Doping. Lösungen?

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O`Neil
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Beitrag: # 373552Beitrag O`Neil
30.7.2006 - 0:07

Fabian hat geschrieben:@O'Neill

Für mich hat Mephistopheles recht, wenn er sagt, dass Geld die Welt regiert. Das ist nun mal so, wer Geld hat, hat das Sagen, wer keins hat, muss selbst schauen, wo er bleibt.

Ich bin ausserdem nicht der Meinung, dass es im Sport immer nur darum geht, zu gewinnen. Sonst könnten ja gleich mal 170 Fahrer zu Hause bleiben!

Hab mich vllt. bisschen umständlich ausgedrückt. Ich stimme zu, dass Geld die Welt regiert, nur kann man meiner Meinung nach darin nicht den Grund für Doping suchen.

Und es können keine 170 Fahrer gleich zu Hause bleiben, es gibt ja auch schließlich Helfer, die ihr Geld und dann auch Prämie bekommen, wen ihr Kapitän gewinnt.
Und das Ziel eines jeden Sponsors ist (positive?) mediale Aufmerksamkeit und die erreicht man am besten durch Siege. Natürlich fährt nicht jeder auf Gesamtsieg, aber z.B. Agritubel hätte es bestimmt gefallen, wenn sie einen Etappensieg herausgefahren hätten.


zu den Vorschlägen von TeamTelekom:
Wie ich schon geschrieben habe, halte ich nicht zu schwere Etappen für den Grund für Doping.
Denn wenn man von zu schweren Etappenprofilen schpricht, heißt das ja, dass die Etappen unschaffbar wären. Aber die Fahrer die im Grupetto schaffen diese Etappen ja auch, wenn auch sehr viel langsamer.
Wenn also die etappen unschaffbar wären, würde das bedeuten, dass auch die Fahrer die im Grupetto mitrollen alle gedopt sind, was ich aber nicht glaube. Wenn das nämlich der Fall wäre, kann man professionelles Radfahren für die nächsten 10 Jahre sowieso erstmal einstellen.

Auch waren früher (anfang des 20. Jhds.) die Etappen wesentlich länger als heute (400km...), die Fahrräder schlechter, Verpflegung fast nicht vorhanden, doch die Fahrer haben auch das überlebt. Klar kann man sagen, die haben da auch schon gedopt. Aber die Sachen die damals zur Verfügung standen sind lächerlich im Gegensatz zu den technisch aufwendigen Dopingverfahren der heutigen Zeit.

Was allerdings ein guter Ansatz sein könnte, ist es, alle Fahrer an einem zentralen Ort zu trainieren. Da würden dann auch alle Fahrer von einem Trainier - und Ärzteteam betreut und es würde nicht jeder sein eigenes Süppchen kochen können. So wäre die Chance für wahnsinnige Einzeldopingaktionen schonmal minimiert. Aber gegen solches systematisch Doping des ganzen Teams wie es z.B. bei Kelme der Fall gewesen sein soll, wäre das kein Mittel, bzw. wäre das evtl. sogar kontraproduktiv.

Schleck
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Beitrag: # 373581Beitrag Schleck
30.7.2006 - 2:33

O`Neil hat geschrieben:
aber z.B. Agritubel hätte es bestimmt gefallen, wenn sie einen Etappensieg herausgefahren hätten.

Juan Miguel Mercado (Agritubel) hat die 10. Etappe nach Pau vor Cyril Dessel (Ag2r) gewonnen. ^^

coppi
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Beitrag: # 373838Beitrag coppi
30.7.2006 - 20:33

ich glaube es gibt eine lösung für das doping-problem. von der legalisierung halte ich gar nichts das würde betrügereien tür und tor öffnen und die rundfahrten wären eine einzige schummelei. im schlimmsten fall könnten die mannschaften die ergebnisse untereinander absprechen und die fahrer würden eine großes gesundheitliches risiko eingehen.

meine lösung wäre:
alle teamärzte der protour teams müssten registriert sein. möchten sie medikamente beziehen oder die fahrer selbst, so müsste dieses einer unabhängigen stelle mitgeteilt werden und die medikamente etc. würden von einer durch den radsport organisierten pharmaabteilung ausgehändigt.

es würde viel aufwand bedeuten, aber die kosten wären geringer als der schaden durch doping.

