Gerne der Zeiten gedenk ich...

FIKTIVE Radsport-Geschichten von Usern, die sich für schreibtalentiert halten

Moderator: Grabba

Lancelot
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Beitrag: # 454412Beitrag Lancelot
29.7.2007 - 21:44

4. Etappe

Von Isernia zieht die Karawane weiter nach Paglieta. Der Schlußanstieg sieht ähnlich aus wie der gestrige, doch der Hügel zuvor macht das ganze noch selektiver. Ein Angriff an dieser Stelle könnte kritisch für die Sprinter werden. Nein, ich lege mich fest, heute bekommt das Klassement größere Abstände und am Ende steht kein Sprinter mehr ganz oben.

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Salvatore Cavallaro verschwendet heute keine Zeit mit Tendelei, gleich nach dem neutralisierten Start begibt er sich auf die Reise. Man lässt ihn gewähren, ein Solist stellt nicht die große Gefahr dar. Man schaut sich das ganze eine Zeitlang an, dann marschieren auch Jan Raas (Kwantum), Romano Randi (Alpilatte), Dag Erik Pedersen (Murella), Luciano Loro (Del Tongo), Patrizio Gambirasio (Santini), Giovanni Renosto (Murella), Giuseppe Montella (Dromedario)und Jose Luis Laguia (Reynolds). Zu neunt sieht das schon ganz anders aus, der Vorsprung kann auf fast 5 Minuten ausgebaut werden.

Doch das Feld erkennt die Gefahr relativ schnell, verkürzt wieder und 80 km vor Ultimo sind die Ausreißer gestellt. Zunächst bleibt das Feld danach zusammen. Ludo Peters gelingt es sich 2 Sekunden im Zwischensprint zu holen, warum diese Anstrengung wird sein Geheimnis bleiben, bei 4’51 Rückstand auf den ersten, hätte er das auch lassen können, zumal er sich danach wieder ins Feld zurück fallen lässt.

So geht das Feld geschlossen in die letzten 60 km. Man sucht die Entscheidung auch nicht wie vermutet an der Bergwertung , nein der Schlußanstieg sollte es sein. Allerdings gingen nur noch etwa die Hälfte der Fahrer in die Entscheidung, die andere Hälfte fiel denn doch der Bergwertung zum Opfer. 3,5 km vor dem Ziel beginnt diesmal der Anstieg. Moreno Argentin vor Anderson und Moser heisst die Reihenfolge an der Flame Rouge, wobei Argentin schon einen kleinen Vorsprung hat. 7 - 8% sind es diesmal auf den letzten 1000 Metern. 300 m vor dem Ziel ist klar das Argentin nicht mehr erreicht werden wird. Hinter ihm zieht Moser an Anderson vorbei, noch etwas zurück kämpfen Hinault und Van de Velde um Platz 4. Hinault gewinnt.

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Falsch gedacht also. Nichts ist entschieden. Abstände gibt’s auch keine großen. Argentin wird 9 Sekunden vor den anderen von Moser bis Van de Velde gewertet und 23 vor dem Rest. Damit Argentin nun vorn. Van de Velde 6 Sekunden zurück, Moser 7 Sekunden. Phil Anderson 13 und Hinault 14 Sekunden.


5. Etappe

215 km, ein richtiger Anstieg und am Ende ein Finale der Besten 30 in Torricella Sicura? Das Profil der Etappe lädt dazu ein. Doch nach der gestrigen Pleite wage ich keine Voraussage mehr. In Paglieta ist es an diesem Morgen 10 Grad warm. Zunächst bleiben wir in der Nähe, ja nach 40 km kehren wir nochmals zurück in den Ort. Erst nach der ersten Sprintwertung des Tages geht es Richtung Ziel.

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Ungerührt des Restprogrammes treten Dante Morandi (Atala) und Bruno Leali (Carrera) nach 6 km die Flucht an. Man lässt die beiden machen, was dazu führt das sie ihren Vorsprung bis Pescara, also etwa der ersten Rennhälfte auf 7 Minuten schrauben können. Bis zum Beginn des Anstiegs, hinauf zum Crognaleta sind es schon fast 9 Minuten.

Genau an dieser Stelle ist es erneut Guido Van Calster (Ariostea) der als erster angreift. Auch im Feld wird nun gefahren. Van Calster kommt weg, doch die zwei vorn brechen langsam ein. Der gesamt Anstieg geht zwar über 25 km, doch nur die letzten 5 km sind richtig schwer. Zu Beginn dieser letzten 5 km, sind Morandi/Leali noch 5 Minuten vor dem Feld, van Calster hat 2.30 Vorsprung, hängt also genau dazwischen.

Aus dem Feld kommen an dieser Stelle weitere Angriffe. Acacio Da Silva (Malvor) eröffnet, Francisco Rodriguez (ZOR) geht hinterher, dann auch noch Alvaro Pino (ZOR). Am Gipfel ist van Calver bis auf 25 Sekunden dran, hat seinerseits 1’32 Luft nach hinten auf die drei anderen. Die fahren 2 Minuten vor dem Feld.

Pino fällt schon bald ins Feld zurück. Rodriguez hängt zwischen gut und böse und Da Silva schafft es nach vorn und geht zusammen mit van Calster weg. 40 km vor dem Ziel nehmen Morandi, Leali und Rodriguez die Beine hoch, vorn also nur noch Da Silva und van Calster. Vorsprung jetzt noch etwa 2 Minuten.

Auf den nächsten 10 Kilometern gelingt es den beiden sogar noch eine Minute drauf zu packen. 20 km vor dem Ziel sind es sogar schon 3’35 Min. 18 km vor dem Ziel greift Rodriguez noch einmal an, Phil Anderson (Panasonic) und Andrew Hampsten (7 Eleven) gehen mit und vorbei. Ganz vorn kann van Calster jetzt Da Silva nicht mehr folgen.

Da Silva geht allein auf die letzten 3 km und wird gewinnen das ist klar. Allerdings hat er 5’13 Rückstand in der Gesamtwertung. Schon früh ballt er die Faust zum Zeichen des Sieges.

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Hinter ihm erreicht van Calster genau 1 Minute später als zweiter das Ziel. Dritter wird Anderson, 2’25 zurück, der damit die Führung übernimmt. Hampsten kommt als nächster, knapp vor dem Feld das Rodriguez noch gestellt hat ins Ziel. Rückstand für ihn und alle anderen 3’18.

Die neue Gesamtwertung

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42 bzw. 48 Sekunden sind immer noch nichts, noch gibt es zwei Chancen zur Korrektur

Lancelot
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Beitrag: # 454601Beitrag Lancelot
30.7.2007 - 12:17

6. Etappe


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Vier Fahrer versuchen sich zu Beginn. Erneut dabei Jan Raas (Kwantum), ansonsten Salvatore Maccali (Alpilatte), Tom Schuler (7 Eleven) und Stefano Colage (Dromedario). 60 km lang dürfen sie ihren Vorsprung ausbauen, dann fängt das Feld an zu arbeiten und nach weiteren 30 km ist man bis auf eine Minute heran. Steve Bauer nutzt dies um wegzuspringen. Er überholt auch die Ausreißer und versucht sich als Solist.

Das Feld spaltet sich, nur etwas mehr als 50 Fahrer sind in der Lage dem hohen Tempo das heute angeschlagen wird zu folgen. Bauer ist zäh, zwar hat er nur knapp 25 Sekunden Vorsprung doch aufgeben tut er nicht. Erst 67 km vor dem Ziel ist er gestellt. Grandiose Vorstellung, nur leider kein Blumentopf mit zu gewinnen.

Auch heute wird wieder richtig Tempo gebolzt, bei dem Gelände ist das für viele Fahrer tödlich. Ein richtiges Ausscheidungsrennen, was da stattfindet, die Fahrer sind wie an einer Perlenschnurr aufgereiht. 54 km sind noch zu fahren und nur noch 20 Fahrer sind in der Kopfgruppe. Die Favoriten wollen es heute unbedingt wissen.

30 km sind es jetzt noch, das Duell der Kapitäne hat begonnen, nur noch 7 Fahrer, nämlich Phil Anderson, Mario Beccia (Malvor), Silvano Contini (Ariostea), Francesco Moser (Gis Gelati), Moreno Argentin (Sammontana), Peter Winnen (Panasonic), und Niki Rüttimann (La Vie Claire)sind im Geschäft. 5 km weiter ist auch Rüttimann weg.

Wir sind am vorletzten Anstieg, noch knapp 20 km bis zum Ziel. Contini, Moser und Beccia sind jetzt ebenfalls in Schwierigkeiten. Vorn macht Argentin richtig Druck so das selbst Anderson und Winnen Probleme mit dem Folgen haben.

Argentin hat sich nun endgültig absetzen können, 15 km noch für ihn. Anderson macht jetzt für die anderen die Pase, was bleibt ihm auch, 43 Sekunden hat er, mehr darf es heute nicht werden und noch sind die nicht erreicht.

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Jetzt sehen Winnen und Contini schlecht aus. 8 km sind es noch. Argentin ist weg, er wird gewinnen, es geht nur noch um die Zeit.

5 km noch, endlich gibt es eine Zeit, 45 Sekunden werden angegeben für Argentin. Winnen und Contini inzwischen mit der zweiten Luft, wieder dran an den anderen. Jetzt noch 3 km, immer noch 45 Sekunden.
2 km, Anderson geht in den Sprint, er braucht den zweiten Platz unbedingt das ist schon mal klar, Moser hält dagegen, die anderen scheinen schon geschlagen.
200m noch für Argentin, Flame Rouge für Moser und Anderson, plötzlich leuchten nur noch 43 Sekunden als Vorsprung auf. Ja was denn jetzt?

Argentin lässt sich feiern, Moser geht an Anderson vorbei, das muss reichen für Argentin oder? Moser wird zweiter vor Anderson, Peter Winnen vierter. 4 Sekunden also schon einmal als Bonus für Argentin. Natürlich dann wenn man sie braucht ist die Zeitnahme nicht da. Bleibt nur auf das offizielle Ergebnis zu warten.
Da kommt es

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40 Sekunden, das heisst, nö das glaub ich jetzt nicht, das heisst Argentin hat jetzt 3 Sekunden Vorsprung? Ja, nein, es wird gerundet, es sind nur 2 Sekunden.
Hier der Gesamtstand nach der Etappe.

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Das kann ja eine lustige Schlußetappe werden. Francesco Moser ist auch noch nicht ganz aus dem Geschäft, doch bislang hat er nichts herausragendes geleistet.

7. Etappe

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Das ist die Strecke, ich behaupte und wie man ja inzwischen weiß irre ich mich, das Klassement ist gemacht. Da brennt nichts mehr an.

Ich behalte ja ungern Recht, aber es ist so, das geschlossene Feld legt die gesamte Strecke zurück. An der ersten Sprintwertung holt sich Freuler die Punkte vor Saronni und Van der Velde. Der zweite Sprint war dann schon heftiger weil Argentin mitsprintete. Saronni holte sich Punkte und Bonus vor ihm und Moser.

Es musste also das Finish entscheiden. Freuler und Saronni kamen früh nach vorne. Navarro suchte sich Freulers Hinterrad, hatte aber keine Chance hinterher zu kommen. Dafür kamen Moser, Van de Velde, Chioccioli, Argentin, Hinautl und Anderson von hinten. 400m vor dem Ziel sieht Saronni noch wie der Sieger aus, doch Van de Velde stürmt geradezu nach vorn, auch Chioccioli und Argentin kommen stark auf. 200m vor dem Ziel ist Freuler geschlagen, Saronni kämpft noch gegen Van der Velde. Chioccioli könnte noch dritter werden. 100 m noch, Van der Velde geht an Saronni vorbei und gewinnt. Chioccioli in der Tat dritter.

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Somit Moreno Argentin also Sieger von Tirreno – Adriatico, 3 Sekunden vor Phil Anderson und 50 vor Francesco Moser.
Hier das ganze nochmal offiziell.

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Sieht man von der letzten Etappe ab, eine absolut spannende Rundfahrt. Zum Schluß noch die aktualisierte SLL-Tabelle. Anderson übernimmt die Führung.

Name Vorname Team Pkte
Anderson Phil Panasonic 80
Kelly Sean Skil 76
Argentin Moreno Sammontana 56
Roche Stephen La Redoute 44
Vanderaerden Eric Panasonic 43
Moser Francesco Gis Gelati 42
Lemond Greg La Vie Claire 35
Beccia Mario Malvor 30
Criquiellon Claude Hitachi 30
Fignon Laurent Renault 25
Hinault Bernard La Vie Claire 25
Winnen Peter Panasonic 25
Wojtinek Bruno Renault 25
Van de Velde Johan Vini Ricordi 24
Delgado Pedro Seat Orbea 21
Contini Silvano Ariostea 20
Hannegraaf Jacques Kwantum 20
Bazzo Pierre Fagor 17
Vandenbroucke Jean-Luc La Redoute 15
Chioccioli Franko Maggi Mobili 7
Lieckens Jeff Lotto 7


Komentar
Freunde ich hatte euch etwas gefragt, bisher hab ich jedoch noch keine Antwort. Habe beschlossen die Monumente ausführlicher zu behandeln. Die Halbklassiker dagegen eher kürzer. Zu den Etappenrennen hätte ich gern eure Wünsche per PN um das hier nicht ausarten zu lassen.

Die Rundfahrt war wesentlich spannender als Paris - Nizza, naja die Etappen haben dafür nicht so viel hergegeben. Dennoch dieser ständige Führungswechsel machte es schon interessant. Ich selbst hab mal wieder vergeigt. Hatte ZOR, Navarro als Kapitän, HG 67, SP 75. Wie bitte soll ich damit Platz 5 hinkriegen? Stelle fest, die Database ist in der Breite nicht gut genug. Nicht das mich das gestörrt hat, will es nur anmerken.

