Ich glaube kaum, dass Prognosen derzeit mehr als eine Gedankenspielerei sein können. Wir wissen schlichtweg gar nichts darüber, wie sich die neuen Siegkandidaten der Tour unter Druck verhalten werden.
Bei Klöden scheint mir manche Argumentation stark ullrichbezogen zu sein ("Der findet seine Form in Woche 3!") - ich hingegen glaube, dass die fehlende Substanz in den Alpen besonders weh tun wird.
Bei Landis wissen wir nur, dass ein Phonak-Fahrer, der bei einer GT etwas reißt, seinen Erfolg meist ca. 10 Tage genießen darf.
Evans bleibt mein Favorit (auch letztes Jahr hat er in den Pyrenäen bis zum Schluss am Horn gezogen), aber mehr als ein Tipp ist das eben auch nicht.
Menchov wird von Escartin als Favorit gehandelt, womit seine Niederlage besiegelt sein dürfte.
Leipheimer könnte noch schön in Richtung Podium aufholen, aber da man über "Schwächen" ja offenbar nicht sprechen darf, werden wir von ihm wohl auch nie erfahren, was auf den Etappen 7 und 10 los war und wie man sich im modernen Radsport so schnell erholen kann.
Sastre traue ich drei überragende Alpenetappen auch nicht so recht zu, falls er sie aber bringen kann, wird er im Zeitfahren auch nicht scheitern. So schlecht ist er dort nicht, in einem motivierenden Tag-20-ZF bei einer GT erst recht nicht.
Am schönsten wären ein paar ernsthafte Alpen-Attacken von Fahrern mit unter 10 Minuten Rückstand, ich möchte Landis gern mal in Schwierigkeiten sehen.
Moreau, Zubeldia, Sinkewitz, Azevedo, Karpets - etwas in der Art würde mir gefallen.