Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt /15.2.07

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

udo_bölts
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Beitrag: # 395322Beitrag udo_bölts
30.10.2006 - 14:01

8. April 2006
Den Schock immer noch nicht überwunden

Ich bin immer noch total fertig. Der Gedanke, dass ich meine Ziele für 2006 nicht realisieren kann, raubt mir den Schlaf. An Radsport möchte ich im Moment eigentlich kaum denken.

Trotzdem bin ich heute mit einem unserem Teamchef Bernd Stromberg in die Niederlande gereist, um dort meine Teamkollegen bei der Profonde van Drenthe anzufeuern.

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Unglücklicherweise hatte sich Stromberg komplett verfahren und wir standen zusätzlich noch mehrere Stunden im Stau. Da gab es natürlich viel Zeit, miteinander zu reden. Stromberg meinte es gut mit mir und wollte mir vorübergehend den Aufgabenbereich der Teamhomepage oder des Sportlichen Leiters übergeben. Nur dummerweise kann man mit einer Gipshand weder Auto fahren noch schnell im Internet schreiben.

Schließlich packten wir es genau zum Finale nach Drenthe. Leider sahen wir keinen Fahrer unseres Teams ganz vorne. Den Sieg sicherte sich mit Joot van Leijen (Van Vliet) ein absoluter Nobody. Wir mussten uns heute mit den Plätzen 14 und 15 zufrieden geben.

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Nach dem Rennen kamen meine Teamkollegen, als sie mich erblickten, sofort zu mir und erkundigten sich nach meinem Kahnbein. Ich merkte, wie es ihnen Leid tat, dass es mich so schlimm erwischt hatte. Aber immerhin stimmt der Teamgeist in der Mannschaft. Das macht doch etwas Mut für die Zukunft.

Heute ging übrigens noch die Baskenland Rundfahrt zu Ende. Nachdem gestern Danilo Di Luca die fünfte Etappe der Baskenland Rundfahrt gewonnen hatte und damit die Gesamtführung übernehmen konnte, stand heute das alles entscheidenden Einzelzeitfahren auf dem Programm.

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Wie am Vortag auch, spielten wir beim Einzelzeitfahren keine Rolle. Einzig Torsten Schmidt fuhr mit Rang 34 ein passables Ergebnis ein. Den Tagessieg sicherte sich indessen Marco Pinotti (Saunier-Duval) vor seinem Teamkollegen David Millar. Den Gesamtsieg konnte Danil Di Luca feiern. 16 Sekunden an Vorsprung konnte der Italiener vor Joaquin Rodriguez ins Ziel retten. Bester Fahrer meines Teams in der Gesamtwertung war Wim van Huffel auf Rang 34. Aber immerhin konnte Remmert Wielinga das Bergtrikot erfolgreich verteidigen und damit ein kleines Present aus Spanien mitbringen.

Morgen startet dann die Hölle des Nordens, Paris-Roubaix. Ich weiß noch nicht, was ich machen werde. Wahrscheinlich schaue ich mir das Rennen im Fernsehen an. Immerhin möchte ich meine Kollegen anfeuern, auch wenn mir es in der Seel wehtun wird, wenn ich sie auf den Pflasterpassagen fahren sehen werde.

Wir werden übrigens mit Nico Eeckhout, Aart Vierhouten, Erik Zabel, Karsten Kroon, Sebastian Langeveld, Marten Tjallingi, Bert de Waele und einem mir gerade entfallenen Fahrer antreten. Eine Top 10 Platzierung wäre super.

Ergebnisse:

Delte Profondo van Drenthe:


1. Joot van Leijen (Van Vliet)
2. Rob Ruijik (Rabobank Continental) +15
3. Alberto Ongarato (Milram) +29
4. Björn Glasner (Team Lamonta) +37
5. Marcel Sieberg (Wiesenhof-Akud) +49
...
14. Paul van Schalen (Capitol) +1`23
15. Laurens Ten Dam (Capitol) +1`39


Baskenland Rundfahrt:

5. Etappe:


1. Danilo Di Luca (Liquigas)
2. Joaquin Rodriguez (Illes Balears) +23
3. Patxi Vila (Lampre)
4. Luis Leon Sanchez (Liberty Seguros)
5. Jens Voigt (CSC) +58
...
23. Wim van Huffel (Capitol) +2`26

6. Etappe: Einzelzeitfahren 24 Kilometer

1. Marco Pinotti (Saunier Duval)
2. David Millar (Saunier Duval) +1
3. Jens Voigt (CSC) +4
4. Santiago Botero (Phonak) +5
5. Joseba Beloki (Liberty Seguros) +5
...
34. Torsten Schmidt (Capitol) +41

Gesamtendstand:

1. Danilo Di Luca (Liquigas)
2. Joaquin Rodriguez (Illes Balears) +16
3. Jens Voigt (CSC) +37
4. Paolo Bettini (Quick.Step) +1`20
5. Matthias Kessler (T-Mobile) +1`47
6. Iker Camano (Euskaltel) +2`19
7. Chris Horner (Davitamon-Lotto) +2`34
8. Miguel Martin Perdiguero (Phonak) +2`43
9. Luis Leon Sanchez (Liberty Seguros) +2`51
10. Patxi Vila (Lampre) +3`49
...
34. Wim van Huffel (Capitol) +12`31
...
60. Paco Lara (Capitol) +22`10
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EintrachtFan
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Beitrag: # 395385Beitrag EintrachtFan
30.10.2006 - 17:54

Kurze Frage: Bist du der Christoph Adamietz der diesen Artikel geschrieben hat?

Ansonsten natürlich mein liebster AAR! Freue mich jedes mal wieder einen neuen Teil zu lesen :D

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Bettini_der_Beste
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Beitrag: # 395391Beitrag Bettini_der_Beste
30.10.2006 - 18:37

EintrachtFan hat geschrieben:Kurze Frage: Bist du der Christoph Adamietz der diesen Artikel geschrieben hat?

Ansonsten natürlich mein liebster AAR! Freue mich jedes mal wieder einen neuen Teil zu lesen :D
Er ist wohl auch der Christoph Adamietz, der den Bericht auf der genannten Seite über das Jedermannrennen in Wiesbaden schrieb :D

udo_bölts
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Beitrag: # 395472Beitrag udo_bölts
31.10.2006 - 9:46

Zunächst danke für euer Lob.

Um es kurz zu machen: Ja, ich schreibe für Radsport aktiv. An die Freizeitmeldung von Wiesbaden kann ich mich aber nicht mehr so genau erinnern (War das im Rahmen der 3-Länder-Tour?)

Vielleicht kommt heute nachmittag noch Paris-Roubaix online.
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udo_bölts
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Beitrag: # 395515Beitrag udo_bölts
31.10.2006 - 13:56

9. April 2006
Die Hölle des Nordens

Heute stand also Paris-Robuaix auf dem Programm. Entweder man liebt dieses Rennen oder man hasst es. Nach langem inneren Kampf habe ich mich entschieden, dieses Rennen doch am TV zu verfolgen. Zum Glück wurde auf Eins EXTRA das komplette Rennen übertragen. Ich wollte natürlich nicht Rund um die Uhr vorm Fernseher sitzen, aber ab und zu reinzappen wollte ich schon.