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arkon
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Beitrag: # 373874Beitrag arkon
30.7.2006 - 21:56

lol, und du glaubst tatsächlich, das die fahrer dann ausschließlich zu den medizinern rennen? das geld, was zunehmend in den radsport fliesst, bewirkt hier vor allem eins: das doping wird professionalisiert. zur zeit noch glücklicherweise nur von machtgeilen, skrupellosen, aber dummen menschen. das letzte wird sich jetzt aber ziemlich bald ändern. und dann kannst du soviel mediziner registrieren, wie du willst: solange du nicht 365 tage im jahr alle 1000 profis konsequent überwachst wird doping möglich sein. du kannst es nur aufwändiger machen. dabei wäre das natürlich ein möglicher schritt, und sicherlich auch kein falscher, aber DIE LÖSUNG ist es garantiert nicht. da muss wirklich ein ganzes bündel an maßnahmen her, und selbst die können nur ein grobes gitter bilden.
es ist einfach ein ewiges wettrüsten. und ebenso, wie immer noch mörder ungescholten davonkommen oder computerviren schaden anrichten wird es auch immer doping geben. immer. du kannst es nur solange bekämpfen das es in den hintergrund gedrängt wird und keinen publicityschaden mehr anrichtet. aber eine lösung gibt es nicht.
(ausser der legalisierung, und das wäre totschlag an den fahrern und mord am radsport)
wer keine ahnung hat - einfach mal die fresse halten

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sys
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Beitrag: # 373911Beitrag sys
30.7.2006 - 23:55

Greg Lemond meldet sich zu Wort:

«Falls sich der Test als positiv bestätigt, hoffe ich, dass er [Landis] den Mut hat, die Wahrheit zu sagen. Er allein kann das Bild dieses Sports heute verändern. Sein Beispiel könnte ein Symbol für Veränderung sein. Ich hoffe, er macht nicht das, was ein anderer amerikanischer Athlet gemacht hat: leugnen, leugnen, leugnen. Floyd hat die Gelegenheit der Disziplin auf tolle Art zu helfen. Das kann selbst ihm im persönlichen Leben helfen: Die Demonstration dieser Integrität könnte viel zu seinem eigenen Glück beitragen.
Man kann ohne etwas zu nehmen gewinnen. Der Wettkampf wird übrigens noch spektakulärer, wenn die Fahrer sauber sind. Doping gibt es, weil die Leute gewinnen und Geld verdienen wollen.»


Quelle: http://radsportnews.net/2006/lemond_landis.shtml


Meine Meinung dazu: Kopfnicken, blind unterschreiben und Stempel drunter setzen.
Die Doping-Problematik ist wie eine Unkraut-Pflanze im Rosenbeet. Solange man sie nur platt tritt oder herausreißt, wird sie immer wieder neu heranwachsen und die Rosen am Blühen hindern. Erst wenn man die Wurzel der Pflanze sorgfältig und vollständig beseitigt, kann man sie loswerden.
Abschreckende Strafen, ein besseres und größeres Kontrollsystem oder das vom BDR beschlossene neue Lizenzierungssystem werden keinen Effekt haben. Diese Maßnahmen werden verpuffen wie Wasser in der heißen Pfanne und dabei eine riesige Verwüstung anrichten. Der Weg, den man gehen muss, ist die Einstellung in den Köpfen der Leuten zu ändern. Und zu dieser Änderung kann ein Toursieger, der sich zum Doping bekennt, viel, sehr sehr viel sogar, beitragen.
Meine Aufforderung: Floyd, habe Mut zur Wahrheit! Ivan, Jan, zeigt Größe! Alle anderen, seid aufrichtig!
there is a light that never goes out

Exelero
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Beitrag: # 373913Beitrag Exelero
31.7.2006 - 0:14

coppi hat geschrieben:ich glaube es gibt eine lösung für das doping-problem. von der legalisierung halte ich gar nichts das würde betrügereien tür und tor öffnen und die rundfahrten wären eine einzige schummelei. im schlimmsten fall könnten die mannschaften die ergebnisse untereinander absprechen und die fahrer würden eine großes gesundheitliches risiko eingehen.

meine lösung wäre:
alle teamärzte der protour teams müssten registriert sein. möchten sie medikamente beziehen oder die fahrer selbst, so müsste dieses einer unabhängigen stelle mitgeteilt werden und die medikamente etc. würden von einer durch den radsport organisierten pharmaabteilung ausgehändigt.

