Saison 2006: TOUR DE FRANCE (Rennen #18)

[Igor]

JETZT platzte Christophe der Kragen. Es hatte ihm ungemein viel Selbstbeherrschung gekostet, diese kleine Rede zu halten, die einiges gedauert und einige Sekunden Nachdenken gekostet hatte. Und jetzt kam ihm dieser Texaner mit so einer billigen Antwort? Ein Rinero war mehr wert, abgesehen davon, dass der Inhalt der Antwort blanker Unsinn war.

"Jetzt hörst du MIR mal zu: 'Die Gruppenkonstellation erlaubt es nicht'", äffte ihn Christophe nach,"Wer hat denn für diese Gruppenkonstellation gesorgt? Das war nicht ich, dass war kein Patrice Halgand oder sonstwer aus Timbuktu, das warst DU! MEINE Absicht war es nur, ein paar Bergpunkte einzusammeln. DEINE Absicht ist rein persönlichem Interesse und hat mit Radsport überhaupt nichts zu tun! Du willst dem Radsport einen besseren Ruf verschaffen? Dann tu' ihm einen Gefallen und lass' dich zurückfallen!

Wer glaubst du eigentlich wer du bist? Für wen hälst du dich? Iustizia, Göttin der Gerechtigkeit und Fairness, die den bösen, bösen 'kleinen' Franzosen für etwas bestraft, was er sich erkämpft hat? 'Ich dulde so ein Verhalten nicht'. Ich war verdammt nochmal 30 Kilometer allein unterwegs und dein ach-so-toller Teamkollege und noch einer haben es nicht hinbekommen, den 'kleinen' Franzosen wieder einzufangen? Bevor du die Fehler bei anderen suchst, such' sie erstmal bei dir selbst! Was ist denn so ein beschissenes, kleines Paris-Nice gegen die Große Schleife, die Tour de France?!? Nichts, verdammt nochmal! Was ist das denn bitte für ein Vergleich von einem Mann, der die Tour de France als das wichtigste und schwerste Radrennen der Welt ansieht???

Und was ist im Radsport bitteschön Fairness??? War es fair, dass du Andreas Klöden anno dazumal den Tagessieg weggeschnappt hast, obwohl im Gesamtklassement keine Gefahr von ihm ausging? War es fair, dass ausgerechnet DU ein Krebsopfer wurdest? Ist es fair, dass Yin ein Stück Schokolade bekommt und Yang den Rest, nur weil die Frau Mamá es sagt??? Der Radsport, mein Lieber, ist ein einziges Taktikspiel, das sollte so jemand wie du langsam wissen! Da kommt es vor, dass der eine mal mehr, der andere mal weniger tut! Und wenn der andere dem einen davonfährt und ihn in Überzahl nicht mehr einholt, sollte sich der eine mal überlegen, ob das vielleicht auch an ihm gelegen hat?

Und warum, zum Teufel, musst du diese ganze Aktion hier machen? Seit wann musst du für andere den Mentor übernehmen? Sind deine Teamkollegen nicht alt genug dafür oder was?"

Christophe hatte sich gehen lassen, vor wahrscheinlich laufender Kamera. Doch das war es ihm wert.

[Bettini_der_Beste]

"Amen. Dem stelle ich vollkommen zu."

Alex, der die ganze Zeit neutraler Beobachter der ganzen Szenerie gewesen war, musste sich nun doch auch noch einmischen.

"Auch wenn ich damals auch von deinem Manöver betroffen war, Rinero, ihr könnt vollkommen auf unsere Unterstützung in der Arbeit gegen Armstrong und seine Jungs zählen. Wir lassen uns nicht einer Diktatur unterwerfen."

