"Predictor-Lotto - Die zweite Karriere" - 01.02.07

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

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tusberg
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Beitrag: # 401062Beitrag tusberg
14.12.2006 - 16:41

freut mich das es doch weiter geht!

eisel92
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Beitrag: # 401847Beitrag eisel92
20.12.2006 - 18:47


Hallo, ich meld mich auch mal wieder.
Zum AAR...

Es wird tatsächlich ab Weihnachten wieder regelmäßig in hoffentlich alter Manier weiter gehen. Ich hoffe, all diejenige die diesen AAR lesen hab ich nicht mit meiner langen Pause verschreckt, von mir ist man ja normal regelmäßige neue Posts gewohnt. Aber mit den Beginn bei verschiedenen Sims und Lernstress hatte ich weniger Zeit noch Lust, wie schon einmal gesagt. Am Samstag, und vielleicht auch zu Weihnachten geht es dann weiter, das Amstel Gold Race schaffe ich sicher, und einen Post mal wieder aus dem Privatleben von Sascha zu Weihnachten, so sieht das Wochenende aus. Danach geht es mit den Ardennenklassikern (wahrscheinlich noch in diesem Kalenderjahr) weiter. Ich hoffe, ich schaffe da jeden zweiten Tag einen. Das neue Jahr geht dann recht bald mit dem Giro los.
Also, es geht weiter...
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typ
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Beitrag: # 401859Beitrag typ
20.12.2006 - 19:39

jaaaaa
schön das es weiter geht, ich wünsch dir viel spas beim schreiben
ich lese dein AAR bestimmt

eisel92
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ENDE!

Beitrag: # 402622Beitrag eisel92
28.12.2006 - 16:01

Trotz zahlreicher Rettungsversuche muss ich euch leider mitteilen, dass der Spielstand mit den Daten zu meinem AAR nicht mehr geladen werden kann, und somit eine Fortsetzung des AAR´s nicht mehr möglich ist. Ich will aber nicht wirklich mit dem AAR schreiben aufhören, weiß aber nicht, wie ich am Besten weitermache.´
Ich könnte...
1)Diesen AAR einfach so lassen, und in nicht all zu ferner Zeit mit Erlaubniss eines Admins (die ich hoffentlich bekomme), einen neuen, anderen AAR beginnen.
oder...
2)Hier mit anderer Geschichte weiterschreiben. Also Sascha Baumgartner um 20 Jahre altern lassen und ihm zu einem Teammanager machen. Dazu kann ich ja vorne schreiben, dass bis Seite 13 "Auf dem Weg in die Weltspitze" lief, und ab Seite 14 eine andere Fortsetzung anfängt. Dazu gibt es zwei Unterpunkte...
2.1)Ich verknüpfe die alte Story und die Fortsetzung (irgendwie)
oder...
2.1)Ich schreibe einfach weiter, so, als würde es nie einen Profisportler Sascha B. gegeben habe. (dann kann ich aber gleich nen neuen AAR anfangen)
oder...
3)Ich fang eine zweite Sascha B. Story an, ganz von Beginn also, mit neuem Startteam und so weiter. Das ganze hier fortlaufend, und vorne vermerkt.
oder...
4)Die Variante die ich eigentlich nicht wahrmachen will, aber ich hätte ganz gerne ein wenig Kritik!^^ Ich lasse das AAR-Schreiben!

Ich weiß wirklich nicht was die attraktivste Variante für die Leser ist, drum möchte ich eure Meinung hören.
Für alle die die Geschichte rund um Sascha gerne gelesen haben, es tut mir wirklich Leid, dass ich sie nicht fortsetzen kann.
Ideen zu einem Verbleib in der AAR-Welt könnt ihr ja hier posten oder per PN schicken!
Danke!
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Henrik
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Beitrag: # 402623Beitrag Henrik
28.12.2006 - 16:31

Schade! Meines Erachtens solltest du deine "AAR-Karriere" auf jeden Fall irgendwie fortsetzen, wenn du die Lust und Motivation dazu hast. Allerdings kannst nur du über das Wie entscheiden, damit es dir Spaß macht - denn das ist ja das vorrangige Ziel eines AAR-Schreibers. Wenn es dann noch den Lesern gefällt, wie diese Story, umso besser, aber der Schreibspaß sollte für den Autor vor dem Lesespaß vorgehen.

worldmen
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Beitrag: # 402630Beitrag worldmen
28.12.2006 - 17:11

ich würde mir 2.1 wünschen aber das musst wissen ich glaube das du auf jeden fall einen guten weg findest

eisel92
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Beitrag: # 402636Beitrag eisel92
28.12.2006 - 17:56

Ich bin momentan am Überlegen, ob ich die ganze Sascha B. Sache vergesse, oder, und dazu tendierte ich derzeit mehr, den guten Herrn 20 Jahre altern zu lassen und ihm als Manager irgendwo einzustellen.
Auf jeden Fall werde ich bis Jahresanfang 2007 eine Entscheidung haben. Ich werd wahrscheinlich hier gleich fortsetzen, dazwischen vielleicht mit einem Post des weiteren Lebens von Sascha, und dann fange ich direkt an mit einer Manager Geschichte. (auch wenn mich die Tatsache, dass die besten AAR´s aus der Sicht eines Fahrers sind, abschreckt. Denn RotRigo, Jerdona Zeres und mein Lieblings-AAR von Henrik sind alle "Fahrer-AARS", und ich bin ein Ehrgeizler!)
So werde ich es wahrscheinlich auch machen!
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eisel92
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Beitrag: # 402734Beitrag eisel92
29.12.2006 - 14:48

