Malaysian Adventures [Mailand - San Remo]
Moderator: Grabba
Malaysian Adventures [Mailand - San Remo]
Anmerkung der Redaktion:
Hier entsteht demnächst ein Bericht über das Team "Hutchison Pecol". Ich spiele (immer noch) mit dem RAM 2003/2004, denke aber, dass das dem Lesespass keinen Abbruch tun wird.
Ich habe dazu eine bestehende Mannschaft aus der zweiten Division genommen und editiert. Zunächst habe ich die Mannschaft im wesentlichen nach Malaysia verlegt und dann habe ich die Fahrer verschlechtert. Ich wollte einfach mal sehen, wie es sich so spielt, wenn die Erfolge einem nicht mehr so zufliegen. Die Mannschaft besteht aus jungen Fahrern und einige haben wirklich Potential.
In der ersten Saison verpflichtete ich einen jungen deutschen Nachwuchsfahrer (Schornbey) mit mittelmässigen Sprint und Hügelwerten aber extrem gutem Potential im Fahren und in der Ausdauer. Hinzu kam ein italienisches Sprinttalent (Garbelli). Diese beiden Youngster sorgten in der ersten Saison auch für meine 8 Siege (6 Mal Garbelli, 2 Mal Schornbey) - alle in der zweiten Jahreshälfte. Bester Mann in der Weltrangliste wurde Schornbey auf Platz 140.
In der zweiten Saison bleib mein Kader recht stabil, ich konnte mir aber einen guten Kopfsteinpflasterfahrer leisten. Die Saison war ein Knaller: Garbelli 10 Siege, Schornbey 6 Siege - inkl. deutscher Meisterschaft und Dünkirchenrundfahrt) und ich stieg in die erste Division auf. 3 Fahrer unter den Top 100 der Weltrangliste. Bester Mann wieder Schornbey auf Platz 45.
Hier beginn mein Bericht - in der Perspektive von Rasmus Schornbey.
Zuletzt geändert von Heiko am 29.8.2005 - 12:32, insgesamt 4-mal geändert.
Australienrundfahrt
Ja, äh, hallo liebe Leser.
Mein Name ist Rasmus Schornbey, ich bin 20 Jahre alt und habe das Vergnügen, für Euch einige Rennberichte aus der laufenden Saison abzugeben. Wenn ich's gut mache, lande ich ja vielleicht auch irgendwann mit meinem Diary bei cyclingnews.com. Haha.
Wie ihr wisst, sind wir in diesem Jahr erstmals in der ersten Division dabei. Unser Manager konnte fast alle Fahrer im Team halten und weil die Sponsoren die Mittel nach dem Aufstieg fast verdreifacht haben, konnte unser Chef sogar zwei Hochkaräter verpflichten, die für unser junges Team so eine Art, ja was soll ich sagen, Erfahrungsträger sein sollen: Karsten Kroon und Manuel Beltran.
Tolle Sache! Wer hätte das gedacht, dass ich einmal zusammen mit Manuel Beltran eine Rundfahrt fahren werde. Also, hoffentlich, jedenfalls.
Jetzt ist Beltran natürlich unser Kapitän. Unser alter Kapitän Sukahara Katamiso (JAP) ist nun so eine Art Vizekapitän und ich stehe in der internen Rangliste mit Pal Thikmat (MAL) zusammen in der Kronprinzenriege.
Unser erstes Rennen war in Australien. Ohne mich, aber was solls. Dort wurde aber schnell klar, dass in der ersten Division ein anderer Wind weht als in der zweiten. Pal Thikmat hat letzte Woche unseren Kader angefüht. In der letzten Saison hat er immerhin 6 Siege eingefahren und seine frühform ist auch in diesem Jahr beachtlich.
Auch in Australien konnte sich meistens gut platzieren, aber im Endeffekt kam er über einen einzigen 2.Platz auf Etappe 4 nicht hinaus. Durch mutiges Mitfahren in der Ausreissergruppe am letzten Tag konnte er aber
noch einmal 12 Sekunden Zeitgutschrift ergattern, so dass es am Ende sogar Platz 4 wurde.
Hier kurz das Endergebnis:
Unsere beiden Aussies waren auch dabei:
In der Punktwertung wurde Pal immerhin auch fünfter.
So. Nun muss ich Schluss machen. Der Bus zum Flughafen wartet schon. Wir reisen weiter nach Malaysia. Big Deal! Big Deal, bhoyz! Unser Mannschaftsheimatland. Bin mal gespannt was uns da an Rummel erwartet.
Ich werde übrigens im Mannschaftswagen mitfahren dürfen. Wegen dieses Tagesbuchs! Supi.
Mein Name ist Rasmus Schornbey, ich bin 20 Jahre alt und habe das Vergnügen, für Euch einige Rennberichte aus der laufenden Saison abzugeben. Wenn ich's gut mache, lande ich ja vielleicht auch irgendwann mit meinem Diary bei cyclingnews.com. Haha.
Wie ihr wisst, sind wir in diesem Jahr erstmals in der ersten Division dabei. Unser Manager konnte fast alle Fahrer im Team halten und weil die Sponsoren die Mittel nach dem Aufstieg fast verdreifacht haben, konnte unser Chef sogar zwei Hochkaräter verpflichten, die für unser junges Team so eine Art, ja was soll ich sagen, Erfahrungsträger sein sollen: Karsten Kroon und Manuel Beltran.
Tolle Sache! Wer hätte das gedacht, dass ich einmal zusammen mit Manuel Beltran eine Rundfahrt fahren werde. Also, hoffentlich, jedenfalls.
Jetzt ist Beltran natürlich unser Kapitän. Unser alter Kapitän Sukahara Katamiso (JAP) ist nun so eine Art Vizekapitän und ich stehe in der internen Rangliste mit Pal Thikmat (MAL) zusammen in der Kronprinzenriege.
Unser erstes Rennen war in Australien. Ohne mich, aber was solls. Dort wurde aber schnell klar, dass in der ersten Division ein anderer Wind weht als in der zweiten. Pal Thikmat hat letzte Woche unseren Kader angefüht. In der letzten Saison hat er immerhin 6 Siege eingefahren und seine frühform ist auch in diesem Jahr beachtlich.
Auch in Australien konnte sich meistens gut platzieren, aber im Endeffekt kam er über einen einzigen 2.Platz auf Etappe 4 nicht hinaus. Durch mutiges Mitfahren in der Ausreissergruppe am letzten Tag konnte er aber
noch einmal 12 Sekunden Zeitgutschrift ergattern, so dass es am Ende sogar Platz 4 wurde.
Hier kurz das Endergebnis:
Max van Heeswijk | |
Angelo Furlan | + 0.23 |
Robbie McEwen | + 0.23 |
Pal Thikmat | + 0.28 |
Damien Nazon | + 0.32 |
Jeremy Yates | + 0.52 |
Dennis Ray | + 3.03 |
So. Nun muss ich Schluss machen. Der Bus zum Flughafen wartet schon. Wir reisen weiter nach Malaysia. Big Deal! Big Deal, bhoyz! Unser Mannschaftsheimatland. Bin mal gespannt was uns da an Rummel erwartet.
Ich werde übrigens im Mannschaftswagen mitfahren dürfen. Wegen dieses Tagesbuchs! Supi.
Pressekonferenz des Grauens
Holy cow.
Das hätte ich wirklich nicht gedacht. Die Pressekonferenz zum Saisonbeginn im letzten Jahr war ja schon ein göttliches Spektakel, aber dieses Jahr war es noch besser. Man hatte für uns extra einen Konferenzsaal im Hyatt reserviert. Ungefähr 10 Fahrer von der Mannschaft waren dabei. Und, so über den Daumen gepeilt, kamen auf jeden Fahrer etwa 15 Journalisten. Da müssen sie wohl alle Sportreporter Ostasiens zusammengebracht haben.
Und alle so bescheiden! Ob wir denn die Tour de Langkawi gewinnen wollen?
Wollen schon, aber ich denke nicht, das wir's können.
Wer denn von uns bei der Tour de France fahren wird?
Fragen Sie bitte in 5 Monaten noch einmal.
Ob wir bei einer Grand Tour aufs Podium fahren werden?
Kreisch! Nun geht's aber los.
Naja. Die gute Nachricht: Ich muss mir irgendwie den Magen verdorben haben, denn nach einer Stunde gings mir plötzlich ganz anders und ich verbrachte den Rest der Pressekonferenz an einem Ort, den ich nicht genauer beschreiben will. Nur so viel: Danke Danke Danke, dass wir im Hyatt sein durften.
Die Mannschaftsvorstellung für die Tour hab ich dann nicht mehr mitbekommen. Deswegen mach ich das für Euch jetzt auch nur in Kurzform
So. Ich muss weg. Es drückt schon wieder ...
Das hätte ich wirklich nicht gedacht. Die Pressekonferenz zum Saisonbeginn im letzten Jahr war ja schon ein göttliches Spektakel, aber dieses Jahr war es noch besser. Man hatte für uns extra einen Konferenzsaal im Hyatt reserviert. Ungefähr 10 Fahrer von der Mannschaft waren dabei. Und, so über den Daumen gepeilt, kamen auf jeden Fahrer etwa 15 Journalisten. Da müssen sie wohl alle Sportreporter Ostasiens zusammengebracht haben.
Und alle so bescheiden! Ob wir denn die Tour de Langkawi gewinnen wollen?
Wollen schon, aber ich denke nicht, das wir's können.
Wer denn von uns bei der Tour de France fahren wird?
Fragen Sie bitte in 5 Monaten noch einmal.
Ob wir bei einer Grand Tour aufs Podium fahren werden?
Kreisch! Nun geht's aber los.
Naja. Die gute Nachricht: Ich muss mir irgendwie den Magen verdorben haben, denn nach einer Stunde gings mir plötzlich ganz anders und ich verbrachte den Rest der Pressekonferenz an einem Ort, den ich nicht genauer beschreiben will. Nur so viel: Danke Danke Danke, dass wir im Hyatt sein durften.
Die Mannschaftsvorstellung für die Tour hab ich dann nicht mehr mitbekommen. Deswegen mach ich das für Euch jetzt auch nur in Kurzform
JAP | Unser Kapitän für diese Rundfahrt. Am Berg und im Zeitfahren ganz ordentlich. Wir rechnen mit einem Platz unter den ersten 20. Wir hoffen auf einen Platz unter den ersten 10. Sukahara ist 56er der Weltrangliste und hat letztes Jahr 4 Siege errungen, z.B. den GP Chiassio und die Deutschlandrundfahrt. |
MAL | Der zweitbeste Sprinter in unserem Team. Wir hoffen auf einen Etappensieg, zumindest ein paar gute Platzierungen. Pal ist auf Platz 77 der beste Malaysier der Weltrangliste und hat im letzten Jahr 6 Siege errungen, unter anderem je 2 Etappen bei der Aragon Vuelta und der Deutschlandrundfahrt. |
AUS | Einer unserer beiden Aussies und der Spassvogel im Team. Er ist ein guter Allrounder, hat aber noch nie auf dem Treppchen gestanden. Seine besten Erfolge waren ein paar vierte Plätze. Ach so: Er ist als Anfahrer für Pal dabei. |
MAL | Unser Kopfsteinpflastergott. Im letzen Jahr zwei Siege. Er soll sich in Form fahren für die Frühjahrsklassiker. |
MAL | Ein neuer Mann, den ich bisher nur einmal kurz getroffen habe. Macht einen netten Eindruck und er soll ganz ordentlich in den Bergen sein. Er ist als Helfer für Sukahara dabei. |
MAL | Unser Hemdchen. Früher, also vor 2 Jahren, war er unser zweitbester Bergfahrer. Leider hat er sich seit dem wenig weiterentwickelt und irgendwie nie so richtig was gerissen. Sein einziges Top 10 Ergebnis ist dritter Platz beim GP Fourmies. Auch er fährt als Helfer für Sukahara mit. |
MAL | Auch wenn der Vorname James lautet: Eine weitere Neuverpflichtung aus Malaysia. Zu dem Kollegen kann ich gar nichts sagen. Vielleicht ist das unserer Joker? |
MAL | Ein alter Hase bei uns im Team. Sehr schneller Mann, wenn Pal Thikmat mal nen schlechten Tag hat, kann auch er durchaus unter die Top 10 einer Etappe fahren. Letzte Jahr immerhin Gesamtzehnter bei der Tour de Quatar und vierter bei der Trofeo dell Etna. |
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Tag 1: Zeitfahren
So, heute also der grosse Tag. Hutchison Pecol zeigt sich zum ersten Mal vor einheimischem Publikum. Das interesse ist gross und das Wetter ist angenehm. Ich würde mal schätzen so um die 25 Grad. So lob ich mir den Januar.