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Ich war schon sehr gespannt auf die zahlreichen Kopfsteinpflasterpassagen und dazu regnete es heute in Strömen. Das würde heute ein verdammt hartes Rennen werden. Sollte ich mich freuen, dass ich nicht dabei war?

In meinem Team gab es personell noch eine kurzfristige Änderung. Für den grippekranken Bert de Waele rutschte überraschend Paul Martens ins Aufgebot. Auch Nico Eeckhout konnte starten, obwohl er sich nach seinem Sturz bei Gent-Wevelgem noch nicht wirklich zu 100 Prozent fit fühlte.

Als ich zum ersten Mal den Fernseher anschaltete, traute ich meinen Augen nicht. Es gab eine fünfköpfige Spitzengruppe - und Paul Martens war mit von der Partie. Dieses Quintett, zu dem noch Sebastian Lang (Gerolsteiner), Lilian Jegou (FDJ), Charles Dionne (Saunier Duval) und der Baske Alberto Luengo (Euskaltel).

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Bis zur ersten Kopfsteinpflasterpassge 168 Kilometer vor dem Ziel (!) konnten sich Paul und Co. über 7 Minuten an Vorsprung herausfahren. Um eine reelle Chance haben zu können müssten sie jedoch 20 Minuten haben. Gerade auf dem Kopfsteinpflaster lässt sich ein 7-Minuten-Vorsprung recht schnell aufholen.

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Im Feld ging es bereits auf diesem ersten Pavé-Stück heiß her. Nicht aufgrund von Attacken, sondern wegen eines schlimmen Massensturz. Mehrere Fahrer lagen am Boden, etliche mussten das Rennen beenden. Das erinnerte mich doch sehr an meinen Sturz bei Gent-Wevelgem. In diesen Sturz waren auch einige Favoriten wie Alessandro Ballan (Lampre), Peter van Petegem (Davitamon-Lotto) und Steffen Wesemann (T-Mobile) verwickelt. Sie konnten jedoch weiterfahren und recht schnell den Anschluss zur Spitze wieder herstellen. Leider war in diesen Sturz auch mein Teamkollege Sebastian Langeveld verwickelt. Für ihn war das Rennen beendet, da er sich einen Schlüsselbeinbruch zuzog. Er wird wohl auch bis Ende Mai ausfallen. Wie bitter für ihn und das Team.

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Bis sich das Feld wieder einigermaßen sortiert hatte, verging einiges an Zeit. 148 Kilometer vor dem Ziel, hatte man dann wieder einen etwas genaueren Überblick. Vorne lag immer noch die Gruppe um Paul, knapp 7 Minuten dahinter lag dann eine knapp 60 Fahrer starke Verfolgergruppe mit allen Favoriten. Damit hatte sich das Feld schon frühzeitig reduziert.

In diesem sehr kleinen Hauptfeld war man sich jedoch einige: Die abgehängten Fahrer sollten nicht noch einmal wieder zurückkommen. So wurde ein sehr hohes Tempo angeschlagen, was dazu führt, dass die Gruppe um Paul bereits 100 Kilometer vor dem Ziel wieder eingeholt wurde.

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100 Kiloemter vor dem Ziel konnte das Rennen also wieder von Neuem beginnen. Wir waren in einer guten Situation, da wir noch mit sieben Fahrern vorne vertreten waren, auch wenn Paul natürlich mit seinen Kräften schon ziemlich am Ende war.

(Fortsetzung folgt)
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udo_bölts
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Beitrag: # 395524Beitrag udo_bölts
31.10.2006 - 14:13

(Fortsetzung)

Nachdem ich mir eine 30-minütige TV-Auszeit gegönnt hatte (Gut, ich bin kurz eingenickt) bot sich mir ein etwas verändertes Bild. Ich sah auf einmal, gut 80 Kilometer vor dem Ziel sechs meiner Teamkollegen an der Spitze der ersten Gruppe Tempo bolzen. Erst war mir nicht ganz klar, was dieser Schachzug zu bedeuten hatte, doch dann begriff ich, dass man wohl der Sturzgefahr aus dem Weg gehen und man sich von der Konkurrenz nicht überraschen lassen wollte.

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Auch aufgrund dieser Tempoarbeit reduzierte sich das Fahrerfeld bis 70 Kilometer vor dem Ziel auf 50 Pedaleure. Gut 60 Kilometer vor dem Ziel übernahm dann Discovery Channel das Kommande im Peloton. Mit Gusev, Devolder, Ekimov und Hincapie hatte das amerikanische Team gleich vier heiße Eisen im Feuer und wollte heute auf Sieg fahren.

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Die Tempoarbeit von Discovery hinterließ gleich seine Spuren. Innerhalb kürzester Zeit wurde die Spitzengruppe auf gut 30 Fahrer reduziert. Zu den distanzierten Profis zählten leider auch meine beiden Teamkollgen Rik Reinerink und Nico Eeckhout. Nico hatte ich für Paris-Roubaix eigentlich eine Top-10-Platzierung zuegtraut, aufgrund seiner Schmerzen durch den Sturz war heute aber wohl nicht mehr drin. Sehr schade für ihn.

Die richtig heiße Phase des Rennens begann 45 Kilometer vor dem Ziel, als Fabian Cancellara (CSC) die erste ernsthafte Attacke setzte.

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Dieser Antritt verkleinerte die Spitzengruppe noch einmal. Hinter Cancellara der sich 38 Kilometer vor dem Ziel einen 20-Sekunden-Vorsprung herausgefahren hatten, folgten nun nur noch 20 Fahrer. Neben den Favoriten waren von meinem Team noch Ete, Karsten und Aart vertreten. Marten Tjallinig musste leider auch reißen lassen.

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Die Attacke von Cancellara war indes nur von kurzer Dauer. Boonen, der noch zwei Helfer an seiner Seite hatte, ließ diese richtig hart arbeiten und 35 Kilometer vor dem Ziel war auch wieder Cancellara gestellt.

(Fortsetzung folgt)
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udo_bölts
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Beitrag: # 395528Beitrag udo_bölts
31.10.2006 - 14:26

(Fortsetzung)

Die nächste Attacke ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Diesmal war es Alessandro Ballan, der Gewinner der Flandern Rundfahrt, der sich aus der noch 21 Fahrer starken Gruppe lösen wollte.

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Aber auch die Attacke von Ballan wurde kurze Zeit später von den Quick.Step Leuten zu Nichte gemacht. Allerdings hatten diese Tempoverschärfungen für manche Fahrer ein paar Nebenwirkungen. Zunächst mussten Karsten und Aart reißen lassen und dann kam auch noch Ete, gemeinsam mit Fabian Cancellara in Schwierigkeiten.

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Während sich Cancellara von seinem Tief wieder erholen konnte, war bei Ete anscheinend komplett die Luft raus. Der Abstand zur Spitze wuchs recht schnell an und seine beiden Begleiter, Steven de Jongh (Quick.Step) und Stijn Devolder (Discovery Channel) hat kein Interesse unseren Ete wieder zurück in die Spitzengruppe zu führen. Somit waren wir 20 Kiloemter vor dem Ziel aus der Verlosung.

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In der immer kleiner werdenden Spitzengruppe war es nun der Weltmeister selbst, Tom Boonen, der das Heft in die Hand nahm. 20 Kilometer vor dem Ziel setzte er seine Attacke, der zunächst nur Vladimir Gusev von Discovery Channel folgen konnte.