So, aus spontaner Eingebung heraus beginne ich jetzt eine neue Story, allerdings die Fortsetzung. Die vollen Daten kann ich euch (noch) nicht geben, aber hier mal ein kurzer Überblick:

PART 2
Spiel: Radsport - Manager Pro 2006
Patch: 1.0.0.8
Database: Noch nicht sicher
Alles ist natürlich rein fiktiv.
Der Titel bleibt vorläufig wie er ist, bis mir was besseres einfällt!
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eisel92
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PART 2

Beitrag: # 402736Beitrag eisel92
29.12.2006 - 14:52

Ein Anruf…

Sascha schlummerte langsam ein, und wieder einmal begann er zu träumen. Er sah, wie er vor mehr als 20 Jahren das Rennen bestreitete, welches ihm die Türen in den Profi-Radsport öffneten. Er sah seinen Sturz und spürte die Enttäuschung, aber wenig später auch die Überraschung, als er den Vertrag bei Agritubel unterschrieb. Er sah sich, wie er ihm ersten Jahr zu kämpfen hatte, und wie er mittendrin war, als UCI und ProTour am Höhepunkt eines langen Streites angelangt war. Auch die Pressekonferenz, als das T-Mobile 2 Team entstand, hatte sich in seine Erinnerungen eingebrannt. Das feudale Trainingslager in Monaco, und dann der vielleicht wichtigste Tag seines Lebens. Die Trainingsfahrt in Frankreich, als er Francesca kennen lernte. Dies war seine letzte deutliche Erinnerung aus der Zeit, wo er selbst noch auf dem Rad saß, mit dem Rad sein Geld verdiente. Seine starken Auftritte bei der Baskenland - Vuelta konnte er sich nur mehr auf DVD anschauen, die Erinnerungen waren zu verschwommen. Das machte Sascha nichts, er war froh, dass er den Großteil seiner Erinnerungen behalten hat. Nur die Zeit knapp vor seinem Unfall blieb verschwommen. Den Unfall selbst, den hatte er interessanter Weise noch immer im Gedächtnis verankert. Leider! Die pechschwarze Nacht, seine Corvette, der Autobus der auf der Gegenfahrbahn ins trudeln kam, die Böschung, ein verzweifelter Aufschrei.
Vier Tage später wachte Sascha Baumgartner, mittlerweile 44, wieder auf. Neben ihn erkannte er sofort seine Mutter, seinen Vater und Francesca. Alles sah sie besorgt, aber erleichtert drein. Er war damals gelassen, nur froh dass er noch lebte. Vielleicht traf ihm auch deshalb die Meldung, dass Radfahren auf höchster Stufe nicht mehr möglich war, nicht so schwer. Sascha war nicht gelähmt, er hatte auch so keine merklichen Schäden davon getragen, aber an Radsport war nicht mehr zu denken. Mit einem kaputten Knie, welches mit Schrauben präpariert war, und mit einem Oberschenkel mit langer Metallplatte, konnte man noch trainieren, man konnte laufen, man konnte schwimmen, aber, und das war der Punkt, man konnte keine 100 Kilometer mehr am Rad sitzen.
Früher konnte Sascha nur mehr 20 Kilometer fahren, mittlerweile schafft er es beinahe auf das 3 fache, aber was hilft das schon. Nach dem er das Krankenhaus verlassen hatte war einiges geschehen. Sascha machte eine eigene Marketing-Firma auf, T-Mobile 2 hatte ihm damals unterstützt. „SB-Marketing“ unterstützte vor allem Radfahrer, aber auch im Fußball und im Ski-Sport war man tätig. Die Firma war nicht groß, 50 Mitarbeiter, aber es reichte, um in Deutschland, Österreich und der Schweiz gleichermaßen bekannt zu sein.
Mit Francesca lief alles fantastisch für Sascha, was ihm auch sehr viel Motivation brachte. Nicht all zu lang nach dem Unfall zogen sie zusammen nach Salzburg. Nach Salzburg, nicht all zu weit von der ehemaligen Zentrale der Equipe T-Mobile 2. Nachdem es so fulminant für das Team begann, gab es Streit mit T-Mobile. Das ursprüngliche Zweiter Team war viel stärker als das „Einser-Team“, was zu folge hatte, das T-Mobile Angst bekam und den Vertrag kündigte. Irgendwie, warum weiß niemand, fing dann im ganzen Team Streit an, Finanzprobleme häuften sich, der Führungsstab veruntreute Geld, und nach nur einem Jahr war die kurzzeitig glanzvolle Ära von T-Mobile 2 wieder zu Ende.
Sascha war gerade am Überlegen, warum es keine Zukunft für sein ehemaliges Team gab, als Francesca ihn jäh aus seinen Träumen riss.
„Du bis schon wieder eingenickt, Sascha. Hast du mich nicht gehört? Es ist jemand am Telefon für dich.“
„Wer?“
„Er sagte er heißt Denis Leproux und du kennst ihn bestimmt noch.“
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eisel92
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Telefongespräch

