Mit neuem Investor zu neuem Glück? Google 06

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

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Petacchi
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Beitrag: # 393835Beitrag Petacchi
22.10.2006 - 22:22

28.01.06

Der Tag der Pannen

Nach einer erholsamen Nacht machte ich mich auf den Weg zum Frühstück und traf schon einige meiner Fahrer am Buffet. Darunter Cavendish. Ich verriet ihm meine spezial Taktik für das heutige Rennen von meinem Scout Claudio, nämlich einfach 10 km vor Schluss eine Attacke zu setzen. Er schaute mich skeptisch an, sagte aber nichts weiter dazu, sondern nickte nur.

Die Croissants waren nicht gerade wirklich genießbar, doch immerhin waren wir ja auch nicht in Frankreich. Egal, schlechtes Essen hin oder her jetzt war es Zeit sich auf die Socken in Richtung Bus zu machen.

Im Bus stellte ich mich in den Gang und holte aus zur Routine Taktikbesprechung.

So Jungs, jetzt werde ich euch mal mit der Taktik vertraut machen.
Ich will einen von euch in der Spitzengruppe sehen, wie immer und zwar .ohhh shit.

Der Busfahrer hatte die Kurve ein bisschen scharf genommen und ich sorgte für den Lacher des Tages. Durch das Gesetz der Schwerkraft klatschte ich kopfüber in den Gang und meine Jungs konnten nicht mehr aufhören zu lachen. Ich versuchte die Sache cool wegzustecken, aber wer den Schaden hat braucht für den Spott nicht zu sorgen kam es aus allen Ecken. Der Lärm machte es mir unmöglich die Taktik bekannt zu geben und ich sparte mir einen erneuten Ansatz.

Eigentlich lief an diesem Tag alles schief bis kurz vor dem Rennen. Natürlich hatte unser Mannschaftswagen einen Platten und wir konnten dem Feld nur nachträglich hinterher wetzen.

Zum Glück hatte Teras mitgedacht und sich in der Ausreißergruppe platziert.

Die zunächst 4 köpfige Spitzengruppe bestehend aus: Teras (GOO), Huysmans (JAC), Brozyna (Intel), Shinagawa (Shimano) wurde nach ein paar Kilometern durch Bazhenov (Naturino), Gerrato López (3MO), Delage (FDJ) zu einer 7 Man starken Gruppe ergänzt.

Der maximale Vorsprung der 7 betrug 6 Minuten, doch Cofidis und Milram fakelten nicht lange und schlugen ein Mördertempo an, das durch die Hilfe von Rabobank und Quick-Step noch einmal forciert wurde.

Die erste Sprintwertung verschlief ich natürlich zu meinem Ärger und Bazhenov strich 6 Punkte ein gefolgt von Brozyna mit 4 und Delage mit 2 Punkten.

Der Vorsprung schmolz weiter und die 2. Sprintwertung war mehr oder weniger Formsache für Brozyna der diesmal Bazhenov schlägt und 6 Punkte einstreichen kann. Shiragawa sichert mit seinem 3. Platz eine kleine Prämie für sein Team.

22 Kilometer vor dem Ziel wurde die Gruppe dann geschluckt und die Sprintzüge formierten sich.

Cavendish hielt sich an die Taktik, die mein Scout Claudio mir vorgeschlagen hatte. Ein knackiger Angriff 10 Kilometer vor dem Ziel, der gar nicht schlecht aussah, doch Cavendish konnte nur wenige Meter gewinnen. Würde das reichen?

Die Milram Armader mit Sacchi für Petacchi rollt wieder mal wie eine 1 und Freire, Boonen und die anderen Sprintercracks bleibt nur sein Hinterrad. Doch Caethoven ist wieder mal der Glückliche an Petacchi’s Rad. Boonen dahinter und Freire abgeschlagen.

Ein Bärenstarker Sprint von Freire, der sich nach vorne katapultiert, doch die Ausgangsposition ist einfach zu schlecht.

Cavendish immer noch in Front. Doch jetzt kommen die Topsprinter um die Kurve geschossen und Cavendish wird 1,8 Kilometer vor dem Ziel wieder geschluckt.

Claudio’s Taktik war nicht aufgegangen, doch einen Versuch war es wert, dachte ich mir.

Wir hatten mit dem Ausgang des Rennens nicht mehr viel zutun.

Caethoven brachte Petacchi kurz in die Bredulie, doch er kann dem Italiener einfach nicht Paroli bieten.

Bild

Tom Boonen zieht sogar noch links am Belgier vorbei und auch sein Schatten Freire ist endschneller.
Den stärksten Sprint hat heute wohl Freire gefahren, aber da sieht man mal was ein gutes Team ausmacht. Boonen war einfach wiederholt zu früh im Wind und hat den Sieg einfach verspielt.

Bild

Cavendish wurde einfach stehen gelassen und konnte am ende nicht mal die Top 20 erreichen, aber Morgen versuchen wir es erneut.

Die Ergebnisse sind wie folgt:

Etappenwertung:

1. Petacchi (MRM)
2. Boonen (QST)
3. Freire (RAB)
4. Caethoven (JAC)
5. De Fauw (JAC)
6. Casper (COF)
7. Marinangeli (Naturino)
8. Rudnicki (Intel)
9. Van Hummel (Shimano)

Gesamtwertung

1. Petacch (MRM) 6h59’28
2. Boonen (QST) +20
3. Caethoven (JAC) +28
4. Elmiger (PHO) +28
5. Freire (RAB) +32
6. Sweet (GOO) +38

Sprintwertung

1. Petacchi (MRM) 50
2. Boonen (QST) 36
3. Caethoven (JAC) 34
4. Freire (RAB) 30
5. Marinangeli (Naturino) 18
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Claudio
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Beitrag: # 393837Beitrag Claudio
22.10.2006 - 22:30

Naja zumindest war diese geniale Taktik einen Versuch wert :lol: Danke das du mich mit eingebunden hast Pettachi. Der bis jetzt beste AAR den ich je gelesen hab und das sage ich nicht deswegen weil ich drin vorkomme 8)
<a href="http://www.cyclingmanager.de/viewtopic. ... 3059">Mein AAR-->Ich kann´s nur empfehlen</a>

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Petacchi
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Beitrag: # 394016Beitrag Petacchi
23.10.2006 - 20:51

@ Claudi: Willst du eine Autogrammkarte? Ne nur Spaß, danke für den netten Kommentar :lol:

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29.10.06

Ein kleiner Fingerzeig

Die 3. Etappe der Tour de Qatar

Am Morgen im Hotel checkte ich erst mal meine Emails und natürlich hatte ich Post, aber war heute mal was anderes als Spamm drin? Ja Tatsächlich, eine fast gelöschte Email vom Veranstalter des ersten wichtigen Rennen der Saison war gekommen. Ob ich für Paris-Nizza eine Wildcard beantragen wollte? Na klar wollte ich das. Wobei ich musste auch bedenken, dass ich nicht einen Pro-Tour Kader zur verfügung hatte und nicht jedes Pro Tour Rennen beantragen konnte, deshalb überlegte ich stark, ob ich die baldige Anfrage von Tireno-Adratico ablehnen sollte. Ich entschied mich dagegen und spurtete runter zum Frühstück, um meine Fahrer mit der netten Kunde zu überraschen, doch diese Ansage konnte meinen Jungs kein Lächeln auf die Lippen bewegen.

Sie waren einfach noch nicht wach, ja genau das musste es sein.

Im Bus überlegte ich mir stark, wie ich heute die Ansprache machen sollte, ohne das die Fahrer sich vor Lachen bekräuselten.

Ich entschied mich einfach das Mikro vom Busfahrer zu nehmen und im sitzen meine Anweisungen zu erteilen.

Ich: Ich bitte um etwas Aufmerksamkeit für die Taktik, die ihr auf den 180 km möglichst perfekt umsetzen solltet. Da wir im Endspurt sowieso nicht aufs Podium fahren können, möchte ich, dass ihr euch wenigstens noch die Prämien bei den Zwischensprints sichert und wie immer ein bisschen den Sponsor präsentiert, was ihr ja bisher schon ganz gut gemacht habt. Es empfiehlt sich daher, das ein sprintschneller Man von euch in der Spitzengruppe mitfährt um diese Wertungen abzugreifen. Cavendish bitte nicht, da Sie im Endspurt sicher noch die größte Chance hätten und daher ihre Kräfte schonen sollten. Ich denke die Herren Gajek und Sieberg sollten sich jetzt angesprochen fühlen, wenn sie von sich überzeugt sind und eine Briese Selbstbewusstsein haben.

Die Fahrer hatten zum Glück nicht losgelacht oder ähnliches und ich denke das ich in Gajek und Sieberg das entscheidende Feuer entfesselt hatte.

Als ich im Teamwagen platzgenommen hatte ging es auch schon prompt los.

Eine Attacke ging prompt und ich wies Sieberg mitzugehen, doch die daraus resultierende Führungsgruppe wurde sofort wieder geschluckt.

Nach 5 Kilometern ruhen ging auch schon die nächste Attacke. Ich zögerte ein wenig, schickte aber doch Gajek mit attackieren.

Zusammen mit Moerenhout (PHO) und Castillo Martínez (3MO) konnte sich Gajek vom Feld absetzen, doch ich realisierte früh, dass die Milram Mannschaft mit dieser Konstellation sehr glücklich war.
Eine 3 köpfige Spitzengruppe in einer Flucht über gut und gerne 170 km war schon ein sehr aussichtsloses Unterfangen, doch ich wollte nichts unversucht lassen heute, also wies ich Gajek an brav mitzuarbeiten.

Die erste Sprintwertung stand an.

Ich instruierte Gajek zielgerichtet und hatte mir Castillo als Sprintstärkeren Man der beiden Begleiter ausgeguckt und ließ Gajek an seinem Hinterrad kleben. 1,2 km vor der Sprintwertung gab Castillo alles, doch Gajek konnte mühelos die 6 Punkte und die von mir so vehement geforderte Prämie einstreichen. Moerenhout wurde 3 und holte wenigstens noch 2 Punkte für sein Konto.