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Als kurz darauf auch noch George Hincapie zur Spitzengruppe aufschließen konnte, fand sich eine interessante Rennsituation ein. Drei Fahrer an der Spitze: Mit Tom Boonen war der endschnellste Fahrer des Feldes dabei. An seiner Seite befanden sich mit George Hincapie und Vladimir Gusev jedoch gleich zwei Disco-Boys. Ob sie ihre taktische Überlegenheit ausspielen konnten? Noch blieben ihnen 11 Kilometer.

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Von hinten drohte keine Gefahr mehr. Die nächste Gruppe, bestehend aus den beiden Lampre Fahrern Ballan und Franzoi, sowie FDJ-Profi Frederic Guesdon lagen schon eine Minute zurück.

(Fortsetzung folgt)
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udo_bölts
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Beitrag: # 395534Beitrag udo_bölts
31.10.2006 - 14:42

(Fortsetzung)

Die numerische Überlegenheit von Discovery Channel hielt genau bis 5 Kilometer vor dem Ziel, dann musste George Hincapie reißen lassen. So fuhren Boonen und Gusev gemeinsam ins Velodrome ein, gut 15 Sekunden dahinter folgte Hincapie.

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Die letzten vier Kiloemeter wurden also auf der berüchtigten Rundbahn ausgetragen. Große Zeit zum Belauern blieb Boonen nicht, da von hinten sich Gusevs Teamkollge Hincapie wieder näherte.

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Auch wenn Boonen die Gewissheit hatte, im Sprint der Stärkste zu sein, wollte er es anscheinend nicht auf einen Sprint ankommen lassen und setzte 2 Kilometer vor dem Ziel die entscheidende Attacke, der Gusev nichts mehr entgegenzusetzen hatte.

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Gusev musste sich geschlagen geben und Boonen fuhr auf den letzten Metern noch einen kleinen Vorsprung heraus. Nach 260 Kilometern hieß es dann: Sieg für den Weltmeister Tom Boonen.

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Kurze Zeit später wurde es noch einmal spannend, denn Hincapie schloss auf den letzten Metern noch einmal zu seinem Teamkollegen Gusev auf und übersprintete diesen sogar noch. Da ist Ärger im Team mit Sicherheit vorprogrammiert.

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In der Zwischenzeit trudelte auch Ete Zabel auf der Bahn ein. Für ihn sprang heute nur Rang 17 heraus. Kurze Zeit später folgten auch Aart und Karsten auf den Plätzen 18 und 19. Marten Tjallingi wurde 24.

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Somit gab es für uns heute leider kein Spitzenresultat, dafür waren wir in der Breite, mit vier Fahrern unter den besten 24 auch nicht sooo schlecht. Wäre Nico Eeckhout fit gewesen, hätte das bestimmt anders ausgesehen.

Chance um es besser zu machen, bietet sich bereits in vier Tagen, wenn der Vlaanderen Scheldeprijs ausgetragen wird. Bei dem letzten Kopfsteinpflasterrennen der Saison werden wir mit Ete, Nico, Rik, Paul van Schalen, Marten, Karsten, Aart und dem wieder genesenen Bert de Waele antreten und versuchen zumindeste einen Platz auf dem Podium zu erreichen.

Ergebnis:

Paris-Roubaix:


1. Tom Boonen (Quick.Step)
2. George Hincapie (Discovery Channel) +22
3. Vladimir Gusev (Discovery Channel)
4. Frederic Guesdon (FDJ) +1`18
5. Alessandro Ballan (Lampre)
6. Servais Knaven (Quick.Step) +1`40
7. Nico Mattan (Davitamon-Lotto)
8. Wjatcheslav Ekimov (Discovery Channel)
9. Peter van Petegem (Davitamon-Lotto)
10. Steffen Wesemann (T-Mobile)
11. Nick Nuyens (Quick.Step)
12. Marc Wauters (Rabobank)
13. Enrico Franzoi (Lampre)
14. Fabian Cancellara (CSC)
15. Steven De Jongh (Quick.Step) +4`42
16. Stijn Devolder (Discovery Channel)
17. Erik Zabel (Capitol)
18. Aart Vierhouten (Capitol) +5`58
19. Karsten Kroon (Capitol) +6`41
24. Marten Tjallingi (Capitol) +7`03
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udo_bölts
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Beitrag: # 395674Beitrag udo_bölts
1.11.2006 - 11:48

12. April 2006
Versöhnlicher Pavé-Abschied

Heute stand für unsere Klassikerfraktion das letzte große Frühjahrsrennen auf Kopfsteinpflaster an. Mit dem Vlaanderen Scheldeprijs, der in der Endphase mit vier solcher Pavé-Passagen aufwartetet wollten meine Teamkollegen nach einer durchwachsenen Klassikersaison einen versöhnliches Abschluss schaffen.

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Bei passablen äußeren Bedingungen - gar kein Vergleich zu Paris-Roubaix - bildete sich recht früh im Rennen eine sechsköpfige Spitzengruppe, in der wir mit Aart Vierhouten vertreten waren.

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Diese Entscheidung war ein sehr guter Schachzug. Da Aart ein sehr guter Klassikerfahrer ist, konnte man ihm im Feld nicht ohne Weiteres ziehen lassen. Vor allem die ProTour Teams - mit uns waren insgesamt 6 Stück am Start - mussten somit schon in der Frühphase des Rennens ein paar Körner durch die Nachführarbeit lassen.

95 Kilometer vor dem Ziel betrug der Abstand zu Aart und seinen Kollegen bereits 9 Minuten, doch nun machten Quick.Step und Co. richtig ernst. Bis zur ersten Kopfsteinpflasterpassage 63 Kilometer vor dem Ziel wurde der Rückstand auf 3`50 reduziert. 37 Kilometer vor dem Ziel war die Flucht dann endgültig beendet.

Das Hauptfeld, zu diesem Zeitpunkt nach 80 Fahrer umfassend, machte sich also geschlossen auf die letzten 25 Kilometer. Da unser Team noch mit allen Fahrern im großen Feld vertreten war, wollten wir diesen taktischen Vorteil ausnutzen und setzten mit Marten Tjallingi die erste Attacke gut 18 Kilometer vor dem Ziel. Gemeinsam mit Marc Wauters (Rabobank) konnte sich Marten einen 20-Sekunden-Vorsprung herausfahren.

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Bei nun einsetzendem Regen konnten die beiden Ausreißer ihren Vorsprung jedoch nicht lange halten und wurde 12 Kilometer vor dem Ziel wieder eingeholt. Das nun nur noch 35 Fahrer umfassende Feld näherte sich der letzten Kopfsteinpflasterpassage des Tages. Während sich Zabel auf Boonen konzentrierte, sollte Nico Eeckhout sich auf mögliche Attacken vorbereiten.

Genauso kam es auch. Auf den letzten Pavé-Sektor setzten Nick Nuyens (Quick.Step) und Nico Mattan (Davitamon-Lotto) die entscheidende Attacke.

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Nico, der diese Attacke irgendwie verschlafen hatte, setzte nach, doch die beiden Ausreißer waren schon zu weit entfernt.

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Nuyens und Mattan konnten ihren gut 40 Sekunden betragenen Vorsprung auf Eeckhout, der wiederum 30 Sekunden vor dem Feld lag, bis ins Ziel retten. Dort hatte Mattan im Sprint die besseren Beine und verdrängte seinen deutlich jüngeren Landsmann auf Rang 2. Die Routine hatte sich also durchgesetzt.

