Drei Klassiker sind auch eine Tour

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

Krakau
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Beitrag: # 391424Beitrag Krakau
14.10.2006 - 15:09

arkon hat geschrieben:gut soweit, aber BITTE BITTE lass diese unsitte, künstlich spannung erzeugen zu wollen, indem du namen nicht nennst. ist nicht nur in deinem aar so und bis zu einem gewissen grad ist es auch lustig, aber in dem maße, in dem du es praktizierst, nervt es nur noch...
Bin anderer Meinung, finde es ganz gut.

Ansonsten guter AAR, hoffe aber, dass demnächst der kader bekannt wird und die Saison beginnt.

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Alejandro V.
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Beitrag: # 391430Beitrag Alejandro V.
14.10.2006 - 15:36

Aus meiner Sicht ist das ein zweischneidiges Schwert. Ich will ja nicht immer sofort schreiben, mit wem verhandelt wird, da es ja auch einen gewissen Teil der Spannung ausmacht, nicht sofort zu erfahren, wer gemeint ist, so zumindest meine Sicht der Dinge.

Auf der anderen Seite ist es zum einen für mich selber auch nicht gerade befriedigend, immer wieder gleiche Wörter zu benutzen, da nunmal der Umschreibungsspielraum für eine unbekannte Person nicht sonderlich groß ist. Zudem finde ich gerade solche Posts wie von dir erfreulich, da ich selber ja schlecht beurteilen kann, wie das auf andere wirkt. Insofern werde ich mir deine Kritik natürlich zu Herzen nehmen und versuchen, in Zukunft öfter gleich die Namen zu nennen. Dennoch werde ich bei drei, vier Fahrern nicht sofort das Geheimnis lüften, da ja gerade die Kapitänsfragen nicht unwesentlich für das Team selber und damit den AAR sind.
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Alejandro V.
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Beitrag: # 391924Beitrag Alejandro V.
15.10.2006 - 16:33

Joop übernachtete in einem kleinen Hotel in Ahlen, ehe es am nächsten Tag mit dem neuen sportlichen Leiter, Rolf Aldag, nach Bonn fuhr. Rolf meinte, dass er von drei interessanten Fahrern wüsste, die bei T-Mobile unzufrieden sind und gerne wechseln würden. Den Anfang machte ein Gespräch mit Eric Baumann. Baumann war ein endschneller Mann, der bei kleieren Veranstaltungen durchaus um den Sieg sprinten konnte, bei großen Events im Regelfall aber keine Chance hatte. Da Joop aber an ihn glaubte und es zudem für möglich hielt, dass Baumann bei den kleineren ProTour-Events punkten könnte, begannen die Sondierungsgespräche. In der Tat war Baumann bei T-Mobile unzufrieden, da dort seiner Meinung nach zu sehr auf Rundfahrer gesetzt werde, während die anderen Fahrer viel zu kurz kommen würden. Dementsprechend interessiert war er auch, im neu formierten Team zu fahren und als die Gespräche aufhörten, hatte Joop ein mehr als gutes Gefühl. Man vereinbarte, sich in drei Tagen in Amsterdam zu treffen, um den Vertrag zu unterzeichnen und somit den Wechsel offiziell zu machen.

Nach dem geglückten Gespräch telefonierte Joop mit Eddy, um ihn auf den neuesten Stand zu bringen: „Eddy, es gibt zwei gute Nachrichten: Rolf hat das Angebot angenommen, ich bin hier mit ihm schon unterwegs, um Fahrer zu verpflichten. Eric Baumann hat auch gleich angebissen, er wird demnächst einen Vertrag bei uns unterzeichnen.“ Eddy nahm dies erfreut zur Kenntnis und berichtete seinerseits ebenfalls erbauliches: „Joop, hör zu: Nico Eeckhout wird höchstwahrscheinlich auch zu uns kommen. Er war sehr angetan vom Konzept und der Rolle, einer der Köpfe des Teams zu werden. Ich war heute in Flandern unterwegs, habe diverse Profis getroffen und mich umgehört, wer denn alles auf dem Markt sei. Wenn das stimmt, was ich hier erfahren habe, dann könnten wir riesengroßes Glück haben. Wir müssen uns in zwei Tagen unbedingt treffen und hier nach Flandern fahren, es gibt etliche freie Fahrer,die uns weiterhelfen können.“ Aber ehe es nach Flandern ging, wollte Joop noch wichtige Gespräche in Deutschland führen. Man beschloss, morgen noch in Bonn zu verweilen und mit zwei anderen Fahrern Gespräche zu führen, ehe man noch einen Abstecher in die Eifel machen würde.
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qui_killer
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Beitrag: # 391955Beitrag qui_killer
15.10.2006 - 18:10

Dass ich jetzt schon Enzugserscheinungen hab, und fast stündlich nach neuen Posts in deinem AAR gucke kann doch nur ein gutes Zeichen sein oder? :lol:

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Alejandro V.
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Beitrag: # 392706Beitrag Alejandro V.
18.10.2006 - 0:31