Der Vorsprung schmolz nach der Wertung rapide aufgrund eines Höllentempos von Milram (logischerweise für Petacchi) und Davitamon (für Rodriguez).

Kurz vor der 2. Sprintwertung schwächelte Gajek. Ich wies ihn an zu kämpfen und an den Beiden dranzubleiben, doch der Pole war mit seinen Kräften am Ende. Er lies die Beine hängen und Moerenhout holte sich die 2. Sprintwertung vor seinem Begleiter Castillo, während Gajek noch nicht einmal die Kraft hatte die 2 Punkte für den 3. Platz unter Dach und Fach zu bringen.

Hinten im Hauptfeld schalteten die Sprinter schnell und Freire war drauf und dran sich die 2 Punkte zu sichern, doch Jimmy Casper hatte sich aus seinem Windschatten heraus in Front gesetzt und den Strich als erster des Hauptfeldes überquert.

Als es um die beiden Ausreißer geschehen war, befand sich Gajek schon mit 2 Minuten hinter dem Feld. Ich sagte zu ihm, das er toll gekämpft hatte.

Danach befahl ich Konecny es einfach mal zu probieren 31 Km vor dem Ziel, doch er tropfte an der Milram-Quickstep Mauer ab, die ein für Angriffe deutlich zu hohes Tempo anschlug.

Es gesellte sich noch Davitamon dazu und mir war klar, dass es erneut einen Massensprint geben würde, doch irgendwie hatte ich immer noch die Taktik von Claudio in meinem Kopf herumschwirren. In mir keimte der Gedanke auf, dass Cavendish sicher nicht Petacchi überspurten würde, deshalb sagte ich Sieber kurz vor dem Ziel : Attacke, jetzt oder nie, das kann dein Rennen werden.

Er kam sogar ein gutes Stück weg und der Sponsor war schon mal mit größter Sicherheit präsentiert, doch konnte das unser erster Erfolg werden? 2,4 km vor dem Ziel lag Sieberg immer noch in Front.

Bild

Der Sieg war zu greifen nahe, aber die heranrasende Sprinterschar konnte binnen 500 Metern auf Sieberg aufschließen, doch er biss sich an Boonen fest so gut es noch ging. Sieberg nun auf Platz 4 liegend konnte tatsächlich das erste Augenmerk auf unsere Truppe lenken auch wenn es mit dem ersten Sieg noch nicht werden würde.

Vorne Petacchi mit einer guten Radlänge vor Freire und Boonen, die gleichauf dem Zielstrich entgegenrasten. Wer würde heute als 2. Die Ziellinie passieren? Denn beide konnten wieder mal nicht an Petacchi vorbeiziehen. Er war einfach zu gut in Schuss dieses Frühjahr.

Freire oder Boonen? Freire noch einen Hauch vorne, doch Boonen raste mit der höheren Speed auf den Zielstrich zu und holte sich wiedereinmal Platz 2.

Bild

Ich umarmte Sieberg nach Überquerung des Zieles und gratulierte ihn zu unserer ersten Platzierung in den Top 10. Wir waren im Business angekommen.

Ein Reporter wurde auf Sieberg aufmerksam und wollte ein kurzes Statement von ihm hören, jetzt war ich gespannt, ob er sich auch vor den Medien gut verkaufen würde.

Reporter: Herr Sieber, eine waaghalsige Attacke so kurz vor Schluss zu setzen und dann auf Platz 6 zu landen, haben sie gemischte Gefühle?

Sieberg: Ich bin einfach nur total happy, dass mir heute ein Top 10 Resultat rausgerutscht ist und das ich Google endlich mal auch in der Ergebnisliste präsentieren darf. Die Attacke war sicher nicht schlecht, aber nicht unbedingt von Erfolg gekrönt wegen des heftigen Tempos von Milram, die wirklich das ganze Renngeschehen kontrolliert haben von Anfgan bis Ende für ihren Kapitän Petacchi, der am Ende einfach verdient gewonnen hat.

Der Reporter bedankte sich bei Sieberg und ich war durchaus überrascht von seinem lückenlosen Statement.

Die Ergebnisliste bekam ich heute sehr früh zu Gesicht, da mir sie Marcel sehr glücklich unter die Nase rieb:

Etappenwertung:

1. Petacchi (MRM)
2. Boonen (QST) st
3. Freire (RAB)
4. Marinangeli (NSM)
5. Casper (COF)
6. Sieberg (GOO)
7. Caethoven (JAC)
8. Kopp (GST)
9. Zabel (MRM)
10. Rodriguez (MRM)


Gesamtwertung:

1. Petacchi (MRM) 11h36’23
2. Boonen (QST) +28
3. Freire (RAB) +44
4. Caethoven (JAC) +48

Sprintwertung:

1. Petacchi (MRM) 75 Pts
2. Boonen (QST) 56
3. Freire (RAB) 46
4. Caethoven (JAC) 43
5. Marinangeli (NSM) 32
6. Casper (COF) 26
7. Zabel (MRM) 23
8. Kopp (GST) 23
9. Rodriguez (DVL) 22
10. Guidi (PHO) 12
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Petacchi
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Beitrag: # 394525Beitrag Petacchi
25.10.2006 - 17:54

30.10.06

Die 4. Etappe der Tour de Qatar

Heute hatte ich wiedermal gut geschlafen trotz einer kleinen Feier mit Marcel Sieberg die ich nicht vorzeitig beenden wollte damit es mit der hervorragenden Moral im Team nicht abwärts geht.

Die Croissants waren immer noch schlecht und auch das war ein Grund für den Aufstieg in die Pro Tour. Denn mehr Budget=bessere Unterkunft. Die Fahrer kamen nur vereinzelt und zerknirscht zum Buffet getrabt und ich war mir nicht ganz sicher ob ich die Feier nicht doch hätte unterbrechen sollen. Doch heute stand die Etappe nun mal an, bei der wir uns wie immer präsentieren wollten.

Eigentlich war ich gerüstet für die Ansprache an das Team, doch in mir klaffte einfach die Frage auf, wem ich die imaginäre Kapitänsbinde auftragen sollte. Cavendish war sicher der bessere Sprinter, doch Sieberg schien mir in besserer Verfassung. Die Frage war nur ob er gegen einen Petacchi mit reinhalten könne. Ich löste das Problem geschickt, indem ich einfach eine Doppelspitze verkündete.

Die beiden waren alt genug um zu entscheiden was sie taten und einen Zug aufzubauen war sicher keine weise Entscheidung, da die Helfer noch nicht reif waren gegen den Milram 3er zu bestehen.

Natürlich wollte ich das auch diesmal einer meiner Männer in einer Ausreißergruppe dabei war, sofern dies zu bewerkstelligen wäre.
Ich teilte ihnen mit, dass Cavendish und Sieberg natürlich nicht in eine Ausreißergruppe sollten, wenngleich sie sicher in der Lage wären ein Rennen in einer kleinen Gruppe zu entscheiden, doch Kapitän bleibt Kapitän.

Wir waren Unglaublicherweise einmal etwas früher am Start und hatten so noch die Gelegenheit ein bisschen zu quatschen.

Marcel war guter dinge und flachste mit Cavendish. Gut das die beiden sich verstehen, denn das sollten die beiden Kapitäne nun mal.

Als es dann losging mit der 4. Etappe orderte ich sofort meine Jungs nach vorne, um bei Ausreißversuchen gewappnet zu sein. Natürlich gingen auch sofort 5 Fahrer und ich schickte Konecny mit. Jedoch war sich die Gruppe uneins, worauf Krauss und Zamana sich ein Herz fasten und erneut aus dem Sattel attackieren gingen. Sie konnten sich mit 27 Sekunden jedoch nicht weit von der vierer Verfolgergruppe absetzen. Konecny und seine 3 Begleiter kamen auch einfach nicht vom Hauptfeld weg, indem Milram und Quick-Step mal wieder das Steuer in der Hand hatten. Weitere 3 Fahrer attackierten und die Lage fing an unübersichtlich zu werden. Doch Milram lies die Sache so nicht zu. Die deutsche Truppe konnte alle Fahrer stellen, bis auf Crake von (Naturino).

Langenveld und Roberts ritten eine beherzte Attacke. Die beiden flogen an Crake vorbei, der einfach nicht mehr die Spritzigkeit für einen erneuten Angriff hatte. Gerrato López versuchte es zum wiederholten mal in dieser Rundfahrt ebenfalls vom Hauptfeld wegzukommen. Er kam gut weg und Hysmans , der schon einmal eingeholt wurde ging ein weiteres Mal, jedoch fehlte ihm der Speed von López. Die Milram Equipe ließ ihn nur 30 Sekunden weg und für mich war dies nichts weiter als ein hoffnungsloser Versuch.

Nach wenigen Kilometern entstand dann folgende Rennsituation:

Das Peloton mit einem Rückstand von einer Minute rundgerechnet auf Crake (Naturino), Hysmans (JAC), Gerrato López (Naturino), die 46 Sekunden hinter : Langenveld und Roberts zurück waren.

Die erste Sprinwertung des Tages holte sich Langenveld vor Roberts und Gerrato López.

Bis zur 2. Sprintwertung ereignete sich nicht mehr allzu viel, aber zu vermerken war, das der Abstand zwischen den beiden Spitzengruppen doch rapide angewachsen war.

Die 2. Sprinwertung und somit vor dem Zielspurt, die letzte eines heißen Tages in der Wüste von Qatar holte sich Roberst, der sich diesmal gegen Langenveld durchsetzen konnte. Den dritten Platz und somit 2 Punkte konnte Crake abstauben.

Ich dachte mir, dass die Ausreißer in Front sicher eine gute Chance hätten das Ziel als erste zu erreichen. Na toll, die erste Spitzengruppe ohne Beteiligung von Google könnte Erfolg haben. Das passte mir gar nicht in den Kram und ich ließ 3 meiner Jungs Tempo machen, aus reiner Ärgernis. Natürlich schrumpfte der Vorsprung erheblich. Milram und Quick-Step trugen auch eine gehörige Portion dazu bei.