Beitrag: # 402748Beitrag eisel92
29.12.2006 - 16:21

Überrascht stand Sascha auf und ging zum Telefon.
„Denis, bist du es wirklich?“
„Ja, alter Freund, wie geht es dir?“
„Gut. Mit ist nur ein wenig fad.“
„Das könnte sich bald ändern. Ich hab interessante Neuigkeiten für dich?“
„Schieß los!“
„Du hast ja vielleicht gehört, dass das ehemalige Davitamon Team jetzt auf Schwangerschaftstest steht.“
„Ja, hab ich gehört. Predictor heißen die jetzt.“
„Genau. So heißt der Hauptsponsor. Aber die Firma –Q8- darf einen sportlichen Leiter stellen. Zufälligerweise sitze ich im Vorstandsrat. Beim der letzten Sitzung kamen wir dann auf das Thema, und ich hab ohne viel Gedanken mal deinen Namen in den Mund genommen. Sie meinten, dass sie durchaus interessiert seien, mal mit dir zu sprechen.“
„Ehrlich? Das ist ja Wahnsinn. Wie, wann und wo?“
„Ich glaube das wie können wir uns sparen, aber zu wo und wann kann ich dir schon mal Auskunft geben. Du musst am 31.November um 14:00 Uhr in Brüssel erscheinen. Ich werde dich dann zur Zentrale geleiten. Näheres machen wir uns noch aus.“
„Das heißt ich spreche mit den Leuten dort, und dann…?“
„Dann wird man sehen ob sie dich wollen, wenn ja, musst du zu den Leuten von Predictor. Wenn da auch alles gut klappt, bis du sportlicher Leiter eines ProTour Teams.
„Eines nicht schlechten dazu?“
„Ja, mit Evans, McEwen und Hoste kann man schon was anfangen.“
„Du untertreibst, die sind alle drei Spitze. Wer ist den der Chef bei Predictor?“
„Keine Ahnung, aber den zweiten sportlichen Leiter kennst du?“
„So, vielleicht David Fornes. Das wäre witzig.“
„Dann lach schon mal, es ist David.“
„Nein, der David. Mein Trainer David, der muss doch schon, lass mich nachdenken…“
„65 sein, ja, genau wie ich. Ich bin auch noch fit wie ein Turnschuh!“
„Das glaub ich dir. Kann ich mich irgendwie vorbereiten, ich meine auf das Gespräch mit deinem –Q8- Leuten.
„Eigentlich nicht. Erzähl denen einfach ein bisschen was über deine Karriere, und beantworte einfach ihre Fragen. Aber du hast ja eh noch Zeit. Heute haben wir den 24.November, da hast du noch eine Woche.“
„Stimmt, ich werde mich mal über ein Flugticket informieren, und rufe dich dann übermorgen an. Ich muss mich aber auch erst mal mit Francesca absprechen, ob alles klar geht.“
„Selbstverständlich. Dann hören wir uns übermorgen wieder.“
„Genau, schöne Grüsse an deine Frau.“
„Ebenfalls. Ciao.“
„Ciao.“

„Bei Predictor als sportlicher Leiter arbeiten. Das wäre schon was. Die Luft vom Profi-Radsport, von der wieder gefestigten ProTour. Das ganze noch mit David Fornes, einen weiteren guten Freund. War denn heute schon Weihnachten. Jetzt brauchte es nur mehr eine Aussprache mit Francesca. Sie wird mir schon keine Steine in den Weg legen. Oder doch?“, viele Gedanken schwirrten nach dem Gespräch mit Denis in Saschas Kopf herum. Nun wollte er erstmal mit seiner Lebensabschnittspartnerin ein wichtiges Gespräch führen. Immerhin konnte er nicht einfach so einem so wichtigen Angebot zusagen.
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eisel92
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Beitrag: # 402760Beitrag eisel92
29.12.2006 - 18:23

Auf nach Brüssel…

Wie erhofft, aber auch wie erwartet war das Gespräch mit Francesca nur mehr Formsache. Sie hatte keine großen Einwände, solange ich mich nicht das Ganze Jahr über nur um das Team kümmern würde. Ich versprach ihr gegenteiliges, als sportlicher Leiter hatte ich ja auch nicht das Ganze Jahr zu tun. David und ich würden uns den Rennplan sicher gut aufteilen, und der Chef des Teams, den ich hoffentlich bald kennen lernen werde, gibt’s ja auch nicht.
Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass es mit dem Engagement klappen wird. Warum auch nicht? Ich hab Erfahrung mit dem Radsport, kann einen Kader trainieren, hab Ahnung von Finanzen und von Marketing, kurzum, ich rechne mir selbst große Chancen aus.

Die Sache mit dem Flugticket war auch schnell erledigt. Bereits am Dreißigsten werde ich nach Brüssel fliegen und mich mit Denis treffen. Diesen hab ich dann auch wie geplant gestern angerufen. Das Gespräch war kurz, plaudern über die letzten Jahre können wir ja auch in Brüssel. Soeben hab ich gepackt, viel musste ich ja auch nicht einpacken. Etwas nervös bin ich schon, denn nach mehr als 20 Jahren werde ich mich wieder mit Radsport beschäftigen. Gott sei Dank habe ich regelmäßig Radsport geschaut, ich weiß daher, wo ich mit Predictor stehen werde. Dennoch, außer Evans, McEwen, Hoste, Van Huffel und Steels sind mir derzeit keine Fahrer ein Begriff. Zumal die Saison 2006 noch nicht all zu lange aus ist, aber immerhin lange genug, um Transfers abzuwickeln. Und in Sachen Transfermarkt bin ich nicht am neuesten Stand.