Einzelzeitfahren, ein richtiger Prolog. Ich fahre gleich hinter Sindhaaber, unserem ersten Starter, im Wagen mit. Es sind nur 7km und ich denke, im Ziel kann ich die besseren Fotos machen. Ausserdem sind da die Fahrer-WCs.
Mohammad ist schlecht, oder sagen wir anders, er schont sich und ist ersteinmal Letzter. Na gut, er fährt ja auch nicht aufs Klassement.
Bald setzen Hruska (Liberty Seguros) und Kolobnev (Cofidis) die Bestzeiten, die auch lange bestehen bleiben. Nur Sebastian Lang (Gerolsteiner) kann sich dazwischensetzen.
Später auch noch Belohvisics. Die Bedingugen werden schlechter, Botero kommt zum Beispiel erst auf Platz 12 ins Ziel. Und da kommt auch schon Katamiso, unser letzter Fahrer: Platz 7! Hervorragend! Ich kann mich nicht erinnern, dass er schon jemals in einem Zeitfahren so gut abgeschnitten hat.
Hier die Top 10 sowie unsere Jungs.
Das ist doch ein ganz zufriedenstellendes Ergebnis. Mal sehen, was die Pressekonferenz nachher so bringen wird. Übrigens sieht es ganz gut für unsere Ziele aus, finde ich. Es sind wenige wirkliche Spitzenfahrer dabei.
Geht da was?
Einzelzeitfahren, ein richtiger Prolog. Ich fahre gleich hinter Sindhaaber, unserem ersten Starter, im Wagen mit. Es sind nur 7km und ich denke, im Ziel kann ich die besseren Fotos machen. Ausserdem sind da die Fahrer-WCs.
Mohammad ist schlecht, oder sagen wir anders, er schont sich und ist ersteinmal Letzter. Na gut, er fährt ja auch nicht aufs Klassement.
Bald setzen Hruska (Liberty Seguros) und Kolobnev (Cofidis) die Bestzeiten, die auch lange bestehen bleiben. Nur Sebastian Lang (Gerolsteiner) kann sich dazwischensetzen.
Später auch noch Belohvisics. Die Bedingugen werden schlechter, Botero kommt zum Beispiel erst auf Platz 12 ins Ziel. Und da kommt auch schon Katamiso, unser letzter Fahrer: Platz 7! Hervorragend! Ich kann mich nicht erinnern, dass er schon jemals in einem Zeitfahren so gut abgeschnitten hat.
Hier die Top 10 sowie unsere Jungs.
Milan Kolobnev | Cofidis | |
Sebastian Lang | Gerlosteiner | + 0.01 |
Raivis Belohvosciks | FDJeux | + 0.03 |
Jan Hruska | Liberty Seguros | + 0.03 |
Ronny Scholz | Gerlosteiner | + 0.07 |
Manuel Quinziato | Lampre | + 0.08 |
Sukahara Katamiso | Hutchison | + 0.09 |
Thomas Ziegler | Gerlosteiner | + 0.09 |
Stijn Devolder | US Postal | + 0.10 |
Torsten Hiekmann | T-Mobile | + 0.11 |
James Nguyen | Hutchison | + 0.22 |
Singhabar Muraprajesh | Hutchison | + 0.32 |
Pal Thikmat | Hutchison | + 0.32 |
Dim Puknab Tialeg | Hutchison | + 0.32 |
Dennis Ray | Hutchison | + 0.39 |
Mohammad Sindhaaber | Hutchison | + 1.07 |
Buvalip Simghattop | Hutchison | + 1.07 |
Geht da was?
Nächste Pressekonferenz
So. Heute unsere zweite Pressekonferenz. Genaugenommen zwei Pressekonferenzen, zuerst die "Grosse" mit allen Teamchefs und den Top-Fahren, und dann mehrere kleine mit den Teams. Auch für uns.
Aber eines nach dem anderen.
Bei der grossen Pressekonferenz hab ich mich aus Neugierde einfach mit die Menge gesetzt. Plötzlich höre ich eine bekannte Stimme neben mir, die den Quickstep Chef fragt:
Is it true? Robbie McEwen ist not with us in Malaysia, because his mum told him to stay away from the cute girls?
McEwen ist seit dieser Saison bei Quickstep. Und die Stimme, die hab ich nun auch erkannt: Dennis Ray, aus unserer Mannschaft. Was macht der denn hier? Naja, es gab jedenfalls einiges Gemurmel und einem ziemlich verdutzten Gesichtsausdruck bei den Offiziellen. Ich sag nur eins: Hoffentlich wurde Dennis nicht erkannt. Hoffentlich petzt keiner. Hoffentlich hat McEwen Humor. Denn sonst kann das noch eine ganz hässliche Saison für Dennis werden.
Er musste jedenfalls danach den Raum verlassen, und auf unserer kleinen Pressekonferenz hat unser Chef sich dann sogar bei Quickstep entschuldigt. Dann wurde gefragt, ob wir zufrieden sind, klar sind wir das, und ob Katamiso unter den Top 10 bleibend wird, was wir auch bejaht haben (Also ich nicht, und Sukahara auch nicht, aber der Chef hat gesagt, klar schafft er das.) Und ob Pals Ziel sei, eine Etappe zu gewinnen. (Wo haben die Jungs eigentlich ihr Gehirn. Das wurde doch gestern in der Mannschaftsvorstellung schon erläutert.) Ja, das sei unser Ziel, aber das sei nicht so einfach, denn mit Leuten wie Tom Boonen, Matteo Tossato, Markus Zberg und Bruseghin seien schon schnelle Fahrer dabei.
Hinterher hab ich den Chef noch mal angesprochen und gefragt, ob er sicher sei, mit der Top 10 Platzierung von Sukahara, aber er meinte, das kann schon klappen. Klöden, Guerini, Salvodelli, Di Luca, Karpets, Totschnig - die würden alle noch nicht voll fahren.
Na.
Sein Wort in Gottes Ohr.
Oder Buddhas Ohr, von mir aus.
Aber eines nach dem anderen.
Bei der grossen Pressekonferenz hab ich mich aus Neugierde einfach mit die Menge gesetzt. Plötzlich höre ich eine bekannte Stimme neben mir, die den Quickstep Chef fragt:
Is it true? Robbie McEwen ist not with us in Malaysia, because his mum told him to stay away from the cute girls?
McEwen ist seit dieser Saison bei Quickstep. Und die Stimme, die hab ich nun auch erkannt: Dennis Ray, aus unserer Mannschaft. Was macht der denn hier? Naja, es gab jedenfalls einiges Gemurmel und einem ziemlich verdutzten Gesichtsausdruck bei den Offiziellen. Ich sag nur eins: Hoffentlich wurde Dennis nicht erkannt. Hoffentlich petzt keiner. Hoffentlich hat McEwen Humor. Denn sonst kann das noch eine ganz hässliche Saison für Dennis werden.
Er musste jedenfalls danach den Raum verlassen, und auf unserer kleinen Pressekonferenz hat unser Chef sich dann sogar bei Quickstep entschuldigt. Dann wurde gefragt, ob wir zufrieden sind, klar sind wir das, und ob Katamiso unter den Top 10 bleibend wird, was wir auch bejaht haben (Also ich nicht, und Sukahara auch nicht, aber der Chef hat gesagt, klar schafft er das.) Und ob Pals Ziel sei, eine Etappe zu gewinnen. (Wo haben die Jungs eigentlich ihr Gehirn. Das wurde doch gestern in der Mannschaftsvorstellung schon erläutert.) Ja, das sei unser Ziel, aber das sei nicht so einfach, denn mit Leuten wie Tom Boonen, Matteo Tossato, Markus Zberg und Bruseghin seien schon schnelle Fahrer dabei.
Hinterher hab ich den Chef noch mal angesprochen und gefragt, ob er sicher sei, mit der Top 10 Platzierung von Sukahara, aber er meinte, das kann schon klappen. Klöden, Guerini, Salvodelli, Di Luca, Karpets, Totschnig - die würden alle noch nicht voll fahren.
Na.
Sein Wort in Gottes Ohr.
Oder Buddhas Ohr, von mir aus.
Etappe 2
Heute haben wir die erste richtige Etappe. Eine Flachetappe über fast 200km in einen Ort mit dem bemerkenswerten Namen "Butterworth". Unterwegs gibt es drei kleine Bergwertungen und 2 Sprints mit Zeitgutschriften.
Unser Chef hat für heute das Motto ausgegeben: Alles ruhig angehen lassen. Prima. Das ist auch meine Lieblingstaktik. Erstmal locker im hinteren Drittel abhängen!! Wenn eine Gruppe weggehen will, soll sie das tun. Wir vertrauen auf die anderen Sprinterteams, dass diese das Loch wieder zufahren, und greifen erst ganz zum Schluss ein. Irgendwie parasitär. Aber noch kennt uns hier niemand, wir sind die Underdogs und wie sind hier zuhause. Auf uns lastet ein viel höherer Druck als auf allen anderen.
Nach 5km setzen sich dann auch Cuesta(FDJ) und Larsson(USP) ab.
10km später gesellen sich Hernandez Blanquez (LSG), Van Boldt (SAE) und Sijmens (TMO) dazu. Larsson ist in der Gesamtwertung 14ter mit 12 Sekunden Rückstand.
Aber die Ausreisser kommen nicht richtig weg, das Feld unter der Kontrolle von Rabobank und Quickstep lässt sie nie mehr als 5 Minuten vorausfahren.
Cuesta holt sich die erste Bergwertung und wird Zweiter an den beiden folgenden. Damit ist er morgen der Bergkönig.
Nun sind es nur noch 35km bis ins Ziel. Der Chef gibt durch, dass alle zusehen sollen, in die vorderen Bereiche vorzufahren. 20km vor dem Ziel wird die Sprinterggruppe zusammengestellt: Ray, Nguyen, Sindhaaber und Thikmat sind es. Sindhaaber hat zunächst die Aufgabe, vorne das Tempo hochzuhalten.
So.
Der Sprint rückt immer näher. Ich verfolge das jetzt über den kleinen Bildschirm hier im Auto. Der Chef brabbelt irgendwas in sein Mikro. Ich höre nicht hin. Jetzt haben wir vorne einen schönen Zug aufgebaut...
Aber was machen die denn jetzt? Sind die verrückt geworden? Wieso fährt Pal Tikmat jetzt schon nach vorn? Es ist doch noch viel zu weit! Und jetzt legt er los! Er sprintet jetzt schon los! Sofort ist eine Lücke da, denn die anderen Sprinter müssen erst um den Rest unseres Zuges herumfahren. Hey. Jetzt verstehe ich. Genial gemacht.
Pal kämpt und beisst. Gutierrez, Michaelsen, Duma und Bossoni hat er an seinen Fersen. Meine Güte, mit der Taktik haben wir die anderen aber gut aufs Kreuz gelegt.
Pal beisst weiter und es sieht gut aus ... ja!
*AUTSCH* Mist, ich sitze ja im Auto. Da hab ich mir erstmal sauber die Birne gestossen. Trotzde: Sieg! Sieg! Sieg! Ein veritabler Einstand, aber nochmal lassen die sich anderen wohl nicht so schnell überrumpeln.
Hier die Top 10 des Tages sowie unsere Jungs.
In der Gesamtwertung schiebt sich Pal auf Platz 16 vor, Gutierrez sogar auf Platz 4.
Wegen einer Panne ist dafür Hruska weit zurückfegallen, so dass sich im Endeffekt wenig ändert.
Ja. Ihr habt es schon gesehen. Pal Thikmat fährt morgen im grünen Trikot des Punktbesten, denn Kolebnev trägt ja schon gelb.
Super Tag.
Mein Schädel brummt.
Und mir graut schon vor der Pressekonferenz !