Lancelot
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Beitrag: # 454972Beitrag Lancelot
30.7.2007 - 23:34

Mailand – San Remo 16.03.1985 – "La Primavera"

Am Start des ersten großen Klassikers der Saison sind natürlich die beiden bisherigen Protagonisten der Saison, nein sogar alle drei. Kelly, Argentin und Vanderaerden. Allgemein wird den Sprintern die größere Chance eingeräumt, was also für Kelly und Vanderaerden spricht, doch chancenlos ist Moreno Argentin bei weitem nicht. Das Rennen geht über 294 km und dürfte frühestens in den Capianstiegen, eher jedoch dahinter an Cipressa oder Poggio entschieden werden. Spätestens am Poggio muss Argentin kommen sonst ist er chancenlos.

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294 km, allein diese Distanz schliesst schon so manchen Fahrer als Sieger aus. Dennoch, gibt es jedes Jahr welche die meinen sie könnten es schaffen eine derartige Strecke mit einem Ausreißversuch kurz nach dem Start zu gewinnen. So auch heute. Gleich nach dem neutralisiertem Start gehen 8 Fahrer in die Offensive. Natürlich lässt man sie fahren, das man ihnen nicht den Vogel zeigt ist schon fast alles.

Unfassbar aber wahr, wir sind bei km 12, die acht vorn, haben inzwischen 2 Minuten herausfahren können, da gehen Pocchini, Volpi und Daams hinterher. Zeit auch die anderen 8 vorzustellen. Es handelt sich um Durant, Giuliani, Bressan, Eriksen, Pozzi, Martens, Gianni Bugno und Torelli. Die drei schaffen nach wenigen Kilometern den Sprung nach vorn.
Anm. Gianni Bugno, ist noch jung, hier seine wichtigsten Werte. FA: 67, KL: 68, HG: 63, EZF: 65, AUS: 64 ZÄH: 65 usw.

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Nachdem die Gruppe 4 Minuten herausgefahren hat, läuft sie nicht mehr wirklich gut, hinten hängen 3-4 Fahrer die keine Arbeit mehr leisten. Entsprechend stagniert der Vorsprung nach etwas mehr als 60 gefahrenen Kilometern und ist in der Folge dann rückläufig. 200 km liegen jetzt noch vor ihnen und der Vorsprung ist auf 3’09 gesunken.

Ovada ist erreicht, noch sind es 2 Minuten, doch jetzt geht es den Turchino Pass hinauf. Dieser ist nicht unbedingt so steil, doch unheimlich lang. Am Ende wird man dafür mit einem wunderschönen Ausblick belohnt. Die Fahrer haben nur keinen Blick dafür fürchte ich. 90 Sekunden sind es oben. So langsam dürfte sich die Anstrengung bemerkbar machen. 140 km liegen hinter uns, doch das ist ja noch nicht einmal die Hälfte.

Arenzano ist noch nicht ganz erreicht, da kommen aus dem Feld die nächsten Angriffe. Baronchelli, Demol und Etienne De Wilde springen weg, kein Wunder ist man doch jetzt bis auf 1 Minute heran gekommen.

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So ganz will mir diese Aktion nicht einleuchten. Die drei kommen zur vorderen Gruppe, schließen sich jedoch an, statt durchzuziehen. Das Feld macht jetzt hinten Tempo und es ist doch nur noch eine Frage der Zeit wann man dran ist.

Savona ist erreicht, ein Regisseur hätte es nicht besser machen können, hier stehen die Leute an der Strasse und hier beendet das Feld den Fluchtversuch. 100 km jetzt noch etwa und das Feld bleibt zusammen. Der Capo Mele ändert daran ebenso wenig wie der Capo Cervo. Nicht zuletzt das hohe Tempo das die Sprinterteams in diesem Abschnitt anschlagen ist Schuld daran.

Auch der letzte Capo, Capo Berta wird überfahren ohne das jemand angreift. Das Feld ist jetzt derartig lang gezogen das es richtig weh tut wenn man jetzt noch nach vorn fahren möchte. Imperia ist erreicht, jetzt kommt die Cipressa und die Favoriten kommen nun langsam alle nach vorne.

Genau, jetzt geht es los, Beccia, Corti und Hennie Kuiper treten an. Marc Sergeant braucht etwas länger, ist zu weit hinten, greifft dann aber auch noch an. Kurz vor dem Gipfel auch noch Moreno Argentin, man hat der lange gewartet.

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Die ersten drei sind schon oben am Scheitelpunkt, Sergeant hingegen kommt nicht weg und wird noch vorher vom Feld gestellt.

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Jetzt geht es in Höchstgeschwindigkeit die Cipressa wieder herab. Wenn die drei vorn durchkommen sollten ist Corti sicher der erste Sieganwärter weil er der Sprintstärkste von ihnen ist. Moreno Argentin ist noch weit zurück und die Frage ist ob ihn das jagende Feld nicht noch vorm Poggio stellen kann. Nein, Argentin fährt zu den vorderen auf, San Remo, der Poggio ist bereits in Sichtweite. 30 Sekunden haben sie auf das Feld.

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Das Feld kommt immer näher, noch sind sie nicht ganz oben und die Lücke ist fast geschlossen. Dabei ist es ja noch nicht zu Ende, noch sind 10 km zu fahren.

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In der Abfahrt können sich die vier erst wieder ein wenig lösen. Jetzt beginnt die Jagd der Sprinter auf Sie. Jetzt sind es noch 5 km. 20 Sekunden vielleicht noch, eher 15. Argentin der bisher die Führungsarbeit geleistet hat ist jetzt an Ende der Gruppe zurück gefallen.

Noch drei km. Die Lücke immer noch etwa bei 20 Sekunden. Vorne sprinten sie jetzt los. Beccia hat sich übertölpeln lassen, die drei anderen haben gar nicht so schlechte Chancen das Rennen zu machen. 2 km noch, Argentin leicht in Front vor Corti, Kuiper scheint ebenfalls geschlagen. Von hinten kommen Moser, Hinault, van Calster, Contini, auch Peters und Kelly sind dabei. Wo ist Vanderaerden?

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1,5 km. Beccia endgültig geschlagen. Bis auf Moser, Hinault und Kelly kommt auch von hinten nichts mehr. Flame Rouge, Kuiper ist geschlagen, Corti wohl auch wie es aussieht, doch von hinten kommt jetzt Kelly, ist schon fast an Kuiper heran.

500m noch, ja Corti steckt auch auf, Kelly jetzt neben Kuiper. 200m Kelly ist fast dran und er hat mit Abstand die höchste Endgeschwindigkeit. Wird das eng.

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Nein, es reicht nicht! Argentin gewinnt, Corti zweiter knapp vor Kelly. Welch ein Finish.

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Hier der Endstand, offiziell bestätigt.

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Die SLL quasi mit dem Monatsabschluss März. Kelly jetzt wieder vorn.

Name Vorname Team Pkte
Kelly Sean Skil 111
Argentin Moreno Sammontana 106
Anderson Phil Panasonic 80
Moser Francesco Gis Gelati 62
Beccia Mario Malvor 55
Roche Stephen La Redoute 44
Vanderaerden Eric Panasonic 43
Corti Claudio Brianzoli 42
Hinault Bernard La Vie Claire 35
Lemond Greg La Vie Claire 35
Criquiellon Claude Hitachi 30
Kuiper Hennie Verandalux 30
Fignon Laurent Renault 25
Winnen Peter Panasonic 25
Wojtinek Bruno Renault 25
Van de Velde Johan Vini Ricordi 24
Delgado Pedro Seat Orbea 21
Contini Silvano Ariostea 20
Hannegraaf Jacques Kwantum 20
Bazzo Pierre Fagor 17


Information
Weil ich darum gebeten wurde, hier das tatsächliche Ergebnis von 1985 zum Vergleich:

1. Francesco Moser (ita) Gis - Tuc Lu
2. Sean Kelly (ier) Skil - Sem - Mavic - Reydel
3. Eric Vanderaerden (bel) Panasonic - Raleigh
4. Paolo Rosola (ita) Bianchi - Piaggio
5. Daniele Caroli (ita) Santini - Conti - Galli
6. Dag-Erik Pedersen (noo) Murella - Rossin
7. Eddy Planckaert (bel) Panasonic - Raleigh
8. Noel Dejonckheere (bel) Teka
9. Siegfried Hekimi (zwi) Dromedario - Alan - Oece - Sidermeg
10. Marc Madiot (fra) Renault - Elf
11. Johan Van Der Velde (ned) Metauro Mobili - Pinarello
12. Flavio Zappi (ita) Metauro Mobili - Pinarello
13. Patrick Versluys (bel) Splendor - Mondial - Marc
14. Erich Maechler (zwi) Cilo - Aufina
15. Alfredo Chinetti (ita) Supermercati Brianzoli - Wilier - Triestina
16. Alan Peiper (aus) Peugeot - Shell - Michelin
17. Moreno Argentin (ita) Sammontana - Campagnolo
18. Gody Schmutz (zwi) Dromedario - Alan - Oece - Sidermeg
19. Dominique Garde (fra) Peugeot - Shell - Michelin
20. Rene Bittinger (fra) Skil - Sem - Mavic - Reydel
21. Ludo Peeters (bel) Kwantum - Decosol - Yoko
22. Phil Anderson (aus) Panasonic - Raleigh
23. Paul Haghedooren (bel) Europ Decor - Boule d'Or - Eddy Merckx
24. Pierino Gavazzi (ita) Atala - Campagnolo
25. Guy Nulens (bel) Panasonic - Raleigh
26. Faustino Ruperez Rincon (spa) Zor - Gemeaz
27. Robert Millar (gbr) Peugeot - Shell - Michelin
28. Stephen Roche (ier) La Redoute
29. Roberto Visentini (ita) Carrera - Inoxpran
30. Giuseppe Saronni (ita) Del Tongo - Colnago

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tusberg
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Beitrag: # 455025Beitrag tusberg
31.7.2007 - 8:35

einfach geil! sehr gut geschrieben auch tolle screens weiter so

Lancelot
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Beitrag: # 455261Beitrag Lancelot
31.7.2007 - 16:08

Ronde van Flandern 07.04.1985 – „De Ronde“

Inzwischen ist es April geworden, konkret der erste Sonntag im April. Seit 1981 das Datum für die Ronde. Seit 1981 weil die Austragung von 1980 am 30. März stattfand. Dieses Jahr ist es trocken, das heisst die Strasse ist nicht ganz so glitschig, dafür aber um so staubiger. 254 km liegen vor uns, die erste Hälfte ist relativ harmlos, dafür hat es die zweite richtig in sich. Die Fahrer stehen startbereit auf dem historischen Marktplatz von Brügge.

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Noch in Brügge setzen sich drei Fahrer, Delle Case, Bölten und Cocquyt leicht ab und fahren zwischen 20 und 60 Sekunden vor dem Feld. Bereits das erste Kasseienstück fordert seine Opfer, doch zum Glück können die Fahrer weiter fahren. Kurz nachdem man wieder Teer und den Rädern hat, gehen dann Boyer, Pavanello, Rossignoli, Rabottini, Allocchio, Daams und Sherwen Nun zu zehnt, gelingt es ihnen den Vorsprung auszubauen.

180 km liegen noch vor den Fahrern, die 10 vorn haben 4’30 Vorsprung, gerade hat das Feld das zweite Kasseienstück erreicht und schon kommt es ganz vorn erneut zum Sturz in der Folge kommt es zum Massensturz dem nur wenige Fahrer entgehen können. 116 von 150 Fahrern liegen am Boden. Einen Augenblick später halten auch noch Jan Raas und Jelle Nijdam an, beide haben einen Plattfuß. Über den Tourfunk kommt dann das eine Reihe von Fahrern aufgeben haben darunter Charly Mottet und Marc Sergeant. Auf den nächsten 20 km fallen weitere Fahrer zurück, so das nun hinter der Spitzengruppe eine zweite Gruppe entstanden ist die 22 Fahrer umfasst.

Die Rennsituation bleibt fliessend. Nun sind 100 km gefahren und die beiden Kopfgruppen sind vereint. Fast, denn auch auf den letzten 10 km sind weitere Fahrer rausgefallen. Vorn sind es im Moment 26 Fahrer. Das Hauptfeld liegt 2 Minuten zurück. Das können ja noch lustige 150 km werden.

120km noch und die Situation ist schon wieder verändert. Vorn jetzt nur noch Kelly, Anderson, Lemond und Criquielion, letzterer hat auch schon Mühe dran zu bleiben. 3 Minuten dahinter das Feld.

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Jetzt sind die vier am Knokteberg. 4 ½ Minuten haben sie inzwischen heraus gefahren, damit dürfte klar sein das der diesjährige Sieger der Flandern Rundfahrt aus dieser Gruppe kommt. Der Knokteberg, das sind 11 % Steigung in der Spitze. Heute kostet er Criquielion die Siegchancen.

20 km hat er gekämpft, doch jetzt ist Claude Criquielion wieder dran, was muss das an Kraft gekostet haben. Das Verfolgerfeld liegt weiterhin über 4 Minuten zurück, doch auch dies hat sich stark reduziert. 39 Fahrer kämpfen noch darum wieder heran zu kommen.

Der Boigneberg ist erreicht, hinten tut sich was, der Abstand schwindet plötzlich dahin.

Steenberg, erstmals singt der Vorsprung unter 3 Minuten, noch sind es über 40 km bis ins Ziel.

31 km noch, jetzt sind es keine 2 Minuten mehr, das wird noch ganz spannend.

Tenbosse, 25 km vor dem Ziel, das ging jetzt ganz schnell, der Vorsprung ist unter einer Minute.

Geraadsbergen, es ist vorbei, 29 Fahrer sind jetzt zusammen vorn. Die Muur wird wieder die Vorentscheidung bringen müssen.

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Vanderaerden, Lieckens, Plankaert, Segers und Wojtinek sind jetzt vorn. Vanderaerden komt als erster an den Bosberg. Wojtinek, Segers und Lieckens sind ein Stück zurück.

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Vanderaerden ist oben, noch immer hat er Vorsprung, den muss er jetzt nur noch ins Ziel bringen. Sollte für ihn eigentlich kein Problem sein. Derweil erhöht sich die Verfolgergruppe wieder. Van de Velde, Kuiper, Van den Haute und Hanegraaf sind dazu gestoßen.

