit den übrigen Favoriten wie Basso, Klöden, Totschnig, Azevedo und Popovych.

FB: Hier haben wir die dritte Gruppe mit Moncoutie, Landis, Basso und Azevedo. 300 Meter davor die zweite Gruppe und weitere 300 Meter vorne die Spitze.
PL: Hinter dieser Gruppe hat sich Casar von fdJeux leicht abgesetzt.
Sinkewitz greift an! Sieben Kilometer vor dem Ziel versucht er es!
FB: Das wird ganz schwer…
PL: Noch fünf Kilometer. Sinkewitz hat keinen besonders großen Abstand geschaffen. Das würde mich wundern, wenn das reicht…
FB: Ich rechne ehrlich gesagt auch nicht damit, aber trotzdem eine klasse Leistung.

PL: So, drei Kilometer vor dem Ziel haben die drei Verfolger den Anschluss zu ihm wieder hergestellt. Keiner unserer Tipps scheint heute zu steche, oder?
FB: Armstrong hat auf die Spitze mehr als vier Minuten Rückstand, Menchov kann aber vielleicht noch einmal herankommen.

PL: Roberto Heras kommt als erster auf den letzten Kilometer.

FB: Noch ein halber Kilometer. Ullrich kommt näher, die anderen dürften mit dem Ausgang des Rennens nichts mehr zu tun haben…

PL: Ullrich kommt nicht mehr vorbei! Der Spanier Roberto Heras holt sich den Sieg bei der ersten Bergankunft der Tour 2004.
FB: Dritter wird Carlos Garcia Quesada von Valenciana knapp vor Patrick Sinkewitz von Quickstep.
PL: Als Fünfter kommt Denis Menchov an. Seine Gruppe wurde von den Fahrern um Basso noch eingeholt.
FB: Lance Armstrong erreicht das Ziel 6:15 min nach Roberto Heras, der das letzte Mal in Frankreich noch sein Edelhelfer war und ihm zum Tour-Sieg verholfen hat.

PL: Da haben wir die Wertungen. Heras gewinnt zeitgleich mit Ullrich. Garcia Quesada und Sinkewitz liegen 16 Sekunden zurück.
FB: Menchov hat etwas mehr als eine Minute Rückstand und die Gruppe mit den meisten anderen Favoriten hat 1:16 Rückstand. Klöden,Totschnig und Popovych verlieren je 2:31. Hinzuzufügen wäre noch Armstrong, der als 20. 6:15 min zurücklag.
PL: Lass uns etwas über den neuen Gesamtstand reden.
FB: Jan Ullrich führt knapp vor Joze Azevedo und Patrick Sinkewitz. Leipheimer, Menchov und Popovyh liegen gut, auch Basso, Heras und Landis haben noch erträgliche Abstände. Armstrong hat heute wohl die Tour verloren, sein Rückstand beträgt auf Platz 15 fast viereinhalb Minuten.
In der Sprintwertung hat sich im Vergleich zu gestern nichts getan.
PL: In der Bergwertung führt Mercado mit einem Punkt vor Paulinho, kann er die Führung bis Paris halten?
FB: Das kommt auf seine Gegner an, aber grundsätzlich traue ich es ihm zu.
PL: Der beste Nachwuchsfahrer ist Patrick Sinkewitz vor Jaroslav Popovych, einer von den beiden wird hier gewinnen, oder?
FB: Davon gehe ich auch aus. Die Teamwertung wird meiner Meinung nach Discovery holen.
PL: Kommen wir noch einmal auf Armstrong zurück: Das war’s für ihn, siehst du das auch so?
FB: Er wird wohl kaum auf alle, die dort vorne dabei sind, 5 Minuten gutmachen.
PL: Die neuen Favoriten?
FB: Als allererstes Jan Ullrich. Bei Azevedo muss man sehen, wie er von seinem Team unterstützt wird, wenn es da stimmt, dann kann er auch in Paris noch auf dem Treppchen stehen. Patrick Sinkewitz hat zwar großes Talent und heute und vorgestern klasse Leistungen gezeigt, aber bei seinem jungen Alter muss man mit einem schwachen Tag einmal rechnen.
PL: Wieso, Cunego hat beim Giro doch auch gut mitgehalten…
FB: Beim Giro, darauf konzentrieren sich die Italiener. Auf die Tour schaut die ganze Welt, da sind alle Top-Fahrer dabei. Wenn jemand Patricks Alter hat, darf man keine Wunderdinge von ihm erwarten, auch wenn er zu den Top-Talenten im Radsport gehört.
PL: Wer kann sonst noch vorne reinfahren?
FB: Von Leipheimer und Menchov erwarte ich etwas, aber Popovych ist ähnlich jung wie Sinkewitz, und er wird für sein Team arbeiten müssen. Basso, Heras und Landis werden es schwer haben, aber auch ihnen räume ich noch Chancen ein. Wenn den einem von den anderen noch der Sieg gelingen würde, wäre ich sehr überrascht.
PL: Danke für deine Einschätzung, dass war es auch schon wieder. Wir sind morgen wieder da, wenn es hoffentlich weitere spannende Entscheidungen gibt.