Joop und Rolf machten da weiter, wo sie Tags zuvor aufgehört hatten: Gespräche mit potenziellen Fahrern führen. Au der Liste für heute standen Bastiaan Giling und Marcus Burghardt, zwei Jungprofis bei T-Mobile. Zuerst sprach man mit Giling, der bereits die U23-Variante von Paris-Roubaix gewinnen konnte und dementsprechend großes Potenzial bei Nordklassikern besaß. Bas hörte sich zunächst an, was Rolf und Joop vorzutragen hatten, ehe er selber das Wort ergriff: „Der Gedanke daran, wieder in einem holländischen Team zu fahren, gefällt mir mehr als gut. Allerdings bin ich T-Mobile doch etwas schuldig, schließlich haben sie mich letztes jahr zum Profi gemacht. Ich werde es mir gut überlegen, aber möchte vorher auch T-Mobile zu Wort kommen lassen.“ So hatte sich Joop das nicht gedacht: Er war eigentlich davon ausgegangen, dass Bas Feuer und Flamme für die idee sein würde, bei ABN-Amro zu fahren.

Wie dem auch sei, sie mussten Gilings Meinung akzeptieren und führten nach einer gemütlichen Tasse Kaffee weitere Gespräche, diesmal mit Marcus. Allerdings bissen sie hier von Anfang an auf Granit: Marcus fühlte sich nach eigenem Bekunden sehr wohl bei T-Mobile und sähe seine Perspektiven nicht mehr so schlecht wie noch im Sommer. Da er auch lieber in einem deutschen Team fahren würde, lehnte er dankend ab. Immerhin hatte er noch einen Tipp für Joop und Rolf: Ein aufstrebender, junger, deutscher Fahrer, der ebenfalls über Potenzial bei Nordklassikern verfüge und momentan auf dem Markt sei. Joop und Rolf bedankten sich, insgeheim wissend, dass sich dieser Tipp als Volltreffer entpuppen könnte.

Eddy war unterdessen weiterhin in Belgien unterwegs, wobei es ihm um den Nachwuchs ging: Wouter Weylandt wurde kontaktiert; ein junger Belgier mit guten Anlagen im Sprint. Dabei, so erklärte Eddy ihm, würde er aber eher selten die Rolle des Sprintkapitäns annehmen, sondern sollte in erster Linie mit erfahrenen Sprintern zusammenarbeiten, um von diesen zu lernen. Wouter hatte erst 2005 einen Vertrag bei Quickstep unterzeichnet, sah aber wenige Chancen, an der Riege der Klassikerspezialisten vorbeikommen und seine eigenen Möglichkeiten wahrnehmen zu können. Endgültig zusagen konnte er noch nicht, aber er versprach, alles dafür zu tun, um eine Freigabe von Patrick Lefévre zu kriegen. „Hoffentlich wird das nicht zu viel“, dachte sich Eddy, „schließlich ist Wouter nicht der einzige Fahrer von Quickstep, den wir haben wollen...“
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Alejandro V.
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Beitrag: # 393089Beitrag Alejandro V.
19.10.2006 - 20:53

Endlich: Nach der Verpflichtung von Nico Eeckhout konnten Joop und Eddy weiteren Vollzug melden. Eric Baumann hatte ja schon den Vertrag unterzeichnet und heute erhielten sie von Bas Giling sowie Wouter Weylandt per Fax unterschriebene Verträge, womit schon vier Fahrer verpflichtet waren. Joop fuhr mit Rolf in die Nähe von Köln, um einem andeern Fahrer ein Angebot zu unterbreiten, von dem er restlos überzeugt war: David Kopp gewann 2005 den Klassiker Rund um Köln, besaß aber neben einer gewissen Endschnelligkeit und Talent an kurzen, steilen Anstiegen auch die Härte, die für die Nordklassiker benötigt wurde – ein Allrounder, wie er im Buche stand. Ihm war bei den großen Rennen natürlich nur eine Helferrolle zugedacht, allerdings offerierte ihm Joop, bei einigen deutschen Rennen die Kapitänsrolle zu übernehmen. David bedanke sich für das Angebot, erwähnte aber im gleichen Atemzug, dass er von zwei anderen Teams Angebote vorliegen hätte und sich entscheiden müsste, wie er seine Perspektivne beim jeweiligen Rennstall sähe.

Ohne genaueres zu wissen, fuhren Rolf und Joop nach Gerolstein, um mit einigen interessanten Fahrern zu verhandeln. Vorrangig war dabei die Personalie des Rundfahrers, für das man einen aufstrebenden, jungen Deutschen im Visier hatte. Die Gespräche gestalteten sich aber sehr viel kürzer als erwartet: Markus Fothen winkte dankend ab, da er sich bei Gerolsteiner sehr wohl fühlen würde und überdies gute Chancen sah, bei einer großen Rundfahrt als Kapitän zu fahren. Immerhin konnte Joop den neuerlichen Nackenschlag dadurch verdauen, dass ein gewisser Heinrich Haussler, der bereits eine Vuelta-Etappe gewinnen konnte, dem Angebot sehr viel aufgeschlossener gegenüberstand. Heinrich wurde auch versprochen, bei einer großen Landesrundfahrt eingesetzt zu werden und überdies einer der Joker bei den Klassikern zu sein. So konnten sich Joop und Rolf wenigstens mit der Hoffnung schlafen legen, ein sehr gutes Klassikertalent an der Angel zu haben.