Ein Ullrich, Botero oder Davis, sind die frei oder nicht? Diese Frage hat mich recht schnell beschäftigt, denn wenn auch nur einer der drei zu haben sein sollte, wäre er sicher interessant. Ich werde aber mit meinen Recherchen abwarten, immerhin möchte ich meinen neuen Job nicht verschreien, denn nichts ist fix. Mit David werde ich auch am Dreißigsten treffen, auf ihn freu ich mich schon besonders. Wann habe ich ihm das letzte Mal gesehen? Kurz nach meiner Operation. Danach fiel auch er den Streitereien bei T-Mobile 2 zum Opfer. Wenn mich nicht alles täuscht war er dann in der Jugend in Frankreich tätig, ehe auch er dem Radsport den Rücken zu kehrte. Und jetzt sind wir Beide wieder zurück. Ich bin mittlerweile soweit, dass ich sage, wenn es mit Predictor nicht klappt, versuche ich mein Glück anderswo. Übermorgen bin ich schlauer, da weis ich, was –Q8- von mir hält, und ob die Verhandlungen eine Runde weiter gehen. Mal sehen…
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eisel92
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Beitrag: # 402851Beitrag eisel92
30.12.2006 - 12:32

Belgischer Kreisel
31.November.2006

Knapp nach Mittag kam ich in Brüssel an. Am Flughafen warteten schon Denis Leproux und David Fornes auf mich. Der ehemalige Teamchef von Agritubel und sein sportlicher Leiter. Beide begrüßte ich mit einer herzlichen Umarmung, ehe wir in ein kleines Cafe außerhalb des Flughafens einkehrten. Dort redeten wir über alles was radsportverrückte Männer eben so reden. All zu viel Zeit hatten wir allerdings nicht, da ja um 14:00 Uhr mein Gespräch mit –Q8- anstand. Von Denis bekam ich noch ein paar letzte Informationen. Ich würde mit drei Leuten von –Q8- sprechen. Nach der Reihe würde ich ein kurzes Gespräch mit ihnen führen. Danach würden alle drei gemeinsam eine kurze Beratung durchführen. Anschließend weiß ich, ob meine Chancen auf ein ProTour Team intakt sind. Wir tranken also schnell einen Capuccino, und danach mussten wir auch schon los. David koppelte sich schnell von uns ab, er hatte noch wichtiges zu tun. Was, wollte er mir nicht verraten.
Denis begleitete mich noch zum Bürokomplex von –Q8-, einem schicken, modernen Gebäude, dass mich irgendwie an das Flatiron Bilduing in New York erinnert.
Ich fuhr mit dem Aufzug, mittlerweile allein, in den 6.Stock, wo ich von einer schrulligen alten Dame empfangen wurde. Sie führte mich in ein spartanisch eingerichtetes Büro, wo ich kurz warten sollte.
Wenig später kam dann mein erster Gesprächspartner ins Zimmer. Zu meiner Überraschung kam eine Frau durch die Tür. Sie stellte sich in einwandfreiem Deutsch als Klara Pedersen vor. Danach begann erstmal zu reden. Ein wenig über meine Karriere, meinen Unfall, und dann mein Berufsleben. Ich fasste mich kurz, was bei ihr Gefallen fand. Fragen ersparte mir das trotzdem nicht.

„Herr Baumgartner, welche Sprachen sprechen Sie?“
„Deutsch, Englisch und Französisch?“
„Französisch? Nur Grundkenntnisse?“
„Ich lebte ja ein Jahr in Frankreich, deshalb würde ich sagen, dass ich doch recht gut Französisch spreche.“
„Das ist schon mal eine gute Vorraussetzung. Wie fit sind Sie wieder nach Ihren Unfall?“
„Ich fahre täglich rund 30 Kilometer mit dem Rad, schaffen kann ich bis zu 80 Kilometer.“
„Welche Aufgabenbereiche würden Sie gerne übernehmen?“
„Also ich kann eine Trainingsgruppe übernehmen…“
„Nicht was Sie können, Herr Baumgartner, was möchten Sie?“
„Nun gut, eine Gruppe trainieren, bei den Transfers und Co-Sponsoren mitsprechen. Einfach überall mitreden können.“
„Haben Sie damit schon Erfahrung.“
„Im sportlichen Bereich nicht, aber ich hatte ja meine eigene Firma.“
„Würden Sie auch Ihren Wohnort wechseln, oder sind Sie an Ihren derzeitigen gebunden?“
„Mit meiner Verlobten ist alles abgeklärt, ich kann daher durchaus umziehen.“
„Dann wäre von meiner Seite alles geklärt, meine beiden Kollegen kommen gleich.“
„Danke, schönen Tag noch.“

Nach dem Gespräch mit Frau Pedersen, die, wie ich nachher erfuhr die Eigentümerin der Firma ist, kamen noch zwei Gespräche mit zwei Männern, die sehr ähnlich liefen. Beim ersten Gespräch war ich anfangs noch etwas nervös, dass änderte sich aber schnell. Knapp eine Stunde nach meiner Ankunft bei –Q8- und in dem kleinen Nebenzimmer waren die „Verhandlungen“ vorbei und ich durfte nach draußen. Während sich meine drei Gesprächspartner unterhielten, holte ich mir einen Kaffee und ging eine Stange Wasser lassen. Als ich wieder zurückkam wurde bereits auf mich gewartet, was mir doch etwas peinlich war. Dem drei „Chefes“ war es egal. Diesmal wurde ich ihn einen großen, alles andere als billig eingerichteten Konferenzraum hereingebeten.
Wieder begann Frau Pedersen zu sprechen.
„Herr Baumgartner, …
------------------------------------------------------------------------
Ich denke, ich hab den richtigen Zweig zum Weitermachen gefunden, über Kritik und Verbesserungsvorschläge würde ich mich natürlich freuen.
Nebenbei, mir fällt kein Titel ein, also wenn jemand Ideen hat, bitte PN schicken!
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Beitrag: # 402880Beitrag typ
30.12.2006 - 15:39