Meerbeke ist erreicht, Vanderaerden jetzt 42 Sekunden in Front, doch noch sind es 7 km. Nein, der Sieg ist ihm nicht mehr zu nehmen, Vanderaerden wird gewinnen. Dahinter kämpfen Lieckens und Van de Velde um Platz 2. Von hinten kommt jetzt noch Kuiper, ist aber chancenlos. Van de Velde geht vorbei, jetzt kontert Lieckens wieder. Auch Segers versucht noch einmal heran zu kommen. Vanderaerden störrt das alles schon nicht mehr, er ist im Ziel und reisst die Arme hoch.

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Der Kampf um Platz 2 ist derweil auch entschieden. Den letzten Angriff von Lieckens konnte van der Velde nicht mehr kontern, Segers kommt zwar fast noch an Van de Velde heran, doch ganz reicht es nicht mehr.

Vanderaerden mit dem zweiten Erfolg nach Het Volk. Glückwunsch dazu. Wen es interessiert Criquielion wurde 24, Anderson 26., Kelly 29 und Lemond gar nur 34. Hier die Top 10

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Welch ein Tag in Flandern. Zum Abschluss die aktualisierte SLL. Vanderaerden jetzt auf 3. Wir sehn uns in 3 Tagen bei Gent – Welvegem.

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Hier noch zum Vergleich die tatsächlichen Top 10 von 1985.

1. Eric Vanderaerden (bel) Panasonic - Raleigh
2. Phil Anderson (aus) Panasonic - Raleigh
3. Hennie Kuiper (ned) Verandalux - Dries - Rossin - Nissan
4. Noel Segers (bel) Toenissteiner - Torhout Werchter - BASF
5. Josef Lieckens (bel) Lotto - Merckx - Campagnolo - Vermarc Sport
6. Claude Criquielion (bel) Hitachi - Splendor - Sunair - Marc
7. Greg Lemond (vst) La Vie Claire - Wonder - Radar - Look
8. Walter Planckaert (bel) Panasonic - Raleigh
9. Jean-Marie Wampers (bel) Hitachi - Splendor - Sunair - Marc
10. Stefan Mutter (zwi) Carrera - Inoxpran

Lancelot
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Beitrag: # 455519Beitrag Lancelot
1.8.2007 - 11:54

Gent – Welvegem 10.04.1985

Der April wurde besser, es war sogar noch ein paar Grad wärmer als am Sonntag bei der Flandern Rundfahrt. Also nochmals ein Rennen mit Wahnsinnstempo dachten wohl viele der Fahrer am Start.

Früh setzen sich vier Fahrer, denen man die Fähigkeit auf diesem Terrain zu Recht zu kommen schlicht absprach ab. War wohl auch gut so, sonst wären auch sie vielleicht in den Massensturz verwickelt der sich genau wie bei der Flandern, bereits auf dem ersten Kasseienstück abspielte. Wieder war eine ganze Reihe von Fahrern betroffen doch längst nicht so viele wie noch am Sonntag. Für 14 Fahrer war das Rennen nach dem Sturz beendet.

Bis zur Halbzeit des Rennens bauten die vier auf etwa 4’30 Min. aus. Erst dann fing das Feld Druck zu machen. Innerhalb der nächsten 10 km nahm man ihnen über eine Minute ab. Dann kam das zweite große Kasseienstück und erneut gibt es einen Massensturz. Bis auf 10 Fahrer erwischt es das gesamt Feld.

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Erneut müssen eine ganze Reihe von Fahrern das Rennen aufgeben, u.a. auch Noel Segers, der am Sonntag noch vierter war, Eddy Planckaert, Auch Guido Bontempi, der Vorjahressieger ist dabei. Nur 40 Fahrer nehmen das Rennen wieder auf. Die 10 nicht betroffenen haben kurz darauf die Ausreißer eingeholt. Der Rest ist 2 Minuten zurück.

Die im Rennen verbliebenen Fahrer fahren natürlich mit einer entsprechenden Wut im Bauch, was sich auf ihr Tempo auswirkt. 60 km vor dem Ziel sind sie wieder dran und das Rennen beginnt von vorn. Natürlich gibt es weitere Stürze bei diesem Tempo, was dazu führt das sich erneut eine 10 köpfige Spitzengruppe bilden kann. 1 Minute dahinter dann nochmals 10 Fahrer die um den Anschluß kämpfen. Alle anderen sind geschlagen.

30 km vor dem Ziel ist dann klar das auch die zweite Gruppe geschlagen sein dürfte. Vorn reduziert sich die Gruppe ebenfalls langsam. Vorn jetzt nur noch Alain Bondue (La Redoute), Nico Verhoeven (Skala), Eric Vanderaerden (Panasonic), Jean Marie Wampers (Hitachi), BrunoWojtinek (Renault), Patrick Versluys (Hitachi) und Marc Madiot (Renault).

20 km vor dem Ziel sind es nur noch 5 Fahrer die um den Sieg kämpfen, nämlich Versluis, Madiot, Wojtinek, Vanderaerden und Wampers. Das letzte Kasseienstück macht es dann amtlich, diese fünf gehen ins Finale. Kurz vor dem Ziel setzt sich dann der Flandernsieger Eric Vanderaerden ab und fährt das Ding nach Haus. Dahinter Bruno Wojtinek und Patrick Versluys auf dem Treppchen. Madiot vierter Jean Marie Wampers fünfter. Claude Criquielion wird sechster, Nico Verhoeven siebter, Alain Bondue achter, Hennie Kuiper (Verandalux) neunter und die Top 10 vervollständigt Jeff Lieckens (Lotto).

Vanderaerden also der Topfavorit für Roubaix am kommenden Sonntag, wer sollte ihn schlagen können?

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tusberg
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Beitrag: # 455617Beitrag tusberg
1.8.2007 - 14:39

der sturz zum glück ist das in den neuen rsm´s abgeschafft 8)

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Beitrag: # 455626Beitrag bayerchecker06
1.8.2007 - 14:54

Warum, ist doch lustig :D Auf jeden Fall ist man sowas nicht mehr gewöhnt, es gibt es ja nicht mehr im den neuen RSMs^^
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Beitrag: # 455706Beitrag Lancelot
1.8.2007 - 17:13

Eigentlich ist es sogar realistischer, sah man ja erst jüngst bei der Tour, das wenn es einen umhaut die neben dir und die nachfolgenden auch betroffen sind.

Bei der Flandern war es auch schon passiert, darum musste ich es unbedingt mal im Bild festhalten.

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Paris – Roubaix 14.04.1985 L'Enfer du Nord (Die Hölle des Nordens)


Willkommen zur Hölle des Nordens. Es regnet, also heute kein Staubschlucken sondern aufpassen das man nicht wegrutscht auf den insgesamt 52 km Kopfsteinpflaster aufgeteilt in 28 Pavés. Favoriten muss ich glaube ich nicht mehr vorstellen. Eric Vanderaerden hat die Chance auf das Tripple. Verhindern könnten dies Bruno Wojtinek oder Jeff Lieckens, der vor einer Woche schon zweiter war. Auch Sean Kelly gilt es weiterhin zu beachten, genau wie Phil Anderson Wir werden es bald wissen, denn die Fahrer nehmen nun die 262 km in Angriff.

Die ersten 100 km sind eigentlich nur zum warmfahren gedacht, offenbar sind Michel Vermote (La Redoute), Patrizio Gambirasio (Santini), Pierangelo Bincoletto (Vino Ricordi), Jean Francois Chaurin (Fagor), Erich Mächler (Carrera), Palmiro Masciarelli (Gis Gelati) und Giuseppe Petito (Ariostea) besonders kalt, denn sie gehen nach 17 km in die Offensive.

Natürlich lässt das Feld sie fahren, 5’21 beträgt ihr Vorsprung als sie Pave Nr. 28 „Troisvilles“ erreichen. Schon Troisvilles stellt sich für Vermote und Bincoletto als zu viel heraus, sie müssen reissen lassen. Als 5 Minuten später das Feld ankommt passiert das erste Unglück. Nick Nulens ist der Auslöser, er stürzt, da er sich unter den ersten 20 Fahrern befindet löst er damit eine Katastrophe aus. Wie schon bei Gent – Welvegem kommt fast alles was sich hinter ihm befindet zu Fall. In Zahlen 122 von 160 gestarteten Fahrern liegen am Boden und nicht jeder von ihnen steht wieder auf.

Die 30 oder 31 Fahrer die nicht betroffen sind gewinnen dadurch natürlich einen nicht unerheblichen Vorsprung. Gerade kommt die Meldung das unter den Aufgebenden auch Claude Criquelion ist. Auch Noel Segers und Rudy Dhaenes sind betroffen. Die Ereignisse überschlagen sich gerade, die Verfolger kommen auf Pave Nr. 27 „Viesly“ und aus der Gruppe fallen weitere Fahrer heraus.

Jan Raas, Jacques Hanegraaf, Nico Verhoeven, Wampers, Lemond, Verbroucke alles Mitfavoriten die nun nicht mehr im Rennen sind. Doch zurück zum aktuellen Renngeschehen.
Vorn immer noch die Ausreißer, im Nachhein also weise von ihnen, sonst wären sie jetzt womöglich auch unter den Sturzopfern. Hinter ihnen die Gruppe mit den verbliebenen Favoriten. 25 Mann stark und noch 3 ½ Minuten zurück. Es folgt eine Gruppe mit zurück gefallenen Fahrern, etwa 1’40 dahinter. Nochmals 1’32 dahinter die Fahrer die das Rennen nach dem Sturz noch fortgesetzt haben, viele sind es nicht mehr, knapp 30 vielleicht.

Quievy, Pave Nr. 26 reduziert die Verfolgergruppe nochmals, auf jetzt noch 12 Fahrer. Noch dabei Eddy Planckaert, Phil Anderson, Eric Vanderaerden (alle Panasonic), Paul Haghedooren, Michel Dernies, Jeff Lieckens (alle Lotto), Bruno Wojtinek, Marc Madiot, Martial Gayant (alle Renault), Frederic Vichot, Frits Pirard, Sean Kelly (alle Skil). Vier Teams a´ 3 Fahrer also. Einer dieser 12, da bin ich mir sicher, wird am Ende des Tages der Sieger sein.

Vertain, Pave Nr. 24 liegt gerade hinter uns. Die Ausreißer sind nun gestellt.

Quérénaing Pave Nr. 21 ist noch nicht zu Ende, da ist Planckaert schon raus. Natürlich sind die ehemaligen Ausreißer nicht lange in der Kopfgruppe geblieben, vorn also jetzt nur noch 11 Fahrer.

Der Wald von Arenberg wird dann Gayant und Dernies zum Verhängnis, sie müssen reissen lassen. Wojtinek macht nun hautpsächlich die Pace. Auch wenn noch 91 km zu fahren sind, von hinten kommt sicher nichts mehr. Hier im Bild sind sie im Hintergrund noch zu sehen, aufgenommen schon ein paar km weiter kurz hinter Pave Nr. 17 „Wallers“.

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Auf Pave Nr. 15 „Warlaing – Brillon“ setzt sich Vanderaerden ein Stück von den anderen ab. Tilloy, Nr. 14 bringt die anderen jedoch wieder zurück. Vanderaerden wollte wohl nur mal kurz antesten. Man kann die Fahrer vor lauter Match und Dreck inzwischen kaum noch erkennen.

Doch nein, Vanderaerden probiert es erneut, die anderen können nicht folgen. Er gewinnt schnell an Vorsprung.

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Auchy-lez-Orchies, Kelly reagiert, greift nun an, hat die Nase voll, denn Vanderaerden hat schon fast eine Minute an Vorsprung. Es handelt sich um Pave Nr. 10, Mons-en-Pévèle, 3 km Pflaster am Stück. Vom Veranstalter werden die Pavés in Kategorien eingeteilt, Mons-en-Pévèle hat Kategorie 5, die höchste. Nur 3 Stücke haben diese Kategorie, der Wald von Arenberg, Carrefour de l'Arbre und eben Mons-en-Pévèle.

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Doch Anderson fährt das Loch wieder zu. Doch so ganz umsonst war das ganze nicht. Es hat den anderen Kräfte geraubt und auf Pave Nr. 9, „Mérignies – Pont-à-Marcq“, ein nur 900 m langes Stück, verlieren Vichot, Pirard und Haghedooren den Anschluß. Vanderaerden gibt derweil vorn alles was er hat um seinen Vorsprung auszubauen.

Pont-Thibaut, km 219,5 und Pave Nr. 8, Vanderaerden hat soeben 2 Minuten Vorsprung rausgefahren. Noch sind es 43,5 km bis ins Ziel, noch hat er nicht gewonnen, doch es sieht sehr gut für ihn aus. Dahinter jetzt wieder Wojtinek in der Nachführarbeit.

Für Vanderaerden sieht es nach wie vor gut aus, doch noch sind es 32 km und sein Vorsprung fäng an zu schmilzen. Jetzt kommen die Rennentscheidenen Paves. Und da kommt der Angriff von Madiot. Nur Anderson und Wojtinek können folgen, Kelly und Lieckens fallen zurück.

Jetzt erreichen sie Camphin-en-Pévèle, das fünftletzte Stück. Vanderaerden bekommt Probleme, etwas mehr als eine Minute hat er noch, nun zu Beginn von Carrefour de l'Arbre löst sich auch noch Anderson von seinen beiden verbliebenen Begleitern, wie erwähnt Kategorie 5.

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Wojtinek, kommt noch einmal zurück, er war bereits ein Stück hinter Madiot zurückgefallen, nun ist er wieder dran. Ja sie kommen sogar fast wieder an Anderson heran. Vanderaerden wird nicht durchkommen fürchte ich, noch 53 Sekunden sein Vorsprung.

Roubaix ist erreicht, Vanderaerden hat soeben das letzte kleine Pavé verlassen. Sein Vorsprung ist auf 200 bzw. 300 m gesunken. Renault gegen Panasonic wer wird am Ende gewinnen?

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Soeben erreichen die Fahrer das Stadion. Noch immer führt Vanderaerden, Anderson ist jetzt fast dran und auch die beiden Renaultfahrer sind nur 100 m zurück.

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Das Puplikum macht die La Ola Welle, ähm die wurde zwar erst 1986 von den Mexikanern erfunden, aber was die da treiben ist eindeutig La Ola. Kein Wunder 4 Fahrer so dicht bei einander im Stadion das gibt es auch nicht jedes Jahr. Jeden Moment wird der Sprint eröffnet.