Eddy war überdies auch nicht untätig und hatte mit einem der Oldies bei Quickstep, Servais Knaven, verhandelt. Knaven fühlte sich bereit für einen Tapetenwechsel und ihm gefiel überdies die Rolle, Mentor für die jungen Fahrer zu sein, so dass die Verhandlungen nicht gerade lange andauerten - noch am Abend setzte er seine Unterschrift unter den ab 1. Januar 2006 gültigen Vertrag. Auch um den Nordklassikerkapitän kümmerte sich Eddy und dabei fiel seine Wahl auf einen weiteren Quickstep-Fahrer. Der recht junge Belgier hatte schon renommierte Rennen wie den Omloop Het Volk gewonnen, steckte aber hinter Tom Boonen fest und hatte auch schon latuhals über Het Laatste Nieuws verkünden lassen, dass er sich ein neues Team suchen werde. Da schien das Angebot von Eddy wie gerufen zu kommen, denn die Gespräche verliefen sehr, sehr gut. Allerdings wollte zum einen der Fahrer noch eine Nacht über das Angebot schlafen, zum anderen musste sich Eddy noch mit Joop einig werden, ob er denn auch wirklich der richtige sei.
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restloch
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Beitrag: # 393136Beitrag restloch
20.10.2006 - 0:39

Sehr guter AAR und es scheint ein sehr sympathisches Team zu werden. Mag die Klassiker eh mehr als die Rundfahrten. Übrigens: Nick Nuyens

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Alejandro V.
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Beitrag: # 393155Beitrag Alejandro V.
20.10.2006 - 10:27

Völlig übermüdet wachte Joop um sieben Uhr morgens auf, als sein Telefon klingelte. Eddy war an der anderen Seite der Leitung und erzählte ihm vom Nordklassikerkapitän, den er ausfindig gemacht habe. Als Joop den Namen hörte, stockte ihm der Atem: Es war tatsächlich kein anderer als Nick Nuyens, der da zu ABN Amro wollte – eines der größten Nordklassikertalente überhaupt und jetzt schon ein Mitfavorit bei den ganz großen Klassikern. „Versuche auf jeden Fall, ihn zu bekommen, Eddy. Ich fahre heute in die Niederlande und suche noch Leute für hügelige Klassiker. Mach du dich lieber auf die Suche nach Rundfahrern, davon gibt es ja nicht gerade viele.“ Rolf kam mit in die Niederlande, wollte aber am nächsten Tag zu Verhandlungen schon wieder nach Deutschland zurück. In den Niederlanden hatte sich Joop heute zwei sehr interessante Fahrer vorgenommen, die zusammen die Kapitänsrolle bei den Ardennenklassikern ausfüllen sollten. Zum einen handelte es sich dabei um Karsten Kroon, dessen Vertrag bei Rabobank auslief und der durch seinen Sieg am Henninger Turm von sich reden machte. Nach dem üblichen Prozedere der Vorstellung der Rolle im Team erlebte Joop aber eine Überraschung: Karsten war so angetan, dass er an Ort und Stelle den Vertrag unterschrieb.

Beim deutschen Vizemeister von 2004 und mutmaßlichem Gewinner der Continental-Tour 2005. Stefan Schumacher, gestaltete sich die Sache natürlich schon schwieriger. Der Badener wollte über jedes Detail Bescheid wissen und lies sich äußerst explizit seine vorgesehene Rolle im Team erläutern. „Klar“, dachte sich Joop, „wir sind nicht die einzigen, die ihn haben wollen. Er hat wahrscheinlich die Qual der Wahl.“ Joop setzte darauf, dass er David Kopp verpflichten könnte. Er und Stefan wurden sehr gute Freunde, als sie 2004 gemeinsam für Lamonta fuhren. Irgendwie würde sich das bestimmt einrichten lassen, dass Stefan nächstes Jahr bei ABN fahren würde...
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Petacchi
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Beitrag: # 393253Beitrag Petacchi
20.10.2006 - 16:41

Also mir gefällt dein AAR sehr gut, vorallem das Geheimnissvolle zu Begin fand ich sehr interessant. Ich bin echt mal auf die Rennen gespannt.
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Alejandro V.
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Beitrag: # 393513Beitrag Alejandro V.
21.10.2006 - 18:45

Kleine Info am Rande: Im ersten Post steht der bisherige Kader, später werden da wieder Ergebnisse eingetragen
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Alejandro V.
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Beitrag: # 394261Beitrag Alejandro V.
24.10.2006 - 20:44