Bild

31 Km vor dem Ziel waren Roberts und Langenveld nun allein in Front, doch nur eine läppische Minute trennte sie vom Hauptfeld und jetzt war klar, dass dieser Tag wieder einer für die Sprinter und somit einer für Petacchi seien würde. Der Italiener war einfach in einer überragenden Frühform, doch nicht nur ich war der Meinung, das dieser Formaufbau nachteilhaft für die großen Rundfahrten und explizit für den Giro nicht von Vorteil war. Doch das musste er selber wissen.

10 Kilometer vor dem Ziel waren die 2 natürlich längst eingeholt und Cavendish quetschte sich irgendwie hinter Fred Rodriguez, denn ein anderes Hinterrad, sprich von Petacchi war einfach nicht zu halten. Der Andrang schien einfach zu groß. Sieberg versuchte vehement Petacchis Hinterrad zu halten, doch gegen die großen, bulligen Gegner sah er einfach kein Land und somit auch nicht Petacchis Rad.

Ein wie geschmiert laufender Milram Zug machte sich auf den Weg den 4. Erfolg in Serie einzustreichen und niemand zweifelte wirklich an einem Sieg von Petacchi.

Sacchi kam als letzter Anfahrer um die letzte Kurve geschossen. Cavendish war nicht wirklich in einer guten Position und Sieberg konnte noch nicht mal sein Hinterrad halten.

Kopp war der glückliche Man, der an Petacchi’s Hinterrad klebte.
Dahinter Casper und Freire. Der Weltmeister Boonen heute einfach zu weit zurück. Er hatte sich schlichtweg völlig verspekuliert und nichts mit dem Ausgang vorne zutun.

Bild

Petacchi machte sein Ding und über den Sieg brauchten die anderen Fahrer sich keine Gedanken zu machen. Der 2. Platz wurde zwischen Freire und Casper ausgefahren, wobei der Spanier sich endlich mal behaupten konnte. Dahinter konnte David Kopp sogar noch vor Boonen ins Ziel trudeln. Position ist alles! Das war wieder einmal der Beweis. Cavendish wurde 13 und 3 Plätze hinter ihm kam Sieberg ins Ziel. Ein realistisches Ergebnis und man konnte sagen: Wenigstens haben wir es versucht. Unseres Ass für die Frühsaison heißt eindeutig Cancellara.

Bild

Nach der Zieldurchfahrt konnte ich wie immer noch kurz auf die Ergebnisliste linsen und stellte keine Überraschungen fest.

Etappenwertung:

1.Petacchi (MRM)
2.Freire (RAB) st
3.Casper (COF)
4.Kopp (GST)
5.Boonen (QST)
6.De Fauw (JAC)
7.Zabel (MRM)
8.Rodriguez (DVL)
9.Caethoven (JAC)

13. Cavendish (GOO)
16. Sieberg (GOO)


Gesamtwertung:

1.Petacchi (MRM) 15h24’25“
2.Boonen (QST) +48
3.Freire (RAB) +52
4.Caethoven (JAC) +1,08
5.Elmiger (PHO) +1,08

Sprintwertung:

1.Petacchi (MRM) 100 Pts
2.Boonen (QST) 68
3.Freire (RAB) 66
4.Caethoven (JAC) 50
5.Casper (COF) 42
6.Kopp (GST) 37


Wieder im Hotel angekommen dachte ich weiter über den Wunschgedanken nach. Nämlich den ersten Sieg mit Google. Nur: Wie sollte ich das Morgen bewerkstelligen? Sicher waren unsere Chancen nicht groß, doch ich beschließ einfach Morgen volle Attacke zu fahren und nichts unversucht zu lassen. Was hatten wir schon zu verlieren? Nichts!
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Es wäre mal nett, wenn mir jemand hier Verbesserungsvorschläge geben könnte, denn kein AAR ist perfekt :lol:
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Beitrag: # 395016Beitrag Petacchi
28.10.2006 - 13:22

31.10.06

Die 5. Etappe der Tour de Qatar

Willkommen zurück im Land der Scheichs und der brütenden Hitze. Diese Wärme würde mich noch umbringen, doch Morgen war ja alles vorbei, deshalb hatte ich mir geschworen heute noch einmal alles zu probieren. Natürlich war ein Sieg nach den Auftritten von Petacchi für alle in weite Ferne gerückt, doch ich sagte mir, dass Petacchi selber schuld sei, wenn er zu Saisonschluss nicht mehr die Puste hätte.

Egal jetzt musste ich erst mal das deliziöse Frühstück runterwürgen. Nein, ok so schlimm war es auch wieder nicht. Dennoch hatte ich von diesem Land Frühstückstechnisch mehr erwartet.

Frühstück hin oder her jetzt ging’s ans eingemachte. Ich stand auf und verkündete die Fahrerbesprechung:

Also Männer, hört mal alle kurz her und spendet dem ollen Teammanager bitte mal ein wenig von eurer jugendlichen Aufmerksamkeit. Also ich möchte das wie immer eigentlich im verlaufe dieser Woche, jemand von euch in der Spitzengruppe vertreten ist und anders als sonst, diesmal nur auf den Sieg aus ist. Bei den Sprintwertungen könnt ihr die Beine hochlegen und eure Kräfte schonen. Sollte es zum Zielspurt kommen, probieren wir es heute mal mit einem schönen 3er Zug mit Sweet, Sieberg und Cavendish. Sonst präsentiert den Sponsor und trinkt genug. Bei der Hitze kann man schnell einen Zusammenbruch erleiden.

Im Bus war die Stimmung wie immer gelassen und die Fahrer diskutierten den ganzen Weg über musikalische Vorlieben, wobei einige lustige Diskussionen entstanden zwischen alt und jung.

Egal, denn wir waren schließlich hier um Rennen zu fahren, nicht um Musik zu hören.

Pünktlich am Start versorgte ich noch mal alle meiner Fahrer mit ausriechend Wasserkonserven, da wir ja früh Attacken mitreiten wollten. Als 2. Fahre direkt nach dem Start gingen versuchte es Trampusch mal. Die 10 köpfige Spitzengruppe war Milram doch eine anscheinend echte Bedrohung für ihren 5. Sieg und sie stellten die Gruppe zur Ärgernis von mir und den 10 anderen Teammanagern. Egal, dachten sich viele andere Fahrer und griffen erneut an, doch als ich schon Sieberg mitschicken wollte, griff Trampusch erneut beherzt an, der Junge hatte sich wohl heute was vorgenommen, dachte ich mir. Er kam sogar zu meiner Erstaunung zur Spitzengruppe hin und konnte die Speed locker halten.

Die Spitzengruppe:

Krauss (GST)
Lisabeth (JAC)
Martens (SKS)
Cano Baeza (3MO)
Brozyna (Intel)
Moerenhout (PHO)
Trampusch (GOO)

Doch nach wenigen Kilometern gesellten sich noch folgende Kandidaten dazu:

Bazhenov (Naturino)
Valentin (COF)
Klostergaard (CSC)

Bis zur ersten Sprintwertung, wo sich ja Trampusch raushalten sollte, passierte nichts mehr und alle harmonierten soweit. Der Abstand auf das Peloton wuchs, aber nicht rasch und ich wurde das Gefühl nicht los, dass Milram schon wieder alles im Griff hatte.
Die Sprintwertung sah wie folgt aus:

1.Brozhyna
2.Krauss
3.Mertens

Ich überlegte ob Trampusch bei der 2. Wertung reinhalten sollte, doch der Vorsprung sah noch ganz gut aus und wer weiß, vielleicht würde das Rennen ja auch für uns einen unerwartet positiven Verlauf haben.

Die 2. Sprintwertung ohne Trampusch’s Beteiligung holte sich Krauss vor Bazhenov und Martens.

Die Gruppe harmonierte 30 km vor dem Ziel nicht mehr richtig als Martens und Klostergaard, sowie Cano Baeza die Führungsarbeit verweigerten oder einfach keine guten Beine mehr hatten, aber wer weiß man kann schließlich nicht in die Athleten reinschauen. Ich weiß Trampusch an, der sich auch nicht mehr so gut fühlte, sich ebenfalls hängen zu lassen, denn das müssen wir uns nicht gefallen lassen. Mirlam, Quick-Step und Cofidis nutzten die Situation aus und kamen rasch näher. Nachdem der Vorsprung auf eine Minute geschmolzen war, gingen einige Attacken in der Gruppe und Trampusch ging erst mal mit, doch schon jetzt war klar, dass das ganze Manöver für die Katz war. Ein weiterer Tag für die Sprinter oder besser Petacchi kristallisierte sich 20 Km vor dem Ziel heraus, als alle noch verbliebenden Ausreißer eingeholt wurden und prompt zurückfielen.

Jetzt war es reif für unseren Zug. Ich wies daher Sweet und Sieberg an sich vorne aufzuhalten und Cavendish in eine möglichst gute Position zu bringen. Wir kamen 4 km vor dem Ziel sogar noch vor Milram auf das Ziel zugeschossen, doch Sacchi führte Petacchi erneut souverän an unseren Zug heran und wir passierten gleichauf die vorletzte Kurve. Casper, Kopp und Freire tummelten sich an Petacchi’s Hinterrad und kämpften um den 2. Platz.

Bild

Denn als der Italiener antritt war schnell klar wer hier der Boss war. Er hatte wohl noch mal seine Form gesteigert und langsam fragte ich mich was er davon hatte. 5 Siege in Folge bei einem nicht Pro Tour Rennen waren eigentlich keine schwere Kunst, doch immerhin hatte er auch 5 Mal Boonen und Freire bezwungen, die zweifelsfrei sicher 2 der besten Sprinter der Welt sind. Aber ich lese aus diesen Geschehnissen heraus, das die Zeit der Petacchi Widersacher noch kommen wird in dieser Saison.