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Anderson ist jetzt fast neben Vanderaerden. Madiot und Wojtinek noch immer 100 m zurück. Vanderaerden resigniert, er steckt auf, Anderson ist vorbei 900 m noch, jetzt erreichen ihn auch die beiden anderen.

600m auch sie sind vorbei, Vanderaerden am Ende undankbarer Vierter!, Vorn strebt Anderson den Sieg an.
400m Auch Madiot steckt auf, Wojtinek dagegen überhaupt noch nicht.
200m, nein das reicht nicht mehr Anderson gewinnt Paris – Roubaix 1985 vor Wojtinek, Madiot und Vanderaerden.

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Dahinter kämpfen jetzt Kelly und Lieckens um Rang 5. Kelly gewinnt den Sprint, na was Wunder. Jetzt heisst es warten. Kuiper, Van de Poel, Van de Velde und Versluys werden bald kommen. Ja da sind Sie, fast 8 Minuten sind inzwischen vergangen. Van de Velde wird siebter, Van de Poel auf 8, dahinter Kuiper, Versluys also auf Rang 10.

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Zeit für die neue SLL. Es entwickelt sich scheinbar ein Fünfkampf.

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Kommentar

Ich hab nichts gemacht, wirklich nicht. Vanderaerden löste sich plötzlich obwohl er auf kurze Führung und 65% eingestellt war. Nichts dolles also, erst als er eine Minute Vorsprung hatte hab ich ihn auf 90% gestellt. O.k. dafür hatte ich ein komfortable Situation mit Anderson. Er fuhr auf geh zur Spitze und 51%. Eigentlich war er schon platt und ich rechnete damit das er jeden Moment wegfallen würde doch als Vanderaerden weg war füllte sich der weiße Balken plötzlich wieder und nicht mal als ich Kelly´s Angriff konterte wurde der ganz leer.
Hab dann noch zu früh auf keine Anweisung gestellt, dadurch wurde es dann zum Krimi.

Mein erster Sieg überhaupt, bisher hab ich eher abgeloost. Naja mit der Truppe auf dem Terrain, aber das hab ich bei der Flandern auch gedacht und hab auf die Mütze gekriegt.

Das war die Kopfsteinpflastersaison, jetzt wollen wir mal sehn ob Argentin die zweite Aprilhälfte dominiert. Fast hätte ich es vergessen, hier noch das reale Ergebnis zum Vergleich.

1. Marc Madiot (fra) Renault - Elf
2. Bruno Wojtinek (fra) Renault - Elf
3. Sean Kelly (ier) Skil - Sem - Kas - Miko
4. Greg Lemond (vst) La Vie Claire - Wonder - Radar - Look
5. Rudy Dhaenens (bel) Hitachi - Splendor - Sunair - Marc
6. Eddy Planckaert (bel) Panasonic - Raleigh
7. Josef Lieckens (bel) Lotto - Merckx - Campagnolo - Vermarc Sport
8. Hennie Kuiper (ned) Verandalux - Dries - Rossin - Nissan
9. Adri Van Der Poel (ned) Kwantum - Decosol - Yoko
10. Ferdi Van Den Haute (bel) La Redoute - Cycles MBK
11. Patrick Versluys (bel) Hitachi - Splendor - Sunair - Marc
12. Francesco Moser (ita) Gis Gelati - Trentino Vacanze
13. Eric Vanderaerden (bel) Panasonic - Raleigh
14. Dominique Lecrocq (fra) Peugeot - Shell - Michelin
15. Guido Van Calster (bel) Ariostea - Benotto
16. Etienne De Wilde (bel) Safir - Van de Ven - Colnago
17. Ludwig Wijnants (bel) Toenissteiner - Torhout Werchter - BASF
18. Ludo Peeters (bel) Kwantum - Decosol - Yoko
19. Phil Anderson (aus) Panasonic - Raleigh
20. Pol Verschuere (bel) Fagor

Lancelot
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Beitrag: # 455920Beitrag Lancelot
2.8.2007 - 11:12

Fleche Wallone 14.04.1985

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Jean Paul van Poppel (Skala) ist der Sieger des Fleche Wallones. In einem packenden Finish gewann er vor Frederic Vichot (Skil-KAS) und dem Holländer Joop Zoetemelk (Kwantum).

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Bereits 70 km vor dem Ziel setzten die drei zusammen mit Heinz Imboden (Magniflex) vierter, Noel Segers (Tönissteiner) fünfter, Alberto Volpi (Sammontana) sechster, und Francisco Rodriguez (ZOR) siebter vom Feld ab und stellten die bis dahin führenden Ausreißer. Gemeinsam baute man den Vorsprung von 60 auf 180 Sekunden aus, ehe diese sieben den Rest stehen liessen.

Das Feld reagierte viel zu spät, erst am Cote de Bohissau, 30 km vor dem Ziel kamen Angriffe anderer Fahrer, doch niemand sollte die Spitzengruppe mehr erreichen.

Van Poppel sah am Cote de Ahin, 15 km vor der Ziellninie, genau wie Segers und Imboden schon wie geschlagen aus, die anderen verschärften hier das Tempo nochmals, versuchten die Gruppe zu sprengen, doch in der Abfahrt erholten sich die drei wieder.

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Als Huy erreicht war ging dann das taktieren los. Keiner wollte die Führungsarbeit auf den letzten Kilometern leisten. Schließlich war es Vichot der die Initiative ergriff.

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Als es dann in den berühmten Schlußanstieg, der Muur von Huy ging, konnte sich Vichot ein paar Meter absetzen, lediglich Zoetemelk und van Poppel waren in der Lage zu folgen. Als 500 m vor dem Ziel der Bergsprint eröffnet wurde waren die anderen vier bereits geschlagen. Van Poppel mobilisierte seine letzten Kraftreserven, kämpfte sich wieder heran und ging auf den letzten Metern noch vorbei.
Das geschlagene Feld kam eine Minute später angeführt von Altstar Lucien van Impe (Santini), dem dritten von Paris – Roubaix, Marc Madiot (Renault) und Acacio Da Silva (Malvor) ins Ziel.

Information

Hier der tatsächliche Rennausgang von 1985.

1. Claude Criquielion (bel) Hitachi - Splendor - Sunair - Marc
2. Moreno Argentin (ita) Sammontana - Bianchi
3. Laurent Fignon (fra) Renault - Elf
4. Acacio Da Silva Mora (por) Malvor - Bottecchia - Vaporella
5. Yvon Madiot (fra) Renault - Elf
6. Emanuele Bombini (ita) Del Tongo - Colnago - Samet - Candy
7. Mario Beccia (ita) Malvor - Bottecchia - Vaporella
8. Joerg Mueller (zwi) Skil - Sem - Kas - Miko
9. Eric Van Lancker (bel) Fangio - Marc - Mavic - Ecoturbo - Alan
10. Pascal Poisson (fra) Renault - Elf


Kommentar

Die Favoritenanzeige wies tatsächlich Criquielion, Argentin und Zoetemelk aus. Doch niemand reagierte als die sieben wegzogen. Ich weiss es eigentlich besser, aber die Erinnerung liess mich einen Augenblick im Stich, sonst wäre ich selbst mitgegangen. Im 2006er gibt es das nicht mehr, im 2004/2005er jedoch war es gang und gäbe das die Sieggruppe so früh ging. Van Poppel ist ein mäßiger Hügelfahrer (68 ),(Das Leerzeichen ist Absicht, sonst entsteht an dieser Stelle ein Smilie) dafür ein besserer Sprinter (75). Es war halt kein wirklich guter Hügelfahrer, also jemand mit einem Wert von 75 oder höher in der Gruppe drin.

Ach ja, bevor sich jemand wundert, 1985 war die Rennreihenfolge noch anders als heute, ich spiele die Rennen nach dem 85er Rennkalender, was bedeutet, erst Fleche, dann Doyenne und erst dann das Amstel.

Lancelot
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Beitrag: # 456297Beitrag Lancelot
2.8.2007 - 22:22

Lüttich – Bastogne – Lüttich 21.04.1985 - "La Doyenne" (Die Älteste)


Die Doyenne steht also an. Das angeblich älteste Rennen der Welt. Stimmt nicht, es gibt ältere, aber egal. 257 km hat die diesjährige Ausgabe. Wenn man fragt werden einem Argentin, Criquielion und Roche als Favoriten genannt. Erstaunlicher Weise also niemand vom Podium des letzten Jahres als Kelly vor Anderson und Lemond gewann. Allen dreien werden zwar ebenfalls Chancen eingeräumt aber sie stehen eher in der zweiten Reihe.

Wir steigen in Bastogne ins Rennen ein, bisher sind rund 100 km gefahren, vorn befinden sich 3 Fahrer mit 5 Minuten Vorsprung, André Lurquin (Tönissteiner), Antonio Saronni (Del Tongo), der Bruder von Giuseppe und Daniel Willems (Safir) haben bereits 80 Fluchtkilometern in den Beinen. Ausserdem fängt man jetzt im Feld an zu arbeiten, der Vorsprung ist erstmals rückläufig.

Cote de Saint Roche, km 134 – die Arbeit trägt Früchte, 2’37 nur noch Rückstand, doch jetzt kommt die erste Attacke aus dem Feld heraus. Ein bisschen sehr früh, aber es gelingt. Die neue Spitzengruppe besteht aus 12 Fahrern. 1 Minute fahren sie vor dem Feld.

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Doch Roche reagiert, lässt seine Mitstreiter arbeiten, denn in der Gruppe sind Fahrer die ihm nicht gefallen können. Zoetemelk, Prim, Y. Madiot, Rooks, van Impe z.B. Machen wir es ordentlich ausser den bereits erwähnten sind noch Caritoux, Hagehedooren, Bauer und Mottet dabei.

91 km noch, soeben ist die Grenze von Luxembourg nach Belgien wieder überschritten worden, wir sind quasi kurz vor dem Finale. . Trotz aller Anstrengungen ist der Vorsprung auf 96 Sekunden gewachsen. Finale deshalb weil jetzt die vielen Cotés (Hügel) beginnen. Den Anfang macht gleich der Cote de Stockeu mit 9 % in der Spitze.

Wie zu erwarten verabschiedeten sich am Cote de Stockeu die ursprünglichen Ausreißer aus der Spitzengruppe. Hier nochmal die neun Fahrer die verblieben sind. Stephen Rooks (Panasonic), Eric Caritoux (Skil-Kas), Joop Zoetemelk (Kwantum), Tommi Prim (Sammontana), Lucien van Impe (Santini), Steve Bauer (La Vie Claire), der Silbermedaliengewinner der Olympischen Spiele von Los Angeles, Paul Haghedooren (Lotto), Yvon Madiot, Charly Mottet (beide Renault)..

Cote de Wannerenval, 13,3 % Steigung in der Spitze. Dichtgedrängt kämpft sich das Feld hier hoch, wer jetzt den Anschluß verliert für den ist es schlecht bestellt. Die Spitze hat den Vorsprung auf 1’49 ausbauen können und im Feld findet hier schon eine Selektion statt.

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Cote du Rosier, erneut mehr als 10% Steigung, die neun marschieren davon. Jetzt sind es schon fast drei Minuten, das muss jeden Moment eine Reaktion im Feld geben, sonst ist es vorbei.
Ja, richtig geraten, der Angriff kommt. Claude Criquielion (Hitachi) tritt an, geht jemand mit?

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O ja, Laurent Fignon und Marc Madiot (beide Renault) gehen hinterher. Vorn sind gleichzeitig Caritoux und Mottet rausgefallen. Nor noch 7 also ganz vorn im Moment.

Die Spitze erreicht nun den Cote de la Vecquee, 50 km also noch bis ins Ziel. Criquielion ist so gut wie dran. Fignon und Marc Madiot dagegen noch ein ganzes Stück zurück. Im Feld reagiert immer noch niemand. Längst sind dort Roche´s Teamkameraden aus der Spitze gegangen, er selbst führt das Feld im Moment. Dahinter Kelly, Argentin, Knetemann und Lemond. Das Feld wird jetzt endgültig auseinander fallen.

Es geht jetzt zum Cote de la Redoute, dem berühmtesten aller Cotés auf der Strecke. In der Abfahrt vom Cote de la Vecquee haben sich van Impe und Rooks leicht abgesetzt und kommen mit etwa 15 Sekunden Vorsprung an die Redoute. Yvon Madiot greift dort an um wieder nach vorn zu kommen, was ihm auch gelingt. Die Redoute, das heisst über 16% Steigung.

Criquielion hat die anderen erreicht und führt auch die wieder heran, zu früh reagiert also von Madiot. Dahinter noch 25 Fahrer mit einem Rückstand von etwa 90 Sekunden. Vorn muss Steve Bauer reissen lassen und fällt zurück.

Col de Sprimont, noch 27 km – Criquielion, der Weltmeister, greift nochmals an, noch kommt er jedoch nicht weg.

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Von hinten kommt jetzt Stephen Roche, hat sich aus der Verfolgergruppe lösen können und hat schon fast Steve Bauer erreicht. Jetzt ein zweiter Versuch von Criquielion, diesmal gelingt es ihm.

Cote du Sart-Tilman, 17 km noch, Dritter Antritt von Criquielion.

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Hinter der Spitzengruppe nun nur noch 10 Fahrer. Jetzt sind sie richtig drin im Anstieg, 17% in der Spitze, das wird die Gruppe endgültig auseinander reißen.
Jetzt sind sie oben. Criquielion strebt auf und davon, dahinter Yvon Madiot, 400 m, also etwa 30 Sekunden, zurück, nochmals 200 m zurück die anderen vier. Auch die Fahrer dainter sind noch nicht abgeschrieben.

Cote de Saint Nicolas, 7 km; Criquielion hat seinen Vorsprung bis zu diesem vorletzten Anstieg nicht weiter ausbauen können, immer noch 400m auf Yvon Madiot bzw. 600 auf die anderen. Roche ist derweil wieder in die Gruppe dahinter zurück gefallen, diese wird mit 1’31 angegeben.