Unser Chef hat für heute das Motto ausgegeben: Alles ruhig angehen lassen. Prima. Das ist auch meine Lieblingstaktik. Erstmal locker im hinteren Drittel abhängen!! Wenn eine Gruppe weggehen will, soll sie das tun. Wir vertrauen auf die anderen Sprinterteams, dass diese das Loch wieder zufahren, und greifen erst ganz zum Schluss ein. Irgendwie parasitär. Aber noch kennt uns hier niemand, wir sind die Underdogs und wie sind hier zuhause. Auf uns lastet ein viel höherer Druck als auf allen anderen.
Nach 5km setzen sich dann auch Cuesta(FDJ) und Larsson(USP) ab.
10km später gesellen sich Hernandez Blanquez (LSG), Van Boldt (SAE) und Sijmens (TMO) dazu. Larsson ist in der Gesamtwertung 14ter mit 12 Sekunden Rückstand.
Aber die Ausreisser kommen nicht richtig weg, das Feld unter der Kontrolle von Rabobank und Quickstep lässt sie nie mehr als 5 Minuten vorausfahren.
Cuesta holt sich die erste Bergwertung und wird Zweiter an den beiden folgenden. Damit ist er morgen der Bergkönig.
Nun sind es nur noch 35km bis ins Ziel. Der Chef gibt durch, dass alle zusehen sollen, in die vorderen Bereiche vorzufahren. 20km vor dem Ziel wird die Sprinterggruppe zusammengestellt: Ray, Nguyen, Sindhaaber und Thikmat sind es. Sindhaaber hat zunächst die Aufgabe, vorne das Tempo hochzuhalten.
So.
Der Sprint rückt immer näher. Ich verfolge das jetzt über den kleinen Bildschirm hier im Auto. Der Chef brabbelt irgendwas in sein Mikro. Ich höre nicht hin. Jetzt haben wir vorne einen schönen Zug aufgebaut...
Aber was machen die denn jetzt? Sind die verrückt geworden? Wieso fährt Pal Tikmat jetzt schon nach vorn? Es ist doch noch viel zu weit! Und jetzt legt er los! Er sprintet jetzt schon los! Sofort ist eine Lücke da, denn die anderen Sprinter müssen erst um den Rest unseres Zuges herumfahren. Hey. Jetzt verstehe ich. Genial gemacht.
Pal kämpt und beisst. Gutierrez, Michaelsen, Duma und Bossoni hat er an seinen Fersen. Meine Güte, mit der Taktik haben wir die anderen aber gut aufs Kreuz gelegt.
Pal beisst weiter und es sieht gut aus ... ja!
*AUTSCH* Mist, ich sitze ja im Auto. Da hab ich mir erstmal sauber die Birne gestossen. Trotzde: Sieg! Sieg! Sieg! Ein veritabler Einstand, aber nochmal lassen die sich anderen wohl nicht so schnell überrumpeln.
Hier die Top 10 des Tages sowie unsere Jungs.
Pal Thikmat | Hutchison | |
Jose Gutierrez Palacios | Illes Baleares | |
Vladimir Duma | Landbouwkredit | |
Alberto Ongarato | Fassa Bartolo | |
Paolo Bossoni | Lampre | |
Tom Boonen | Quickstep | |
Lars Michaelsen | CSC | |
Markus Zberg | Gerlosteiner | |
Milan Kolobnev | Cofidis | |
Mohammad Sindhaaber | Hutchison | |
James Nguyen | Hutchison | |
Dennis Ray | Hutchison | |
Singhabar Muraprajesh | Hutchison | |
Buvalip Simghattop | Hutchison | |
Sukahara Katamiso | Hutchison | |
Dim Puknab Tialeg | Hutchison |
In der Gesamtwertung schiebt sich Pal auf Platz 16 vor, Gutierrez sogar auf Platz 4.
Wegen einer Panne ist dafür Hruska weit zurückfegallen, so dass sich im Endeffekt wenig ändert.
Milan Kolobnev | Cofidis | |
Sebastian Lang | Gerlosteiner | + 0.01 |
Raivis Belohvosciks | FDJeux | + 0.03 |
Jose Gutierrez Palacios | Illes Baleares | + 0.03 |
Ronny Scholz | Gerlosteiner | + 0.08 |
Manuel Quinziato | Lampre | + 0.08 |
Sukahara Katamiso | Hutchison | + 0.09 |
Vladimir Duma | Landbouwkredit | + 0.09 |
Thomas Ziegler | Gerlosteiner | + 0.09 |
Stijn Devolder | US Postal | + 0.10 |
Pal Thikmat | Hutchison | + 0.14 |
James Nguyen | Hutchison | + 0.22 |
Singhabar Muraprajesh | Hutchison | + 0.34 |
Dim Puknab Tialeg | Hutchison | + 0.34 |
Dennis Ray | Hutchison | + 0.42 |
Mohammad Sindhaaber | Hutchison | + 1.07 |
Buvalip Simghattop | Hutchison | + 1.09 |
Super Tag.
Mein Schädel brummt.
Und mir graut schon vor der Pressekonferenz !
Zirkus
Diese Rundfahrt ist eine Gaudi, sage ich Euch. Gestern Abend hatte Dennis ja schon den Reisser mit McEwens Mutter gebracht, aber heute war's noch schlimmer.
Es ging alles los wie erwartet. Die einheimischen Journalisten bequatschten uns in einer Kakophonie, wie ich sie zuletzt bei der Negerkussausgabe im Kindergarten erlebt habe. Pal Thikmat selbst blieb ganz ruhig und bescheiden, natürlich habe er Selbstvertrauen gehabt nach den sechs Siegen im letzten Jahr, natürlich sei er sehr aufgeregt gewesen, natürlich sei das auch viel Glück gewesen und vor allem eine tolle Teamarbeit und eine geschickte taktische Idee des Chefs, ja er sei sehr zufrieden und wolle aber weiter angreifen, nein, er sei noch nicht verheiratet, ja das stimme, Linkin Park sei seine Lieblingsband, ja er hoffe eine Grand Tour mitfahren zu dürfen usw.
Aber dann, als die Einheimischen fertig waren, dann kamen die giftigen Fragen von den europäischen Journalisten. Ob wir denn in Zukuft auch immer die anderen für uns arbeiten lassen wollen, um dann am Ende für den Spurt schön frisch zu sein, ob unser Aufstieg in die erste Division denn nun eher durch mannschaftliche Stärke oder durch taktische Rafinesse zustande gekommen sei, ob das überhaupt vom Ehrenkodex in Ordnung sei mit dem Viererzug, das sei ja wie Sperren ohne Ball.
Zuerst blieb der Chef noch höflich, aber dann irgendwann platzte ihm der Kragen, und er antwortete mit rotem Kopf und hervortretenden Adern, dass er es nicht zulasse, wenn man seine Fahrer schlechtrede und ob denn hier niemand mehr in der Lage sei, eine Niederlage fair hinzunehmen.
Das fand ich gut!
Die einheimischen Journalisten fanden das auch gut, denn sie fingen nun an, auf den Fragesteller einzureden und zu schimpfen, und dann schmiss einer sein Notizbuch und der Italiener (ich glaub es war ein italienischer Journalist) riss sein Notebook hoch, um sich zu schützen, und dabei traf er aber aus Versehen einen anderen Journalisten am Kinn und dann ging die Post ab und wir hatten eine Prügelei im Konferenzraum. Erst kamen Hotelbedienstete, dann Wachleute und dann so eine Art Polizeistreife. Dann war Ruhe und es hatten plötzlich auch alle ihre Fragen vergessen und mussten dringend los. Ausser dem Italiener, der hatte seinen USB Stick verloren.
Ich ging danach erstmal duschen. Abends gabs zur Feier des Tages vor dem Essen ein Glas Champagner für alle, und die Teamoffiziellen sind hinterher noch in die Hotelbar gegangen. Ich ging auch mit. Zum einen fand ich es ganz cool, dabeizusein, zum anderen aber auch, um diesen Artikel hier zu schreiben. Und was soll ich sagen: Die wollten mir kein Bier geben. Erst ab 21! Das kann doch nicht sein, sagte ich, ich darf doch auch Autofahren, aber die Antwort war: "Ausweis. 21 Jahre." Ich bin aber erst 20. Da hab ich den Chef gefragt, ob er mir eines mitbringt. Und was sagt der Typ daraufhin zu mir? "Du must noch viel lernen." Grinst und geht weg. Bitte, was soll das denn heissen? Ich versteh's nicht.
Ich trinkt jetzt meinen Mangosaft aus und geh ins Bett.
Oder nein, ich guck Pay-TV und lass den Chef bezahlen. Ha.
Es ging alles los wie erwartet. Die einheimischen Journalisten bequatschten uns in einer Kakophonie, wie ich sie zuletzt bei der Negerkussausgabe im Kindergarten erlebt habe. Pal Thikmat selbst blieb ganz ruhig und bescheiden, natürlich habe er Selbstvertrauen gehabt nach den sechs Siegen im letzten Jahr, natürlich sei er sehr aufgeregt gewesen, natürlich sei das auch viel Glück gewesen und vor allem eine tolle Teamarbeit und eine geschickte taktische Idee des Chefs, ja er sei sehr zufrieden und wolle aber weiter angreifen, nein, er sei noch nicht verheiratet, ja das stimme, Linkin Park sei seine Lieblingsband, ja er hoffe eine Grand Tour mitfahren zu dürfen usw.
Aber dann, als die Einheimischen fertig waren, dann kamen die giftigen Fragen von den europäischen Journalisten. Ob wir denn in Zukuft auch immer die anderen für uns arbeiten lassen wollen, um dann am Ende für den Spurt schön frisch zu sein, ob unser Aufstieg in die erste Division denn nun eher durch mannschaftliche Stärke oder durch taktische Rafinesse zustande gekommen sei, ob das überhaupt vom Ehrenkodex in Ordnung sei mit dem Viererzug, das sei ja wie Sperren ohne Ball.
Zuerst blieb der Chef noch höflich, aber dann irgendwann platzte ihm der Kragen, und er antwortete mit rotem Kopf und hervortretenden Adern, dass er es nicht zulasse, wenn man seine Fahrer schlechtrede und ob denn hier niemand mehr in der Lage sei, eine Niederlage fair hinzunehmen.
Das fand ich gut!
Die einheimischen Journalisten fanden das auch gut, denn sie fingen nun an, auf den Fragesteller einzureden und zu schimpfen, und dann schmiss einer sein Notizbuch und der Italiener (ich glaub es war ein italienischer Journalist) riss sein Notebook hoch, um sich zu schützen, und dabei traf er aber aus Versehen einen anderen Journalisten am Kinn und dann ging die Post ab und wir hatten eine Prügelei im Konferenzraum. Erst kamen Hotelbedienstete, dann Wachleute und dann so eine Art Polizeistreife. Dann war Ruhe und es hatten plötzlich auch alle ihre Fragen vergessen und mussten dringend los. Ausser dem Italiener, der hatte seinen USB Stick verloren.
Ich ging danach erstmal duschen. Abends gabs zur Feier des Tages vor dem Essen ein Glas Champagner für alle, und die Teamoffiziellen sind hinterher noch in die Hotelbar gegangen. Ich ging auch mit. Zum einen fand ich es ganz cool, dabeizusein, zum anderen aber auch, um diesen Artikel hier zu schreiben. Und was soll ich sagen: Die wollten mir kein Bier geben. Erst ab 21! Das kann doch nicht sein, sagte ich, ich darf doch auch Autofahren, aber die Antwort war: "Ausweis. 21 Jahre." Ich bin aber erst 20. Da hab ich den Chef gefragt, ob er mir eines mitbringt. Und was sagt der Typ daraufhin zu mir? "Du must noch viel lernen." Grinst und geht weg. Bitte, was soll das denn heissen? Ich versteh's nicht.
Ich trinkt jetzt meinen Mangosaft aus und geh ins Bett.
Oder nein, ich guck Pay-TV und lass den Chef bezahlen. Ha.
Etappe 3
Hallo lieber Leser.
Heute berichte ich von der dritten Etappe der Tour de Langkawi.
Ich berichte nicht davon, was in der Presse über unsere Mannschaft steht.
Ich berichte nicht davon, was in der Presse über unsere Pressekonferenz steht.