Nach ein paar Tagen saßen sie endlich wieder gemeinsam in ihrem Büro in Amsterdam: Joop und Eddy besprachen verdienste Dinge, während nacheinander David Kopp, Nick Nuyens und Stefan Schumacher eintrafen, um nach letzten Gesprächen ihre Verträge zu unterzeichnen. Immerhin, ein gutes Grundgerüst hatten sie jetzt geschaffen, aber langsam ging es darum, den Faden nicht zu verlieren. Rolf war telefonisch hinzugeschaltet, da er noch in Deutschland reiste, um mit verschiedenen Fahrern zu sprechen. Zunächst einmal ging es um erfreuliche Nachrichten: Es wurden die ersten Co-Sponsoren gefunden. Adidas konnte man als Ausrüster gewinnen, wodurch man immerhin 500.000 €uro mehr pro Jahr hatte über eine Gesamtlaufzeit von drei Jahren. Eddy war auf die Idee gekommen, einen Sponsorenpool einzurichten für Firmen, die entweder nicht das Geld hatten oder den Aufwand betreiben wollten, als ener der Hauptsponsoren aufzutreten. Auf diese Weise kassierte man von den Rotterdam Verzekeringen, Philips, Bosch und Spreequell zusammen ca. 80.000 €uro jährlich. Der erste große Co-Sponsor kam aber aus Beglien: Chocolade Jacques würde das Team mit beinahe einer Million €uro unterstützen, wodurch sich der Gesamtetat jetzt schon auf beinahe 4,8 Millionen €uro bezifferte, obwohl noch ein deutscher Großsponsor gefunden werden sollte. Chocolade Jacques würde auch gleich einen ganzen Haufen neuer Fahrer mitbringen, da man das Continental-Team einstellen würde.

Die weiteren Diskussionen gingen um die rundfahrer im Team. Die Klassikerkapitäne hatte man mit Nuyens, Kroon und Schumacher abgehakt, aber für die großen Rundfahrten war man noch recht unentschlossen. Rolf unterbreitete zwei interessante Vorschläge aus Deutschland, die er abklopfen würde und Eddy hatte auch noch einen jungen Fahrer im Visier. Schlechter stand es da schon bei den Berghelfern, wofür wahrscheinlich ein paar Spanier, Österreicher oder Italiener verpflichtet werden müssten. Insgesamt nahm das Team aber immer konkretere Formen an: Joop wurde damit beauftragt, den Kader von Chocolade Jacques zu sortieren. Alle Fahrer mit einem Vertrag für 2006 würden übernommen werden, bei den anderen würde von Fall zu Fall entschieden. So ging die sportliche Leitung mehr oder weniger erwartungsfroh in die nächsten Tage...
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restloch
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Beitrag: # 394309Beitrag restloch
24.10.2006 - 22:45

Hatte schon sehnsuchtig drauf gewartet. Weiter so!

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Alejandro V.
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Beitrag: # 395165Beitrag Alejandro V.
29.10.2006 - 13:13

Sorry für die unregelmäßigen Posts, habe zur Zeit aber viel zu tun. Morgen geht es aber definitiv weiter. Versprochen!
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Beitrag: # 395421Beitrag Alejandro V.
30.10.2006 - 22:33

Eddy und Joop waren sichtlich geschafft, als sie den Kader von Chocolade Jacques durchgegangen und mit jedem der Fahrer Einzelgespräche geführt hatten. Da bei vielen die Verträge auch für 2006 galten, wurde keiner der auslaufenden verlängert – Arne Daelmans, Steven Kleynen, Pieter Mertens, Jef Peeters, Kevin van Impe und Wesley van Speybroeck mussten sich, so leid es der Teamleitung auch tat, einen neuen Arbeitgeber suchen. Immerhin wollte man ja noch eigene Vorstellungen einfließen lassen, weshalb man schon zähneknirschend einigen Fahrern die Weiterbeschäftigung ermöglichte. Rolf meldete sich aus Deutschland, um von zwei Fahrern zu berichten, die Interesse hätten. Da beide aber nicht ganz billig sein dürften, musste nun überlegt werden, welcher von beiden nun kommen sollte.

Eddy plädierte dafür, zuerst mit dem belgischen Rundfahrer Kontakt auf zu nehmen und anschließend über die beiden zu verhandeln. Vielleicht, so sein Gedanke, würde man ja eine Lösung finden, beide zu binden. Joop sollte sich nun vorwiegend auf die Suche nach niederländischen Fahrern machen, wobei er zumindest schon ein paar Kandidaten hatte. Kai Reus wurde telefonisch kontaktiert und wollte sich gerne mit Joop treffen, während er noch bei anderen Kandidaten anfragen musste. Aus Belgien wurde nunmehr nur noch der Rundfahrer kontaktiert, da es ja ein drei-Nationen-Team werden sollte und Belgier ohnehin die Überzahl der Fahrer ausmachten. Eddy wollte zudem nochmal mit einigen vorerst übernommenen Fahrern reden, ob sie sich nicht aus dem Vertrag rauskaufen ließen.