Klingt sehr interessant. Ich bin schon gespannt ob sie dich nehmen. Viel Glück

eisel92
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Beitrag: # 402990Beitrag eisel92
31.12.2006 - 11:56

Predictor Lotto
01.Dezember.2006

Bereits zum zweiten Mal trat ich in den Bürokomplex von –Q8- ein. Gestern Nachmittag war ich zum ersten Mal da, nun schon wider. Damit ist klar, wie die Verhandlungen gestern ausgegangen sind. Einstimmig wurde ich zum Kandidaten von –Q8- ernannt, besonders Pedersen war von mir begeistert. Damit war aber noch nichts in trockenen Tüchern, lediglich der erste Schritt war getan.
Das Gespräch mit dem Geschäftsführer von Predictor verlief von Anfang an komisch. Ständig wollte der gute Herr wissen, ob ich nicht doch schon mal ein Team trainiert habe. Als ich seine Frage bereits zum vierten Mal verneinte, hörte er enttäuscht auf. Das ich Profi war („Ehrlich? Wie heißen sie noch mal? Baumgartner? Kenn ich nicht!“) und eine doch recht bekannte Marketing-Firma hatte („Haben sie die vom Vater übernommen“) war ihm ziemlich egal, beziehungsweise glaubte er mir nicht so wirklich.
Der Mann war hochnäsig, hatte meiner Meinung nach keine Ahnung von Radsport, kurzum, ich konnte ihn von Anfang an nicht leiden…und er mich nicht.
So kam es wie es kommen musste, am Ende des Gesprächs meinte er nur „Herr Baumgarten, ich glaube nicht, dass sie der richtige für uns sind. Übernehmen sie doch mal ein kleines regionales Team und sammeln sie Erfahrungen. Vielleicht kommen sie dann in ein paar Jährchen zu einem nicht gar so kleinen Team und verdienen dort ein bisschen was.“
Nur mit Mühe ging ich ihm nicht an den Kragen. Nach anfänglicher Wut kam später die Enttäuschung in mir hoch. Ich wollte nicht so recht nach Salzburg zurück und blieb daher noch in Brüssel. Ich schaute mir die Stadt an, und fuhr dann zurück in mein Hotel.
Gegen Neun Uhr abends klingelte dann das Telefon, und ich hob widerwillig ab.
„Baumgartner.“
„Hey, Sascha. Ich bin es, Denis.“
„Oh, hallo. Was gibt’s.“
„Zwar wollte dich das Sackgesicht von Predictor nicht, aber meine Chefin will dich nach wie vor. Komm morgen nochmals zu –Q8- Zentrale, du bekommst da einen Vertrag und bist dann frischgebackener sportlicher Leiter von Preditcor-Lotto.“
„Willst du mich verarschen? Wie soll das gehen, wenn mich Predictor nicht will.“
„Ich hab dir ja gesagt das –Q8- Co-Sponsor ist. Und es ist vertraglich festgebunden, das Pedersen einen sportlichen Leiter stellen darf. Und das bist eben du.“
„Toll! Aber ich glaube nicht, dass es sonderlich viel bringt, wenn die eine Hälfte mich will und die andere nicht.“
„Ich glaube nicht, dass du erfolglos sein wirst. Und wenn du dann Erfolg hast, dann werden auch die anfänglichen Unstimmigkeiten weg sein.“
„Das ist ganz schön riskant.“
„Sag das nicht mir sondern Pedersen. Ich nehme aber an, du wirst morgen trotzdem unterschreiben….oder?“
„Ich hab nichts anderes vor. Außerdem möchte ich das blöde Gesicht meines heutigen Gesprächspartners sehen, wenn ich sein neuer sportlicher Leiter bin.“
„Das wird weniger blöd, sondern mehr Wut verzerrt aussehen.“
„Soll mir auch recht sein.“
“Dann ist ja alles klar, freut mich. Wir sehen uns aber morgen leider nicht. Also, viel Glück und Tschüss.“
„Danke, ciao.“

Wie schnell sich das Blatt zum Guten wenden kann. Mit einem Lächeln im Gesicht ging ich zum Abendessen.
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eisel92
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Beitrag: # 403194Beitrag eisel92
1.1.2007 - 18:28