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Nico schaffte es heute immerhin noch einmal auf den dritten Platz. Das war ein versöhnlicher Abschluss für das Team bei den Klassikern. Das gute Ergebnis wurde von Erik Zabel auf Rang 5 komplettiert. Zabel hatte sich kurz vor dem Ziel gemeinsam mit Boonen noch vom Feld gelöst und kam hinter dem Weltmeister ins Ziel. Bert de Waele gewann sogar noch den Sprint des restlichen Hauptfeldes und belegte Rang 6. Tolles Ergebnis. Schade, dass es dazu nicht bei der Flandern Rundfahrt oder Paris-Roubaix gereicht hat.

Per email wurde heute übrigens noch der Rennplan für die nächsten Wochen bekannt gegeben. Ich bin natürlich nicht dabei. Vor allem bei Rund um Köln wäre ich gerne gestartet. Dort hatte ich im letzten Jahr immerhin meinen ersten Profisieg gefeiert.

Amstel Gold Race: Stefan Schumacher, Erik Zabel, Karsten Kroon, Bert De Waele, Nico Eeckhout, Laurens Ten Dam, Remmert Wielinga und Stef Clement

Fléche Wallone: Stefan Schumacher, Paco Lara, Daniel Atienza, Wim van Huffel, Bernhard Kohl, Karsten Kroon, Bert De Waele, Laurens Ten Dam

Lüttich-Bastogne-Lüttich: Stefan Schumacher, Paco Lara, Daniel Atienza, Wim van Huffel, Bernhard Kohl, Karsten Kroon, Laurens Ten Dam, Bert De Waele

Rund um Köln: Kenny van Hummel, Oscar Mason, Alain van Katwijk, Erik Zabel, Bernhard Kohl, Rene Weissinger, Torsten Schmidt, Paul Martens

Niedersachsen Rundfahrt: Paul Martens, Torsten Schmidt, René Weissinger, Piet Roojakkers, Erik Zabel, Alain van Katwijk, Remmert Wielinga, Kenny van Hummel

Ronde von Nord Holland: Nico Eeckhout, Paul van Schalen, Julien Smink, Marco Bos, Stef Clement, Mathieu Heijboer, Igor Abakoumov und Eelke van der Wal

Ergebnisse:

Vlaanderen Scheldeprijs (1.1)


1. Nico Mattan (Davitamon-Lotto)
2, Nick Nuyens (Quick.Step)
3. Nico Eckhout (Capitol) +46
4. Tom Boonen (Quick.Step) +1`14
5. Erik Zabel (Capitol)
6. Bert De Waele (Capitol) +1`47

7. Servais Knaven (Quick.Step)
8. Peter van Petegem (Davitamon-Lotto)
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Petacchi
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Beitrag: # 395677Beitrag Petacchi
1.11.2006 - 11:54

Ich finde die Rennen zwar spannend, aber das Screenshotbeet ist doch ein wenig übertrieben, du könntest in diesem Belang deutlich weniger machen.
"In ihrem zweiten Leben sollten die Verantwortlichen von Cyanide Käfer züchten, so viele Bugs wie sie in ihre Spiele einbauen!"

udo_bölts
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Beitrag: # 395678Beitrag udo_bölts
1.11.2006 - 12:00

Petacchi hat geschrieben:Ich finde die Rennen zwar spannend, aber das Screenshotbeet ist doch ein wenig übertrieben, du könntest in diesem Belang deutlich weniger machen.
Danke für dein Feedback. Was genau meinst du mit Screenshotbeet und übertrieben? Meinst du, dass ich zu viele Bilder habe, oder dass die Bilder zu groß sind?
Wenn mehrere der Leser wünschen, dass ich etwas verändern soll, werde ich das gerne machen. Es ist eben von jedem subjektiv selbst abhängig, ob man gerne mehr Text hat oder mehr Bilder. Der eine mag es so, der andere so.

Also ich warte dann mal die Meinungen der anderen hier ab und wenn der Vorschlag von Pettachi einige Anhänger findet, werde ich den AAR-Style etwas abändern.
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Petacchi
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Beitrag: # 395683Beitrag Petacchi
1.11.2006 - 12:29

Also ich denke einfach, das du mit Abstand die meisten Screens hast und du sicher auch mit weniger auskommst, das ist erstens weniger Arbeit und 2. schöner zu lesen, aber du bist der Meister.
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Beitrag: # 395689Beitrag udo_bölts
1.11.2006 - 12:47

Petacchi hat geschrieben:Also ich denke einfach, das du mit Abstand die meisten Screens hast und du sicher auch mit weniger auskommst, das ist erstens weniger Arbeit und 2. schöner zu lesen, aber du bist der Meister.
Okay, jetzt weiß ich, worauf du hinaus willst. Also bei den großen Rennen finde ich es sehr sinnvoll, mehrere Bilder zu benutzen. Gerade bei Flandern Rundfahrt oder Paris-Roubaix geben Bilder meiner Meinung nach die Rennsituation am Besten wieder.
Ich hatte es eigentlich so angedacht: Bei den großen Rennen und den Rennen, bei denen mein Team um den Sieg mitfährt, gibt es mehr Bilder, bei den anderen Rennen (siehe Baskenland RF) nur eines vom Ziel.

Das mit viel oder weniger Bildern ist einfach Geschmacksache. Wenn aber, wie bereits erwähnt, mehrere Leser wollen, dass ich mehr Text und dafür weniger Bilder bringe, lässt sich das sicherlich arrangieren. Nur jeder AAR hat eben sein eigenen Stil.
Aber nochmals, ich bin dir echt dankbar für solche konstruktive Kritik.
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Beitrag: # 395785Beitrag udo_bölts
1.11.2006 - 17:56

16. April 2006
Etxe die fleißigste Amstel

Heute stand für mein Team mit dem Amstel Gold Race das nächste wichtige ProTour Rennen an. Besonders Stefan hatte sich für heute sehr viel vorgenommen. Er hatte mir per SMS mitgeteilt, dass er schon etwas nervös sei, er aber auf eine Top 10 Platzierung spekulieren würde.

Gemeinsam mit Stefan traten Ete, Karsten Kroon, Nico Eeckhout, Remmert Wielinga, Laurens Ten Dam, Bert De Waele und Stef Clement für uns an.

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Das Rennen heute war gar nicht so ohne, insgesamt 30 kurze, aber sehr giftige Anstiege mussten im Rennen gemeistert werden. Immerhin spielte heute das Wetter mit und es blieb den ganzen Tag über trocken.

Die Fahrer schienen vor der heutigen schwierigen Aufgabe auch einiges an Respekt zu haben. Abgesehen von einem kurzen Fluchtversuch, in den auch Nico Eeckhout involviert war, der scheiterte, gab es in den ersten 90 Rennkilometern gar keine Bewegung im Feld. Im Peloton kontrollierte das Quick.Step Team von Bettini das Tempo.

Erst nach über 117 Kilometern kam etwas Bewegung ins Renngeschehen - dann aber so richtig. Eine vierköpfige Spitzengruppe setzte sich vom Feld ab und fuhr recht schnell einen dreiminütigen Vorsprung heraus. Die Gruppe war mit Jens Voigt (CSC), Marten Den Bakker (Milram), Michele Scarponi (Liberty Seguros) und Sergej Ivanov (T-Mobile) sehr stark besetzt.