Auch nicht von der Episode aus dem hiesigen Frühstücksfernsehen.
Und ich berichte ganz bestimmt nicht davon, was heute morgen los war, als der Chef für uns alle die Zimmer bezahlen wollte. Ich verbitte mir dazu auch jegliche Nachfragen. Vielleicht nur soviel: Für mich hat sich der Saisonstart kurzfristig noch ein wenig verzögert.
Nun aber zur Etappe.
Heute wollten wir uns nicht als Mitfahrer diffamieren lassen und Singhabar Muraprajesh griff direkt am Start an. An der ersten Bergwertung nach 3 km war er dem Feld bereits weit enteilt.
Kurz darauf setzten aber Hoffmann (CSC) und der Kolobnev-Bruder (CA) nach und die Ausreisser waren bald zu dritt.
So ging es eine ganze Weile weiter.
Im Feld einige weitere Attacken, die aber alle fruchtlos bleiben.
Die Ausreisser knapp 4 Minuten vorn. 90km bis zum Ziel. Dazwischen noch ein Berg mit Bergwertung Kat.3, anschliessend zwei langgezogene Hügel und dann abwärts zum Zielsprint.
An der Bergwertung wird Muraprajesh abgehängt und auf der Abfahrt dann auch vom Peloton eingeholt. Aber er hat seine Sache gut gemacht und dem Team einen Grund gegeben, warum sie sich an der Führungsarbeit nicht beteiligen mussten.
Am vorletzten Hügel schaltet sich Herr Boonen im Belgischen Meistertrikot höchstpersönlich in die Tempoarbeit ein!
Er hat wohl noch was vor?
Auch Dennis Ray ist vorn dabei. Er führt das Feld im Alleingang über die Bergkuppe und die Abfahrt herunter. Eine starke Leistung. Das höre ich nach der Etappe auch anerkennend von Boonen und Di Luca! Da wird Dennis sich aber freuen.
An der letzten Steigung attackieren wir mit Katamiso (ganz vorn), Thikmat (in Grün), Ray und Nguyen. Aber der Versuch, das Feld zu sprengen misslingt. Speziell das gelbe Trikot lässt sich nicht abhängen:
Ab geht es zum Ziel, im Höllentempo. Wer jetzt noch nicht vorn ist, schafft es auch nicht mehr.
Pal Thikmat ist wieder super postiert. Und da geht es auch los. Vorne
Bossoni, dann Thikmat, links Van Petegem, Boonen ist gut zu erkennen, rechts Duma, Kolobnev in Gelb.
Aber Pal zeigt erneut sein Durchhaltevermögen ...
Hier die Etappenwertung:
In der Gesamtwertung schiebt sich Pal auf Platz 3 vor:
Pal Thikmat fährt auch morgen im grünen Trikot des Punktbesten, obwohl Kolebnev de facto immer noch vor ihm liegt.
Im Bergtrikot bleibt Inigo Cuesta (11 Pkt).
Muraprajesh hat 6 Punkte.
Das erstmal dazu.
Man liest sich.
Heute berichte ich von der dritten Etappe der Tour de Langkawi.
Ich berichte nicht davon, was in der Presse über unsere Mannschaft steht.
Ich berichte nicht davon, was in der Presse über unsere Pressekonferenz steht.
Auch nicht von der Episode aus dem hiesigen Frühstücksfernsehen.
Und ich berichte ganz bestimmt nicht davon, was heute morgen los war, als der Chef für uns alle die Zimmer bezahlen wollte. Ich verbitte mir dazu auch jegliche Nachfragen. Vielleicht nur soviel: Für mich hat sich der Saisonstart kurzfristig noch ein wenig verzögert.
Nun aber zur Etappe.
Heute wollten wir uns nicht als Mitfahrer diffamieren lassen und Singhabar Muraprajesh griff direkt am Start an. An der ersten Bergwertung nach 3 km war er dem Feld bereits weit enteilt.
Kurz darauf setzten aber Hoffmann (CSC) und der Kolobnev-Bruder (CA) nach und die Ausreisser waren bald zu dritt.
So ging es eine ganze Weile weiter.
Im Feld einige weitere Attacken, die aber alle fruchtlos bleiben.
Die Ausreisser knapp 4 Minuten vorn. 90km bis zum Ziel. Dazwischen noch ein Berg mit Bergwertung Kat.3, anschliessend zwei langgezogene Hügel und dann abwärts zum Zielsprint.
An der Bergwertung wird Muraprajesh abgehängt und auf der Abfahrt dann auch vom Peloton eingeholt. Aber er hat seine Sache gut gemacht und dem Team einen Grund gegeben, warum sie sich an der Führungsarbeit nicht beteiligen mussten.
Am vorletzten Hügel schaltet sich Herr Boonen im Belgischen Meistertrikot höchstpersönlich in die Tempoarbeit ein!
Er hat wohl noch was vor?
Auch Dennis Ray ist vorn dabei. Er führt das Feld im Alleingang über die Bergkuppe und die Abfahrt herunter. Eine starke Leistung. Das höre ich nach der Etappe auch anerkennend von Boonen und Di Luca! Da wird Dennis sich aber freuen.
An der letzten Steigung attackieren wir mit Katamiso (ganz vorn), Thikmat (in Grün), Ray und Nguyen. Aber der Versuch, das Feld zu sprengen misslingt. Speziell das gelbe Trikot lässt sich nicht abhängen:
Ab geht es zum Ziel, im Höllentempo. Wer jetzt noch nicht vorn ist, schafft es auch nicht mehr.
Pal Thikmat ist wieder super postiert. Und da geht es auch los. Vorne
Bossoni, dann Thikmat, links Van Petegem, Boonen ist gut zu erkennen, rechts Duma, Kolobnev in Gelb.
Aber Pal zeigt erneut sein Durchhaltevermögen ...
Hier die Etappenwertung:
Paolo Bossoni | Lampre | |
Pal Thikmat | Hutchison | |
Milan Kolobnev | Cofidis | |
Markus Zberg | Gerolsteiner | |
Tom Boonen | Quickstep | |
Danilo di Luca | Saeco | |
Vladimir Duma | Landbouwkredit | |
Peter van Petegem | Lotto | |
Dennis Ray | Hutchison | |
Sukahara Katamiso | Hutchison | |
James Nguyen | Hutchison | |
Singhabar Muraprajesh | Hutchison | |
Mohammad Sindhaaber | Hutchison | |
Dim Puknab Tialeg | Hutchison | |
Buvalip Simghattop | Hutchison |
In der Gesamtwertung schiebt sich Pal auf Platz 3 vor:
Milan Kolobnev | Cofidis | |
Sebastian Lang | Gerolsteiner | + 0.10 |
Pal Thikmat | Hutchison | + 0.10 |
Raivis Belohvosciks | FDJeux | + 0.11 |
Jose Gutierrez Palacios | Illes Baleares | + 0.11 |
Ronny Scholz | Gerolsteiner | + 0.16 |
Manuel Quinziato | Lampre | + 0.16 |
Sukahara Katamiso | Hutchison | + 0.16 |
Vladimir Duma | Landbouwkredit | + 0.16 |
Thomas Ziegler | Gerolsteiner | + 0.16 |
James Nguyen | Hutchison | + 0.29 |
Singhabar Muraprajesh | Hutchison | + 0.32 |
Dim Puknab Tialeg | Hutchison | + 0.41 |
Dennis Ray | Hutchison | + 0.48 |
Mohammad Sindhaaber | Hutchison | + 1.16 |
Buvalip Simghattop | Hutchison | + 1.17 |
Im Bergtrikot bleibt Inigo Cuesta (11 Pkt).
Muraprajesh hat 6 Punkte.
Das erstmal dazu.
Man liest sich.
Hotelnächte
Nabend.
Es ist 01:20 Nachts, und ich liege wach im Hotelbett und kann nicht einschlafen. Warum das so ist, erzähle ich Euch später. Erstmal zum Sportlichen: Wieder ein Supertag für Hutchison, finde ich. Pal Thikmat ist jetzt unter den Top 3 der Gesamtwertung, was hier im Lande für sehr viel Aufregung gesorgt hat.
Besonders beeindruckt hat mich aber auch Singhabar Muraprajesh. Vom Start weg zu attackieren, dann 120 km vorweg in einer Fluchtgruppe zu fahren ist eine Sache, aber dann, in dem welligen und anspruchsvollen Gelände vor der Zielankunft nicht den Anschluss zu verlieren, nach so einer Gewaltanstrengung, das ist schon eine tolle Leistung. Der Mann hat eine Pferdelunge. Scheint ein ähnlicher Fahrertyp zu sein wie ich. Nur besser in den Bergen. Das traut man ihm gar nicht zu, denn sonst ist er total locker, fast zu locker. Man könnte sagen "Surfertyp".
Die Pressekonferenz verlief wie erwartet. Die Malaysischen Reporter überschlugen sich in Ihrem Überoptimismus, zuminedest die meisten, und die Europäischen waren diesmal viel freundlicher, weil Sie gesehen haben, das wir wirklich was können. Nicht nur der Ausreisser, sondern auch wie Dennis Ray am Ende das Feld über die Hügel geführt hat, das war schon gross. Ich denke, heute sind wir wirklich in der ersten Division angekommen.
Als die Pressekonferenz anfing langweilig zu werden, ging ich etwas raus an die frische Luft. Was mich dort erwartete, war eine Überraschung: Eine zweite Pressekonferenz. Naja. So eine Art Pressekonferenz. Eine Reporterin von MTV Malaysia stand zusammen mit Singhabar Muraprajesh auf dem Parkplatz, interviewte ihn, und etwa 50 kreischende Mädchen standen da herum. Mann. Pal Thikmat ist vielleicht der sportliche Held, aber "Mura" (so nannte ihn die Reporterin) ist der Held der Massen.
Tja. Und dann passierte es.
Jemand tickte mir auf die Schulter.
Ich drehte mich um und war sprachlos.
"Guten Tag. Ich bin Jiewei Zhang, Sprachstudentin, und ich mache gerade ein Volontariat beim Shanghai Morning Post. Ich würde gerne ein Interview mit ihnen führen. Wann hätten sie bitte Zeit?"
Ich konnte nicht antworten. Zunächst. Jiewei Zhang erklärte das ganze dann noch einmal. Es sei für eine Wochenendbeilage. Sie wolle mich interviewen, weil ich als Europäer in einem asiatischen Team fahre und weil ich ja immerhin auch Deutscher Meister sei, undsoweiter. Ja. Und Ziyi Zhang sei ihre Schwester.
Aber mal im Ernst:
Hätte ihr hier abgesagt?
Oder einschlafen können?
Tja. In 2 Tagen.
In 2 Tagen verbringe ich einen ganzen Abend mit ihr. Ich hoffe ich werde einigermassen intelligente Sachen von mir geben und mich nicht total blöd anstellen.
Aber jetzt muss wirklich schlafen.
Es 02:00 Uhr Nachts!
Hoffentlich kann ich morgen im Mannschaftswagen einigermassen vor mich hindösen, ohne dass der Chef etwas bemerkt.
Es ist 01:20 Nachts, und ich liege wach im Hotelbett und kann nicht einschlafen. Warum das so ist, erzähle ich Euch später. Erstmal zum Sportlichen: Wieder ein Supertag für Hutchison, finde ich. Pal Thikmat ist jetzt unter den Top 3 der Gesamtwertung, was hier im Lande für sehr viel Aufregung gesorgt hat.
Besonders beeindruckt hat mich aber auch Singhabar Muraprajesh. Vom Start weg zu attackieren, dann 120 km vorweg in einer Fluchtgruppe zu fahren ist eine Sache, aber dann, in dem welligen und anspruchsvollen Gelände vor der Zielankunft nicht den Anschluss zu verlieren, nach so einer Gewaltanstrengung, das ist schon eine tolle Leistung. Der Mann hat eine Pferdelunge. Scheint ein ähnlicher Fahrertyp zu sein wie ich. Nur besser in den Bergen. Das traut man ihm gar nicht zu, denn sonst ist er total locker, fast zu locker. Man könnte sagen "Surfertyp".