[eisel92]

Was soll den das, sind jetzt alle gegen uns? Naja, was solls, wir sind so und so stark genug um auch gegen zwei Teams zu kämpfen! Ich versteh aber nicht ganz, warum sich jetzt auch Vino und sein Team einmischt. Diese Tour kann ja noch heiter werden, und das ganze nur wegen einen Franzosen! Na toll! Eddy konnte nicht verstehen warum sich jetzt auch noch ein anderes Team einmischte. EIgentlich konnte es ihm aber auch egal sein. Er hatte sein Anweisungen. Ob ein Team mehr oder weniger gegen uns ist doch eigentlich egal! Was Lance dazu sagen wird, darauf bin ich schon jetzt gespannt. Nachdenklich fuhr Eddy weiter![/i]

[ETXE]

KILOMETER 85 (noch 105,5 km):

In der 20-köpfigen Spitzengruppe war wirklich der Teufel los. Das französische Fernsehen hatte schließlich 3 Motorradkameras zu dieser Gruppe beordert. Alles schien drunter und drüber zu gehen. Diskussionen hier, Beschimpfungen da, im Mittelpunkt ein Mann aus Texas, dessen Antlitz in den letzten Jahren immer Souveränität zeigte.
Von diesem "Poker-Face", wie es auch einige genannt haben, hat man heute nichts gesehen. Wir wissen nicht, was dort in der Gruppe alles gesagt wurde, aber es waren bestimmt kaum nette Worte dabei. Ob das Gezeigte bisher dazu angetan ist, dem Radsport nützlich zu sein, darf doch arg bezweifelt werden. Wenn man den Sport als solchen betrachtet, ist die Basis immer auch eine Portion Respekt des Einen vor dem Anderen. Und zumindest vom Anschauen her ist wohl bei einigen dieser Respekt abhanden gekommen. Es ist natürlich nicht so, daß sich alle 20 "Ausreißer" an den Diskussionen beteiligt haben. Gerade sahen wir Iban Mayo und Peio Arreitunandia, die ihren Landsmann Patxi Vila ansahen, welcher nur den Kopf schüttelte und eine international bekannte Geste mit der Hand vor der Stirn vollführte.

Aber, es wird auch noch Rad gefahren hier im französischen Baskenland und das, trotz aller hitzigen Diskussionen in einem scharfen Tempo.

Die Spitzengruppe hat mittlerweile einen Vorsprung von dreieinhalb Minuten. Die MAC-Italiener bemühen sich zwar redlich, aber ihnen fehlt die Unterstützung der anderen Teams, um eine erfolgreiche Aufholjagd bestreiten zu können.

Soeben wird uns die Sprintwertung von KM 75 nachgereicht:
1. Samuel Sánchez (BRS)
2. Patxi Vila (MWP)
3. Iban Mayo (CAB)

Auf den letzten 10 Kilometern ging es bereits seicht bergauf (bis zu 3% Steigung), jetzt ist die "Gruppe der Streithähne", wie sie vermutlich heute abend und morgen in der Presse genannt werden wird, an der Stelle, wo die eigentliche Steigung des Soudet beginnt. Kommt es hier zum nächsten Akt des Dramas "Armstrong vs Rinero" oder profitiert ein lachender Dritter von der derzeitigen Situation, was wir von "Radio du Tour" eher vermuten würden, da sich doch etliche Fahrer auf das konzentrieren, was sie können, nämlich Radfahren!

[Alejandro V.]

Natürlich hat auch Marco von dem ganzen Trubel in der Gruppe mitbekommen, schließlich fuhr er ja selber in ihr. Beteiligen wollte er sich allerdingsnicht: Zum einen würde es eh niemanden interessieren, was ein Neoprofi zu sagen hat und zum anderen konzentrierte er sich voll und ganz darauf, Oscar zu unterstützen. Der Soudet baute sich nun vor ihnen auf, wobei Marco innerlich jubelte: Endlich Berge und keine langweiligen Flachetappen mehr. Er beschloss, immer direkt vor Oscar zu fahren und abwechselnd mit Ryan Trinkflaschen zu holen. Einen Angriff am Soudet erwartete Marco nicht, aber vielleicht mal ein kurzes Anzupfen. Er überprüfte nochmals den inhalt seiner Wasserflaschen und horchte in sich rein, wie gut er noch drauf war. Unterdessen wurde die Straße steiler und steiler - es konnte los gehen...