Vertrag
02.Dezember.2006

Heute ging es zum bereits dritten Mal zu –Q8-. Diesmal wusste ich aber zur Abwechslung mal was auf mich zu kommen würde.
Der Vertrag der mir vorgelegt wurde war größtenteils in Ordnung. Das Gehalt war mir egal, die Laufzeit war fürs erste unbegrenzt, denn es war klar, würde –Q8- als Co-Sponsor sterben, würde auch ich weg vom Fenster sein. Mein Aufgabenbereich war nicht klar vorgelegt, ich befürchte, dass ich tun muss, was man mir sagt. Mittlerweile denke ich aber, dass ich nicht verlieren kann. Denn die Erfahrung, die ich mit diesem Team sammeln werde, kann mir später keiner nehmen.
Ich setzte also meine Unterschrift unter den A4 Seiten langen Text, schüttelte ein paar Hände, und bekam dann Informationen, was ich am besten tun würde.
Zu aller erst sollte ich mal mit David Fornes sprechen, dem zweiten sportlichen Leiter. Er war noch immer in Brüssel, und ein Treffen mit ihm war schon auf 20:00 Uhr vereinbart.
Alles Weitere lag in den Händen von mir und David.
Knapp fünf Stunden später saß ich dann mit David in einem kleinen italienischen Restaurant im Stadtzentrum. Unser Gespräch dauerte nicht sonderlich lange. Morgen werde ich die Mannschaft treffen, auch hier in Brüssel. Ein erstes kennen lernen, dann über die Rollen im Team sprechen, anschließend eine Sitzung mit der Teamleitung und wichtigen Sponsoren. Festlegung des Budgets und Suche nach weiteren Sponsoren.
Ich und David nahmen uns außerdem vor, nach freien Fahrern zu suchen, über mehr Personal zu reden und ein Trainingslager zu buchen. Einen groben Plan für Januar wollen wir dann auch noch machen. Das ist also der Plan für morgen, und wahrscheinlich auch noch für übermorgen.
Danach möchte ich erstmal heim nach Salzburg fahren. Schon heute sah ich, wie viel Arbeit auf mich zukommen wird, und wie selten ich fortan Francesca sehen werde. Aber immerhin hab ich meinen geliebten Radsport nun intensiv wieder.
Ich freue und fürchte mich auf morgen. Freuen tue ich mich auf die Herausforderung, aber gleichzeitig fürchte ich mich auch vor einem Versagen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich nicht wirklich bei Predictor willkommen sein werde. Bei den Fahrern vielleicht schon, aber bei der Teamleitung nicht.
Morgen werde ich um einiges schlauer sein.

Alte Freunde und böse Überraschungen
03.Dezember.2006

Um 11:00 Uhr stand das Meeting mit Fahrern, Teamleitung und Sponsoren an. Ich stand daher schon gegen acht Uhr auf. Ich wollte nicht denselben Anzug anziehen, den ich schon bei den Verhandlungen anhatte, daher ging ich noch schnell einkaufen. Zu meinem Glück haben in Brüssel die Geschäfte schon ab neun Uhr offen.
Mit neuem Anzug ging es dann zur Zentrale von Predictor. Vom Aussehen her waren sich die Gebäude von –Q8- und meinem neuen Arbeitgeber ziemlich ähnlich. Glas-Stahl, Glas-Stahl, noch mehr Glas, noch mehr Stahl.
Gleich am Eingang traf ich Daniel, der mich dann in einen großen Pressesaal geleitete. Presse war zwar nicht da, aber dennoch zählte ich an die hundert Leute.
Zu Beginn standen einige teaminterne Präsentationen an. Ich war die erste, wurde also gleich zu Beginn nach vorne gerufen. Zu meiner Freude applaudierten die Fahrer recht laut, bei den Vorsitzenden sah es ganz anders aus. Bei ihnen konnte man eine Stecknadel fallen hören. Nach mir wurden die Fahrer nach vorne gebeten, was mir und David die Chance gab, alle ein wenig genauer kennen zu lernen. Ich ging also durch die Reihe von Fahrern. So manches Gesicht erkannte ich, bei anderen wiederum musste ich passen. Evans, Hoste, McEwen, Steels, Van Huffel, Leukemanns und Rodriguez erkannte ich. Den Rest muss ich erst genauer kennen lernen.
Anschließend kamen die Sponsoren zu Wort. Zu meiner Überraschung war auch Denis dabei. Es wurde eigentlich nicht all zu viel gesprochen, einzig nennenswert waren die Ziele. Als ich die hörte, kam wieder die Angst des Versagens in mir hoch.
Ein Top5 Platz bei der Tour, das Bergtrikot beim Giro, aufs Podest beim Wallonischen Pfeil. Das wird ziemlich schwer…bis unmöglich. Danach war das Meeting vorbei.
Nächster Termin des Teams war in einer Woche, das Training beginnt morgen. Das Training morgen werde ich führen, da David sich um Sponsoren und eben freie Fahrer kümmern möchte. Das wird wahrscheinlich eine Woche so gehen.
Anscheinend setzen die feiner Herren von Predictor kein großes Vertrauen in mich.
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eisel92
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Beitrag: # 403241Beitrag eisel92
2.1.2007 - 11:39

Die nächsten beiden Tage vergingen sehr schnell. Ich fuhr mit dem Team jeweils fünfzig flache Kilometer, was bei allen sehr gut ging, und sehr gut ankam. Ich war nicht überbelastet, und die Fahrer kamen langsam wieder zu einer gewissen Grundform.
Während ich jeden Tag von zehn bis fünfzehn Uhr mit dem Team trainiere, machte sich David an andere Aufgaben heran. Zu allererst kümmerte er sich um neue Sponsoren. Oder besser gesagt, suchte er nach neuen Sponsoren – erfolglos. Er fand einfach keine. Niemand wollte Geld in das Team hineinstecken.
Er gab natürlich nicht auf und schaffte es dann irgendwann, nach unzähligen Telefonaten, eine kleine Firma anzuheuern. Die Firma ist so klein, dass ich schon ihren Namen vergessen hatte. Bei der Suche nach freien Fahrern hatten wir deutlich mehr Glück. Alle Fahrer, die wir anfragten, waren zu einem Gespräch bereit.
In den kommenden Tagen wird David mit Ullrich, Landis, Botero, Contador, Davis, Pediguero und Etxeberria sprechen. Mal sehen, was dabei raus kommt.
Auch ein Trainingslager ist schon gebucht. Wir werden vom 04. bis zum 14.Januar in Malaysia trainieren. Dort werden wir hoffentlich bester Trainingsbedingungen vorfinden, warm wird es auf jeden Fall sein. Ich trainierte also die letzten zwei Tage, und David kümmerte sich vorwiegend um kommerzielles.
Am 06.Dezember flog ich dann heim nach Salzburg. Nach einer Woche in Brüssel war es eine Wohltat, endlich wieder daheim zu sein. So konnte ich wieder etwas zurückschalten und mich ein wenig ausruhen. In drei Tagen, am Neunten also, würde ich dann ein zweites Mal nach Brüssel und dann bis knapp vor Weihnachten dort bleiben. Die Tage daheim taten mir richtig gut. Aber schöne Zeit vergeht ja bekanntlich schnell, daher waren sie auch in nu um.
Ehe ich mich versah, saß ich schon wieder im Flieger nach Brüssel. Ein aufgeregter David Fornes hatte mich am Tag meiner Abreiße angerufen, um mich über die Verhandlungen mit den freien Fahrern zu informieren. Er wollte mir nichts genaueres Sagen, verriet mir aber schon mal, dass wir Zusagen wie Absagen bekamen. Da wir eigentlich nur starke Fahrer kontaktiert haben, war das schon mal eine gute Nachricht.
In Brüssel angekommen wurde ich auch gleich von David abgeholt und zur Zentrale gebracht. Dort offenbarte er mir endlich unsere neuen Fahrer…
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José Miguel
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Beitrag: # 403243Beitrag José Miguel
2.1.2007 - 11:46