es würde viel aufwand bedeuten, aber die kosten wären geringer als der schaden durch doping.
Ich halte von deiner Idee leider recht wenig. Mal abgesehen davon das es so etwas wie einen Schwarzmarkt gibt wo man sich seine Mittelchen beschaffen kann ist es ja ehh in den wenigsten Fällen der Manschaftsarzt der die Mittel verteilt bzw. verabreicht! Außer ein ganzes Team wie CV/Kelme ist betroffen. Ich halte auch recht wenig davon was jetzt der BDR vor hat von wegen ein individuelles Profil zu jedem Sportler anzulegen. Denn ich mein wenn er bei den Untersuchung gedopt ist sind die Werte ja so wie er sie braucht. Ich muss Arkon recht geben das es immer (leider) Doping im Spitzensport geben wird. Du kannst niemals alle schwarzen Scharfe ausschalten. Dazu ist und wird zu viel Geld im Spiel sein, das Leute die Betrügen wollen anzieht. Du kannst nur hoffen das es Einzelfälle sind und nicht mehr die ganze Elite einer Sportart. Was eben auffällt das im Radsport immer wieder so ein flächendeckendes Doping betrieben wird. Ich denke es gibt andere Sportarten wo es auch so ist nur die Kontrollen sind nicht so streng bzw. so oft. Nur leider scheinen die kKontrollen immer noch nicht zu reichen. Ich denke das Sponsoren und Medien die Nada bzw. Wada unterstüzen müssen, in Finazeller Hinsicht. So wird man Doping zwar immer noch nicht ausrotten können nur wahrscheinlich eingrenzen.

SYS ich finde ein sehr Plastischer aber auch sehr assender Vergleich was Unkraut und Doping angeht und was Greg Lemond sagt kann man wahrhaftlich blind unterschreiben!

coppi
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Beitrag: # 374366Beitrag coppi
1.8.2006 - 13:36

bei meiner überlegung hatte ich wohl unbemerkt im hinterkopf die einstellung, dass in den radprofis wohl noch ein fünkchen vernunft steckt. man müsste einfach zu drastischen methoden greifen. das wäre kein novum, denn auch vor ungefähr 30 jahren gabs im bundesliga-wettskandal lebenslange sperren für alle beteiligten. wenn die dopingsünder eine strafe bekommen so muss sie auch wirken und das ziemlich hart. dazu gehört eine modernisierung der organisation und die umverteilung von geldern, weil doch viele wegen gedopt werden, damit sie mit einer guten platzierung geld in die teamkasse spülen, die in heutigen zeiten eher mau sind. sponsorren müssen sich mehr engagieren und den sport noch stärker finanziell fördern...

dabei kann man noch mit der jetzigen situation zufrieden sein, weil der radsport (noch) nicht von einer gehaltsspirale wie es sie in vielen anderen sportarten gibt, betroffen ist.

Exelero
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Beitrag: # 374479Beitrag Exelero
1.8.2006 - 20:30

Naja Radprofis haben nur leider oftmals keine Vernuft in Sachen Doping. Das Lebenslangesperren nicht alles sind ist wohl klar nur die jenigen die in irgendeiner Weise in einen Dopingfall verwickelt sind (sei es ein Arzt, ein Betreuer oder Fahrer) sollten in meinen Augen für immer aus dem Geschäft verbannt werden. Ich mein wenn man den Radsport sich anguckt so bekommt er zum vergleich der letzten Jahre recht viel Finazielle Unterstüzung nur die werden jediglich den Teams zugeschrieben da hilft es auch recht wenig wenn T-Mobile mal eine Spende an die NADA gibt. Ich finde ein Patenrezept gibt es nicht und wird es nicht geben. Außerdem finde ich es fahrlässig wenn Leute wie du sagen das die Fahrer gedopt WERDEN. Sie entscheiden für sich selbst und Jens Voigt hat es schon richtig gesagt ein NEIN reicht aus. Ich mein die Leute die wirklich sauber fahren sind die Opfer und nicht irgendwelche 30-Jährigen die meinen sie seien noch ein Kind und könnten sagen sie seien das Opfer von irgendwelchen "Schwarzenmänner" die ihnen einfach so Blut abgenommen haben und es hinterher zufällig wieder zugeführt haben! Aus diesem System müssen wir endlich raus, diese Riesenbabys sollen endlich dafür Verantwortung übernehmen was sie tun!

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