[Bettini_der_Beste]

Die Straße wurde steiler und Alex ging die ganze Situation trotz allem ziemlich auf den Sack. Jetzt hatte er genug, für kurze Zeit war das Verhalten eines gewissen Texaners in dieser Gruppe lächerlich gewesen, doch jetzt nervte es ihn. Er wollte wieder das tun was er am Besten konnte: Radfahren. Und sie hatten heute morgen schon eine schöne Teamtaktik festgelegt, die auch durch die neue Situation nicht unbedingt abwegig war. Außerdem konnten sie somit die Mitkonkurrenten ein bisschen argern.
Er ließ sich kurz per Funk eine Statusmeldung von den anderen geben und entschied dann, die bereitgestellte Taktik wie geplant durch zu ziehen.
Er gab nun dem Spanier in der Gruppe seine Instruktionen und wartete, dass was passierte...

[Henrik]

Carlos hatte sich schweigend das Gespräch der Streithähne angehört und dabei still in sich hineingelacht. Denn anstatt sich auf solchen Unfug zu konzentrieren, kümmerte er sich lieber um das Rennen, indem gerade der erste wirkliche Anstieg dieser Tour begann. Würde dieser Berg schon einen ersten Fingerzeig auf die Verfassung der Konkurrenten bringen? Wohl kaum - und wenn, dann würde ein Einbruch auf schlechte Form hinweisen. Aber für heute rechnete er mit keiner wirklichen Vorentscheidung. Doch auch mit dieser Rennsituation hatte wohl kaum jemand gerechnet, eine so starke Gruppe mit Top-Leuten aus fast allen Mannschaften, das gab es nur selten in einem solchen Rennen. Aber auch mit einer solchen Situation würde er zurechtkommen müssen, und die Ergebnisse hatten ihm bisher eine gute Verfassung bestätigt: Dem Dauphiné-Etappensieg und dem nur knapp verpassten Gesamtsieg waren gute Tage nach Valkenburg und, noch viel wichtiger, im Einzelzeitfahren gefolgt. Der Rückstand war überschaubar, in den Bergen müsste er Zeit gutmachen. Und die Erfolge der anderen hatten Druck vom Team genommen - durch Daniele, David und George war die Tour bisher toll gelaufen. Mehrere Etappensiege und einige Tage in Gelb, das konnte sich schon sehen lassen - aber jetzt, in den Bergen, da kam es auf seine Leistungen an, hier wurde das Klassement gemacht. Und jetzt war er wieder in seiner Heimat, den Bergen.

[eisel92]

"Endlich bergig", dachte sich Eddy. Nun war er wieder in seinem Element. Jetzt galt es sich konzentrieren und aufpassen was passiert. Diskutieren kann man auch ein anderes Mal. Als die Steigung langsam begann fühlte er sich richtig gut. EIn ganz anderes Gefühl in den Bergen zu sein, als immer nur im Flachen herum zu gurken. Jetzt sind wieder Eddys Zeiten angebrochen. "Ich darf aber nur nicht glauben, dass ich jetzt der Held bin. DIe anderen Fahrer sind ja schließlich auch nicht auf der Nudelsuppe daher geschwommen." In seinen frühen Jahren als Radprofi hat Eddy eine Taktik entwickelt, ganz für sich selbst. Taktik ist eigentlich das falsche Wort, Technik trifft es viel mehr. Mit dieser Atemtechnik konnte er auch in extrem bergigen Gebiet mit niedrigen Puls dahinfahren. DIese Technik wendete Eddy jetzt an, schließlich konnte man nie wissen, wann man seine Kräfte noch braucht!

[Lance Armstrong Fan]

"Let's get back to business!", dachte sich Lance. Die Situation war zwar schlecht und überhaupt nicht so, wie Lance es sich erhofft hatte, aber das half alles nichts.
"Eddy, alles läuft nach Plan. Wir verstehen uns!"

Das letzte war eher eine Aufforderung, als eine Frage.

