Sicher waren seine Aussagen ironisch gemeint. Aber so bugmäßi finde ich das gar nicht. Die Möglichkeit, ein Loch reißen zu lassen, gibt es durchaus (wenn dann in einem Zug plötzlich der zweite Mann ganz langsam wird und der erste wegzieht), und wenn alle sich an einem Hinterrad orientieren und der plötzlich zurückfällt, dann haben die anderen nun mal auch Pech und erst mal ein Problem, wieder nach vorne zu gelangen. Ähnlich war es bei der letzten WM, als Zabel und alle anderen sich an Petacchi orientierten und dieser beim letzten Hügel zurückfiel...
Klar kann man sagen, dass es mit zwei Topsprintern ja ach so langweilig ist... Aber wenn beide nicht in absoluter Topform sind (Boonen hatte bereits im Frühjahr Highlights, Ciolek ebenfalls) ist das schon wieder eine andere Sache. Und wenn man Fahrer hat, die man sich herangezgoen hat (wie Teppers oder Ciolek bei mir), dann macht das durchaus Spaß. Und irgendwie muss man seine Sprints ja gewinnen, und ob ich mir jetzt das Hinterrad eines anderen Topsprinters erkämpfe oder mit meinen guten Leuten einen eigenen Zug aufbaue ist doch eigentlich egal.
Du hattest Davis und Haussler in einem Team? Wo ist denn da der Spaß, wenn man sich alle Sprinttalente in ein Team kauft?! Sorry, aber das musst jetzt schon mal sein.
Insgesamt muss ich dir in gewisser Weise aber auch Recht geben, dass es für den Langzeitspaß nicht unbedingt förderlich ist, klar. Aber gerade wenn die Sprinter nicht in Topform sind oder ich durch so etwas wie diesen "Bug" (der imho keiner ist) mit meinem 81er Sprinter beim Giro die Bennatis, Napolitanos und Gasparottos wenigstens einmal bezwingen kann, so ist das durchaus etwas, was Spaß macht.
Und nicht zuletzt geht es hier ja um "Taktik: Sprint". Eine gute Taktik für einen Massensprint ist nun einmal, einen guten Zug aufzubauen, eine zweite ist es, ein Loch reißen zu lassen - wo ist also das Problem? Passt doch wunderbar in den Thread hier hinein.
Ich für meinen Teil gehe jetzt wieder zur Tour um mit meinem Ciolek und seinen beiden Anfahrern (junge Leute mit 79 und 80 im Sprint) noch eine Etappe zu gewinnen - auf der ersten hat es ganz knapp gegen Haussler gereicht, und auf der zweiten bin ich nur sechster geworden. Und da hat Mangahn definitiv Recht: Es macht viel mehr Spaß als deutlich zu gewinnen.
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