Aber genug der Phraselei. Außen kommt Casper bärenstark auf und kann Freire noch überspurten. Tom Boonen hat wiedereinmal nichts zu bestellen, da der Weltmeister eine schlechte Ausgangsposition hatte. Caethoven und Kopp können sich sogar noch vor ihm halten und Boonen wird schlussendlich nur Enttäuschter 6. Cavendish konnte sich noch vor Marinangeli und De Fauw auf Platz 11 retten und fuhr ein gutes und vor allem mehr als realistisches Resultat heraus, ich denke wir werden noch viel vom Australier hören in den nächsten Jahren.

Bild

Im Ziel angekommen beglückwünschte ich Cavendish zu seinem 11. Platz, denn wir müssen einfach derzeit kleine Brötchen backen und Trampusch nach wenigen Minuten Wartens zu seinem schönen Ritt und seiner courage für das Team.

Die Ergebnisliste sah genau so aus:

Etappenwertung:

1. Petacchi (MRM)
2. Casper (COF) st
3. Freire (RAB)
4. Caethoven (JAC)
5. Kopp (GST)
6. Boonen (QST)
7. Guidi (PHO)
8. Rodriguez (DVL)
9. Van Hummel (SKS)
10. Sacchi (MRM)
11. Cavendish (GOO)

Gesamtwertung:

1. Petacchi (MRM) 18h55’45
2. Freire (RAB) +1,04
3. Boonen (QST) +1,08
4. Casper (COF) +1,18
5. Caethoven (JAC) +128
6. Elmiger (PHO) +1.28
7. Sweet (GOO) +1,38

11.Cavendish (GOO) +1,40

Sprintwertung:

1. Petacchi (MRM) 125 Pts
2. Freire (RAB) 82
3. Boonen (QST) 78
4. Caethoven (JAC) 64
5. Casper (COF) 62

Jungprofiwertung:

1. Boonen (QST) 18h56’52”
2. Caethoven (JAC) +20
3. Van Hummel (SKS) +32
4. De Fauw (JAC) +32
5. Cavendish (GOO) +32

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Hiermit entschuldige ich mich dafür das der AAR bei dieser Runfahrt nicht gerade spannend war oder realitätsnah, doch was nicht ist kann ja noch werden, denn was Milram macht, darauf habe ich nunmal keinen Einfluss-so leid es mir tut.
"In ihrem zweiten Leben sollten die Verantwortlichen von Cyanide Käfer züchten, so viele Bugs wie sie in ihre Spiele einbauen!"

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Beitrag: # 395167Beitrag Petacchi
29.10.2006 - 13:21

03.02.06

1.Etappe der Tour de Langkawi

Die Tage nach der Tour de Qatar verliefen sehr langweilig in meinem Büro und ich fragte mich ob dies die Kehrseiten des Managerlebens waren. Wie schon vorher durchdacht hatte ich die Wildcard für Tireno Adriatico erbittet. Auch auf meinem Talentscout quikiller habe ich gehört und Grabovsky sowie Boesson Hagen eingeladen für die nächsten Tage, um einen Vertrag zu schließen. 2 solche Jungtalente wollte ich mir einfach nicht durch die Lappen gehen lassen.

Auch die finanzielle Lage des Teams stimmte mich sehr glücklich, da ich mich um ca 1. Millionen verkalkuliert hatte und wir jetzt eventuell nach Beginn der Transferperiode kräftig zuschlagen würden. Mit –Blick auf den Kalender meldete ich unser Team auch für Gent Lokeren und Kuurne Brüssel Kuurne um Cancellara eine Freude zu machen.

Doch auch das nächste Rennen stand an mit der Tour de Langkawi und ich überlegte nach genauerem inspizieren des Profils genau, welche Fahrer ich mitnehmen sollte. Es war ein Hin und Her, doch letztendlich meldete ich sogar Brajkovic für das Rennen und der Tourdirektor schien sichtlicht erfreut. Auf einer kleinen handgeschriebenen Liste kritzelte ich meine Fahrer hin.

Die Liste sah aus wie folgt:

Gerhard Trampusch
Marcel Sieberg
Janez Brajkovic
Felix Odebrecht
Fabian Jeker
Tim Klinger

Mit Jeker und Brajkovic wollte ich die 2 Bergetappen in angriff nehmen und so den ersten Sieg von Google markieren, denn ich spürte einfach, dass die Zeit reif war.

Sicher war auch die Frage der Teilnehmerzahl eine wichtige. Minimum 6, Maximum 8. Ich dachte mir einfach, dass wir noch viele Rennen bestreiten würden dieses Jahr und daher nicht mit der Maximumzahl an Fahrern antreten mussten. Dafür blieb immer noch Zeit am Ende des Jahres.

Die Favoriten des Tages waren sicher der Australier Allan Davis von Astana und J. Dean von (CAC). Aber auch Geslin von BTL konnte ihnen sicher noch in die Suppe spucken.

Für die Gesamte Rundfahrt schätzte ich unsern Brajkovic stark ein, aber auch andere Bergfahrer die teilnahmen wie Belli oder auch Perez Cuapio, aber in welcher Form die einzelnen Kontrahenten sind, dass sehen wir dann am Berg, dachte ich mir.

Genug der Theorie. Jetzt gings ans Eingemachte. Die nominierten Fahrer betraten frischen Mutes den Bus und ich überlegte schon mal die Taktik für die Heutige mit ca 80 km kurze Flachetappe.

Nun war es reif für eine Ansprache, natürlich im Sitzen, denn so eine Schmach sollte mich schließlich nicht noch mal ereilen.

Ich: Also Männer, heute wollen wir erst mal passiv fahren und nicht in einer Ausreißergruppe mitgehen. Ich denke nicht das sich die Sprinter das Heute nehmen lassen, zumal es für sie ja auch um die Gesamtwertung geht. Daher, schwimmt ihr nur mit im Fahrerfeld und versucht am ende reinzuhalten mit Sieberg und Odebrecht. Speziell Brajkovic bitte ich sich aus gefährlichen Situationen rauszuhalten, denn wir brauchen Sie für unseren ersten Sieg am Ende der Rundfahrt noch.

Nach der Ansprache fühlte ich mich motivierter als je zuvor und es ging auch nichts schief am heutigen Tage bis zum Start jedenfalls.

Wir waren durch einen dämlichen Stau sehr spät an den Start gekommen und alle warteten schon auf uns. Hektisch mussten wir nun sämtliche Räder klarmachen und die Fahrer koordinieren.

Doch es ging alles wie geschmiert und ich konnte beruhigt im Mannschaftswagen Platznehmen.

Aber nach 5 Kilometern Einrollens fielen Sieberg und Odebrecht auf, dass etwas an ihren Rädern nicht stimmte. Mir wurde ganz rot im Gesicht als ich die peinliche Situation bemerkte. Wir hatten ihre Räder schlichtweg vertauscht und für den Lacher des Tages gesorgt. Wie sollte man uns eigentlich ernst nehmen, wenn immer solche Pannen passierten? Das Problem konnten die Athleten natürlich nach einem kurzen Tausch beheben und weiterfahren. Den Medien blieb natürlich nichts verborgen. Gut das es kein Pro Tour Rennen war.

Natürlich konnte ich mich nicht um die Geschehnisse an der Spitze kümmern.

Es hatte sich eine 8 Mann Spitzengruppe gebildet mit:

Criquélion (LBK)
Almagro (REG)
Clement (BTL)
Deignan (AGR)
Txurraka Ansola (BAW)
Lemoine (CAC)
Maserati (LPR)
Giallorenzo (SET)

Doch nach meinem Ermessen hatten die 8 nicht wirklich eine gute Chance, da es ja um die Gesamtwertung ging.

Die erste Sprintwertung sicherte sich Lemoine (CAC)
Vor Maserati (LPR) und Giallorenzo (SET)

Das Feld ließ den Vorsprung auf 4 Minuten anwachsen und irgendwie wollte niemand wirklich Führungsarbeit leisten.

Deshalb ärgerte ich mich wieder, dass ich niemanden mit vorne hatte.

Die 2. Sprintwertung konnte dann Lemoine erneut abgreifen, vor Txurraka Ansola und Gillalorenzo.

23 Kilometer vor dem Ziel betrug der Vorsprung immer noch über 2 Minuten und jetzt war ich mir sicher, dass die 8 eine gute Chance hatten. Kein Wunder das es zu dieser Situation kam, denn das Team Astana um Favorit Davis und Bazhayev, machte einfach keine Anstalten fürs Tempo zu sorgen und verbummelte einen sicheren Etappensieg leichtfertig. Ich ließ Trampusch und Klinger jetzt Tempo machen, doch es war einfach zu spät, die Gruppe vorne würde durchkommen, wenn nicht noch ein Wunder passierte und sich Astana einschalten würde.

Bild

Doch als die kasachische Mannschaft nichts tat, würde der Sieger definitiv aus der Spitzengruppe kommen.

Eigentlich war Criquélion der Sprintstärkste, doch er ist einfach kein reiner Sprinter und alles andere als den anderen überlegen. Es kam natürlich auch auf die letzten Kraftreserven an. Denn auch eine 80 Kilometer Flucht kostete schlichtweg Energie.

Für Maserati und Gillalorenzo war das Unternehmen Etappensieg ganz kurz vor dem Ziel zu Ende und die verbleibenden 6 würden den Sieg unter sich ausmachen.

2,8 km vor dem Ziel zog Ansola den Spurt an. Dahinter Almagro und Deignon sowie der eigentlich beste Sprinter Criquélion. Lemoin und Clement ein bisschen zu weit zurück, um Ansola noch zu überspurten.
2 km nur noch zu und immer noch Ansola in Front, wird er es packen?

Bild


Criquélion wird seiner Favoritenrolle nicht wirklich gerecht und kann den vor ihm liegenden Deignon nicht mal überholen.