Ein Vertreter von ABN teilte unterdessen mit, dass er auf der Suche nach dem deutschen Co-Sponsor in aussichtsreichen Verhandlungen stand und man wohl mit einer zusätzlichen Million liebäugeln konnte – Geld, das momentan mehr als gut gebraucht werden konnte. „Die nächsten Tage werden zäh“, sagte Eddy zu Joop. „Wenn der Sponsor doch nur nicht auf diese aberwitzige Forderung von Chocolade Jacques eingegangen wäre...“
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Alejandro V.
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Beitrag: # 396230Beitrag Alejandro V.
5.11.2006 - 23:15

Unermüdlich hatte Eddy mit den Fahrern gesprochen, mit Vertretern von Chocolade Jacques verhandelt und natürlich mit Joop und Rolf. Primär ging es darum, den Klotz von Fahrern aus dem ehemaligen Continental-Team wenigstens ein Stück weit zu verringern. Natürlich war Chocolade Jacques am Anfang nicht erfreut über Eddys Vorstoß und pochte auf den bereits unterschriebenen Vertrag (aus diesem Grund war Rolf auch bei den laufenden Verhandlungen mit dem deutschen Sponsor zugegen), aber am Ende konnte Eddy einen Erfolg vermelden: Es mussten lediglich zehn Faher übernommen werden, wobei Nico Eeckhout ja schon mitgezählt werden durfte. Tom Stubbe und Aaron Huysmans sollten auf jeden Fall übernommen werden, da Eddy von ihnen viel hielt. Generell würde jedoch ein Großteil der übernommenen Fahrer als Wasserträger fungieren. Entsprechend glücklich über den Erfolg fuhr Eddy nach Brügge, um sich mit dem angestrebten Rundfahrkapitän zu unterhalten. Ohne große Umschweife sprach Eddy aus, dass man sich für ihn als einen der beiden Kapitäne entschieden hatte und er eine wichtige Rolle im Team bekommen würde, persönliche Helfer natürlich inklusive. Ohne große Umschweife kam auch die Antwort, die zu Eddys Erleichterung positiv klang: Sein Kandidat war beim aktuellen Team unzufrieden, da er sich ohne Helfer rumschlagen musste und befand, dass seine Leistungen nicht genug Beachtung bei der Teamleitung finden würden. Er hatte sogar eine Ausstiegsklausel in seinem aktuellen Vertrag, die immerhin 100.000 €uro betrug und bei guten Leistungen auf bis zu 170.000 €uro steigen konnte. Dennoch, Eddy war es das Geld wert, wobei er sich natürlich noch mit seinen Kollegen beraten musste.

Von diesen war Joop wie vereinbart in den Niederlanden unterwegs, um weitere Fahrer zu verpflichten. Das Treffen mit Kai Reus verlief sehr gut und so vereinbarte man ein Treffen im Büro in den nächsten Tagen, um den Vertrag zu besiegeln. Ein weiterer Wunschkandidat zeigte ebenfalls großes Interesse: Max van Heeswijk gefiel anscheinend die Vorstellung, der Sprintkapitän zu sein und dabei auch noch jungen Talenten Ratschläge zu erteilen, so sehr, dass er an Ort und Stelle Dank auslaufenden Vertrages gleich einen neuen unterschreiben konnte – bei ABN-Amro. Einen weiteren Fahrer fand Joop in Laurens ten Dam, einem guten Wasserträger, der zudem im Kampf gegen die Uhr nicht die schlechteste Figur machte. Auch Laurens zögerte nicht lange und sagte eine Vertragsunterschrift mündlich zu. Mit so viel Erfolg hatte Joop gar nicht gerechnet, so dass er es erstmal ruhiger angehen lassen und sich seine nächsten Kontaktierungen gut überlegen wollte.

Rolf war, wie schon erwähnt, bei den Verhandlungen mit dem deutschen Co-Sponsoren anwesend und konnte daher den wohl wichtigsten Erfolg für das Team vermelden: Die deutsche Post, oder besser gesagt: Der Paketservice DHL unterschrieben einen Vertrag, der dem Team nochmals 1,5 Millionen €uro im Jahr zusagte – das Gesamtvolumen stieg damit auf gute sechseinhalb Millionen €uro. Mit diesem netten Zuschuss machte sich Rolf auf, um mit den anvisierten Rundfahrern zu verhandeln. Von einem erhielt er allerdings schon am Telefon eine Absage: Jens Voigt fühlte sich bei CSC sehr wohl und sah keinen wirklichen Grund, das Team zu verlassen. Dennoch wünschte er Rolf viel Glück bei den weiteren Verhandlungen und entschuldigte sich nochmals. Sicherlich war Rolf ein wenig enttäuscht, aber noch hatte er einen Pfeil im Köcher...
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Beitrag: # 418107Beitrag Alejandro V.
3.4.2007 - 17:53