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Es blieb jedoch nicht lange still im Fahrerfeld. 100 Kilometer vor dem Ziel lösten sich weitere nahmhafte Fahrer aus dem Feld: Alessandro Ballan (Lampre), George Hincapie (Discovery Channel) und Fabian Wegmann (Gerolsteiner) lösten sich aus dem Feld und nahmen die Verfolgung des Quartetts um Jens Voigt auf.

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Kurze Zeit später vergrößerte sich die Gruppe von Wegmann noch um Miguel Martin Perdiguero (Phonak) und Bobby Julich (CSC). Von meinem Team war leider wieder niemand dabei.

So langsam wurde es ernst. Die Fahrer vor dem Feld waren allesamt sehr stark und gemeinsam konnten sie so einen langen Fluchtversuch mit Sicherheit bis ins Ziel durchziehen.

60 Kilometer vor dem Ziel lag die vierköpfige Voigt-Gruppe 2`15 vor der Gruppe Wegmann, die wiederum 50 Sekunden vor dem Hauptfeld lag.

In eben jenem Hauptfeld machte nun Quick.Step mächtig Dampf. Die hatten wohl richtig Schiss, dass ihnen die Situation aus den Händen flutschen würde. Durch die Tempoarbeit war immerhin in kürzester Zeit die Wegmann-Gruppe wieder gestellt und gut 50 Kilometer vor dem Ziel lagen nur noch Voigt und Co. mit 1`40 vor dem Peloton.

(Fortsetzung)
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udo_bölts
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Beitrag: # 395788Beitrag udo_bölts
1.11.2006 - 18:07

Nachdem die Wegmann-Gruppe wieder gestellt wurde, gab es sofort die nächste Attacke. Samuel Sanchez von Euskaltet attackierte in einer Steigung und setzte sich als Solist vom Feld ab. In kürzester Zeit nahm er dem von Quick.Step angeführten Peloton 60 Sekunden ab und kam der Gruppe um Voigt immer näher.

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Im Feld gab es jedoch auch kein langes Zögern mehr. Wollte man die Gruppe um Voigt und den enteilten Sanchez noch einholen, musste recht schnell etwas geschehen und es geschah auch etwas.

34 Kilometer vor dem Ziel legten die Favoriten ihre Karten auf den Tisch. Frank Schleck (CSC), Paolo Bettini (Quick.Step), Danilo Di Luca (Liquigas) und Davide Rebellin (Gerolsteiner) setzten eine Attacke, denen nicht mehr viele Fahrer folgen konnten.

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Zu diesem Zeitpunkt sah ich zum ersten Mal seit langer Zeit wieder Capitol-Trikots. Zum Glück waren Stefan und Karsten Kroon auf der Höhe des Geschehens und konnten dieser Attacke folgen.

28 Kilometer vor dem Ziel schien eine Vorentscheidung gefallen zu sein. Zunächst wurde Sammy Sanchez und danach die Gruppe um Voigt wieder eingeholt und es bildete sich eine 13 Fahrer starke Gruppe, die aus Marten Den Bakker (Milram), Michele Scarponi (Liberty Seguros), Sergej Ivanov (T-Mobile), Björn Leukamans (Davitamon-Lotto), Davide Rebellin (Gerolsteiner), Joaquin Rodriguez (Caisse d`Epargne), Jens Voigt, Frank Schleck (beide CSC), Samuel Sanchez (Euskaltel), Danilo Di Luca (Liquigas), Stefan Schumacher, Karsten Kroon (beide Capitol) und Mirko Celestino (Milram) bestand.

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So recht harmonieren wollte diese 13er Gruppe aber nicht wirklich und so konnten von hinten mit Koldo Gil (Saunier Duval), David Etxebarria (Liberty Seguros), Alejandro Valverde (Caisse d`Epargne), Kim Kirchen (T-Mobile), Damiano Cunego (Lampre), Erik und Thomas Dekker (beide Rabobank) von hinten wieder aufschließen konnten. Somit gingen 20 Fahrer gemeinsam auf die letzten 20 Kilometer.

(Fortsetzung folgt)
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udo_bölts
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Beitrag: # 395792Beitrag udo_bölts
1.11.2006 - 18:28

Auf den letzten Kilometern folgte Attacke auf Attacke. Die Rennsituation änderte sich bei fast jedem Kilometer. Durch die ständigen Tempoverschärfungen gab es natürlich erste Schlachtopfer, wie die Belgier sagen würden.

Zunächst musste das CSC-Duo Voigt und Schleck, die beide sehr viel Kraft gelassen hatten, und Thomas Dekker (Raboank) reißen lassen.

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Am vorletzten Anstieg des Tages erwischte es dann auch mein Team. Sowohl Stefan, also auch Karsten konnten zunächst noch das Ende der Gruppe halten, mussten dann aber wie einige andere Fahrer auch, ihren eigenen Rhythmus treten.

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So fanden sich 5 Kilometer vor dem Ziel nur noch zehn Fahrer in der Spitzengruppe wieder. Die Entscheidung sollte also am Schlussanstieg, dem Cauberg fallen.

Davide Rebellin (Gerolsteiner) und Danilo Di Luca (Liquigas) hatten jedoch andere Pläne und setzten kurz vor Beginn der Schlusssteigung noch eine Attacke.

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Während sich Rebellin bei dieser Attacke anscheinend übernommen hatte, schien Di Luca das Ding nach Hause schaukeln zu können. Bis zur Flemme Rouge hatte der Italiener einen Vorsprung von 15 Sekunden.

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Aber auch Di Luca hat in diesem kurzen, aber giftigen Schlussanstieg nichts mehr zuzusetzen und wurde schließlich von der Konkurrenz wieder eingeholt.

Während sich die Fahrer belauerten, hatte einer den großen Durchblick. David Etxebarria (Liberty Seguros) griff an und abgesehen von Paolo Bettini konnte ihm niemand folgen.

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Auf den letzten Metern konnte Etxebarria tatsächlich seinen knappen Vorsprung behaupten und Bettini auf Distanz halten. Nach 250 schweren Kilometern hieß deshalb der Sieger: David Etxebarria. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Paolo Bettini und Alejandro Valverde.

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Stefan und Karsten Kroon hatten am letzten Anstieg nichts mehr zuzusetzen und trödelten schließlich auf den Plätzen 17 und 18 ins Ziel. Sie haben ein tolles Rennen gezeigt, aber in der entscheidenden Phase hatten sie leider keine Reserven mehr. Stefan wird bestimmt sehr enttäuscht sein.

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Ich werde morgen übrigens bei Rund um Köln sein. Nicht als Radfahrer sondern als Offizieller. Ich darf morgen den Startschuss geben und dann in einem Fahrzeug der Rennleitung mitfahren. Auch nicht schlecht.