1 km vor dem Ziel scheint Ansola der sichere Sieger zu sein, denn niemand geht aus seinem Windschatten und der Spanier kann ein bisschen Boden gewinnen. Doch jetzt kommt Außen Almagro. Innen versucht Deignan den 2. Platz zu sichern, denn Ansola reckt schon die Arme in die Höhe, um seinen Sieg zu feiern. Doch Deignan wird nur 3. hinter dem zu spät heranfliegendem Almagro.

Bild......Bild

Ein schöner Ausreißersieg von Ansola und eine so wie gewünscht konservative Fahrweise unseres Teams, lassen nur für die kommenden Etappen hoffen.

Den Sprint aus dem Hauptfeld entschied natürlich Davis, was mein Bild von der Taktik Astana's in den Abgrund rückte. Warum hatten sie denn kein Tempo gemacht? Auf einer läppischen 80 km Etappe! Das kam mir alles sehr Spanisch vor, wenngleich ja auch einer gewonnen hatte (Wenn ihr versteht was ich meine 8) ) Unsere Jungs konnten sich auch nicht gerade mit Ruhm bekleckern, wenn sie es auch nicht richtig versucht hatten, aber dennoch hätten sie sich mit ein bisschen Angagement um Platz 15 pendeln können, aber das ging schon so in Ordnung heute, mich ärgerte es nur, dass wir nicht in der Ausreißergruppe waren.

Meine Fahrer gingen schnell Duschen, um sich ja nicht zu erkälten. Ich verabschiedete mich früh ins Hotel, wo ich mir die Rennergebnisse in Ruhe ansah.

Etappenwertung:

1. Txurruka Ansola (BAW)
2. Almagro (REL)
3. Deignan (AGR)
4. Lemoine (CAC)
5. Criguélion (LBK)
6. Clement (BTL)
7. Maserati (LPR) +52
8. Giallorenzo (SEI) st
9. Davis (AST)
10. Rudnicki (INT)

Gesamtwertung:

1. Ansola (BAW) 1h52’42”
2. Almagro (REL) +12
3. Deignan (AGR) st
4. Lemoine (CAC)
5. Clement (BTL) +18
6. Criquélion (LBK) +24
7. Giallorenzo (SEI) +1.10
8. Maserati (LPR) +1,12

Sprintwertung:

1. Ansola (BAW) 29 Pts
2. Lemoin (CAC) 26
3. Deignan (AGR) 20
4. Almagro (REL) 16
5. Giallorenzo (SEI) 14
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Petacchi
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Beitrag: # 395306Beitrag Petacchi
30.10.2006 - 11:04

04.02.06

2.Etappe der Tour de Langkawi

Also eins war schon mal besser bei der Tour de Langkawi als in der Wüste von Qatar, nämlich das Frühstück. Meine Erwartungshaltung war nicht gerade hoch als ich das Hotel von Innen gesehen hatte, doch das Frühstück schmeckte ausgezeichnet. Wir mussten unbedingt für die Tour de France eine Wildcard kriegen, alleine wegen der Croissants und Baguettes, dachte ich mir scherzhaft, wenngleich wir wirklich über solche Dinge nachdenken mussten. Zumal Brajkovic sicher die Vuelta gerne in Angriff nehmen würde, aber was du heute kannst besorgen das verschiebe stets auf Morgen.

Heute rechnete ich uns sogar kleine Chancen auf das Treppchen aus, wobei Sieberg nicht sehr spritzig aussah, als er verschlafen an das Buffet trat. Egal ein Kaffe und der sieht wieder aus wie neu.

Ich hatte mir nicht wirklich eine Taktik bereitgelegt und als mich einige Fahrer darauf ansprachen sagte ich ihnen, dass wir heute rein intuitiv fahren werden. Ok, vielleicht war es nicht die beste Lösung, doch die Jungs machen das schon. Zumal man auf einem 162 km flachen Teilstück eigentlich nicht viel verkehrt machen konnte.

Anders als Gestern kamen wir nicht in einen Stau und konnten so auch dafür sorgen, dass alle Fahrer auf ihr eigenes Rad stiegen. Die gestrige peinliche Situation wollte ich schließlich nicht noch einmal erleben.

Als es dann losging, setzte ich mich total entspannt in den Wagen, denn meine Jungs machen das schon, war die Parole für den heutigen Tag.

Zusehen und nichts tun war mir zwar nicht auf den Leib geschneidert, aber das hätte ich mir früher überlegen müssen.

Der erste Angriff erfolgte natürlich kurz nach dem Start und
7 Fahrer, darunter Klinger von uns, machten sich auf die Socken.

E1

Bernaudeau (BTL)
Contrini (LPR)
Klinger (GOO)
Portal (CAC)
Trujillo C. (SEI)
Kudashev (REG)
Lebeau (LBK)

Die Gruppe harmonierte gut, worüber ich mich sehr freute, da somit natürlich die Chancen auf den ersten Sieg von Google stiegen. Die erste Sprintwertung holte sich Portal vor Lebeau und Bernaudeau.

Der Vorsprung vergrößerte sich schnell auf 5 Minuten, weil kein Team hinten die Initiative ergriff, weder die Equipe vom Spitzenreiter Ansola, oder Astana für ihren Sprinter Allan Davis, sodass das 82 Mann starke Peloton nicht den Vorsprung verkürzen konnte.

Bei der 2. Sprintwertung, von insgesamt 3, hielt Klinger beherzt mit rein, doch wurde nur 4. und kassierte leider keine Prämie. Lebeau konnte sich vor Contrini und Portal behaupten.

100 Km vor dem Ziel war der Vorsprung schon auf satte 8 Minuten angewachsen und langsam setzte sich hinten etwas in Bewegung, doch es war nur ein Verbund aus 7 unterschiedlichen Mannschaften. Astana hielt sich wie immer auffällig zurück.

Bei der 3. Sprintwertung holte sich Klinger endlich eine kleine Prämie mit seinem 3. Platz, hinter Contrini und Bernaudeau.

Damit waren alle Sprintwertungen des Tages vorüber und für die Ausreißer würde es knapp werden. Das Feld hinten war sich jedoch nicht eins, wer die Führung machen sollte. Doch auch vorne ließ zunächst Trujillo die Beine hängen, worauf niemand mehr die Führung machen wollte. Die Spitzengruppe wurde schnell geschluckt von einem erneuten Verbund von 7-8 Teams. Die Rechnung von Astana schien aufzugehen, denn 10 km vor dem Ziel formierten sich Bazayev und Davis, für den Schlussspurt. Aber auch unsere Mannschaft präsentierte sich mutig und mit einem Zug in Front. Odebrecht für Sieberg hieß es erneut. Doch dann wurde es ganz duster an meinem Monitor und die Fernsehübertragung war ausgefallen. So ein Dreck, doch meine Fahrer sollten ja sowieso für sich alleine sorgen.

Ich kontaktierte einfach mal Trampusch, um ihn aus Interesse nach der Situation vorne zu fragen und er sagte mir, dass unser Zug jetzt 3 km vor dem Ziel immer noch an der Spitze war. Zudem war ich erstaunt über seine kommentier freudige Art, der Mann hätte auch zum Fernsehen gehen können. Da das Bild für den Rest des Rennens komplett weg war, konnte ich nur gespannt lauschen was er mir zu erzählen hatte.

Trampusch: Jetzt kommt Davis außen. Man ist der stark, den müssen wir ziehen lassen, aber Marcel hält sich ganz gut. Auch wenn es fürs Treppchen nicht ganz reichen wird, rechne ich mit einem Platz in den Top 5.

Damit konnte ich durchaus leben.

Trampusch: Ich rechne mit Davis, er wird’s machen. Doch was ist das? Da kommt ein Shimano Fahrer herangeflogen. Jetzt sind die Beiden Rad an Rad.

Ich: Und wer hat gewonnen?

Trampusch: Wenn ich das jetzt wüsste! Ich würde sagen es war der Shimano Fahrer, aber mit bloßem Auge und aus meiner Position sehr schwer zu erkennen.

Ich: Dann werden wir wohl auf die Jury Wertung hören müssen.

Im Ziel hallte es dann: Der Sieger des Rennens ist Van Hummel (SKS) aus dem Lautsprecher.

Marcel kam zu mir und ich erkundigte mich nach der Platzierung.
Er sagte mir, dass er es noch auf Position 6 geschafft hatte und ich gratulierte ihm zu dem Resultat, auch wenn er das noch besser konnte.

Die Ergebnisse konnte ich mir erst sehr spät im Hotel ansehen, da wegen dem totalen Ausfall aller Aggregate des Rennens, Chaos herrschte.

Egal besser spät als nie.

Etappenwertung:

1. Van Hummel (SKS) 4h00’52“
2. Davis (AST) st
3. Summer (EKS)
4. Grishkine (NAI)
5. Rudnicki (INA)
6. Sieberg (GOO)
7. Dean (CAC)
8. Alonso (PAN)
9. Konyshev (LPR)
10. Krivtsov (AGR)

Gesamtwertung:

1. Ansola (BAW) 5h53’34
2. Lemoine (CAC) +12
3. Almagro (REG) +12
4. Clement (BTL) +18
5. Criquélion (LBK) +24
6. Van Humel (SKS) +56
7. Davis (AST) +1,04
8. Contrini (LPR) +1,06
9. Summer (EKS) +1,08
10. Giallorenzo (SEI) +1,10

Sprintwertung:

1. Van Hummel (SKS) 29 Pts
2. Txurruka Ansola (BAW) 29
3. Davis (AST) 27
4. Lemoine (CAC) 26
5. Almagro (REG) 20

17. Sieberg (GOO) 10

Jungprofiwertung:

1. Ansola (BAW) 5h53’34
2. Lemoine (CAC) +12
3. Almagro (REG) st
4. Clement (BTL) +18
5. Criquélion (LBK) +24

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Ok, ich war einfach zu doof Screens zu machen (Auch wenn sie nicht Hauptbestandteil des AAR's sind) und deshalb musste halt das Bild ausfallen, aber improvisation ist alles. :lol:
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Beitrag: # 395538Beitrag Petacchi
31.10.2006 - 14:52

04.02.06

Spannend, spannender, Jeker

Die 3. Etappe der Tour de Lagkawi (Heute mit Profil, dar bergig)
Bild

Am heutigen Tage standen insgesamt 6 Wertungen an, davon 3 Sprtinwertungen innerhalb 90 km und 2 Bergwertungen, als es den Pass zum Ziel zu überqueren galt.