[eisel92]

"Alles klar Lance, ich bleib in Bereitschaft!" Eddy würde sich rießig freuen, wenn die Taktik zum Zug kommen würde. Noch ist alles offen! Sein Chef vertraute auf ihn, jetzt galt es, diesen nicht zu enttäuchen! Wir verstehen uns!

[ETXE]

KILOMETER 101,5 (noch 89 km):

Die erste Bergwertung der 'Hors Categorie' steht an. Lange sah es nach einem kleinen Burgfrieden aus. Die Diskussionen der Spitzenfahrer des Tages haben aufgehört. Der Abstand zum Feld ist nicht zu sehr angewachsen, was im Feld derzeit den MAC-Fahrern Riccardo Riccò und Alessandro Ballan zu verdanken ist.

Samuel Sánchez hat zweimal versucht, zu attackieren, Marco Marzano ebenfalls, aber sie wurden nicht weggelassen.
Einen Kilometer vor der Bergwertung kam dann die Attacke von Eddy Mazzoleni, der wohl die Bergpunkte abgreifen wollte.
Die Attacke war aber etwas zu früh gesetzt, zwei Fahrer konnten mitsprinten um die Bergwertung. Ryan Cox und Christophe Rinero. Der Südafrikaner konnte Mazzo noch abfangen, Rinero wurde knapp Dritter.

Col de Soudet, 1540 m ü.N.N. (HC):
1. Ryan Cox (S-W)

2. Eddy Mazzoleni (ZBB) +1"
3. Christophe Rinero (FOS) +1"

4. Peio Arreitunandia (CAB) +5"
5. Alex Coutts (COM) +5"
6. Yulien Rodríguez (AME) +5"
7. Patrice Halgand (RWV) +5"

8. Samuel Sánchez (BRS) +8"
9. Marco Marzano (S-W) +8"

10.Giorgi Mgeladze (SIR) +9"
.....
Spitzengruppen-Rest +13"
.....
Hauptfeld +4'21"
.....
Grupetto +8'12"

Der erste schwere Berg der Tour ist Geschichte. Die Abstände halten sich in Grenzen. Eine brisante Etappe mit ungewissem Ausgang nimmt ihren Lauf!

[Newbie]

Sylvain war überrascht. Es ging recht flüssig den Berg hinauf. Die Stimmung in der Gruppe war angespannt aber nicht mehr so giftig wie noch vor der Bergwertung. Das lag vorallem daran, das sich alle auf das beschränkten wozu sie eigentlich da waren. Radfahren und eine gute Figur dazu machen. Sylvain lächelte noch einmal in die Kamera bevor es in die Abfahrt ging. Er genoß die Präsenz der Kamera's. Vielleicht reicht es ja zum "Sieger der Herzen" bei der Tour?, überlegte Sylvain.
Jetzt hieß es regenerieren auf der Abfahrt, und später wieder aufs Gas drücken.


Sylvain führte seine Gedanken wieder zurück auf die Straße, die Verpflegungszone kam

Bin gespannt was im Beutel drinnen ist.......

[Dani]

Gibo, der sich den ganzen Streit um Rinero und seine Teamkollegen still angehört hatte, brummte ihn sich hinein: "Und ich denk mir immer, das ich provozierend bin", er beschloss Lance mal ein bisschen zur Seite zu stehen, sollte noch einmal etwas vorkommen. Schnell begab er sich an die Seite des Texaners. Er knurrte ihm zu: "Was fällt dir eigentlich ein einen Streit ohne meine Unterstützung anzuzetteln?" Er grinste. Dann fuhr er fort: "Sollten diese Säcke wieder was sagen, dann helf ich dir und Eddy mal ein bisschen."