[Henrik]

13.07.2004

PL: Wir begrüßen sie mit einem Blick auf das Profil einer weiteren Bergetappe der Tour. Heute geht es über fünf Berge, die richtig schwer sind. Da wird sich einiges in der Gesamtwertung tun.
FB: Mit Sicherheit. Jan Ullrich muss sein gelbes Trikot verteidigen und wird versuchen, den Vorsprung auszubauen. Die Verfolger müssen heute reagieren.

PL: Wir steigen direkt ins Rennen ein. Es beginnt gerade der Anstieg zum Col de Tamié und die Favoriten sind vorne, die meisten ohne Helfer. Die erste Gruppe umfasst 26 Fahrer. Bis zum Gipfel sind es noch sechs Kilometer.
FB: Hier ist es aber noch nicht wirklich spannend, erst wenn einer der Favoriten attackiert, dann muss man abwarten, was die anderen Top-Fahrer ohne Helfer machen.
PL: Die Bergwertung ist erreicht, die Gruppe noch geschlossen. Die Punkte holt Jan Ullrich.
FB: Am Ende der Gruppe verliert Bobby Julich den Anschluss. Aus meinem Team sind damit noch Patrick Sinkewitz, Michael Rogers und Juan Miguel Mercado dabei. Juan Miguel wird aber auch nicht mehr lange dabei sein, denn er hat sich in einer Gruppe die ersten beiden Bergwertungen geholt. Wenn er noch Kraft gehabt hätte, da bin ich mir sicher, dann hätte er es auch hier noch einmal versucht.
PL: Jetzt beginnt eine Abfahrt, da wird nicht viel passieren.
FB: Das denkst du, dann schau mal genau hin!

PL: Oh, da hat sich eine Gruppe abgesetzt! Das sind, ehhm… sieben acht neun, neun Fahrer vorne! Und dabei ist kein Armstrong, kein Azevedo, kein Menchov und kein Leipheimer!
FB: Das sind auf jeden Fall in Gelb Ullrich und in Weiß Patrick, dann müsste Heras von Liberty dabei sein, der italienische Meister, das ist Basso, von Gerolsteiner Totschnig, von Phonak Landis ganz vorne in der Gruppe, Ullrich hat in Klöden noch einen Helfer und Rabobank ist durch Rasmussen vertreten. Da fehlen aber einige.
PL: Du hast Popovych von Discovery vergessen.
FB: Ach ja, genau. Mal sehen, ob Discovery jetzt führ den jungen Ukrainer fährt…
PL: Da beginnt der Anstieg zum Col de la Forclaz, da sind einige ganz steile Rampen dabei.
FB: Da hast du Recht. Und sofort bekommen die ersten Probleme:

PL: Totschnig scheint den Anschluss zu verlieren. Da haben auch noch einige andere Probleme.
FB: Jetzt fällt er endgültig zurück! Die Bergwertung gewinnt vorne Ullrich. Wenn der so weitermacht, dann überholt er Juan Miguel noch heute.
PL: Darauf kommt es ihm aber wahrscheinlich weniger an…
FB: Zurück zum Renngeschehen. Da ist gerade was passiert.

