Giro de Italia
15.Etappe
Gleich nach dem Frühstück und dem Telefonat mit Kim Andersen machen sich Riis und das Team im Bus auf den Weg zum Start. Es regnet in strömen und Gerald Ciolek graust es schon bei der Abfahrt: „Wenn ich mir das Wetter und das Profil ansehe, dann muss ich schon sagen, dass ich lieber im Bett liegen würde als das heute mitzumachen.“
CSC setzt sich früh an die Spitze des Feldes und kontrolliert das Feld, wie es sich gehört.
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Bereits nach wenigen Kilometern der Einrollphase gehen erste Attacken. Team CSC lässt die zehn Fahrer gewähren. Allerdings hat fdjeux was dagegen, und jagt sofort hinterher.
Kaum ist das Feld wieder zusammen, nimmt das Tempo ab und es setzen sich Mason, Reyes, Auge und Martias ab.
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Jedoch schlägt CSC ein bestimmtes Tempo an, dass die Ausreisser sofort wieder geschnappt werden, als es bergauf geht. Guerini und Barbero streiten sich einmal mehr um eine Bergwertung.
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Der Italiener setzt sich durch und macht deutlich, dass er die Berggesamtwertung gewinnen möchte. Bisher zeigt Guerini allgemein eine sehr sehr starke Saison. Nach der Bergwertung verflacht das Rennen ein bisschen. Das Feld wurde in mehrere Stücke geteilt, läuft aber auf den nächsten Kilometern wieder zusammen. 7 Fahrer des Dänischen Teams bilden weiterhin die Lokomotive des Pelotons,
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während sich Basso im Windschatten ausruht, und Gerald Ciolek wie befürchtet schon um den Anschluss kämpft.
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Endlich geht’s hinauf. Rund 80 Kilometer vor dem Ziel beginnt das Feld mit dem riesen Berg. Am Fuß des Berges werden überraschend keine Attacken gestartet. CSC hält das Tempo zwar hoch, fährt aber nicht so, dass viele Fahrer abfallen.12 Kilometer vor dem Gipfel verlässt auch Lombardi die Kraft, er muss aus der Führung gehen und seine Teamkameraden ziehen lassen. Die sieht er wohl erst wieder nach dem Rennen im Mannschaftsbus. Weitere 2 Kilometer später müssen auch Arvesen und Zabriskie abreissen lassen. Jetzt beginnt das Feld zu zerfliegen.
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Jetzt trennt sich die Spreu vom Weizen. Noch 16 Fahrer vorne. Auch Voigt und Peron fliegen raus. Basso hat damit nur noch Schleck und Julich bei sich. Mazzoleni und Popovych forcieren das Tempo für ihre Kapitäne.
„Auf geht’s Bobby! Kämpfen! Versuch dranzubleiben! Ivan braucht dich noch bei der Abfahrt und am Fuße des nächsten Berges. Es sind nur noch 3,5 Kilometer bis zum Gipfel! Allez, Bobby Allez Allez!“ schreit Bjarne Riis in seinen Autofunk.
Baguete von Lotto-Davitamon lässt abreissen. Im Tourfunk wird es plötzlich laut. Die Kommentatoren sind aufgebracht. Was ist geschehen?
„Oouuh! Caucchioli und Julich haben Probleme! Der Gesamtdritte muss abreissen lassen. Wer hätte das gedacht? Ivan Basso jetzt auch nur noch mit einem Helfer. Bobby Julich kann dem Tempo nicht mehr folgen....“
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Christophe Moreau forciert das Tempo kurz vor der Bergwertung. Er fährt vor Cioni als erster über über die Linie. Die Spitzengruppe zerbröckelt. Kurz vor der Abfahrt. Popovych, Savoldelli, Schleck und van Huffel wurden tatsächlich auf dem Gipfel noch abgehängt. Damit ist Ivan Basso isoliert! Das war das Ziel von den Basso-Gegnern, und es hat geklappt. Julich und Caucchioli haben rund 2,30 Minuten Rückstand. Sehr starker Auftritt von zwei jungen Deutschen. Zusammen mit Dario Cioni haben sich Fothen und Russ auf der Abfahrt absetzen können.