Der Weltmeister ist oben, noch 5,5 km für ihn. Jetzt kommt Yvon Madiot an die Stelle, er wird mit einer Minute Rückstand angegeben. Die Gruppe kommt Rooks leicht voran, etwa 15 Sekunden nach Madiot. Auch die anderen sind schon fast da, von den 90 Sekunden von vorhin sind vielleicht noch 10 geblieben.

Claude Criquielion, hier 1700 m vor dem Ziel, der Sieg ist ihm sicher, nach wie vor knapp eine Minute Vorsprung für ihn werden reichen.

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Marc Madiot hat den Sprung nach vorn geschafft, die anderen noch 50 m zurück. 16 Fahrer kämpfen im Prinzipum Platz 3. Yvon Madiot ist zwar noch nicht durch, aber er hat weiterhin 200m Vorsprung.

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700 m noch für Claude Criquielion, er ist durch. Madiot dagegen überhaupt noch nicht. An der Flame Rouge ist er fast gestellt.

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Van Impe, Rooks, Hinault, selbst Anderson kommen jetzt stark auf. Zoetemelk dagegen ist geschlagen. Vorn jubelt der Weltmeister bereits. Madiot hat noch 600 m.

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Hinault kommt immer stärker auf, er wird Madiot noch abfangen.
Jetzt sind es noch 400 m, Hinault ist dran, dahinter kommt auch Anderson noch, selbst Roche könnte ihn noch erreichen.
300 m Hinault ist vorbei
200 m Madiot steckt auf, dabei könnte er doch noch aufs Treppchen…, so wird ihn Anderson auch noch schlagen.
100 m, jetzt Anderson gleichauf, Roche knapp dahinter, Hinault sicherer zweiter
50 m, Madiot lässt beide passieren, er ist vollkommen platt. Anderson wird dritter vor Roche und Yvon Madiot.

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Van Impe wird sechster für den Rest müssen wir das offizielle Ergebnis abwarten, das ja gleich kommen muß.

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Aha Korrektur, van Impe nur siebter, Knetemann wird sechster. Fignon auf 12, Zoetemelk 13., Kelly 16., Lemond 17. Argentin 18.

Auch die SLL-Tabelle ist inzwischen wieder aktualisiert. Phil Anderson nun 2 Punkte vor Eric Vanderaerden.

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Information
Hier das echte Ergebnis zum Vergleich

1. Sean Kelly (ier) Skil - Sem - Mavic - Reydel
2. Phil Anderson (aus) Panasonic - Raleigh
3. Greg Lemond (vst) Renault - Elf
4. Steven Rooks (ned) Panasonic - Raleigh
5. Acacio Da Silva Mora (por) Malvor - Bottecchia
6. Laurent Fignon (fra) Renault - Elf
7. Marc Madiot (fra) Renault - Elf
8. Claude Criquielion (bel) Splendor - Mondial - Marc
9. Joop Zoetemelk (ned) Kwantum - Decosol - Yoko
10. Pascal Jules (fra) Renault - Elf

Kommentar

Ich bin echt 2006er geschädigt. Da hab ich zuletzt dreimal die Doyenne gewonnen. Doch die Renntaktik ist völlig anders, hätte ich zuvor ein paar Mal gespielt hätte ich… Hätte, wäre, wenn, lassen wir das, ich bin auch so zufrieden. Zwar hab ich nicht Laurent Fignon oder Marc Madiot, dafür aber Yvon Madiot auf Platz 5 bekommen. Persönliches Ziel also erreicht.

Hinault scheint langsam in Form zu kommen, auch Zoetemelk, der war ja am Anfang gar nicht zu sehen, die Spitze wird eindeutig breiter. Dennoch ich bleibe dabei, die Database, Davidoff hat sie ja auch nur als Beta bezeichnet ist Verbesserungsfähig. Trotzdem macht es riesigen Spaß damit zu spielen. Ich werde demnächst mal eine Karriere damit beginnen, nachdem ich noch ein paar Updates vorgenommen habe, vielleicht mach ich auch eine 86er daraus, mal sehen.

Lancelot
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Beitrag: # 456614Beitrag Lancelot
3.8.2007 - 18:50

Vuelta a Espana 23.04. -12.05. 1985



1. Etappe

Die Rundfahrt begann in Léon mit einem Manschaftszeitfahren über 28 km. Zwischenzeiten wurden nach 9 und 18 km genommen und die Manschaften starteten in einem Abstand von 2’30 Minuten.

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Die Amerikaner von 7 Eleven lieferten den ersten Richtwert nach 9 km und er sollte lange halten. 11’26 lautete ihren Zeit. Nach 18 km waren es 22’30 und im Ziel schließlich 34’17. Konkurenzfähig waren zunächst die Kolumbianer von Cafe Columbia. Sie begannen etwas langsamer steigerten sich jedoch dann und hatten im Ziel 1 Sekunde Vorsprung.
Diese Bestzeit sollte dann bis zum neunten Team halten. Magniflex verbesserte sämtliche Zwischenzeiten und im Ziel hiess es dann 34’12 für sie. 5 Sekunden Vorsprung auf die Kolumbianer.

Doch die Freude wehrte nicht lange. Panasonic, als elftes Team gestartet fuhr in eine neue Dimension vor. 10 Sekunden auf 9 km, 21 nach 18 km und 30 Sekunden im Ziel bedeuteten am Ende 33’42 für die Holländer um ihren Kapitän Phil Anderson. Doch nur 2’30 später wurde es ganz spannend. Peugeot unterbot die Bestzeit nach 9 Kilometern um genau eine Hundertstel Sekunde. Nach 18 km hatten sie ihren Vorsprung auf 1,68 Sekunden ausgebaut. Genau diesen Vorsprung brachten sie dann auch ins Ziel. Neue Bestzeit also 33’40 für die 28 km.

Aber das war noch nicht die Entscheidung, die viel als Skil-Kas antrat. Nach 9 km eine Sekunde zurück ließ aufhorchen. Als dann die Meldung nach 18 km reinkam es wären 9 Sekunden geworden entspannte man sich bei Peugeot und Panasonic merklich, doch Kelly und seine Begleiter lieferten ein tolles Finish, man staunte nicht schlecht als die Uhr bei 33’42 stehen blieb. Als man genau hinschaute, stellte man fest das der Rückstand um 6 Hunderstel geringer ausgefallen war als der von Panasonic. Platz 2 somit für Skil-Kas.

Die Ränge 4 und 5 gingen an Reynolds mit 17 Sekunden Rückstand bzw. Teka mit 22 Sekunden Rückstand. Es folgen Magniflex mit 32 und Seat Orbea mit 33 Sekunden Abstand zum besten Team auf Rang 6 und 7. Rang 8 an die Kolumbianer, 9 an Seven Eleven. Kelme beschließt die Top 10.

Peugeot gewann also vor Skil und Panasonic. Das goldene Trikot übernimmt der Fahrer der das Team über die Ziellinie führte und das ist. Gilbert Duclose – Lasalle. Allan Peiper darf sich über das Trikot des besten Nachwuchsfahrers freuen, doch wirkliche Aussagekraft hat das natürlich alles noch nicht. Hier das Etappenergebnis noch mal im Überblick

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2. Etappe

Von Leon aus geht es über 206 km nach Burgos. Die Etappe ist relativ flach, doch könnte der um diese Zeit frische Meereswind aus Nordwest das Peleton in mehrere Gruppen spalten. Die Sprinterteams werden natürlich am Ende versuchen die Kontrolle zu behalten. So weit die Ankündigung des Veranstalters auf seiner Internetseite.

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Natürlich kam es anders. Die erste Rennhälfte wurde von einer Ausreißergruppe bestimmt. 7 Fahrer, darunter der Träger des blauen Trikot für den besten Nachwuchsfahrer, Allan Peiper, ergriffen frühzeitig die Flucht. 6’30 betrug ihr Maximalvorsprung. Dadurch machten die 7 auch die ersten Bergpunkte der Vuelta unter sich aus.Tom Broznowski (7EL) vor Faustino Cueli (TEK), Allan Peiper (PEU) und Stefano Bizzoni (MUR) hieß es, die Wertung wurde jedoch einfach überfahren, ohne darum zu kämpfen. Tom Broznowski damit morgen im Trikot des Bergbesten.

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175 Fluchtkilometer doch am Ende stand die Gruppe wie zu erwarten mit leeren Händen da. 25 km vor dem Ziel waren sie gestellt und es sollte zum Massensprint kommen. Diesen eröffnete Eddy Planckaert (PAN) von vorn, dahinter dann Jose Luis Navarro (ZOR) und Noel De Jonckheere (TEK), jedoch schon mit einigem Abstand.

An der Flame Rouge war Planckaert geschlagen weil viel zu früh im Wind. De Jonckheere und Navarro dort schon gleich auf, dahinter noch Jesus Suarez Cuevas (HUE) im Windschatten von Navarro. Inaki Gaston (REY), Sean Kelly (SKI), Werner Devos (SAF) und Miguel Angel Iglesias (KEL) darum bemüht noch nach vorn zu kommen.

300 m vor dem Ziel hat De Jonckheere anderthalb Radlängen vor Navarro und Suarez Cuevas der nun aus Navarros Windschatten gegangen ist, dahinter nur noch Kelly in der Lage einzugreifen.
Kelly springt an Navarros Hinterrad der jedoch die anderen beiden nicht mehr halten kann.
De Jonckheere holt sich den Etappensieg vor Suarez Cuevas und Kelly der es noch schafft Navarro auf dem Zielstrich zu überspurten. Devos vor Iglesias, Gaston und Planckaert heisst die weitere Reihenfolge.

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8 Sekunden Zeitbonifikation genügen Kelly natürlich um ins goldene Trikot zu fahren, schließlich hatte er ja nur 2 Sekunden Rückstand. Hier der neue Gesamtstand.

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De Jonckheere natürlich im Trikot des Punktbesten, Allan Peiper verlor sein Trikot jedoch an Eric Caritoux von Skil Kas weil er auf den letzten Kilometern noch einbrach. Auch in der Manschaftswertung hat Ski-Kas die Führung übernommen.

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tusberg
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Beitrag: # 456834Beitrag tusberg
4.8.2007 - 14:56

richtig gut das du auch den rennkalender von den jahren hast, damals war die vuelta nämlich die erste große rundfahrt

Lancelot
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Beitrag: # 456978Beitrag Lancelot
4.8.2007 - 21:36

ach ja, hatte vergessen zu erwähnen das, entscheidend ist das Startdatum, bevor mir jetzt einer kommt und sagt das Amstel war aber eher zu Ende als die Vuelta. Jetzt also erstmal Vuelta, danach Amstel, Henninger Turm, Meisterschaft v. Zürich, also alles was während der Vuelta lief. Hab erst überlegt ob ich die Vuelta dafür unterbrechen soll, aber dann geht der Überblick flöten, daher erstmal Vuelta am Stück.

Auch hier nochmal die Bitte, ich benötigte Trikots für die nächste Database. Baujahr 89 für den RMP 2 - siehe auch Trikotwunschagentur vom 06er. Wäre echt geil wenn sich welche von den Spitzenkräften dieser Branche an die Arbeit machen könnten, mein Dank würde ihnen ewig nachschleichen.

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3. Etappe


Von Burgos aus ging es weiter nach Soria. 159 km, erneut gemacht für die Sprinter im Feld. 2 Bergwertungen der 3. Kategorie (6,4,2,1 Punkte) und 3 Sprintwertungen lagen auf dem Weg.

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Gleich nach dem neutralisierten Start verabschiedeten sich Daniel Wyder (MAG), Antonio Esparza (KEL), Antonio Aguledo (CAF) und Eric Heiden (7EL) vom Feld. Wenig später folgte ihnen auch noch Gilbert Duclose Lasalle (PEU).
Duclose – Lasalle mit seinen gerade mal 7 Sekunden Rückstand war natürlich eine Gefahr für das Goldtrikot, doch zunächst ließ man sie gewähren. So holte sich Aguledo die erste Sprintwertung vor Duclose-Lasalle und Heiden. Wyder eroberte sich das Bergtrikot in dem er die erste Bergwertung gewann und bei der zweiten dritter wurde, also 8 Punkte gewann.

Die Ausreißer durften ihren Vorsprung wieder bis auf 6’30 Minuten ausbauen, genau wie gestern reagierte das Feld als diese Marke erreicht wurde. Es reichte noch die zweite Sprintwertung allein auszukämpfen. Wyder gewann vor Esparza und Heiden. Duclose – Lasalle damit immer noch 3 Sekunden vom Goldtrikot entfernt. Doch 46 km vor dem Ziel war die Flucht vorbei.

Die dritte Sprintwertung holte sich dann De Jonckheere (TEK) vor Francis Castaing (PEU) und Eddy Planckaert (PAN). Womit dieser seinen Vorsprung im Punktetrikot um 6 Punkte ausbauen konnte. Natürlich ließen die Sprinterteams in der Folge keinen Fluchtversuch mehr zu und erneut kam es zum Sprintfinale.

Diesmal eröffnete Kelly den Sprint, jedoch spät erst 2 km vor dem Ziel. Frederic Castaing (PEU) reagierte als erster und ging hinterher, alle anderen reagierten einen Tick zu spät und verloren so etliche Meter.

500 m vor dem Ziel ging Kelly die Puste aus, Castaing kam immer näher, De Jonckheere, Suarez Cuevas und Planckaert kämpften nur noch um den dritten Platz. 100 m vor dem Ziel war Castaing dann gleichauf mit Kelly und zog noch vorbei. Am Ende war es etwas mehr als eine Vorderradlänge.

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Dritter wurde De Jonckheere vor Suarez Cuevas und Planckaert. Von Vanderaerden war jedoch erneut nichts zu sehen. Francis Castaing übernimmt mit dem Etappensieg auch die Führung in der Gesamtwertung.

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Sean Kelly um 4 Sekunden, Noel De Jonckheere um 10 Sekunden zurück. Letzterer konnte sein Punktekonto auf 45 Zähler ausbauen und führt derzeit mit 9 Zählern vor Kelly. Panasonic holte sich dafür die Führung in der Manschaftswertung. Eric Caritoux bleibt bester Jungprofi.



4. Etappe


Von Soria aus geht es weiter nach Nordosten, nach Saragossa. 173 km erneut flache Kilometer lassen uns nochmals auf ein Sprintfinale hoffen. Einzigstes Hindernis ist der Puerto del Escudo, eine Bergwertung der dritten Kategorie nach 64 km.