Die Pressekonferenz verlief wie erwartet. Die Malaysischen Reporter überschlugen sich in Ihrem Überoptimismus, zuminedest die meisten, und die Europäischen waren diesmal viel freundlicher, weil Sie gesehen haben, das wir wirklich was können. Nicht nur der Ausreisser, sondern auch wie Dennis Ray am Ende das Feld über die Hügel geführt hat, das war schon gross. Ich denke, heute sind wir wirklich in der ersten Division angekommen.
Als die Pressekonferenz anfing langweilig zu werden, ging ich etwas raus an die frische Luft. Was mich dort erwartete, war eine Überraschung: Eine zweite Pressekonferenz. Naja. So eine Art Pressekonferenz. Eine Reporterin von MTV Malaysia stand zusammen mit Singhabar Muraprajesh auf dem Parkplatz, interviewte ihn, und etwa 50 kreischende Mädchen standen da herum. Mann. Pal Thikmat ist vielleicht der sportliche Held, aber "Mura" (so nannte ihn die Reporterin) ist der Held der Massen.
Tja. Und dann passierte es.
Jemand tickte mir auf die Schulter.
Ich drehte mich um und war sprachlos.
"Guten Tag. Ich bin Jiewei Zhang, Sprachstudentin, und ich mache gerade ein Volontariat beim Shanghai Morning Post. Ich würde gerne ein Interview mit ihnen führen. Wann hätten sie bitte Zeit?"
Ich konnte nicht antworten. Zunächst. Jiewei Zhang erklärte das ganze dann noch einmal. Es sei für eine Wochenendbeilage. Sie wolle mich interviewen, weil ich als Europäer in einem asiatischen Team fahre und weil ich ja immerhin auch Deutscher Meister sei, undsoweiter. Ja. Und Ziyi Zhang sei ihre Schwester.
Aber mal im Ernst:
Hätte ihr hier abgesagt?
Oder einschlafen können?
Tja. In 2 Tagen.
In 2 Tagen verbringe ich einen ganzen Abend mit ihr. Ich hoffe ich werde einigermassen intelligente Sachen von mir geben und mich nicht total blöd anstellen.
Aber jetzt muss wirklich schlafen.
Es 02:00 Uhr Nachts!
Hoffentlich kann ich morgen im Mannschaftswagen einigermassen vor mich hindösen, ohne dass der Chef etwas bemerkt.
Zuletzt geändert von Heiko am 14.8.2005 - 21:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Etappe 4
Das letzte Bild lädt nicht?
Du machst Witze, oder? Das ist das beste an der gesamten Story bisher.
Moin zusammen.
Bin etwas müde und wortkarg heute. Ich hab noch keinem aus der Mannschaft von meinem Interviewtermin erzählt, aber irgendwann werd' ich das wohl machen müssen. Beim Frühstück muss ich ausgesehen haben, wie der Tod auf Urlaub, denn alle haben gefragt, ob ich krank sei oder ähnliches. Ihr könnt Euch vorstellen, was losgewesen wäre, wenn ich die Wahrheit erzählt hätte!
Die Etappe fing ruhig an. Mura versuchte komischerweise, an der Spitze des Feldes mitzufahren, und als es dann eine Attacke von Nuyens (Quickstep) und Edaleine (Cofidis) gab, hat er sich gleich an deren Fersen geheftet. Ganz schön mutig. Über Funk besprach der Chef mit ihm die Sprintwertungen. Klar, bei den geringen Abständen könnte es sich mit 12 oder gar 18 Sekunden Zeitgutschrift gleich unter die Top 20 katapultieren.
Aber zwei Tage hintereinander ausreissen? Da muss man schon sehr fit sein!
Hier ein Bild der drei Ausreisser:
Die erste Zeitgutschrift holt sich Edaleine, vor Nuyens und Muraprajesh.
Das Feld liegt 4.48 Minuten zurück. Mura also im virtuellen gelben Trikot.
Aber nun wird auch im Feld Tempo gemacht und Mister Gelbes Trikot himself spannt sich an die Spitze des Feldes. Respekt!
Die zweite Zeitgutschrift holt sich Mura, und auch an der dritten und letzten ist er noch vorne. Die Zeit der Ausreisser ist abgelaufen, hinten im Bild seht ihr schon das Feld heranrasen.
Es sind noch 20km bis ins Ziel.
Mura hat seine Arbeit getan und er lässt sich zurückfallen. Insgesamt 14 Sekunden Zeitgutschrift, schöne Sache. Die anderen versuchen währenddessen vorne das Tempo hochzuhalten und Pal Thikmat zu positionieren.
Hier sind es noch etwa 2,5 km bis ins Ziel:
Vorne der unermüdliche Dennis Ray, dann Bertoletti und Contrini (beide Lampre), dahinter Thikmat, gefolgt vo Dumoulin (Rabobank),
Sindhaaber, Nguyen, dann Kolobnev und Boonen.
Pal wieder in optimaler Ausgangsposition. Es ist wirklich beeindruckend, welche taktische Reife er hier demonstriert. Hier sind es noch wenige 100 Meter bis ins Ziel:
Thikmat vor Domoulin, dann Sindhaaber vor Kolobnev, Ray und der schon abgeschlagene Boonen.
Eine hauchdünne Entscheidung. Ich kann nicht sagen, wer hier vorne liegt:
Aha. Die Rennleitung hat Domoulin an der Spitze gesehen. Schade.
Hier die Etappenwertung:
In der Gesamtwertung schiebt sich Pal auf Platz 2 vor, Mura ist jetzt natürlich abgeschlagen, nachdem der Plan leider nicht aufgegangen war und er auf den letzten Kilometern noch so viel Zeit verloren hat.
Pal Thikmat fährt morgen im grünen Trikot des Punktbesten, ab jetzt zu Recht Im Bergtrikot bleibt Inigo Cuesta (11 Pkt). Muraprajesh hat nun 7 Punkte.
Ich werde übrigens heute nicht von der Pressekonferenz berichten.
Ich muss in die Stadt.
Mir 'nen Anzug kaufen. Oder irgendwas peppiges, weiss noch nicht genau.
Du machst Witze, oder? Das ist das beste an der gesamten Story bisher.
Moin zusammen.
Bin etwas müde und wortkarg heute. Ich hab noch keinem aus der Mannschaft von meinem Interviewtermin erzählt, aber irgendwann werd' ich das wohl machen müssen. Beim Frühstück muss ich ausgesehen haben, wie der Tod auf Urlaub, denn alle haben gefragt, ob ich krank sei oder ähnliches. Ihr könnt Euch vorstellen, was losgewesen wäre, wenn ich die Wahrheit erzählt hätte!
Die Etappe fing ruhig an. Mura versuchte komischerweise, an der Spitze des Feldes mitzufahren, und als es dann eine Attacke von Nuyens (Quickstep) und Edaleine (Cofidis) gab, hat er sich gleich an deren Fersen geheftet. Ganz schön mutig. Über Funk besprach der Chef mit ihm die Sprintwertungen. Klar, bei den geringen Abständen könnte es sich mit 12 oder gar 18 Sekunden Zeitgutschrift gleich unter die Top 20 katapultieren.
Aber zwei Tage hintereinander ausreissen? Da muss man schon sehr fit sein!
Hier ein Bild der drei Ausreisser:
Die erste Zeitgutschrift holt sich Edaleine, vor Nuyens und Muraprajesh.
Das Feld liegt 4.48 Minuten zurück. Mura also im virtuellen gelben Trikot.
Aber nun wird auch im Feld Tempo gemacht und Mister Gelbes Trikot himself spannt sich an die Spitze des Feldes. Respekt!
Die zweite Zeitgutschrift holt sich Mura, und auch an der dritten und letzten ist er noch vorne. Die Zeit der Ausreisser ist abgelaufen, hinten im Bild seht ihr schon das Feld heranrasen.
Es sind noch 20km bis ins Ziel.
Mura hat seine Arbeit getan und er lässt sich zurückfallen. Insgesamt 14 Sekunden Zeitgutschrift, schöne Sache. Die anderen versuchen währenddessen vorne das Tempo hochzuhalten und Pal Thikmat zu positionieren.
Hier sind es noch etwa 2,5 km bis ins Ziel:
Vorne der unermüdliche Dennis Ray, dann Bertoletti und Contrini (beide Lampre), dahinter Thikmat, gefolgt vo Dumoulin (Rabobank),
Sindhaaber, Nguyen, dann Kolobnev und Boonen.
Pal wieder in optimaler Ausgangsposition. Es ist wirklich beeindruckend, welche taktische Reife er hier demonstriert. Hier sind es noch wenige 100 Meter bis ins Ziel:
Thikmat vor Domoulin, dann Sindhaaber vor Kolobnev, Ray und der schon abgeschlagene Boonen.
Eine hauchdünne Entscheidung. Ich kann nicht sagen, wer hier vorne liegt:
Aha. Die Rennleitung hat Domoulin an der Spitze gesehen. Schade.
Hier die Etappenwertung:
Samuel Dumoulin | Rabobank | |
Pal Thikmat | Hutchison | |
Milan Kolobnev | Cofidis | |
Danilo di Luca | Saeco | |
Markus Zberg | Gerolsteiner | |
Daniele Bennati | Phonak | |
Tom Boonen | Quickstep | |
Alberto Ongarato | Fassa Batolo | |
Mohammad Sindhaaber | Hutchison | |
Vladimir Duma | Landbouwkredit | |
Dennis Ray | Hutchison | |
James Nguyen | Hutchison | |
Dim Puknab Tialeg | Hutchison | |
Sukahara Katamiso | Hutchison | |
Buvalip Simghattop | Hutchison | |
Singhabar Muraprajesh | Hutchison | +2.27 |
In der Gesamtwertung schiebt sich Pal auf Platz 2 vor, Mura ist jetzt natürlich abgeschlagen, nachdem der Plan leider nicht aufgegangen war und er auf den letzten Kilometern noch so viel Zeit verloren hat.
Milan Kolobnev | Cofidis | |
Pal Thikmat | Hutchison | + 0.06 |
Sebastian Lang | Gerolsteiner | + 0.18 |
Raivis Belohvosciks | FDJeux | + 0.19 |
Jose Gutierrez Palacios | Illes Baleares | + 0.19 |
Manuel Quinziato | Lampre | + 0.24 |
Ronny Scholz | Gerolsteiner | + 0.24 |
Vladimir Duma | Landbouwkredit | + 0.24 |
Sukahara Katamiso | Hutchison | + 0.24 |
Thomas Ziegler | Gerolsteiner | + 0.27 |
James Nguyen | Hutchison | + 0.29 |
Dim Puknab Tialeg | Hutchison | + 0.49 |
Dennis Ray | Hutchison | + 0.56 |
Mohammad Sindhaaber | Hutchison | + 1.23 |
Buvalip Simghattop | Hutchison | + 1.26 |
Singhabar Muraprajesh | Hutchison | + 2.57 |
Ich werde übrigens heute nicht von der Pressekonferenz berichten.
Ich muss in die Stadt.
Mir 'nen Anzug kaufen. Oder irgendwas peppiges, weiss noch nicht genau.
- T-MobileFan
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Also ich sehe Thikmat vorne. Und das Bild von der Frau oder wer darauf ist klappt wirklich nicht
Edit: jetzt gehts
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Zuletzt geändert von T-MobileFan am 14.8.2005 - 23:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Etappe 5
Heute war ein schwarzer Tag für uns, zumindest was das sportliche angeht. Ich kann nur hoffen, dass die Pechsträhne endet und ich heute abend beim Interview nicht allzu abgelenkt daherkomme.
Die Etappe begann wieder mit einem Ausreissversuch. Diesmal sind es Kolobnev (Saeco), Stevens (CSC) und Atienza (Cofidis), die früh attackieren. Wie viele von diesen Kolobnev Brüdern gibt es eigentlich? Den in Gelb. Den, der heute attackiert und dann hat doch neulich schon einer
von C.A. ebenfalls attackiert. Warum haben die sich nicht gleich Karamasoff genannt. Dann wüsste man, woran man ist.
Es folgen weitere Attacken aus dem Feld, zum Beispiel vo Calvente (CSC) und Hayman (Rabobank).
50 km vor dem Ziel haben wir folgendes Bild: Atienza und Kolobnev sind alleine vorne, sie haben ihren Begleiter abgeschüttelt.
Stevens folgt als Solist 3.29 dahinter (hier im Bild). Weitere 4.38 zurück folgt Calvente, dann nach 1.44 das Feld.