Großartig, mach weiter so :D !
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eisel92
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Beitrag: # 403256Beitrag eisel92
2.1.2007 - 13:57

Willkommen bei Predictor
09.Dezember.2006

„Den Anfang bei unseren Gesprächen machten Ullrich und Landis. Am Vormittag Landis. Der Amerikaner wollte von Anfang an nicht so wirklich. Als wir ihm sagten, dass er die Tour für uns als Chef fahren würde, war er wenig beeindruckt, ebenso bei den 50.000 Euro Gehalt das wir ihn anboten. Im Endeffekt hatte er kein Interesse, das erste Gespräch war ein Reinfall. Ullrich hingegen wollte wirklich zu uns. Die Frage nach dem Rennplan war schnell geklärt, ebenso die Vertragszeit. Kamen wir zum kritischen Punkt des Gehalts. Und dieser Punkt war tatsächlich mehr als kritisch. Ullrich wollte ein 5-stelliges Gehalt. Wir überlegten hin und her, wogen ab, wie viel wir mit Ullrich erreichen könnten, und kamen nach reichlicher Bedenkzeit einstimmig zu einem Entschluss. Wir sind nicht bereit 100.000 Euro zu zahlen. Ullrich zog enttäuscht von Dannen, und wir waren auch nicht besonders glücklich. Zwei Gespräche, zwei Absagen. Morgen soll es besser laufen, dachten wir uns. Am nächsten Tag standen die Gespräche mit Botero und Contador an. Botero gefiel uns sehr gut. Stark in den Bergen, im Zeitfahren so und so eine Größe. Seine Gehaltvorstellungen passten, auch seine Rennplanung war in Ordnung, und die Laufzeit seines Vertrags und seine Rolle im Team waren so und so nur mehr Formsache. Nach gerade einmal 30 Minuten Verhandlung war Botero neuer Bestandteil unseres Teams. Damit gingen wir mit ganz anderen Vorraussetzungen in das Gespräch mit Contador. Für die Vuelta wäre er natürlich super gewesen, aber wir wollten nicht noch mal das Gehalt von Botero zahlen. Damit kamen wir zu einer weiteren Absage, die uns aber nicht sonderlich wehtat. Der zweite Verhandlungstag ging also ganz gut zu Ende. Nach vier Verhandlungen hatten wie Botero in der Tasche, andererseits aber auch 3 Absagen.
Nächster Tag, nächste Verhandlungen. Davis vormittags, Etxeberria nachmittags. Davis wollten wir als Nummer 2 nach McEwen, er hätte also bei der Tour nicht die aller besten Vorrausetzungen gehabt. Daran, und an unserer Meinung nach übertriebenen Gehaltsvorstellungen scheiterten auch diese Verhandlungen. Etxeberria konnten wir mit 20.000 Euro ködern, schnell waren wir uns einig. Er soll bei den hügeligen Klassikern im April vorne dabei sein. Gestern kam es dann zum Abschluss. Mit Pediguero versuchten wir einen weiteren starken Hügelfahrer zu verpflichten. Und das gelang uns auch. Damit ist unser „Hügelteam“ ziemlich stark. Die Neuzugänge Pediguero und Etxeberria, da zu Leukemanns, Horner und Cadel Evans. Damit müssten wir wichtige ProTour Punkte bereits im April schaffen. Was meinst du, Sascha?“

Ich war natürlich begeistert. Botero, Etxeberria und Pediguero passen meiner Meinung nach ohnehin besser ins Team als Landis, Ullrich und Davis. Contador hätte ich schon noch gerne gehabt, aber was soll man machen. Damit war dieser Teil unserer Arbeit geschafft. Co-Sponsoren waren noch immer rar, beziehungsweise nicht vorhanden. Dafür hatten wir unser Personal mit bekannten Ärzten, Trainern und Scouts aufstocken können. Diese Scouts haben wir auch schon weggeschickt. Einen ins Baskenland nach Spanien, den anderen nach Norditalien. Dort werden sie sich jetzt durchgehend aufhalten. Nur zu Weihnachten und Neujahr dürfen sie für jeweils zwei Tage nach Hause. Danach wollen wir sie wieder in den Regionen auf der Suche nach Bergfahrer und Leute für Etappenrennen sehen. Ende Februar dürfen sie dann heim…um wenig später wieder weggeschickt zu werden. Das Leben als Scout ist wirklich nicht lustig. Evtl. schau ich auch für eine Woche vorbei, am Liebsten ins Baskenland. Dann hol ich mir einen Fahrer und bau ihn auf. Das wäre ein Traum: Ein von mir entdeckter Fahrer, der später einmal die Tour gewinnt, natürlich in einem Team welches ich trainiere.