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Heute dauerte es 20 km bis die Ausreißergruppe stand. Diesmal drin Carlos Hernandez Bailo (REY), Antonio Mortimore (XER), Antonio Esparza (KEL), José Poeira (LOU), Bernardo Del Pino (HUE) und Luc Branckaerts (SAF).
Esparza der schon gestern in der Fluchtgruppe war, konnte sich nur einen Punkt an der Bergwertung sichern, vier wären nötig gewesen um das Trikot zu bekommen.

Obwohl im Feld fast über die gesamte Distanz ein sehr hohes Tempo gefahren wurde, was so manchem der Fahrer stark zu schaffen machte, gelang es zunächst nicht die Ausreißer einzuholen. 20 km vor dem Ziel betrug der Vorsprung immer noch über 2 Minuten. Doch 5 km vor dem Ziel mussten sie die Waffen strecken.

Der Sprint sah einen Fünfkampf zwischen Plankaert, De Jonckheere, Kelly, Castaing und Davis Phinney (7EL). Letzterer konnte zunächst mit den anderen nicht ganz mithalten. An der Flame Rouge war schon klar das es das gleiche Duell wie gestern geben würde. Castaing vs. Kelly.
500 m vor dem Ziel war Kelly deutlich geschlagen, doch von hinten kam Phinney plötzlich mit der zweite Luft und auch Suarez Cuevas kam noch mächtig auf. Für beide sollte es nicht mehr ganz reichen, sie wurden dritter bzw. vierter. Francis Castaing gewann zum zweiten Mal vor Sean Kelly. Fünfter Planckaert vor De Jonckheere.

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In der Gesamtwertung baute Castaing seinen Vorsprung entsprechend um 8 auf nun 12 Sekunden aus. Verlierer des Tages war jedoch Noel De Jonckheere. Sein sechster Platz brachte genau einen Punkt zu wenig um sein Trikot zu verteidigen. Kelly wird es morgen tragen.

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Lancelot
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6.8.2007 - 16:41

5. Etappe



Saragossa verlassen wir Richtung Osten und kommen nach 191 km nach Morella das von Norden her angefahren wird. 10 km vor dem Ziel wartet dort mit dem Puerto de Torremiró die erste Bergwertung der zweiten Kategorie. Danach geht es talwärts um dann nach Morella hin nochmals anzusteigen. Die erste Herausforderung dieser Vuelta.

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Erneut bildete sich eine 6 köpfige Spitzengruppe die den ersten Teil des Rennens bestimmte. In ihr heute, Nico Emonds (FAG), Chappuis (XER), Mariano Sanchez (KEL), Daniele Del Ben (MUR), Raul Alcala (7EL) und Abel Coelho (LOU). Nach 100 km war ihre Flucht bereits beendet. Unterwegs hatte sich Del Ben jedoch beide Bergwertungen gesichert, kam so auf 12 Punkte und übernahm die Führung in dieser Wertung.

Danach blieb das Feld beieinander was dazu führte das der letzte Sprint des Tages aus dem Feld heraus entschieden wurde. Castaing gewann ihn vor Suarez Cuesta und Navarro. Castaing damit 57 P, Kelly 56 P, De Jonckheere 55 P, Suarez Cuevas 50 P.

24 km vor dem Ziel, 12 km vor der Bergwertung kam der Angriff von Phil Anderson (PAN), Gianbatista Baronchelli (SUP), Edouardo Chozas (REY) und Pierre Bazzo (FAG) gingen mit.

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Das Feld reagierte nicht, obwohl Phil Anderson eigentlich als einer der Topfavoriten für die Gesamtwertung galt. Bis zum Gipfel des Torremiro hatten sie bereits 2:30 Vorsprung. Gianbattista Baronchelli holte sich die 10 Punkte für diese Wertung, vor Chozas und Bazzo. Da Baronchelli bereits zuvor 2 Punkte geholt hatte kam auch er nun auf 12 Punkte. Anm. Mir ist nicht ganz klar warum, jedenfalls trägt er morgen das Trikot.

Auf der Abfahrt gelang es den Vorsprung sogar noch auf 3 Minuten auszubauen. Am Schlußanstieg ergriff Anderson erneut die Initiative und hängte seine Mitstreiter einfach ab und gewann.

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Zweiter wurde Bazzo der den Sprint gegen Baronchelli gewann. Vierter also Chozas. Den Sprint des Feldes holte sich Kelly. Hier die genaue Tageswertung.

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Sean Kelly durch den 5. Platz weiterhin im Punktetrikot, er führt die Wertung nun mit 68 Punkten an. Edouardo Chozas übernimmt die Führung in der Jungprofiwertung, er führt mit 2’20 vor Eric Caritoux und 2’25 auf Joel Pelier (beide Skil). Die Manschaftswertung bleibt durch den Sieg von Anderson natürlich bei Panasonic. Peugeot kann man hier als den Verlierer des Tages bezeichnen, nur noch Rang 5 für sie, dafür Reynolds nun auf Rang 3 hinter Skil.

Phil Anderson übernimmt natürlich die Gesamtführung. Hier der aktuelle Stand:

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Francis Castaing ist auf Platz 11 zurück gefallen. Immer noch macht sich das Manschaftszeitfahren bemerkbar. 2 Fahrer von Peugeot und gleich 4 von Skil in den Top 10.


6. Etappe



Die nächte Etappe führte von Benicarlo nach Castellon de la Plana. 150 km über sehr welliges Terrain. Benicarlo liegt etwa 70 km östlich vom gestrigen Zielort Morello, direkt am Mittelmeer. Erstmals ist also der Zielort des Vortages nicht der Startort des nächsten Tages.
Heute sind bereits 2 Anstiege der zweiten Kategorie enthalten, dazu noch einer der dritten. Ebenfalls 3 Sprintwertungen werden ausgefahren.

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Gleich neun Fahrer machten sich heute auf die Reise. Bernardo Alfonsel (KEL), Chris Carmichael (7EL), Rudy Weber (XER), Gianni Zola (SUP), Giovanni Renosto (MUR), Patrick Verschueren (SAF), Jose Rafael Garcia (DOR), Nico Emonds (FAG), und Gilbert Glaus (MAG), ihre Namen. Sie bekamen die Gruppe nie richtig zum Laufen, ihr Maixmalvorsprung betrug etwas über 3 Minuten. Noch vor dem Gipfel des Coll de la Bandereta, der ersten Bergwertung des Tages waren sie gestellt. Michael Wilson(ALP), Marino Amadori (ALP) und Antonio Aguledo (CAF) führten das geschlossene Feld über den Coll.

Das Feld blieb danach erst einmal geschlossen beieinander, was dazu führte das die letzte Sprintwertung des Tages erneut von den Topsprintern ausgetragen wurde. Marino Amadori (), Juan Tomas Martinez (HUE) und Phil Anderson (PAN)! holten sich die Sekunden. Auch die Bergwertung der dritten Kategorie wurde vom geschlossenen Feld genommmen. Jose Luis Laguia(REY), Michael Wilson (ALP)und Antonio Aguledo(CAF) holten sich die Punkte. Wilson damit bereits bei 11 Punkten und auch Aguledo hatte scheinbar Ambitionen auf das Trikot.

So kam man geschlossen nach Benicassim. Von dort aus ging es dann zur zweiten Bergwertung nach Alto Desierto de las Palmas hinauf. Bereits am Fuß dieses 6,5 km langen Anstieges griff Baronchelli an, diesmal gingen mehr Fahrer mit. Herrera konterte und in seinem Gefolge waren Kelly, Martinez Bazzo, Ruiz Cabestany, Caritoux, Mas, Lejarreta.

Kelly setzte sich dann ab und holte die Bergwertung. Dahinter, 30 Sekunden zurück eine 6 köpfige Gruppe mit Pierre Bazzo (FAG), Pelio Ruiz Cabestany (SAE), Juan Tomas Martinez (HUE), Marino Lejarreta (ALP), Gianbattista Baronchielli (SUP), Luis Herrera (CAF),

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Nochmal 30 Sekunden weiter zurück eine weitere Gruppe mit Caritoux und Mas (beide Skil), Rodriguez, Recio, Chozas, Dietzen und Forest. Das Feld folgte nochmals 1 Minute zurück.

Da es danach nur noch bergab ging war klar wer gewinnen würde und so kam es auch. Kelly holte sich seinen ersten Etappensieg bei der Vuelta. Den Sprint der Verfolger gewann Juan Tomas Martinez (HUE) vor Pelio Ruiz Cabestany (SEA). 42 Sekunden betrug der Rückstand der gesamten Gruppe. Die zweite Gruppe bekam 1’33 Rückstand und das Feld sogar 2’30 Min.

Hier erstmal das Tagesergebnis im Überblick

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So, damit waren natürlich erneut alle Wertungen über den Haufen geworfen. In der Bergwertung führt nun Pierre Bazzo mit 16 vor Baronchelli und Wilson mit je 14 Punkten.

Die Sprintwertung scheint dagegen eindeutig Richtung Kelly zu laufen, 93 zu 57 bzw. 55 Punkte für Castaing und De Jonckheere.

In Wertung des besten Jungprofis führt Chozas vor Martinez und Herrera und in der Teamwertung ist Skil nun wieder ganz vorn, gefolgt von Panasonic und Reynolds.
Kommen wir zum Gesamtklassement. Nein, nicht Kelly fährt erneut in Gold, sondern Bazzo der zeitgleich mit Baronchelli ist. Kelly noch 26 Sekunden dahinter.

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7.8.2007 - 18:10

7. Etappe



Heute erwartet uns eine Etappe die vermutlich wieder im Sprint entschieden wird. Von Castellon de la Plana geht es südwärts nach Valencia. Zwar warten mit dem Alto de Ain und dem Alto de la Cova Santa zwei Berge der zweiten Kategorie auf die Fahrer, doch 65 km bis zum Ziel dürften genügen ein eventuell geteiltes Fahrerfeld wieder zu vereinen, sagt der Veranstalter auf seiner Website. Wir werden es bald wissen.

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Nur 2, nämlich John Eustice (XER) und Maurizio Bidinost (MUR) ergriffen gleich nach dem Start die Flucht. Da die erste Bergwertung bereits nach 13 km anstand eigentlich verwunderlich. Die beiden waren bisher noch nicht in Erscheinung getreten und eigentlich sollte man doch erwarten das die Kandidaten für das Klassement angreifen würden, taten sie nicht. Eustice gewann vor Bidinost und der dritte Platz ging an Nico Emonds (FAG).

Die beiden waren natürlich nicht in der Lage einen Riesenvorsprung heraus zu holen, knapp über 4 Minuten, mehr erlaubte man ihnen nicht, man kontrollierte sie quasi. Immerhin ihre Sponsoren wird diese Flucht gefreut haben. Die beiden durften sogar noch die Bergwertung am Alto de Ain abräumen. Erneut ging diese an Eustice, womit auch dieser nun 16 Punkte auf dem Konto hatte. Nachzutragen wäre noch das Castaing den dritten Platz bei der ersten Sprintwertung erringen konnte, somit 1 Punkt aufholte.

Das Feld wurde am Alto de Ain zwar mächtig in die Länge gezogen, reissen tat es jedoch nicht. Im Anstieg nach Alto de la Cova war die Solofahrt der beiden Ausreißer dann auch beendet. Am Gipfel selbst das gleiche Bild wie zuvor, das langgezogene, aber immer noch geschlossene Feld überquert den Gipfel angeführt von Wasserträgern der Kapitäne.

Offensichtlich erholte man sich von den Anstrengungen der Vortage, auch auf den restlichen Kilometern geschah nichts mehr und es kam zum Sprintfinale. Was so nicht ganz richtig ist, nach dem letzten Anstieg machte sich bei dem ein oder anderen doch der Kräfteverschleiß bemerkbar und musste reißen lassen. Darunter neben den beiden Ausreißern des Tages auch ein Peter Winnen (PAN), immerhin gestern noch als Mitfavorit gehandelt gewesen.

Castaing fuhr den Sprint von vorn, Kelly gleich daneben. Hinter den beiden Planckaert und Suarez Cuevas, Martinez und Navarro. Doch eigentlich ging es nur zwischen Castaing und Kelly und welch Überraschung nachdem zuvor zweimal Castaing gewann ist diesmal Kelly dran, das sogar mit deutlichem Vorsprung. Nach dem Erfolg gestern, heute ein Sprinterfolg. Dritter wird Planckaert, der scheinbar stärker wird.

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In der Gesamtwertung kommt Kelly damit bis auf 6 Sekunden an die beiden Spitzenreiter heran. In der Punktwertung überschreitet er als erster die 100 Punkte Grenze. 118 sind es, Castaing ist 30 Punkte zurück. Das Bergtrikot bleibt bei Bazzo, Eustice jedoch wie erwähnt Punktgleich, beide haben je 16 Punkte. Wie gesagt eine Etappe um neue Kräfte zu schöpfen, kein Wunder wenn man an das Einzeitfahren morgen denkt.


8. Etappe



41 km Einzelzeitfahren stand auf dem Programm. Start und Ziel waren bei der Ford Fabrik, etwa 20 km südlich von Valencia, quasi noch in der Pereferie, nahe des Ortes Almussafes. Die Strecke absolut flach, der maximale Höhenunterschied beträgt 10 m. Somit auch für die reinen Zeitfahrspezialisten eine Etappe nach ihrem Geschmack. Dazu ein nicht ganz so warmer Tag, lediglich 18 statt der 30 Grad von gestern.

Das Rennen wurde von Flavio Zappi (MUR), dem Mann mit der roten Laterne eröffnet. Es sollte jedoch eine halbe Stunde vergehen ehe die erste Richtzeit auf dem Bildschirm erschien. Gilbert Duclose-Lasalle (PEU), ein Zeitfahrspezialist benötigte für die ersten 16 km 18’14 Minuten und verbesserte die bis dahin bestehende Bestzeit um gleich 46 Sekunden. Nach 29 km erreichte er eine Zeit von 32’51, und im Ziel standen 47’32 für ihn zu buche.