Ergebnisse:

Amstel Gold Race:


1. David Etxebarria (Liberty Seguros)
2. Paolo Bettini (Quick.Step) +6
3. Alejandro Valverde (Caisse d`Epargne) +21
4. Damiano Cunego (Lampre) +27
5. Björn Leukemans (Davitamon-Lotto) +29
6. Danilo Di Luca (Liquigas)
7. Erik Dekker (Rabobank) +35
8. Kim Kirchen (T-Mobile) +37
9. Samuel Sanchez (Euskaltel) +44
10. Davide Rebellin (Gerolsteiner) +47
11. Koldo Gil (Saunier Duval) +49
12. Mirko Celestino (Milram) +56
13. Frank Schleck (CSC) +1`05
14. Thomas Dekker (Rabobank) +1`07
15. Joaquin Rodriguez (Caisse d`Epargne) +1`30
17. Stefan Schumacher (Capitol) +1`44
18. Karsten Kroon (Capitol) +1`47
...
29. Bert De Waele (Capitol) +3`20
31. Erik Zabel (Capitol) +3`39
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udo_bölts
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Beitrag: # 395919Beitrag udo_bölts
2.11.2006 - 21:51

17. April 2006
Auf der Suche nach meinem Nachfolger

Ach Kinder, wie die Zeit vergeht. Ist es wirklich schon ein Jahr her, dass ich Rund um Köln gewonnen habe? Im letzten Jahr war dies einer der schönsten Tage, in diesem Jahr musste ich hilflos zuschauen, wie man Nachfolger gesucht wurde.

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Auch wenn das Rennen heute sehr hügelig war und mit einer Bergankunft endete, sollte Ete Zabel, von Haus aus eigentlich Sprinter für das Team die Kohlen aus dem Feuer holen. Er war unser deutsches Zugpferd und dem Veranstalter würde es bestimmt gefallen, Ete am Ende den Siegerstrauss überreichen zu dürfen. Vor allem wenn man sieht, wen die nationale Konkurrenz von Milram, Gerolsteiner und T-Mobile schickte. Da suchte man die großen Namen vergebens.

Ich selbst hatte heute die tolle Aufgabe, den Startschuss für das Rennen zu geben. Im Anschluss nahm ich in einem Jurywagen platz und verfolgte das Rennen von dort aus. Mit mir im Wagen saß übrigens unser Radpräsident Rudolf Scharping, mit dem ich ein paar sehr unterhaltsame und informative Gespräche hatte. Das Rennen geriet da fast zur Nebensache.

Lange Zeit geprägt wurde das Rennen von einem Trio, bestehend aus meinem Teamkollegen René Weissinger, Lars Wackernagel (Wiesenhof-Akud) und dem Österreicher Werner Riedesser (Team Volksbank).

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Im Feld fühlte sich zunächst einmal niemand für die Nachführarbeit verantwortlich und auch wir hatten natürlich überhaupt gar keinen Grund, dem Trio nachzusetzen. So wuchs und wuchs der Vorsprung, bis er die 11-Minuten-Marke erreicht hatte.

Dann wurde es dem Feld, da nur noch 110 Kilometer zu fahren waren, anscheinend zu bunt. Überrascht war ich jedoch, als ich sah, dass das Team Wiesenhof mit 5 Mann in die Tempoarbeit mit einstieg. Die hatten doch Wackernagel vorne. Käme die Gruppe durch, wäre er sicher auf dem Podium.

So fuhr das Team Wiesenhof mit Höllentempo in den ersten heftigen Berg des Tages hinein. Der Rückstand zu den Ausreíßern hatte sich nun, 90 Kilometer vor dem Ziel, auf 5 Minuten halbiert und das Hauptfeld sich auf 55 Fahrer reduziert.

Trotz des hohen Tempo im Hauptfeld schien es einigen Fahrern noch etwas zu langsam zu sein und starteten weitere Attacken. Bas Giling (T-Mobile), Pascal Hungerbühler (Volksbank), Lukas Bodnar (Intel-Action) und 6 weiter Fahrer setzten sich vom Peloton ab und erreichten 41 Kilometer vor dem Ziel die drei Ausreißer um René. Somit lagen nun 12 Fahrer an der Spitze. Das immer noch von Wiesenhof angeführte Feld, das nur noch 37 Fahrer umfasste, lag jedoch nur noch 50 Sekunden zurück.

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Unter den 37 Fahrern des Hauptfeldes, wenn es noch diese Bezeichnung verdiente, sah ich noch 6 Capitol-Trikots. Einzig Torsten Schmidt war zu diesem Zeitpunkt distanziert. Das sollte für die letzten Kilometer, auf denen der Anstieg zum Schloss Bensberg insgesamt viermal zu bewältigen war, eine gute Ausgangsposition sein.

Das Team Wiesenhof schien sich für heute wirklich viel vorgenommen zu haben. Immernoch leuchteten zwei Trikots der Mannschaft von Raphael Schweda an der Spitze des Feldes und etwas weiter hinter versteckte sich noch Kapitän Gerhard Trampusch. Durch die Wiesenhof-Führungsarbeit wurden schließlich auch die 12 Flüchtlinge wieder eingeholt und 33 Kilometer vor dem Ziel war wieder alles beieinander.

(Fortsetzung folgt)
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udo_bölts
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Beitrag: # 395923Beitrag udo_bölts
2.11.2006 - 22:16

(Fortsetzung)

Die rennentscheidende Phase stand nun vor der Tür. Die erste Anfahrt hinauf zu Bensberg rückte immer näher. Im Feld war der Kampf um die besten Positionen bereits im vollem Gange. Kaum hatte man die ersten steilen Meter in Angriff genommen, gingen die Attacken. Gleich fünf Fahrer von Liberty Seguros waren vorne dabei - und zum Glück auch Ete.

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Jedoch hatte ich mich etwas zu früh (für Ete) gefreut. Vor der Zabel-Gruppe befanden sich nämlich noch zwei weitere Fahrer: Gerhard Trampusch (Wiesenhof) und Marten Den Bakker (Milram). Ich hatte deren Angriff gar nicht mitbekommen - wahrscheinlich war ich ins Gespräch mit Scharping vertieft als er mehr von der verloren gegangenen Bundestagswahl 1994 erzählte.

Auf jeden Fall lag das Österreichisch-niederländische Duo 20 Kilometer schon fast 1`30 vor der Verfolgergruppe um Ete. Das roch doch schon ein wenig nach Vorentscheidung.

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Auf den nächsten beiden Bensberg-Passagen konnte das Spitzenduo seinen Vorsprung weiter ausbauen - und das obwohl in der Ete-Gruppe die Mannschaften von Liberty Seguros und Naturino noch einmal für ein hohes Tempo sorgten.

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Der Vorsprung von Den Bakker/Trampusch betrug nun schon 2 Minuten. In der Verfolgergruppe lief nun nichts mehr. Die Liberty-Leute waren verbraucht und sonst wollte keiner nachführen. Also löste sich Sergio Paulinho (Liberty Seguros) aus dieser Gruppe und nahm die Verfolger der beiden Spitzenreiter auf - wahrscheinlich zu spät. So sah das wohl auch Ete, denn er verharrte in der größeren Gruppe. Ob er nicht folgen konnte oder wollte, wird sein Geheimnis bleiben.

Als die beiden Spitzenreiter den 1,4 Kilometer langen Schlussanstieg hinauf zum Schloss Bensberg in Angriff nahmen, war klar: Der Sieger kommt nicht aus Deutschland, fährt aber für ein deutsches Team.

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Beide, gezeichnet durch das harte Rennen, gaben auf den letzten schweren Metern noch einmal alles. Bei Den Bakker schien aber nicht mehr viel zu gehen, so dass Trampusch mit einem knappen Vorsprung auf die letzten 1000 Meter ging.