Langsam wird uns die Sache mulmig und wir schalten uns massiv in die Verfolgung ein. Das bringt auch gleich etwas Bewegung in die Sache. Die beiden CSC Fahrer werden bald geschluckt und auch die beiden vorne scheinen stehend k.o. zu sein. Werden sie durchhalten? Ihr Vorsprung auf das Feld beträgt 6.38 bei 12km Reststrecke. Das ist ein gutes Polster, aber es folt noch ein giftiger Anstieg kurz vor dem Ziel.
Hutchison attackiert an Fusse des Anstieges. Durch die Tempoverschärfung kommt noch mehr Unruhe ins Feld. Es kommt zu einem Sturz, in den auch Sukahara Katamiso verwickelt ist. Die Enttäuschung bei uns ist riesig: Er scheidet verletzt aus! Wer soll den jetzt aufs Klassement fahren?
Vorne sind Atienza und Kolobnev durch. Ray geht als erster über die Bergkuppe und versucht tapfer seine Spitzenposition zu verteidigen. Er stürzt sich waghalsig die Abfahrt hinab, und gib auf dem letzten Kilometer alles. Wild reisst er am Lenker und kann kaum die Spur halten - aber er erreicht die Ziellinie auf Platz 3. Super!
Dann aber eine weitere grosse Enttäuschung. Dennis' Fahrweise wird als Behinderung ausgelegt und er wird auf Platz 3 zurückgestuft. Das ist doch zum heulen. Katamiso raus, keine Chance mehr auf Gelb für Thikmat und dann auch noch das.
Hier der Etappenstand.
Damit verliet Milan Kolobnev das gelbe Trikot und
kann es seinem Bruder Aleksandr übergeben:
Hier noch die Top 5 der Punktewertung:
So. Nun leg ich mich ne Stunde aufs Ohr. Dann unter die Dusche und dann .. "schaun mer mal".
Die Etappe begann wieder mit einem Ausreissversuch. Diesmal sind es Kolobnev (Saeco), Stevens (CSC) und Atienza (Cofidis), die früh attackieren. Wie viele von diesen Kolobnev Brüdern gibt es eigentlich? Den in Gelb. Den, der heute attackiert und dann hat doch neulich schon einer
von C.A. ebenfalls attackiert. Warum haben die sich nicht gleich Karamasoff genannt. Dann wüsste man, woran man ist.
Es folgen weitere Attacken aus dem Feld, zum Beispiel vo Calvente (CSC) und Hayman (Rabobank).
50 km vor dem Ziel haben wir folgendes Bild: Atienza und Kolobnev sind alleine vorne, sie haben ihren Begleiter abgeschüttelt.
Stevens folgt als Solist 3.29 dahinter (hier im Bild). Weitere 4.38 zurück folgt Calvente, dann nach 1.44 das Feld.
Langsam wird uns die Sache mulmig und wir schalten uns massiv in die Verfolgung ein. Das bringt auch gleich etwas Bewegung in die Sache. Die beiden CSC Fahrer werden bald geschluckt und auch die beiden vorne scheinen stehend k.o. zu sein. Werden sie durchhalten? Ihr Vorsprung auf das Feld beträgt 6.38 bei 12km Reststrecke. Das ist ein gutes Polster, aber es folt noch ein giftiger Anstieg kurz vor dem Ziel.
Hutchison attackiert an Fusse des Anstieges. Durch die Tempoverschärfung kommt noch mehr Unruhe ins Feld. Es kommt zu einem Sturz, in den auch Sukahara Katamiso verwickelt ist. Die Enttäuschung bei uns ist riesig: Er scheidet verletzt aus! Wer soll den jetzt aufs Klassement fahren?
Vorne sind Atienza und Kolobnev durch. Ray geht als erster über die Bergkuppe und versucht tapfer seine Spitzenposition zu verteidigen. Er stürzt sich waghalsig die Abfahrt hinab, und gib auf dem letzten Kilometer alles. Wild reisst er am Lenker und kann kaum die Spur halten - aber er erreicht die Ziellinie auf Platz 3. Super!
Dann aber eine weitere grosse Enttäuschung. Dennis' Fahrweise wird als Behinderung ausgelegt und er wird auf Platz 3 zurückgestuft. Das ist doch zum heulen. Katamiso raus, keine Chance mehr auf Gelb für Thikmat und dann auch noch das.
Hier der Etappenstand.
Aleksandr Kolobnev | Saeco | |
Daniel Atenza | Cofidis | |
Tom Boonen | Quickstep | +1.45 |
Dennis Ray | Hutchison | +1.45 |
Paolo Bossoni | Lampre | +1.45 |
Vladimir Duma | Landbouwkredit | +1.45 |
Danilo di Luca | Saeco | +1.45 |
Alberto Ongarato | Fassa Batolo | +1.45 |
Lorenzo Bernucci | Landbouwkredit | +1.45 |
Mohammad Sindhaaber | Hutchison | +1.45 |
James Nguyen | Hutchison | +1.45 |
Pal Thikmat | Hutchison | +1.45 |
Buvalip Simghattop | Hutchison | +1.45 |
Singhabar Muraprajesh | Hutchison | +1.45 |
Milan Kolobnev | Cofidis | +1.45 |
Dim Puknab Tialeg | Hutchison | +1.45 |
Sukahara Katamiso | Hutchison | +1.45 |
kann es seinem Bruder Aleksandr übergeben:
Aleksandr Kolobnev | Saeco | |
Daniel Atenza | Cofidis | +0.37 |
Milan Kolobnev | Cofidis | +1.38 |
Pal Thikmat | Hutchison | +1.44 |
Sebastian Lang | Gerolsteiner | +1.56 |
Jose Gutierrez Palacios | Illes Baleares | +1.58 |
Manuel Quinziato | Lampre | +2.03 |
Ronny Scholz | Gerolsteiner | +2.03 |
Vladimir Duma | Landbouwkredit | +2.03 |
Thomas Ziegler | Gerolsteiner | +2.05 |
James Nguyen | Hutchison | +2.16 |
Dim Puknab Tialeg | Hutchison | +2.28 |
Dennis Ray | Hutchison | +2.35 |
Mohammad Sindhaaber | Hutchison | +3.02 |
Buvalip Simghattop | Hutchison | +3.04 |
Singhabar Muraprajesh | Hutchison | +4.35 |
Pal Thikmat | Hutchison | 66 |
Milan Kolobnev | Cofidis | 62 |
Paolo Bossoni | Lampre | 49 |
Tom Boonen | Quickstep | 46 |
Aleksandr Kolobnev | Saeco | 45 |
Das Interview
Frisch geduscht, mit 140 Puls und einem Blutdruck, der mich wahrscheinlich direkt für die Notaufnahme qualifizieren würde, warte ich auf dem Grünstrifen vor dem Hotel auf meine Interviewerin. Und da kommt Sie auch schon:
Ich versuche, mich so souverän wie möglich zu geben, und schlage vor, das wir in eine nahegelegene Bar weiterziehen. Sie ist dagegen. Dort sei es viel zu laut und man könne sich gar nicht richtig konzentriert unterhalten. Stimmt. Hab ich ja wieder toll gemacht. Das hier ist kein Date, sondern ein Interview, Herr Schornbey! Ich spüre, wie mir das Blut in die Wangen schiesst.
Sie schlägt vor, stattdessen auf mein Hotelzimmer zu gehen! Wenn ich nicht eben die klare Ansage erhalten hätte, würde ich mir ja sonstwas einbilden. Aber nun ist klar, dass sie einfach nur Ruhe haben will. Kleines Problem: Mein Zimmer sieht aus, wie, naja, wie ein bewohntes Hotelzimmer von jemandem der keinen Besuch erwartet. Ausserdem ist es klein und stickig. Aber das kann ich ihr doch nicht erzählen!
"Ich teile mir ein Doppelzimmer mit einem anderen Fahrer. Das ist nicht gut. Vielleicht hat das Hotel ja einen Besprechungsraum?"
Gesagt, getan. Es gibt einen Besprechungsraum, den wir nutzen dürfen. Wir bekommen sogar einen kleinen Rollwagen mit Saft und Wasser angeboten. Prima. Nun geht es los.
Herr Schornbey, warum sind Sie ....
Rasmus, mein Name ist Rasmus.
Herr Rasmus, warum sind Sie eigentlich Radsportprofi geworden?
Äh,ja, klasse. "Herr Rasmus".
So hatte ich mir das nun ja überhaupt nicht vorgestellt.
Bitte?
Warum Sie Radsportprofi geworden sind?
Ja. Das ist, folgendermassen war das, also, es begann, eigentlich wollte ich das schon immer werden, seit ich den legendären Sieg von Eros Poli am Mont Ventoux im Fernsehen gesehen habe.
Und wie haben Sie es geschafft, in eine Profimannschaft aufgenommen zu werden ?
Ja. Äh. Das ist eine lustige Geschichte. Und eine lange. Das ist eine lange lustige Geschichte. Soll ich die jetzt wirklich erzählen? Dann haben Sie ihre ganze Wochenendbeilage schon ausgefüllt.
Wir editieren die Texte normalerweise noch, bevor sie veröffentlicht werden. Also keine Sorge.
Stimmt. Wie peinlich. Ich beginne die Geschichte zu erzählen, wie ich damals immer aus Spass durch die Wälder gefahren bin, und wie ich mich einmal einfach einer Trainingsgruppe angeschlossen habe, das war, wie sich dann rausstellte, eine Sichtungsgruppe für die Telekom-Nachwuchsfahrer. Und die haben mich dann irgendwie weitervermittelt, weil ich für Telekom doch nicht gut genug war, und ich erzählte, wie ich nach Australien eingeladen wurde und an der Riverland Trophy als Gastfahrer teilnehmen durfte und da war auch einer von Hutchinson dabei und so weiter. Und während ich so plaudere, schweift mein Blick durch die Gegend und bleibt auf Jiewei Zhangs Bluse hängen, bzw. genaugenommen im Ausschnitt denn es scheint so, als habe sie gar keinen BH an! Scheinbar sind meine Worte immer langsamer und stockender geworden, jedenfalls hörte ich plötzlich aus der Ferne:
Herr Schornbey?
Ja? Sorry! Ich war grad ganz im Gedanken.
Oh Gott! Ich könnte im Boden versinken!
Herr Rasmus, wie war das, als Sie Deutscher Meister wurden, mit nur 19 Jahren?
Oh. Da habe ich mehr Glück als Verstand gehabt.
Aber Sie haben immerhin den berühmten Jan Ullrich geschlagen!
Nein, hab ich nicht. Der hat verletzungsbedingt nicht teilgenommen.
Endlich mal ein Punkt für mich!
Ich hab einfach Glück gehabt, dass es kurz vor dem Ziel einen Sturz gab und ich nur noch mit Wegmann und Heppner um den Sieg sprinten musste. Und weil die beiden zuvor am Berg viel gearbeitet hatten, war ich noch frischer.
Also im Endeffekt hatten Sie den Sieg gar nicht verdient?
Naja.
Scheisse! Hätte doch den Rhetorikkurs besuchen sollen!
Im Sport kann viel passieren. Zum Siegen braucht man Glück und Geschick.
Puh!
Wie fühlen Sie sich als Europäer in einem asiatischen Team?
Sehr gut! Ich bin allerdings nicht der einzige Europäer. Es ist aber nicht so, dass wir hier zwei Fraktionen hätten. Das Teamgefühl ist hervorragend.
Ich erzähle noch weiter über die Unterschiedlichen Lebens- und Trainingseinstellungen, zitiere einmal Lao-Tse, aber es scheint, ich könne damit auch nicht punkten.
Wir unterhalten uns noch weiter über den Radsport allgemein, meine Vorbilder, meine Ziele, was man so für persönliche Eigenschaften haben muss, wenn man Profi werden will usw. Es entwickelt sich ein richtig nettes Gespräch, und es gelingt mir, manchmal mit Gegenfragen zu kontern, um mehr über Jiewei zu erfahren ("Und warum machen Sie das Volontariat?" usw.)
Wie vertraut sind Sie denn mit dem Radsport in China?
Oh, kaum. Ich weiss von dem grossen Radrennen um den Qinghai Lake, aber das ist auch alles.