Daniel Wyder startete 40 Minuten nach ihm und war der erste der wieder in seine Regionen kam bzw. ihn sogar übertraf. 18’08 zeigte die Uhr nach 16 km. Duclose-Lasalle hatte im Mittelteil richtig Gas gemacht, dennoch unterbot Wyder seine Zeit nochmals um 9 Sekunden. 32’41 hieß es dann nach 26 km, also noch eine Sekunde heraus geholt, im Ziel stand die Uhr bei 47’21. Bestzeit um 11 Sekunden unterboten.

Julian Gorospe (REY) startete als 48. Fahrer, direkt vor ihm übrigens ein junger Fahrer namens Miguel Indurain, ebenfalls Reynolds. Gorospe fuhr sehr gut zu Beginn, schaffte die Zeit von Wyder jedoch nicht ganz, eine Sekunde fehlte ihm. Nach 29 km sollten es dann 3 sein, diese 3 Sekunden konnte er dann nicht mehr aufholen, seine Zeit. 47’24 und der vorläufige zweite Platz.

Vier Fahrer später stand der Zeitfahrweltmeister Allan Peiper auf der Startrampe. Doch der schien nicht richtig in Form, sortierte sich an der ersten Zwischenzeit knapp hinter Duclose Lasalle ein. Selbst den konnte er an der 29 km Marke nicht halten, sein Rückstand betrug dort bereits 13 Sekunden, im Ziel sollten es sogar 20 Sekunden werden.

Michael Wilson (ALP), ebenfalls Australier wie Peiper, gestern unter den abgehängten fuhr
Dagegen ein starkes Rennen, die erste Zwischenzeit von ihm war lediglich eine Hundertstel schlechter als die von Wyder. Man wartete also gespannt auf die nächste Zwischenzeit, doch auch er verlor auf der Strecke, 1 Sekunde zwar nur, was die Spannung oben hielt, doch es deutete sich an das er zu schnell angegangen war. Umso so größer war die Überraschung als im Ziel die Zeit bei 47’18 stehen blieb. Wilson neuer Führender vor Wyder und Gorospe.

Bert Oosterbosch (PAN) ging zu Beginn der der vierten Rennstunde auf die Strecke, damit schon eine ganze Zeit nach Wilson. Der Belgier, ebenfalls Zeitfahrspezialist knackte die Bestzeit nach 16 km um 2 Sekunden, 18’06 dort für ihn. Das ließ schon aufhorchen, doch als die Meldung von der Strecke kam er habe die Bestzeit für Sektor 2 um sagenhafte 12 Sekunden unterboten glaubte man dies zunächst nicht. Gespannt verfolgte man seine letzten Kilometer am Fernsehen. Tosender Applaus brandete auf als er ins Ziel kam und die Uhr bei 46’54 stehen blieb. Das waren 24 Sekunden unter der bisherigen Bestmarke von Wilson.

Eric Vanderaerden (PAN) kam 1 ¾ Stunden nach Oosterbosch an die Startrampe, so lange hatte die Zeit schon Bestand. Vanderaerden war in den bisherigen Etappen eigentlich eher dadurch aufgefallen das er nicht zu sehen war, doch heute schien sein Tag gekommen zu sein. 17’54 zeigte die Uhr nach 16 km. Bestzeit um 12 Sekunden unterboten, ja geradezu pulverisiert. Längst zeigte das Fernsehen nur noch ihn. 32’09 sagte die zweite Marke, das waren jetzt schon 20 Sekunden auf Oosterbosch, der zuvor schon in eine andere Welt gefahren war. Der Dritte, Daniel Wyder hatte an der 29 km Marke bereits einen Rückstand von 32 Sekunden. Damit war klar das Vanderaerden eine neue Bestzeit auch im Ziel abliefern würde, so war es dann auch, 46’31 hieß die Zeit, zum Ende hin war er also noch ein wenig eingebrochen.

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Pascal Simon ließ dann als nächstes aufhorchen. Seine erste Zwischenzeit war lediglich um 4 Sekunden schlechter als die von Vanderaerden, Rang 2 somit erstmal für ihn. Dies bestätigte er auch nach 29 Kilometern. Allerdings hatte sich sein Rückstand nun bereits auf 12 Sekunden erhöht, im Ziel dann 18 Sekunden, zweiter immerhin vor der sehr guten Zeit von Bert Oosterbosch.

Dann ging es so langsam an die Top 10.


Forest als neuntletzter gestartet gelang ein Achtungserfolg auf den ersten 16 km. 17 Sekunden zurück, damit in einer Liga mit Gorospe und Duclose-Lasalle, was auch nach der zweiten Marke so war, dort platzierte er sich hinter Wilson, jedoch noch vor Gorospe. Diese Position hielt er auch im Ziel. 50 Sekunden sein Rückstand und Rang 5

Lejarreta, achter vor diesem Zeitfahren, dann mit dem nächsten Paukenschlag. Lediglich 2 Sekunden hinter Vanderaerden nach 16 km. Ganz konnte er das Anfangstempo auch nicht halten. 8 Sekunden Rückstand bedeuteten jedoch immer noch die zweitbeste Zeit zu diesem Zeitpunkt. Bis zum Ziel verlor er nur noch 2 Sekunden, 10 also gesamt womit er Simon vom zweiten Rang verdrängte.

Anderson als vierter der Gesamtwertung und bekannter Maßen hervorragender Zeitfahrer, griff heute nach dem Goldtrikot. 28 Sekunden betrug sein Rückstand im Gesamtklassement. Entsprechend legte er los wie die Feuerwehr, 17’23, nochmals ganze 30 Sekunden unter der Bestzeit von Vanderaerden. Er fuhr nicht nur um das goldene Trikot, er fuhr auch um den Etappensieg, erst Recht als nach 29 Kilometern vermeldet wurde er sei 55 Sekunden schneller unterwegs als Vanderaerden. Es war einfach unglaublich was der Mann heute bot. 45’06 zeigte die Uhr, natürlich Bestzeit, Vanderaerden um 1’24 unterboten, absolute Weltklasse, sicherlich der Etappensieg, doch würde es auch für das goldene reichen? Man wartete auf Kelly der dies als einzigster noch verhindern konnte.

Nach ihm dann die großen Drei. Sean Kelly als nächster, jedoch vollkommen enttäuschend. Bereits 45 Sekunden verlor er auf Anderson an der ersten Marke. Besser sah es dann bereits nach 29 Kilomertern aus. Was heisst hier besser, er reduzierte seinen Abstand auf 36 Sekunden. Wenn man bedenkt das Vanderaerden an dieser Stelle bereits 55 Sekunden langsamer war, eine zweite Weltklasseleistung von ihm, jedoch überstrahlt von dem was Anderson bot. Nun musste man jedoch anfangen zu rechnen. Kelly lag 22 Sekunden vor Anderson, somit also im Moment noch 14 Sekunden zurück. Würde Anderson das Tempo durchstehen oder würde Kelly weiter aufholen? Kelly holte weiter auf, doch dann erst 2 Kilometer vor dem Ziel brach er ein. Am Ende waren es 33 Sekunden Rückstand auf Anderson. 11 Sekunden zuviel.

Baronchelli, wahrlich auch kein schlechter Zeitfahrer, sogar noch eine Sekunde langsamer als Kelly. Man muß allerdings dazu sagen, diese 45 bzw. 46 Sekunden waren in der Relation zu einem Oosterbosch nur 3 bzw. 4. 1’23 lautete sein Rückstand nach 29 Kilometern, Rang 7 für ihn somit, schneller als Wyder, etwas langsamer als Oosterbosch, auch er also im kommen. Ganz würde es nicht reichen, das war klar, jedoch sah es nach einer weichen Landung aus. Siebter wurde er dann auch im Ziel, 2’01 verloren auf Anderson, das dürfte reichen um Rang 3 oder 4 in der Gesamtwertung zu halten.

Bazzo, der man in Gold, war an der ersten Marke, der langsamste der ersten vier. 1’05 hieß es für ihn als Rückstand, was in etwa seine Leistungsfähigkeit widerspiegelte. Klar damit auch das er das Trikot heute verlieren würde. Zwanzigster mit 1’56 Rückstand lautete die zweite Marke für Bazzo. Gut, nach wie vor gut für seine Verhältnisse. Auch er würde weich landen, zwar deutlich hinter Baronchelli aber noch in den Top 5. Als er ins Ziel kam betrug der Rückstand 2’50 Rückstand. Super Leistung für ihn. Hier ist er noch ein letztes Mal im Goldtrikot zu sehen. Das ist eindeutig weiterhin Top 5 in der Gesamtwertung.

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Phil Anderson also Etappensieger vor Sean Kelly und Eric Vanderaerden. Hier das offizielle Etappenergebnis.

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Wie erwähnt ist Phil Anderson damit morgen wieder im goldenen Trikot unterwegs. Die Bergwertung blieb heute unberührt und in der Punktwertung ist Sean Kelly inzwischen soweit vorn das er sie wohl gewinnen wird, was eines meiner persönlichen Ziele für diese Rundfahrt ist. Ich werde davon ab jetzt nur noch berichten wenn sich eine Änderung ergeben sollte.

Dafür tat sich in der Jungprofiwertung etwas. Chovaz bleibt zwar vorn, Herrera ist auch weiter dritter doch Platz 2 nimmt nun Forest ein. Martinez viel gleich auf Rang 6 zurück. In der Mannschaftswertung hat Panasonic wieder die Führung, Skil zweiter mit 3’37 Rückstand. Reynolds bleibt vor Peugeot an drei, Rückstand 7’41 bzw. 9’09.

Hier das neue Gesamtklassement in dem hinter Kelly nun Baronchelli, Bazzo und Chovaz folgen.

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Lancelot
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8.8.2007 - 21:34

9. Etappe


Die neunte Etappe ist die erste Etappe mit einer Bergankunft. Damit nicht genug, insgesamt stehen 7 Bergwertungen auf dem Programm. Je drei der dritten und der zweiten Kategorie, der Schlußanstieg, Alto de Aitana gehört sogar zur Kategorie „Especial“ und führt die Fahrer auf über 1500 m Höhe. Dort werden 30 Punkte für den Sieger vergeben. Nach der Etappe gestern also ein weiterer Höhepunkt in der diesjährigen Dramaturgie der Vuelta.

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Nachdem heute zu Beginn die Sprinterteams noch kurz das sagen hatten indem sie für ihre Kapitäne bis zur ersten Sprintwertung das Tempo hochhielten, damit diese die Wertung unter sich austragen konnten gingen erst danach die Ausreißversuche los. Schaffen tat es dann schließlich erneut ein Duo, nämlich Jean Marie Grezet (MAG) und unser alter Bekannter Stefano Bizzoni (MUR), der uns bereits auf der 2. Etappe aufgefallen war . Schon im ersten Anstieg zu Puerto de Albaida machte sich der Unterschied zwischen den beiden bemerkbar. Bizzoni konnte Grezet nicht folgen, womit das ganze zu einem Solounternehmen wurde. Bis zur Bergwertung hängte Grezet seinen Fluchtkameraden bereits um 1’30 ab.

Das Feld tat jedoch noch nichts um Bizzoni zu stellen, sah aus als wenn man ihm ein für allemal diese Spielchen austreiben wollte. 1’30 blieben das von Panasonic geführte Feld zurück. Bizzoni ohnehin schon fast 20 Minuten zurück würde heute nochmal richtig schlucken müssen, falls er den Tag überhaupt überstehen würde.

Bis zum zweiten Anstieg des Tages, Alto de Margarida baute Grezet seinen Vorsprung auf 2’19 auf Bizzoni und nochmals 2’42 auf das Feld aus. Auch Bizzoni konnte sich also weiter absetzen. Von dort aus ging es dann fast übergangslos in den ersten Anstieg der zweiten Kategorie nach Alto de Tollos. Bizzoni war bis dahin bereits gestellt während Grezet seinen Vorsprung bei 4 Minuten hielt. Inzwischen hatten die Kolumbianer die Führung übernommen. Aguledo sammelte so fleissig Bergpunkte. Im Bild sehen wir Grezet auf der Abfahrt von Alto de Tollos.

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Grezet absolvierte auch den zweiten zweier, Puerto de Tudons als Solist, sein Vorsprung war jedoch bis auf 2 Minuten gesunken. Immerhin heimste der Schweizer so 32 Bergpunkte ein. Der Anstieg zum Puerto de Tudons spaltete das Feld dann endgültig, in der Verfolgergruppe die immer noch von den Kolumbianern geführt wurde befanden sich nur noch 56 Fahrer.

1 Minute Vorsprung nahm Grezet noch mit in den Anstieg zum Torremanzana. 5 km vor dem Gipfel war er dann gestellt, eine großartige Sololeistung für die der Schweizer jedoch noch schwer bezahlen sollte an diesem Tag. In der kurzen Abfahrt vom Torremanzana verloren weitere Fahrer den Anschluß, 37 waren es noch die den Alto de Benifallim in Angriff nahmen.

Dann ging es in den Schlußanstieg zum Alto de Aitana. 13 lange km noch. Besonders der Einstieg in diesen Berg ist der schwierigste Teil. Hier waren eigentlich Angriffe erwartet worden, doch die blieben aus, statt dessen nahm es die Form eines Ausscheidungsrennens an.

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6 km vor dem Ziel dann doch noch der Angriff. Edouardo Chozas (REY) eröffnete ihn. Jose Recio (KEL), Robert Forest (PEU), Marino Lejaretta (ALP) und Andrew Hampsten (7EL) gingen sofort hinterher. Dann trat plötzlich Luis Herrera (CAF) an, was nun auch Anderson und Kelly auf den Plan rief.

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Herrera ließ die anderen einfach stehen, einzig Kelly und Anderson konnten folgen. Alle anderen wurden von der gleichmäßig weiter fahrenden Gruppe noch eingeholt. An der Flame Rouge zog Kelly dann an Herrera vorbei Auch Anderson übersprintete den Kolumbianer noch, und wurde vor ihm zweiter. Erneut eine Demonstration der Stärke dieser beiden Ausnahmefahrer, wobei Kelly den beiden anderen noch 23 Sekunden abnahm. Die 16 Fahrer starke Gruppe verlor 47 Sekunden.