PL: Ullrich, Heras und Sinkewitz setzen sich ab. Klöden und Rasmussen haben Probleme.

FB: Jetzt beginnt der Col du Galibier und die drei Angreifer liegen 1:02 min vor den Verfolgern. Popvych hat sich leicht von Basso und Landis abgesetzt…
PL: …aber jetzt wird er wieder eingeholt. Klöden und Rasmussen sind hier nicht zu sehen, aber… ah, da kommen sie um die Kurve und hinter den Bäumen hervor. Immer noch leicht hinter Basso und Landis.
FB: Jetzt können sie das Tempo endgültig nicht mehr halten.
PL: Und da werden sie schon von Totschng eingeholt! Rasmussen kann den beiden aber noch einmal entwischen und fährt mit einem kleinen Abstand vor ihnen her.
FB: Vorne passiert was!

PL: Sinkewitz muss reißen lassen!
FB: Schade für Patrick, aber trotzdem eine klasse Leistung von ihm bisher!
PL: Jetzt fällt er immer weiter zurück! Resigniert er?
FB: Das glaube ich kaum, Patrick hat so eine gute Lage, dass er sich nicht beklagen wird. Außerdem ist er nicht der Typ, der aufgibt. Da ähnelt er mir, wir beide kämpfen immer für uns und das Team, dem wir helfen oder bei dem wir uns für die gute Arbeit revanchieren wollen. Das ist nicht seine Art. Ich bin mir sicher, dass er bis ins Ziel alles gibt, mehr wird einfach nicht gehen.
PL: Jetzt haben die beiden vorne schon den Gipfel überquert, Ullrich holt die meisten Punkte und damit aller Voraussicht nach das Bergtrikot! Sinkewitz etwa 500 Meter dahinter! Die werden ihn nicht ranlassen, oder?
FB: Ich glaube nicht, aber wenn sie vorne taktieren, dann könnte es knapp werden.
PL: Danach sieht es nicht aus. Der Vorsprung wächst und wächst.
FB: Jetzt fällt das Bild aus! Noch zwei Kilometer und man sieht nichts mehr!
PL: Ich schaue mal aus dem Kabinenfenster… Da ist Heras knapp vor Ullrich af dem letzten Kilometer! Heras gewinnt!
FB: Da kommt Patrick mit 1:22 min Rückstand.
PL: Bis zur nächsten Gruppe wird es noch etwas dauern…
FB: Da kommen Landis, Basso und Popovych! 2:45 Rückstand!
PL: Das Bild ist wieder da!

FB: Rasmussen kommt mir 4:23 Rückstand ins Ziel.
PL: Die nächste Gruppe nähert sich. Vorne ist Garcia Quesada, etwas mehr als 5 Minuten. Dabei sind auch Menchov, Totschnig, Leipheimer, Azevedo und Klöden. Von Armstrong immer noch keine Spur, lange dürfte er nicht mehr auf sich warten lassen.
FB: Als nächstes erreichen Caucchioli und Casar das Ziel…
PL: …und dahinten kommt Armstrong. Fast sieben Minuten.

FB: Der hat die Tour dieses Jahr endgültig verloren. Man sieht ihm an, dass er bitter enttäuscht ist.
PL: Wird er auf Etappensiege fahren?
FB: Wenn er nicht demotiviert ist, dann könnte er das versuchen.
PL: Von einem enttäuschten Armstrong zu einem jubelnden Heras: Die Siegerehrung beginnt.

FB: Heras freut sich zu Recht über seine überzeugende Leistung heute.

PL: Jan Ullrich zieht sich zum dritten Mal das gelbe Trikot über, im Vordergrund die Gesamtwertung. Wer kann noch gewinnen?
FB: Ullrich hat natürlich die besten Aussichten. Der einzige, der ihn noch gefährden kann, ist meiner Meinung nach Heras, aber Ullrich scheint schwer zu schlagen zu sein. Patrick wird es schwer haben, das Thema haben wir ja gestern schon durchdiskutiert. Er ist einfach noch zu jung, aber wenn er sich weiterentwickelt, dann kann er ein Siegkandidat auch bei großen Rundfahrten werden.