Oh! Sie kennen nicht Shao Bei Zhang, das grosse Chinesische Radsporttalent?
Öh. Nein.
Das ist mein Bruder.
Oh. Daher wissen Sie so viel über den Radsport.
Ja. Er ist sehr gut. Schnell. Ausdauernd, und bereit, in einem Profiteam noch viel zu lernen.
Aha. Na, das wird bestimmt klappen. China öffnet sich ja immer mehr.
Ja. Das sagt mein ehrenwerter Vater auch. Und er ist sogar bereit, dem entsprechenden Team eine grosszügige finanzielle Aufwandsentschädigung zukommen zu lassen.
Hab ich das jetzt richtig verstanden ?!?
Oh. Entschuldigung, aber ich denke, wir haben schon gute Sponsoren. Das sind grosse Unternehmen, da kann auch ein wohlhabender Einzelunternehmer wenig ...
Meinem Vater gehört die Chinese International News Corporation. Viele Zeitungen. Zwei Fernsehsender.
Auch die Shanghai Morning Post?
Ja. Die auch. Meinen sie, könnten Sie freundlicherweise einen Kontakt zu ihrem Teamchef herstellen?
In meinem Kopf dreht sich alles. Mein ganzes Traumschloss stürzt in sich zusammen. Das war alles nur eine Farce, um einen Fürsprecher für ihren Bruder, den Sohn des Chefs zu gewinnen!
Ich wäre sehr stolz auf meinen Bruder und sehr dankbar für Ihre Hilfe! Wirklich.
Sie ergreift meine Hand!
Und vielleicht fahren Sie beide ja einmal zusammen? Mein Volontariat für die Radsportkolumne geht noch bis in den Sommer hinein. Es gäbe bestimmt einen spannenden, persönlichen Hintergrunddbericht über die erfolgreiche Zusammenarbeit von Ost und West.
Ja, was jetzt? Will sie doch etwas von mir?
Ich werde es vorschlagen. Versprochen!
Oh Danke. Sie sind ein Gentleman!
Wir plauderten noch etwas weiter, über wirklich persönliche Sachen, wie die Jugend in China, die Jugend in Deutschland, usw. Jiewei verabschiedete sich herzlich.
Auf Wiedersehen und bis bald, Rasmus.
Rasmus. Nicht mehr "Sie".
Am Abend sprach ich mit dem Chef.
Ich versuche, mich so souverän wie möglich zu geben, und schlage vor, das wir in eine nahegelegene Bar weiterziehen. Sie ist dagegen. Dort sei es viel zu laut und man könne sich gar nicht richtig konzentriert unterhalten. Stimmt. Hab ich ja wieder toll gemacht. Das hier ist kein Date, sondern ein Interview, Herr Schornbey! Ich spüre, wie mir das Blut in die Wangen schiesst.
Sie schlägt vor, stattdessen auf mein Hotelzimmer zu gehen! Wenn ich nicht eben die klare Ansage erhalten hätte, würde ich mir ja sonstwas einbilden. Aber nun ist klar, dass sie einfach nur Ruhe haben will. Kleines Problem: Mein Zimmer sieht aus, wie, naja, wie ein bewohntes Hotelzimmer von jemandem der keinen Besuch erwartet. Ausserdem ist es klein und stickig. Aber das kann ich ihr doch nicht erzählen!
"Ich teile mir ein Doppelzimmer mit einem anderen Fahrer. Das ist nicht gut. Vielleicht hat das Hotel ja einen Besprechungsraum?"
Gesagt, getan. Es gibt einen Besprechungsraum, den wir nutzen dürfen. Wir bekommen sogar einen kleinen Rollwagen mit Saft und Wasser angeboten. Prima. Nun geht es los.
Herr Schornbey, warum sind Sie ....
Rasmus, mein Name ist Rasmus.
Herr Rasmus, warum sind Sie eigentlich Radsportprofi geworden?
Äh,ja, klasse. "Herr Rasmus".
So hatte ich mir das nun ja überhaupt nicht vorgestellt.
Bitte?
Warum Sie Radsportprofi geworden sind?
Ja. Das ist, folgendermassen war das, also, es begann, eigentlich wollte ich das schon immer werden, seit ich den legendären Sieg von Eros Poli am Mont Ventoux im Fernsehen gesehen habe.
Und wie haben Sie es geschafft, in eine Profimannschaft aufgenommen zu werden ?
Ja. Äh. Das ist eine lustige Geschichte. Und eine lange. Das ist eine lange lustige Geschichte. Soll ich die jetzt wirklich erzählen? Dann haben Sie ihre ganze Wochenendbeilage schon ausgefüllt.
Wir editieren die Texte normalerweise noch, bevor sie veröffentlicht werden. Also keine Sorge.
Stimmt. Wie peinlich. Ich beginne die Geschichte zu erzählen, wie ich damals immer aus Spass durch die Wälder gefahren bin, und wie ich mich einmal einfach einer Trainingsgruppe angeschlossen habe, das war, wie sich dann rausstellte, eine Sichtungsgruppe für die Telekom-Nachwuchsfahrer. Und die haben mich dann irgendwie weitervermittelt, weil ich für Telekom doch nicht gut genug war, und ich erzählte, wie ich nach Australien eingeladen wurde und an der Riverland Trophy als Gastfahrer teilnehmen durfte und da war auch einer von Hutchinson dabei und so weiter. Und während ich so plaudere, schweift mein Blick durch die Gegend und bleibt auf Jiewei Zhangs Bluse hängen, bzw. genaugenommen im Ausschnitt denn es scheint so, als habe sie gar keinen BH an! Scheinbar sind meine Worte immer langsamer und stockender geworden, jedenfalls hörte ich plötzlich aus der Ferne:
Herr Schornbey?
Ja? Sorry! Ich war grad ganz im Gedanken.
Oh Gott! Ich könnte im Boden versinken!
Herr Rasmus, wie war das, als Sie Deutscher Meister wurden, mit nur 19 Jahren?
Oh. Da habe ich mehr Glück als Verstand gehabt.
Aber Sie haben immerhin den berühmten Jan Ullrich geschlagen!
Nein, hab ich nicht. Der hat verletzungsbedingt nicht teilgenommen.
Endlich mal ein Punkt für mich!
Ich hab einfach Glück gehabt, dass es kurz vor dem Ziel einen Sturz gab und ich nur noch mit Wegmann und Heppner um den Sieg sprinten musste. Und weil die beiden zuvor am Berg viel gearbeitet hatten, war ich noch frischer.
Also im Endeffekt hatten Sie den Sieg gar nicht verdient?
Naja.
Scheisse! Hätte doch den Rhetorikkurs besuchen sollen!
Im Sport kann viel passieren. Zum Siegen braucht man Glück und Geschick.
Puh!
Wie fühlen Sie sich als Europäer in einem asiatischen Team?
Sehr gut! Ich bin allerdings nicht der einzige Europäer. Es ist aber nicht so, dass wir hier zwei Fraktionen hätten. Das Teamgefühl ist hervorragend.
Ich erzähle noch weiter über die Unterschiedlichen Lebens- und Trainingseinstellungen, zitiere einmal Lao-Tse, aber es scheint, ich könne damit auch nicht punkten.
Wir unterhalten uns noch weiter über den Radsport allgemein, meine Vorbilder, meine Ziele, was man so für persönliche Eigenschaften haben muss, wenn man Profi werden will usw. Es entwickelt sich ein richtig nettes Gespräch, und es gelingt mir, manchmal mit Gegenfragen zu kontern, um mehr über Jiewei zu erfahren ("Und warum machen Sie das Volontariat?" usw.)
Wie vertraut sind Sie denn mit dem Radsport in China?
Oh, kaum. Ich weiss von dem grossen Radrennen um den Qinghai Lake, aber das ist auch alles.
Oh! Sie kennen nicht Shao Bei Zhang, das grosse Chinesische Radsporttalent?
Öh. Nein.
Das ist mein Bruder.
Oh. Daher wissen Sie so viel über den Radsport.
Ja. Er ist sehr gut. Schnell. Ausdauernd, und bereit, in einem Profiteam noch viel zu lernen.
Aha. Na, das wird bestimmt klappen. China öffnet sich ja immer mehr.
Ja. Das sagt mein ehrenwerter Vater auch. Und er ist sogar bereit, dem entsprechenden Team eine grosszügige finanzielle Aufwandsentschädigung zukommen zu lassen.
Hab ich das jetzt richtig verstanden ?!?
Oh. Entschuldigung, aber ich denke, wir haben schon gute Sponsoren. Das sind grosse Unternehmen, da kann auch ein wohlhabender Einzelunternehmer wenig ...
Meinem Vater gehört die Chinese International News Corporation. Viele Zeitungen. Zwei Fernsehsender.
Auch die Shanghai Morning Post?
Ja. Die auch. Meinen sie, könnten Sie freundlicherweise einen Kontakt zu ihrem Teamchef herstellen?
In meinem Kopf dreht sich alles. Mein ganzes Traumschloss stürzt in sich zusammen. Das war alles nur eine Farce, um einen Fürsprecher für ihren Bruder, den Sohn des Chefs zu gewinnen!
Ich wäre sehr stolz auf meinen Bruder und sehr dankbar für Ihre Hilfe! Wirklich.
Sie ergreift meine Hand!
Und vielleicht fahren Sie beide ja einmal zusammen? Mein Volontariat für die Radsportkolumne geht noch bis in den Sommer hinein. Es gäbe bestimmt einen spannenden, persönlichen Hintergrunddbericht über die erfolgreiche Zusammenarbeit von Ost und West.
Ja, was jetzt? Will sie doch etwas von mir?
Ich werde es vorschlagen. Versprochen!
Oh Danke. Sie sind ein Gentleman!
Wir plauderten noch etwas weiter, über wirklich persönliche Sachen, wie die Jugend in China, die Jugend in Deutschland, usw. Jiewei verabschiedete sich herzlich.
Auf Wiedersehen und bis bald, Rasmus.
Rasmus. Nicht mehr "Sie".
Am Abend sprach ich mit dem Chef.
Etappe 6
Heute früh hab ich ersteinmal mit dem Chef gesprochen, wegen Jiewei Zhangs Bruder. Und: Man glaubt es kaum, aber er war wirklich interessiert. Vor allem scheint ihn die mögliche - wie hiess es ? -
Aufwandsentschädigung sehr zu interessiere. Vater Zhang ist offenbar ein echter Multimillionär. Er will Kontakt aufnehmen!
Nach dem Ausfall von Sukahara Katamiso gibt es auch eine neue Strategie:
Puknab Tialeg und Muraprajesh erhalten freie Fahrt, sollen aber bei der einzigen Bergetappe alles geben. Wenn einer von beiden unter die Top 20 der Etappe kommt, erhält er als Sonderprämie einen nagelneuen Sportwagen! Für die anderen gilt: Pal Thikmat ins grüne Trikot.
Nun aber zur Etappe.
Vom Start weg eine Attacke von Fertonani (Illes Baleares), Ziegler (Gerolsteiner), Van Boldt (Saeco) und Karpets (US Postal). Sindhaaber geht mit. Es handelt sich übrigens nicht um unseren "alten" Freund Vladimir Karpets, sondern auch hier haben wir wieder einen kleinen Bruder im Einsatz: Tomas heisst er.
Am ersten Sprint siegt Ziegler vor Sindhaaber und Fertonani.
Ziegler ist auch am zweiten Sprint vorne, Sindhaaber wieder Zweiter.
6.22 ist jetzt der Vorsprung, aber es sind noch 70 km bis ins Ziel.
Hier sind es noch 46 km bis zum Ziel, der Abstand zum Feld bleibt bei 6.50. Aber Sindhaaber signalisiert, dass er fast am Ende seiner Kräfte ist.
Hinten im Feld macht Rabobank jetzt das Tempo. Aber ich vermute, dass es nun zu spät ist, die Ausreisser müssten durch sein.
Noch 20 km bis ins Ziel. Fertonani musste als Erster reissen lassen, auch Van Boldt jetzt mit Problemen, wie man sieht. Karpets sieht von den Ausreissern mit Abstand am Besten aus.
Das Feld ist über 4 Minuten zurück.
Das Ziel: Karpets zieht am Ende unwiderstehlich voran, die anderen kommen nicht hinterher.