Nach dem Daniel mit die neue Kadersituation erklärt hat, sprachen wir noch ein wenig über unseren Plan im Jänner. Die australischen Meisterschaften sollen natürlich von McEwen gewonnen werden, Cadel Evans hätten wir dann als Versicherung, falls der Kurs zu selektiv wäre. Danach wollen wir bei der Tour Down Under auftrumpfen, ebenfalls mit McEwen. Da soll zumindest ein Etappensieg drinnen sein, in Wirklichkeit wollen wir aber mehr. Der Doha International GP wird eventuell auch gefahren, dass entscheiden wir kurzfristig. Die Tour of Katar wollen wir aber nicht unbedingt fahren. Wozu auch? Die Australien Rundfahrt reicht. Im Februar stehen dann so viele Rennen an, da wollen wir uns jetzt noch gar keine Gedanken machen. Die nächsten Tage wir trainiert, viel steht sonst nicht mehr an. Wir haben eigentlich außerordentlich früh die Saisonplanungen abgeschlossen. Damit konnten wir jetzt schon eine Pressekonferenz ansetzten. Am 22.Dezember ist sie angesetzt. Also in knapp zwei Wochen. Danach geht es in die Vorbereitungsendphase, und dann geht es zu den Kängurus.
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Beitrag: # 403268Beitrag typ
2.1.2007 - 15:00

eisel92 hat geschrieben:

Evtl. schau ich auch für eine Woche vorbei, am Liebsten ins Baskenland. Dann hol ich mir einen Fahrer und bau ihn auf. Das wäre ein Traum: Ein von mir entdeckter Fahrer, der später einmal die Tour gewinnt, natürlich in einem Team welches ich trainiere.


Daraus lässt sich doch was machen. :D

eisel92
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Beitrag: # 403276Beitrag eisel92
2.1.2007 - 16:47

Die nächsten Tage waren nicht besonders aufregend. Diesmal trainierten wir den Kader gemeinsam, also ich und David. Botero, Perdiguero und Etxebarria waren wie alle anderen nicht besonders fit. Aber nach der Pause ist das klar. Währenddessen konnten wir mit Bridge einen weiteren starken Hügelfahrer verpflichten, damit sollte der Kader aber jetzt endgültig komplett sein. Nach den Trainings sitzen ich und David zusammen und analysieren alles. Wie weit unserer Fahrer seit Trainingsbeginn in Form gekommen sind. die Pressekonferenz rückt immer näher, ich mach mir keine besonderen Gedanken zu dieser. Ich werde der Presse vorgestellt werden, werde einige Worte sprechen, danach geht es ausschließlich um den Kader.

Pressekonferenz
22.Dezember.2006

Auch die weiteren Tage vergingen sehr schnell, im hand um drehen fand ich mich mit David hinter einer Bühne mitten in Brüssel wieder. Wir saßen da, die Maske machte uns fertig, trotz meinen „Wozu der Aufwand“ Rufen. Wir mussten nicht all zu Lange warten, denn bereits am Beginn sollte die Leitung vortreten. Den Mann von Predictor kennen wir nach wie vor nicht, daher wurden nur David und meine Wenigkeit auf die Bühne gebeten.
Freundlicher Applaus, wie gewohnt besonders bei den Fahrern, danach Ruhe. David sprach ein paar Worte, danach kam ich dran.
Viel fiel mir nicht ein, ich sagte einfach „Ich freu mich auf die Herausforderung, und hoffe, das wir ein erfolgreiches Jahr hinlegen können“ Nach unserer Beiden kurzen Reden nahmen wir vor der Bühne Platz. Es wurde kurz über die Ziele gesprochen, was beiläufig eine neue Information für uns brachte. Es hieß nämlich, dass das Team eine Top10 ProTour Platzierung erreichen will. Die nächste schwer lösbare Aufgabe. Weiters wurden dann die Fahrer vorgestellt, natürlich auch die letzten Neuzugänge.
Es ging dann noch ein wenig weiter, ehe es endlich zum von mir herbeigesehnten Essen ging. Alles was das Herz begehrt gab es da, von köstlichen Fleischgerichten bis zu exotischen Variationen von Meeresfrüchten…einfach herrlich. Ich entschied mich für einen gegrillten Octopus in Mango-Orangensauce. Lecker!
Nach dem köstlichen schlemmen posierten wir noch für die Kameras und es wurde noch einmal für die Presse ein schneller Überblick über unsere besonders starken Fahrern gegeben. Ich fand das Schwachsinn, weil einige Fahrer dadurch demotiviert sein werden. Die Leute von Predictor fanden es toll, weil dadurch noch mal der Kader erheblich besser dargestellt werden würde. Am Ende kam dann das raus:

Bild

Nach der Pressekonferenz fuhr ich noch mal schnell ins Hotel, holte dort meine bereits gepackten Koffer ab, und fuhr dann per Taxi zum Flughafen. Mein Flug ging um 21:00 Uhr, momentan sitze ich in Flieger. Ah, da kommt die Stewardess.
„Wollen Sie was trinken?“
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Beitrag: # 403286Beitrag arkon
2.1.2007 - 18:11

irre ich mich oder hat perdiguero seine karriere im sommer beendet?
wer keine ahnung hat - einfach mal die fresse halten

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