Die insgesamt 150 km lange Etappe hatte ich mir ganz genau angeguckt, denn heute könnte unser Tag werden, mit Brajkovic und Jeker, sowie Trampusch, hatten wir 3 exzellente Bergfahrer im Aufgebot.

Nachdem wir Gefrühstückt hatten, machte ich mich für die Taktikbesprechung bereit, die Heute ein wenig komplexer als sonst war, da diese Etappe viele Überraschungen in sich bürgte.

Ich: Also, Männer heut ist unser Tag und diesmal meine ich es ernst. Heute fahren wir erst kontrolliert und am Ende mit dem Messer zwischen den Zähnen. Ich will das entweder Jeker oder Trampusch in die Spitzengruppe gehen und von dort aus versuchen das Rennen zu gewinnen. Der Rest beschützt den Kapitän Brajkovic und sorgt dafür, dass er nicht verdurstet (den Spruch konnte ich mir nicht verkneifen aufgrund eines Geschehnisses, das sich letzte Nacht ereignet hatte).
Ansonsten habt Spaß und macht sie alle. Es sind nur 83 Mann zu schlagen. Davon können nur ein Paar gut Bergfahren. Passt auf Belli, Perez Cuapio und Mazzanti auf, denn man kann nie wissen was die für eine Form haben. Und die ist entscheidend.

Bis in die Haarspitzen motiviert gingen wir an den Start und im Bus herrschte eine Stimmung der Konzentration.

Als ich in unseren Wagen lässig hineinschlüpfte ging es auch schon ziemlich überhastet los mit der 3. Etappe.

Barberg greift kurz nach dem Start offiziellen an und Trampusch folgte ihm, zusammen mit noch 6 anderen Fahrern, doch die Gruppe war sich uneins.

Wieder im Feld, wies ich Jeker an bei jeder Attacke sofort mitzugehen. Als ich den Satzt nicht mal ganz ausgesprochen hatte, ging auch schon die nächste Attacke, diesmal von Partour. Es folgten noch 9 andere Akteure, worauf eine 11 köpfige Spitzengruppe resultierte. Mit dabei als stärkster Kletterer : Wladimir Belli (SEI).

BildBild

Nach 30 Km Fahrt, hatte die Spitzengruppe an Vorsprung gewonnen und die erste Sprintwertung holte sich Walters (NAG) vor Lancaster (PAN) und Martens (SKS)

Das Geschehen fühlte sich für mich sehr kurz an. Astana machte hinten zum ersten Mal der Rundfahrt für ihren guten Bergfahrer: Baranovski.

Die 2. Sprintwertung konnte erneut Walters vor Lancaster erobern, doch diesmal wurde der Ire Deignan von (AG2r) 3.

Sabido vom selben Team des Spitzenreiters der Rundfahrt Ansola, machte selbstverständlich keine Führungsarbeit, wenngleich sein Kollege nur sehr wenig Chancen auf die Verteidigung des Führungstrikots hatte. Heute war einfach der Tag der Kletterer gekommen.

Bei der 3. Sprintwertung machte Jeker 1 km vor der Linie Führung und konnte deshalb in vorderster Position losspurten. Er konnte leider nur Platz 3 erreichen, denn erneut waren Walters und Lancaster die schnellsten.

Doch die beiden hatten mit dem Ausgang des Rennens nichts zutun, denn als es in den Berg reinging, mussten 6 Fahrer federn lassen und vorne entstand folgende Spitzengruppe:

Belli (SEI)
Garcia Morín (REG)
Jeker (GOO)
Sabido (BAW)
Deignan (AGR)

Belli erhöhte die Schlagzahl erneut bei dem nun 7,9% steilen Stück des Berges, doch oben lauerten noch mal satte 9,1% auf die Fahrer.
Für ein Kontinental Rennen mit diesem Fahrerfeld war diese Etappe schon nicht schlecht.

Fortsetzung folgt...
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Beitrag: # 395565Beitrag bayerchecker06
31.10.2006 - 17:04

Du könntest mal schreiben, wieviel Abstand zwischen Spitze und Peloton ist.
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Beitrag: # 395658Beitrag Petacchi
1.11.2006 - 10:36

@bayerchecker06
Sicher könnte ich das schreiben und es kommt auch noch, doch alle Naselang hier so etwas aufzuführen finde ich nicht sehr sinnvoll. In der heißen Phase kommt ja auch regelmäßig ein Abstand.

-----------------------------------------------------------------------------------------------

Hinten kam auch das Feld in den Berg hinein und sofort war klar, dass Sieberg und Odebrecht nicht mehr an Brajkovic’s Seite sein konnten. Doch Klinger beschützte seinen Kapitän weiterhin nach Kräften.

Doch wenig später gab es auch im Hauptfeld eine Attacke, als Brajkovic sich gerade verpflegte, doch der Slowene blieb ganz cool und konnte mit der Hilfe von Trampusch nicht nur an der großen Verfolgergruppe dranbleiben, sondern auch noch einmal die Schlagzahl erhöhen. Trampusch fuhr sehr stark und die Gruppe zerfiel hinten und einer nach dem anderen musste abreißen lassen.

Wir hatten alle aus dem Hauptfeld also unter Kontrolle. Alle? Alle, außer einer. Der Pole Zamana (INT) flog an den zurückfallenden Fahrern der einstigen 11 Mann starken Spitzengruppe spielerisch leicht vorbei und konnte selbst auf die Gruppe mit Belli und Jeker Boden gut machen.

Diegnan und Garcia Morín verabschiedeten sich von Belli und Jeker, die jetzt das Teilstück von 9,1% hinaufflogen. Nur noch Sabido konnte den Beiden folgen, doch wie lange noch?

Hinten hat der wie entfesselt fahrende Trampusch das Feld auf 5 Leute dezimiert, mit unserm Kapitän Brajkovic sowie Brozyna (INT), Baranowski (AST) und Grajales (NAV).

Ich wies Jeker an nicht zuviel Führung zu machen und Belli mit einzuspannen. Was hervorragend funktionierte. Sabido brach völlig ein und stand quasi nur noch.

Bild

Zamana fährt weiter schneller als Jeker und Belli zusammen und kann Sabido mit sieben Meilenstiefeln schlucken.

Jeker und Belli hatten jetzt einen Vorsprung von 1,20 auf Zamana, der sich wie ein Tier den Berg hochquält, kommt er noch mal ran?

Die Sache mit Zamana gefiel mir nicht, denn er konnte sich auch von der Gruppe mit Brajkovic absetzten, was auf ein nicht schnell genuges Tempo hinwies. Natürlich brach Trampusch just in diesem Moment ein, doch er hatte toll gekämpft und sich ein fettes Lob verdient.

Sabido kann sich an der nun führungsaufteilenden Brajkovic Gruppe festbeißen und scheint seine Schwäche offenbar überwunden.

Zamana ist jetzt nur noch 30 Sekunden entfernt und wird zu Belli und Jeker aufschließen, doch was ist das? Belli fällt völlig entkräftet zurück. Ja ist denn heut schon Weihnachten? Jeker nun allein in Front und nicht weit entfernt von seinem ersten Sieg für Google. Ich peitschte ihn förmlich den nächsten kleinen Anstieg hoch.

Jeker konnte machen was er wollte, aber der Pole Zamana näherte sich ihm mit einem ungeheuren Tempo und ich fragte mich ob Jeker da mithalten konnte.

Belli inzwischen wieder in der Brajkovic Gruppe, wo ich Janez den Befehl gab, sein eigenes Tempo zu fahren und es konnte auch niemand wirklich folgen, obwohl die Steigung nur läppische 3% betrug.

Die restlichen 5 Kontrahenten attackierten sich gegenseitig und raubten sich die Kräfte, während Brajkovic nun auf Platz 3 im Rennen lag mit einer Minute und 30 Sekunden Rückstand auf Zamana und Jeker.

Jeker gab mir zurück, dass er platt sei, doch 1 km vor dem Gipfel konnte er jetzt nicht anders als sich am Polen festzubeißen, der mit einer Attacke noch mal versuchte nachzuhelfen. Jeker biss aber die Zähne zusammen und fuhr als 2. über die Bergwertung am Hinterrad von Zamana.

Fortsetzung folgt....
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eisel92
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Beitrag: # 395666Beitrag eisel92
1.11.2006 - 11:18

Viel zu lange für eine Nicht-ProTour Etappe. Drei Teile (oder kommen noch mehr) allein dafür ist meiner Meinung nach zu viel!
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Beitrag: # 395676Beitrag Petacchi
1.11.2006 - 11:52

Ok ich halte mich in Zukunft kürzer, aber du wirst schon noch sehen, wieso ich gerade hier 3 Teile genommen habe^^
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Beitrag: # 395790Beitrag Petacchi
1.11.2006 - 18:15

Jetzt folgte noch eine Abfahrt, bevor der Zielsprint zwischen Jeker und Zamana bevorstand. Platz 2 und 3 hatten wir sicher, doch konnte Jeker für den ersten Sieg in der jungen Geschichte unseres bescheidenen Radrennstalls sorgen?

1 km vor dem Ziel hat Brajkovic einen Rückstand von einer Minute und wird 3 werden, hat aber mit dem Ausgang vorne nichts zutun.

Jeker ist immer noch am Rad von Zamana und hat damit die ideale Ausgangsposition für einen Sprint, doch der Pole fängt einfach nicht an zu spurten und 0,6 km vor dem Ziel schrie ich Jeker zur Attacke. 400 Meter vor dem Ziel waren beide gleichauf und Zamana hielt mit seinen letzten Kräften dagegen.