Rolf fuhr nach Ostdeutschland, um einen seiner Freunde wieder zu treffen: Andreas Klöden, bei der Tour 2004 hinter Armstrong zweiter, sollte dazu bewegt wurden, das Team zu wechseln. In Ruhe hörte sich Andreas alles an, stellte einige interessierte Fragen und bat Rolf, dass man sich am nächsten Tag noch einmal treffen solle. Abgeneigt schien Andreas nicht zu sein, allerdings würde es, so wurde sich Rolf bewusst, sehr schwer sein, sein bisheriges Gehalt auch bei ABN zu zahlen. Schmackhaft könnte der Wechsel nur durch die Kapitänsrolle bei der Tour und eventuell der Vuelta werden, finanziell spielte man mit T-Mobile sicher nicht in einer Liga. "Immerhin", dachte sich Rolf, "die schlechteste Perspektive bieten wir ihm bestimmt nicht". Nachmittags führte Rolf erste Telefonate mit einem weiteren interessanten Mann, Marcel Sieberg. Wie Kopp und Schumacher fuhr er noch bei Lamonta, wollte jedoch in einer höheren Klasse fahren. Marcels Talent war eindeutig bei langen Fluchten und Nordklassikern zu finden - eben jene Disziplinen, die in Zukunft bei ABN sehr groß geschrieben werden sollten. Man wollte noch einmal einen genaueren Termin ausmachen, da ABN aber, wie Marcel einräumte, der bisher einzige Interessent aus der ProTour war, durfte sich Rolf berechtigte Hoffnungen machen.

Während also Rolf in Deutschland weiter am Sondieren des Marktes war, schlug Eddy in Belgien zu: Wim van Huffel, eine der Überraschungen des Giros 2005, unterzeichnete nach zähen Verhandlungen bei ABN. Eddy sicherte ihm zu, beim Giro als Kapitän starten und sich auch sonst einige Rennen, die er vorne beenden wollte, aussuchen zu dürfen. Mit der Signierung des Kontrakts fiel Eddy ein Stein vom Herzen: Der erste Rundfahrer war gefunden, nun mussten adäquate Helfer her. Nach einem kurzen Telefonat mit Joop und Rolf entschied sich Eddy, nach Deutschland zu fahren, um mit Rolf weitere Verhandlungen führen zu können.

Joops Aufgabe in den letzten Tagen bestand darin, die Fahrer aus dem Kader von Chocolade Jacques zu übernehmen, die in das Teamkonzept passten. ABN sicherte zu, teils astronomisch anmutende Abfindungen zu zahlen, damit die sportliche Leitung keine Fahrer wegen Vertragszwang übernehmen würde. Nach einer Woche hatte Joop dann die Restverwaltung des Kaders beendet mit einem wichtigen Ergebnis für die Zukunft des Teams: Neben Eeckhout, Huysmans und Stubbe wechseln auch Ilzo Keisse und Maarten Wynants mit zu ABN-Amro, womit der feststehende Kader bereits auf 18 Fahrer anwächst. Nach den erfolgreichen Verhandlungen in Nordwesteuropa zog es Joop in den Süden des Kontinents: Zunächst nach Spanien, später würde noch Italien folgen. Er suchte dabei ein paar Berghelfer, die für die Rundfahrten dringend benötigt wurden. In mühevoller Kleinarbeit hatten er, Eddy und Rolf eine Liste mit diversen Namen erstellt, die für das Team als interessant betrachtet wurden. Der erste Name auf der Liste war Koldo Gil, Etappensieger beim Giro 2005 und ein sehr guter Bergfahrer, der das Idealprofil erfüllte: Bei den großen Rundfahrten konnte er seine Kapitäne bis zum Schlussanstieg begleiten, bei kleineren Rundfahrten hingegen auch die Kapitänsrolle übernehmen und darüber hinaus lief sein Arbeitsverhältnis bei Liberty Seguros aus. Selbstverständlich wollte er nicht sofort unterschreiben, aber Joop schien ihm die Mund wässerig gemacht zu haben. Jedenfalls bedankte sich Gil für das Angebot und versicherte, dass er auf jeden Fall das Team wechseln wolle. Ob es nun ABN sein würde, wollte er nicht sagen, jedoch meinte Joop, eine positive Tendenz erkannt zu haben.
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Dani
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Beitrag: # 418172Beitrag Dani
4.4.2007 - 9:17

Haben wir wieder Lust gekriegt? :)
R.I.P. Andi Matzbacher

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Beitrag: # 418248Beitrag Alejandro V.
4.4.2007 - 15:27

Mit zu wenig Lust hatte die Pause wenig zu tun - eher mit Unistress und sehr blöden Providerproblemen, die einen geschlagenen Monat gekostet haben. Den AAR selber habe ich nie auf Eis gelegt, wie gesagt, haben da einfach einige Probleme die Weiterführung verhindert.
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Beitrag: # 418409Beitrag Alejandro V.
5.4.2007 - 16:25