PL: In der Bergwertung führt Ullrich vor Mecado und Heras.
FB: Alle drei haben noch Chancen. Ullrich und Heras sind die besseren Kletterer, aber sie werden wohl kaum mal ausreißen, und wenn wird das Feld sie schnell einholen. Mercado kann das eben, aber er hat am Berg gegenüber den anderen Defizite. Es bleibt auf jeden Fall spannend.

PL: Patrick Sinkewitz behält das weiße Trikot und baut den Vorsprung aus. Eine Belohnung für seine guten Leistungen?
FB: Er hat heute überzeug, kämpferisch war er sehr stark. Er kann dieses Trikot bis nach Paris halten, wenn er weiter so gut fährt. Am letzten Anstieg konnte er Ullrich und Heras am längsten folgen, und Popovych konnte sein Tempo nicht mitgehen. Auch hier ist noch Spannung drin.

FB: Hier noch die Teamwertung, da kann man auf nur einer Etappe mit drei guten Fahrern alles auf den Kopf stellen. Da steht noch nichts fest, aber die anderen Klassements sind wichtiger.
PL: Und das war es auch schon wieder, wir hoffen, dass es ihnen gefallen hat und sie morgen wieder bei uns einschalten, wenn die zwölfte Etappe gefahren wird.

[BartiBoy]

Hab mir gerade das ganze AAR durchgelesen und muss sagen wirklich gut!
Hoffe das es bald weiter geht!

[Dani]

Hab mir gerade das ganze AAR durchgelesen und muss sagen wirklich gut!
Hoffe das es bald weiter geht!

Da kann ich dir nur zustimmen.

[Henrik]

14.07.2004

Peter Leissl: Heute findet die dreizehnte Etappe der Tour statt, und es ist heute der französische Nationalfeiertag, mal schauen, was die Franzosen machen, das Profil ist nicht ganz leicht, oder Felix?
FB: Natürlich nicht, es gibt einige Berge, aber die Top-Favoriten werden sich auf anderen Etappen zeigen. Bei den Franzosen muss man abwarten, sie haben nicht die ganz starken Bergfahrer, ein Christophe Moreau könnte heute vielleicht was reißen. Aber man wird abwarten müssen, ob heute jemand aus Frankreich gewinnt.
PL: Gut, steigen wir ins Rennen ein.

PL: Vorne liegt ein Duo, das seit dem Start vorne fährt und einmal ein Sextett war. Carlos Sastre und Juan Miguel Mercado. Mercado hat bisher bei jeder Bergwertung die volle Punktzahl kassiert. Kann das heute ein Schlüsseltag für die Bergwertung werden?
FB: Es stehen zwar nicht die ganz großen Wertungen an, aber Juan Miguel kann natürlich viele Punkte gutmachen.
PL: Jetzt fällt Sastre endgültig weg und hinten holt das Feld einen ehemaligen Ausreißer ein. Zwischen dem Feld und den beiden vorne fährt noch Casero von Valenciana. Das Feld hat einen Rückstand von ungefähr viereinhalb Minuten auf die Spitze. Mercado hat bald den Gipfel des längsten Anstiegs erreicht, dort warten 20 Bergpunkte auf ihn.

FB: Angriff im Feld!
PL: Das ist Heras. Links attackiert Popovych.
FB: Der gibt aber sofort auf, aber hinter Heras sind Azevedo, Leipheimer und auch Patrick Sinkewitz!
PL: Ullrich pokert und geht nicht mit! Er lässt die Ausreißer erst einmal ziehen. Noch 35 Kilometer bis ins Ziel.
Jetzt holt Mercado die Bergwertung und die Abfahrt beginnt für ihn.
Sastre hat er um mehr als zwei Minuten distanziert.
Noch eine Minute später kommt Casero und knapp dahinter die Gruppe um Heras.
FB: Da sehe ich eine Gruppe um Popovych, er hat sich mir Wegelius und Marzano vom Feld abgesetzt. Das Feld hat auf die Gruppe mit Heras mehr als zwei Minuten Rückstand.
PL: Jetzt beginnt der letzte Hügel und Casero wird von der Gruppe eingeholt. Auch zu Sastre ist es nicht mehr weit.
FB: So, jetzt ist auch Sastre geschluckt und beide werden direkt durchgereicht.
PL: Marzano kann sich von Popovych und Wegelius leicht absetzen.