Bild

Ich hielt die Spannung nicht mehr aus im Wagen und wollte einfach nur schreien, was ich natürlich auch tat. Jeker zog am Polen vorbei, der einfach zu viel Kraft gelassen hatte, auf den letzten 40 km.

Jeker gewinnt souverän, doch die Jubelpose blieb aus. Er wollte einfach nichts anbrennen lassen.

Bild

Ich stieg sofort aus dem Wagen und rannte zum Schweizer, der von Journalisten umringt war, die nur auf unseren ersten Triumph gewartet hatten.

Ich gratulierte ihm herzlich und bat ihn trotz der zahlreichen Interviews und Fans sich erst mal duschen zu gehen, denn er sollte sich ja jetzt nicht unnötig erkälten.

Danach ging ich zu Brajkovic, dem ich noch mal deutlich machte, das sicher mehr drin war für ihn, aber ja auch noch eine Bergetappe kam. Über die Rolle im Team musste er sich ebenfalls keine Gedanken machen. Er war immer noch unser Kapitän und das teilte ich ihm auch so mit.

Die Ergebnisliste präsentierte mir Jeker stolz

Etappenwertung:

1. Jeker (GOO) 10h03’37
2. Zamana (INT) +10
3. Brajkovic (GOO) +1,10
4. Brozyna (INT) +1,38
5. Grajales (NAV) +1,50
6. Baranowski (AST) +2,10
7. Redondo (AST) +3,24
8. Sabido (BAW) +3,32
9. Belli (SEI) st
10. Pedraza M. (SEI) 3,43

Gesamtwertung:

1. Jeker (GOO) 10h03’37
2. Zamana (INT) +10
3. Brajkovic (GOO) +1,10
4. Brozyna (INT) +1,38
5. Grajales (NAV) +1,50
6. Baranowski (AST) +2,10
7. Redondo (AST) +3,24
8. Sabido (BAW) +3,32
9. Belli (SEI) st
10. Pedraza M. (SEI) 3,43

Sprintwertung:

1. Van Hummel (SKS) 29 Pts.
2. Txurruka Ansola (BAW) 29
3. Davis (AST) 27
4. Jeker (GOO) 27
5. Lemoine (CAC) 26
6. Deignan (AGR) 22
7. Almagro (REG) 20
8. Zamana (INT) 20
9. Grishkine (NAV) 19
10. Rudnicki (INT) 18

Bergwertung:

1. Jeker (GOO) 24 Pts
2. Zamana (INT) 20
3. Belli (SEI) 12
4. Sabido (BAW) 8
5. Brajkovic (GOO) 8
6. Marín (REG) 6
7. Trampusch (GOO) 4
8. Brozyna (INT) 4
9. Grajales (NAV) 2

Jungprofiwertung:

1. Brajkovic (GOO) 10h04’47“
2. Redondo (AST) +2.14
3. Pedraza M. (SEI) +2.33
4. Marín (REG) +4.36
5. Deignan (AGR) +7,22

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@eisel92
danke für die Kritik, doch weil Google den ersten Saisonsieg geholt hat, dachte ich mir einfach machste es mal spannend, zudem war der 3. Teil ja mehr der Ergebnissteil.
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Beitrag: # 395793Beitrag eisel92
1.11.2006 - 18:28

Sonst ist dein AAR auch wirklich toll. HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH zum ersten Sieg. Freu mich richtig mit.
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Beitrag: # 395860Beitrag Petacchi
2.11.2006 - 13:39

4. Etappe der Tour de Langkawi

Eine von hinten bis vorne Flache Etappe stand nach dem gestrigen phänomenalen Siegeszug auf dem Programm. Über 142 km in den schönen Regionen des weiten Malaysias, aber genug der Schwärmerei. Nach dem Aufstehen, was man mehr als Quälerei bezeichnen musste versuchte ich irgendwie mich zum Buffet zu schleppen. Die gestrige Party hatte mich echt spürbar mitgenommen. Die Jungs hatten aber auch echt auf die Kacke gehauen und die disziplinarischen Regeln nicht ganz eingehalten. Aber das spielte heute keine Rolle mehr, denn schließlich mussten wir ein Rennen bestreiten, auch wenn es nur eine Flachetappe war.

Die Teambesprechung hielt ich kurz und knackig. Ich verkündete nur, dass jemand sprintstarkes in der Ausreißergruppe sein sollte, denn immerhin konnten ja schon 2 Etappen durch eine Ausreißergruppe entschieden werden und das Feld war sich nie wirklich einig.
Jemand sprintstarkes war logisch, um aus einer solchen Gruppe, spielerisch leicht zu gewinnen.

Bis zum Start hin verlief alles reibungslos. Unser Bus kam so ziemlich als erster an und wir hatten noch massig Zeit zum aufbereiten, der Rennräder.

Der Start erfolgte nach Plan und bei wie immer gutem Wetter, doch sollte diese wettertechnische Lage der Vorboote eines neuehelichen Geschenkes des Himmels sein?

Zumindest konnte sich Odebrecht in die Ausreißergruppe setzen.
Sie bestand aus:

Kudashev (REG)
Giallorenzo (SEI)
Maserati (LPR)
Bernaudeau (BTL)
Oderbecht (GOO)

Bild

Und hier der Führende der Rundfahrt: Fabian Jeker mit seinem wunderschönen gelben Maillot.

Bild

Nach wenigen Kilometern der Flucht und einem beträchtlichen Abstand zum Feld, stand die erste Sprintwertung des Tages an, doch niemand in der Gruppe reagierte. Es warf sich der Gedanke des Punktestehlens in meinen Kopf, doch damit würde Odebrecht die Harmonie in der Gruppe zerstören. Wenn wir wirklich eine Chance auf den Sieg waren wollten, dann durfte er jetzt nicht sprinten, egal ob es ihm in den Waden juckte.

Kudashev vor Giallorenzo und Bernaudeau hieß das Resultat, dieser sozialen Punkteteilung, doch wer weiß für was es gut war?

Hinten im Feld machte Astana erneut keine Anstalten für ein baldiges Ende der Flucht zu sorgen und der Vorsprung wuchs weiter an.

Es entstand für uns das taktisch beste Bild, da wir den Leader ja in unseren Reihen hatten und vorne den mit Abstand besten Sprinter. Zudem machte kein Team irgendwelche Bemühungen erkennbar, sodass ich mir jetzt sicher war, dass dieser Ausreißversuch erfolgreich sein könnte.

Natürlich teilte ich all dies Odebrecht mit, der spürbar angespannt lauschte.

Bei der nächsten Sprintwertung spurteten Bernaudeau sowie Kudashev los und die Rennsituation war für Odebrecht ideal, der an Bernaudeau’s Hinterrad locker und leicht die 6 Punkte für den ersten Platz einstrich. Kudashev konnte sich noch vor Bernaudeau behaupten und den 2. Platz, dieses Teilabschnittes, ergattern.

80 km vor dem Ende der Etappe, hatten die 5 einen Vorsprung von satten 8 Minuten. Jeder Radsportfan weiß, dass das Hauptfeld auf 10 km normalerweise nur um die 1 Minute gutmachen kann, doch sicher gab es auch schon eine Menge Gegenbeispiele, in der Geschichte des Radsports, für diese Faustregel.

Bei der 3. Sprintwertung stand der Sieger mit Odebrecht eigentlich schon vorher fest, doch anders als zuvor, holte sich Giallorenzo den 2. Platz vor Bernaudeau. Kudashev ging diesmal leer aus.

26 km vor dem Ziel war die Sache eigentlich klar, denn die 5 hatten immer noch einen Vorsprung von 4 Minuten und hinten hatten sich die Teams schon aufgegeben, sodass erneut ein Verbund von Mannschaften für den erhalt des Tempos sorgte.

Als der Abstand gegen 10 km vor dem Ziel immer noch 3 Minuten betrag, war alles klar und nur noch ein Sturz oder andere Eskapaden konnten Odebrecht am Sieg hindern, da ich niemand anderen von den Vieren für konkurrenzfähig einstufte.

Fortsetzung folgt...

@eisel 92
Diesmal sind es nur 2 Teile, hoffe das ist so ok für dich und gut zu lesen.

@bayerchecker
Hab mich bemüht auch mal mehr Zwischenzeiten zu schreiben und der nächste Bericht wird voll davon sein, um es spannend zu machen.

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Danke für die Kritik und ansonsten wünsche ich noch ein angenehmes Lesen.
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bayerchecker06
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Beitrag: # 395861Beitrag bayerchecker06
2.11.2006 - 13:47

Dann tipp ich mal das Odebrecht gewinnt, sonst würdest du keine zwei Teile machen :D
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Beitrag: # 395863Beitrag eisel92
2.11.2006 - 13:54

Passt schon so. Du musst ja selbst wissen, ob dir das nicht irgendwann (und das wird es bestimmt, glaub mir) zu viel Arbeit wird. Odebrecht wird gewinnen, aber du hast so Andeutungen gemacht, die mich irgendwie verunsichern. Passiert da vielleicht noch was spannenden. Vielleich ein Sturz von Odebrecht, eine fulminante Aufholjagd und dann noch der Sieg?
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bayerchecker06
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Beitrag: # 395866Beitrag bayerchecker06
2.11.2006 - 14:28

@ eisel92
wär auf jedem mal spannend :D , wobei auch ein bisschen unlogisch..
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Petacchi
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Beitrag: # 395912Beitrag Petacchi
2.11.2006 - 20:47

Odebrecht befand sich 2,6 km vor dem Ende noch im Windschatten dreier Vordermänner und lauerte kurz, bevor er dann außen um die Kurve vorbeizischte. Mehr als einen Blick konnten ihm seine 140 km begleitenden nicht entgegenwerfen und die eigentlich, von der Rennsituation, recht spannende Etappe, fand ein langweiliges Ende. Für uns jedoch ein sehr erfreuliches. Schon 1 km vor dem Ziel gaben sich die 4 geschlagenen Fahrer auf und trudelten förmlich ins Ziel, wobei Bernaudeau 2. wurde und Giallorenzo sich noch mit dem 3. Platz glücklich schätzen durfte, waren alle 4 nicht zufrieden. Vom Rennverlauf her jedoch, hatte sich nur einer den Sieg verdient, nämlich der Antreiber der ganzen Geschichte: Unser Felix Odebrecht.