Joop hatte sich die Zusammenstellung eines Radsportteams zwar nicht als Zuckerschlecken vorgestellt, aber der Aufwand war bisher doch viel größer als erwartet. Seine bisherige Zeit in Diensten von ABN kam ihm wie eine halbe Ewigkeit vor und dabei waren noch zehn Fahrer zu verpflichten, was ihn eher missmutig stimmte, da immer weniger Qualität auf dem Markt war. Immerhin konnte er in Spanien auf reichlich mehr oder weniger talentierte Fahrer zugreifen, die für die langen Berge gemacht waren: Sein absoluter Wunschakndidat, Koldo Gil Perez, redete noch mehrere male mit Joop, wog seine Vor- und Nachteile ab, um schließlich doch bei ABN und nicht bei einem spanischen Team zu unterschreiben. Die anvisierte Zahl an Fahrern aus Südeuropa - vier bis fünf Italiener und Spanier - war damit zwar noch lange nicht erreicht, aber Gil war wohl der beste Fahrer, den sich Joop hier sichern konnte. Ein weiterer interessanter Kandidat war David Blanco von Comunidad Valenciana, der aber durch eine brillante Vorstellung bei der Vuelta seinen Marktwert erheblich steigerte. Die Vorteile lagen eindeutig auf Seiten des Fahrers und Blanco witterte die Chance auf einen großen Vertrag, die er in den Verhandlungen auch deutlich durchschimmern ließ. Joop platzte fast der Kragen, als Blanco ein völlig astronomisches Gehalt verlangte und in mehreren Gesprächen nur um ein Minimum von seinen Forderungen abrückte, woraufhin ABN die Gespräche abbrach. Frustriert machte sich Joop nach Italien auf, während Eddy sich nach Spanien begab: Sein Auftrag in Deutschland war erledigt.

Dort hat er nämlich mit Rolf zwei weitere Verpflichtungen getätigt: Wie beinahe erwartet wechselte auch Marcel Sieberg zu ABN. Das junge Nordklassikertalent gab sich mit einer Helferrolle zufrieden, wobei die Teamleitung auch daran dachte, ihn eventuell bei kleinen Rennen als Kapitän fahren zu lassen. Sicherlich war die Verpflichtung Siebergs erfreulich, aber das Hauptanliegen von Rolf und Eddy war der zweite Rundfahrer, wobei sie auf Andreas Klöden hofften. Das gute Gefühl, dass Rolf noch am Tage zuvor hatte, verflog aber schnell: Klöden habe sich das Angebot reiflich überlegt, wolle aber doch bei einem deutschen Team bleiben, da er ja auch die Kapitänsrolle bei einer großen Rundfahrt übernehmen dürfte und T-Mobile für stärker hielt. Jeder Versuch, ihn umzustimmen, scheiterte, so dass sich Rolf und Eddy was neues ausdenken mussten. Eddy bekam auch relativ schnell eine Idee und brach nach Spanien auf, wo er dem Team Liberty Seguros einen Besuch abstattete. Dabei unterhielt er sich erst recht lange mit Koldo Gil Perez, ehe er sich mit Jörg Jaksche traf. Der Ansbacher fühlte sich zwar in Spanien wohl, aber er machte keinen Hehl daraus, dass er auch bei den ganz großen Rundfahretn als Kapitän fahren wollte. Genau diese Rolle versprach ihm Eddy, dazu könne er sich noch einen Helfer aussuchen. Die Gespräche liefen schneller als erwartet und schon nach zwei Tagen signierte Jaksche den Vertrag mit ABN. Die Entscheidung fiel ihm umso leichter, da er sich auch mit Koldo Gil beriet, der Jörg von den äußerst angenehmen Verhandlungen und der entspannten Atmosphäre vorschwärmte.

Unterdessen reiste Rolf nach Österreich, da er hier zwei Talente im Visier hatte: Zum einen Andreas Matzbacher, der bei Lampre nicht glücklich wurde und sich nach einem neuen Arbeitgeber umsah und zum anderen Bernhard Kohl, ein junger Profi von T-Mobile, der Rolf schon in seinem ersten Profijahr imponierte. Er lud beide in ein Café in Südtirol, unweit der Grenze von Italien, ein und erklärte ihnen dort sein Konzept. Matzbacher war sofort Feuer und Flamme für das neue Team und wollte am liebsten an Ort und Stelle den Vertrag unterschreiben. Kohl gab sich um einiges reservierter, fragte sehr explizit nach seiner eigenen Rolle im Team und was er für Perspektiven aufgezeigt bekäme. Zum Glück für Rolf war diese anscheinend bedeutend größer, als Kohl erwartet hätte (eine GT als Helfer, eine als Co-Kapitän), denn als er das hörte, gab er sich ebenso enthusiastisch wie Matzbacher. Rolf vereinbarte, dass sie ja gleich zu dritt zurück nach Amsterdam fliegen könnten, um dort die letzten Dinge zu klären. Da der Flug erst am nächsten Tag ging, konnte Rolf nach einiger Zeit mal wieder abends entspannen sowie Joop und Eddy die erfreulichen Nachrichten mitteilen. Man vereinbarte, sich morgen in Amsterdam zu treffen, denn zwei Rundfahrkapitäne und drei Berghelfer erschienen für ein Klassikerteam als ausreichend.
Bill Simmons über den WAS-ATL-Trade: "There's only one silver lining: the chance that Bibby and Rashard Lewis will run their high screen in Washington and immediately get attacked by cadaver-sniffing dogs."