FB: Juan Miguel Mercado holt die letzte Bergwertung.

PL: Heras führt die zweite Gruppe mit 2:21 Rückstand über den Gipfel.

PL: Rechts sind Casero und Marzano zu sehen, Rückstand auf Mercado 4:08.
FB: Dahinter Popovych, Sastre und Wegelius, weitere 20 Sekunden hinten.
PL: Das Feld liegt hinter Mercado 5:38 zurück, also über drei Minuten hinter Heras. Wenn Ullrich Pech hat, hat er sich verpokert.
FB: Es sieht ganz danach aus, denn jetzt geht es nur noch bergab und dann sieben Kilometer flach.

PL: Mercado erreicht das letzte Flachstück! Das könnte reichen!
FB: Sehr wahrscheinlich.
PL: Die letzten drei Kilometer für Mercado, er wird gewinnen.

FB: Juan Miguel Mercado gewinnt die dreizehnte Etappe und holt sich die Führung in der Bergwertung zurück!
PL: Sinkewitz liegt einen Kilometer vor dem Ziel vorne, dahinter Heras!
FB: Das wird das gelbe Trikot für Patrick!

PL: Er wird zweiter vor Heras, Azevedo und Leipheimer!
FB: Die Zeit läuft und läuft! Jetzt hat er Gelb!
PL: Das Feld kommt mit 5:12 Minuten Rückstand.
Jetzt haben wir den Sieger von heute und die Führenden.

PL: Mercado gewinnt heute nach einer Flucht vom Start weg. Eine beeindruckende kämpferische Leistung!

FB: Patrick Sinkewitz übernimmt die Führung in der Gesamtwertung, nachdem er gestern am letzten Berg reißen lassen musste! Langsam überzeugt er mich, dass er auch in der Gesamtwertung eine gute Rolle spielen kann. Heras hat Vorsprung auf Ullrich, der den jetzigen Abstand im Zeitfahren in Saint Etienne problemlos aufholen sollte. Aber noch so ein Tag wie heute und es ist ganz schnell vorbei…
In der Punktwertung hat sich heute wieder nichts verändert, die Sprinter sind morgen wieder dran.

PL: Mercado holt verdient die Führung in der Bergwertung zurück.
FB: In der Nachwuchsfahrer-Wertung führt Patrick nun sechs Minuten vor Popovych und zehn Minuten vor Marzano.
PL: In der Teamwertung übernimmt Quickstep mit dem Doppelsieg heute die Führung und hat jetzt 38 Sekunden Vorsprung auf Discovery, bei dem die Kapitänsrolle immer noch nicht geklärt ist. Wahrscheinlich wird das jetzt Azevedo machen, eventuell auch Popovych. Aber Armstrong hat auf diese Rolle jetzt keine Chance mehr, da er seine Gesamtchancen auf den letzten Etappen völlig verspielt hat. Morgen geht es mit einer Flachetappe weiter, die vierzehnte Etappe führt dann wieder ins Hochgebirge. Wir verabschieden uns mit ein paar Stimmen zum Rennen.