Sindhaaber wird toller Dritter, zweiter wird Ziegler, der dadurch wohl Gelb übernimmt. Im Sprint des Hauptfeldes kann Pal Thikmat sich diesmal nicht so gut platzieren. Ob das daran liegt, das sein Anfahrer Sindhaaber nicht dabei war?
Damit verliet nun auch der nächste Kolobnev (Aleksandr) sein gelbes Trikot - an Ziegler.
Milan Kolobnev, der die ersten Tage in Gelb fuhr, erobert allerdings von
Pal Thikmat das grüne Trikot zurück.
Hier der neue Gesamtstand
Ob wir damit unser ursprüngliches Ziel, eine Top 20 Platzierung zu erreichen, noch einhalten können? Ich fürchte: Nein.
Hier noch die Top 5 der Punktewertung:
Noch ein Blick auf die Bergwertung gefällig?
Aufwandsentschädigung sehr zu interessiere. Vater Zhang ist offenbar ein echter Multimillionär. Er will Kontakt aufnehmen!
Nach dem Ausfall von Sukahara Katamiso gibt es auch eine neue Strategie:
Puknab Tialeg und Muraprajesh erhalten freie Fahrt, sollen aber bei der einzigen Bergetappe alles geben. Wenn einer von beiden unter die Top 20 der Etappe kommt, erhält er als Sonderprämie einen nagelneuen Sportwagen! Für die anderen gilt: Pal Thikmat ins grüne Trikot.
Nun aber zur Etappe.
Vom Start weg eine Attacke von Fertonani (Illes Baleares), Ziegler (Gerolsteiner), Van Boldt (Saeco) und Karpets (US Postal). Sindhaaber geht mit. Es handelt sich übrigens nicht um unseren "alten" Freund Vladimir Karpets, sondern auch hier haben wir wieder einen kleinen Bruder im Einsatz: Tomas heisst er.
Am ersten Sprint siegt Ziegler vor Sindhaaber und Fertonani.
Ziegler ist auch am zweiten Sprint vorne, Sindhaaber wieder Zweiter.
6.22 ist jetzt der Vorsprung, aber es sind noch 70 km bis ins Ziel.
Hier sind es noch 46 km bis zum Ziel, der Abstand zum Feld bleibt bei 6.50. Aber Sindhaaber signalisiert, dass er fast am Ende seiner Kräfte ist.
Hinten im Feld macht Rabobank jetzt das Tempo. Aber ich vermute, dass es nun zu spät ist, die Ausreisser müssten durch sein.
Noch 20 km bis ins Ziel. Fertonani musste als Erster reissen lassen, auch Van Boldt jetzt mit Problemen, wie man sieht. Karpets sieht von den Ausreissern mit Abstand am Besten aus.
Das Feld ist über 4 Minuten zurück.
Das Ziel: Karpets zieht am Ende unwiderstehlich voran, die anderen kommen nicht hinterher.
Sindhaaber wird toller Dritter, zweiter wird Ziegler, der dadurch wohl Gelb übernimmt. Im Sprint des Hauptfeldes kann Pal Thikmat sich diesmal nicht so gut platzieren. Ob das daran liegt, das sein Anfahrer Sindhaaber nicht dabei war?
Tomas Karpets | US Postal | |
Thomas Ziegler | Gerolsteiner | |
Mohammad Sindhaaber | Hutchison | |
Francis van Boldt | Saeco | |
Milan Kolobnev | Cofidis | +3.45 |
Daniele Bennati | Phonak | +3.45 |
Markus Zberg | Gerolsteiner | +3.45 |
Samuel Domoulin | Rabobank | +3.45 |
Alberto Ongarato | Fassa Batolo | +3.45 |
Matteo Tossato | Quickstep | +3.45 |
Pal Thikmat | Hutchison | +3.45 |
Dennis Ray | Hutchison | +3.45 |
James Nguyen | Hutchison | +3.45 |
Aleksandr Kolobnev | Saeco | +3.45 |
Buvalip Simghattop | Hutchison | +3.45 |
Dim Puknab Tialeg | Hutchison | +3.45 |
Singhabar Muraprajesh | Hutchison | +3.45 |
Milan Kolobnev, der die ersten Tage in Gelb fuhr, erobert allerdings von
Pal Thikmat das grüne Trikot zurück.
Hier der neue Gesamtstand
Thomas Ziegler | Gerolsteiner | |
Tomas Karpets | US Postal | +0.14 |
Mohammad Sindhaaber | Hutchison | +1.09 |
Aleksandr Kolobnev | Saeco | +2.10 |
Daniel Atenza | Cofidis | +2.47 |
Francis van Boldt | Saeco | +3.07 |
Milan Kolobnev | Cofidis | +3.48 |
Pal Thikmat | Hutchison | +3.54 |
Sebastian Lang | Gerolsteiner | +4.06 |
Jose Gutierrez Palacios | Illes Baleares | +4.09 |
James Nguyen | Hutchison | +4.26 |
Dim Puknab Tialeg | Hutchison | +4.37 |
Dennis Ray | Hutchison | +4.45 |
Buvalip Simghattop | Hutchison | +5.14 |
Singhabar Muraprajesh | Hutchison | +6.45 |
Hier noch die Top 5 der Punktewertung:
Milan Kolobnev | Cofidis | 74 |
Pal Thikmat | Hutchison | 70 |
Paolo Bossoni | Lampre | 49 |
Tom Boonen | Quickstep | 48 |
Thomas Ziegler | Saeco | 46 |
Aleksandr Kolobnev | Saeco | 13 |
Daniel Atienza | Cofidis | 11 |
Inigo Cuesta | FDJeux | 11 |
Gustav Larsson | US Postal | 10 |
Singhabar Muraprajesh | Hutchison | 7 |
Etappe 7
Siebte Etappe. Die Ruhe vor dem Sturm, nehme ich an, denn morgen folgt die einzige und alles entscheidende Bergankunft.
Nach wenigen Kilometern greifen Miholjevic (Alessio) und Murajev (CA) an.
Wird auch Zeit, würde ich sagen, denn von Alessio haben wir ja während dieser Rundfahrt noch gar nichts gesehen. Aber die beiden werden gestellt. Sofort darauf versuchen es die Nächsten:
Garcia Quesada (T-Mobile), Vansevenant (Lotto) und Reynes (Illes Baleares)
Dieser Gruppe gelingt es, sich abzusetzen. An der Bergwertung wird Vansevenant abgehängt, aber es gelingt ihm, sich auf der Abfaht wieder an die Kameraden heranzuarbeiten:
Im Feld gibt es nun weitere Attacken am laufenden Band, zunächst Noval (US Postal), Schnider (Fassa) und Di Grande (Landbouwkredit), dann Zberg (Gerolsteiner), aber alle Angriffe verpuffen, denn das Tempo im Feld ist sehr hoch. Die drei Ausreisser kommen auch nicht weg, 30 km vor dem Ziel ist ihr Abstand weiterhin bei 2.20 Minuten.
Der Chef gibt das erwartete Kommando: Thikmat, Sindhaaber, Ray und Nguyen sollen den Sprint vorbereiten. Wie damals, als Pal die Etappe gewinnen konnte.
Dann aber dies: 7,5 vor dem Ziel ein Sturz im Feld. Auch der Träger des
grünen Trikots ist darin verwickelt. Tragisch für Kolobnev, eine Riesenchance für Thikmat, sich das grüne Trikot zurückzuerobern.
Hier sehen wir 4km vor dem Ziel den gut aufgebauten "Hutchison Zug":
Trotz unser guten Vorbereitung läuft nicht alles nach Plan: Duma hat sich
eingeschlichen und spritzt in einem guten Moment energisch nach vorn:
v.l.n.r: Boonen, Di Luca, Ongarato, Ray, Sindhaaber, Duma, Thikmat
Duma lässt sich den Sieg nicht mehr nehmen.
Super. Drei Mann unter den ersten sieben, und Thikmat müsste grün zurückerobert
haben! Schauen wir auf den Gesamtstand:
Da wurden die Top 10 aber noch einmal schön durcheinandergewirbelt.
Offensichtlich waren beide Kolobnevs im Sturz, genauso wie Sebastian Lang.
In der Punktewertung sieht es nun sehr gut aus für Pal Thikmat:
Nach wenigen Kilometern greifen Miholjevic (Alessio) und Murajev (CA) an.
Wird auch Zeit, würde ich sagen, denn von Alessio haben wir ja während dieser Rundfahrt noch gar nichts gesehen. Aber die beiden werden gestellt. Sofort darauf versuchen es die Nächsten:
Garcia Quesada (T-Mobile), Vansevenant (Lotto) und Reynes (Illes Baleares)
Dieser Gruppe gelingt es, sich abzusetzen. An der Bergwertung wird Vansevenant abgehängt, aber es gelingt ihm, sich auf der Abfaht wieder an die Kameraden heranzuarbeiten:
Im Feld gibt es nun weitere Attacken am laufenden Band, zunächst Noval (US Postal), Schnider (Fassa) und Di Grande (Landbouwkredit), dann Zberg (Gerolsteiner), aber alle Angriffe verpuffen, denn das Tempo im Feld ist sehr hoch. Die drei Ausreisser kommen auch nicht weg, 30 km vor dem Ziel ist ihr Abstand weiterhin bei 2.20 Minuten.
Der Chef gibt das erwartete Kommando: Thikmat, Sindhaaber, Ray und Nguyen sollen den Sprint vorbereiten. Wie damals, als Pal die Etappe gewinnen konnte.
Dann aber dies: 7,5 vor dem Ziel ein Sturz im Feld. Auch der Träger des
grünen Trikots ist darin verwickelt. Tragisch für Kolobnev, eine Riesenchance für Thikmat, sich das grüne Trikot zurückzuerobern.
Hier sehen wir 4km vor dem Ziel den gut aufgebauten "Hutchison Zug":
Trotz unser guten Vorbereitung läuft nicht alles nach Plan: Duma hat sich
eingeschlichen und spritzt in einem guten Moment energisch nach vorn:
v.l.n.r: Boonen, Di Luca, Ongarato, Ray, Sindhaaber, Duma, Thikmat
Duma lässt sich den Sieg nicht mehr nehmen.
Vladimir Duma | Landbouwkredit | |
Pal Thikmat | Hutchison | |
Alberto Ongarato | Fassa Batolo | |
Tom Boonen | Quickstep | |
Danilo de Luca | Saeco | |
Mohammad Sindhaaber | Hutchison | |
Dennis Ray | Hutchison | |
Guiseppe di Grande | Landbouwkredit | |
Francis van Boldt | Saeco | |
Steffen Wesemann | T-Mobile | |
James Nguyen | Hutchison | |
Thomas Ziegler | Gerolsteiner | |
Buvalip Simghattop | Hutchison | |
Dim Puknab Tialeg | Hutchison | |
Singhabar Muraprajesh | Hutchison | |
Milan Kolobnev | Cofidis | +2.12 |
haben! Schauen wir auf den Gesamtstand:
Thomas Ziegler | Gerolsteiner | |
Tomas Karpets | US Postal | +0.14 |
Mohammad Sindhaaber | Hutchison | +1.09 |
Daniel Atenza | Cofidis | +2.47 |
Francis van Boldt | Saeco | +3.07 |
Pal Thikmat | Hutchison | +3.41 |
Vladimir Duma | Landbouwkredit | +3.53 |
Jose Gutierrez Palacios | Illes Baleares | +4.09 |
Ronny Scholz | Gerolsteiner | +4.13 |
Marzio Bruseghin | Fassa Bartolo | +4.16 |
James Nguyen | Hutchison | +4.24 |
Dim Puknab Tialeg | Hutchison | +4.39 |
Dennis Ray | Hutchison | +4.45 |
Buvalip Simghattop | Hutchison | +5.14 |
Singhabar Muraprajesh | Hutchison | +6.45 |
Offensichtlich waren beide Kolobnevs im Sturz, genauso wie Sebastian Lang.
In der Punktewertung sieht es nun sehr gut aus für Pal Thikmat:
Pal Thikmat | Hutchison | 90 |
Milan Kolobnev | Cofidis | 74 |
Vladimir Duma | Lampre | 70 |
Tom Boonen | Quickstep | 62 |
Mohammad Sindhaaber | Hutchison | 54 |