Doch dann schien Den Bakker eine Wiederauferstehung zu feiern. Hatte er nur geblufft? Hatte er mit Trampusch gespielt? Es sah fast so aus. Trampusch konnte seinen Augen kaum glauben, als er gut 800 Meter vor dem Ziel den Niederländer wieder in seinem Nacken spürte.

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Zu meiner Überraschung hatte Trampusch jedoch die passende Antwort parat. Er beschleunigt selbst noch einmal und konnte schließlich mit knappen Vorsprung als erstes über die Ziellinie fahren. Somit war Trampi von Wiesenhof mein Nachfolger. Starke Leistung von ihm, aber auch von Den Bakker, der zweiter wurde.

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Rang drei ging heute an den Portugiesen Sergio Paulinho. Ete hielt sich am Schlussanstieg wacker und belegte mit 2`18 Rückstand auf den Tagessieger einen guten 6. Platz. Dafür, dass dies heute eigentlich nicht Etes Terrain war, hat er sich echt stark verkauft. Alain van Katwijk wurde heute 21. und Paul Martens 29.

Für Mittwoch bin ich noch etwas unentschlossen. Soll ich das Team zum Rundfahrtbeginn bei der Niedersachsen Rundfahrt begleiten, oder soll ich mit zum Fleche Wallone fahren. Ich werde es mir noch überlegen.

Ergebnis:

Rund um Köln:


1. Gerhard Trampusch (Wiesenhof-Akud)
2. Marten Den Bakker (Milram)
3. Sergio Paulinho (Liberty Seguros) +1`59
4. Carlos Barredo (Liberty Seguros) +2`18
5. Antonio Quadranti (Naturino)
6. Erik Zabel (Capitol)
7. Harald Morscher (Volksbank) +2`51
8. Sergio Marinangelli (Naturino)
9. Rob Rujigh (Rabobank Continental) +3`03
10. Evgeni Popov (Rabobank Continental)
...
21. Alain van Katwijk (Capitol) +3`32
...
29. Paul Martens (Capitol) +5`20
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udo_bölts
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Beitrag: # 395967Beitrag udo_bölts
3.11.2006 - 14:51

19. April 2006
Ete lässt sich mal wieder verladen

Heute hatte ich die Wahl: Entweder Niedersachsen Rundfahrt oder Fleche Wallone. Ich entschied mich für beides. Erst ging ich zur Niedersachsen Rundfahrt und danach setzte ich mich wieder für zwei Stunden ins Auto (zum Glück hatte ich einen Fahrer gefunden *g*) und schaute mir dann die Aufzeichnung des Fléche Wallone an.

Also zunächst zur Niedersachsenrundfahrt. Dort stand heute die Auftaktetappe an. Den Weg dorthin hätte ich mir eigentlich sparen können. Das Wetter war katastrophal und ein Sieg sprang heute auch nicht heraus. Auf dem größtenteils flachen Kurs galt unser Ete Zabel als der ganz große Favorit, doch am Ende feierte wieder jemand anderes - Christian Lademann vom Team Sparkasse.

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Dass Ete heute zweiter wurde und dabei Fahrer wie René Haselbacher (Gerolsteiner) im Griff hatte, war weder für ihn, noch für das Team ein besonderer Trost. Direkt nach der Zielüberfahrt sprintete Ete zum Teamwagen und von dort direkt ins Hotel. Er wollte mit niemandem reden. Das einzig positive in Niedersachsen war der couragierte Auftritt von Igor Abakoumov, der sich dank eines Ausreißversuches sowohl das Trikot des besten Bergfahrers als auch das Trikot des besten Nachwuchsfahrers sicherte. Einer der Favoriten auf den Gesamtsieg, Grischa Niermann, verabschiedete sich heute aus dem Favoritenkreis, da er über 2 Minuten verlor.

Daheim angekommen hoffte ich natürlich auf erfolgreichere Nachrichten aus Belgien. Dort wäre sicherlich schon eine Top 10 Platzierung ein Erfolg.

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Die größte Schwierigkeit des Rennens war eindeutig die Mauer von Huy, die heute insgesamt fünfmal zu bewältigen war, darunter auch als Schlussanstieg. Dieses ProTour Rennen gehört sicherlich zu den Anspruchsvolleren. Mal sehen was unsere Kapitäne Stefan und Karsten Kroon heute so reißen würden.

Gleich zu Beginn des 200 Kilometer langen Rennens bildete sich eine 7köpfige Spitzengruppe, zu der neben Marcus Burghardt (T-Mobile) und Ronny Scholz (Gerolsteiner) auch mein Teamkollege Wim van Huffel gehörte. Das Septett harmonierte sehr gut und konnte sich einen Maximalvorsprung von 13 Minuten herausfahren - am Ende wurden sie jedoch wieder vom Feld geschluckt.

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Trotz des hohen Zwischenvorsprung wurde die Gruppe von Wim gut 35 Kilometer vor dem Ziel eingeholt. Zu diesem Zeitpunkt waren noch 35 Fahrer in der Spitzengruppe vertreten. Von meinem Team waren natürlich Stefan und Karsten, aber auch noch Laurens Ten Dam mit dabei.

Bei der drittletzten Überquerung der Mauer von Huy ging es dann ans Eingemachte. Die Favoriten Valverde, Sammy Sanchez und Bettini machten ernst und konnten sich absetzen. Zwei weitere Fahrer - Alexander Vinokourov (Liberty Seguros) und Frank Schleck (CSC) konnte dem Trio folgen.

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Stefan, der sich heute wohl auf die falschen Fahrer, nämlich Rebellin und Di Luca, konzentriert hatte, machte sich mit eben diesen beiden Italienern auf die Verfolgung der fünf Spitzenreiter - leider jedoch ohne Erfolg. Bis zum Schlussanstieg konnte sich die Spitzengruppe einen Vorsprung von 1`20 auf Stefan und Co. herausfahren.

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Der Schlussanstieg hatte es als fünfte Überquerung der Mauer ganz schön in sich. Er war zwar nur 1,5 Kilometer lang, aber bis zu 15% steil. Vorne in der Spitze erhöhte Paolo Bettini und niemand konnte ihm folgen. Nur die beiden Spanier Sammy Sanchez (Euskaltel) und Alejandro Valverde (Caisse d`Epargne) behielten den Italiener noch im Blickfeld.

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Bettini konnte seine Attacke bis zur Ziellinie durchziehen und siegte schließlich souverän vor Sanchez und Valverde. Damit dürfte Bettini auch der Topfavorit für Lüttich-Bastogne-Lüttich sein.

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Stefan, Di Luca und Rebellin hatten sich am Schlussanstieg hingegen etwas übernommen und wurden von einigen Fahrern noch überholt. Stefan kämpfte jedoch toll und wurde am Ende anständiger 14. Karsten komplettierte das Mannschaftsergebnis auf Rang 23.

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Heute haben Stefan und auch Karsten gezeigt, dass sie vorne mitfahren können. Vielleicht haben sie am Sonntag, bei Lüttich-Bastogne-Lüttich ihren Sahnetag und können mal unter die ersten Fünf. Ich wünsche es mir und traue es den beiden auch zu. Enttäuschend war heute nur wieder Berni Kohl, der auf Rang 97, mit 17 Minuten Rückstand, ins Ziel kam. Er hat nur noch 3 Wochen dann geht der Giro los. Da müsste langsam mal ein Resultat kommen.