Jan Ullrich: So habe ich mir das heute nicht vorgestellt. Wir haben die Ausreißer um Heras zu weit weggelassen, und dann hat uns niemand geholfen. Aber ich denke, dass ich mir Gelb spätestens beim Zeitfahren zurückhole.
Juan Miguel Mercado: Heute hat alles perfekt gepasst. Ich wollte ein paar Punkte für die Bergwertung holen, aber dass der Sieg dabei herausspringt, hätte ich nie gedacht. Das ist für mich großartig.
Roberto Heras: Ich bin dem Gesamtsieg heute ein großes Stück näher gekommen. Sinkewitz wird sich nicht mehr lange vorne halten. Die größte Gefahr droht von Ullrich. Aber ich bin zuversichtlich, dass ich den Abstand bis zum Zeitfahren noch vergrößern kann.
Patrick Sinkewitz: Dass ich Gelb habe, ist Klasse. Aber das wird bald wieder weg sein, denn ich bin über drei Wochen noch nicht so konstant wie Ullrich, Heras, Basso oder eigentlich auch Armstrong. Der ist dieses Jahr auch konstant, aber konstant schwach für seine Verhältnisse. Ich genieße den Moment und schaue von Tag zu Tag. Ich werde das Trikot so lange wie möglich verteidigen.
Lance Armtrong: Ich kann dieses Jahr mit meinen Leistungen absolut nicht zufrieden sein, aber wenigstens war ich heute einmal vor Jan Ullrich im Ziel. Man sieht, dass andere auch Fehler machen. Woran es bei mir liegt, kann ich nicht genau sagen.

[Henrik]

Besteht trotz des neuen Radsport-Managers Interesse daran, dass ich diesen AAR weiterführe? (Erst mal mit dem alten, später würde ich dann vielleicht auf den neuen umsteigen, falls ich ihn mir hole)
Heute konnte ich nicht weitermachen, am Wochenende wird's wahrscheinlich auch nichts.
Henrik

[Orfeus]

Mach weiter, also sicher mal die Tour!

[Jimpanse89]

Auf jeden Fall weiter machen!

[José Miguel]

Weiter machen!

[D-Flemme]

Bin ebenfalls dafür!!!!

[shadow]

auf jeden fall weitermachen!!! ich will sehen ob sinkewitz die tour gewinnen kann!!!

[Henrik]

15.07.2004

PL: Wir begrüßen sie heute aus Montepellier, wo die dreizehnte Etappe nach 163 Kilometern endet. Das Rennen, das in Miramas startet, ist flach mit zwei Bergwertungen. Eine klassische Überführungsetappe, oder, Felix?
FB: Der typische Übergang zwischen Alpen und Pyrenäen. Eine flache Etappe, bei der man nie genau weiß, ob denn jetzt eine Gruppe oder ein Sprinter gewinnt.
PL: Gut, steigen wir ins Rennen ein. Momentan ist eine Sechser-Gruppe vorne, dahinter Veikkanen von fdJeux mit eineinhalb Minuten Rückstand. Etwas hinter ihm fährt Vogondy von Credit Agricole, dann das Feld. Noch 30 Kilometer bis zum Ziel. Reicht das?
FB: Schwierige Frage. Auf jeden Fall wird es für die Angreifer nicht einfach, das Feld auf Distanz zu halten, bei dem Tempo, das Rabobank macht.
PL: Wir erfahren gerade, dass es morgen bei der ersten Pyrenäen-Etappe eventuell ein Problem mit dem französischen Fernsehen geben wird. Die Rede ist von einem Streik der Kamera-Leute und Reporter, da sie ihre höheren Gehaltsforderungen durchsetzen möchten. Was würdest du als Tour-Direktor jetzt machen?
FB: Das ist eine ganz knifflige Situation. Er kann die morgige Etappe eigentlich nicht absetzen, da das alles durcheinanderbringen würde, die gesamte Organisation würde über den Haufen geschmissen. Man könnte natürlich den Ruhetag vorverlegen, aber das wäre auch nicht unproblematisch. Außerdem kann das nicht garantieren, dass nicht auch der Streik verschoben wird. Er wird das Rennen wahrscheinlich starten, der Fernsehsender muss selber entscheiden, ob er nachgibt oder nicht. Aber man wird den weiteren Verlauf abwarten müssen, man muss auch abwarten, was rechtlich möglich ist und was nicht.
PL: Okay, zurück zum Rennen. Die Fahrer passieren gerade die zweite Bergwertung des Tages. Vogondy scheint wieder im Feld zu sein, vorne holt Veikkanen die Punkte. Er hat also zur Spitze aufgeschlossen. Aber das Feld kommt mit rasender Geschwindigkeit näher.
FB: Jetzt geben die Ausreißer sich geschlagen. Veikkanen versucht es aber weiter.
PL: Noch vier Kilometer und 38 Sekunden Abstand. Die Sprinter müssen Vollgas geben, um noch einmal ranzukommen.
Die Sprinter kommen immer näher, hier jetzt der rote Teufelslappen zum letzten Kilometer.