Heinrich Haussler
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Beitrag: # 418416Beitrag Heinrich Haussler
5.4.2007 - 16:40

Weiter so! Gefällt mir sehr gut

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Alejandro V.
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Beitrag: # 419065Beitrag Alejandro V.
9.4.2007 - 5:44

Nahcdem das, wie Joop ohnehin von Anfang an erwartet hatte, spärliche Rundfahrtenkontingent ausgereizt war, konnte man sich endlich wieder der Bastelei am Klassikerteam hingeben.Die Kapitäne standen schon, aber insbesondere bei den hügeligen Klassikern fehlten sowohl Joop als auch Eddy die Helfer, die zu den möglichst guten Resultaten beitragen sollten. Eddy hatte auch recht schnell Kontakt zu zwei vielversprechenden Leuten, die aber eher für das Kopfsteinpflaster taugten. Aart Vierhouten besaß bei Davitamon einen auslaufenden Vertrag und hatte beim E3 Prijs und den Dwars Door van Vlaanderen 2005 auf sich aufmerksam gemacht, weshalb Eddy ihn unbedingt haben wollte. Die Verhandlungen mussten auch nicht lange geführt werden, da Vierhouten die Chance witterte, auch mal als Kapitän starten zu dürfen. Letztenendes unterschrieb er sehr schnell seinen neuen Vertrag bei ABN, der über zwei Jahre lief und Vierhouten ein gutes Einkommen bescherte.

Schwieriger gestalteten sich da schon die Verhandlungen mit Kandidat Nummer zwei, Bert de Waele. Er fuhr einen starken Omloop Het Volk und konnte sich darüber hinaus auch an kurzen Steigungen in Szene setzen, was ihnnatürlich zu einem begehrten Fahrer für 2006 machte. Eddy bot seine gesamte Überzeugungskraft auf, um Bert das Angebot von ABN schmackhaft zu machen, aber an einem Tag konnten solche Verhandlungen logischerweise nicht abgeschlossen werden. De Waele verpsrach Eddy, sich auf jeden Fall inerhalb der nächsten Woche zu melden, da ihm anscheinend auch attraktive Offerten von Landbouwkredit und den anderen belgischen ProTour-Teams vorlagen. Immerhin war er nicht der einzige Pfeil im Köcher von Eddy, der vorsorglich schon einmal andere Alternativen auslotete.

Joops Aufgabe bestand unterdessen in der Verpflichtung von Helfern für Schumacher und Kroon. Da nach der Verpflichtung von Vierhouten lediglich vier Plätze im Kader übrig blieben, durfte er sich keine Fehlgriffe erlauben. Sorgfältig sondierte er vor allem den niederländischen Markt, wobei er zwei Leute besonders im Auge hatte: Joost Posthuma war nicht wirklich auf Klassiker spezialisiert, kam aber im hügeligen Gelände gut zu Recht und war überdies ein ausgezeichneter Zeitfahrer - ideal, um die eine oder andere kleine Rundfahrt vorne zu beenden. Die andere Variante war Pieter Weening, der aber seinen Marktwert durch den Etappensieg in Mulhouse bei der Tour de France deutlich nach oben verschoben hatte. Posthuma schluckte immerhin schnell den Köter, den Joop ausgelegt hatte: Eine Kapitänsrolle bei einer renommierten Rundfahrt, dazu gewisse Freiheiten in anderen Rennen und ein für seine Verhältnisse üppiges Grundgehalt. Nach wenigen Tagen unterschrieb Posthuma sein neues Arbeitspapier in Amsterdam, während Weening aus der Sicht von Joop völlig überhöhte Gehaltsvorstellungen offerierte. Die Verhandlungen wurden bereits nach vier Tagen abgebrochen, wobei Joop von Eddy Unterstützung erhielt: Er sei an einem interessanten Mann dran, der zur Not sogar selber in die Kapitänsrolle bei den großen Ardennenklassikern schlüpfen könne.

Völlig überraschend kam allerdings eine Nachricht von Rolf in Amsterdam an: Er hatte Kontakt zu einem der weltweit renommiertesten Radprofis aufgenommen, der das Team auch problemlos als Kapitän anführen könne. Dabei wäre er eventuell nicht der beste im Team, aber er würde für viele gute bis sehr gute Resultate bürgen. Sofort meinte Eddy, dass Rolf da unbedingt dran bleiben müsste, denn ein echter Knaller zum Abschluss könnte dem Team sicherlich nicht schaden. Langsam aber sicher konnten sich Rolf, Eddy und Joop beruhigter schlafne legen: Die Hausaufgaben waren gemacht, der Kader, in dem es noch drei Positionen zu besetzen galt, hatte beinahe seine feste Form erreicht. "Wenn die Saison doch endlich losgehen würde", dachtesich Joop, "dann würde sich der größte Stress erledigt haben." Er ahnte nicht, wie sehr er mit dieser Vermutung falsch lag...
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