[ETXE]

KILOMETER 142 (noch 48,5 km):

Die Spitzenleute befinden sich im Anstieg zum Col de Marie-Blanque, und zwar in dem Bereich, wo die Steigungsprozente in den zweistelligen Bereich übergehen.
Attacke von Alex Coutts! Der Schotte, überraschender Bergpreissieger in Katalonien und der Schweiz, scheint auch bei der Tour aufs Bergtrikot gehen zu wollen. Die Kapitäne halten sich an dieser Stelle zurück. Zuviele harte Bergetappen stehen noch aus, so scheint es.
Aber insgesamt 12 Fahrer reagieren auf die Attacke des jungen Coutts, so daß sich 13 Fahrer absetzen können:

AME - Yulien Rodríguez CUB
BRS - Samú Sánchez ESP
CAB - Peio Arreitunandia EUS
COM - Alex Coutts SCO
FOS - Christophe Rinero FRA
MWP - Patxi Vila EUS
RWV - Patrice Halgand FRA
S-W - Ryan Cox RSA, Marco Marzano ITA
SIR - Vladimir Efimkin RUS, Giorgi Mgeladze GEO
ZBB - Eddy Mazzoleni ITA, Gilberto Simoni ITA


Die 7 Fahrer dahinter, allesamt Favoriten auf einen Podiumsplatz der Tour, bleiben ruhig und fahren in ihrem Tempo den Berg hinauf.

Das Hauptfeld scheint indessen auseinander zu reissen. Nachdem eine Zeit lang die Viktualia-Fahrer Tempo gemacht haben (endlich), übernehmen am Berg Casagrande und Nibali (beide MAC) das Zepter, was dazu führt, daß das Hauptfeld in zwei Hälften zerfällt. In der ersten Gruppe befinden sich u.a. Cunego, Morabito, Dekker, Lövkvist und Valverde.
In der zweiten Gruppe sehen wir das gelbe Trikot von Hincapie sowie Cancellara, Pedersen und auch noch Erik Zabel.

[eisel92]

"Ha! So stell ich mir das vor! Ich hab ja gewusst, dass die Form passt. Jetzt kann ich endlich zeigen was ich kann! Eddy war glücklich. Sein erster Angriff war zwar im Nachhinein betrachtet etwas zu früh gekommen, dennoch konnte er sich den zweiten Platz, und somit wichtige Bergpunkte holen. Auch jetzt, beim zweiten Anstieg fühlte er sich gut. Vielleicht ging ja wieder was. Lance war mittlerweile in einer anderen Gruppe, Eddy war sich nicht sicher, ob das seine Richtigkeit hat. "Gilberto, wie siehts aus, fühlst du dich gut? Lance ist ja weiter hinten, ich bin mir nicht sicher ob das geplant war, weißt du da näheres?", rief er zu seinen Teamkollegen Gilberto Simoni rüber. Der war aber auf der anderen Straßenseite, daher musste er sich erst rüberkämpfen. Auf jeden Fall lief die Etappe bis dato nach Wunsch, sehr sogar.

[Dani]

"Was?", brüllte Gibo. "Komm bitte rüber, wenn was ist, ich versteh kein Wort."
Plötzlichh kam ihm in den Sinn, das Lance nicht mehr da war. Er schrie in sein Mikro: "Lance, beweg deinen texanischen Hintern hierher oder muss ich kommen und dich rauf ziehen."

[eisel92]

Hm, Gibo schien auch nicht gerade glücklich zu sein, dass Lance fehlte. Ich glaube ich konnte hören wie Gilberto irgenwas von einem "texanischen Hintern" sprach. Das kann ja wohl nur das Hinterteil von Lance sein. Villeicht ist doch etwas schief gelaufen?......Hoffentlich nicht!

[Igor]

Endlich lief wieder das Rennen, die einseitige Konversation vergessen, und doch schien es nicht so zu laufen wie gewünscht. Da war einmal dieser Südafrikaner Cox, ein nerviger Mazzoleni, und auch dieser Brite, "Kats", wie ihm über Funk mitgeteilt wurde, schienen scharf auf Bergpunkte. Schlagbare Konkurrenz. Aber eigentlich konnte sich Christophe nicht vorstellen, dass der Texaner einem seiner Freifahrt gewährte, und zwar so, dass er um das Bergtrikot mitfahren konnte, aber da hieß es abwarten. Ein dritter Platz war jedenfalls nicht optimal, auch hatte er keinen Teamkollegen in seiner Gruppe. Er keuchte und nahm einen Schluck aus der Wasserflasche - diese Steigung hatte es in sich.