FB: Der Abstand wird immer kleiner…
PL: Petacchi führt die Verfolger an, dahinter Boonen, neben ihm Zabel. Petacchi kann den Abstand verkürzen, er kommt vorbei! Aber was ist mit Boonen?
FB: Tom Boonen schafft es nicht mehr!

PL: Petacchi holt seinen dritten Tagessieg, zweiter wird Ex-Ausreißer Veikkanen vor Tom Boonen, der noch in Grün fährt. Für morgen wird es ganz knapp werden…
FB: Es reicht! Ein Punkt noch!

PL: Jetzt wird Petacchi schon geehrt.
FB: Wrolich und Mazzoleni auf 6 und 7 überraschen mich.

PL: Und hier auch die knappe Punktwertung.
FB: Mal schauen, ob es morgen noch genau so aussieht, im Ziel wird sicher keiner von beiden punkten.
PL: So, wir sehen uns morgen oder spätestens zur 15.Etappe wieder, bis dann.

[Henrik]

Sorry wegen des nur kurzen Berichts, aber ich hatte heute nicht viel Zeit und so wichtig war die Etappe nun auch wieder nicht.
Würde mich auch interessieren, was Sinkewitz so zu Stande bringt. Wundert mich, dass er so gut ist.
Henrik

[Henrik]

15.07.2004
Morgen werde ich nicht beim ZDF kommentieren sondern stattdessen im Teamauto meinen Geburtstag verbringen. Das ZDF ist wegen der geringen Aussichten auf eine Übertragung ohne mich gefahren, denn die beiden Verhandlungsseiten hatten sich anfangs eher voneinander entfernt als sich einem Kompromiss genähert. Jetzt, drei Stunden nach der Abfahrt, steht fest: Es wird morgen eine Fernsehübertragung geben, aber definitiv ohne Felix Beck als Kommentator. Übermorgen bin ich aber auf jeden Fall wieder dabei. Wie und worauf man sich geeinigt hat, ist mir völlig schleierhaft, es gab von keiner Seite Kommentare. Morgen also bin ich im Teamauto.

[Henrik]

16.07.2004
So, zum ersten Mal seit dem Mannschaftszeitfahren werde ich eine Etappe nicht kommentieren. Aber das kann ich ja morgen noch machen. Jetzt genieße ich meinen Geburtstag, der heute Morgen direkt mal gut anfing: Nachdem ich gut geschlafen hatte, weckte mich der unbarmherzige Wecker und ich ging zum Frühstück. Alle waren schon da und sofort ging der Gesang los. Ich habe mich sehr darüber gefreut, auch wenn es etwas schief klang. Dann hat mir Patrick Lefevre ein gigantisches Geburtstagsgeschenk gemacht: Ich darf zur Vuelta nach Spanien! Ich freue mich riesig, und er hat mir sogar erlaubt, nach zehn Etappen auszusteigen, falls es zu schlimm werden sollte. Aber das werde ich mit allen Mitteln zu vermeiden versuchen. Ich möchte unbedingt eine gute Leistung bringen und seine Entscheidung bestätigen. Nachdem ich mich beim Frühstück etwas mit den anderen unterhalten hatte, kam die Teamansprache, die ich schon fast zwei Monate nicht mehr gehört habe. Das wichtigste: Keine Ausreißversuche, Patrick schonen. Am vorletzten Berg dann abwarten. Vielleicht das Feld etwas verkleinern, aber auf jeden Fall soll Juan Miguel versuchen, noch ein paar Bergpunkte abzukriegen. Und wenn dann die Top-Favoriten wie Ullrich und Heras angreifen, dann mitgehen. Ich ging noch kurz in mein Zimmer, packte meine Sachen in den Team-Bus und dann stieg ich zum ersten Mal in meinem Leben ins Teamauto. Ich hoffe, dass ich das nie aus dem Rennen heraus tun muss…