Ergebnisse:

Fléche Wallone:


1. Paolo Bettini (Quick.Step)
2. Samuel Sanchez (Euskaltel) +26
3. Alejandro Valverde (Caisse d`Epargne) +35
4. Fränk Schleck (CSC) +1`01
5. Alexandre Vinokourov (Liberty Seguros) +1`03
6. Joaquin Rodriguez (Caisse d`Epargne) +1`08
7. David Etxebarria (Liberty Seguros) +1`19
8. Jens Voigt (CSC) +1`24
9. Mirko Celestino (Milram) +1`28
10. Fabian Wegmann (Gerolsteiner) +1`33
11. Cadel Evans (Davitamon-Lotto) +1`37
12. Danilo Di Luca (Liquigas) +1`57
13. Davide Rebellin (Gerolsteiner) +2`03
14. Stefan Schumacher (Capitol) +2`08
15. José Cobo (Saunier Duval) +2`10
...
23. Karsten Kroon (Capitol) +2`36
...
36. Laurens Ten Dam (Capitol) +8`47


Niedersachsen Rundfahrt:

1. Etappe:


1. Christian Lademann (Sparkasse)
2. Erik Zabel (Capitol)
3. Sergio Marinangelli (Naturino)
4. René Haselbacher (Gerolsteiner)
5. Mirco Lorenzetto (Milram)

Gesamtstand:

1. Christian Lademann (Sparkasse)
2. Erik Zabel (Capitol) +12
3. Igor Abakoumov (Capitol) +12

4. Sergio Marinangelli (Naturino) +16
...
89. Grischa Niermann (Rabobank= +2`17
Zuletzt geändert von udo_bölts am 8.11.2006 - 9:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag: # 396432Beitrag udo_bölts
7.11.2006 - 18:33

21. April 2006
Ete kann einfach nicht siegen

In den letzten beiden Tagen standen bei der Niedersachsen Rundfahrt die Etappen zwei und drei auf dem Programm.

Gestern wurde das zweite Teilstück von Burgdorf nach Wolfsburg über 180 Kilometer absoliviert. Da diese Etappe keine Bergwertung beinhaltete, war schon vor dem Startschuss klar, dass mein Teamkollege Igor Abakoumov am Nachmittag bei der Siegerehrung wieder das Bergtrikot übergestreift bekommen würde.

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Die Etappe verlief äußerst turbulent. Aufgrund der flachen Streckenführung trauten sich heute auch die etwas schwächeren Fahrer im Feld etwas zu und so wurde von Beginn an munter attackiert. Von meinem Team waren immer wieder Torsten Schmidt und Paul Martens mit dabei, aber irgendwie wollte sich keine Gruppe lösen.

Erst nach knapp 80 Kilometer stand sie dann - die 9 Fahrer starke Spitzengruppe. Dummerweise war von uns niemand mit dabei und vom Gesamtführenden Christian Lademann steckte ein Teamkollege in der Spitzengruppe, also verzichtete auch das Team Sparkasse auf die Nachführarbeit.

So wuchs und wuchs der Abstand zum Hauptfeld, bis er 50 Kilometer vor dem Ziel auf 5 Minuten angewachsen war. Wollte man Ete heute noch den Tagessieg ermöglichen, musste man schnell reagieren - und man tat es auch. Jetzt waren gleich 5 Capitol-Trikots an der Spitze des Hauptfeldes zu sehen, aber komischerweise brachte die Tempoarbeit nichts. 25 Kilometer vor dem Ziel betrug der Abstand zwischen den Ausreißern und dem Hauptfeld noch immer über 4 Minuten. Damit konnte sich Ete den Tagessieg abschminken.

Die Ausreißer kamen durch und konnten sogar noch einen beachtlichen Vorsprung ins Ziel retten. Den Tagessieg sicherte sich Elia Rigotto von Milram, der als Solist mit 26 Sekunden Vorsprung vor seinen ehemaligen Fluchtgefährten ins Ziel kam.

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Da die ersten 8 Plätze vergeben waren, hielt Ete sich im Sprint des Hauptfeldes zurück und wurde 14.

Am Tag darauf sollte es für unseren Sprintstar jedoch die nächste Chance geben. Auf dem nur 50 Kilometer langen Teilstück von Wolfsburg nach Herzberg wollte die Mannschaft diesmal Fluchtversuche unterbinden, um Ete einen Massensprint zu ermöglichen.

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Da ja bekanntlich in der Kürze die Würze liegt, ging auch heute wieder gleich nach dem Start Attacke um Attacke. Wir waren diesmal sehr aufmerksam und waren in allen Gruppen vertreten. Vor allem Piet Roojakkers und Paul Martens zeigten heute eine starke Leistung. Bis 5 Kilometer vor dem Ziel sah alles nach einam Massensprint aus und Ete war in guter Position. Doch dann ließ sich das Hauptfeld durch eine beherzte Attacke des Polen Lukas Bodnar beeindrucken. Der Intel-Action Fahrer konnte vor dem Ziel nur noch von zwei Fahrern überholt werden - Mirco Lorenzetto von Milram und Ete Zabel. Leider war für Ete aber auch heute der Sprint nicht von Erfolg erkrönt. Lorenzetto hatte die deutlich höhere Endgeschwindigkeit und distanzierte Ete um mehrere Radlängen.

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Das wird Ete sicherlich fuchsen. Gegen die höchsten durchschnittliche Sprinterkonkurrenz gelingt ihm kein Etappensieg - aber noch hat er ja zwei Tage, um sich doch noch sein Erfolgserlebnis zu bekommen. Immerhin konnte sich Ete heute das Trikot des besten Sprinters sichern und auch Igor Abakoumov konnte sein Bergtrikot kampflos verteidigen.

Ergebnis:

Niedersachsen Rundfahrt:

2. Etappe:


1. Elia Rigotto (Milram)
2. Marcin Osinski (Intel-Action) +26
3. René Schild (Regiostrom-Senges)
4. Felix Odebrecht (Wiesenhof)
5. Serge Herz (Heinz von Heiden)
...
14. Erik Zabel (Capitol) +2`34

3. Etappe:

1. Mirco Lorenzetto (Milram)
2. Erik Zabel (Capitol)
3. Lukas Bodnar (Intel-Action)
4. André Greipel (T-Mobile)
5. Sergio Marinangelli (Naturino)

Gesamtwertung:

1. Elia Rigotto (Milram)
2. Marcin Osinski (Intel-Action) +32
3. Felix Odebrecht (Wiesenhof) +40
4. René Schild (Regiostrom-Senges) +40
5. Serge Herz (Heinz von Heiden) +48
...
9. Erik Zabel (Capitol) +2`34
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Beitrag: # 396461Beitrag Alejandro V.
7.11.2006 - 22:48

Die Mauer von Muur? ;)

Eine kleine Lapalie in einem großartigen AAR, den ich immer wieder mit großem Vergnügen lese. Das mit den Siegen kommt schon noch, ich bin erstmal auf den Giro gespannt.
Bill Simmons über den WAS-ATL-Trade: "There's only one silver lining: the chance that Bibby and Rashard Lewis will run their high screen in Washington and immediately get attacked by cadaver-sniffing dogs."

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