[Artifex]

Die Rennsituation stimmte Óscar zufrieden. Er selber versprach sich nicht viel von dieser Etappe, das Ziel lag dazu schlichtweg zu Weit vom Gipfel des Col de Marie-Blanque entfernt. Vor ihm fuhren jedoch Ryan und Marco, deren Chancen nicht gering waren, wenn die Gruppe durchkäme. Er sparte es sich, die Jungspunde über Funk weiter zu motivieren, stattdessen ließ er sich ein ums andere Mal vom Teamwagen über die Abstände der einzelnen Gruppen informieren. Ansonsten fokussierte er sich auf das Rad des Vordermanns und die Straße und versuchte die Position zu halten.
Später würde er noch genug zu kämpfen haben, dachte Óscar, als er versuchte einen guten Rhytmus zu finden und die Steigung zu bewältigen.

[ETXE]

KILOMETER 148 (noch 42,5 km):


Col de Marie-Blanque, 1035 m ü.N.N. (1. Kat.):

1. Christophe Rinero (FOS)
2. Ryan Cox (S-W) +1"
3. Eddy Mazzoleni (ZBB) +1"

4. Samuel Sánchez (BRS) +6"
5. Gilberto Simoni (ZBB) +6"
6. Peio Arreitunandia (CAB) +7"

7. Alex Coutts (COM) +12"

8. Patrice Halgand (RWV) +15"
5 weitere Fahrer +16"
.....
Gruppe Armstrong (7 Fahrer) + 2'24"
.....
Gruppe Basso/Cunego/Dekker (19 Fahrer) + 5'37"
.....
Gruppe Hincapie (26 Fahrer) + 7'17"
.....
1. Grupetto mit Bettini und Boonen (35 Fahrer) + 10'36"
.....
Nachzügler (5 Fahrer) + 11'19"


Daraus ergibt sich eine sehr interessante Konstellation in der Bergwertung. Rinero ist nun punktgleich mit Halgand. Erstgenannter hat aber die höherwertige Wertung gewonnen, weswegen er sich morgen das weiße Trikot mit den roten Punkten überziehen darf. Nur einen Punkt hinter den beiden Franzosen liegt nun Ryan Cox. Das verspricht weiterhin einige Spannung in den Bergen, auch fernab vom Kampf um den Rundfahrtsieg.

Auf der Abfahrt, die noch von zwei kleinen Gegenstiegen unterbrochen wird, hat sich, wer sonst, Sánchez nach vorne gearbeitet und zeigt wieder einmal, warum er als einer der besten Abfahrer gilt...

[eisel92]

Verflucht nochmal! Verdammt, verdammt, verdammt! Eddy hat sich überrumpeln lassen. Rinero konnte am Berg die Wertung gewinnen, während Eddy nur Dritter wurde. Das wurmte ihn gewaltig. Shit! Wie konnte das passieren! Er war ganz außer sich. Nur mit Mühe konnte er sich Beruhigen, den Puls wieder nach unten bringen. Mist! Vielleicht wird es im Ziel ein wenig erfreulicher. Hoffentlich. Dabei hat mich Lance noch gewarnt. So ein Dreck. Mist! Puhhh! Immerhin konnte ich noch Rang Drei holen, erste Wertung Zweier, jetzt Dritter, das gibt Punkte! Aber Rinero führt jetzt die Bergwertung an. Verflucht, ich wollte mich nach vorne kämpfen. Allerdings, RInero hat ja wiirklich tol angezogen. Vielleicht sollte ich ihm die Versöhnung anbieten, ich fahr mal vor und schau was er dazu sagt. Langsam arbeitete sich Eddy zu den Franzosen vor. Als er neben ihn war, machte er sich bemerkbar! Hey, Rinero! Toller Spurt! Ich glaub wir werden in den Bergen noch unsere Freude haben. Was meinst du? Vielleicht würden sich durch diese nette Geste die WOgen wieder etwas glätten. Vielleicht, vielleicht