Das ist das Profil, nicht leicht. Zum Schluss zwei Anstiege, an denen es ganz schwer werden würde.
Es ging aber gemütlich los, nach 30 Kilometern ging eine Sechsergruppe mit Fabian Cancellara und Peter van Petegem.
Diese Gruppe holte sich die erste Bergwertung und den ersten Zwischensprint.
111 Kilometer vor dem Ziel zogen Sabaliauskas (LAC), Jiminez (KEL) und der ehemalige Träger des Bergtrikots, Sergio Paulinho (LSW), nach. Der Vorsprung der Ausreißer betrug 6:30 min und sank von nun an.
Auch de zweite Bergwertung ging an die Ausreißer, doch nachdem die drei Verfolger aufgeschlossen hatten (ca. 50 Kilometer vor dem Ziel) zerfiel die Gruppe.
Bei der zweiten Sprintwertung am Fuß des Port de Paillières hatte Veikkanen noch drei Minuten Vorsprung auf das Feld.
8 Kilometer vor dem Gipfel wurden van Petegem und zwei andere Angreifer vom Feld erreicht.

Dann griffen diese sechs an: Ivan Basso (CSC), Jose Azevedo (DIS), Denis Menchov (RAB), Moncoutie (COF), Marzano (LAC) und Juan Miguel. Also geballte Kletterer-Klasse.
Die Gruppe erreichte die Spitze schnell, von der ehemaligen Ausreißergruppe wurden immer mehr Fahrer eingeholt.
Dann, 3 Kilometer vom Gipfel entfernt, forcierte Basso erneut das Tempo und zog weg. Die Bergwertung holte er mit einer Minute Vorsprung auf die anderen (Juan Miguel wurde nur 7.), die wiederum wenige Sekunden vor der Favoriten-Gruppe mit Heras, Ullrich und Patrick lag. Armstrong hatten wir mit unserem Auto schon vier Kilometer vorher überholt.
Am letzten Anstieg wurden viele erfolglose Attacken gefahren, Ullrich und Heras kamen genau wie Landis und Leipheimer nicht weg. Auch Patrick versuchte es, aber er konnte sich leider ebenfalls nicht lösen.
Die Ausreißer waren inzwischen bis auf Basso alle wieder eingefangen, doch auch der Vorsprung des italienischen Meisters schrumpfte, bis er fünf Kilometer vor dem Ziel eingeholt wurde.
Es gab keine weiteren Angriffe, daher ging die Gruppe auf die Zielgerade.

Unter dem roten Teufelslappen sah es für Patrick noch sehr gut aus, doch dann trat Ullrich an. Heras und Basso konnten ihm so halbwegs folgen, aber die anderen verloren ihre Hinterräder.

Ullrich gewann und einzig Heras kam zeitgleich mit ihm ins Ziel. Basso hatte schon zehn Sekunden Rückstand, Patrick lag als fünfter achtzehn Sekunden hinten.



Bei der Siegerehrung durfte sich Ullrich über seinen Sieg und die im Gesamtklassement gestiegenen Chancen freuen, Patrick zog sich zum hoffentlich nicht letzten Mal Gelb über und Juan Miguel behält das gepunktete Trikot. Morgen kommt eine absolute Hammer-Etappe mit der letzten richtigen Bergankunft. Übermorgen geht es in den Bergen weiter, dann verabschieden wir uns langsam aus den Pyrenäen. Die 19.Etappe wird die letzte Etappe sein, auf der die Bergfahrer sich hervortun müssen, dann gibt es noch das Einzelzeitfahren. Das ist ein hartes Programm, aber ich bin mir sicher, dass er die Tour auf einem guten Platz beenden wird. Aber den Sieg von ihm zu erwarten, ist sicherlich zu hoch gegriffen.
Meinen Geburtstag werde ich jetzt noch locker ausklingen lassen. Insgesamt war es ein toller Tag, und morgen werde ich wieder im ZDF kommentieren.[/img]