Beitrag: # 415400Beitrag
Escartin
16.3.2007 - 21:09
30.6.2006, lang ist es her, das hier etwas geschrieben wurde.
Heute interessiert mich allerdings Tom Boonen und damit ein ganz anderes Double. Ich bin nämlich momentan etwas enttäuscht von Boonen, der anscheinend noch immer Sprinter sein will. Ich hatte doch gehofft, dass er sich zunehmend auch für schwierigere Klassiker interessieren würde, gerade auch mit der Aussicht auf drei recht schwere WM-Kurse.
Es wäre vermessen, bei Boonens Niveau zu kritisieren, dass er stagniert, aber ich hatte (und habe noch) durchaus Hoffnung, dass er nicht noch zehn Jahre lang nur auf die Pflasterklassiker schaut. Und momentan kann er seine Palmares nur noch um San Remo und Tours erweitern.
Konkret: Ich möchte, dass er die Ardennen und die schwereren Herbstklassiker mal ins Auge fasst. Das Double Pflaster+Hügelmonument haben in ihrer Karriere nur wenige Sportler geschafft, Tafi hat die Lombardei gewonnen, Sörensen Flandern+Lüttich. Das ultimative Double Roubaix+Lüttich haben in den letzten 30 Jahren überhaupt nur Hinault und Kelly geschafft.
Ergo: Ist es heute noch möglich, in einer Karriere beide Rennen zu gewinnen?
Ich persönlich meine ja, van Petegem z.B. hatte durchaus starke Resultate in Lüttich, allerdings dürfte es nicht als echtes Double innerhalb eines Jahres möglich sein. Wer sich in seiner Karriere aber unterschiedliche Ziele setzt, der sollte schon in der Lage sein. Die Frage ist allerdings, ob es das Risiko wert ist, von einer erfolgreichen Spezialisierng noch einmal umzusatteln.
"Wittgenstein pondered what time it could be on the sun (it was a nonsensical question, he concluded)." - The Economist