Damit wechselt die Führung erneut von Anderson zu Kelly. Da auch noch die Zeitgutschrift hinzu kommt beträgt der Unterschied 20 Sekunden. Baronchelli und auch Bazzo verloren heute 1’38 was Choza genügt um Bazzo von Rang 4 zu verdrängen. Hier die neue Top 10 der Gesamtwertung.

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In der Bergwertung tat sich wie angekündigt eine Menge. Jean Marie Grezet sammelte 32 Punkte unterwegs ein, was ihn zunächst an die Spitze der Wertung brachte, doch durch den Schlußanstieg an dem 30 Punkte für den ersten vergeben wurden übertrafen Kelly und Anderson ihn noch so nebenbei. Kelly führt nun auch diese Wertung an, 40 Punkte hat er auf dem Konto, damit 4 mehr als Phil Anderson der auf 36 Punkte kommt. Rang 4 belegt Antonio Aguledo (CAF) mit 29 Punkten die er so nebenbei einsammelte in dem er die Führungsarbeit leistete. Luis Herrera folgt mit 20 Punkten für den dritten Platz bereits auf Rang 5.

Panasonic baute seine Führung in der Manschaftswertung auf über 5 Minuten aus. Choza bleibt bester Jungprofi doch er muss aufpassen Herrera weiterhin auf Rang 3 verkürzte den Abstand heute um 23 Sekunden und deutete damit an das der Kampf um das Trikot noch lange nicht gelaufen ist.
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arkon
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Beitrag: # 458206Beitrag arkon
8.8.2007 - 21:39

yeah! damit hat kelly zum ersten mal echte ansprüche angemeldet! bin mal gespannt, was im hochgebirge passiert.
btw: wen spielst du eigentlich?
wer keine ahnung hat - einfach mal die fresse halten

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Beitrag: # 458213Beitrag Lancelot
8.8.2007 - 22:17

arkon hat geschrieben:yeah! damit hat kelly zum ersten mal echte ansprüche angemeldet! bin mal gespannt, was im hochgebirge passiert.
btw: wen spielst du eigentlich?
Skil-KAS, also Kelly.
Ich nehme grundsätzlich das in Wirklichkeit fünftbestplatzierte Team. Also normaler Weise den fünftbestplatzierten Fahrer, hat jedoch ein Team mehrere Fahrer unter den ersten 5, nehme ich den sechsten usw. In diesem Fall hat Seat Orbea den ersten (Delgado) und den vierten Platz (Ruiz Cabestany) gemacht, daher hab ich den sechstplatzierten genommen, das ist Caritoux gewesen, somit Skil-KAS. Das Glück war mir hold, Kelly hat nämlich nur Rang 9. Zusätzlich dazu nehme ich die vom PC vorgeschlagenen Fahrer an, Kelly war dabei, nochmal Glück.

Du kannst mit dieser Regelung richtig ins Klo greifen, du hast manchmal aber auch Glück. Bis jetzt steht es 7:3 für das Klo.

So und da ich sowieso gerade schreibe, noch ein kleiner Service on Top:

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Beitrag: # 458416Beitrag Lancelot
9.8.2007 - 18:47

10. Etappe


Die Etappe führt von Alcoi nach Xorret de Cati über 162 km. Es ist quasi eine halbe Bergetappe. Zum warm werden gibt es einen Anstieg der dritten Kategorie, dann ein Flachstück. Dann die letzten 60 km mit dem Alto de Tibi (3.Kat), Puerto de Carasqueta (2. Kat) und zum Schluß dem Alto de Xorret de Cati (1. Kat). Wer den letzten Gipfel als erster und allein erreicht hat den Etappengewinn so gut wie sicher, denn danach geht es nur noch abwärts zum Zielort.

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Das Beispiel Bizzoni von gestern scheint angekommen zu sein. Niemand ergreift auf den ersten Kilometern die Flucht. Erst kurz vor der Bergwertung ging es dann los. Jose Luis Laguia (REY), Mariano Sanchez (KEL), Luis Domingos (LOU) und André Chappuis (XER) machten sich auf und davon. Da die vier keine Gefahr für das Klassement darstellten ließ man sie zunächst ziehen. Laguia als 34. hatte bereits 18 Minuten Rückstand. Sollten sie doch ihren Sponsor präsentieren.

Kurz darauf griffen dann Flavio Zappi (MUR), Alberto Leanizbarrutia (HUE) und Juan Martinez Oliver (DOR) an. Die drei brauchten jedoch Ewigkeiten um zur Gruppe vorn aufzuschliessen. Offenbar war den vieren vorn nicht daran gelegen Gesellschaft zu bekommen. Sie machten beide Sprintwertungen unter sich aus ehe die anderen heran kamen. Dadurch konnte natürlich auch der Vorsprung aufs Feld nicht die größten Dimensionen annehmen. Immerhin schaffte man 4 ½ Minuten.

Im Anstieg zum Alto de Tibi zeigte sich dann schnell wer von den siebenen klettern konnte und wer nicht. Zappi konnte es definitiv nicht mit Mühe gelang es ihm in der Gruppe zu bleiben, Laguia und Leanizbarrutia dagegen schon, letztgenannt setzten sich von den anderen ab.

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Wobei sich Laguia als noch eine Stufe stärker herausstellte, auch Leanizbarrutia bekam im weiteren Verlauf des Anstiegs Probleme und musste reißen lassen. Laguia also nun allein vorn und das Feld machte noch keine Anstalten zu reagieren. So ging es in de Anstieg zum Puerto de Carasqueta und plötzlich überschlugen sich die Ereignisse.

Im Feld griffen Michael Wilson (ALP), Jesus Rodriguez Magro (ZOR) und Peter Winnen (PAN) plötzlich an. Alle drei ausgewiesen Kletterspezialisten die jedoch bisher noch nicht richtig in die Rundfahrt rein gekommen waren, sieht man von Wilson ab der beim Zeitfahren schon überzeugen konnte und derzeit 22. der Gesamtwertung ist, mit 11 Minuten Rückstand.

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Vorn immer noch Laguia mit mittlerweile 5 Minuten Vorsprung vor dem Feld, dahinter Leanizbarrutia, etwa 30 Sekunden zurück, dann die anderen Mitausreißer, nochmals eine Minute zurück. Vermutlich ist dies der Grund warum die drei im Feld angriffen, denn es waren nur noch 48 km bis zum Ziel.

Oben am Gipfel hatte Laguia dann seinen Vorsprung nochmals richtig ausgebaut. 2’23 hieß es auf Leanizbarrutia, 1’21 auf die Verfolgergruppe zu der auch Wilson, Winnen und Rodriguez Magro aufgeschlossen hatten. Im Feld wurde nun jedoch Tempo gemacht, dieses lag nur 1’41 hinter der Gruppe um Wilson.

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Die Verfolgergruppe um Wilson sollte sich bis zum Gipfel noch zerlegen, am Gipfel waren es noch Wilson, Winnnen, Rodriguez Magro und erstaunlicher Weise Martinez Oliver die gemeinsam über selbigen gingen.
Hinten brach mit Federico Echave (TEK) noch ein Mann aus dem Feld aus und kurz vor dem Gipfel setzte sich auch noch Stephen Rooks (PAN) ab.

Da jetzt jedoch 30 flache Kilometer folgten sortierte sich das ganze bis zum Einstieg in den
Alto de Xorret de Cati wie folgt:
Vorn immer noch Laguia, hinter ihm Wilson, Winnen und Rodriguez Magro mit 2’22 Rückstand. Was so langsam an einen Sieg von Laguia glauben lies. Die Wilsongruppe hatte ihrerseits 1’59 Luft nach hinten. Dort fuhren Leanizbarrutia, Martinez Oliver und Echave. Diesen ging es schon nicht mehr ganz so gut denn ihr Vorsprung schmolz dahin, das Feld in diesem Moment noch 1’22 zurück. 12 km noch bis zum Ziel, 7 bis zum Berggipfel für Laguia.

Im Feld ging es natürlich nun los. Erneut Angriffe, diesmal von Baronchelli, Choza, Lejarreta und Martinez. Auch Francisco Rodriguez (ZOR) sprang noch hinterher. Kelly reagierte nicht weil Anderson nicht reagierte und der reagierte wohl nicht weil Kelly es nicht tat. Dumm gelaufen *G*

Die Situation wurde unübersichtlich. Lejarreta und Chozas stürmten nach vorn, liessen die anderen hinter sich, gleichzeitig sammelte das Feld das nun ebenfalls richtig Tempo bolzte den ein oder anderen Fahrer wieder ein.

2 km vor der Bergwertung war Laguia offensichtlich am Ende seiner Kräfte, der Vorsprung schmolz nur so dahin. 1’17 hatte er noch, was ihm knapp reichen könnte, gejagt von Wilson & Co. Die ihrerseits nun mächtig unter Druck von Lejarreta und Chozas. Ein paar hundert Meter weiter dann plötzlich Echave mit der zweiten Luft, löst sich von seinen Begleitern.

Am Gipfel hat Laguia vielleicht noch 25 Sekunden, aber er ist oben und geht als erster in die Abfahrt. Die Attacke von Echave hat dazu geführt das Lejarreta und Chozas wieder von der gesamten Gruppe eingeholt wurden und Echave scheint immer noch der stärkste von ihnen zu sein. Doch sie kommen spät an den Gipfel. Zu spät um noch um den Etappensieg mitzufahren. 3 Minuten trennen sie von den ersten vieren. Das Feld jedoch kommt bereits anderthalb Minuten nach ihnen an.

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Während das Feld den Gipfel erreicht wird 5 km weiter schon um den Etappensieg und die weiteren Plätze gekämpft. Laguia schafft es eine großartige Leistung mit dem verdienten Lohn zu versehen. Sein Vorsprung jedoch beträgt nur noch wenige Meter auf Peter Winnen, Jesus Rodriguez Magro und Michael Wilson. Sie werden zeitgleich gewertet.

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Nun hieß es warten, Als erstes kam die Gruppe um Baronchelli, Chozas und Lejaretta. 2’30 vergingen allein schon bis dahin. Dann endlich das Feld, 3’45 zurück.

Jose Luis Laguia durfte zweimal zur Siegerehrung. Einmal für den Etappensieg, das zweite Mal als er das Bergtrikot bekam. Seine Flucht über 140 km, davon die letzten 60 allein, hatten ihm 47 Punkte eingebracht. Auch Edouardo Chozas hatte Grund zur Freude, konnte er seinen Vorsprung doch um über eine Minute auf Forest und Herrera ausbauen. Der nächste mit Grund zur Freude war Marino Lejaretta, er konnte sich auf Platz 5 verbessern und überhaupt kam man dem Führungsduo wieder etwas näher. Hier der Gesamtstand nach der Etappe.

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Darüber hinaus verbesserte sich Michael Wilson von 22 auf 13, auch Rodriguez Magro und Winnen, machten Plätze gut, sind jedoch noch nicht unter den ersten 20.

Soll ich dazu einen Kommentar abgeben? Eigentlich nicht, ist eigentlich alles gesagt, Anderson nicht weil Kelly nicht und Kelly nicht weil Anderson nicht, so einfach war das heute. Bei über 5 Minuten Vorsprung auf den dritten der Gesamtwertung kann man sich solche Spielchen schon einmal erlauben oder? Wir werden es erfahren. Schön auf jeden Fall das ein Auriß belohnt wurde. Der junge hätte mir sonst echt leid getan.
"Lohnt es sich denn?" fragt der Kopf.
"Nein, aber es tut so gut!" antwortet das Herz.

Autor: unbekannt

Lancelot
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Beitrag: # 458801Beitrag Lancelot
10.8.2007 - 21:47

11. Etappe


Die 11. Etappe bot nochmals den Sprintern eine Chance und den Bergfahrern Gelegenheit sich zu erholen. Von San Vicente del Raspeig ging es nach Caravaca de la Cruz über 165 km.
Doch auch diese Kilometer gehen natürlich in die Knochen und tragen dazu bei den morgigen Ruhetag herbei zu sehnen.

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Selbiges müssen die Fahrer wohl auch gedacht haben, es entwickelte sich eine Bummeletappe in der niemand Lust verspürte einen Angriff zu starten. So sah es jedenfalls die ersten 50 km aus. Dann plötzlich doch der Angriff von 6 Fahrern. Einige alte Bekannte waren dabei, Daniele Del Ben (MUR), Davis Phinney (7EL), Gilbert Glaus (MAG), Bernardo Del Pino (HUE) alles Namen die wir schon mal gehört haben, dazu noch Luc Colijn (SAF) und David Cech (XER), die die Gruppe komplettierten. 3 ½ Minuten ließ man sie bis zur letzten Sprintwertung weg, danach vergrößerte sich ihr Vorsprung sogar noch, ehe 45 km vor dem Ziel im Feld gearbeitet wurde.

Aufregung plötzlich 7 km vor dem Ziel Edouardo Chovas, der man im blauen Trikot und in der Gesamtwertung auf Rang 4 gelegen hatten einen Plattfuß. 7 km vor dem Ziel, das Feld in Höchstgeschwindigkeit, Worst Case für den jungen Spanier.

Das Feld stellte die Ausreißer erst 1 km vor dem Ziel.. Gerade noch rechtzeitig damit die Sprinter zuschlagen konnten. Ärgerlich für die Solisten, doch so ist es halt manchmal. Castaing lieferte sich mit Suarez Cuevas ein starkes Duell das mit dem besseren Ende für den Spanier Suarez Cuevas endete. Dritter wurde Eddy Planckaert.

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Chovas kam mit einem blauen Auge davon, 2’15 kostete ihn der Fauxpax. Damit war sein vierter Platz in der Gesamtwertung futsch. Er fiel auf Rang 6 hinter Pierre Bazzo zurück. Sein Trikot konnte jedoch noch verteidigen, auch wenn ihm Robert Forest und Luis Herrera nun gefährlich nahe kommen. Glück im Unglück also für ihn.

Sonst weiter keine Veränderungen im Klassement, die Fahrer und auch ich, wir freuen uns auf den Ruhetag morgen um neue Kräfte zu schöpfen, die dann auch gebraucht werden.
"Lohnt es sich denn?" fragt der Kopf.
"Nein, aber es tut so gut!" antwortet das Herz.

Autor: unbekannt

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