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Unten angekommen haben sich die beiden Gruppen wieder zusammengeschlossen. Die abgeschlagenen scheinen aber nicht mehr zurückkommen zu können. Damit muss Ivan Basso die letzten 40 Kilometer alleine durchstehen, gegen zwei Lampre und zwei Credit Agricole Profis. Ivan Basso verschärft am Fuße des Anstiegs das Tempo, was dazu führt das der tapfere Russ, Cioni und Mazzoleni abreissen lassen müssen.
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Als der Italiener das Tempo wieder rausnimmt, attackieren wie aus dem Nichts Bruseghin und Cunego. Basso forciert erneut das Tempo. Cunego lässt Bruseghin stehen und Cioni kehrt in die Verfolgergruppe zurück.
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Allerdings nur für kurze Zeit , dann verschwindet er wieder, zusammen mit Fothen. Und diesmal wird es für immer sein, denn Basso hat erneut das Tempo verschärft. Auch Botscharov und Moreau können nicht mehr folgen. Basso hat Bruseghin geschnupft und jagt nun Damiano Cunego, der auf dem Gipfel nur noch 20 Sekundek Vorsprung hat.
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Der Giro ist wohl entschieden. Zumindest eine Vorentscheidung scheint gefallen zu sein. Cunego und Basso sind die einzigen Konstanten bei dieser Italienrundfahrt. Doch wer gewinnt die Etappe am heutigen Tage? Noch hat Cunego einen Minimalvorsprung von wenigen Sekunden. Bruseghin kann Basso nicht mehr folgen, er ist stehen KO. Ivan Basso konnte auf Cunego aufschließen und gemeinsam rollen sie nun 8 Kilometer vor dem Ziel den Berg hinunter.
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Die Konkurrenz ist deutlich geschlagen. Im Ziel ist es dann eine klare Sache. Ivan Basso würdigt die Leistung von Damiano Cunego und schenkt ihm den Tagessieg. Beide umarmen sich im Ziel und haben verstanden: „Nur einer von uns kann hier gewinnen!“ Auf Platz drei landet Bruseghin, was man durchaus als Überraschung sehen kann.
Die Tageswertung
1 Damiano Cunego Lampre - Caffita 5h47'18
2 Ivan Basso Team CSC s.t. Player
3 Marzio Bruseghin Fassa Bortolo + 1'27
4 Christophe Moreau Credit Agricole + 2'56
5 Alexandre Botcharov Credit Agricole + 4'16
6 Markus Fothen Gerolsteiner + 4'56
7 Dario Cioni Liquigas - Bianchi s.t.
8 Frank Schleck Team CSC + 7'20 Player
9 Paolo Savoldelli Discovery Channel s.t.
10 Yaroslav Popovych Discovery Channel s.t.
11 Wim Van Huffel Davitamon - Lotto + 7'28
12 Eddy Mazzoleni Lampre - Caffita s.t.
13 Matthias Russ Gerolsteiner s.t.
14 Pietro Caucchioli Credit Agricole + 11'44
15 Bobby Julich Team CSC + 11'52 Player
16 Sergio Marinangeli Naturino - Sapore Di Mare + 12'56
17 Tomas Konecny T-Mobile Team + 13'04
18 Thomas Lövkvist Française des Jeux + 13'44
19 Bingen Fernandez Cofidis + 13'52
20 Serge Baguet Davitamon - Lotto s.t.
21 Giuseppe Guerini T-Mobile Team + 14'56
22 Sergio Barbero Naturino - Sapore Di Mare + 15'04
23 Patrik Sinkewitz Quick Step - Innergetic s.t.
24 Jens Voigt Team CSC s.t. Player
25 Michele Scotto Lampre - Caffita + 17'36
Die Gesamtwertung
1 Ivan Basso Team CSC 62h15'57 Player
2 Damiano Cunego Lampre - Caffita + 3'
3 Christophe Moreau Credit Agricole + 10'40
4 Dario Cioni Liquigas - Bianchi + 17'03
5 Paolo Savoldelli Discovery Channel + 20'59
6 Pietro Caucchioli Credit Agricole + 21'24
7 Marzio Bruseghin Fassa Bortolo + 24'27
8 Yaroslav Popovych Discovery Channel + 28'04
9 Wim Van Huffel Davitamon - Lotto + 31'24
10 Frank Schleck Team CSC + 32'09 Player 11