Bild

Obwohl ich eigentlich nach der letzten Nacht schon genug hatte, würde im Hotel sicher noch eine Party steigen. Aber Felix hatte es sich schließlich verdient.

Ich gratulierte ihm und konnte seine Kaltschnäuzigkeit nur bewundern. Einfach 2 klasse Tage für das Team und die Rundfahrt war ja noch jung.

Auf das Feld musste ich noch ein wenig warten, doch als sie um die Ecke bogen, konnte ich schon den Australier Davis in Front erkennen, an seinem im letzten Monat neu ergatterten Meistertrikot. Er holt sich Platz 6 und über Astana kann ich wieder nur herabschauen. Wieso ließen sie sich die Etappensiege einfach nehmen? Das kann doch nicht sein!

Bild

Wieder im Hotel musterte ich erst mal die Ergebnisse, bevor ich mich dann zu meinen schon wild feiernden Fahrern begab, um ihnen klar zu machen, dass wir auch noch Morgen ein Rennen zu bestreiten hatten.

Etappenwertung:

1. Odebrecht (GOO) 3h12’37
2. Bernaudeau (BTL) st
3. Giallorenzo (SEI)
4. Kudashev (REG)
5. Maserati (LPR)
6. Davis (AST) +1,08
7. Grishkine (NAV) st
8. Rudnicki (INT)
9. Summer (EHS)
10. Krivtsov (AGR)


Geamtwertung:

1. Jeker (GOO) 10h03’37
2. Zamana (INT) +10
3. Brajkovic (GOO) +1,10
4. Brozyna (INT) +1,38
5. Grajales (NAV) +1,50
6. Redondo (AST) +3,24
7. Sabido (BAW) +3,32
8. Belli (SEI) st
9. Turpin (AGR) 3,43
10. Pedraza M. (SEI) 3,43

Sprintwertung:

1. Odebrecht (GOO) 41 Pts
2. Davis (AST) 37
3. Giallorenzo (SEI) 36
4. Bernaudeau (BTL) 36
5. Van Hummel (SKS) 34
6. Txurruka Ansola (BAW) 29
7. Grishkine (NAV) 28
8. Jeker (GOO) 27
9. Rudnicki (INT) 26
10. Lemoine (CAC) 26

Bergwertung:

Keine Änderungen, es führt weiterhin Jeker

Jungprofiwertung:

Hier gab es einen Fehler der Kollegen, der mir erst an diesem Tag auffiel, denn Deignan war natürlich 7. und Ochoa 5.

1. Brajkovic (GOO) 10h04’47“2. Redondo (AST) +2.14
3. Pedraza M. (SEI) +2.33
4. Marín (REG) +4.36
5. Ochoa (LPR) +4,44


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@eisel92
richtig geraten, doch ein 2 teiliger Bericht kommt auch wenn ich mal nicht gewinne, einfach um es spannender zu machen und dem aar mehr intervalle zukommen zu lassen.
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Petacchi
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Beitrag: # 395951Beitrag Petacchi
3.11.2006 - 13:33

07.02.06


Am nächsten Tag schlug ich die Zeitung auf und war ganz verdutzt:

Bild

So schnell konnten wir also von uns Reden machen. Nicht schlecht, dass wir nach 2. Siegen schon als 3. Kraft gesehen wurden, aber nach der Feier gestern, fühlte ich mich wie die letzte Kraft. Sicher, sie war nicht allzu lang wie die erste und dazu hatte ich noch relativ früh beendet, doch 2 Feiern bin in 2 Tagen zehrten einfach an den Kräften.

Und natürlich war heute auch noch ein Rennen zu fahren, da die Tour de Langkawi nun mal mit 10 Etappen bespickt war.

Doch egal was kommen mag, wir waren schon jetzt der größte Sieger dieser Rundfahrt.

Herr Schmidt rief mich auf dem Handy an.

Der musste doch auch Bauklötze staunen, dachte ich mir.

Ich: Hallo Herr Schmidt, es ist mir eine Freude sie mal wieder zu sprechen.

Herr Schmidt: Ja mir auch. Ich wollte ihnen zu ihren jüngsten Ergebnissen gratulieren und nachfragen was die Verpflichtung von Boesson Hagen betrifft.

Ich: Da ist soweit alles klar. Er hat schon einen Vorvertrag und wir werden nach der Tour de Langkawi dann genaueres besprechen.

Herr Schmidt: Ok, dann wünsche ich ihnen viel Glück bei der heutigen Etappe.

Ich: Heute ist noch einmal unser Tag, da es erneut in die Berge geht. Das ist genau unser Terrain mit der Gruppe.

Herr Schmidt: Sie machen das schon. Solang die Presse so weitermacht, bekommen wir bald die nötigen Wildcards.

Ich: Das werden wir sehen. Finanziell stimmt soweit alles oder?

Herr Schmidt: Auf jeden Fall, wir können sogar noch einen Star verpflichten in Zukunft. Ich möchte mich zwar nicht einschalten, aber ich denke, dass sie mit einem Bergfahrer am besten bedient wären, da wir bei solchen Rundfahrten unsere Stärken haben.

Ich: Mal sehen was sich da machen lässt, aber zunächst gehe ich da noch konservativ ran. Wenn die Transferperiode kommt, können wir uns darüber noch mal unterhalten, würde ich sagen.

Herr Schmidt: Ok, machen wir es so, jetzt aber schnell zum Etappenziel. Ich will einen Sieg sehen.

Ich: Natürlich Herr Schmidt, wir nehmen sie heute auseinander^^.


Rennbericht folgt....
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Beitrag: # 396067Beitrag Petacchi
4.11.2006 - 11:06

Die 5. Etappe der Tour de Langkawi

Als ich schon verspätet zum Essen kam, waren immer noch nicht alle meiner Jungs da. Ich schüttelte alle wach und fühlte mich irgendwie unter bezahlt. Doch mit nur 3 Fahrern an den Start gehen wollte ich auch nicht.

Bild

Heute stand eine schwierige Etappensituation auf dem Plan. Das Profil musterte ich skeptisch. Eine mit nur 98 km recht kurze Etappe mit 3 Zwischensprints. Doch der Anstieg am Ende hatte es echt in sich. Mit zum Teil über 10% Passagen war der Paarcour gesegnet, was uns natürlich aufgrund der Besetzung sehr lag.

Die Teambesprechung viel daher klar aus:

So Jungs alle herhören! Heute holen wir uns unseren 3. Sieg in Serie und sorgen für neue Maßstäbe (Das ich dabei sehr arrogant rüberkam schadete nichts, da meinen Fahrern ein Hauch von Arroganz sicher nicht schlecht bekam). Ich will alle bis auf Trampusch, Jeker und Brajkovic vorne in der Führung sehen. Wenn wir in den Berg reinfahren warten wir ab, um dann mit Trampusch und Jeker für Brajkovic jegliche Attacken abzufangen, der dann vollendet.

Jetzt wusste hoffentlich jeder der Fahrer was zutun war.

Am Start des Teilstückes, stieg ich schnell ins Teamfahrzeug. Sofort nach Beginn des Rennens, erinnerte ich noch mal alle meine Fahrer daran heute nicht mitzugehen bei Attacken.

Natürlich versuchten auch heute wieder Fahrer als Solisten anzukommen. Der deutsche Martens von (SKS) griff als erster an. Ihm folgten:

Geslin (BTL)
Barbero (SEI)
Krivtsov (AGR)

Mit einem Abstand von 30 Sekunden ritten Simon (LBK) und Murer (EKH) die nächste Attacke mit der Hoffnung aufschließen zu können.

Ich ließ unsere Mannen Tempo machen. Natürlich nur die 3 nicht ambitionierten: Klinger, Sieberg und den Sieger vom Vortag: Felix Odebrecht.

Bild

Dennoch konnten sich die 4 vorne absetzen. Simon und Murer kamen während dessen einfach nicht ran. Die beiden waren nur zu bemitleiden, denn was sie auch taten, sie kamen einfach nicht ran an die Führenden des Rennens.

E1- 39’ -E2- 1,21’ -P

Der bestplatzierte der 6 war Barbero von (SEI) mit einem Rückstand von 8,02 Minuten auf Jeker und ca 7 auf Brajkovic.

Die erste Sprintwertung des Tages ging an Geslin, der sich vor Martens und Krivtsov knapp behaupten konnte.

Simon musste der kräftezehrenden Aufholjagd schließlich Tribut zollen und viel sogar noch von Murer zurück, dessen Chancen die 4 zu erreichen auf ein Minimum geschrumpft waren.

Nach der zweiten Sprintwertung, die diesmal Martens vor Geslin und Krivtsov entschied, konnten die 4 ihren Vorsprung bei Halbzeit des Rennens auf satte 7,09 Minuten ausbauen und allmählich hatte ich Angst um die Gesamtführung, denn Barbero war kein übler Kletterer.

Ich lies unsere Jungs noch einmal das Tempo verschärfen.
Sicher würde der Vorsprung noch schrumpfen, doch ich wollte den Etappensieg auch nicht aus den Augen verlieren, auch wenn er an dieser Stelle in weite Ferne gerückt war.

Bis zur Einfahrt in den Berg, passierte nicht mehr viel. Den Vorsprung hatten wir auf 7,03 gehalten.

25 km vor dem Ziel war es dann in der Führungsgruppe um Krivtsov und Martens geschehen.

Barbero und Geslin waren nun allein vorn und der Vorsprung stieg mir persönlich zu schnell auf 7,50 Minuten, sodass Barbero fast virtuell in Gelb fuhr, dass musste ich verhindern.

Bild

Ich beorderte einen Zug mit Trampusch, Jeker für Brajkovic.

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